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TKKG-Überraschung in Norwegen

von Nimue1979
Kurzbeschreibung
GeschichteFreundschaft, Liebesgeschichte / P16 / MaleSlash
Gabriele "Gaby" Glockner Karl "der Computer" Vierstein Peter "Tim" Carsten Willi "Klößchen" Sauerlich
06.05.2021
16.06.2021
18
22.622
19
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Dieses Kapitel
2 Reviews
 
09.06.2021 1.083
 
Als ich aufwachte, spürte ich direkt Karls Nähe und direkt hatte ich gute Laune. Mit der Hand streichelte ich über seine nackte Haut und musste ihn dabei geweckt haben. „Guten Morgen“, sagte ich leise und küsste ihn. Einfach so.

Karl erwiderte und vertiefte den Kuss. Zärtlich erkundete ich mit meiner Hand seinen Körper, bis zu seinem Po. Die Erinnerung, wie er vor mir mit dem Fahrrad fuhr, kam wieder auf und ich griff zu.

„Das glaube ich jetzt nicht“, hörten wir Tim sagen und schreckten beide hoch. Tim hatte gerade den Kopf ins Zelt gesteckt, um hereinzukommen. Ich hatte ihn gar nicht gehört und Karl offensichtlich auch nicht.

„Tim. Ich- Wir haben -“, stammelte Karl so verlegen, wie ich ihn noch nie erlebt hatte und ich brachte überhaupt kein Wort draus und spürte nur, wie ich einen knallroten Kopf bekam.

„Wie lange läuft das schon?“, forderte Tim von uns. Er machte einen eindeutig wütenden Eindruck auf mich.

„Noch nicht lange“, antwortete ich drucksend.

„Aber das war der Grund weswegen ich ins andere Zelt ziehen sollte!“, mutmaßte Tim.

„Naja, also - ja auch“, räumte Karl ein.

Das brachte aber Tim nun wirklich auf die Palme: „Ganz toll! Ihr hintergeht mich. Ich dachte. Wir sind Freunde und dann das. Ihr verschweigt mir sowas und dann versucht ihr mich auch noch loszuwerden.“

„Tim, du musst das verstehen! Es-“, fing Karl an sich zu erklären. Ich wusste noch gar nicht was ich dazu sagen sollte. Ich hatte das überhaupt nicht so gesehen.

„Ich? Ich muss gar nichts!“, schimpfte Tim, wandte sich von uns ab und eilte davon. Wenn es eine Tür gäbe, hätte er sie ganz bestimmt zugeknallt.

„Das ist ja mal vollkommen daneben gegangen“, stellte ich seufzend fest.

„Nun, ehrlich gesagt nicht halb so schlimm, wie ich es befürchtet habe“, meinte Karl sah aber dennoch ziemlich unglücklich aus.

„Warum? Tim ist unser Freund. Ich finde dafür war es ziemlich schlimm“,  hakte ich nach.

„Trotzdem Tim ist oft sehr ... konservativ“, erklärte Karl unglücklich.

Ich nahm Karl tröstend in den Arm, gab ihm einen Kuss und munterte ihn auf: „Der kriegt sich sicher wieder ein. Er muß sich einfach daran noch gewöhnen, ehrlich gesagt muss ich das auch.“

„Das ist wohl normal. Ich habe auch Zeit gebraucht und brauche sie auch immernoch etwas. Und was machen wir jetzt?“, meinte Karl.

„Jetzt ziehen wir uns was an und gehen zum Frühstück. Ich sterbe sonst vor Hunger“, entschied ich.

„Ich meinte eigentlich wegen Tim“, warf Karl ein.

„Ooh. Ich- Mit vollem Magen denkt es sich besser. Lass uns das nach dem Frühstück entscheiden, aber vielleicht hat es sich bis dahin auch von selbst geklärt“, argumentierte ich.

Karl nickte, auch wenn er nicht sehr überzeugt wirkte.

Zehn Minuten später waren wir zum Frühstück im Speisesaal angekommen. Gaby saß an einem Tisch und winkte uns zu sich an den Tisch. In dem Moment tauchte auch Tim mit seinem Frühstücksteller auf und setzte sich kommentarlos neben Gaby, die angesichts der Reaktion von Tim nur die Stirn in Falten legte.

Das Frühstück verbrachten wir schweigend und wiechen sogar unseren Blicken aus. Eine Situation, die wir noch nie hatten und für mich, dem beim Frühstück tatsächlich an erster Stelle die Nahrungsaufnahme und nicht das Plaudern stand noch am wenigsten belastend.

Als wir nahezu fertig waren mit unserem Essen, hielt Gaby es nicht mehr aus und eröffnete ein unverfängliches Gespräch: „Wir haben noch eine halbe Stunde bis wir zum Canyoning abgeholt werden. Ich bin schon total gespannt.“

Tim und Karl antworteten beide nur mit einem „hmm hmm.“

Ich fand die Idee von einem normalen Gespräch gut und da ich eh mal wieder als Einziger keine Ahnung hatte, fragte ich nach: „Was ist Canyoning eigentlich? Ich weiß bisher nur, daß es wohl anstrengend wird.“

Wie so gut wie immer war es Karl der mir antwortete: „Unter Canyoning versteht man das Begehen einer Schlucht von oben nach unten in den unterschiedlichsten Varianten. Durch Abseilen, Abklettern, Springen, Rutschen, Schwimmen und manchmal sogar Tauchen gelangt man in geeigneter Ausrüstung durch die Schluchten.“

„Okay. Na immerhin geht es von oben nach unten, das macht es mit Sicherheit deutlich einfacher“, stellte ich fest hatte aber tatsächlich noch nicht so eine wirkliche Vorstellung was uns erwarten würde.

Gaby stimmte mir lachend zu und Karl lächelte mich an, aber von Tim kam zunächst keine Reaktion. Das änderte sich auch nicht so schnell. Wir wurden von einem Minibus abgeholt und fuhren direkt los.

Fast wäre meine Teilnahme am Canyoning gescheitert. Scheinbar waren die Tour Guides es nicht gewohnt, daß jemand mit etwas mehr Leibesfülle beim Canyoning teilnehmen wollte. Nur mit viel Mühe bekam ich diesen superengen Neoprenanzug überhaupt angezogen und geschlossen und ohne meine Zwangsdiät, hätte ich keine Chance gehabt. Doch dann konnte es losgehen.

Ich hatte mir das deutlich ungefährlicher vorgestellt. Wir bekamen sehr klare Anweisungen, für jeden einzelnen kleinen Abschnitt, wie genau wir etwas machen sollten, um gesichert zu sein. Wo wir bei einem Sprung aus 5meter Höhe landen sollten, damit das Wasser tief genug war zum Beispiel.

Es kostete uns alle Überwindung selbst Tim, der aus der gleichen Höhe vom Sprungbrett im Schwimmbad noch Showeinlagen einlegte. Doch hier von einer Klippe springen und die passende Stelle erwischen zu müssen, um heil unten anzukommen, sorgte auch bei ihm für angespannte Nerven davor und einen Adrenalinkick, als wir unten wieder auftauchten.

Das Rutschen machte mir mit Abstand am Meisten Spaß, aber auch hier gab es einiges zu beachten, um gefährliche Unfälle zu verhindern.

War am Anfang die Anspannung der schlechten Stimmung zwischen uns fast schon greifbar gewesen, besserte sich die Stimmung wieder mit jedem überstandenen Abschnitt etwas mehr. Wir mussten uns gegenseitig absichern, Mut zusprechen, die Hand zur Unterstützung reichen. Unten schien alles vergessen und wir kamen wieder als Team an.

Ich kam zuerst an und reichte hilfreich Tim meine Hand zum Aufstehen, als er nach mir ankam und er schenkte mir ein Lächeln. Dann half er Gaby, die hinter ihm ankam und ich half dann Karl, der als Letztes, den letzten Abschnitt gewagt hatte. Ich zog ihn direkt in eine Umarmung, die er überschwänglich erwiderte und konnte nur schwer unterdrücken  ihn zu küssen.

Auf der Rückfahrt und anschließend beim Abendessen auf dem Campingplatz war es dann wie immer, wir zerlegten noch einmal ganz begeistert den Abstieg in kleinste Teile und beredeten diese. Die Stimmung war super, so wie sie unter Freunden sein sollte und bevor wir uns danach wieder trennten, schlug Gaby vor: „Ich glaube jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um mal alle zusammen zu reden, über das Thema von heute Morgen.“
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