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TKKG-Überraschung in Norwegen

von Nimue1979
Kurzbeschreibung
GeschichteFreundschaft, Liebesgeschichte / P16 / MaleSlash
Gabriele "Gaby" Glockner Karl "der Computer" Vierstein Peter "Tim" Carsten Willi "Klößchen" Sauerlich
06.05.2021
16.06.2021
18
22.622
19
Alle Kapitel
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Dieses Kapitel
3 Reviews
 
23.05.2021 1.192
 
Gute Nachricht hier. Ich habe gestern die Geschichte beendet. Ich werde zwar nochmal alles drüberlesen, daß ich keinen Fehler eingebaut habe und gegebenfalls ausbügeln, dazu alle mir ins Auge tretenden Tippfehler korrigieren, aber nun kann ich das Gaspedal durchtreten und biete den Mittwoch als zusätzlichen Upload- Tag an. Also Mittwoch, Donnerstag, Sonntag, ab sofort.

***

Am nächsten Morgen wurde ich wach, als uns jemand ansprach, ehe er unser Zelt betrat, ohne eine Antwort abzuwarten. Ich ließ mit einem Bedauern Karls Hand los und wir drei richteten uns auf.

Es war Tarjei, der sehr gestresst aussah und direkt fragte: „Habt ihr irgendwas mitbekommen? Josefine ist verschwunden.“

Tim antwortete direkt: „Nein, wir haben bis eben geschlafen. Ich habe sie zuletzt gestern Abend gesehen.“

Tarjei schien nichts anderes erwartet zu haben und war dennoch sehr enttäuscht. Und hielt sich erst gar nicht auf, mit langen Worten sondern fragte uns direkt: „Würdet ihr helfen zu suchen? Der halbe Campingplatz sucht bereits.“

„Selbstverständlich“, antworteten wir drei alle gleichzeitig und suchten uns unmittelbar Kleidung raus.

„Danke“, sagte Tarjei und verließ das Zelt, um weiter zu suchen.

Wir waren sehr schnell auf den Beinen und verließen das Zelt. Auch Gabi kam gerade aus dem Zelt heraus und wusste bereits Bescheid. Der komplette Campingplatz kam auf die Beine und alle suchten nach Josefine.

Wir schwärmten aus, um die nähere Umgebung und sämtliche Nischen abzusuchen. Gerade im Wald riefen wir alle nach ihr und blieben dann ruhig, um zu lauschen, ob eine Antwort kommt. So wie man das immer tun sollte laut Polizei. Doch die einzige Antwort gaben ein paar Vögel, die sich vermutlich in ihrer Ruhe gestört fühlten.

Nach zwei Stunden hatte immer noch keiner Josefine gefunden. Sie war ganz eindeutig nicht auf dem Campingplatz. Aber Kjell, der mit dem Fahrrad etwas weiter weg gesucht hatte, hatte stattdessen im Wald eine Unterhose gefunden von einem Mädchen. Er zeigte sie Tarjei und Eva, die sie als eine von Josefine erkannten und daraufhin umgehend die Polizei riefen.

Kjell musste ganz genau erklären, wo er die Unterhose gefunden hatte, was er zum Glück auch konnte. Alle gingen inzwischen vom Schlimmsten aus, ebenso die Polizei. Da die Spur ins Wandergebiet, fernab jeder Straße führte, wurde eine große Suchaktion gestartet. Die Polizei rief alles ab, was möglich war und auch freiwillige Helfer wurden dazugezogen.

Es wirkte als wäre die gesamte Polizei der Region, plus die ganze Ortschaft in einigen Kilometern Entfernung auf den Campingplatz gekommen, um sich den Suchtrupps anzuschließen und auch zwei Hubschrauber wurden angefordert.

Selbstverständlich melden auch wir uns an, um die kleine Josefine zu finden. Da waren wir uns alle vier sofort einig. Es war Ehrensache sich den Suchtrupps anzuschließen. Da mussten TKKG nicht drüber nachdenken.

Während die Polizei alles vorbereitete, uns instruierten, wie wir vorgehen sollten, was wir beachten und was uns möglicherweise erwarten könnte, gaben Frida und ein paar freiwillige Helfer, etwas zum Essen zur Stärkung und Lunchpakete, für alle Helfer aus. Ich aß reichlich von dem Eintopf Fårikål, der ziemlich lecker war, auch wenn mir aktuell ein Schokoladenkuchen lieber gewesen wäre. Schließlich war bereits das Frühstück ausgefallen und ich war noch nicht mal dazu gekommen, auch nur ein Stück Schokolade  heute Morgen zu naschen. Während Karl unsere Lunchpakete abholte, holte ich mir schnell noch aus unserem Zelt eine Packung  Schokoherzen mit Erdbeer - Vanillefüllung.

Dabei sah ich wie Thorin Carlsen sein Gepäck zum Auto brachte. Auf dem Rückweg half ich ihm beim Tragen seines Zeltes, während er seine letzten Sachen trug und sprach ihn an: „Sie reisen heute ab?“

„Yes leider. My last Urlaubstag today. Ich muss morgen arbeiten und habe noch eine lange Fahrt. Ich habe geholfen, so lang as possible. I'm sorry, ich kann nicht mehr tun. Ich habe ein schlechtes Gefühl to check out now, Tarjei und Eva haben other problems“, erklärte er mir.

Ich stimmte Thorin Carlsen zu und sah Tarjei und Eva vor dem Hauptgebäude auf einer Bank sitzen. Tarjei hatte seine Frau tröstend im Arm, die weinte und selbst sah er auch nicht besser aus. Ich begleitete Thorin noch zu Tarjei und Eva, nachdem er seine Sachen im Auto verstaut hatte und verabschiedete mich höflich von ihm.

Doch zum Glück hatten Tarjei und Eva Hilfe, die Eltern von Kjell waren spontan eingesprungen, um den Beiden zu helfen. Der Vater übernahm die Rezeption und kam auf Thorin Carlsen direkt zu, um das zu übernehmen. Seine Frau sah ich kurz darauf auf dem Spielplatz, wie sie mit Kjell Spiele anbot für die ganzen Kinder, damit ihre Eltern sich den Suchtrupps anschließen konnten.

Und dann sah ich bereits Karl, der in der Schlange mit Tim und Gaby stand, um uns für ein Suchgebiet einteilen zu lassen. Für die Suchtrupps wurden immer Zweierteams gebildet und so teilten wir uns diesmal bei der Anmeldung auf: Tim und Gaby und Karl und ich. Wir bekamen ein Suchgebiet zugeteilt, ein Handy, das immerhin GPS Daten anzeigte und mit dem wir jederzeit Kontakt zur Polizei aufnehmen konnten mit und dann gingen wir auch sofort los.

Wir trennten uns von Gaby und Tim nach 15 Minuten, da unsere Suchgebiete ziemlich weit auseinander lagen. Ich erzählte zuvor von meinen Beobachtungen auf dem Campingplatz.

„Kjell und seine Eltern sind Stammgäste auf dem Campingplatz und mit Tarjei und Eva befreundet, finde ich super, daß sie für die zwei einspringen. Ich kann total verstehen, daß Tarjei und Eva das gerade nicht können“, meinte Gaby voller Mitgefühl.

„Und was haltet ihr davon, daß Thorin Carlsen ausgerechnet jetzt abgereist ist?“, fragte ich meine Freunde neugierig.

„Nun das ist ein mieses Timing, aber er hatte tatsächlich vor heute abzureißen. Gestern auf unserem Abendspaziergang haben wir ihn noch getroffen, da ist er gerade mit dem Fahrrad los, um noch eine letzte Runde zu drehen, weil er heute morgen abreisen wollte. Daß er erst noch mithilft zu suchen, spricht eher für statt gegen ihn“, sagte Tim.

Wir trennten uns an der Weggabelung und wünschten uns: „Viel Erfolg.“

Karl und ich hatten einen ziemlich weiten Weg vor uns, um überhaupt zu unserem Suchgebiet zu gelangen. Auf dem Weg dachte ich nach. Viel Erfolg, irgendwie hatte das einen faden Beigeschmack. Ich wollte weder ein total verstörtes, noch ein verletztes, geschweige dem ein totes Kind finden. Und ein Kind aus den Händen eines Verbrechers befreien zu müssen, war auch nicht das, was ich wollte.

Ich sprach Karl darauf an: „Ehrlich gesagt, will ich gar keinen Erfolg haben.“

„Holzhacken ist deshalb so beliebt, weil man bei dieser Tätigkeit den Erfolg sofort sieht“, sagte er nickend.

Ich blieb irritiert stehen und fragte nach: „Ähm was?“

Karl lächelte, schob mich mit der Hand an der Schulter weiter und erklärte: „Das ist ein Zitat von Albert Einstein. Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, daß man nicht immer direkt sehen kann, was ein Erfolg ist. Es ist auch ein Erfolg, wenn wir es schaffen, das komplette Suchgebiet abzusuchen und feststellen, daß wir das Gebiet ausschließen können. Oder aber vielleicht ist Josefine auch erfolgreich weggelaufen, weil sie Angst bekommen hat, hat sich verlaufen und dann vor Angst versteckt. Das wäre der schönste Erfolg, wenn wir sie nur ein wenig verschreckt wiederfinden würden.“

„Stimmt wohl“, sagte ich und beschleunigte meine Schritte. Wir hatten schließlich eine wirklich wichtige Aufgabe.
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