Kim
von Nimue1979
Kurzbeschreibung
TKKG lernen Kim kennen, als Dr Freund es ablehnt Kim einen Schulplatz anzubieten. Dieser Ungerechtigkeit müssen TKKG nachgehen.⚧️
GeschichteFreundschaft / P12 / Div
Gabriele "Gaby" Glockner
Karl "der Computer" Vierstein
Peter "Tim" Carsten
Willi "Klößchen" Sauerlich
23.06.2021
16.09.2021
15
19.549
10
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06.07.2021
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In der Sauerlich Villa angekommen sprach Klößchen seine Mutter an: „Wir brauchen noch eine zusätzliche Matratze mehr heute. Wir werden diesmal zu fünf sein. Kim kommt auch noch vorbei.“
„Okay, wer ist Kim?“, erkundigte sich Frau Sauerlich bei ihrem Sohn.
„Kim wohnt hier in der Nachbarschaft, im Veilchenweg und hilft uns bei einem Schulprojekt“, informierte Klößchen seine Mutter.
„Ah. Na ich werde dann ja gleich SIE oder IHN kennenlernen“, sagte sie und machte mit der Betonung klar, daß das eigentlich eine Frage war. Eine Frage die Klößchen überforderte. Daher sah er zu Karl und schob ihm die Aufgabe zu. „Ich weiß das nicht“, antwortete Klößchen hilflos und sah hilfesuchend zu Karl. „Wie heißt es denn nun richtigerweise in Kims Fall?“
„Ehrlich gesagt weiß ich es gar nicht. Das ist ein sehr großes Thema. Ich habe nicht geschafft alle interessanten und wichtigen Unterthemen an einem Abend nachzugehen. Ich bin heute diesen ganzen Stellen in den Sätzen ausgewichen, in dem ich es allgemein gehalten habe oder Kims Namen eingesetzt habe“, gab Karl zu.
„Das ging mir auch mehrfach so“, bestätigte Tim und nickte.
„Ihr wisst nicht ob Kim ein Mädchen oder ein Junge ist, habe ich das richtig verstanden?“, vergewisserte sich Frau Sauerlich und wirkte darüber irritiert.
„Kim ist nichtbinär, das bedeutet-“, fing Gaby an Frau Sauerlich zu erklären.
Doch Frau Sauerlich unterbrach mit einem Grinsen. „Ich weiß was das bedeutet“, erklärte sie triumphierend.
„Woher?“, entfuhr es Klößchen ungläubig.
„Also wirklich, Willi. Was denkst du denn von mir? Stell dir vor, ich reise, lese und unterhalte mich mit anderen Menschen und da bekommt man auch immer wieder einige Dinge mit und lernt was dazu“, antwortete Frau Sauerlich empört.
„Oh genau darum geht es in unserem Schulprojekt, herauszufinden was so bekannt ist über diese Thematik und wie die Leute dazu stehen, würden sie uns erzählen was sie darüber wissen und woher“, nutzte Tim sofort die sich bietende Gelegenheit.
„Ja klar, dann kommt in die Küche, dann setzen wir uns zu einem Tee zusammen“, lud Frau Sauerlich ein. Sie setzten sich in der Küche an den großen Tisch und die Köchin bereitete den Tee. Klößchen schnappte sich noch einen Schokoladenpudding aus dem Kühlschrank, was Frau Sauerlich mit einem Kopfschütteln quittierte.
„Nun ich glaube ich kenne die Mutter von Kim sogar. Ich war vor ungefähr einen Jahr beim Friseur, da habe ich in einem Magazin geblättert und da war ein Artikel über einen Schauspieler drin. Ich habe den Namen vergessen, jedenfalls hat der Schauspieler bei den phantastischen Tierwesen mitgespielt und ist genderfluid, also nichtbinär. Für mich war das etwas irritierend und ich kam mit meiner Friseurin ins Gespräch. Das war aber gar nicht leicht, wir überlegten was man denn in dem Fall sagen sollte. Da mischte sich eine Frau ein, die ebenfalls dort Kundin war. Sie war sehr sympathisch und sie hat uns da etwas ausgeholfen unsere Lücken zu schließen. Sie hat sich auch vorgestellt, aber ich fürchte mir ist der Name entfallen“, berichtete Frau Sauerlich.
„Frau Maiwald vielleicht?“, schlug Karl hilfreich vor, während die Köchin den Tee auf den Tisch stellte.
„Ja genau, Maiwald, das hatte sie gesagt. Ach das ist ja nett, dann muss Kim ihr unbedingt Grüße ausrichten“, meinte Frau Sauerlich begeistert.
„Das geht leider nicht mehr“, widersprach Tim.
„Warum geht das nicht?“, fragte Frau Sauerlich und ahnte es wohl schon ihrem Gesichtsausdruck nach.
„Frau Maiwald ist vor zwei Wochen gestorben“, informierte Tim sie.
„Ach das ist ja schrecklich. Das tut mir Leid. Das muss schwer für Kim sein. Sie hatte erzählt, wie sensibel Kim ist und wie sehr es Kim zugesetzt hat, daß Kim aus dem Sportverein raus musste. Und jetzt auch noch so ein Schicksalsschlag“, meinte Sie betrübt.
„Wieso das denn? Weswegen musste Kim denn aus dem Verein raus?“, wollte Gaby e.plrh wissen.
„Na weil die Gruppen irgendwann nach Geschlechtern getrennt wurden, Kim sollte zu den Jungen, aber dort hat Kim sich nicht wohlgefühlt, zu den Mädchen durfte Kim nicht und eine gemischte Gruppe wurde vom Verein abgelehnt“, wusste Frau Sauerlich zu berichten.
„Aber laut dem Allgemeinen Gleichstellungsgesetz-“, fing Karl an.
„Ja, deswegen wollten die Eltern klagen, aber das Problem war, daß Maiwalds dann als Querulanten verschrien waren und daraufhin keiner mehr ein nettes Wort für die Familie übrig hatte. Für Kim wurde es zum Spießroutenlauf und nach zwei Wochen wollte Kim nie wieder dort hin. Das ging so weit, daß es nicht nur im Verein blieb sondern Kim auch noch die Schule wechseln musste Das ist mir hängen geblieben. Ich habe öfters noch darüber nachgedacht. Ich meine Menschen sind sich nie alle einig, aber wie man einem Kind oder Jugendlichen so zusetzen kann, nur weil man etwas nicht versteht, das ist etwas was ich nicht verstehe. Gerade als Eltern sollte einem das Kindeswohl doch was bedeuten“, erzählte Frau Sauerlich aufgebracht.
„Wir auch nicht, wir haben Kim kennengelernt, als Dr Freund Kim einen Platz im Internat verwährt hat, wenn Kim angibt nichtbinär zu sein“, berichtete Gaby.
„Also das ist ja unfassbar und das von einem Pädagogen!“, empörte sich Frau Sauerlich.
„Nun unser Projekt für die Projektwoche haben wir daher ausgewählt. Wir wollen gucken wie die Mitschüler und Lehrer dazu stehen, aufklären und wenn möglich Dr Freund umstimmen, damit Kim doch noch ins Internat kommen kann“, erklärte Gaby ihren Plan.
„Das klingt nach einem richtig guten Plan. Ich drücke fest die Daumen“, sagte Frau Sauerlich zufrieden.
„Aber wie heißt es denn nun richtig?“, wollte Karl endlich wissen.
„Achso ja. Ich habe es vergessen, was Frau Maiwald zu Kim gesagt hat, aber ich habe mir gemerkt, was sie allgemein darüber gesagt hat. Sie sagte daß es in Deutschland keine einheitliche Regelung gibt und daß es ganz viele verschiedene Möglichkeiten gibt. Alle bevorzugen etwas anderes, daher sollte man einfach hingehen und fragen, welches das richtige Pronomen für die einzelne Person ist. Ich weiß noch daß sie es öfters verwendet hat und ich habe mich schnell daran gewöhnt gehabt. Aber was es war, da muss ich passen. Ich hatte ja nur diese eine Unterhaltung mit ihr und das ist nicht gerade gestern gewesen“, erklärte Frau Sauerlich.
„Nun dann werden wir eben direkt fragen, wenn das so gewünscht ist“, meinte Klößchen und leckte gegenüßlich den Löffel ab und die Köchin ließ sich den leeren Besucher und den Löffel von Klößchen geben.
In dem Moment klingelte es an die Tür und die Köchin übernahm es auch noch die Tür zu öffnen. Kurz darauf kam sie zurück und Kim folgte ihr, mit einer großen Umhängetasche um.
Frau Sauerlich stellte sich vor, bot Kim einen Platz und einen Tee an und fiel direkt mit der Tür ins Haus: „Welches Pronomen sollen wir für dich verwenden?“
TKKG waren etwas erschrocken von dieser direkten Art, aber Kim lächelte erleichtert und meinte: „Danke. Personalpronomen em und Possessivpronomen ems bitte.“
„Selbstverständlich“, bestätigte Frau Sauerlich auch schon.
„Ähm kurze Frage was waren noch mal Possessivpronomen?“, fragte Klößchen etwas verlegen.
„Das Possessivpronomen ist das besitzanzeigende Pronomen also mein, dein, sein, ihre, unsere, eure, deren, nun kommt ems für uns dazu“, belehrte Karl Klößchen sofort.
„Ich glaube ich habe es verstanden, aber könntest du mal ein Beispielsatz machen?“, forderte Klößchen Karl auf.
„Ja klar, also bei dem Satz: Ich frage Gaby mal, ob sie mir ihren Bleistift ausleiht, ist sie das Personalpronomen und ihren das Possessivpronomen. Der gleiche Satz auf Tim angepasst hieße: Ich frage Tim mal, ob er mir seinen Bleistift leiht. Hier ist er das Personalpronomen und seinen das Possessivpronomen. Der Satz auf Kim angepasst heißt nun: Ich frage Kim mal, ob em mir ems Bleistift ausleiht.“
„Richtig“, meinte Kim und strahlte begeistert. „Mein Deutschlehrer hat anhand von mir meiner Klasse die Wichtigkeit von Pronomen verdeutlicht, denn der gleiche Satz, ohne Pronomen, wenn mich jemand siezt hieße dann: Ich frage Kim Maiwald mal, ob Kim Maiwald mir Kim Maiwalds Bleistift ausleiht. Allerdings ist er mit meiner Wahl zu em auch nicht ganz glücklich, wobei er die Alternativen noch schrecklicher findet.“
„Was sind die Alternativen?“, erkundigte sich Karl wissbegierig.
„Häufig sind er_sie, sier, eos, aber auch x, xier, a, bla und auch das englische they wird von einigen verwendet. Jeder das womit es für einen selbst am passendsten ist. Als ich die Diskussion mit meinem Lehrer hatte, gab es ganze 34Varianten, die alle in Deutschland verwendet werden, weil es keine einheitliche Regelung gibt, wie zum Beispiel in der englischen Sprache“, informierte em Karl.
„Wie ist es im englischen?“, wollte Tim nun wissen.
„Sie verwenden they im Singular. Normalerweise wird they ja in der Plural verwendet und they ist geschlechtsunabhängig“, erklärte Kim.
„Könnte man das nicht im Deutschen auch so machen, anstatt das jeder was anderes sich sucht?“, fragte Klößchen unbedacht.
„Nun die Idee aus dem Englischen kann man auf die deutsche Sprache nicht anwenden, denn die 3. Person Plural also sie nimmst und es ins Singular setzt, dann bist du beim weiblichen Pronomen“, hatte Karl sofort erkannt und für Klößchen erklärt.
„Und warum hast du für dich em gewählt?“, fragte Gaby interessiert.
„Weil meine Eltern es verwendet haben, als ich die Entscheidung noch nicht treffen konnte, sie aber etwas brauchten, um selbst mit der neuen Situation warm zu werden. Sie kamen mit em gut klar und ich habe mich daran gewöhnt und fühle mich damit wohl“, erklärte Kim.
„Verstehe. Ich finde wir können jetzt direkt loslegen. Wir könnten uns oben in Klößchens Zimmer setzen, Kim könnte ems Tasche abstellen und wir könnten beginnen die ersten Fragen für unsere Lehrer und Mitschüler zu sammeln“, schlug Tim vor.
Karl, Klößchen und Gaby nickten, standen direkt auf und Kim schloß sich ihnen an.
„Okay, wer ist Kim?“, erkundigte sich Frau Sauerlich bei ihrem Sohn.
„Kim wohnt hier in der Nachbarschaft, im Veilchenweg und hilft uns bei einem Schulprojekt“, informierte Klößchen seine Mutter.
„Ah. Na ich werde dann ja gleich SIE oder IHN kennenlernen“, sagte sie und machte mit der Betonung klar, daß das eigentlich eine Frage war. Eine Frage die Klößchen überforderte. Daher sah er zu Karl und schob ihm die Aufgabe zu. „Ich weiß das nicht“, antwortete Klößchen hilflos und sah hilfesuchend zu Karl. „Wie heißt es denn nun richtigerweise in Kims Fall?“
„Ehrlich gesagt weiß ich es gar nicht. Das ist ein sehr großes Thema. Ich habe nicht geschafft alle interessanten und wichtigen Unterthemen an einem Abend nachzugehen. Ich bin heute diesen ganzen Stellen in den Sätzen ausgewichen, in dem ich es allgemein gehalten habe oder Kims Namen eingesetzt habe“, gab Karl zu.
„Das ging mir auch mehrfach so“, bestätigte Tim und nickte.
„Ihr wisst nicht ob Kim ein Mädchen oder ein Junge ist, habe ich das richtig verstanden?“, vergewisserte sich Frau Sauerlich und wirkte darüber irritiert.
„Kim ist nichtbinär, das bedeutet-“, fing Gaby an Frau Sauerlich zu erklären.
Doch Frau Sauerlich unterbrach mit einem Grinsen. „Ich weiß was das bedeutet“, erklärte sie triumphierend.
„Woher?“, entfuhr es Klößchen ungläubig.
„Also wirklich, Willi. Was denkst du denn von mir? Stell dir vor, ich reise, lese und unterhalte mich mit anderen Menschen und da bekommt man auch immer wieder einige Dinge mit und lernt was dazu“, antwortete Frau Sauerlich empört.
„Oh genau darum geht es in unserem Schulprojekt, herauszufinden was so bekannt ist über diese Thematik und wie die Leute dazu stehen, würden sie uns erzählen was sie darüber wissen und woher“, nutzte Tim sofort die sich bietende Gelegenheit.
„Ja klar, dann kommt in die Küche, dann setzen wir uns zu einem Tee zusammen“, lud Frau Sauerlich ein. Sie setzten sich in der Küche an den großen Tisch und die Köchin bereitete den Tee. Klößchen schnappte sich noch einen Schokoladenpudding aus dem Kühlschrank, was Frau Sauerlich mit einem Kopfschütteln quittierte.
„Nun ich glaube ich kenne die Mutter von Kim sogar. Ich war vor ungefähr einen Jahr beim Friseur, da habe ich in einem Magazin geblättert und da war ein Artikel über einen Schauspieler drin. Ich habe den Namen vergessen, jedenfalls hat der Schauspieler bei den phantastischen Tierwesen mitgespielt und ist genderfluid, also nichtbinär. Für mich war das etwas irritierend und ich kam mit meiner Friseurin ins Gespräch. Das war aber gar nicht leicht, wir überlegten was man denn in dem Fall sagen sollte. Da mischte sich eine Frau ein, die ebenfalls dort Kundin war. Sie war sehr sympathisch und sie hat uns da etwas ausgeholfen unsere Lücken zu schließen. Sie hat sich auch vorgestellt, aber ich fürchte mir ist der Name entfallen“, berichtete Frau Sauerlich.
„Frau Maiwald vielleicht?“, schlug Karl hilfreich vor, während die Köchin den Tee auf den Tisch stellte.
„Ja genau, Maiwald, das hatte sie gesagt. Ach das ist ja nett, dann muss Kim ihr unbedingt Grüße ausrichten“, meinte Frau Sauerlich begeistert.
„Das geht leider nicht mehr“, widersprach Tim.
„Warum geht das nicht?“, fragte Frau Sauerlich und ahnte es wohl schon ihrem Gesichtsausdruck nach.
„Frau Maiwald ist vor zwei Wochen gestorben“, informierte Tim sie.
„Ach das ist ja schrecklich. Das tut mir Leid. Das muss schwer für Kim sein. Sie hatte erzählt, wie sensibel Kim ist und wie sehr es Kim zugesetzt hat, daß Kim aus dem Sportverein raus musste. Und jetzt auch noch so ein Schicksalsschlag“, meinte Sie betrübt.
„Wieso das denn? Weswegen musste Kim denn aus dem Verein raus?“, wollte Gaby e.plrh wissen.
„Na weil die Gruppen irgendwann nach Geschlechtern getrennt wurden, Kim sollte zu den Jungen, aber dort hat Kim sich nicht wohlgefühlt, zu den Mädchen durfte Kim nicht und eine gemischte Gruppe wurde vom Verein abgelehnt“, wusste Frau Sauerlich zu berichten.
„Aber laut dem Allgemeinen Gleichstellungsgesetz-“, fing Karl an.
„Ja, deswegen wollten die Eltern klagen, aber das Problem war, daß Maiwalds dann als Querulanten verschrien waren und daraufhin keiner mehr ein nettes Wort für die Familie übrig hatte. Für Kim wurde es zum Spießroutenlauf und nach zwei Wochen wollte Kim nie wieder dort hin. Das ging so weit, daß es nicht nur im Verein blieb sondern Kim auch noch die Schule wechseln musste Das ist mir hängen geblieben. Ich habe öfters noch darüber nachgedacht. Ich meine Menschen sind sich nie alle einig, aber wie man einem Kind oder Jugendlichen so zusetzen kann, nur weil man etwas nicht versteht, das ist etwas was ich nicht verstehe. Gerade als Eltern sollte einem das Kindeswohl doch was bedeuten“, erzählte Frau Sauerlich aufgebracht.
„Wir auch nicht, wir haben Kim kennengelernt, als Dr Freund Kim einen Platz im Internat verwährt hat, wenn Kim angibt nichtbinär zu sein“, berichtete Gaby.
„Also das ist ja unfassbar und das von einem Pädagogen!“, empörte sich Frau Sauerlich.
„Nun unser Projekt für die Projektwoche haben wir daher ausgewählt. Wir wollen gucken wie die Mitschüler und Lehrer dazu stehen, aufklären und wenn möglich Dr Freund umstimmen, damit Kim doch noch ins Internat kommen kann“, erklärte Gaby ihren Plan.
„Das klingt nach einem richtig guten Plan. Ich drücke fest die Daumen“, sagte Frau Sauerlich zufrieden.
„Aber wie heißt es denn nun richtig?“, wollte Karl endlich wissen.
„Achso ja. Ich habe es vergessen, was Frau Maiwald zu Kim gesagt hat, aber ich habe mir gemerkt, was sie allgemein darüber gesagt hat. Sie sagte daß es in Deutschland keine einheitliche Regelung gibt und daß es ganz viele verschiedene Möglichkeiten gibt. Alle bevorzugen etwas anderes, daher sollte man einfach hingehen und fragen, welches das richtige Pronomen für die einzelne Person ist. Ich weiß noch daß sie es öfters verwendet hat und ich habe mich schnell daran gewöhnt gehabt. Aber was es war, da muss ich passen. Ich hatte ja nur diese eine Unterhaltung mit ihr und das ist nicht gerade gestern gewesen“, erklärte Frau Sauerlich.
„Nun dann werden wir eben direkt fragen, wenn das so gewünscht ist“, meinte Klößchen und leckte gegenüßlich den Löffel ab und die Köchin ließ sich den leeren Besucher und den Löffel von Klößchen geben.
In dem Moment klingelte es an die Tür und die Köchin übernahm es auch noch die Tür zu öffnen. Kurz darauf kam sie zurück und Kim folgte ihr, mit einer großen Umhängetasche um.
Frau Sauerlich stellte sich vor, bot Kim einen Platz und einen Tee an und fiel direkt mit der Tür ins Haus: „Welches Pronomen sollen wir für dich verwenden?“
TKKG waren etwas erschrocken von dieser direkten Art, aber Kim lächelte erleichtert und meinte: „Danke. Personalpronomen em und Possessivpronomen ems bitte.“
„Selbstverständlich“, bestätigte Frau Sauerlich auch schon.
„Ähm kurze Frage was waren noch mal Possessivpronomen?“, fragte Klößchen etwas verlegen.
„Das Possessivpronomen ist das besitzanzeigende Pronomen also mein, dein, sein, ihre, unsere, eure, deren, nun kommt ems für uns dazu“, belehrte Karl Klößchen sofort.
„Ich glaube ich habe es verstanden, aber könntest du mal ein Beispielsatz machen?“, forderte Klößchen Karl auf.
„Ja klar, also bei dem Satz: Ich frage Gaby mal, ob sie mir ihren Bleistift ausleiht, ist sie das Personalpronomen und ihren das Possessivpronomen. Der gleiche Satz auf Tim angepasst hieße: Ich frage Tim mal, ob er mir seinen Bleistift leiht. Hier ist er das Personalpronomen und seinen das Possessivpronomen. Der Satz auf Kim angepasst heißt nun: Ich frage Kim mal, ob em mir ems Bleistift ausleiht.“
„Richtig“, meinte Kim und strahlte begeistert. „Mein Deutschlehrer hat anhand von mir meiner Klasse die Wichtigkeit von Pronomen verdeutlicht, denn der gleiche Satz, ohne Pronomen, wenn mich jemand siezt hieße dann: Ich frage Kim Maiwald mal, ob Kim Maiwald mir Kim Maiwalds Bleistift ausleiht. Allerdings ist er mit meiner Wahl zu em auch nicht ganz glücklich, wobei er die Alternativen noch schrecklicher findet.“
„Was sind die Alternativen?“, erkundigte sich Karl wissbegierig.
„Häufig sind er_sie, sier, eos, aber auch x, xier, a, bla und auch das englische they wird von einigen verwendet. Jeder das womit es für einen selbst am passendsten ist. Als ich die Diskussion mit meinem Lehrer hatte, gab es ganze 34Varianten, die alle in Deutschland verwendet werden, weil es keine einheitliche Regelung gibt, wie zum Beispiel in der englischen Sprache“, informierte em Karl.
„Wie ist es im englischen?“, wollte Tim nun wissen.
„Sie verwenden they im Singular. Normalerweise wird they ja in der Plural verwendet und they ist geschlechtsunabhängig“, erklärte Kim.
„Könnte man das nicht im Deutschen auch so machen, anstatt das jeder was anderes sich sucht?“, fragte Klößchen unbedacht.
„Nun die Idee aus dem Englischen kann man auf die deutsche Sprache nicht anwenden, denn die 3. Person Plural also sie nimmst und es ins Singular setzt, dann bist du beim weiblichen Pronomen“, hatte Karl sofort erkannt und für Klößchen erklärt.
„Und warum hast du für dich em gewählt?“, fragte Gaby interessiert.
„Weil meine Eltern es verwendet haben, als ich die Entscheidung noch nicht treffen konnte, sie aber etwas brauchten, um selbst mit der neuen Situation warm zu werden. Sie kamen mit em gut klar und ich habe mich daran gewöhnt und fühle mich damit wohl“, erklärte Kim.
„Verstehe. Ich finde wir können jetzt direkt loslegen. Wir könnten uns oben in Klößchens Zimmer setzen, Kim könnte ems Tasche abstellen und wir könnten beginnen die ersten Fragen für unsere Lehrer und Mitschüler zu sammeln“, schlug Tim vor.
Karl, Klößchen und Gaby nickten, standen direkt auf und Kim schloß sich ihnen an.