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Beginne zu lieben und lebe

von Roxy68
Kurzbeschreibung
GeschichteSchmerz/Trost, Liebesgeschichte / P16 / MaleSlash
Alexander "Alec" Lightwood Magnus Bane
08.06.2021
25.06.2021
5
9.596
19
Alle Kapitel
41 Reviews
Dieses Kapitel
7 Reviews
 
 
25.06.2021 2.854
 
Hallo zusammen,

mit diesem letzten Kapitel beschließe ich meine kleine Geschichte und meinen ersten und zugleich letzten Schreib-Ausflug ins Shadowhunter-Fandom.

Ich bedanke mich bei allen, die der Story gefolgt sind, auf welche Weise auch immer und freue mich über die Resonanz.

Das Schluss-Kapitel ist deutlich länger als die vorherigen und ich wünsche Euch dabei nun gute Unterhaltung.  

Habt eine gute Zeit.
Liebe Grüße,
Roxy



~~~~~



Alec stand ergriffen vor der Staffelei mit der endgültigen Vorlage für das spätere Wappen. Clary hatte nach seinen Vorgaben noch einmal nachgearbeitet und nun war es perfekt. Wobei das nicht ganz richtig war. Perfekt würde es erst in dem Moment sein, da Magnus seinen Antrag und dieses Wappen als Symbol ihrer Zusammengehörigkeit und einer gemeinsam beginnenden Zukunft annahm.

Er trat zurück und betrachte das Werk eingehend. Der Hintergrund in Gold schimmerte nun leicht, obwohl er eine Nuance dunkler war als vorher, dafür aber sehr viel wärmer wirkte. Der blau-schwarze Bogen hob sich dadurch beinahe plastisch davon ab. Umschmeichelt wurde er von den zarten Flammen aus der kugelförmigen Magie in einem deutlich helleren, aber immer noch geheimnisvollen Blau.

„Was ist mit euren Namen?“ hatte Clary gefragt. „Wäre ein origineller Schriftzug nicht noch das Tüpfelchen auf dem i?“
Alec hatte sich jedoch nicht entscheiden können: Lightwood-Bane oder Bane-Lightwood. Aber auch dafür hatte Clary eine zündende Idee: In feinen Lettern schrieb sie beide Namen rund um die Magiekugel, trennte sie anstatt durch einen Strich durch einen Punkt. „Großartig“, war Alecs abschließender Kommentar dazu gewesen.

Alec bedeckte die Staffelei mit einem blau-schwarzen Seidentuch. Magnus hatte ihm eine ungefähre Uhrzeit genannt, wann er zurück sein würde. Bis dahin war es allerdings noch recht lang. Trotzdem schaute Alec im Fünf-Minuten-Takt auf die Uhr und konnte Magnus‘ Rückkehr nicht mehr erwarten. Das waren vollkommen neue Gefühle und Gedanken, die ihn beschäftigten, die ihn aber auch immer wieder zu dem Ergebnis führten, dass er das Richtige tat. Er folgte seinem Herzen und nur das zählte.

Der Tisch auf dem Balkon von Magnus‘ Apartment war festlich gedeckt. Champagner stand bereits gekühlt an der Seite und zwei dunkelrote, langstielige Rosen ragten aus einer schmalen Vase. Einige Blütenblätter lagen wie zufällig rund um die Teller und Gläser dekoriert. Alec lächelte zufrieden, während in seinem Inneren eine Armee von Schmetterlingen wie wild umherzuflattern schien. Er stellte das unscheinbare Kästchen mit den Ringen in die Mitte des Tisches, überlegte und nahm es wieder weg. Schließlich entschied er sich dafür, es später, zum geeigneten Zeitpunkt aus der Innentasche seines Jacketts hervorzuholen. Nach einem letzten Blick auf das Ambiente trat er ins Wohnzimmer.

Alec trank selten Alkohol, aber er stellte schmunzelnd fest, dass in Anbetracht seines Vorhabens, ein kleiner Schluck sicher eine beruhigende Wirkung haben würde. Entschlossen begab er sich an Magnus‘ gutgefüllte Haus-Bar.

~~~~~


„Ihre Liebste muss etwas ganz Besonderes sein, wenn Sie anstatt Magie zu verwenden, die Gestaltung der Ringe persönlich bei mir in Auftrag geben, Mister Bane“, bemerkte Clementia Higgs, während Magnus noch immer unschlüssig darüber sinnierte, welche Art, Farbe und Verarbeitung nun in die engere Wahl kam. Die Entscheidung überforderte ihn und er wurde ungeduldig, wenn er überfordert war, was selten vorkam und für sein Vorhaben nicht gerade zuträglich war.

Die Worte der Hexe, deren Profession seit Jahrhunderten in der Goldschmiedekunst lag, drangen wie aus weiter Ferne an sein Ohr. „Liebster …“, korrigierte er, ohne Clementia anzuschauen. „Oh …“, machte diese. „Bitte entschuldigen Sie.“

Mit einem Grinsen wandte Magnus sich ihr zu. „Schon in Ordnung. Vielleicht brauche ich doch noch Ihren Rat, Verehrteste.“

Clementia kicherte und strich sich verlegen die grauen Strähnen hinters Ohr. Verehrteste, so war sie schon seit Ewigkeiten nicht mehr genannt worden. „Immer gerne, Mister Bane. Wie kann ich helfen?“
Magnus hob die Hände und wackelte mit den Fingern. „Was halten Sie von Carbon, in Verbindung mit Gold und Saphir?“

„Ausgezeichnet, Mister Bane. Carbon wirkt nicht nur sehr edel. Es steht für Stabilität … für eine stabile, Jahrzehnte andauernde, Ehe. Außerdem wirkt es geheimnisvoll …“ Den letzten Teil des Satzes hatte Clementia sehr leise ausgesprochen. „Den Wert von Gold wissen Sie natürlich zu schätzen. Da bedarf es nicht vieler Worte. Der Saphir, der Stein der Treue, der Liebe, der Ruhe und des Friedens.“

Magnus nickte. „Das ist genau das, was ich suche …“

~~~~~


Alec stellte das Radio an und goss sich einen zweiten Drink ein. Er war schon deutlich ruhiger, oder wenigstens redete er sich das ein. Alle Termine im Institut waren abgesagt. Jace hatte für ihn übernommen und versprochen, dass niemand stören würde-es sei denn der Friede würde an diesem Abend bedroht.

Der Shadowhunter nahm das Glas und setzte sich auf die Couch. Gedankenverloren starrte er in den Raum.

Würde Magnus seinen Antrag annehmen oder war das Wagnis doch zu groß, die Gesellschaft der Nephilim und der Schattenweltler mit einem solchen Bündnis zu vereinen? Überwogen die Gemeinsamkeiten oder das, was sie voneinander trennte? Reichte ihre Liebe aus, um Brücken zu bauen und vorauszugehen?

Alecs Gedanken wurden plötzlich durchbrochen. Da war wieder dieses Lied. Diese wunderschöne Ballade, zu der er mit Magnus schon einmal getanzt hatte. Es erschien Alec in diesem Moment wie eine Bestimmung und eine Aufforderung zugleich: das was er vorhatte zu tun, war richtig.

I get to love you,
It’s the best thing
That I’ll ever do

Whatever may come
Your heart I will choose
Forever I’m yours
Forever I do

I get to love you … (*)

Alec lehnte den Kopf nach hinten und schloss die Augen, während er dem Lied bis zum Ende zuhörte.

~~~~~


Goldschmiedin Clementia Higgs hatte nach Magnus‘ Vorgaben und Wünschen die Ringe angefertigt. Dank der Magie war das ohne größeren Zeitaufwand geschehen und der Oberste Hexenmeister von Brooklyn konnte das Ergebnis in Augenschein nehmen. Er war tief berührt von der Kunstfertigkeit der Hexe und gleichzeitig aufgeregt ob der baldigen Bestimmung der Schmuckstücke.

Die Ringe ruhten auf einem Miniaturkissen aus dunkelblauer Seide in einer Schatulle, die an eine mittelalterliche Schatzkiste erinnerte.

„Sie dürfen die Ringe gerne anfassen, Mister Bane“, lächelte Higgs, als sie das Zögern von Magnus bemerkte.

Behutsam griff er nach einem der tadellos gefertigten Ringe aus Gold. Die Reif-Außenränder  zierte geschliffenes Carbon; der ebenfalls in Gold gehaltene schmale und leicht wellenförmige Verlauf in der Mitte erhielt krönende Vollendung durch einen eingesetzten ovalen Saphir. Ohne lange darüber nachdenken zu müssen hatte Magnus sich natürlich für einen blauen Saphir entschieden, obwohl dieser Stein entgegen seiner eigentlichen Namensgebung auch in anderen Farben vorkam.

„Es scheint, Sie sind mit meiner Arbeit zufrieden, Mister Bane“, lächelte Clementia Higgs.

„Ich verneige mich vor Ihrem Können, Verehrteste“, gab Magnus anerkennend zurück. Die Bezahlung der Hexe war nur noch reine Formsache.

~~~~~


Der Text des Liedes verfolgte Alec bis unter die Dusche. Während er sich mit dem, verführerisch nach Sandelholz duftenden, Duschgel von Magnus einseifte summte er die Melodie und die Bedeutung der Worte lösten trotz des warmen Wassers eine angenehme Gänsehaut aus.

Forever I’m yours … Konnte es etwas Schöneres geben, als dem den man liebte, für immer zu gehören?

Magnus entstieg direkt in seinem Wohnzimmer dem Portal-Strudel. Lächelnd registrierte er, dass Alec bereits da war. Das Wasser rauschte und er hörte Alec unter der Dusche summen.

Eilig verstaute er das Kästchen mit den Ringen in der unteren Schublade seines Schreibtisches. Nun brauchte er nur noch den richtigen Zeitpunkt.

Beschwingt lief er in Richtung Badezimmer.

„Alexander Gideon Lightwood, du hast schon wieder mein Duschgel benutzt“, feixte er vor der Dusch-Kabine, die Alec im selben Moment öffnete. Ein tiefes Lächeln umspielte seine Züge, als sich ihre Blicke trafen. „Magnus. Du bist zurück.“

Nass wie er war, zog er den Hexenmeister an sich und überließ es seinem leidenschaftlichen Kuss zu zeigen, wie sehr er Magnus vermisst hatte. Ein leises, genussvolles Stöhnen mischte sich zwischen die Geräusche, die das immer heftiger werdende Geknutsche untermalten. Magnus berührte dabei die nackte Haut seines Freundes, folgte mit seinen Fingern dem Weg der abperlenden Wassertropfen. Nur unter Aufbietung ihrer ganzen Beherrschung lösten sie sich voneinander. „An die Art Begrüßung könnte ich mich gewöhnen, Alexander.“ Magnus‘ Blick blieb an Alecs Körpermitte hängen, die ziemlich eindeutige Wiedersehensfreude zeigte.

„Wieso ziehst du dich nicht aus und kommst zu mir unter die Dusche?“, raunte Alec. „Dann kann ich dich wirklich standesgemäß begrüßen.“

Magnus konnte kaum glauben, dass der Abend nur ihnen beiden gehörte. Bereits nach der gemeinsamen Dusche war er zunächst misstrauisch geworden, dann aber wurde er getrieben. „Alles in Ordnung, Liebster?“ hakte Alec nach, während er unter Magnus‘ Augen seinen elegantesten Anzug anzog. Der Hexenmeister war, Dank Magie, bereits fertig bekleidet und gestylt. „Ich bin mir nicht sicher, Alexander. Sollte ich vielleicht umdekorieren?“ Magnus sah skeptisch erst den Shadowhunter an, dann an sich herab. Die schwarze, enganliegende Hose gepaart mit einem halboffenen Hemd in Burgunderfarben und dezentem Paisley-Muster erschien ihm mit einem Male drittklassig.

Alec war dabei die Fliege anzulegen. Im Spiegel suchte er Magnus‘ Blick. „Du siehst wie immer wundervoll aus …“, bemerkte er.  

„Filou“, gab Magnus zurück. Er machte einige schwungvolle Handbewegungen und stand im nächsten Moment in feinster Abendgarderobe vor Alec. Eine elegante schwarze Hose dazu ein dunkelblaues Jackett mit schwarzen und silbernen Mustern, farblich abgestimmt auf einige silberne und blaue Strähnen in Magnus‘ schwarzem Haar. „Wieso hast du nicht gesagt, dass wir essen gehen?“

Alec spürte wie sein Nervositätspegel immer deutlicher anstieg. „Wir … gehen nicht essen. Ich habe bestellt“, sagte er leise genug um zu verhindern, dass ihm die Stimme versagte. Zudem wich er Magnus‘ Blick aus. „Alexander, was ist hier los?“ fragte dieser.

Alec blieb ihm die Antwort schuldig, da in diesem Moment der Lieferservice läutete. Der Hexenmeister öffnete mit einer lässigen Handbewegung die Tür, während Alec das Essen entgegennahm und die Rechnung beglich.

„Ich habe auf dem Balkon gedeckt“, erklärte Alec. Beinahe hätte er die Schalen mit dem Essen fallenlassen, so aufgeregt war er.

Allmählich begriff Magnus. „Oh. Du hast diesen Abend für uns arrangiert, weil ich mich vor meiner Abreise nach Rumänien beschwert habe, dass wir zu wenig Zeit miteinander verbringen“, stellte er berührt fest. Er entlastete Alec beim Tragen und schenkte ihm sein liebevollstes Lächeln.

Alec stutzte kurz. Dann fiel es ihm aber wieder ein. Natürlich, darüber hatten sie … nicht gestritten aber heftig diskutiert. „Dein Wunsch ist mir gerne Befehl“, sagte er und küsste Magnus eilig auf den Mund. Er stellte das Essen auf dem Tisch ab und entzündete als Erstes alle Kerzen auf der Balustrade. Magnus betrachtete das wundervoll arrangierte Candle-Light-Diner. „Mein Alexander … mein Romantiker“, sagte er verzückt, stahl eine der roten Rosen aus der Vase und schnupperte daran.

„Bitte … setz‘ dich doch“, forderte Alec ihn liebevoll auf. Von Magnus unbemerkt tastete er nach dem Kästchen, das er vorher in die Innentasche seines Jacketts gesteckt hatte. Da befand es sich noch immer. Magnus nickte wohl, blieb aber noch stehen und übernahm es den Champagner mittels Magie zu entkorken und eine kleine Fontäne aus der Flasche spritzen zu lassen. Lächelnd schenkte er beiden ein. „Ich … bin gerührt, Alec. Eine wunderschöne Überraschung.“ Magnus war selten um Worte verlegen. Dieser Moment machte ihn beinahe vollkommen sprachlos. Das Ambiente, das Alec für diesen Abend geschaffen hatte, wäre eigentlich der perfekte Rahmen für …

„Auf uns, Magnus“, unterbrach Alec den Gedankengang. „Auf alle schönen Momente, die noch kommen in unserem Leben … auf unsere Liebe … und …“ Er zitterte wie Espenlaub, nicht vor Kälte, sondern vor Glück.

„Auf uns, Alec“, erwiderte Magnus, der Alecs Verhalten ein wenig fehl interpretierte. Er beugte sich herüber. „Es waren weniger als achtundvierzig Stunden, aber ich habe dich vermisst, als wären es Wochen gewesen“, flüsterte er. Seinen Worten folgten tiefe Blicke, die sie einander zuwarfen. Blicke, die alles sagten, was Worte in einem solchem Moment nicht vermochten. Keiner wollte sich daraus lösen. Leise ließen sie ihre Gläser aneinander klingen. Das sachte Geräusch untermalte ihre unausgesprochenen, aber deutlich sichtbaren Gefühle füreinander wie eine kleine Melodie, die einzig für diesen einen Augenblick komponiert war.

Während beide am Champagner nippten hielten ihre Augen über den Rand der Gläser hinweg aneinander fest.

„Wir … sollten essen“, bemerkte Alec leise und stellte sein Glas zur Seite. Er nahm Magnus gegenüber Platz, während der Hexenmeister noch zögerte. Schließlich setzte auch er sich.

„Thailändisch“, schmunzelte Magnus, der seine Überlegung, Alec einen Antrag zu machen, soeben verschoben hatte. Nicht, weil er plötzlich kalte Füße bekam. Er wollte diesen Mann mehr denn je als seinen Ehemann, sofern auch Alec dazu bereit war. Aber diesen Abend hatte sein Alexander arrangiert und Magnus wollte ihn mit allen Sinnen genießen.

„Von deinem Lieblings-Restaurant. Guten Appetit“, erklärte Alec lächelnd.

Mit einem leisen Fingerschnippen beorderte Magnus die Serviette an den richtigen Platz. „Dir auch einen guten Appetit.“

„Erzählst du mir nebenbei von Rumänien?“ fragte Alec, während er die eigene Serviette ohne Magie arrangierte.

„Sehr gerne“, antwortete Magnus und lächelte seinen Freund liebevoll an.

„Volcon scheint ein sehr interessanter Charakter zu sein“, bemerkte Alec später, während sie beim Digestif, einem fluffigen von Magnus gehexten Cocktail, an der Balkonmauer standen und in den Abendhimmel schauten.

„Nicht nur interessant, er ist auch ein wunderbarer Berater und … sehr inspirierend“, gab Magnus locker zurück. Alec warf ihm einen Seitenblick zu. „Wobei hat er dich denn beraten, oder … inspiriert?“

Magnus räusperte sich. „Hexenmeister-Angelegenheiten, streng geheim“, antwortete er wichtig und hoffte, dass Alec nicht mehr nachfragen würde, da er sonst in eine Zwickmühle geriet.

„So, so, streng geheim … Ich würde ihn gerne mal kennenlernen, deinen Freund Volcon.“

„Oh, das wirst du, mein Schatz, das wirst du …“

Vielleicht sehr viel schneller als du denkst‘, fügte er in Gedanken hinzu. Er stieß sich abwechselnd von der Mauer ab und zog sich wieder heran. Alec kam nicht dazu, ihn zu fragen, weil Magnus plötzlich innehielt. Er hatte die verdeckte Staffelei entdeckt.

„Was ist das denn? Das gehört nicht hierher.“

Alecs Herzschlag vervielfachte sich. „Das … ist eine Überraschung …“  

„Noch eine Überraschung. Alexander, du verwö … Alec, was tust du da?“

Alec kniete mit einem Bein auf dem Boden, in seinen Händen das Kästchen, dass er eilig hervorgezogen hatte. Er öffnete es und suchte Magnus‘ Blick. Die Augen des Hexenmeisters weiteten sich. Berührt schlug er die Hände vor den Mund.

„Magnus Bane, du hast in mir bisher nie gekannte Gefühle ausgelöst. Du hast mir deine Liebe geschenkt und ich habe sie erwidert. Du bist der Mann, den ich an meiner Seite haben möchte, mit dem ich mein Leben teilen möchte. Erweise mir bitte die Ehre, mein Ehemann zu werden …“

Stille. Die einzigen Geräusche, die Alec wahrnahm, war das Rauschen des Blutes in seinen Ohren und der beschleunigte Herzschlag, der drohte, seine Brust zum Zerspringen zu bringen. Er hatte die Worte leicht über die Lippen gebracht. Nun waren sie gesprochen.

Magnus löste sich aus seiner Starre. „Ja …“, hauchte er. „Ja, mein Alexander … ich erweise dir diese Ehre …“ Der Zauber des Augenblicks hatte beide Männer nun umfangen und hielt sie fest, während sie einander die Ringe an die Finger steckten und sich daran anschließend  einen langen und zärtlichen Kuss schenkten. Magnus war überwältigt und benommen von den Gefühlen; Alec ging es nicht anders. Es war unbeschreiblich und gleichzeitig so vielsagend. Sie ließen einander nicht los. Wieder berührten sich ihre Lippen, ihre Zungen, um die Liebe des anderen zu schmecken und in sich aufzunehmen. Die Zeit war stehengeblieben und es gab nur Magnus und Alexander; Alexander und Magnus.

Beginne zu lieben und lebe …

Nach einigen Minuten nahm Alec Magnus an der Hand und führte ihn zu der Staffelei. Mit einem Ruck entfernte er das Tuch und gab seinem Liebsten den Blick auf das Bild frei.

„Alexander …“ Mehr war Magnus nicht in der Lage zu sagen. Seine Finger strichen behutsam über die Leinwand.
„Ich habe das Wappen bereits in Auftrag gegeben … Es wird bald fertig sein“, flüsterte Alec und lehnte sich an Magnus.
„Lightwood und Bane …“, hörte er Magnus sagen, während dem Hexenmeister ein paar Tränen über die Wangen liefen.
„Bane und Lightwood …“, gab Alec zurück.  

„Ich bin sehr glücklich, Magnus und überzeugt, dass wir das zusammen schaffen“, bemerkte Alec wenig später. Magnus und er hielten einander noch immer im Arm. „Nichts anderes wünsche ich mir …“, erwiderte der Hexenmeister und löste sich ein Stück von seinem Liebsten. „Du …hast mich heute Abend überrascht wie noch nie zuvor, Alexander.“

Alec überlief eine angenehme Gänsehaut. Magnus war der Einzige, der in ganz besonderen Momenten seinen vollen Namen aussprach. Die Art, wie er es tat, bescherte ihm ein nicht zu beschreibendes Gefühl tief in seinem Inneren. „Das möchte ich auch für den Rest meines Lebens tun, Magnus.“

Nach einem weiteren Kuss, lächelte Magnus geheimnisvoll. „Ich bin gleich wieder da, mein Schöner. Nicht weglaufen …“

Mit einem leisen Lächeln schaute Alec in die beginnende Nacht. Dies war der Anfang eines wundervollen Lebens mit dem Mann, den er über alles liebte.

„Es muss wohl eine tiefere Bedeutung haben, weil wir beide denselben Gedanken hatten“, hörte er Magnus leise hinter sich sagen. Als er sich umdrehte, kam der Hexenmeister auf ihn zu. In seiner Hand hielt er eine geöffnete Schatulle.

„Magnus …“ Jetzt war die Reihe an Alec überrascht zu sein.

„Du bist mir nur ein klein wenig zuvorgekommen“, lächelte Magnus und entnahm einen der Ringe. „Mein Wunsch ist ein gemeinsamer Weg mit der Liebe meines Lebens. Alexander Gideon Lightwood, bitte erweise mir die Ehre, mein Ehemann zu werden ...“


THE END





(*) I Get To Love You – Ruelle
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