Geschichte: Fanfiction / Bücher / TKKG / Kim

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Kim

von Nimue1979
Kurzbeschreibung
GeschichteFreundschaft / P12 / Div
Gabriele "Gaby" Glockner Karl "der Computer" Vierstein Peter "Tim" Carsten Willi "Klößchen" Sauerlich
23.06.2021
16.09.2021
15
19.549
10
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Dieses Kapitel
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29.06.2021 1.272
 
Am frühen Nachmittag trafen sich TKKG vor der Sauerlichvilla, stellten ihre Sachen ab und fuhren nun zu viert weiter zum Veilchenweg.

Der Veilchenweg war zwar keine Villengegend mehr, aber immer noch eine gute Wohngegend. Nr 8 war eine Doppelhaushälfte eines kleinen aber feinen Gebäudes mit einem Garten drumherum.

TKKG stiegen von ihren Fahrrädern, ketteten sie an einem Straßenschild zusammen und gingen gemeinsam auf die chice Haustür zu. Wie erwartet stand auf dem Klingelschild der Name Maiwald. Gaby drückte die Klingel und sie warteten einen Moment.

Sie hörten Schritte und eine Männerstimme sprach laut genug, daß sie ihn durch die Tür  verstehen konnten: „Hast du deinen Schlüssel-?“

Da öffnete sich die Tür und Kims Vater unterbrach sich. Er sah sehr adrett aus, hatte eine teure Uniform an und war wohl gerade dabei gewesen seine Krawatte zu knoten, als sie geklingelt hatten. Er schaute die vier irritiert an. „Ja?“, forderte er sie fragend auf.

„Guten Tag Herr Maiwald. Wir würden gerne zu Kim“, grüßte Gaby freundlich.

„Kim ist noch nicht aus der Schule zurück,  müsste aber jeden Moment kommen. Wollt ihr warten?“

„Gerne wenn ihnen das Recht ist. Ich bin übrigens Gabriele Glockner und werde meist Gaby genannt. Das sind meine Freunde Tim, Klößchen und Karl“, nahm Gaby für sie das Angebot an und stellte die Jungs kurzerhand vor.

Kims Vater nickte und lud sie mit einer Geste ins Haus ein, der sie folgten. Er ging vor ins Wohnzimmer. Das Haus wirkte schon auf dem ersten Blick einladend, da es sehr liebevoll eingerichtet war.

Karl sah es als Erstes. Ein Bild von einer Frau mit einem Trauerband hing über einem Sideboard. Auf dem Sideboard lagen mehrere Beileidskarten. „Ist das ihre Frau?“, erkundigte sich Karl vorsichtig.

„Ja, Marion ist vor zwei Wochen bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückt“, antwortete Herr Maiwald mit belegter Stimme.

„Das tut uns wirklich sehr Leid“, versicherte Gaby und die Jungs nickten im Hintergrund.

„Ist das der Grund, weswegen sie versucht haben einen Platz im Internat für Kim zu bekommen?“, erkundigte sich Tim.

„Ja. Bisher hat meine Frau sich immer um Kim gekümmert, wenn ich unterwegs war. Ich bin Pilot müsst ihr wissen. Langstreckenflüge. Ich bin regelmäßig berufsbedingt für mehrere Tage im Ausland. Kim ist gerade 14 geworden, zu jung, um regelmäßig mehrere Tage am Stück alleine zu sein, das sieht Kim glücklicherweise ein“, erklärte Herr Maiwald.

„Verstehe und jetzt?“, hakte Tim nach.

„Muss Kim zu meinen Eltern. Sie wohnen in der anderen Doppelhaushälfte“, sagte Herr Maiwald, eindeutig unzufrieden und zuckte hilflos mit den Schultern.

Genau in dem Moment betrat Kim das Zimmer, mit der Schultasche noch um. „Hi“, sagte Kim unsicher in die Runde, beäugte die Gäste und erkannte Tim und Gaby wieder. Auch Karl und Klößchen besahen neugierig Kims Erscheinung. Kim trug die braunen gewellten Haare kinnlang. Die Kleidung war heute femininer als die, die Kim im Internat getragen hatte. Die Blue Jeans war geblieben, aber statt eines klassischen T-Shirts trug Kim heute eine moderne Tunika.

„Du hast Besuch, Kim. Ich mach dir dein Essen fertig. Ihr könnt ja in dein Zimmer gehen“, informierte Herr Maiwald Kim und ging wohl in die Küche.

„Weswegen seid ihr hier?“, fragte Kim skeptisch.

„Ich glaube ich stell uns erst noch einmal vor. Ich bin Gaby, mich und Tim hast du ja bereits im Internat kurz kennengelernt und das sind unsere besten Freunde Karl und Klößchen“, stellte Gaby sich und ihre Freunde vor.

Kim nickte kurz und ging vor. Im Zimmer gab es eine Couch auf der Tim Karl und Klößchen gerade so zu dritt Platz fanden. Gaby setzte sich bei Tim auf den Schoß und Kim setzte sich aufs Bett.

TKKG sahen sich um. Das Zimmer sah bis auf ein paar wenige Details, wie ein durchschnittliches Jugendzimmer. Es gab Dinge die man typischerweise in einem Mädchenzimmer erwartet hätte und Andere dagegen in einem Jungenzimmer, aber das überraschte Inzwischen keinen der vier mehr.

„Und ihr wohnt im Internat oder geht ihr dort nur zur Schule?“, fragte Kim und sah dabei Tim an.

„Klößchen und ich teilen uns ein Zimmer im Internat und Gaby und Karl sind Externe. Wir gehen alle vier in eine Klasse“, antworteteTim.

„Und weswegen seid ihr hergekommen?“, fragte Kim erneut.

„Weil wir erfahren haben, weswegen du keinen Platz im Internat bekommst und wir finden das nicht richtig!“, stellte Gaby direkt klar.

„Wir würden gerne an dieser Form der Diskriminierung etwas ändern. Wir haben nächste Woche eine Projektwoche zum Thema Soziales Engagement und wir haben heute morgen das Thema weniger Diskriminierung von transgender Jugendlichen gewählt und hoffen sehr dass du uns dabei etwas unterstützt“, klärte Karl auf.

„Das klingt ganz gut, aber wie soll ich euch unterstützen?“, fragte Kim unsicher.

„Wir würden uns gerne mit dir darüber unterhalten, über Besonderheiten und Schwierigkeiten, die die Tatsache, daß du bigender bist so mit sich bringen“, antwortete nun Klößchen.

„Okay. Wir müssten nur was ausmachen. Ich habe nächste Woche ganz normalen Unterricht, da geht es während der Schulzeit nicht“, stimmte Kim schon mal teilweise zu.

„Wir dachten mehr jetzt ans Wochenende, dann könnten wir am Montag direkt loslegen“, erklärte Gaby.

„Ich bin das Wochenende bei meinen Großeltern und da kann ich nicht frei reden“, erklärte Kim und wirkte unglücklich.

„Du bist nicht gerne dort, oder?“, tastete sich Gaby hervor.

„Nein, ich hasse es sogar, aber jetzt da Mama tot ist und Dr Freund mich nicht an seinem Internat haben will, muss ich dorthin, solange mein Vater weg ist und wir keine alternative Lösung gefunden haben“, bestätigte Kim.

„Unser aufrichtiges Beileid“, bekundete Gaby. Tim fragte dann bevor die Tränen laufen könnten, die sich in Kims Augen sammelten. „Was ist das Problem bei deinen Großeltern? Sie wohnen ja sogar direkt nebenan. Oder?“

„Da wären wir schon voll in eurem Projekt, bei den Schwierigkeiten. Meine Großeltern akzeptieren nicht daß ich bin, wie ich bin. Sie weigern sich auch mich Kim zu nennen. Sie weigern sich zu akzeptieren, daß ich bigender bin. Ihrer Meinung nach gibt es das nicht und glauben, daß meine Eltern mich zu sehr verhätschelt hätten und daß ich zu einem Psychologen gehöre, der mich nicht in dem Unsinn bestätigt, sondern mir das austreibt“, sagte Kim traurig und seufzte.

Es klopfte an die Tür und Kims Vater trat ein. „Kim kommst du dann bitte Essen? Es tut mir Leid, ich würde euch gerne zum Essen einladen, ich fürchte nur, ich habe nichts da, was ich euch anbieten könnte. Ich habe nur für Kim etwas aufgetaut. Wir sind beide übers Wochenende nicht Zuhause und ich muss in zwanzig Minuten los zur Arbeit“, meinte der Vater entschuldigend.

TKKG standen von der Couch auf. „Das macht nichts, wir kommen alle vier gerade vom Mittagessen“, erklärte Gaby und trat Klößchen auf die Füße, der gerade den Anschein machte, etwas dazu zu sagen.

„Wie sieht es aus, könnte Kim nicht nach dem Essen zu uns in die Sauerlich Villa kommen? Dann könnten wir uns in aller Ruhe über das Schulprojekt unterhalten und wenn es okay für sie ist und Kim möchte, könnte Kim  dort genau wir wir vier bis Sonntag dort bleiben“, schlug Tim vor, als sie alle wieder das Zimmer verließen.

„Ihr seid dann dort und wer noch?“, erkundigte sich der Vater.


„Meine Eltern Hermann und Erna Sauerlich, unsere Köchin und unser Chauffeur“, antwortete diesmal Klößchen und blieb vor der Eingangstür stehen.


„Würdest du das wollen?“, fragte der Vater Kim.

Kim dachte kurz nach und nickte dann, bevor er bestätigte: „Ja ich glaube schon.“


„Dann kannst du einfach nachkommen. Es ist nicht weit von hier. In der Eichenallee“, meinte Karl und dann verabschiedeten sie sich bis später.


Während Kim zum Essen ging, verließen TKKG das Haus, ketteten ihre Räder ab und fuhren zur Sauerlichvilla zurück.
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