Hira
von Kitana02
Kurzbeschreibung
Hira Shinzen wird als letzte Überlebende aus einem Fischerdorf am Rande des Feuerreichs nach Konoha gebracht. Auf Wunsch ihrer Mutter, zu ihrem Bruder Hatake Kakashi. Sie gilt als absolut Talent frei, wird gehänselt und fühlt sich alleine, während ihr Bruder verbissen versucht sie beide alleine durchzubringen. Doch irgendwann erfährt Hira, dass ihre Geschichte hätte ganz anders verlaufen können.
GeschichteAllgemein / P16 / Gen
Kakashi Hatake
OC (Own Character)
Yamato (Tenzo)
20.04.2021
14.01.2022
32
206.754
15
Alle Kapitel
34 Reviews
34 Reviews
Dieses Kapitel
3 Reviews
3 Reviews
14.01.2022
5.820
So ihr Lieben,
nun ist es geschafft, die Reise endet.
Ich danke euch, dass ihr mit mir den Weg gegangen seid
und hoffe wir lesen uns bald wieder.
Liebste Grüße Kitana
Epilog
„Tante Hira, Tante Hira.. komm schnell...!!“ Verwundert sah ich auf, ließ mein Blick über die Köpfe der Menschen gleiten und konnte etwas weiter hinten einen kleinen grauen Schopf ausmachen, der mir aufgeregt entgegenlief. Mein Neffe war meinem Bruder wie aus dem Gesicht geschnitten, nur die Augen hatte er, wie ich es mir immer vorgestellt hatte von Hikari. Das kleine Energiebündel war mit seinen Fünfjahren ein verdammtes Genie, die Gene hatten ganze Arbeit geleistet. Im Gegensatz zu meinem Bruder war der Kleine allerdings alles andere als verschlossen. Aufbrausend und Temperamentvoll konnte er jedem direkt ins Gesicht sagen was er dachte. Hin und wieder blitzte die Sanftmut durch, die Kakashi für uns über gehabt hatte und doch war das liebenswerte Naturell deutlich von Hikaris Einfluss geprägt. Wo Aiko auftauchte wurde es augenblicklich hell.
„Mach nur langsam Aiko-Chan...Ich lauf nicht weg. Er blieb stehen und blies die Backen auf: „Mahhh, du weißt, dass ich das nicht mag.. Onkel Naruto machte das auch immer...“
Ich grinste breit, unsere Familie war bunt durchmischt aber dennoch ähnelten wir uns in einigen Bereichen wirklich sehr. „nun erzähl mir mal was dich eigentlich so aufgeregt hat und warum du hier durch die Straßen rennst, als wäre der Leibhaftige hinter dir her...?“ Verlegen kratzte er sich an der Wange, blickte dann zum Himmel: „Nicht der Leibhaftige, aber Papa...“
Wie aufs Stichwort erschien mein Bruder in seiner doch Angsteinflößenden Hokagekluft, entfernte seinen Hut und, Oh je, er wirkte wirklich nicht begeistert.
Ich schob das Kind vorerst hinter mich, verneigte mich respektvoll: „Hokage-Sama ich bin von meiner Mission zurück, Tenzou hat sich eine kleinere Verletzung zugezogen, der Rest des Teams ist wohl auf. Zur Versorgung haben wir ihn ins Krankenhaus gebracht, ich würde gleich zu ihm gehen um den Bericht fertigzustellen und ihn dann Übergeben...“ Der Blick von Kakashi wandelte sich von dem zornigen zu einem Milderen: „Danke für eure harte Arbeit, wenn es ihm noch nicht gut geht, hat der Bericht auch bis morgen Zeit... Halte mich nur bitte auf dem Laufenden über den Zustand deines Mannes...“ Ich grinste, salutierte: „Jawohl..“ bevor ich nun die Hand des Kleinen ergriff und ihn wieder nach vorne zog: „So, nun haben wir den offiziellen Teil, sagst du mir nun warum dein Papa, ganz offensichtlich, verärgert ist?“
Aiko senkte den Kopf, malte mit seiner Schuhspitze Linien in den Sand unter seinen Füßen und plötzlich kullerten kleine wässrige Perlen aus den Augen des Jungen.
Mein Bruder seufzte, sein Gesichtsausdruck ließ darauf schließen, dass die Reaktion des Kindes ziemlich an ihm kratzte: „Aiko, komm zu mir...“ er hockte sich hin und streckte die Hände nach seinem Sohn aus. Zögerlich gehorchte der Kleine, ließ sich dann jedoch bereitwillig in die Arme schließen. „ Aiko, weißt du überhaupt warum ich wütend geworden bin?“ Einige Sekunden überlegte Aiko, nickte dann schuldbewusst: „Weil ich nicht die Wahrheit gesagt habe?“
„Ganz genau... jeder macht Fehler...Ich, deine Mama, deine Tante, deine beiden Onkel.. jeder in diesem Dorf...Wichtig ist und bleibt, dass man dazu steht etwas falsch gemacht zu haben und sich für das nächste Mal vornimmt, es besser zu machen...“ Liebevoll strich der Hokage seinem Sohn über die Haare: „Na, komm.. gehen wir zu Mama und sagen ihr die Wahrheit?“ Kakashi richtete sich auf und streckte dem Kleinen die Hand hin, blickte dann zum Himmel: „Es wird ja schon wieder Dunkel...“ dann biss er sich unter seiner Maske auf die Lippe.
„Hast du noch zu tun?“ Mein Bruder drehte sich zu mir um, ließ geschafft und resignierend die Schultern hängen: „So einiges...“ peinlich berührt kratzte er sich den Hinterkopf und ich musste mir das Lachen verkneifen, die Ähnlichkeit zwischen Papa und Sohn war wirklich beeindruckend.
„Ich war die letzten Wochen sehr wenig zu Hause, weshalb ich das Verhalten auch gut nachvollziehen kann, der stumme Protest.. Hikari ist auch nicht wirklich begeistert...“ Unauffällig deutete er mit einem Nicken auf seinen Sohn.
„Ok, pass auf Aiko... Wir beide gehen zu deiner Mama und erzählen ihr alles... Danach flitze ich zu Onkel Tenzou ins Krankenhaus und schaue wie es ihm geht. Im Anschluss komme ich sofort wieder zu dir und lese dir eine Geschichte vor...“ Die kleinen Augen strahlten mich an, die Trauer wie weggeblasen: „Oh Ja...!!!“ Gut, glückliches Kind, ich hoffte Kakashi würde das ein bisschen was abnehmen, so konnte er direkt ins Büro zurück.
„Ich danke dir Hira, du hast was gut bei mir...“ er kniete sich erneut zu Aiko hinunter: „Tut mir wirklich leid...“ Oh, und er meinte was er sagte. Man, wenn Kakashi so schaute brach es mir immer das Herz. Mit geröteten, müden Augen Blickte er seinem Sohn entschuldigend entgegen „Sei nicht traurig Papa, du musst jetzt arbeiten.. beeil dich, dann bekommst du die Geschichte mit...“ Ich grinste, mein Neffe war wohl der Ansicht, Kakashi wäre geknickt, weil er vorgelesen bekam und mein Bruder nicht. Sanft lächelte der Hokage, setzte sich den Hut auf und salutierte: „Sehr wohl Aiko.. wir sehen uns dann später..“ dann verschwand er in einer Rauchwolke.
Mit dem Kleinen an der Hand durchschritt ich den Garten und bereits an der Tür konnte ich Hikari stehen sehen: „Aiko, Himmel ich habe mir sorgen gemacht... lauf nie wieder einfach weg.. wir können doch über alles reden...“ Sie stürmte, soweit ihr Zustand es zu ließ auf ihren Sohn zu und schloss ihn in die Arme. Beim wieder Aufrichten musste ich ihr dann jedoch unter die Arme greifen: „Hikari, solltest du wirklich soviel in der Küche stehen..?“ Ich deutete auf die Schürze und lächelte sie an: „Das kleine da drin möchte sonst noch viel Früher auf die Welt...“
„Hira, wie schön, dass du zurück bist...Geht es allen gut?“ ihr Lächeln erstarb, besorgt sah sie mich an: „Wo ist Tenzou..?“
Ich seufzte, schob sie vor mir her ins Haus: „Er ist im Krankenhaus, aber kein Grund zur Aufregung, es ist nicht weiter schlimm...Ich werde gleich nach ihm sehen und dann komme ich zurück zu euch und helfe mit dem Abendessen...“ Mein Blick wurde streng nach dem sich die Hochschwangere Frau auf die Couch gelegt hatte: „Aiko, du bist dafür verantwortlich, dass deine Mama sich da nicht wegbewegt bis ich zurück bin...“ Beeindruckt sah ich mich um: „Putzt du etwa den ganzen Tag? In deinem Zustand?“ entsetzt musterte ich sie, doch sie lachte: „Nein, Kakashi steht sehr früh auf... bemüht sich alles soweit zu richten, dass ich kaum noch etwas machen muss, bringt Aiko in die Akademie und sorgt dafür, dass der Kühlschrank voll ist. Meistens arbeitet er daher länger.. wenn der Kerl so weiter macht, dann ist er es, um den man sich sorgen muss...“ Wieder seufzten wir beide, bevor uns synchron entfuhr: „Wie immer..“
„Gut, pass auf, in den nächsten Tagen werden wir im Dorf sein, du hast noch drei Wochen bis zur Geburt.. ich werde mir Urlaub nehmen und euch drei etwas entlasten...Dich, damit du dich nicht um deinen Mann sorgen musst, Kakashi damit er mal ausschlafen kann und Aiko, werde ich so richtig verwöhnen...“ ich kitzelte ihn am Bauch und er kicherte, wie ich das liebte.
Auf dem Weg ins Krankenhaus geriet ich ins Grübeln, es war so unglaublich viel passiert. Der ganze Weg bis hierher war steinig und voller furchtbarer Momente. Rückblickend kam es mir vor, als wäre das alles eine Art Prüfung gewesen. Die Geschichte um meine und Kakashis Existenz, Danzou, unsere verwobene Verbindung zu Naruto, die Abenteuer der letzten Jahre.
Mein Bruder war nun seit drei Jahren Hokage dieses Dorfes und augenblicklich musste ich schmunzeln. Mit einem Knall hatte sich vor drei Jahren alle Probleme, die wir drei, Kakashi, Naruto und ich jemals hatten, in Luft aufgelöst. Naruto rettete mal eben die Die Welt vor der Göttin Kaguya, gemeinsam mit Sasuke, der seit dem wieder Teil von Team 7 war. Sakura zeigte allen was für eine herausragende Medinin sie geworden war und übernahm das Konoha Krankenhaus. Mein Bruder war Maßgeblich an der Koordination der Einsätze verantwortlich, brachte alle Ninjadörfer zusammen und bildete eine Allianz, die es in der Geschichte bisher noch nicht gegeben hatte.
Die Vier waren großartig gewesen.
Meine Aufgabe lag hinter den Kulissen der Hauptshow. Ich erinnere mich noch sehr gut daran. Durch meine speziellen Fähigkeiten war es mir möglich gewesen, sämtlichen Bijuu gleichzeitig mein Chakra zu spenden. Im Verlauf des Kampfes entzog ich Kaguya mein Chakra wieder und schwächte sie damit, diese hatte damals nicht damit gerechnet, dass mein Chakra derartig anders Reagiert, schließlich war sie die Mutter allen Chakras gewesen.
Ich schüttelte den Kopf, nahm die Treppe zum Krankenhaus hinauf und wendete mich an die Rezeption. Die Frau lächelte bereits: „Ah Frau Shinzen...“ sie wurde unterbrochen, als Sakura um die Ecke kam und mich rief: „Hira, da bist du ja schon... wegen mir dürftest du Tenzou-Senpai mit nach Hause nehmen..“ sie deutete auf einen Raum weiter hinten auf dem Gang, dem nach war er wirklich nicht schwer Verletzt. Wir öffneten die Tür und ich grinste breit. Mit einem Missmutigen schnaufen, bemühte sich der Eliteninja vor mir, sich die Schuhe überzuziehen, kam aber mit einem Arm nicht voran. „Soll ich dir Helfen?“ er sah auf, stieß resignierend die Luft aus: „Das wäre wirklich sehr lieb...“ Entschuldigend strich er mir über den Arm: „Ich habe mir wohl die Rippen angeknackst und mein Arm hat ein bisschen was abbekommen...“
Sakura stemmte die Hände in die Hüften: „Ein bisschen angeknackst? Etwas Abbekommen? Senpai, bei allem Respekt sie werden die nächsten drei Wochen ausfallen und wehe sie halten sich nicht an die Ruhe...“ drohend hob sie den Zeigefinger und eingeschüchtert rieb er sich den Nacken.
„Keine Sorge Sakura, ich sorge dafür, dass er artig ist.. wir müssen uns ohnehin um Hikari und Aiko kümmern.. sonst kippt uns mein Bruder noch um...“ Ich murmelte vor mich hin, konnte aber im Augenwinkel erkennen, dass die Medizinerin durchaus verstanden hatte was ich sagte. Ihr Blick ließ mir das Blut in den Adern gefrieren und ich hatte irgendwie das Gefühl, das Schicksal meines Bruders doch noch besiegelt zu haben.
Zurück bei Aiko verdonnerte ich Tenzou dazu ihm eine Geschichte vor zu lesen während ich das Abendessen zubereitete und was soll ich sagen, inzwischen traute mir jeder solche Dinge zu. Hikari hatte mir einige Intensivkurse gegeben und ich traute mich nach und nach immer mehr.
„Kann ich dir noch etwas helfen?“ Ich verdrehte die Augen, sie war genauso schlimm wie mein Bruder, still halten lag ihr genauso wenig: „Nein danke und gewöhne dich lieber daran, in den nächsten Tagen wirst du viel faulenzen dich erholen und auf das Kleine Etwas in deinem Bauch acht geben.“ Liebevoll strich sie sich über den großen Bauch: „Ich hoffe, dass Kakashi dieses Mal ruhige Nächte bekommt... Aiko hat damals ausschließlich auf seiner Brust geschlafen..“
„Mach dir nicht zu viel Gedanken über meinen Bruder, der ist hart im Nehmen.. und ich glaube ihm ist alles recht, Hauptsache ihr seid glücklich...“
Wir wurden aus den Gedanken gerissen, als Tenzou in der Küche erschien: „Wir würden beim Tischdecken helfen...“ Aiko breitete die Hände aus und wartete, dass man ihm die Teller gab, trug sie auf den Tisch und half mit dem Besteck. Er gab sich wirklich mühe, führte seine Mama an der Hand auf ihren Platz und sorgte dafür, dass sie bequem saß. Der Vorfall von heute Morgen schien vergessen.
Gemeinsam aßen wir, räumten auf und verfrachteten Hikari wieder auf die Couch.
„Aiko? Gehst du Zähneputzen, dann kann ich dir die Geschichte vorlesen...“ die Kinderfüßchen rasten um die Ecke: „Bin auf dem Weg...“
Hikari lachte: „Wenn das immer so einfach gehen würde, bei uns macht er das nicht so freiwillig..“
„Der Vorteil eine Tante zu sein..“ Stolz tippte ich mir gegen die Brust, schnappte mir im Vorbei laufen den kleinen Mann und trug ihn ins Bett hinüber.
Es fühlte sich unglaublich entspannend an, Aiko kuschelte sich eng an mich und lauschte meinen Worten, bis ich irgendwann bemerkte, dass er eingeschlafen war.
Sanft löste ich seine Hände von mir, ließ ihn behutsam auf sein Kissen sinken und deckte ihn zu.
Friedlich und glücklich lag das Miniformat meines Bruders vor mir. Er wurde geliebt, von so vielen Menschen in seinem Umfeld, er war angesehen im Dorf, sein Vater war der Hokage und er selber über alle Maßen talentiert. Dieses Mal machte die Geschichte es richtig.
Mein Herz schmerzte bei dem Gedanken, Aiko war fünf, in diesem Alter starb damals Vater und ließ mein Bruder zurück.
Meine Kehle schnürte sich zu, die Atmung viel mir schwer, einige Sekunden lag alles in dunkler Kälte, die Klauen der Einsamkeit griffen nach mir und ich spürte, wie mein Bruder sich damals gefühlt haben musste. Dieses Haus war inzwischen so voller Liebe und Leben, dass ich es erneut als ungerecht empfand, meinem Bruder blieben diese Gefühle so lange verwehrt. Ein Kind braucht doch diese Wärme um zu gedeihen, doch er war alleine zurück gebleiben. Bis zu dem Moment an dem ich kam und sein Leben nur noch aus Quälerei, Entbehrungen und Kummer bestand.
Verzweifelt vertrieb ich den Gedanken, genoss den Anblick des Jungen vor mir und wünschte mir, mein Bruder würde innerlich zur Ruhe kommen.
Zurück im Wohnzimmer, legte Hikari eine Decke über Tenzou, der war eingeschlafen und würde sich so bald auch nicht zurück kämpfen können, die Schmerzmedikamente hatten ihm nach der Mission den Rest gegeben. Zärtlich strich ich ihm über den Kopf und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn, ganz behutsam, da ich ihn nicht stören wollte.
„Hira? Kann ich kurz mit dir über etwas sprechen?“ mich beunruhigte diese Frage, aber natürlich, sie konnte mit mir über alles sprechen.
„Natürlich, du darfst immer offen sein Hikari...“ Wir setzten uns in der Küche an den Tisch und tranken Tee, es schien ihr schwer zu fallen einen Anfang zu finden, weshalb ich ihr zeit ließ.
„Ich weiß nicht wo ich anfangen soll, eigentlich dürfte ich mich nicht beschweren, das ist ungerecht..“ sie brach ab.
„Nein, sag mir was du auf dem Herzen hast und wenn du dich einfach nur darüber beklagen musst, dass Kakashi so selten zu Hause ist, dann ist das OK...Zu mal er das selber ziemlich unbefriedigend findet.“ Ihre Augen begannen zu leuchten: „Tut er das? Weißt du ich war ein bisschen verunsichert, da ich in der letzten Zeit einfach nicht weiß, was er überhaupt so lange im Büro macht. Shikamaru ist meist Pünktlich zu Hause und auch die Anderen...Aber er? Er kommt meist weit nach Mitternacht erst, versucht nebenbei uns alles recht zu machen “
Ich fuhr mir über die Haare: „Hikari, ich kann mir vorstellen, warum die Anderen pünktlich zu Hause sind.. weil mein Bruder sie nach Hause schickt und dafür sorgt, dass alle zufrieden sind... er bürdet sich wahrscheinlich wieder mehr auf, als er den Anderen zeigt...“
„Warum sagt er mir das dann nicht?“ Ich musste lachen, sie tat mir wirklich leid, in der Beziehung war mein Bruder wirklich furchtbar.
„Weil er ein Schlechtes Gewissen hat.. wie würde es für dich aussehen, wenn er sagt.. Du Hikari, ich bin bis tief in die Nacht im Büro, damit alle anderen zu ihren Familien können....Er möchte es wie immer allen recht machen und hat Angst euch zu verletzen...“ Ein bisschen stolz war ich, dass ich mein Bruder inzwischen ganz gut verstand und eigentlich kannte ihn die Frau vor mir genauso gut. Die Ereignisse der letzten Jahre hatten uns alle Empfänglich für einander gemacht.
„Du findest mich bestimmt schrecklich, das habe ich mir so ähnlich auch gedacht, aber irgendwie brauchte ich Bestätigung...“
Unterbrochen wurden wir von den Geräuschen vorm Haus. „Wenn ich sie Morgen in ihrem Büro erwische setzt es was...Haben wir uns verstanden Hokage-Sama..“ Ich zuckte zusammen, ups, das war meine Schuld. Gemeinsam mit Hikari begab ich mich ins Wohnzimmer, vor uns stand ein äußerst müder Mann, der sich noch immer gequält lächelnd, die Standpauke der Chefärztin anhören musste. Irgendwann seufzte er resignierend: „Tut mir sehr leid, ich...“
„Kommen sie mir nicht so, das wird sich nie ändern.. Himmel, sie müssen doch auch hier zu Hause funktionieren...Wenigstens Schlafen sollten sie zwischendurch.. und ich meine nicht die 10 Minuten, die sie mit dem Kopf auf ihrem Schreibtisch verbracht haben...“ Zornig tippte sie ihm gegen die Brust. Ich gluckste, das Lachen konnte ich mir kaum noch verkneifen.
„Guten Abend Sakura, möchtest du herein kommen und einen Tee trinken?“ mit einem zuckersüßen Lächeln auf den Lippen nickte sie: „Oh sehr gern, vielen Dank...Im Anschluss sehe ich gleich mal nach dir Hikari...Kakashi-Sama hat mir erzählt, dass es schwer wird für dich..Er macht sich sorgen um deine Gesundheit...“
Ich ließ mich auf den Sessel sinken und betrachtete meinen Freund, der von dem gesamten Trubel nichts mit bekam, er schlief, als hätte man ihm eine Narkose verabreicht, sogar sein Mund stand leicht offen.
Hikari verschwand mit Sakura und meinem Bruder im Schlafzimmer, mich beruhigte ungemein, dass die Medizinerin auch noch mal ein Auge auf sie warf und ich hoffte inständig, dass es dem Baby und der werdenden Mama gut ging. Minuten lang hing ich meinen Gedanken nach, betrachtete den Mann vor mir und stellte wieder einmal fest, wie sehr ich ihn doch liebte.
Ich sah erst wieder auf, als Sakura leise aus dem Schlafzimmer trat und noch einmal hinein sprach: „Macht langsam, packt in Ruhe ich spreche mit Hira...“ Mein Herz schlug schneller, da stimmte was nicht. „Hira, wir werden das Baby holen müssen... die Kleine Maus scheint sich nicht mehr so richtig wohl zu fühlen.. das gute ist, Hikari scheint etwa eine Woche weiter zu sein als Ursprünglich errechnet, also wären wir annähernd Termin gerecht.. Das minimiert das Risiko für das Baby...“
Besorgt sah ich sie an: „Bitte Sakura, pass mir gut auf die Drei auf, ich kümmere mich solange um Aiko...“
„Natürlich, ich gehe schon mal in die Klinik und bereite alles vor...Kakashi-Sama soll langsam mit Hikari nach kommen.“ Kaum war sie gegangen kam Kakashi aus dem Schlafzimmer, stützte Hikari und ließ sie sich auf dem Sessel setzen bis er sich Schuhe übergezogen hatte und eilte dann mit ihren herbei, um sie ihr überzuziehen. Er lief zügig, aber wie mein Bruder nun einmal war, strahlte er unheimlich viel Ruhe und Sicherheit aus und auch Hikari schien weites gehend entspannt.
„Ich achte gut auf Aiko, konzentriert euch jetzt nur auf die Maus....wenn morgen alles in Ordnung ist komme ich mit dem Kleinen zu euch, ja?“ Kakashi nickte und ich ließ kurz den Kopf hängen. Mein Plan ihm den Rücken frei zu halten, bis der zweite kleine Hatake das Licht der Welt erblickte, war hinfällig, nun galt es zu hoffen, dass alle gesund und munter blieben.
Unruhig tigerte ich im Wohnzimmer auf und ab, umrundete die Couch und wartete auf Nachrichten.
Eine Stunde verging, eine zweite, eine dritte, bis mein Zeitgefühl endete und ich erschrocken hochfuhr, als mich etwas an der Schulter berührte.
„Hira? Entschuldige...“ Kakashi stand vor mir, blass aber lächelnd: „... Nozomi ist gut auf der Welt angekommen und Hikari geht es den Umständen entsprechend gut...“ Ich blinzelte: „Nozomi..?“
dann kam Leben in mich: „ Es ist ein kleines Mädchen?“ Owwww, ich unterdrückte mir das quietschen, schließlich schlief Tenzou immer noch. Mein Bruder Gähnte verhalten: „Entschuldige, ich leg mich kurz hin...“ erschöpft fuhr er sich durch die Haare, während mein Blick auf die Uhr viel, 5:30. Er folgte meinem Blick: „Nur eine Stunde, dann bin ich wieder fit...“ zweifelnd zog ich die Augenbraue nach Oben: „Wie wäre es, wenn ich dich zu den Besuchszeiten wecke und du einfach ein bisschen mehr schläfst..Hikari braucht dich...“
„Deshalb, gehe ich gleich wieder zu ihr... muss nur kurz ausruhen...“ mit den Worten war er verschwunden, selbst die Tür ließ er offen stehen. Ich schlich ihm nach. Er hatte sich auf das Bett fallen lassen, lag auf dem Bauch und war sofort eingeschlafen. Oh man, wie oft hatte ich ihn inzwischen so gesehen, es gab wohl Dinge, die sich nie ändern würden.
„Tante Hira? Wo ist Mama?...“ Aiko rieb sich die Augen, sah mich dann verunsichert an.
„Deine kleine Schwester wollte schon auf die Welt kommen, es geht allen gut.. wenn wir gefrühstückt haben, dann gehen wir zu ihnen und du kannst sie kennenlernen...“ Sanft strich ich dem Jungen über die Haare, sie fühlten sich genauso an, wie die von Kakashi, ja die Ähnlichkeit.
Vielleicht war es mir daher um so wichtiger, dass es dem Kleinen an nichts Mangelte. Klar wegen seiner selbst, ich liebte mein Neffen, doch auch weil ich Kakashi in ihm sah und wollte das er glücklich wird. Verwirrend.
„Was ist mit Papa..?“ er deutete ins Schlafzimmer auf seinen Vater, ich seufzte: „Der müsste eigentlich dringend mal einige Stunden schlafen... aber er möchte nachher mit zu deiner Mama und deiner Schwester...Meinst du du könntest es daher noch ein bisschen aushalten, bis wir die beiden besuchen? Wir sollten deinen Papa zumindest etwas schlafen lassen, damit er wieder auf die Füße kommt....“
Die Nervosität war Aiko anzumerken, er wackelte die ganze Zeit mit den Beinen und schaute immer mal wieder zum Schlafzimmer herüber. Tenzou, der aus seinem tiefen Schlaf endlich erwacht war, grinste leicht über die Ungeduld des kleinen Mannes, gab ein abgrundtiefes Seufzen von sich, als bereist nach anderthalb Stunden Kakashi aus dem Schlafzimmer Richtung Bad schwankte. Erst im Zweiten Moment hörten wir das Geräusch des Weckers, ich verdrehte die Augen: „Tenzou, würdest du mir ein Gefallen tun? Würdest du Shikamaru informieren, dass Kakahsi heute nur in Notfällen erreichbar ist, er sich heute Abend, wenn alles geklärt ist mit ihm in Verbindung setzen soll..“
mein Freund unterbrach mich: „Ich werde ihm nahelegen, Tsunade-Sama ebenfalls zu informieren, sie soll es richten, den Brummkreisel am drehen zu hindern...“ Wieder grinste ich breit: „Genau so habe ich mir das Vorgestellt..“ Ich küsste ihn zärtlich.
„Ihhh.. Tante Hira, das ist ekelig...“ er drehte sich weg und presste die Augen aufeinander, als würde er erblinden, wenn er uns länger beobachtete. Ich streckte ihm die Zunge raus: „bähhh...“ und kitzelte ihn ordentlich durch.
Tenzou verabschiedete sich, wir unterließen es uns noch einmal zu küssen und verabredeten uns für später wieder hier.
„Na komm Aiko, machen wir deinem Papa einen starken Kaffee...“ hüpfend begab der Wirbelwind sich zur Küche und zeigte mir wo ich in den Schränken fand, wonach ich suchte.
Irgendwann stand mein Bruder in der Küche, die eindrucksvollen Ringe unter seinen Augen ließ ich mal unkommentiert und reichte Aiko die Tasse, die der Kleine stolz zu seinem Papa hinüber brachte.
„Hier Papa, damit wir gleich zu Mama können...“ mein Bruder lächelte seinen Sohn an, Aiko freute sich, doch ich zog scharf die Luft ein. Der Kaffee alleine würde wohl meinen Bruder nicht wirklich fit bekommen und ich bezweifelte wirklich, dass er den heutigen Tag wirklich gut überstand. Nun ja, er glich fast einem Zombie, er war bekleidet, zitterte allerdings deutlich, das typische Frieren, was sich einstellte, wenn man absolut übermüdet war.
Seufzend wartete ich, bis er einige Schlucke getrunken hatte und endlich die ersten Worte des Tages mit uns sprach: „Aiko, magst du dir schon deine Schuhe anziehen? Dann können wir gleich los...“
Wie ein Flugzeug breitete der Junge die Arme aus und flog davon. Mit einem Glücklichen: „Wir gehen gleich zu Mama und dann lerne ich meine Schwester kennen...“
„Geht es dir gut Kakashi? Ich wollte eigentlich nichts sagen, aber du hast schon besser ausgesehen..“ verlegen kratzte er sich wieder hinter dem Kopf: „Ich hab mich ehrlich auch schon besser gefühlt... Aber es ist soweit alles ok, ich bin nur müde...“ er räusperte sich: „Hikari hat sich die letzte Zeit allein gelassen gefühlt von mir..richtig?“ Hustend versuchte ich meinen eigenen Kaffee nicht quer über den Tisch, an den ich mich gesetzt hatte, zu spucken, bevor ich aufsah: „Ja, sie..“ Wir wurden unterbrochen, als Shikamaru am Fenster erschien, mein Bruder öffnete.
„Guten Morgen Shikamaru...“ mit ernstem Blick reichte der angesprochene dem Hokage eine Schriftrolle: „Befehl von Tsunade-Sama, Kakashi-Sama...sie sollen dem unbedingt nachkommen..“
Kakashi entrollte das Pergament und begann herzhaft zu lachen, selbst der Nara, dem immer alles zu viel war, grinste.
Der Befehl lautete sich in den nächsten Wochen ausschließlich um seine Familie zu kümmern, sich zu erholen und die Zeit zu genießen.
Ich mochte diese Frau wirklich von ganzem Herzen, so hart sie auch wirkte, trug sie doch auf jeden Fall ihr Herz am richtigen Fleck.
„Na gut, dann wollen wir mal sehen, wie es Hikari und Nozomi geht.“
Der Hokage ließ sich nichts anmerken, grüßte auf dem Weg durch das Dorf höflich jeden, der ihn erkannte und das waren einige. Löste seine Hand nicht eine Sekunde von der seines Kindes, was zugegebener Maßen ein warmes Gefühl in mir auslöste. Die Liebe, die er seinem Kind entgegen brachte, hatte er mir damals auch entgegen gebracht, auch wenn ich das nur noch von den Aufzeichnungen wusste.
Schnurstracks liefen wir zu der Wöchnerinnen Station und auf ein bestimmtes Zimmer zu, vor der Tür kniete er sich zu Aiko runter: „Also mein Kleiner, du bist jetzt ein großer Bruder... und als großer Bruder achtet man gut auf seine Kleine Schwester... Ich war etwa in deinem Alter, als ich deine Tante Hira kennenlernte, deshalb weiß ich, dass ich mich auf dich verlassen kann...“ Ernst sah Aiko seinem Papa in die Augen: „Ja, Papa das kannst du.. ich werde dich nicht enttäuschen...“
Ich schluckte die Tränen der Rührung hinunter, Kakashi war die ganze Geschichte genauso präsent wie mir und die Konstellation seiner Familie, die Ähnlichkeiten, berührten ihn ebenso.
Nozomi, ein wunderbarer Name, die Hoffnung, dass sich die Geschichte, wie wir sie durchleben mussten nicht wiederholt. Aiko, Liebe für das Kind, beide waren voller Leben und Liebe, der Wunsch der Eltern an ihre Kinder.
Leise öffnete Kakashi die Tür, lächelte, als Hikari ihn direkt begrüßte: „Hey, da seid ihr ja schon...wolltest du dich nicht etwas hinlegen?“ Ich grinste, konnte die Skepsis und das leicht mahnende in ihrer Stimme deutlich hören. Hinter seinen Beinen lugte Aiko in das Zimmer, schien nach seiner Schwester zu suchen und ließ leicht den Kopf hängen, als er sie nirgends erblickte.
„Na komm mal her mein großer..“ mit einem sanften Lächeln auf den Lippen hob Kakashi ihn auf die Arme und deutet neben Hikari ins Bett: „Schau, da ist sie...“ behutsam setzte er den großen Bruder auf dem Bett ab und mit einem stolzen Lächeln beobachteten die Eltern die Begrüßung der Geschwister. In mir zog sich alles zusammen, Aiko strich ihr zärtlich über die Bäckchen und flüsterte: „Hallo Nozomi, ich bin dein großer Bruder und passe ab jetzt auf dich auf...niemand wird dir etwas tun, das werde ich verhindern.“
Ok, ja wiedereinmal heulte ich, das war aber auch wirklich emotional. Hikari legte Kakashi eine Hand in den Nacken und zog ihn zu sich, küsste ihn zärtlich, auch an ihm ging die Situation nicht spurlos vorbei.
Zu meinem Glück lief die Geburt komplikationslos, Nozomi hatte sich direkt gut angepasst und durfte daher schon mit nach Hause. Kakashi war sofort Feuer und Flamme dafür seine drei mit nach Hause zu nehmen, so kam es, dass wir noch am selben Abend alle gemeinsam uns im Hatake Anwesen einfanden. Hikari war einfach ein Phänomen, sie wirkte vollkommen fit und schnippelte Gemüse, als wäre nichts gewesen, Nozomi in einem Tragetuch an ihrer Brust.
Ich stand neben ihr und putzte das Fleisch, als plötzlich Aiko in die Küche stürmte: „Mama, Tante Hira.. mit Papa stimmt was nicht...“ er hatte Tränen in den Augen, schien ernsthaft besorgt.
Eilig begaben wir uns ins Wohnzimmer, mein Bruder lag auf dem Boden vor dem Puzzle, das er bis eben wohl mit Aiko gemacht hatte.
„Kakashi? Was ist mit dir..?“ Hikari blickte von oben zu ihm herunter, während ich mich neben ihn kniete, um in sein Gesicht sehen zu können. Belustigt gab ich Entwarnung: „Aiko, es ist alles Ok, dein Papa ist eingeschlafen...“ Verstört lagen die Kinderaugen auf mir: „Aber er liegt auf dem Boden...“ Ja, er lag auf dem Boden und hielt sogar noch eins der Teile in der Hand, ein Zeichen dafür, wie nötig er Erholung brauchte.
„Was meinst du Aiko, lassen wir Papa ein paar Minuten schlafen, bis das Essen fertig ist?“ Hikari legte eine Decke über ihren Mann und zwinkerte ihrem Sohn zu, der sich artig, ganz ruhig, wieder auf den Boden setzte und sich weiter mit seinem Spiel beschäftigte.
Wir weckten Kakashi eine halbe Stunde später, seine Verwirrtheit war wirklich amüsant, er hatte anscheinend nicht einmal mitbekommen, eingeschlafen zu sein.
Hikari und ich musterten ihn besorgt, Tenzou eher amüsiert: „Bist du sicher Senpai, dass es dir noch gut geht?“ Geschafft stieß Kakashi die Luft aus, schüttelte dann den Kopf, während er seine Frau umarmte: „Es ist wahrscheinlich unfair dir gegenüber, aber wäre es ok, wenn ich mich direkt hinlege...?“ sein große Hand strich zärtlich über den grauen Flaum am Köpfchen seiner Tochter.
Verwundert blinzelte sie: „Wieso ist das unfair?“ Seine Schultern sanken nach vorn: „Du hast doch gerade erst die Geburt hinter dich gebracht und solltest dich noch etwas erholen, stattdessen hänge ich durch...“ Nun schalteten sich Tenzou und ich ein: „Kakashi ich kümmere mich darum Aiko ins Bett zu bringen und wir helfen beim aufräumen... du vergisst jetzt mal dein Pflichtbewusstsein..“
Er nickte dankbar: „ Ich nehme Nozomi mit ins Schlafzimmer, dann kannst du zumindest in Ruhe essen...“ Hikari übergab ihm das Mädchen und sah ihm einige Sekunden nach: „Na gut, dann essen wir, bevor Nozomi wieder hungrig wird.“
Wir aßen, gemeinsam und kaum waren wir fertig hörte man aus dem Schlafzimmer das leise Quengeln des Kindes, das müde Schnaufen meines Bruders, während er sanft auf das Kind einsprach: „Na Kleines, bist du hungrig? Warte kurz, ich bring dich gleich zu Mama...“
Das Bett quietschte leicht, als er sich mühevoll drehte, anscheinend etwas unbeholfen versuchte aufzustehen. „Wenn du magst Hikari geh ruhig zu den Beiden, wir kümmern uns um den Rest...“ Dankbar lächelnd gab sie Aiko einen Gute Nacht Kuss, begab sich dann zu ihrem Mann.
„Bleib nur liegen, ich bin schon da...“ Leise Stöhnend sank mein Bruder, den Geräuschen nach zu urteilen zurück in sein Bett und als ich am Schlafzimmer vorbei kam, spähte der Kleine hinein, weshalb ich seinem blick folgte. Hikari stillte glücklich lächelnd das Baby, während die andere Hand meinem Bruder durch die Haare fuhr. Er lag zusammen gerollt auf der Seite und schlief.
Aiko schlich sich zu seiner Mama hinüber: „Geht es Dir und Papa gut?“ zärtlich gab er seiner Schwester einen Kuss und musterte seine Mama prüfend.
„Ja, mein Schatz, Papa ist nur sehr müde... Und mir geht es sehr gut, wir haben uns, wie könnte mir da was fehlen...?“ Sanft legte sie ihren Kopf gegen seine Stirn und rieb ihre Nase an seiner, er kicherte leise.
„Na komm Aiko, für dich ist es auch Zeit, Nozomi braucht ihren Großen Bruder doch ausgeschlafen...“ Ich zwinkerte ihn an und ernst folgte er mir, kletterte in sein Bettchen und löschte freiwillig das Licht.
Auf dem Rückweg ins Wohnzimmer, sah ich noch einmal kurz zu Hikari: „Wir räumen noch kurz auf und dann gehen wir.. ist das OK?“ ich flüsterte und dennoch legte Kakashi die Stirn in Falten, ich verdrehte die Augen. „Natürlich, vielen Dank Hira für eure Hilfe...sehen wir uns Morgen? Ich würde mich gern erkenntlich zeigen...“ Ich nickte.
Tenzou wirkte die ganze Zeit in Gedanken versunken, er schwieg, als wir uns sehr spät am Abend auf den Heimweg machten, bis wir vor unserer Wohnung standen.
„Dein Bruder hat jetzt Urlaub, das Baby ist da.. Allen geht es soweit gut“ erwartungsvoll sah er mich an, zu meinem Leidwesen verstand ich nicht worauf er hinaus wollte. Er seufzte resignierend, ließ die Schultern einige Sekunden hängen bevor er mich wieder ansah: „..vielleicht ist jetzt ein guter Zeitpunkt...?“
Himmel ich stand auf dem Schlauch, verzweifelt sah er mich an und plötzlich machte es Klick.
„Du meinst die Hochzeit?“ Er strahlte über das ganze Gesicht, mein Glanz in den Augen mussten ihm zeigen, dass ich seine Idee wirklich großartig fand. Ich hatte die ganze Zeit darauf gewartet einen günstigen Moment abzupassen, dann kam Kaguya, die Zerstörung der Welt, die Ernennung meines Bruders, die Beiden Kinder und irgendwie war das alles derartig aufregend gewesen, dass ich uns dabei wiedereinmal vergessen hatte. Er wollte gerade in die Wohnung, als ich ihn zurück hielt. Meine Zähne bohrten sich fest in meine Lippe, mein schlechtes Gewissen bereitete mir Übelkeit, weshalb ich reuevoll flüsterte: „Ich kann von Glück sagen, dass du so geduldig mit mir bist...stimmts..?“ Zärtlich lehnte er meinen Kopf an seine Brust: „Ach Hira, wie oft muss ich dir das sagen.. solange du bei mir bleibst nehme ich es in Kauf, dass dein Bruder in deinem Leben immer die erste Geige spielt.. dein schlechtes Gewissen treibt dich dazu ihn glücklich sehen zu wollen. Dann kommen die Kinder und Naruto, sowie Hikari.. sie alle spielen in deinem Leben und im Leben deines Bruders eine immense Rolle. Aber ich weiß, dass da noch Platz für mich ist, deshalb warte ich solange, wie es eben sein muss.“
„Es ist mir ein Rätsel, wie du nach allem, wo du zurückstecken musstest, noch dein Leben mit mir verbringen möchtest...“ ich war wirklich geknickt.
„Ja Hira, ich stecke immer und immer wieder zurück.. und ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass es mir nichts ausmacht... Aber ich habe gewartet. Dein Bruder ist glücklich, er hat seine Familie und er ist Hokage...Nun kommt unsere Zeit, oder?“ Hoffnungsvoll leuchteten mir seine treuen Augen entgegen. Sanft küsste ich ihn, erst auf die Stirn, dann auf den Mund: „Es tut mir aufrichtig leid, dass ich dich immer wieder zurück geschoben habe... Und ich bin mehr als Dankbar, dass du weiterhin an meiner Seite bist...“ zärtlich küsste ich ihn erneut: „Und jetzt kommt unsere Zeit, ich werde mich davon lösen, dass mein Bruder durch mich glücklich werden muss, denn das ist falsch...mein Bruder hat sich all die Jahre nur eins für mich gewünscht, dass ich glücklich werde... Und ich bin es, die ganze Zeit, wenn du in meiner Nähe bist, bin ich unbeschreiblich glücklich...Du bist mein Grund zu Leben Tenzou...“ Gerührt schluckte er, lachte dann verlegen: „Super, jetzt weiß ich nicht was ich sagen soll...“ Ich stimmte mit ein: „Gut so, es bedarf auch keiner Erwiderung... du hast es dir verdient geliebt zu werden und das tue ich...Wir schauen jetzt nach vorn...“ Ich kicherte, weshalb er den Kopf schief legte und mich fragend ansah.
„Herr Shinzen, Tenzou Shinzen, Shinzen Tenzou, Shinzen-San....Ich muss mich daran gewöhnen“
Breit grinsend musterte ich sein fassungslosen Versuche mich doch zum schweigen zu bringen.
„Ab morgen Tenzou, beginnt unser Leben... wir werden Hikari und Kakashi informieren und Tsuande-Sama bitten uns ein Termin für die Trauung zu machen, dann geben wir den anderen Bescheid.“ Aufgeregt rieb ich mir das Kinn, während ich zufrieden lächelnd gemustert wurde: „Alles was du sagst... Hauptsache es macht dich glücklich...“
„Nein Tenzou, es soll uns glücklich machen...“ Ich küsste ihn erneut voller Liebe.
Ja, es machte uns glücklich und mit dem Mann an meiner Seite, würde nun auch mein Leben perfekt werden.....
nun ist es geschafft, die Reise endet.
Ich danke euch, dass ihr mit mir den Weg gegangen seid
und hoffe wir lesen uns bald wieder.
Liebste Grüße Kitana
Epilog
„Tante Hira, Tante Hira.. komm schnell...!!“ Verwundert sah ich auf, ließ mein Blick über die Köpfe der Menschen gleiten und konnte etwas weiter hinten einen kleinen grauen Schopf ausmachen, der mir aufgeregt entgegenlief. Mein Neffe war meinem Bruder wie aus dem Gesicht geschnitten, nur die Augen hatte er, wie ich es mir immer vorgestellt hatte von Hikari. Das kleine Energiebündel war mit seinen Fünfjahren ein verdammtes Genie, die Gene hatten ganze Arbeit geleistet. Im Gegensatz zu meinem Bruder war der Kleine allerdings alles andere als verschlossen. Aufbrausend und Temperamentvoll konnte er jedem direkt ins Gesicht sagen was er dachte. Hin und wieder blitzte die Sanftmut durch, die Kakashi für uns über gehabt hatte und doch war das liebenswerte Naturell deutlich von Hikaris Einfluss geprägt. Wo Aiko auftauchte wurde es augenblicklich hell.
„Mach nur langsam Aiko-Chan...Ich lauf nicht weg. Er blieb stehen und blies die Backen auf: „Mahhh, du weißt, dass ich das nicht mag.. Onkel Naruto machte das auch immer...“
Ich grinste breit, unsere Familie war bunt durchmischt aber dennoch ähnelten wir uns in einigen Bereichen wirklich sehr. „nun erzähl mir mal was dich eigentlich so aufgeregt hat und warum du hier durch die Straßen rennst, als wäre der Leibhaftige hinter dir her...?“ Verlegen kratzte er sich an der Wange, blickte dann zum Himmel: „Nicht der Leibhaftige, aber Papa...“
Wie aufs Stichwort erschien mein Bruder in seiner doch Angsteinflößenden Hokagekluft, entfernte seinen Hut und, Oh je, er wirkte wirklich nicht begeistert.
Ich schob das Kind vorerst hinter mich, verneigte mich respektvoll: „Hokage-Sama ich bin von meiner Mission zurück, Tenzou hat sich eine kleinere Verletzung zugezogen, der Rest des Teams ist wohl auf. Zur Versorgung haben wir ihn ins Krankenhaus gebracht, ich würde gleich zu ihm gehen um den Bericht fertigzustellen und ihn dann Übergeben...“ Der Blick von Kakashi wandelte sich von dem zornigen zu einem Milderen: „Danke für eure harte Arbeit, wenn es ihm noch nicht gut geht, hat der Bericht auch bis morgen Zeit... Halte mich nur bitte auf dem Laufenden über den Zustand deines Mannes...“ Ich grinste, salutierte: „Jawohl..“ bevor ich nun die Hand des Kleinen ergriff und ihn wieder nach vorne zog: „So, nun haben wir den offiziellen Teil, sagst du mir nun warum dein Papa, ganz offensichtlich, verärgert ist?“
Aiko senkte den Kopf, malte mit seiner Schuhspitze Linien in den Sand unter seinen Füßen und plötzlich kullerten kleine wässrige Perlen aus den Augen des Jungen.
Mein Bruder seufzte, sein Gesichtsausdruck ließ darauf schließen, dass die Reaktion des Kindes ziemlich an ihm kratzte: „Aiko, komm zu mir...“ er hockte sich hin und streckte die Hände nach seinem Sohn aus. Zögerlich gehorchte der Kleine, ließ sich dann jedoch bereitwillig in die Arme schließen. „ Aiko, weißt du überhaupt warum ich wütend geworden bin?“ Einige Sekunden überlegte Aiko, nickte dann schuldbewusst: „Weil ich nicht die Wahrheit gesagt habe?“
„Ganz genau... jeder macht Fehler...Ich, deine Mama, deine Tante, deine beiden Onkel.. jeder in diesem Dorf...Wichtig ist und bleibt, dass man dazu steht etwas falsch gemacht zu haben und sich für das nächste Mal vornimmt, es besser zu machen...“ Liebevoll strich der Hokage seinem Sohn über die Haare: „Na, komm.. gehen wir zu Mama und sagen ihr die Wahrheit?“ Kakashi richtete sich auf und streckte dem Kleinen die Hand hin, blickte dann zum Himmel: „Es wird ja schon wieder Dunkel...“ dann biss er sich unter seiner Maske auf die Lippe.
„Hast du noch zu tun?“ Mein Bruder drehte sich zu mir um, ließ geschafft und resignierend die Schultern hängen: „So einiges...“ peinlich berührt kratzte er sich den Hinterkopf und ich musste mir das Lachen verkneifen, die Ähnlichkeit zwischen Papa und Sohn war wirklich beeindruckend.
„Ich war die letzten Wochen sehr wenig zu Hause, weshalb ich das Verhalten auch gut nachvollziehen kann, der stumme Protest.. Hikari ist auch nicht wirklich begeistert...“ Unauffällig deutete er mit einem Nicken auf seinen Sohn.
„Ok, pass auf Aiko... Wir beide gehen zu deiner Mama und erzählen ihr alles... Danach flitze ich zu Onkel Tenzou ins Krankenhaus und schaue wie es ihm geht. Im Anschluss komme ich sofort wieder zu dir und lese dir eine Geschichte vor...“ Die kleinen Augen strahlten mich an, die Trauer wie weggeblasen: „Oh Ja...!!!“ Gut, glückliches Kind, ich hoffte Kakashi würde das ein bisschen was abnehmen, so konnte er direkt ins Büro zurück.
„Ich danke dir Hira, du hast was gut bei mir...“ er kniete sich erneut zu Aiko hinunter: „Tut mir wirklich leid...“ Oh, und er meinte was er sagte. Man, wenn Kakashi so schaute brach es mir immer das Herz. Mit geröteten, müden Augen Blickte er seinem Sohn entschuldigend entgegen „Sei nicht traurig Papa, du musst jetzt arbeiten.. beeil dich, dann bekommst du die Geschichte mit...“ Ich grinste, mein Neffe war wohl der Ansicht, Kakashi wäre geknickt, weil er vorgelesen bekam und mein Bruder nicht. Sanft lächelte der Hokage, setzte sich den Hut auf und salutierte: „Sehr wohl Aiko.. wir sehen uns dann später..“ dann verschwand er in einer Rauchwolke.
Mit dem Kleinen an der Hand durchschritt ich den Garten und bereits an der Tür konnte ich Hikari stehen sehen: „Aiko, Himmel ich habe mir sorgen gemacht... lauf nie wieder einfach weg.. wir können doch über alles reden...“ Sie stürmte, soweit ihr Zustand es zu ließ auf ihren Sohn zu und schloss ihn in die Arme. Beim wieder Aufrichten musste ich ihr dann jedoch unter die Arme greifen: „Hikari, solltest du wirklich soviel in der Küche stehen..?“ Ich deutete auf die Schürze und lächelte sie an: „Das kleine da drin möchte sonst noch viel Früher auf die Welt...“
„Hira, wie schön, dass du zurück bist...Geht es allen gut?“ ihr Lächeln erstarb, besorgt sah sie mich an: „Wo ist Tenzou..?“
Ich seufzte, schob sie vor mir her ins Haus: „Er ist im Krankenhaus, aber kein Grund zur Aufregung, es ist nicht weiter schlimm...Ich werde gleich nach ihm sehen und dann komme ich zurück zu euch und helfe mit dem Abendessen...“ Mein Blick wurde streng nach dem sich die Hochschwangere Frau auf die Couch gelegt hatte: „Aiko, du bist dafür verantwortlich, dass deine Mama sich da nicht wegbewegt bis ich zurück bin...“ Beeindruckt sah ich mich um: „Putzt du etwa den ganzen Tag? In deinem Zustand?“ entsetzt musterte ich sie, doch sie lachte: „Nein, Kakashi steht sehr früh auf... bemüht sich alles soweit zu richten, dass ich kaum noch etwas machen muss, bringt Aiko in die Akademie und sorgt dafür, dass der Kühlschrank voll ist. Meistens arbeitet er daher länger.. wenn der Kerl so weiter macht, dann ist er es, um den man sich sorgen muss...“ Wieder seufzten wir beide, bevor uns synchron entfuhr: „Wie immer..“
„Gut, pass auf, in den nächsten Tagen werden wir im Dorf sein, du hast noch drei Wochen bis zur Geburt.. ich werde mir Urlaub nehmen und euch drei etwas entlasten...Dich, damit du dich nicht um deinen Mann sorgen musst, Kakashi damit er mal ausschlafen kann und Aiko, werde ich so richtig verwöhnen...“ ich kitzelte ihn am Bauch und er kicherte, wie ich das liebte.
Auf dem Weg ins Krankenhaus geriet ich ins Grübeln, es war so unglaublich viel passiert. Der ganze Weg bis hierher war steinig und voller furchtbarer Momente. Rückblickend kam es mir vor, als wäre das alles eine Art Prüfung gewesen. Die Geschichte um meine und Kakashis Existenz, Danzou, unsere verwobene Verbindung zu Naruto, die Abenteuer der letzten Jahre.
Mein Bruder war nun seit drei Jahren Hokage dieses Dorfes und augenblicklich musste ich schmunzeln. Mit einem Knall hatte sich vor drei Jahren alle Probleme, die wir drei, Kakashi, Naruto und ich jemals hatten, in Luft aufgelöst. Naruto rettete mal eben die Die Welt vor der Göttin Kaguya, gemeinsam mit Sasuke, der seit dem wieder Teil von Team 7 war. Sakura zeigte allen was für eine herausragende Medinin sie geworden war und übernahm das Konoha Krankenhaus. Mein Bruder war Maßgeblich an der Koordination der Einsätze verantwortlich, brachte alle Ninjadörfer zusammen und bildete eine Allianz, die es in der Geschichte bisher noch nicht gegeben hatte.
Die Vier waren großartig gewesen.
Meine Aufgabe lag hinter den Kulissen der Hauptshow. Ich erinnere mich noch sehr gut daran. Durch meine speziellen Fähigkeiten war es mir möglich gewesen, sämtlichen Bijuu gleichzeitig mein Chakra zu spenden. Im Verlauf des Kampfes entzog ich Kaguya mein Chakra wieder und schwächte sie damit, diese hatte damals nicht damit gerechnet, dass mein Chakra derartig anders Reagiert, schließlich war sie die Mutter allen Chakras gewesen.
Ich schüttelte den Kopf, nahm die Treppe zum Krankenhaus hinauf und wendete mich an die Rezeption. Die Frau lächelte bereits: „Ah Frau Shinzen...“ sie wurde unterbrochen, als Sakura um die Ecke kam und mich rief: „Hira, da bist du ja schon... wegen mir dürftest du Tenzou-Senpai mit nach Hause nehmen..“ sie deutete auf einen Raum weiter hinten auf dem Gang, dem nach war er wirklich nicht schwer Verletzt. Wir öffneten die Tür und ich grinste breit. Mit einem Missmutigen schnaufen, bemühte sich der Eliteninja vor mir, sich die Schuhe überzuziehen, kam aber mit einem Arm nicht voran. „Soll ich dir Helfen?“ er sah auf, stieß resignierend die Luft aus: „Das wäre wirklich sehr lieb...“ Entschuldigend strich er mir über den Arm: „Ich habe mir wohl die Rippen angeknackst und mein Arm hat ein bisschen was abbekommen...“
Sakura stemmte die Hände in die Hüften: „Ein bisschen angeknackst? Etwas Abbekommen? Senpai, bei allem Respekt sie werden die nächsten drei Wochen ausfallen und wehe sie halten sich nicht an die Ruhe...“ drohend hob sie den Zeigefinger und eingeschüchtert rieb er sich den Nacken.
„Keine Sorge Sakura, ich sorge dafür, dass er artig ist.. wir müssen uns ohnehin um Hikari und Aiko kümmern.. sonst kippt uns mein Bruder noch um...“ Ich murmelte vor mich hin, konnte aber im Augenwinkel erkennen, dass die Medizinerin durchaus verstanden hatte was ich sagte. Ihr Blick ließ mir das Blut in den Adern gefrieren und ich hatte irgendwie das Gefühl, das Schicksal meines Bruders doch noch besiegelt zu haben.
Zurück bei Aiko verdonnerte ich Tenzou dazu ihm eine Geschichte vor zu lesen während ich das Abendessen zubereitete und was soll ich sagen, inzwischen traute mir jeder solche Dinge zu. Hikari hatte mir einige Intensivkurse gegeben und ich traute mich nach und nach immer mehr.
„Kann ich dir noch etwas helfen?“ Ich verdrehte die Augen, sie war genauso schlimm wie mein Bruder, still halten lag ihr genauso wenig: „Nein danke und gewöhne dich lieber daran, in den nächsten Tagen wirst du viel faulenzen dich erholen und auf das Kleine Etwas in deinem Bauch acht geben.“ Liebevoll strich sie sich über den großen Bauch: „Ich hoffe, dass Kakashi dieses Mal ruhige Nächte bekommt... Aiko hat damals ausschließlich auf seiner Brust geschlafen..“
„Mach dir nicht zu viel Gedanken über meinen Bruder, der ist hart im Nehmen.. und ich glaube ihm ist alles recht, Hauptsache ihr seid glücklich...“
Wir wurden aus den Gedanken gerissen, als Tenzou in der Küche erschien: „Wir würden beim Tischdecken helfen...“ Aiko breitete die Hände aus und wartete, dass man ihm die Teller gab, trug sie auf den Tisch und half mit dem Besteck. Er gab sich wirklich mühe, führte seine Mama an der Hand auf ihren Platz und sorgte dafür, dass sie bequem saß. Der Vorfall von heute Morgen schien vergessen.
Gemeinsam aßen wir, räumten auf und verfrachteten Hikari wieder auf die Couch.
„Aiko? Gehst du Zähneputzen, dann kann ich dir die Geschichte vorlesen...“ die Kinderfüßchen rasten um die Ecke: „Bin auf dem Weg...“
Hikari lachte: „Wenn das immer so einfach gehen würde, bei uns macht er das nicht so freiwillig..“
„Der Vorteil eine Tante zu sein..“ Stolz tippte ich mir gegen die Brust, schnappte mir im Vorbei laufen den kleinen Mann und trug ihn ins Bett hinüber.
Es fühlte sich unglaublich entspannend an, Aiko kuschelte sich eng an mich und lauschte meinen Worten, bis ich irgendwann bemerkte, dass er eingeschlafen war.
Sanft löste ich seine Hände von mir, ließ ihn behutsam auf sein Kissen sinken und deckte ihn zu.
Friedlich und glücklich lag das Miniformat meines Bruders vor mir. Er wurde geliebt, von so vielen Menschen in seinem Umfeld, er war angesehen im Dorf, sein Vater war der Hokage und er selber über alle Maßen talentiert. Dieses Mal machte die Geschichte es richtig.
Mein Herz schmerzte bei dem Gedanken, Aiko war fünf, in diesem Alter starb damals Vater und ließ mein Bruder zurück.
Meine Kehle schnürte sich zu, die Atmung viel mir schwer, einige Sekunden lag alles in dunkler Kälte, die Klauen der Einsamkeit griffen nach mir und ich spürte, wie mein Bruder sich damals gefühlt haben musste. Dieses Haus war inzwischen so voller Liebe und Leben, dass ich es erneut als ungerecht empfand, meinem Bruder blieben diese Gefühle so lange verwehrt. Ein Kind braucht doch diese Wärme um zu gedeihen, doch er war alleine zurück gebleiben. Bis zu dem Moment an dem ich kam und sein Leben nur noch aus Quälerei, Entbehrungen und Kummer bestand.
Verzweifelt vertrieb ich den Gedanken, genoss den Anblick des Jungen vor mir und wünschte mir, mein Bruder würde innerlich zur Ruhe kommen.
Zurück im Wohnzimmer, legte Hikari eine Decke über Tenzou, der war eingeschlafen und würde sich so bald auch nicht zurück kämpfen können, die Schmerzmedikamente hatten ihm nach der Mission den Rest gegeben. Zärtlich strich ich ihm über den Kopf und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn, ganz behutsam, da ich ihn nicht stören wollte.
„Hira? Kann ich kurz mit dir über etwas sprechen?“ mich beunruhigte diese Frage, aber natürlich, sie konnte mit mir über alles sprechen.
„Natürlich, du darfst immer offen sein Hikari...“ Wir setzten uns in der Küche an den Tisch und tranken Tee, es schien ihr schwer zu fallen einen Anfang zu finden, weshalb ich ihr zeit ließ.
„Ich weiß nicht wo ich anfangen soll, eigentlich dürfte ich mich nicht beschweren, das ist ungerecht..“ sie brach ab.
„Nein, sag mir was du auf dem Herzen hast und wenn du dich einfach nur darüber beklagen musst, dass Kakashi so selten zu Hause ist, dann ist das OK...Zu mal er das selber ziemlich unbefriedigend findet.“ Ihre Augen begannen zu leuchten: „Tut er das? Weißt du ich war ein bisschen verunsichert, da ich in der letzten Zeit einfach nicht weiß, was er überhaupt so lange im Büro macht. Shikamaru ist meist Pünktlich zu Hause und auch die Anderen...Aber er? Er kommt meist weit nach Mitternacht erst, versucht nebenbei uns alles recht zu machen “
Ich fuhr mir über die Haare: „Hikari, ich kann mir vorstellen, warum die Anderen pünktlich zu Hause sind.. weil mein Bruder sie nach Hause schickt und dafür sorgt, dass alle zufrieden sind... er bürdet sich wahrscheinlich wieder mehr auf, als er den Anderen zeigt...“
„Warum sagt er mir das dann nicht?“ Ich musste lachen, sie tat mir wirklich leid, in der Beziehung war mein Bruder wirklich furchtbar.
„Weil er ein Schlechtes Gewissen hat.. wie würde es für dich aussehen, wenn er sagt.. Du Hikari, ich bin bis tief in die Nacht im Büro, damit alle anderen zu ihren Familien können....Er möchte es wie immer allen recht machen und hat Angst euch zu verletzen...“ Ein bisschen stolz war ich, dass ich mein Bruder inzwischen ganz gut verstand und eigentlich kannte ihn die Frau vor mir genauso gut. Die Ereignisse der letzten Jahre hatten uns alle Empfänglich für einander gemacht.
„Du findest mich bestimmt schrecklich, das habe ich mir so ähnlich auch gedacht, aber irgendwie brauchte ich Bestätigung...“
Unterbrochen wurden wir von den Geräuschen vorm Haus. „Wenn ich sie Morgen in ihrem Büro erwische setzt es was...Haben wir uns verstanden Hokage-Sama..“ Ich zuckte zusammen, ups, das war meine Schuld. Gemeinsam mit Hikari begab ich mich ins Wohnzimmer, vor uns stand ein äußerst müder Mann, der sich noch immer gequält lächelnd, die Standpauke der Chefärztin anhören musste. Irgendwann seufzte er resignierend: „Tut mir sehr leid, ich...“
„Kommen sie mir nicht so, das wird sich nie ändern.. Himmel, sie müssen doch auch hier zu Hause funktionieren...Wenigstens Schlafen sollten sie zwischendurch.. und ich meine nicht die 10 Minuten, die sie mit dem Kopf auf ihrem Schreibtisch verbracht haben...“ Zornig tippte sie ihm gegen die Brust. Ich gluckste, das Lachen konnte ich mir kaum noch verkneifen.
„Guten Abend Sakura, möchtest du herein kommen und einen Tee trinken?“ mit einem zuckersüßen Lächeln auf den Lippen nickte sie: „Oh sehr gern, vielen Dank...Im Anschluss sehe ich gleich mal nach dir Hikari...Kakashi-Sama hat mir erzählt, dass es schwer wird für dich..Er macht sich sorgen um deine Gesundheit...“
Ich ließ mich auf den Sessel sinken und betrachtete meinen Freund, der von dem gesamten Trubel nichts mit bekam, er schlief, als hätte man ihm eine Narkose verabreicht, sogar sein Mund stand leicht offen.
Hikari verschwand mit Sakura und meinem Bruder im Schlafzimmer, mich beruhigte ungemein, dass die Medizinerin auch noch mal ein Auge auf sie warf und ich hoffte inständig, dass es dem Baby und der werdenden Mama gut ging. Minuten lang hing ich meinen Gedanken nach, betrachtete den Mann vor mir und stellte wieder einmal fest, wie sehr ich ihn doch liebte.
Ich sah erst wieder auf, als Sakura leise aus dem Schlafzimmer trat und noch einmal hinein sprach: „Macht langsam, packt in Ruhe ich spreche mit Hira...“ Mein Herz schlug schneller, da stimmte was nicht. „Hira, wir werden das Baby holen müssen... die Kleine Maus scheint sich nicht mehr so richtig wohl zu fühlen.. das gute ist, Hikari scheint etwa eine Woche weiter zu sein als Ursprünglich errechnet, also wären wir annähernd Termin gerecht.. Das minimiert das Risiko für das Baby...“
Besorgt sah ich sie an: „Bitte Sakura, pass mir gut auf die Drei auf, ich kümmere mich solange um Aiko...“
„Natürlich, ich gehe schon mal in die Klinik und bereite alles vor...Kakashi-Sama soll langsam mit Hikari nach kommen.“ Kaum war sie gegangen kam Kakashi aus dem Schlafzimmer, stützte Hikari und ließ sie sich auf dem Sessel setzen bis er sich Schuhe übergezogen hatte und eilte dann mit ihren herbei, um sie ihr überzuziehen. Er lief zügig, aber wie mein Bruder nun einmal war, strahlte er unheimlich viel Ruhe und Sicherheit aus und auch Hikari schien weites gehend entspannt.
„Ich achte gut auf Aiko, konzentriert euch jetzt nur auf die Maus....wenn morgen alles in Ordnung ist komme ich mit dem Kleinen zu euch, ja?“ Kakashi nickte und ich ließ kurz den Kopf hängen. Mein Plan ihm den Rücken frei zu halten, bis der zweite kleine Hatake das Licht der Welt erblickte, war hinfällig, nun galt es zu hoffen, dass alle gesund und munter blieben.
Unruhig tigerte ich im Wohnzimmer auf und ab, umrundete die Couch und wartete auf Nachrichten.
Eine Stunde verging, eine zweite, eine dritte, bis mein Zeitgefühl endete und ich erschrocken hochfuhr, als mich etwas an der Schulter berührte.
„Hira? Entschuldige...“ Kakashi stand vor mir, blass aber lächelnd: „... Nozomi ist gut auf der Welt angekommen und Hikari geht es den Umständen entsprechend gut...“ Ich blinzelte: „Nozomi..?“
dann kam Leben in mich: „ Es ist ein kleines Mädchen?“ Owwww, ich unterdrückte mir das quietschen, schließlich schlief Tenzou immer noch. Mein Bruder Gähnte verhalten: „Entschuldige, ich leg mich kurz hin...“ erschöpft fuhr er sich durch die Haare, während mein Blick auf die Uhr viel, 5:30. Er folgte meinem Blick: „Nur eine Stunde, dann bin ich wieder fit...“ zweifelnd zog ich die Augenbraue nach Oben: „Wie wäre es, wenn ich dich zu den Besuchszeiten wecke und du einfach ein bisschen mehr schläfst..Hikari braucht dich...“
„Deshalb, gehe ich gleich wieder zu ihr... muss nur kurz ausruhen...“ mit den Worten war er verschwunden, selbst die Tür ließ er offen stehen. Ich schlich ihm nach. Er hatte sich auf das Bett fallen lassen, lag auf dem Bauch und war sofort eingeschlafen. Oh man, wie oft hatte ich ihn inzwischen so gesehen, es gab wohl Dinge, die sich nie ändern würden.
„Tante Hira? Wo ist Mama?...“ Aiko rieb sich die Augen, sah mich dann verunsichert an.
„Deine kleine Schwester wollte schon auf die Welt kommen, es geht allen gut.. wenn wir gefrühstückt haben, dann gehen wir zu ihnen und du kannst sie kennenlernen...“ Sanft strich ich dem Jungen über die Haare, sie fühlten sich genauso an, wie die von Kakashi, ja die Ähnlichkeit.
Vielleicht war es mir daher um so wichtiger, dass es dem Kleinen an nichts Mangelte. Klar wegen seiner selbst, ich liebte mein Neffen, doch auch weil ich Kakashi in ihm sah und wollte das er glücklich wird. Verwirrend.
„Was ist mit Papa..?“ er deutete ins Schlafzimmer auf seinen Vater, ich seufzte: „Der müsste eigentlich dringend mal einige Stunden schlafen... aber er möchte nachher mit zu deiner Mama und deiner Schwester...Meinst du du könntest es daher noch ein bisschen aushalten, bis wir die beiden besuchen? Wir sollten deinen Papa zumindest etwas schlafen lassen, damit er wieder auf die Füße kommt....“
Die Nervosität war Aiko anzumerken, er wackelte die ganze Zeit mit den Beinen und schaute immer mal wieder zum Schlafzimmer herüber. Tenzou, der aus seinem tiefen Schlaf endlich erwacht war, grinste leicht über die Ungeduld des kleinen Mannes, gab ein abgrundtiefes Seufzen von sich, als bereist nach anderthalb Stunden Kakashi aus dem Schlafzimmer Richtung Bad schwankte. Erst im Zweiten Moment hörten wir das Geräusch des Weckers, ich verdrehte die Augen: „Tenzou, würdest du mir ein Gefallen tun? Würdest du Shikamaru informieren, dass Kakahsi heute nur in Notfällen erreichbar ist, er sich heute Abend, wenn alles geklärt ist mit ihm in Verbindung setzen soll..“
mein Freund unterbrach mich: „Ich werde ihm nahelegen, Tsunade-Sama ebenfalls zu informieren, sie soll es richten, den Brummkreisel am drehen zu hindern...“ Wieder grinste ich breit: „Genau so habe ich mir das Vorgestellt..“ Ich küsste ihn zärtlich.
„Ihhh.. Tante Hira, das ist ekelig...“ er drehte sich weg und presste die Augen aufeinander, als würde er erblinden, wenn er uns länger beobachtete. Ich streckte ihm die Zunge raus: „bähhh...“ und kitzelte ihn ordentlich durch.
Tenzou verabschiedete sich, wir unterließen es uns noch einmal zu küssen und verabredeten uns für später wieder hier.
„Na komm Aiko, machen wir deinem Papa einen starken Kaffee...“ hüpfend begab der Wirbelwind sich zur Küche und zeigte mir wo ich in den Schränken fand, wonach ich suchte.
Irgendwann stand mein Bruder in der Küche, die eindrucksvollen Ringe unter seinen Augen ließ ich mal unkommentiert und reichte Aiko die Tasse, die der Kleine stolz zu seinem Papa hinüber brachte.
„Hier Papa, damit wir gleich zu Mama können...“ mein Bruder lächelte seinen Sohn an, Aiko freute sich, doch ich zog scharf die Luft ein. Der Kaffee alleine würde wohl meinen Bruder nicht wirklich fit bekommen und ich bezweifelte wirklich, dass er den heutigen Tag wirklich gut überstand. Nun ja, er glich fast einem Zombie, er war bekleidet, zitterte allerdings deutlich, das typische Frieren, was sich einstellte, wenn man absolut übermüdet war.
Seufzend wartete ich, bis er einige Schlucke getrunken hatte und endlich die ersten Worte des Tages mit uns sprach: „Aiko, magst du dir schon deine Schuhe anziehen? Dann können wir gleich los...“
Wie ein Flugzeug breitete der Junge die Arme aus und flog davon. Mit einem Glücklichen: „Wir gehen gleich zu Mama und dann lerne ich meine Schwester kennen...“
„Geht es dir gut Kakashi? Ich wollte eigentlich nichts sagen, aber du hast schon besser ausgesehen..“ verlegen kratzte er sich wieder hinter dem Kopf: „Ich hab mich ehrlich auch schon besser gefühlt... Aber es ist soweit alles ok, ich bin nur müde...“ er räusperte sich: „Hikari hat sich die letzte Zeit allein gelassen gefühlt von mir..richtig?“ Hustend versuchte ich meinen eigenen Kaffee nicht quer über den Tisch, an den ich mich gesetzt hatte, zu spucken, bevor ich aufsah: „Ja, sie..“ Wir wurden unterbrochen, als Shikamaru am Fenster erschien, mein Bruder öffnete.
„Guten Morgen Shikamaru...“ mit ernstem Blick reichte der angesprochene dem Hokage eine Schriftrolle: „Befehl von Tsunade-Sama, Kakashi-Sama...sie sollen dem unbedingt nachkommen..“
Kakashi entrollte das Pergament und begann herzhaft zu lachen, selbst der Nara, dem immer alles zu viel war, grinste.
Der Befehl lautete sich in den nächsten Wochen ausschließlich um seine Familie zu kümmern, sich zu erholen und die Zeit zu genießen.
Ich mochte diese Frau wirklich von ganzem Herzen, so hart sie auch wirkte, trug sie doch auf jeden Fall ihr Herz am richtigen Fleck.
„Na gut, dann wollen wir mal sehen, wie es Hikari und Nozomi geht.“
Der Hokage ließ sich nichts anmerken, grüßte auf dem Weg durch das Dorf höflich jeden, der ihn erkannte und das waren einige. Löste seine Hand nicht eine Sekunde von der seines Kindes, was zugegebener Maßen ein warmes Gefühl in mir auslöste. Die Liebe, die er seinem Kind entgegen brachte, hatte er mir damals auch entgegen gebracht, auch wenn ich das nur noch von den Aufzeichnungen wusste.
Schnurstracks liefen wir zu der Wöchnerinnen Station und auf ein bestimmtes Zimmer zu, vor der Tür kniete er sich zu Aiko runter: „Also mein Kleiner, du bist jetzt ein großer Bruder... und als großer Bruder achtet man gut auf seine Kleine Schwester... Ich war etwa in deinem Alter, als ich deine Tante Hira kennenlernte, deshalb weiß ich, dass ich mich auf dich verlassen kann...“ Ernst sah Aiko seinem Papa in die Augen: „Ja, Papa das kannst du.. ich werde dich nicht enttäuschen...“
Ich schluckte die Tränen der Rührung hinunter, Kakashi war die ganze Geschichte genauso präsent wie mir und die Konstellation seiner Familie, die Ähnlichkeiten, berührten ihn ebenso.
Nozomi, ein wunderbarer Name, die Hoffnung, dass sich die Geschichte, wie wir sie durchleben mussten nicht wiederholt. Aiko, Liebe für das Kind, beide waren voller Leben und Liebe, der Wunsch der Eltern an ihre Kinder.
Leise öffnete Kakashi die Tür, lächelte, als Hikari ihn direkt begrüßte: „Hey, da seid ihr ja schon...wolltest du dich nicht etwas hinlegen?“ Ich grinste, konnte die Skepsis und das leicht mahnende in ihrer Stimme deutlich hören. Hinter seinen Beinen lugte Aiko in das Zimmer, schien nach seiner Schwester zu suchen und ließ leicht den Kopf hängen, als er sie nirgends erblickte.
„Na komm mal her mein großer..“ mit einem sanften Lächeln auf den Lippen hob Kakashi ihn auf die Arme und deutet neben Hikari ins Bett: „Schau, da ist sie...“ behutsam setzte er den großen Bruder auf dem Bett ab und mit einem stolzen Lächeln beobachteten die Eltern die Begrüßung der Geschwister. In mir zog sich alles zusammen, Aiko strich ihr zärtlich über die Bäckchen und flüsterte: „Hallo Nozomi, ich bin dein großer Bruder und passe ab jetzt auf dich auf...niemand wird dir etwas tun, das werde ich verhindern.“
Ok, ja wiedereinmal heulte ich, das war aber auch wirklich emotional. Hikari legte Kakashi eine Hand in den Nacken und zog ihn zu sich, küsste ihn zärtlich, auch an ihm ging die Situation nicht spurlos vorbei.
Zu meinem Glück lief die Geburt komplikationslos, Nozomi hatte sich direkt gut angepasst und durfte daher schon mit nach Hause. Kakashi war sofort Feuer und Flamme dafür seine drei mit nach Hause zu nehmen, so kam es, dass wir noch am selben Abend alle gemeinsam uns im Hatake Anwesen einfanden. Hikari war einfach ein Phänomen, sie wirkte vollkommen fit und schnippelte Gemüse, als wäre nichts gewesen, Nozomi in einem Tragetuch an ihrer Brust.
Ich stand neben ihr und putzte das Fleisch, als plötzlich Aiko in die Küche stürmte: „Mama, Tante Hira.. mit Papa stimmt was nicht...“ er hatte Tränen in den Augen, schien ernsthaft besorgt.
Eilig begaben wir uns ins Wohnzimmer, mein Bruder lag auf dem Boden vor dem Puzzle, das er bis eben wohl mit Aiko gemacht hatte.
„Kakashi? Was ist mit dir..?“ Hikari blickte von oben zu ihm herunter, während ich mich neben ihn kniete, um in sein Gesicht sehen zu können. Belustigt gab ich Entwarnung: „Aiko, es ist alles Ok, dein Papa ist eingeschlafen...“ Verstört lagen die Kinderaugen auf mir: „Aber er liegt auf dem Boden...“ Ja, er lag auf dem Boden und hielt sogar noch eins der Teile in der Hand, ein Zeichen dafür, wie nötig er Erholung brauchte.
„Was meinst du Aiko, lassen wir Papa ein paar Minuten schlafen, bis das Essen fertig ist?“ Hikari legte eine Decke über ihren Mann und zwinkerte ihrem Sohn zu, der sich artig, ganz ruhig, wieder auf den Boden setzte und sich weiter mit seinem Spiel beschäftigte.
Wir weckten Kakashi eine halbe Stunde später, seine Verwirrtheit war wirklich amüsant, er hatte anscheinend nicht einmal mitbekommen, eingeschlafen zu sein.
Hikari und ich musterten ihn besorgt, Tenzou eher amüsiert: „Bist du sicher Senpai, dass es dir noch gut geht?“ Geschafft stieß Kakashi die Luft aus, schüttelte dann den Kopf, während er seine Frau umarmte: „Es ist wahrscheinlich unfair dir gegenüber, aber wäre es ok, wenn ich mich direkt hinlege...?“ sein große Hand strich zärtlich über den grauen Flaum am Köpfchen seiner Tochter.
Verwundert blinzelte sie: „Wieso ist das unfair?“ Seine Schultern sanken nach vorn: „Du hast doch gerade erst die Geburt hinter dich gebracht und solltest dich noch etwas erholen, stattdessen hänge ich durch...“ Nun schalteten sich Tenzou und ich ein: „Kakashi ich kümmere mich darum Aiko ins Bett zu bringen und wir helfen beim aufräumen... du vergisst jetzt mal dein Pflichtbewusstsein..“
Er nickte dankbar: „ Ich nehme Nozomi mit ins Schlafzimmer, dann kannst du zumindest in Ruhe essen...“ Hikari übergab ihm das Mädchen und sah ihm einige Sekunden nach: „Na gut, dann essen wir, bevor Nozomi wieder hungrig wird.“
Wir aßen, gemeinsam und kaum waren wir fertig hörte man aus dem Schlafzimmer das leise Quengeln des Kindes, das müde Schnaufen meines Bruders, während er sanft auf das Kind einsprach: „Na Kleines, bist du hungrig? Warte kurz, ich bring dich gleich zu Mama...“
Das Bett quietschte leicht, als er sich mühevoll drehte, anscheinend etwas unbeholfen versuchte aufzustehen. „Wenn du magst Hikari geh ruhig zu den Beiden, wir kümmern uns um den Rest...“ Dankbar lächelnd gab sie Aiko einen Gute Nacht Kuss, begab sich dann zu ihrem Mann.
„Bleib nur liegen, ich bin schon da...“ Leise Stöhnend sank mein Bruder, den Geräuschen nach zu urteilen zurück in sein Bett und als ich am Schlafzimmer vorbei kam, spähte der Kleine hinein, weshalb ich seinem blick folgte. Hikari stillte glücklich lächelnd das Baby, während die andere Hand meinem Bruder durch die Haare fuhr. Er lag zusammen gerollt auf der Seite und schlief.
Aiko schlich sich zu seiner Mama hinüber: „Geht es Dir und Papa gut?“ zärtlich gab er seiner Schwester einen Kuss und musterte seine Mama prüfend.
„Ja, mein Schatz, Papa ist nur sehr müde... Und mir geht es sehr gut, wir haben uns, wie könnte mir da was fehlen...?“ Sanft legte sie ihren Kopf gegen seine Stirn und rieb ihre Nase an seiner, er kicherte leise.
„Na komm Aiko, für dich ist es auch Zeit, Nozomi braucht ihren Großen Bruder doch ausgeschlafen...“ Ich zwinkerte ihn an und ernst folgte er mir, kletterte in sein Bettchen und löschte freiwillig das Licht.
Auf dem Rückweg ins Wohnzimmer, sah ich noch einmal kurz zu Hikari: „Wir räumen noch kurz auf und dann gehen wir.. ist das OK?“ ich flüsterte und dennoch legte Kakashi die Stirn in Falten, ich verdrehte die Augen. „Natürlich, vielen Dank Hira für eure Hilfe...sehen wir uns Morgen? Ich würde mich gern erkenntlich zeigen...“ Ich nickte.
Tenzou wirkte die ganze Zeit in Gedanken versunken, er schwieg, als wir uns sehr spät am Abend auf den Heimweg machten, bis wir vor unserer Wohnung standen.
„Dein Bruder hat jetzt Urlaub, das Baby ist da.. Allen geht es soweit gut“ erwartungsvoll sah er mich an, zu meinem Leidwesen verstand ich nicht worauf er hinaus wollte. Er seufzte resignierend, ließ die Schultern einige Sekunden hängen bevor er mich wieder ansah: „..vielleicht ist jetzt ein guter Zeitpunkt...?“
Himmel ich stand auf dem Schlauch, verzweifelt sah er mich an und plötzlich machte es Klick.
„Du meinst die Hochzeit?“ Er strahlte über das ganze Gesicht, mein Glanz in den Augen mussten ihm zeigen, dass ich seine Idee wirklich großartig fand. Ich hatte die ganze Zeit darauf gewartet einen günstigen Moment abzupassen, dann kam Kaguya, die Zerstörung der Welt, die Ernennung meines Bruders, die Beiden Kinder und irgendwie war das alles derartig aufregend gewesen, dass ich uns dabei wiedereinmal vergessen hatte. Er wollte gerade in die Wohnung, als ich ihn zurück hielt. Meine Zähne bohrten sich fest in meine Lippe, mein schlechtes Gewissen bereitete mir Übelkeit, weshalb ich reuevoll flüsterte: „Ich kann von Glück sagen, dass du so geduldig mit mir bist...stimmts..?“ Zärtlich lehnte er meinen Kopf an seine Brust: „Ach Hira, wie oft muss ich dir das sagen.. solange du bei mir bleibst nehme ich es in Kauf, dass dein Bruder in deinem Leben immer die erste Geige spielt.. dein schlechtes Gewissen treibt dich dazu ihn glücklich sehen zu wollen. Dann kommen die Kinder und Naruto, sowie Hikari.. sie alle spielen in deinem Leben und im Leben deines Bruders eine immense Rolle. Aber ich weiß, dass da noch Platz für mich ist, deshalb warte ich solange, wie es eben sein muss.“
„Es ist mir ein Rätsel, wie du nach allem, wo du zurückstecken musstest, noch dein Leben mit mir verbringen möchtest...“ ich war wirklich geknickt.
„Ja Hira, ich stecke immer und immer wieder zurück.. und ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass es mir nichts ausmacht... Aber ich habe gewartet. Dein Bruder ist glücklich, er hat seine Familie und er ist Hokage...Nun kommt unsere Zeit, oder?“ Hoffnungsvoll leuchteten mir seine treuen Augen entgegen. Sanft küsste ich ihn, erst auf die Stirn, dann auf den Mund: „Es tut mir aufrichtig leid, dass ich dich immer wieder zurück geschoben habe... Und ich bin mehr als Dankbar, dass du weiterhin an meiner Seite bist...“ zärtlich küsste ich ihn erneut: „Und jetzt kommt unsere Zeit, ich werde mich davon lösen, dass mein Bruder durch mich glücklich werden muss, denn das ist falsch...mein Bruder hat sich all die Jahre nur eins für mich gewünscht, dass ich glücklich werde... Und ich bin es, die ganze Zeit, wenn du in meiner Nähe bist, bin ich unbeschreiblich glücklich...Du bist mein Grund zu Leben Tenzou...“ Gerührt schluckte er, lachte dann verlegen: „Super, jetzt weiß ich nicht was ich sagen soll...“ Ich stimmte mit ein: „Gut so, es bedarf auch keiner Erwiderung... du hast es dir verdient geliebt zu werden und das tue ich...Wir schauen jetzt nach vorn...“ Ich kicherte, weshalb er den Kopf schief legte und mich fragend ansah.
„Herr Shinzen, Tenzou Shinzen, Shinzen Tenzou, Shinzen-San....Ich muss mich daran gewöhnen“
Breit grinsend musterte ich sein fassungslosen Versuche mich doch zum schweigen zu bringen.
„Ab morgen Tenzou, beginnt unser Leben... wir werden Hikari und Kakashi informieren und Tsuande-Sama bitten uns ein Termin für die Trauung zu machen, dann geben wir den anderen Bescheid.“ Aufgeregt rieb ich mir das Kinn, während ich zufrieden lächelnd gemustert wurde: „Alles was du sagst... Hauptsache es macht dich glücklich...“
„Nein Tenzou, es soll uns glücklich machen...“ Ich küsste ihn erneut voller Liebe.
Ja, es machte uns glücklich und mit dem Mann an meiner Seite, würde nun auch mein Leben perfekt werden.....