Scrambled Papers (Duskwood)
von Holly24
Kurzbeschreibung
Als ihr Bruder Michael bei einem mysteriösen Autounfall stirbt, begibt sich Sevil auf die Suche nach der Wahrheit. In Duskwood gerät sie in die verworrenen Geschehnisse einer Gruppe von Freunden hinein, denen Michael zuvor nach aller Kraft zu Helfen versucht hatte und lernt auch den ominösen Hacker kennen, der sich einfach nicht aus ihrem Leben heraus halten will. Tapfer trotzt sie dem Terror, der damit in ihr Leben Einzug hält und ist wild entschlossen Antworten zu finden. Ohne zu ahnen, dass das morbide Katz und Maus Spiel gerade erst begonnen hat
GeschichteThriller / P16 / Gen
21.05.2021
25.11.2021
38
52.654
6
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Dieses Kapitel
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25.11.2021
899
Epilog
Schon eine ganze Weile schlich er verstohlen um sie herum. Manchmal schlenderte er betont lässig in eine andere Richtung, kehrte aber immer wieder zu ihnen zurück und hielt sich verdächtig oft in ihrer Nähe auf.
Es gelang ihr nur mühsam ein Lächeln zu unterdrücken und eisern vermieden sie es, einander anzusehen. Die Gefahr laut heraus zu lachen, war einfach zu groß.
Als hätte er ihre Gedanken gelesen trat er neben sie und sah betont ernst auf sie herab.
„Zwei Dinge!“, verkündete er und machte eine bedeutungsschwere Kunstpause, bis auch die anderen sich zu ihnen umwandten und aufmerksam zuhören. „Hier stimmen genau zwei Dinge nicht, Kleine.“
Sevil schmunzelte und sah zu ihm auf.
„Dann schieß mal Los, Dan. Was passt nicht in dein Weltbild?“
Sie spürte wie Jake lässig einen Arm um ihre Taille schlang, vermied es aber weiterhin ihn anzusehen.
„Zunächst das Wichtigste.“, setzte Dan mit hochwichtiger Miene seinen Vortrag fort. „Was hat so viel Grünzeug auf unserem Grill zu suchen?“
Sie konnte spüren wie Jakes Körper unter einem unterdrückten Lachen erbebte.
„Gegrilltes Gemüse ist sehr lecker!“, mischte sich Jessy ein, die mit den Andern am Tisch saß.
„Das sehe ich auch so.“, war Hannah zu vernehmen, die mit Lilly gerade aus dem Haus kam und die restlichen Salate trug.
Es war ein herrlicher Tag. Schon den ganzen Tag schien die Sonne. Am Wochenende war es ihnen endlich gelungen die nötigsten Renovierungsarbeiten abzuschließen und um das zu feiern und sich gleichzeitig für die tatkräftige Unterstützung der Anderen zu bedanken, verbrachten sie diesen Tag nun endlich einmal entspannt zusammen.
Dan schnitt eine Grimasse. Denn auch von den Anderen schien keine Hilfe erwarten zu sein.
Noch vor anderthalb Monaten hätte niemand damit gerechnet dass es sie ausgerechnet hierher verschlagen würde. Viel wahrscheinlicher wäre es gewesen, wenn sie alle ihre Sachen gepackt und Duskwood allesamt verlassen hätten.
Aber es war anders gekommen. Sogar vollkommen anders.
Grinsend schlenderte Lilly herbei und lehnte sich entspannt gegen ihren feixenden Halbbruder, der seinen freien Arm um ihre Schultern legte.
Die Geschwister waren einander näher gekommen seit sie beschlossen hatten dieses Haus zu kaufen. Ein kleines, unauffälliges Gebäude am Rande der Stadt. Irgendwann inmitten zahlreicher Gespräche war ihnen aufgegangen, dass sie das brauchten. Dass es nicht der richtige Weg war wegzulaufen und sich in alle Richtungen zu zerstreuen. Sie mussten heilen und das konnten sie nur gemeinsam.
„UND!“, rief sich Dan, noch nicht ganz bereit aufzugeben, wieder in Erinnerung und griff nach Sevils Hand.
„Was bitteschön ist denn das?“
Sie konnte hören wie Lilly nach Luft schnappte und auch Hannah, Cleo und Jessy, die von den Gartenstühlen aus lange Hälse machten, taten ihre Überraschung kund.
Sevil spürte wie sie rot wurde.
„Warum zum Teufel fällt DIR das auf und uns nicht?“, empörte sich Jessy und kam, zusammen mit allen anderen herüber.
An Sevils Hand steckte ein schlichter silberner Ring, der erst auf den zweiten Blick eine Gravur offenbart. Ein Auge.
„Ist das…also seid ihr…wann?!“, stotterte Hannah, die Sevils Hand etwas anhob um den Ring genauer unter die Lupe zu nehmen.
„Heute Morgen.“, antwortete Jake grinsend auf die nicht beendeten Fragen und bedachte seine Verlobte mit einem zärtlichen Blick.
„Ja…während meine Hände in dem Salat steckten.“, ergänzte Sevil trocken.
„Was soll das eigentlich heißen warum fällt MIR das auf, hm?“, wandte Dan sich mit gerunzelter Stirn an Jessy, die stotternd versuchte sich aus der Affäre zu ziehen, sich dann aber abrupt zu Sevil wandte um zuerst sie und dann Jake zu umarmen.
Wie ein Traum, kam es ihr vor. Sie, die niemals Wurzeln außer ihrem Bruder gehabt hatte. Die sich immer irgendwie verloren und heimatlos vorgekommen war und nie so recht Anschluss gefunden hatte. Nun stand sie hier in ihrem eigenen Garten, neben dem Mann, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen wollte umgeben von ihren Freunden und ihren Freunden.
Nur einer fehlte. Und als hätte er ihre Gedanken gespürt, zog Jake sie noch ein bisschen dichter an sich und drückte sie wortlos an sich. Sie lächelte. Michael war da. Bei ihnen. Und das würde er für immer sein. In der allgemeinen Aufregung bemerkten sie nicht, wie Hannah und Thomas, die sich langsam wieder annähernd, einträchtig ins Haus verschwanden, nachdem auch sie dem Paar herzlich gratuliert hatten.
Sie bemerkten auch nicht dass sie ein wenig länger fort blieben. Erst als ein durchdringender Schrei das muntere Geplapper der Umstehende durchdrang und sie erschrocken nach der Ursache des Ganzen suchten, fiel es ihnen auf.
„Hannah?“, rief Lilly nach ihrer Schwester und sah sich suchend um. Die Gruppe teilte sich gerade als Thomas hinaus in den Garten stürzte. Schreckensbleich und aufgelöst.
„Ihr solltet das sehen!“, sagte er mit belegter Stimme und verschwand wieder.
Sevil, die sich an Jake festhielt, folgte mit wachsendem Unbehagen. Durch das schöne Wohnzimmer, in dem noch immer leicht der Geruch frischer Farbe hing, durch den kleinen Flur durch die nagelneue Haustür, so ziemlich das erste, was sie angeschafft hatten.
Da stand Hannah. Mitten auf dem Weg, der die Haustür mit der Gartenpforte verband, die sperrangelweit offen stand und starrte kreidebleich die Wand des Hauses an.
„Was ist denn los?“, wollte Cleo wissen als sie gemeinsam ebenfalls nach draußen traten und Hannahs Blick folgten. Jakes Griff schloss sich fest und beinahe schmerzhaft um Sevil während ihr Körper von eisiger Kälte durchzogen wurde.
An der frisch geweißten Wand, zwischen Haustür und dem Fenster des Arbeitszimmers, prangte das blutrote Zeichen des Raben.
Schon eine ganze Weile schlich er verstohlen um sie herum. Manchmal schlenderte er betont lässig in eine andere Richtung, kehrte aber immer wieder zu ihnen zurück und hielt sich verdächtig oft in ihrer Nähe auf.
Es gelang ihr nur mühsam ein Lächeln zu unterdrücken und eisern vermieden sie es, einander anzusehen. Die Gefahr laut heraus zu lachen, war einfach zu groß.
Als hätte er ihre Gedanken gelesen trat er neben sie und sah betont ernst auf sie herab.
„Zwei Dinge!“, verkündete er und machte eine bedeutungsschwere Kunstpause, bis auch die anderen sich zu ihnen umwandten und aufmerksam zuhören. „Hier stimmen genau zwei Dinge nicht, Kleine.“
Sevil schmunzelte und sah zu ihm auf.
„Dann schieß mal Los, Dan. Was passt nicht in dein Weltbild?“
Sie spürte wie Jake lässig einen Arm um ihre Taille schlang, vermied es aber weiterhin ihn anzusehen.
„Zunächst das Wichtigste.“, setzte Dan mit hochwichtiger Miene seinen Vortrag fort. „Was hat so viel Grünzeug auf unserem Grill zu suchen?“
Sie konnte spüren wie Jakes Körper unter einem unterdrückten Lachen erbebte.
„Gegrilltes Gemüse ist sehr lecker!“, mischte sich Jessy ein, die mit den Andern am Tisch saß.
„Das sehe ich auch so.“, war Hannah zu vernehmen, die mit Lilly gerade aus dem Haus kam und die restlichen Salate trug.
Es war ein herrlicher Tag. Schon den ganzen Tag schien die Sonne. Am Wochenende war es ihnen endlich gelungen die nötigsten Renovierungsarbeiten abzuschließen und um das zu feiern und sich gleichzeitig für die tatkräftige Unterstützung der Anderen zu bedanken, verbrachten sie diesen Tag nun endlich einmal entspannt zusammen.
Dan schnitt eine Grimasse. Denn auch von den Anderen schien keine Hilfe erwarten zu sein.
Noch vor anderthalb Monaten hätte niemand damit gerechnet dass es sie ausgerechnet hierher verschlagen würde. Viel wahrscheinlicher wäre es gewesen, wenn sie alle ihre Sachen gepackt und Duskwood allesamt verlassen hätten.
Aber es war anders gekommen. Sogar vollkommen anders.
Grinsend schlenderte Lilly herbei und lehnte sich entspannt gegen ihren feixenden Halbbruder, der seinen freien Arm um ihre Schultern legte.
Die Geschwister waren einander näher gekommen seit sie beschlossen hatten dieses Haus zu kaufen. Ein kleines, unauffälliges Gebäude am Rande der Stadt. Irgendwann inmitten zahlreicher Gespräche war ihnen aufgegangen, dass sie das brauchten. Dass es nicht der richtige Weg war wegzulaufen und sich in alle Richtungen zu zerstreuen. Sie mussten heilen und das konnten sie nur gemeinsam.
„UND!“, rief sich Dan, noch nicht ganz bereit aufzugeben, wieder in Erinnerung und griff nach Sevils Hand.
„Was bitteschön ist denn das?“
Sie konnte hören wie Lilly nach Luft schnappte und auch Hannah, Cleo und Jessy, die von den Gartenstühlen aus lange Hälse machten, taten ihre Überraschung kund.
Sevil spürte wie sie rot wurde.
„Warum zum Teufel fällt DIR das auf und uns nicht?“, empörte sich Jessy und kam, zusammen mit allen anderen herüber.
An Sevils Hand steckte ein schlichter silberner Ring, der erst auf den zweiten Blick eine Gravur offenbart. Ein Auge.
„Ist das…also seid ihr…wann?!“, stotterte Hannah, die Sevils Hand etwas anhob um den Ring genauer unter die Lupe zu nehmen.
„Heute Morgen.“, antwortete Jake grinsend auf die nicht beendeten Fragen und bedachte seine Verlobte mit einem zärtlichen Blick.
„Ja…während meine Hände in dem Salat steckten.“, ergänzte Sevil trocken.
„Was soll das eigentlich heißen warum fällt MIR das auf, hm?“, wandte Dan sich mit gerunzelter Stirn an Jessy, die stotternd versuchte sich aus der Affäre zu ziehen, sich dann aber abrupt zu Sevil wandte um zuerst sie und dann Jake zu umarmen.
Wie ein Traum, kam es ihr vor. Sie, die niemals Wurzeln außer ihrem Bruder gehabt hatte. Die sich immer irgendwie verloren und heimatlos vorgekommen war und nie so recht Anschluss gefunden hatte. Nun stand sie hier in ihrem eigenen Garten, neben dem Mann, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen wollte umgeben von ihren Freunden und ihren Freunden.
Nur einer fehlte. Und als hätte er ihre Gedanken gespürt, zog Jake sie noch ein bisschen dichter an sich und drückte sie wortlos an sich. Sie lächelte. Michael war da. Bei ihnen. Und das würde er für immer sein. In der allgemeinen Aufregung bemerkten sie nicht, wie Hannah und Thomas, die sich langsam wieder annähernd, einträchtig ins Haus verschwanden, nachdem auch sie dem Paar herzlich gratuliert hatten.
Sie bemerkten auch nicht dass sie ein wenig länger fort blieben. Erst als ein durchdringender Schrei das muntere Geplapper der Umstehende durchdrang und sie erschrocken nach der Ursache des Ganzen suchten, fiel es ihnen auf.
„Hannah?“, rief Lilly nach ihrer Schwester und sah sich suchend um. Die Gruppe teilte sich gerade als Thomas hinaus in den Garten stürzte. Schreckensbleich und aufgelöst.
„Ihr solltet das sehen!“, sagte er mit belegter Stimme und verschwand wieder.
Sevil, die sich an Jake festhielt, folgte mit wachsendem Unbehagen. Durch das schöne Wohnzimmer, in dem noch immer leicht der Geruch frischer Farbe hing, durch den kleinen Flur durch die nagelneue Haustür, so ziemlich das erste, was sie angeschafft hatten.
Da stand Hannah. Mitten auf dem Weg, der die Haustür mit der Gartenpforte verband, die sperrangelweit offen stand und starrte kreidebleich die Wand des Hauses an.
„Was ist denn los?“, wollte Cleo wissen als sie gemeinsam ebenfalls nach draußen traten und Hannahs Blick folgten. Jakes Griff schloss sich fest und beinahe schmerzhaft um Sevil während ihr Körper von eisiger Kälte durchzogen wurde.
An der frisch geweißten Wand, zwischen Haustür und dem Fenster des Arbeitszimmers, prangte das blutrote Zeichen des Raben.