Die heldenhaften Abenteuer des Großen Jimmy
von Eglantine99
Kurzbeschreibung
Während Chris und Martin im Zypressen-Sumpf in Florida unterwegs sind, will der Rest des Teams ein seltsames Signal untersuchen, dabei werden sie jedoch von Zach überrascht und gefangen genommen. Zwar kann Martin Jimmy aus den Klauen eines Zachbots befreien, wird dabei jedoch von einer Schlange gebissen. Und Chris, welcher Stella und Chloe zur Hilfe kommen will, ahnt nicht dass er direkt auf eine von Zach vorbereitete Falle zusteuert. Jetzt liegt es an Niemand anderem als Jimmy, der von Martin den WildPower-Anzug anvertraut bekommt, seine Freunde zu retten.
GeschichteAbenteuer, Freundschaft / P12 / Gen
Chloe
Chris Kratt
Jimmy
Martin Kratt
Stella
Zach van Tech
09.05.2021
29.06.2021
16
23.380
3
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Dieses Kapitel
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09.05.2021
1.717
Ich grüße alle WildLIfe Fans da draußen!
Ich bin wieder da!
Es hat ganz schön lange gedauert. Ich weiß. Aber jetzt bin ich ja hier und zwar mit einer brandneuen Geschichte. Diesmal steht unser liebenswerter Tolpatsch Jimmy im Fokus. Ich finde er hat auch mal seine Chance zu glänzen verdient. Oder nicht?
Jedenfalls wünsche ich euch allen viel Spaß beim lesen und würde mich riesig über Reviews freuen. ;)
All Copyrights belong to The Kratt Brothers Company (Chris und Martin Kratt) and 9 Story Media Group, or Universal Pictures/Amblin Entertainment. Dieses Werk wurde nicht aus kommerziellen Gründen verfasst und veröffentlicht. Sondern ist einzig und allein eine Arbeit von einem Fan für andere Fans.
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Seine Hände zitterten vor Anspannung und er spürte deutlich wie sich auf seiner Stirn Schweiß bildetete. Dass konnte er durchaus ignorieren, wenn nur nicht der Schweiß auf seinen Handflächen wäre. Warum musste es in dieser Gegend auch so furchtbar heiß sein? Und es war noch gar nicht richtig Morgen. Er schüttelte den Kopf. Konzentrier dich! Dass hier war zu wichtig um sich von solchen Dingen ablenken zu lassen. Er atmete tief durch und versuchte nicht darüber nachzudenken, wie staubig und abgestanden die Luft roch, und plazierte den letzten Draht. Ohne seine Vergrößerungslupe wäre dies ein Akt der Unmöglichkeit. Schließlich saß alles wie es sein sollte und er schraubte die Außenabdeckung wieder dran. Er riss sich seine Stirnlampe herunter und zog ein Stofftaschentuch aus seiner Hosentasche, mit der er sich den Schweiß abwischte. "Endlich.", seufzte er, bevor er seine Augen wieder auf sein neuestes Werk richtete.
Perfekt. Es war einfach perfekt. Es war genauso wie er es sich vorgestellt und entworfen hatte. Normalerweise müsste er seine Kreation testen. Allerdings hatte er dafür keine Zeit. Seit einigen Tagen belauschte er die Gespräche des Teams und gestern hatten sie sich darüber unterhalten, wo sie als nächstes hinsollten. Keine Frage. Sie planten ihre baldige Abreise. Wenn er seinen Plan in die Tat umsetzten wollte, dann so bald wie möglich. Am besten noch heute. Er rieb seine Handflächen aneinander: "Also dann. Legen wir los."
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Hoch am Himmel stand die Sonne über Florida und schien auf die Bäume des Zypressensumpfes herab. Eine unglaubliche Hitze lag in der Luft und über dem trüben Wasser konnte man es leise Surren hören. Wenn man Glück hatte, dann erspähte man ab und zu ein paar Augen zwischen dem Dickicht oder die aus der Wasseroberfläche herausluckten. Der Sumpf war gefärbt in den dunklen und matten Grün- und Brauntönen. Dadurch stach das riesige türkise etwas, was auf einer freien Fläche zwischen den dichen Bäumen stand, ziemlich aus dem Gesamtbild heraus. Wie eine Schildkröte sah dieses fremdliche Ding aus und das Sonnenlicht wurde grell von ihrem Panzer reflektiert. Allerdings schien dass die Person, die an den Füßen der Schildkröte herumging, nicht besonders zu stören.
Fröhlich summend war Jimmy damit beschäftigt zwischen zwei Bäumen eine Hängematte aufzuhängen. Auf einem nahestehenden Felsen breitete er eine weiße Tischdecke aus und stellte auf dieser einen Teller mit frisch gebackenen Keksen und einer vollen Flasche eisgekühlter Limonade mit Strohhalm und einem kleinen Cocktailschirmchen hin. Zufrieden betrachtete Jimmy sein Werk: "Also gut, mal sehen: Hängematte ist im Schatten platziert und nicht zu dicht über dem Boden. Weit genug vom Wasser entfernt, um das Risiko vor unschönen Begegnungen mit Krokodilen und Alligatoren zu vermeiden. Aber trotzdem nahe genug zur Tortuga, falls ich mich ganz schnell in Sicherheit bringen muss. Und ich habe mich ausgiebig mit Sonnenmilch und Mückenschutz eingeschmiert. Perfekt. Damit müsste einem faulen Tag hier im Zypressensumpf nichts mehr im Wege stehen." Keine Minute später hatte sich Jimmy auch schon in die Hängematte geschwungen, an einem Keks geknabbert und diesen mit einem kräftigen Schluck Limonade heruntergespühlt. Er machte es sich bequem und zog seine Cappie tief in sein Gesicht.
Aber natürlich sollte er nicht so viel Glück haben. Denn gerade als er seine Augen geschlossen und dabei war einzudösen, hörte er es. Lautes und ausgelassenes Gelächter. Und dass konnte nur eines bedeuten. Wie aufs Stichwort kamen drei Gestalten aus der offenen Tortuga gelaufen. Einer trug blau und der andere grün. Zwischen ihnen sprang aufgeregt eine sandgraue Hündin hin und her. Gerade waren sie damit beschäftigt einen Football einander gegenseitig zuzuwerfen, während die Hündin dabei immer wieder hoch sprang und versuchte nach dem Ball zu schnappen. Dabei handelte es sich um die Kratt Brüder Martin und Chris, zusammen mit der Wolfshündin Aleu. Und gerade kamen sie in seine Richtung!
Gerade noch hatte Jimmy Zeit aus der Hängematte zu springen und seine Kekse und Limo mit sich in Sicherheit zubringen. Jimmy beobachtete aus sicherer Entfernung wie Martin den Ball fing, den Chris ihm gerade zugespielt hatte. "Okay, Chris. Mal sehen ob du den fangen kannst!", rief Martin und holte zum Wurf aus. Sowohl Chris und Aleu gingen in Position. Aleu wedelte aufgeregt mit dem Schwanz. Martin warf. Allerdings hatte Martin wohl etwas zu viel Kraft in den Wurf gesteckt. Im hohen Bogen flog der Football über Chris und Aleus Köpfe hinweg und direkt auf Jimmy zu. Kaum das Jimmy die Chance hatte irgendetwas zu tun, traf ihn der Ball wie ein Geschoß in den Bauch. Er taumelte rückwärts und stolperte. Und da er sich, ohne es wirklich gemerkt zu haben, direkt ans Ufer gerettet hatte, landete er rücklings im Wasser. Aufrecht setzte er sich in der trüben Brühe hin. Seine Kekse und Limonade waren jetzt Geschichte.
"Martin! Wo wirfst du denn hin!?", rief Chris, als er hastig zu Jimmy joggte. Kurze Zeit später war auch schon der Kratt in Blau an ihrer Seite. "Jimmy! Oh! Dass tut mir so leid! Ich habe nicht damit gerechnet dass der Ball so weit fliegt. Alles in Ordnung?", fragte Martin hektisch, als er zusah wie sein Bruder Jimmy wieder auf die Füße half. Jimmy schüttelte seine Arme aus, sein Pullover und Shorts trieften nur so: "Geht schon. Denke ich." Er hörte ein Bellen, und als er zu seiner linken blickte, sah er Aleu mit seiner Cappie im Maul. Sie hatte es offenbar aus dem Wasser gefischt, während die Jungs beschäftigt gewesen waren. "Danke, Süße.", sagte Jimmy, während er ihr die Cappie abnahm. Eher argwöhnisch betrachtete er sie, bevor er sie ordentlich auswrang.
Chris verschränkte die Arme vor seiner Brust und warf seinem Bruder einen kritischen Blick zu: "Vielleicht sollten wir in Zukunft nicht mehr in unmittelbarer Nähe der Tortuga Ball spielen." Martin rieb sich verlegen über seinen Nacken: "Ja. War vielleicht nicht meine beste Idee. Nochmal Jimmy. Tut mir leid. Gibt es irgendwas, mit dem wir die Sache wieder gutmachen können?" Wenn sie in der Stadt wären, würde Jimmy von ihnen verlangen ihm die Kekse und die Limonade zu ersetzten. Allerdings befanden sie sich hier mitten in den Sümpfen Floridas. Also würde dass etwas schwierig werden. Bevor er jedoch etwas sagen konnte, kam ihm Chris auch schon zuvor: "Ich hab's! Warum nehmen wir ihn nicht auf unsere kleine Expedition mit? Mit einem dritten Paar Augen wird es ein leichtes werden Dreiklaue zu finden." "Dreiklaue?", frage Jimmy verwirrt. "Ein altes Fischadlermännchen was wir vor einiger Zeit entdeckt haben. Ich habe ihn so genannt, weil er an einem Fuß nur noch drei Zehen und daher auch nur drei Klauen hat." "Er ist das älteste Exemplar was uns bisher begegnet ist. Wir hoffen durch ihn etwas mehr über das Verhalten von Fischadlern zu lernen. Außerdem hoffe ich einen Gesundheitsscan machen zu können. Ich möchte wissen wie lange er schon mit dieser Verletzung lebt.", erklärte Chris. Jimmy blinzelte: "Und ihr wollt echt dass ich mitkomme?" "Na klar. Du bist ständig in der Tortuga. Es wird Zeit dass du mal wieder rauskommst. Begleite uns und erlebe ein echtes Wildlife Abenteuer. Das wird wild!", antwortete Martin ganz begeistert. "Und bei der Gelegenheit könntest du doch endlich mal WildPower austesten.", fügte Chris hinzu. Sowohl er als auch Martin trugen bereits ihre Westen und Handschuhe. Jimmy machte große Augen: "Ich? Eure WildPower-Anzüge testen?" Martin nickte: "Ja. Du redest doch immer davon, dass du auch mal gerne WildPower ausprobieren möchtest. Dass wäre die Gelegenheit. Ich leihe dir dann meinen Anzug." "Also Jimmy, was sagst du?", fragte Chris.
Nervös trat Jimmy einen Schritt zurück und hob beide Hände vor sich: "Äh, hört zu Jungs. Dass ihr mich mitnehmen wollt ist echt nett von euch und die WildPower-Anzüge zu testen klingt auch ziemlich verlockend. Aber ich muss leider ablehnen. Ich habe noch eine Menge zu tun. Wisst ihr." Martin hob eine Augenbraue: "Eine Menge zu tun?" Dabei war es klar, dass er damit auf die von Jimmy aufgehängte Hängematte verwies. Chris dagegen wandte sich direkt an Jimmy: "Bist du sicher?" Dieser winkte ab: "Ja. Geht ihr nur und findet euren Fischadler. Vielleicht könnt ihr dabei ein paar gute Daten sammeln. Ich wäre eh keine gute Begleitung." "Na gut. Wie du meinst.", meinte Chris unsicher und auch Martin wirkte nicht ganz überzeugt, während er mit seinem Bruder einen Blick wechselte. Da hörten sie ein Bellen von weiter weg. Aleu war, während ihres Gespräches zum Waldrand gelaufen und schnuffelte am Boden. Sie hob den Kopf und bellte aufgeregt. "Sie muss eine Spur haben.", erkannte Chris. Martins Gesicht hellte sich schlagartig auf: "Vielleicht ja Dreiklaue."
Ab da gab es kein Halten mehr. Sofort stürmten die Brüder zu Aleu. Allerdings schafften sie es noch sich umzudrehen und Jimmy zuzuwinken. "Bist später, Jimmy!", rief Chris. "Sag Stella und Chloe, dass wir rechtzeitig zum Sonnenuntergang wieder da sind.", fügte Martin noch hinzu, bevor er, Chris und Aleu ins Gebüsch folgte. "Viel Spaß!", winkte Jimmy ihnen noch zu, obwohl er wusste dass sie ihn längst nicht mehr sehen konnten. Und es war fraglich ob sie ihn überhaupt gehört hatten. Schließlich ließ er seinen Arm wieder sinken und stand mit hängenden Schultern da: "Rechtzeitig zum Sonnenuntergang wieder zurück sein. Wers glaubt wird seelig."
Mit diesen Worten drehte er sich um und machte sich daran die Limoflasche und seinen Keksleeren Teller aus dem Wasser zu fischen. Bevor er sich mit schlürfenden Schritten auf den Weg zurück zur Tortuga machte.
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Ich bin wieder da!
Es hat ganz schön lange gedauert. Ich weiß. Aber jetzt bin ich ja hier und zwar mit einer brandneuen Geschichte. Diesmal steht unser liebenswerter Tolpatsch Jimmy im Fokus. Ich finde er hat auch mal seine Chance zu glänzen verdient. Oder nicht?
Jedenfalls wünsche ich euch allen viel Spaß beim lesen und würde mich riesig über Reviews freuen. ;)
All Copyrights belong to The Kratt Brothers Company (Chris und Martin Kratt) and 9 Story Media Group, or Universal Pictures/Amblin Entertainment. Dieses Werk wurde nicht aus kommerziellen Gründen verfasst und veröffentlicht. Sondern ist einzig und allein eine Arbeit von einem Fan für andere Fans.
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Seine Hände zitterten vor Anspannung und er spürte deutlich wie sich auf seiner Stirn Schweiß bildetete. Dass konnte er durchaus ignorieren, wenn nur nicht der Schweiß auf seinen Handflächen wäre. Warum musste es in dieser Gegend auch so furchtbar heiß sein? Und es war noch gar nicht richtig Morgen. Er schüttelte den Kopf. Konzentrier dich! Dass hier war zu wichtig um sich von solchen Dingen ablenken zu lassen. Er atmete tief durch und versuchte nicht darüber nachzudenken, wie staubig und abgestanden die Luft roch, und plazierte den letzten Draht. Ohne seine Vergrößerungslupe wäre dies ein Akt der Unmöglichkeit. Schließlich saß alles wie es sein sollte und er schraubte die Außenabdeckung wieder dran. Er riss sich seine Stirnlampe herunter und zog ein Stofftaschentuch aus seiner Hosentasche, mit der er sich den Schweiß abwischte. "Endlich.", seufzte er, bevor er seine Augen wieder auf sein neuestes Werk richtete.
Perfekt. Es war einfach perfekt. Es war genauso wie er es sich vorgestellt und entworfen hatte. Normalerweise müsste er seine Kreation testen. Allerdings hatte er dafür keine Zeit. Seit einigen Tagen belauschte er die Gespräche des Teams und gestern hatten sie sich darüber unterhalten, wo sie als nächstes hinsollten. Keine Frage. Sie planten ihre baldige Abreise. Wenn er seinen Plan in die Tat umsetzten wollte, dann so bald wie möglich. Am besten noch heute. Er rieb seine Handflächen aneinander: "Also dann. Legen wir los."
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Hoch am Himmel stand die Sonne über Florida und schien auf die Bäume des Zypressensumpfes herab. Eine unglaubliche Hitze lag in der Luft und über dem trüben Wasser konnte man es leise Surren hören. Wenn man Glück hatte, dann erspähte man ab und zu ein paar Augen zwischen dem Dickicht oder die aus der Wasseroberfläche herausluckten. Der Sumpf war gefärbt in den dunklen und matten Grün- und Brauntönen. Dadurch stach das riesige türkise etwas, was auf einer freien Fläche zwischen den dichen Bäumen stand, ziemlich aus dem Gesamtbild heraus. Wie eine Schildkröte sah dieses fremdliche Ding aus und das Sonnenlicht wurde grell von ihrem Panzer reflektiert. Allerdings schien dass die Person, die an den Füßen der Schildkröte herumging, nicht besonders zu stören.
Fröhlich summend war Jimmy damit beschäftigt zwischen zwei Bäumen eine Hängematte aufzuhängen. Auf einem nahestehenden Felsen breitete er eine weiße Tischdecke aus und stellte auf dieser einen Teller mit frisch gebackenen Keksen und einer vollen Flasche eisgekühlter Limonade mit Strohhalm und einem kleinen Cocktailschirmchen hin. Zufrieden betrachtete Jimmy sein Werk: "Also gut, mal sehen: Hängematte ist im Schatten platziert und nicht zu dicht über dem Boden. Weit genug vom Wasser entfernt, um das Risiko vor unschönen Begegnungen mit Krokodilen und Alligatoren zu vermeiden. Aber trotzdem nahe genug zur Tortuga, falls ich mich ganz schnell in Sicherheit bringen muss. Und ich habe mich ausgiebig mit Sonnenmilch und Mückenschutz eingeschmiert. Perfekt. Damit müsste einem faulen Tag hier im Zypressensumpf nichts mehr im Wege stehen." Keine Minute später hatte sich Jimmy auch schon in die Hängematte geschwungen, an einem Keks geknabbert und diesen mit einem kräftigen Schluck Limonade heruntergespühlt. Er machte es sich bequem und zog seine Cappie tief in sein Gesicht.
Aber natürlich sollte er nicht so viel Glück haben. Denn gerade als er seine Augen geschlossen und dabei war einzudösen, hörte er es. Lautes und ausgelassenes Gelächter. Und dass konnte nur eines bedeuten. Wie aufs Stichwort kamen drei Gestalten aus der offenen Tortuga gelaufen. Einer trug blau und der andere grün. Zwischen ihnen sprang aufgeregt eine sandgraue Hündin hin und her. Gerade waren sie damit beschäftigt einen Football einander gegenseitig zuzuwerfen, während die Hündin dabei immer wieder hoch sprang und versuchte nach dem Ball zu schnappen. Dabei handelte es sich um die Kratt Brüder Martin und Chris, zusammen mit der Wolfshündin Aleu. Und gerade kamen sie in seine Richtung!
Gerade noch hatte Jimmy Zeit aus der Hängematte zu springen und seine Kekse und Limo mit sich in Sicherheit zubringen. Jimmy beobachtete aus sicherer Entfernung wie Martin den Ball fing, den Chris ihm gerade zugespielt hatte. "Okay, Chris. Mal sehen ob du den fangen kannst!", rief Martin und holte zum Wurf aus. Sowohl Chris und Aleu gingen in Position. Aleu wedelte aufgeregt mit dem Schwanz. Martin warf. Allerdings hatte Martin wohl etwas zu viel Kraft in den Wurf gesteckt. Im hohen Bogen flog der Football über Chris und Aleus Köpfe hinweg und direkt auf Jimmy zu. Kaum das Jimmy die Chance hatte irgendetwas zu tun, traf ihn der Ball wie ein Geschoß in den Bauch. Er taumelte rückwärts und stolperte. Und da er sich, ohne es wirklich gemerkt zu haben, direkt ans Ufer gerettet hatte, landete er rücklings im Wasser. Aufrecht setzte er sich in der trüben Brühe hin. Seine Kekse und Limonade waren jetzt Geschichte.
"Martin! Wo wirfst du denn hin!?", rief Chris, als er hastig zu Jimmy joggte. Kurze Zeit später war auch schon der Kratt in Blau an ihrer Seite. "Jimmy! Oh! Dass tut mir so leid! Ich habe nicht damit gerechnet dass der Ball so weit fliegt. Alles in Ordnung?", fragte Martin hektisch, als er zusah wie sein Bruder Jimmy wieder auf die Füße half. Jimmy schüttelte seine Arme aus, sein Pullover und Shorts trieften nur so: "Geht schon. Denke ich." Er hörte ein Bellen, und als er zu seiner linken blickte, sah er Aleu mit seiner Cappie im Maul. Sie hatte es offenbar aus dem Wasser gefischt, während die Jungs beschäftigt gewesen waren. "Danke, Süße.", sagte Jimmy, während er ihr die Cappie abnahm. Eher argwöhnisch betrachtete er sie, bevor er sie ordentlich auswrang.
Chris verschränkte die Arme vor seiner Brust und warf seinem Bruder einen kritischen Blick zu: "Vielleicht sollten wir in Zukunft nicht mehr in unmittelbarer Nähe der Tortuga Ball spielen." Martin rieb sich verlegen über seinen Nacken: "Ja. War vielleicht nicht meine beste Idee. Nochmal Jimmy. Tut mir leid. Gibt es irgendwas, mit dem wir die Sache wieder gutmachen können?" Wenn sie in der Stadt wären, würde Jimmy von ihnen verlangen ihm die Kekse und die Limonade zu ersetzten. Allerdings befanden sie sich hier mitten in den Sümpfen Floridas. Also würde dass etwas schwierig werden. Bevor er jedoch etwas sagen konnte, kam ihm Chris auch schon zuvor: "Ich hab's! Warum nehmen wir ihn nicht auf unsere kleine Expedition mit? Mit einem dritten Paar Augen wird es ein leichtes werden Dreiklaue zu finden." "Dreiklaue?", frage Jimmy verwirrt. "Ein altes Fischadlermännchen was wir vor einiger Zeit entdeckt haben. Ich habe ihn so genannt, weil er an einem Fuß nur noch drei Zehen und daher auch nur drei Klauen hat." "Er ist das älteste Exemplar was uns bisher begegnet ist. Wir hoffen durch ihn etwas mehr über das Verhalten von Fischadlern zu lernen. Außerdem hoffe ich einen Gesundheitsscan machen zu können. Ich möchte wissen wie lange er schon mit dieser Verletzung lebt.", erklärte Chris. Jimmy blinzelte: "Und ihr wollt echt dass ich mitkomme?" "Na klar. Du bist ständig in der Tortuga. Es wird Zeit dass du mal wieder rauskommst. Begleite uns und erlebe ein echtes Wildlife Abenteuer. Das wird wild!", antwortete Martin ganz begeistert. "Und bei der Gelegenheit könntest du doch endlich mal WildPower austesten.", fügte Chris hinzu. Sowohl er als auch Martin trugen bereits ihre Westen und Handschuhe. Jimmy machte große Augen: "Ich? Eure WildPower-Anzüge testen?" Martin nickte: "Ja. Du redest doch immer davon, dass du auch mal gerne WildPower ausprobieren möchtest. Dass wäre die Gelegenheit. Ich leihe dir dann meinen Anzug." "Also Jimmy, was sagst du?", fragte Chris.
Nervös trat Jimmy einen Schritt zurück und hob beide Hände vor sich: "Äh, hört zu Jungs. Dass ihr mich mitnehmen wollt ist echt nett von euch und die WildPower-Anzüge zu testen klingt auch ziemlich verlockend. Aber ich muss leider ablehnen. Ich habe noch eine Menge zu tun. Wisst ihr." Martin hob eine Augenbraue: "Eine Menge zu tun?" Dabei war es klar, dass er damit auf die von Jimmy aufgehängte Hängematte verwies. Chris dagegen wandte sich direkt an Jimmy: "Bist du sicher?" Dieser winkte ab: "Ja. Geht ihr nur und findet euren Fischadler. Vielleicht könnt ihr dabei ein paar gute Daten sammeln. Ich wäre eh keine gute Begleitung." "Na gut. Wie du meinst.", meinte Chris unsicher und auch Martin wirkte nicht ganz überzeugt, während er mit seinem Bruder einen Blick wechselte. Da hörten sie ein Bellen von weiter weg. Aleu war, während ihres Gespräches zum Waldrand gelaufen und schnuffelte am Boden. Sie hob den Kopf und bellte aufgeregt. "Sie muss eine Spur haben.", erkannte Chris. Martins Gesicht hellte sich schlagartig auf: "Vielleicht ja Dreiklaue."
Ab da gab es kein Halten mehr. Sofort stürmten die Brüder zu Aleu. Allerdings schafften sie es noch sich umzudrehen und Jimmy zuzuwinken. "Bist später, Jimmy!", rief Chris. "Sag Stella und Chloe, dass wir rechtzeitig zum Sonnenuntergang wieder da sind.", fügte Martin noch hinzu, bevor er, Chris und Aleu ins Gebüsch folgte. "Viel Spaß!", winkte Jimmy ihnen noch zu, obwohl er wusste dass sie ihn längst nicht mehr sehen konnten. Und es war fraglich ob sie ihn überhaupt gehört hatten. Schließlich ließ er seinen Arm wieder sinken und stand mit hängenden Schultern da: "Rechtzeitig zum Sonnenuntergang wieder zurück sein. Wers glaubt wird seelig."
Mit diesen Worten drehte er sich um und machte sich daran die Limoflasche und seinen Keksleeren Teller aus dem Wasser zu fischen. Bevor er sich mit schlürfenden Schritten auf den Weg zurück zur Tortuga machte.
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