The quality of compassion
von traitor
Kurzbeschreibung
[Übersetzung] Eines Nachts ist John bei Laszlo und erzählt ihm von seiner Verlobung zu Violet. Laszlo hat währenddessen ein ganz anderes Dilemma.
OneshotFreundschaft / P12 / Gen
Dr. Laszlo Kreizler
John Moore
14.06.2021
14.06.2021
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A/N: Ich hab die 2. Staffel an einem Tag durchgeschaut und ohne scheiß, die ist auch ziemlich gut. Zwar fand ich die vom Pacing ein wenig unbalanciert und ich bevorzuge die erste Staffel, aber sie war trotzdem mega interessant. Und ich kann nicht der einzige sein, dem die Chemie zwischen Laszlo und John aufgefallen ist, egal ob jetzt nur auf freundschaftlicher oder romantischer Basis. Ich finde die passen besser zusammen als John und Sara (oder Violet). Und wo kam überhaupt das Ende her wo Laszlo dann mit dieser Frau New York verlässt? Das war so krampfhaft gezwungen irgendwie.
Englisches Original: The quality of compassion
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
“Nun, es scheint ich muss dir gratulieren, mein Freund. Miss Violet Hayward ist zweifellos eine herrliche Frau und kann sich glücklich schätzen verlobt zu sein mit einem Mann wie dir, John.” Laszlo stellte sein geleertes Bourbon Glas ab und sah auf, seine Lippen lächelten, doch seine Augen waren leer. Johns Mundwinkel zuckten leicht, als er nach der Flasche griff um ihre Gläser nachzufüllen, irgendwie weniger enthusiastisch als zu erwarten war von einem Mann, der sich so kürzlich verlobt hatte. Laszlo wusste er hatte sein Antlitz zu bewahren, zumindest so zu tun als würde er sich für John freuen, jedoch tief in seinem Inneren wusste er er könnte es nicht. Seit dem Tag an welchem sie sich kennengelernt hatten, mochte er John und über den Verlauf ihrer Partnerschaft hinweg während der Investigation des Jungenmörders hatte Laszlo verstanden, dass seine Gefühle für John vielleicht von einer stärkeren Natur kamen als nur Freundschaft. Es kümmerte ihn zutiefst, trotz seines Wissens, trotz seines Berufs, konnte er nichts machen um die rasende Eifersucht zu besänftigen, die er für Frauen fühlte, zu welchen John auch nur einen Hauch Affektion zeigte. Es war falsch und als ein guter Freund sollte er da nicht mehr ermutigend sein?
“Einen Toast,” schlug Laszlo vor und erhob sein Glas. John musterte ihn eigenartig, seine Augen ruhten auf dem Alienisten und ein fragender Ausdruck formte sich auf seinem Gesicht.
“Einen Toast,” wiederholte Laszlo, “Zu meinem Freund John Schuyler Moore und seiner wahrscheinlich wundervollen Verlobten. Dass sie glücklich und erfolgreich sein werden. Dass ihre Liebe niemals erlischt. Dass sie glücklich bis an das Ende ihrer Tage leben werden.”
Er nahm einen großen Schluck um seinen Rachen von diesen widerlichen Worten zu bereinigen und beobachtete John wie dieser ebenfalls trank. John hatte sein Versprechen dem Alkohol fern zu bleiben gebrochen, etwas beschäftigte ihn wirklich, wenn er das Trinken wieder zu Rate zog. Sie saßen rauchend in Stille, schnell die erste Flasche leerend, dann eine zweite und eine dritte. Keiner von ihnen wusste etwas zu sagen und so saßen sie schweigend als die Nacht voranschritt und der Himmel pechschwarz wurden. Es dauerte nicht lang bis sie beide ziemlich berauscht waren. John hatte seine Fliege abgenommen und die ersten beiden Knöpfe seines Hemdes aufgeknöpft, das die gerötete Haut darunter offenbarte. Seinen Kopf hatte er zurückgeworfen und starrte gegen die Decke.
“Weißt du, Laszlo,” sagte er schließlich, “Ich bin mir nicht sicher.”
“Nicht sicher worüber?”
“Über V. Ich mein, sie’s eine richtige Lady, hoch angesehen und mit guten Verbindungen, reich. Du kennst diese Art von Frauen. Und ich mag sie, sie’s herzlich und nett, aber ich weiß nicht ob ich sie genug mag um sie zu heiraten oder ob ich überhaupt gut genug für sie bin,” antwortete John und Laszlo rutschte ungemütlich auf seinem Sitz.
“Jetzt ist es ein wenig spät um Zweifel zu bekommen, oder nicht? Aber, theoretisch, würdest du Miss Howard bevorzugen?” fragte Laszlo, “Ihr beide scheint-”
“Laszlo! Ich-,” John hatte seinen Kopf in einer plötzlichen Bewegung gehoben und sah den Alienisten empört an, doch schloss er einen Mund ohne den Satz zu einem Ende zu bringen und trank von seinem Bourbon.
“Sara ist meine Freundin. Sie und ich- Es würde einfach nicht funktionieren. Wir sind zu unterschiedlich, sie verdient jemanden, der mehr wie sie ist.”
“Und doch warst du der perfekte Gentleman. Du hast Manieren, ein Herz aus Gold und du bist ein gut aussehender Mann,” erwähnte Laszlo gelassen, ohne nachzudenken.
“Du klingst als würdest du mir gleich einen Antrag machen wollen,” sagte John und kicherte. Laszlo stützte seine Ellenbogen ab und beobachtete seinen Freund. Der Alkohol machte sein Ding, sein sonst so scharfer Verstand war verschleiert, nicht im Stande die Situation ordentlich zu verarbeiten, also, was hatte er zu verlieren? Mit Glück würde sich keiner von ihnen an dieses Gespräch mehr am Morgen erinnern.
“Was wenn ich’s würde?” fragte Laszlo nebensächlich, grinsend. John dachte für ein paar Minuten darüber nach.
“Ich kann nicht sagen, ob du es ernst meinst oder nicht.”
“Nun, ich kann es nicht ernst meinen, weil falls du es vergessen hast: Du bist bereits verlobt, also ist das ein einfacher hypothetischer Gedanke. Was würdest du sagen?”
Laszlo spielte ein gefährliches Spiel. Nicht weil er befürchtete, dass John etwas erahnen könnte, sondern eher von der Antwort abhängig könnten seine Erwartungen und dadurch seine Eifersucht neue Höhen erreichen von welchen ein Fall nur noch zerstörender war.
“Manchmal mach ich mir Sorgen um dich, Laszlo,” sagte John, “All diese hypothetischen Gedanken können einen Mann verrückt machen.”
John hatte keine Ahnung was in Laszlos Kopf vor sich ging, wie es war er zu sein, was es bedeutete. Oft verstand Laszlo nicht einmal seine eigenen Gedanken. Als ein Alienist war es nicht vorteilhaft. Er musste seine eigenen Gedanken verstehen um die Gedanken anderer Menschn zu verstehen.
“Aber-,” fuhr John fort, “Ich denke, rein hypothetisch, würde ich’s annehmen. Wenn nicht nur um zu sehen wie es laufen würde.”
Laszlo schluckte. Da war sie, die Antwort die er befürchtet hatte. Und natürlich reagierte sein Körper wie erwartet. Sein Herzschlag beschleunigte, seine Atmung wurde flacher, er fühlte die Hitze in seine Wangen steigen und sein linker Arm zuckte. Er brauchte frische Luft. Laszlo stand auf.
“Was machst du?” fragte John.
“Ich brauche ein wenig frische Luft. Es ist erdrückend trocken und warm hier drin.”
“Oh, dann komm ich mit dir.”
John stand ebenfalls auf und taumelte auf Laszlo zu, als er diesen erreichte legte er seinen Arm um Laszlos Schultern als Stütze. Es war eine kleine Anstrengung ihre Mäntel anzuziehen und John half Laszlo mit seinem. Laszlo war überzeugt, dass er es sich nur einbildete, aber Johns Hand auf seiner Schulter wirkte wärmer als üblich und Johns Fingerspitzen streiften sanft über seinen Rücken, als dieser den Mantel hochzog. Zusammen verließen sie das Haus und gingen zum kleinen, angrenzenden Garten. Die Nachtluft war klar, niemand anderes war zu sehen und der Mond und die Sterne waren von dunklen Wolken verdeckt. Laszlo war dankbar für das wenige Licht, so würde John nicht sein Gesicht sehen können. John lehnte gegen die Steinwand, zündete ein Streichholz für eine weitere Zigarette an, die seine bekannten Gesichtszüge in einem warmen, weichen Licht erhellte.
“Also,” hörte Laszlo Johns angenehme Stimme, “Du hättest nichts dagegen mit einem anderen Mann zu sein?”
Laszlo zögerte.
“Hypothetisch, nein. Ich hätte nichts dagegen,” sagte er, doch war es nicht die vollkommene Wahrheit. Natürlich hätte er nichts dagegen mit John zu sein, aber mit einem anderen Mann als John? War es egoistisch? Ja, war es. John war verlobt, er sollte nicht diese Gedanken haben. Es gab eine Frau, welche John heiraten würde. Hypothesen und Phantasien waren äußerst unangemessen.
“Vergib mir, ich hätte ein solches Thema nicht ansprechen sollen. Gute Nacht, John.”
Ohne zurück zu blicken ging Laszlo zurück in sein Haus und schloss die Tür hinter sich.
Englisches Original: The quality of compassion
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“Nun, es scheint ich muss dir gratulieren, mein Freund. Miss Violet Hayward ist zweifellos eine herrliche Frau und kann sich glücklich schätzen verlobt zu sein mit einem Mann wie dir, John.” Laszlo stellte sein geleertes Bourbon Glas ab und sah auf, seine Lippen lächelten, doch seine Augen waren leer. Johns Mundwinkel zuckten leicht, als er nach der Flasche griff um ihre Gläser nachzufüllen, irgendwie weniger enthusiastisch als zu erwarten war von einem Mann, der sich so kürzlich verlobt hatte. Laszlo wusste er hatte sein Antlitz zu bewahren, zumindest so zu tun als würde er sich für John freuen, jedoch tief in seinem Inneren wusste er er könnte es nicht. Seit dem Tag an welchem sie sich kennengelernt hatten, mochte er John und über den Verlauf ihrer Partnerschaft hinweg während der Investigation des Jungenmörders hatte Laszlo verstanden, dass seine Gefühle für John vielleicht von einer stärkeren Natur kamen als nur Freundschaft. Es kümmerte ihn zutiefst, trotz seines Wissens, trotz seines Berufs, konnte er nichts machen um die rasende Eifersucht zu besänftigen, die er für Frauen fühlte, zu welchen John auch nur einen Hauch Affektion zeigte. Es war falsch und als ein guter Freund sollte er da nicht mehr ermutigend sein?
“Einen Toast,” schlug Laszlo vor und erhob sein Glas. John musterte ihn eigenartig, seine Augen ruhten auf dem Alienisten und ein fragender Ausdruck formte sich auf seinem Gesicht.
“Einen Toast,” wiederholte Laszlo, “Zu meinem Freund John Schuyler Moore und seiner wahrscheinlich wundervollen Verlobten. Dass sie glücklich und erfolgreich sein werden. Dass ihre Liebe niemals erlischt. Dass sie glücklich bis an das Ende ihrer Tage leben werden.”
Er nahm einen großen Schluck um seinen Rachen von diesen widerlichen Worten zu bereinigen und beobachtete John wie dieser ebenfalls trank. John hatte sein Versprechen dem Alkohol fern zu bleiben gebrochen, etwas beschäftigte ihn wirklich, wenn er das Trinken wieder zu Rate zog. Sie saßen rauchend in Stille, schnell die erste Flasche leerend, dann eine zweite und eine dritte. Keiner von ihnen wusste etwas zu sagen und so saßen sie schweigend als die Nacht voranschritt und der Himmel pechschwarz wurden. Es dauerte nicht lang bis sie beide ziemlich berauscht waren. John hatte seine Fliege abgenommen und die ersten beiden Knöpfe seines Hemdes aufgeknöpft, das die gerötete Haut darunter offenbarte. Seinen Kopf hatte er zurückgeworfen und starrte gegen die Decke.
“Weißt du, Laszlo,” sagte er schließlich, “Ich bin mir nicht sicher.”
“Nicht sicher worüber?”
“Über V. Ich mein, sie’s eine richtige Lady, hoch angesehen und mit guten Verbindungen, reich. Du kennst diese Art von Frauen. Und ich mag sie, sie’s herzlich und nett, aber ich weiß nicht ob ich sie genug mag um sie zu heiraten oder ob ich überhaupt gut genug für sie bin,” antwortete John und Laszlo rutschte ungemütlich auf seinem Sitz.
“Jetzt ist es ein wenig spät um Zweifel zu bekommen, oder nicht? Aber, theoretisch, würdest du Miss Howard bevorzugen?” fragte Laszlo, “Ihr beide scheint-”
“Laszlo! Ich-,” John hatte seinen Kopf in einer plötzlichen Bewegung gehoben und sah den Alienisten empört an, doch schloss er einen Mund ohne den Satz zu einem Ende zu bringen und trank von seinem Bourbon.
“Sara ist meine Freundin. Sie und ich- Es würde einfach nicht funktionieren. Wir sind zu unterschiedlich, sie verdient jemanden, der mehr wie sie ist.”
“Und doch warst du der perfekte Gentleman. Du hast Manieren, ein Herz aus Gold und du bist ein gut aussehender Mann,” erwähnte Laszlo gelassen, ohne nachzudenken.
“Du klingst als würdest du mir gleich einen Antrag machen wollen,” sagte John und kicherte. Laszlo stützte seine Ellenbogen ab und beobachtete seinen Freund. Der Alkohol machte sein Ding, sein sonst so scharfer Verstand war verschleiert, nicht im Stande die Situation ordentlich zu verarbeiten, also, was hatte er zu verlieren? Mit Glück würde sich keiner von ihnen an dieses Gespräch mehr am Morgen erinnern.
“Was wenn ich’s würde?” fragte Laszlo nebensächlich, grinsend. John dachte für ein paar Minuten darüber nach.
“Ich kann nicht sagen, ob du es ernst meinst oder nicht.”
“Nun, ich kann es nicht ernst meinen, weil falls du es vergessen hast: Du bist bereits verlobt, also ist das ein einfacher hypothetischer Gedanke. Was würdest du sagen?”
Laszlo spielte ein gefährliches Spiel. Nicht weil er befürchtete, dass John etwas erahnen könnte, sondern eher von der Antwort abhängig könnten seine Erwartungen und dadurch seine Eifersucht neue Höhen erreichen von welchen ein Fall nur noch zerstörender war.
“Manchmal mach ich mir Sorgen um dich, Laszlo,” sagte John, “All diese hypothetischen Gedanken können einen Mann verrückt machen.”
John hatte keine Ahnung was in Laszlos Kopf vor sich ging, wie es war er zu sein, was es bedeutete. Oft verstand Laszlo nicht einmal seine eigenen Gedanken. Als ein Alienist war es nicht vorteilhaft. Er musste seine eigenen Gedanken verstehen um die Gedanken anderer Menschn zu verstehen.
“Aber-,” fuhr John fort, “Ich denke, rein hypothetisch, würde ich’s annehmen. Wenn nicht nur um zu sehen wie es laufen würde.”
Laszlo schluckte. Da war sie, die Antwort die er befürchtet hatte. Und natürlich reagierte sein Körper wie erwartet. Sein Herzschlag beschleunigte, seine Atmung wurde flacher, er fühlte die Hitze in seine Wangen steigen und sein linker Arm zuckte. Er brauchte frische Luft. Laszlo stand auf.
“Was machst du?” fragte John.
“Ich brauche ein wenig frische Luft. Es ist erdrückend trocken und warm hier drin.”
“Oh, dann komm ich mit dir.”
John stand ebenfalls auf und taumelte auf Laszlo zu, als er diesen erreichte legte er seinen Arm um Laszlos Schultern als Stütze. Es war eine kleine Anstrengung ihre Mäntel anzuziehen und John half Laszlo mit seinem. Laszlo war überzeugt, dass er es sich nur einbildete, aber Johns Hand auf seiner Schulter wirkte wärmer als üblich und Johns Fingerspitzen streiften sanft über seinen Rücken, als dieser den Mantel hochzog. Zusammen verließen sie das Haus und gingen zum kleinen, angrenzenden Garten. Die Nachtluft war klar, niemand anderes war zu sehen und der Mond und die Sterne waren von dunklen Wolken verdeckt. Laszlo war dankbar für das wenige Licht, so würde John nicht sein Gesicht sehen können. John lehnte gegen die Steinwand, zündete ein Streichholz für eine weitere Zigarette an, die seine bekannten Gesichtszüge in einem warmen, weichen Licht erhellte.
“Also,” hörte Laszlo Johns angenehme Stimme, “Du hättest nichts dagegen mit einem anderen Mann zu sein?”
Laszlo zögerte.
“Hypothetisch, nein. Ich hätte nichts dagegen,” sagte er, doch war es nicht die vollkommene Wahrheit. Natürlich hätte er nichts dagegen mit John zu sein, aber mit einem anderen Mann als John? War es egoistisch? Ja, war es. John war verlobt, er sollte nicht diese Gedanken haben. Es gab eine Frau, welche John heiraten würde. Hypothesen und Phantasien waren äußerst unangemessen.
“Vergib mir, ich hätte ein solches Thema nicht ansprechen sollen. Gute Nacht, John.”
Ohne zurück zu blicken ging Laszlo zurück in sein Haus und schloss die Tür hinter sich.