Beginne zu lieben und lebe
von Roxy68
Kurzbeschreibung
Der Wunsch nach einem gemeinsamen Leben ist für Magnus und Alec größer denn je. Trotz ihrer Unterschiedlichkeit sind sie im Herzen eins. Beide haben dennoch Zweifel und Ängste vor dem Weg zum entscheidenden Schritt.
GeschichteSchmerz/Trost, Liebesgeschichte / P16 / MaleSlash
Alexander "Alec" Lightwood
Magnus Bane
08.06.2021
25.06.2021
5
9.596
19
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Dieses Kapitel
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22.06.2021
1.598
Hallo alle zusammen,
willkommen zum vorletzten Teil meiner kleinen Geschichte.
Ohne große Vorrede wünsche ich Euch gute Unterhaltung.
Liebe Grüße,
Roxy
„Ein Lightwood-Bane-Familienwappen …“, wiederholte Clary andächtig die Absicht von Alec und lächelte. „Das ist wunderschön.“
Alec erwiderte. „Vor allem ist es der Beginn einer neuen Ära. Ich dachte mir, es nach deiner Zeichnung anfertigen zu lassen.“
„Wow, das ehrt mich Alec, wirklich“, gab die rothaarige Shadowhunterin zurück. „Hast du schon Ideen, wie es aussehen soll?“
„Mir geht etwas im Kopf herum …“, antwortete Alec.
„Aber was ist mit Ringen?“ warf Clary ein. „Zu einem Antrag gehören auch Ringe.“
„Die werden von einer Schlichtheit sein, dass es sie schon wieder zu etwas Besonderem macht. Ich habe sie schon, seit einer ganzen Weile“, erklärte Alec mit einem leisen Lächeln.
Vielleicht hätte er Magnus längst den Antrag gemacht, wenn die ewigen Diskussionen nicht gewesen wären, die vor einigen Tagen in einem Streit eskaliert waren. Mittlerweile war Alec aber sogar dankbar dafür. Er hatte Vieles noch einmal überdenken können und war sich inzwischen sicherer als zuvor. Ob Magnus das auch so sah? Würde er einen Antrag annehmen? Magnus war in seinem langen Leben niemals zuvor in dieses Level einer Beziehung aufgestiegen. Möglichkeiten dazu hätte er sicher mehr als genug gehabt, davon war Alec überzeugt. Es war ein Wagnis, das ihn aber anspornte und gleichzeitig sein Herz vor Liebe zu dem Hexenmeister überquellen ließ.
Inzwischen hatten auch die anderen Alecs Vorhaben mitbekommen.
„Ein Lewis-Lightwood-Wappen wäre bestimmt auch nicht schlecht“, bemerkte Simon wie beiläufig und grinste Isabelle vielsagend an. „Lightwood-Lewis“, korrigierte diese und küsste ihn, bevor er protestieren konnte. Untermalt wurde die Szene vom Gelächter der Umstehenden.
Clary hatte einen Skizzenblock und Stifte aus ihrer Umhängetasche gezogen. Erwartungsvoll schaute sie Alec nun an.
„Wie gehst du damit um?“ hakte Magnus leise nach. „Ich meine, du bist unsterblich. Yorgis ist gestorben und Zervin wird auch irgendwann sterben.“
Der Oberste Hexenmeister von Brooklyn war selten so ernst, wie in diesem Moment. Das überraschte auch Volcon. Er hatte Magnus als nicht so nachdenklich in Erinnerung. Volcons Aura pulsierte violett, während er seine nächsten Worte genau überlegte. Er lehnte sich zurück und legte die Spitzen seiner langen, feingliedrigen Finger aneinander. Dann schaute er Magnus offen und eingehend an.
„Das ist genau der Punkt, den ich mit meinem Ausspruch vorher gemeint habe, Magnus. Ich habe begonnen zu lieben und zu leben. Im Hinblick auf meine beiden Ehemänner habe die Liebe vorangestellt. Die Liebe, die ich für sie empfinde und die ich von ihnen zurückbekomme. Momente der wahren, tiefen Liebe überwiegen sehr viel mehr, als jene in denen man einfach nur lebt. Die Angst, sie zu verlieren, habe ich überwunden, in dem ich Erinnerungen geschafft habe und noch immer schaffe, die mich Zeit meines Lebens begleiten werden.“
Magnus schluckte. „Und der Verlust?“
Volcon nickte. „Natürlich wiegt jeder Verlust schwer und man kann keine Liebe durch eine andere ersetzten-jede für sich ist einzigartig und einmalig. Jede Liebe sollte die Chance erhalten groß zu werden“, hob er hervor.
„Mein guter, weiser Freund, da stimme ich dir zu“, kam es von Magnus. „Aber genau dieser Punkt macht es mir so schwer zu akzeptieren, dass irgendwann ein Ende unausweichlich ist. Alec hingegen … ihn macht der Gedanke fertig, dass ich ihn nicht mehr lieben könnte, wenn er alt wird, vielleicht gebrechlich. Auch sehr starke Shadowhunter, wie mein Alexander, laufen Gefahr, dass ihre Stärke natürlich irgendwann schwindet. Am meisten Angst macht ihm jedoch, dass ich ihn eines Tages vergessen könnte …“
Volcon spürte den Schmerz seines Freundes noch mehr als er ihn sehen konnte. Die Liebe zu seinem Shadowhunter hatte Magnus verändert und sehr verletzlich gemacht. Der ältere Hexenmeister wusste, dass eine solche Verletzbarkeit eine Liebe aber auch zerstören konnte.
„Vergessen ist ein sehr endgültiges und trauriges Wort“, sagte Volcon leise. „Wenn ich etwas oder jemanden vergessen möchte, hat es oder er mir nichts bedeutet. Jemanden, den man liebt, oder einmal geliebt hat, kann man nicht vergessen. Dazu müssten wir uns die Gedanken an diejenigen mit Magie aus dem Kopf verbannen.“
Auf Magnus‘ Zügen zeigte sich ein leises Lächeln. „So wie du es sagst, klingt es einfach und plausibel. Aber wie erkläre ich das meinem Alec und wie gehe ich selber damit um? Volcon, ich bin noch nie einer derartigen Situation gewesen. Dieser wundervolle Nephilim ist in mein Leben getreten und …“ Der Hexenmeister unterbrach sich.
Volcon beugte sich zu ihm hinüber und legte ihm die Hand auf den Arm. „ … und nun ist er in deinem Leben und das solltest du, solltet ihr beide in jeder Sekunde genießen. Zeige ihm wieviel er dir bedeutet in jedem Augenblick eures gemeinsamen Lebens. Überrasche ihn … vielleicht mit einem …Heiratsantrag“, grinste er.
Clary hatte den Umriss eines Wappens auf ein leeres Blatt Papier gezeichnet. Alec deutete in die Mitte. „Ich hätte gern, dass du meinen Bogen zeichnest in Verbindung mit einer Magiekugel von Magnus …“
Nur wenige Minuten später präsentierte die talentierte Künstlerin das Ergebnis. Alec nickte anerkennend. „Clary, das ist es. Großartig! Ich danke dir.“
„Dafür nicht, Alec. An welche Farben hast du gedacht?“
„Der Hintergrund sollte einen leichten Gold-Ton bekommen. Nicht zu grell, eher dezent und schmeichelnd. Dazu stelle ich mir den Bogen in blau-schwarz mit der tiefblauen Magie vor …“, gab der Shadowhunter zurück.
Clary zwinkerte und fertigte eine kleinere Zeichnung in den gewünschten Farben an.
Alecs Lächeln vertiefte sich, während die Umsetzung seines Vorhabens immer deutlichere Formen annahm. Er suchte den Blick seines Parabatai. Jace nickte ihm anerkennend zu.
„Wann willst du Magnus den Antrag machen und vor allem wo?“ hakte Isabelle bei ihrem älteren Bruder nach.
Alec lächelte verschämt. „Nun ja, ich dachte an den Abend, wenn er aus Rumänien zurückkehrt … in seinem Appartement. Nach einem schönen Essen auf dem Balkon …“
„Ernsthaft? Ihr könntet euch doch überall hin portalieren. An irgendeinen coolen Ort“, warf Simon ein.
„Hört, hört. Darf ich das mal festhalten für den Fall, dass du mir mal einen Antrag machen möchtest?“ wandte sich Isabelle an ihren Liebsten.
„Zwickmühle Simon, jetzt musst du liefern“, feixte Jace.
„Na mal sehen, was du dir einfallen lässt, Jace Herondale“, kam es prompt von Clary.
„Ich habe dir immerhin schon eine Verlobung in Paris versprochen“, konterte Jace.
Alec überlegte einen Moment. „Hm, Magnus liebt eigentlich ausgefallenere Locations … Möglicherweise sollte ich …“
„Vielleicht wäre aber gerade deswegen ein schlichterer Ort sehr viel besser“, fiel Maryse ihm ins Wort. „Mum, Magnus‘ Apartment ist alles andere als schlicht, aber auch nicht wirklich ausgefallen“, winkte Alec ab.
„Lasst Alec doch die Entscheidung. Ich bin überzeugt, er wählt den richtigen Ort“, mischte sich nun auch Luke ein. Bis dahin hatte sich der ehemalige Werwolf eher zurückgehalten.
Alec schaute ihn dankbar an.
„Oh …“, machte Magnus. „Du bist ein wunderbares Vorbild, Volcon, aber ich habe so meine Zweifel, dass heiraten etwas für Alexander und mich ist.“
„Kann es vielleicht sein, dass du dich davor fürchtest?“ fragte Volcon direkt heraus und traf damit den Nagel auf den Kopf. Der Oberste Hexenmeister von Brooklyn versuchte zu kaschieren, dass er sich ertappt fühlte, was aber nur mäßig gelang. „Nicht direkt …“, antwortete er.
„Und indirekt …?“
„Das ist ja schlimmer als ein Verhör im Spirallabyrinth“, maulte Magnus. Dabei gefiel ihm die Idee, zum ersten Mal in seinem langen Leben, eine solche Verbindung einzugehen. Alexander war ihm dieses Wagnis mehr als wert.
Volcon lachte auf. Dann wurde er wieder etwas ernsthafter. „Ach Magnus. Es bleibt natürlich dir überlassen, ob du diesen Schritt gehen möchtest. Ich habe nie etwas bereut-ganz im Gegenteil. Da du vorher das Altern angesprochen hast: seit meiner ersten Ehe mit Yorgis habe ich mir angewöhnt, mein Äußeres alle zehn Jahre, sagen wir, anzupassen. Nur weil wir nicht altern können, heißt es ja nicht, dass wir es nicht wenigstens so aussehen lassen können.“
„Interessanter Aspekt“, bemerkte Magnus anerkennend. Ein warmes Lächeln umspielte plötzlich seine Mundwinkel. „Daran habe ich noch gar nicht gedacht.“
„Es ist hilfreich-wenigstens für eine Weile, auch wenn es an den Tatsachen natürlich nichts ändert“, setzte Volcon hinzu.
„Mum, Luke, irgendwie ist der Anlass dieses Essens heute ein bisschen in den Hintergrund geraten“, bemerkte Alec schuldbewusst, nachdem sich die Aufregung um seine Person wieder gelegt hatte. „Ich freue mich für euch und Luke, mir ist sehr wichtig, dass meine Mutter mit dir wieder einen starken Partner an ihrer Seite hat.“ Er hob sein Glas und alle anderen taten es ihm nach. „Auf Maryse und Luke“, sagte er andächtig. Maryses Augen schimmerten feucht, während sie zwischen ihrem Sohn und ihrem neuen Lebenspartner hin- und hersah.
Luke nutzte die Gelegenheit und ergriff das Wort, nachdem alle auf ihr Wohl getrunken hatten. „Danke Alec. Es bedeutet mir sehr viel, dass du, dass ihr mit Maryse und mir einverstanden seid. Wir alle gehen gerade neue Wege und der Zusammenhalt untereinander ist dabei wichtiger denn je.“ Luke blickte zu Maryse. „Im Übrigen glaube ich, dass deiner Mutter neben ihrem eigenen Glück, auch das ihres Ältesten besonders am Herzen liegt. Daher ist dieses Essen heute einen doppelten Anlass wert, würde ich sagen …“
„Ich könnte auf dem Nachhause-Weg einen Umweg über Sydney machen“, sprudelte es plötzlich aus Magnus heraus. „Du kennst doch Clementia Higgs?“
„Die Goldschmiedin? Aber natürlich. Wer denkst du, hat meine Ehe-Ringe angefertigt?“, lachte Volcon. „Du wirst also deinem Alec einen Antrag machen?“
Magnus nickte. „Ich denke, der Wunsch hat schon eine ganze Weile in mir geschlummert. Unser Gespräch hat mir etwas Starthilfe gegeben. Ich danke dir, Volcon.“
Volcon wirkte zufrieden. „Aber nicht dafür Magnus. Ich freue mich, wenn ich dir und vielleicht auch Alec damit helfen konnte.“
Magnus schaute ihn dankbar an und zwinkerte. „Ich hoffe, Zervin und du kommt auch zu unserer Hochzeit …“
willkommen zum vorletzten Teil meiner kleinen Geschichte.
Ohne große Vorrede wünsche ich Euch gute Unterhaltung.
Liebe Grüße,
Roxy
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„Ein Lightwood-Bane-Familienwappen …“, wiederholte Clary andächtig die Absicht von Alec und lächelte. „Das ist wunderschön.“
Alec erwiderte. „Vor allem ist es der Beginn einer neuen Ära. Ich dachte mir, es nach deiner Zeichnung anfertigen zu lassen.“
„Wow, das ehrt mich Alec, wirklich“, gab die rothaarige Shadowhunterin zurück. „Hast du schon Ideen, wie es aussehen soll?“
„Mir geht etwas im Kopf herum …“, antwortete Alec.
„Aber was ist mit Ringen?“ warf Clary ein. „Zu einem Antrag gehören auch Ringe.“
„Die werden von einer Schlichtheit sein, dass es sie schon wieder zu etwas Besonderem macht. Ich habe sie schon, seit einer ganzen Weile“, erklärte Alec mit einem leisen Lächeln.
Vielleicht hätte er Magnus längst den Antrag gemacht, wenn die ewigen Diskussionen nicht gewesen wären, die vor einigen Tagen in einem Streit eskaliert waren. Mittlerweile war Alec aber sogar dankbar dafür. Er hatte Vieles noch einmal überdenken können und war sich inzwischen sicherer als zuvor. Ob Magnus das auch so sah? Würde er einen Antrag annehmen? Magnus war in seinem langen Leben niemals zuvor in dieses Level einer Beziehung aufgestiegen. Möglichkeiten dazu hätte er sicher mehr als genug gehabt, davon war Alec überzeugt. Es war ein Wagnis, das ihn aber anspornte und gleichzeitig sein Herz vor Liebe zu dem Hexenmeister überquellen ließ.
Inzwischen hatten auch die anderen Alecs Vorhaben mitbekommen.
„Ein Lewis-Lightwood-Wappen wäre bestimmt auch nicht schlecht“, bemerkte Simon wie beiläufig und grinste Isabelle vielsagend an. „Lightwood-Lewis“, korrigierte diese und küsste ihn, bevor er protestieren konnte. Untermalt wurde die Szene vom Gelächter der Umstehenden.
Clary hatte einen Skizzenblock und Stifte aus ihrer Umhängetasche gezogen. Erwartungsvoll schaute sie Alec nun an.
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„Wie gehst du damit um?“ hakte Magnus leise nach. „Ich meine, du bist unsterblich. Yorgis ist gestorben und Zervin wird auch irgendwann sterben.“
Der Oberste Hexenmeister von Brooklyn war selten so ernst, wie in diesem Moment. Das überraschte auch Volcon. Er hatte Magnus als nicht so nachdenklich in Erinnerung. Volcons Aura pulsierte violett, während er seine nächsten Worte genau überlegte. Er lehnte sich zurück und legte die Spitzen seiner langen, feingliedrigen Finger aneinander. Dann schaute er Magnus offen und eingehend an.
„Das ist genau der Punkt, den ich mit meinem Ausspruch vorher gemeint habe, Magnus. Ich habe begonnen zu lieben und zu leben. Im Hinblick auf meine beiden Ehemänner habe die Liebe vorangestellt. Die Liebe, die ich für sie empfinde und die ich von ihnen zurückbekomme. Momente der wahren, tiefen Liebe überwiegen sehr viel mehr, als jene in denen man einfach nur lebt. Die Angst, sie zu verlieren, habe ich überwunden, in dem ich Erinnerungen geschafft habe und noch immer schaffe, die mich Zeit meines Lebens begleiten werden.“
Magnus schluckte. „Und der Verlust?“
Volcon nickte. „Natürlich wiegt jeder Verlust schwer und man kann keine Liebe durch eine andere ersetzten-jede für sich ist einzigartig und einmalig. Jede Liebe sollte die Chance erhalten groß zu werden“, hob er hervor.
„Mein guter, weiser Freund, da stimme ich dir zu“, kam es von Magnus. „Aber genau dieser Punkt macht es mir so schwer zu akzeptieren, dass irgendwann ein Ende unausweichlich ist. Alec hingegen … ihn macht der Gedanke fertig, dass ich ihn nicht mehr lieben könnte, wenn er alt wird, vielleicht gebrechlich. Auch sehr starke Shadowhunter, wie mein Alexander, laufen Gefahr, dass ihre Stärke natürlich irgendwann schwindet. Am meisten Angst macht ihm jedoch, dass ich ihn eines Tages vergessen könnte …“
Volcon spürte den Schmerz seines Freundes noch mehr als er ihn sehen konnte. Die Liebe zu seinem Shadowhunter hatte Magnus verändert und sehr verletzlich gemacht. Der ältere Hexenmeister wusste, dass eine solche Verletzbarkeit eine Liebe aber auch zerstören konnte.
„Vergessen ist ein sehr endgültiges und trauriges Wort“, sagte Volcon leise. „Wenn ich etwas oder jemanden vergessen möchte, hat es oder er mir nichts bedeutet. Jemanden, den man liebt, oder einmal geliebt hat, kann man nicht vergessen. Dazu müssten wir uns die Gedanken an diejenigen mit Magie aus dem Kopf verbannen.“
Auf Magnus‘ Zügen zeigte sich ein leises Lächeln. „So wie du es sagst, klingt es einfach und plausibel. Aber wie erkläre ich das meinem Alec und wie gehe ich selber damit um? Volcon, ich bin noch nie einer derartigen Situation gewesen. Dieser wundervolle Nephilim ist in mein Leben getreten und …“ Der Hexenmeister unterbrach sich.
Volcon beugte sich zu ihm hinüber und legte ihm die Hand auf den Arm. „ … und nun ist er in deinem Leben und das solltest du, solltet ihr beide in jeder Sekunde genießen. Zeige ihm wieviel er dir bedeutet in jedem Augenblick eures gemeinsamen Lebens. Überrasche ihn … vielleicht mit einem …Heiratsantrag“, grinste er.
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Clary hatte den Umriss eines Wappens auf ein leeres Blatt Papier gezeichnet. Alec deutete in die Mitte. „Ich hätte gern, dass du meinen Bogen zeichnest in Verbindung mit einer Magiekugel von Magnus …“
Nur wenige Minuten später präsentierte die talentierte Künstlerin das Ergebnis. Alec nickte anerkennend. „Clary, das ist es. Großartig! Ich danke dir.“
„Dafür nicht, Alec. An welche Farben hast du gedacht?“
„Der Hintergrund sollte einen leichten Gold-Ton bekommen. Nicht zu grell, eher dezent und schmeichelnd. Dazu stelle ich mir den Bogen in blau-schwarz mit der tiefblauen Magie vor …“, gab der Shadowhunter zurück.
Clary zwinkerte und fertigte eine kleinere Zeichnung in den gewünschten Farben an.
Alecs Lächeln vertiefte sich, während die Umsetzung seines Vorhabens immer deutlichere Formen annahm. Er suchte den Blick seines Parabatai. Jace nickte ihm anerkennend zu.
„Wann willst du Magnus den Antrag machen und vor allem wo?“ hakte Isabelle bei ihrem älteren Bruder nach.
Alec lächelte verschämt. „Nun ja, ich dachte an den Abend, wenn er aus Rumänien zurückkehrt … in seinem Appartement. Nach einem schönen Essen auf dem Balkon …“
„Ernsthaft? Ihr könntet euch doch überall hin portalieren. An irgendeinen coolen Ort“, warf Simon ein.
„Hört, hört. Darf ich das mal festhalten für den Fall, dass du mir mal einen Antrag machen möchtest?“ wandte sich Isabelle an ihren Liebsten.
„Zwickmühle Simon, jetzt musst du liefern“, feixte Jace.
„Na mal sehen, was du dir einfallen lässt, Jace Herondale“, kam es prompt von Clary.
„Ich habe dir immerhin schon eine Verlobung in Paris versprochen“, konterte Jace.
Alec überlegte einen Moment. „Hm, Magnus liebt eigentlich ausgefallenere Locations … Möglicherweise sollte ich …“
„Vielleicht wäre aber gerade deswegen ein schlichterer Ort sehr viel besser“, fiel Maryse ihm ins Wort. „Mum, Magnus‘ Apartment ist alles andere als schlicht, aber auch nicht wirklich ausgefallen“, winkte Alec ab.
„Lasst Alec doch die Entscheidung. Ich bin überzeugt, er wählt den richtigen Ort“, mischte sich nun auch Luke ein. Bis dahin hatte sich der ehemalige Werwolf eher zurückgehalten.
Alec schaute ihn dankbar an.
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„Oh …“, machte Magnus. „Du bist ein wunderbares Vorbild, Volcon, aber ich habe so meine Zweifel, dass heiraten etwas für Alexander und mich ist.“
„Kann es vielleicht sein, dass du dich davor fürchtest?“ fragte Volcon direkt heraus und traf damit den Nagel auf den Kopf. Der Oberste Hexenmeister von Brooklyn versuchte zu kaschieren, dass er sich ertappt fühlte, was aber nur mäßig gelang. „Nicht direkt …“, antwortete er.
„Und indirekt …?“
„Das ist ja schlimmer als ein Verhör im Spirallabyrinth“, maulte Magnus. Dabei gefiel ihm die Idee, zum ersten Mal in seinem langen Leben, eine solche Verbindung einzugehen. Alexander war ihm dieses Wagnis mehr als wert.
Volcon lachte auf. Dann wurde er wieder etwas ernsthafter. „Ach Magnus. Es bleibt natürlich dir überlassen, ob du diesen Schritt gehen möchtest. Ich habe nie etwas bereut-ganz im Gegenteil. Da du vorher das Altern angesprochen hast: seit meiner ersten Ehe mit Yorgis habe ich mir angewöhnt, mein Äußeres alle zehn Jahre, sagen wir, anzupassen. Nur weil wir nicht altern können, heißt es ja nicht, dass wir es nicht wenigstens so aussehen lassen können.“
„Interessanter Aspekt“, bemerkte Magnus anerkennend. Ein warmes Lächeln umspielte plötzlich seine Mundwinkel. „Daran habe ich noch gar nicht gedacht.“
„Es ist hilfreich-wenigstens für eine Weile, auch wenn es an den Tatsachen natürlich nichts ändert“, setzte Volcon hinzu.
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„Mum, Luke, irgendwie ist der Anlass dieses Essens heute ein bisschen in den Hintergrund geraten“, bemerkte Alec schuldbewusst, nachdem sich die Aufregung um seine Person wieder gelegt hatte. „Ich freue mich für euch und Luke, mir ist sehr wichtig, dass meine Mutter mit dir wieder einen starken Partner an ihrer Seite hat.“ Er hob sein Glas und alle anderen taten es ihm nach. „Auf Maryse und Luke“, sagte er andächtig. Maryses Augen schimmerten feucht, während sie zwischen ihrem Sohn und ihrem neuen Lebenspartner hin- und hersah.
Luke nutzte die Gelegenheit und ergriff das Wort, nachdem alle auf ihr Wohl getrunken hatten. „Danke Alec. Es bedeutet mir sehr viel, dass du, dass ihr mit Maryse und mir einverstanden seid. Wir alle gehen gerade neue Wege und der Zusammenhalt untereinander ist dabei wichtiger denn je.“ Luke blickte zu Maryse. „Im Übrigen glaube ich, dass deiner Mutter neben ihrem eigenen Glück, auch das ihres Ältesten besonders am Herzen liegt. Daher ist dieses Essen heute einen doppelten Anlass wert, würde ich sagen …“
~~~~~
„Ich könnte auf dem Nachhause-Weg einen Umweg über Sydney machen“, sprudelte es plötzlich aus Magnus heraus. „Du kennst doch Clementia Higgs?“
„Die Goldschmiedin? Aber natürlich. Wer denkst du, hat meine Ehe-Ringe angefertigt?“, lachte Volcon. „Du wirst also deinem Alec einen Antrag machen?“
Magnus nickte. „Ich denke, der Wunsch hat schon eine ganze Weile in mir geschlummert. Unser Gespräch hat mir etwas Starthilfe gegeben. Ich danke dir, Volcon.“
Volcon wirkte zufrieden. „Aber nicht dafür Magnus. Ich freue mich, wenn ich dir und vielleicht auch Alec damit helfen konnte.“
Magnus schaute ihn dankbar an und zwinkerte. „Ich hoffe, Zervin und du kommt auch zu unserer Hochzeit …“
*to be continued*