Lagerfeuerromantik
von DeepSilence
Kurzbeschreibung
[„1917“] Es ist Nacht in Écoust… [Muller, Baumer]
DrabbleDrama / P16 / Gen
Soldat Baumer
Soldat Muller
01.05.2021
12.10.2021
5
1.423
3
02.06.2021
252
A/N: Vielen lieben Dank für die Reviews an Avarantis und Moosmutzel10.
Leer, leer, gähnende Leere in der Schnapsflasche – schon wieder und schon wieder viel zu früh! – und in dieser verdammten, gottverlassenen Stadtruine, wobei eigentlich, eigentlich war das gut, dämmerte es zähflüssig in seinen berauschten Verstand, denn solange es leer war, war auch niemand hier, der nicht hier sein sollte, niemand der ihnen einen Dolch in den Rücken stoßen oder die Kehle durchschneiden konnte, keine Engländer, keine Franzosen und auch sonst kein gefährliches Gesindel, abgesehen von dem, das nicht geflohen war und hier nun rattengleich im Untergrund hauste, aber damit konnte man sich arrangieren, recht gut sogar, wenn er bedachte, woher der Selbstgebrannte stammte, der ihm Tag für Tag so unermesslich erholsamen, weil traumlosen Schlaf bescherte.
Er warf einen trägen Blick zu Baumer auf der anderen Seite ihres allnächtlichen Feuers und kam wiederholt zu dem Schluss, dass der noch viel zu grün hinter den Ohren war, vom Krieg hatte er sicher nicht mal halb so viel gesehen wie er, sonst würde er den Schnaps nicht nach ein paar Schlucken, die er hustend herunterwürgte, Nacht für Nacht dankend ablehnen.
Muller zog den Korken aus dem Hals der zweiten Flasche, bot sie Baumer wortlos an, doch der schüttelte, wie erwartet, den Kopf, sodass er selbst bloß mit den Schultern zuckte, die Flasche an den Mund führte und trank, trank als ob sein Leben davon abhinge und das tat es irgendwie auch, denn schlafen musste er wie jeder Mensch.
Part II
Leer, leer, gähnende Leere in der Schnapsflasche – schon wieder und schon wieder viel zu früh! – und in dieser verdammten, gottverlassenen Stadtruine, wobei eigentlich, eigentlich war das gut, dämmerte es zähflüssig in seinen berauschten Verstand, denn solange es leer war, war auch niemand hier, der nicht hier sein sollte, niemand der ihnen einen Dolch in den Rücken stoßen oder die Kehle durchschneiden konnte, keine Engländer, keine Franzosen und auch sonst kein gefährliches Gesindel, abgesehen von dem, das nicht geflohen war und hier nun rattengleich im Untergrund hauste, aber damit konnte man sich arrangieren, recht gut sogar, wenn er bedachte, woher der Selbstgebrannte stammte, der ihm Tag für Tag so unermesslich erholsamen, weil traumlosen Schlaf bescherte.
Er warf einen trägen Blick zu Baumer auf der anderen Seite ihres allnächtlichen Feuers und kam wiederholt zu dem Schluss, dass der noch viel zu grün hinter den Ohren war, vom Krieg hatte er sicher nicht mal halb so viel gesehen wie er, sonst würde er den Schnaps nicht nach ein paar Schlucken, die er hustend herunterwürgte, Nacht für Nacht dankend ablehnen.
Muller zog den Korken aus dem Hals der zweiten Flasche, bot sie Baumer wortlos an, doch der schüttelte, wie erwartet, den Kopf, sodass er selbst bloß mit den Schultern zuckte, die Flasche an den Mund führte und trank, trank als ob sein Leben davon abhinge und das tat es irgendwie auch, denn schlafen musste er wie jeder Mensch.
[234 Wörter]
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