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Hira

von Kitana02
Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P16 / Gen
Kakashi Hatake OC (Own Character) Yamato (Tenzo)
20.04.2021
14.01.2022
32
206.754
15
Alle Kapitel
34 Reviews
Dieses Kapitel
2 Reviews
 
02.01.2022 11.805
 
Ein frohes neues Jahr ihr Lieben,
durch meinen Dienstemarathon ein wenig im Verzug, aber ich denke an euch.
Hier langsam die letzten Züge der Geschichte und ich hoffe ihr habt spaß damit.
Herzlichen Dank an alle, die bisher dabei geblieben sind.
Liebste Grüße Kitana



30.

Fluchend rannte ich durch die Straßen. Gestern Abend war ich derartig aufgeregt gewesen, dass ich wieder mal nicht schlafen konnte und hatte prompt heute Morgen verschlafen. Zu meinem Leidwesen musste ich alleine Aufstehen, da Tenzou wieder genesen und noch gestern Abend auf eine längere Mission aufgebrochen war.  
Ich hastete durch die Straßen, entschuldigte mich bei einer Älteren Dame, die sich erschrocken aufschreiend an die Brust griff, fragte einige Male nach, ob es ihr auch wirklich gut ginge, bevor ich weiter eilte.
Völlig außer Atem und eigentlich jetzt schon reif für eine Dusche, erreichte ich den Trainingsplatz.
Innerlich Fluchte ich erneut mein Bruder und sein Team warteten bereits. Das Grinsen unter der Maske hätte breiter nicht sein können: „ Hira, Guten Morgen....du bist spät...“ Ja, JA, Ja. Diesen Sieg gönnte ich ihm, wahrscheinlich hatte ich ihm bereits jetzt den Tag versüßt, es erschien mal jemand später als er selber. Zu meinem Bedauern stemmten Sakura und Naruto ihre Hände in die Hüften und starrten mich an: „Du bist wirklich verdammt spät Hira -Neechan...“ quakte mir Naruto beleidigt entgegen, die mangelnde Begeisterung spiegelte sich auch auf dem Gesicht des Dunkelhaarigen wieder, resignierend ließ ich den Kopf hängen: „Tut mir sehr leid.“
Das raue Lachen meines Bruders ließ mich wieder aufschauen, einige Sekunden war mir nicht ganz klar was ihn so amüsierte, im Grunde war es auch egal, er hatte wirklich ausgesprochen gute Laune. „Na gut, dann wollen wir mal...“ er steckte seine Hände in die Tasche und schritt in die Mitte des Platzes: „Wir werden heute ein wenig an der Chakrakontrolle feilen... Jeder von euch hat in diesem Punkt seine ganz eigenen Defizite, die es auszugleichen gilt...“ Kakashi streckte seine Hand aus und erschuf in dessen Mitte eine kleine leuchtende Kugel: „Die Grundlage einer guten Kontrolle ist das Verständnis der eigenen Chakraform. Bei euch Vieren könnte es nicht unterschiedlicher sein.. weshalb wir auch unabhängig von einander die einzelnen Schwächen bearbeiten müssen...“ Die Kugel verschwand aus seiner Hand.
Mit einer ungeheuren Geschwindigkeit erschien ein Feuerball auf seiner Handfläche, ich staunte: „Sasuke ist vom Uchiha Clan und daher vom Grundelement her dem Feuer zuzuordnen. Du hast keine Schwäche darin dein Chakra für die einzelnen Jutsus zu konzentrieren, du bist gut in der Geschwindigkeit deiner Fingerzeichen, dein Problem ist die Regulierung.. du setzt ausschließlich Attacken ein, bei denen ein Hohesmaß an Chakra verbraucht wird... weshalb du an dem Konstanten aufrechterhalten des Chakras während einer Attacke arbeiten wirst.“ die Flammen erloschen und der Blick meines Bruders wanderte zu Sakura, er lächelte sanft: „Tsunade hat mich gebeten, dir einige ganz bestimmte Aufgaben zu geben, die dich in der Erarbeitung deiner medizinischen Fähigkeiten unterstützen sollen... Auch bei dir fehlt es nicht an der Technik oder dem Verständnis, es ist der Konstante Fluss, der dir noch Schwierigkeiten bereitet...“ Dann strich sich Kakashi durch die Haare: „Ihr beiden seit mein Spezialfall..“ er grinste und zwinkerte mir zu: „Ihr beide verfügt über eine enorme Menge an Chakra, allerdings fehlt euch die Technik um dieses Adäquat einzusetzen. Wir werden daher einige Übungen machen.“
Während Sasuke und Sakura ihre eigenen Übungen machten, verdeutlichte mein Bruder Naruto und mir sehr eindrücklich was Kontrolle bedeutete. Ein bisschen stolz war ich, da ich nach kurzer Zeit verinnerlicht hatte, was mein Bruder uns sagen wollte und es tatsächlich schaffte, ein Teil davon umzusetzen. Er lächelte mich an, nickte und schien zufrieden.
„Gut Hira.... das sieht schon prima aus...“ Besorgt sah ich ihn an, er machte mir ein Kompliment?
Auf meinen Blick hin blinzelte er verwirrt: „Was ist?“  Ich schüttelte den Kopf: „Entschuldige, ich bin es nicht gewohnt von dir gelobt zu werden.....oder?“ Mit einem Mal wusste ich nicht mehr ob mein Bruder nicht auch schon früher nette Dinge zu mir gesagt hatte. Vielleicht lag es an mir, ich hatte alles verdrängt und so schien es zu sein. Traurig und leicht gequält verzog sich sein Gesicht, ich hatte ihn verletzt, weshalb ich mir auf die Lippen biss: „Tut mir leid...“
In seiner gewohnten Art, wenn ihm etwas unangenehm war, fuhr er sich durch die Haare: „ Hira, ich habe immer versucht dir Bestätigung zu geben...Dich davon zu überzeugen, dass ich dich sehe. Wie viel Wert du bist...“ er pausierte, suchte nach den Richtigen Worten.
„Ich hab es nicht zugelassen stimmt`s? Wenn andere so was zu mir gesagt haben, war es mir mehr Wert.. Himmel, ich habe immer alles abgelehnt, was von dir kam...“ ich schlug mir die Hände vor mein Gesicht, spürte aber schon im nächsten Moment, wie er mich in die Arme nahm: „Aus diesem Grund sind wir hier zusammen....daran arbeiten wir... An deinem und meinem Blick auf den anderen, das gegenseitige Verständnis und eine neue Basis...“ er küsste mich auf den Kopf und ich genoss wieder einmal den inneren Frieden, den ich erlangt hatte. Seine Nähe bedeutete mir so unendlich viel, er beschäftigte sich intensiv mit mir und langsam verstand ich, dass er das auch früher getan hätte, ich es nur nie akzeptiert hatte.
Es war wirklich schön zu sehen, wie mein Bruder in der Rolle als Lehrer aufging, er zeigte vor allem Naruto gegen über ein Hohes Maß an Geduld. Ich schmunzelte immer wieder, wenn er leicht lächelnd den Kopf schüttelte, da das Chaos auf zwei Beinen häufig völlig daneben trat. Gelassen und ausgeglichen trat er den jungen Menschen gegenüber, wirkte warm und herzlich und seine Schüler schienen ihn wirklich gern zu haben. Sie waren gut für ihn, gaben ihm Bestätigung, etwas was ich all die Jahre in ihm zerstört hatte. Sein Blick wurde väterlich, während er in die Runde sah und alle dabei beobachtet, wie sie fleißig ihren Aufgaben nach kamen und teils verbissen versuchten seinen Anforderungen gerecht zu werden. Ich sah ihm dabei zu, wie er sich neben Sakura hockte und ihr eine Hand auf die Schulter legte: „ Warte...mach eine Pause...locker dich etwas und dann versuch es noch einmal..“ sie gehorchte seufzend, hockte sich wieder hin und strahlte. Ihre grünlich schimmernden Hände gaben eine gleichmäßige Menge an Chakra ab. „Gut gemacht...“ er klatschte sich in die Hände: „Dann kannst du morgen mit Tsunade-Sama den nächsten Schritt wagen...“
„Danke Kakashi-Sensei...“ strahlend grinste sie ihn an, dann erhob er sich und blickte zu Sasuke hinüber. Dieser hatte sich auf den Fluss begeben, leitete Chakra in seine Fußsohlen und formte gleichzeitig Fingerzeichen um ein Jutsu herauf zu beschwören. Er machte seine Sache gut, schnaubte nur als mein Bruder auch in seine Richtung ein zufriedenes Nicken abgab.
„So Naruto, jetzt zu dir...Ich sage dir wie viele Doppelgänger, du erschaffst die exakte Menge...“ der Blonde nickte, mein Bruder grinste: „ 1 Schattendoppelgänger...“
„Mah Kakashi-Sensei, sie unterschätzen mich.. ich kann mindestens 100 erschaffen...“
Mild lächelnd schüttelte mein Bruder den Kopf: „Naruto es geht um Kontrolle... ich möchte nur 1..Konzentriere dich, du schaffst das..“ Der Blonde wurde ernst, schien sich wirklich zu konzentrieren und sowohl Sakura als auch ich drückten fest die Daumen. Mit einem leisen Puff erschien in einer Rauchwolke ein einziger Naruto. „Juheyyy... es hat geklappt...“ Wir freuten uns alle vier, nur Sasuke hielt sich Abseits. Irgendwie war mir seine Anwesenheit merkwürdig, er wirkte distanziert, als würde er nicht wirklich dazu gehören und warf meinem Bruder einen eigenartigen Blick zu.
„Gut, es wird langsam spät..“ erst auf die Bemerkung hin bemerkte ich, dass es bereits dämmerte und erschrak fast ein bisschen, wir hatten den ganzen Tag mit unseren Übungen verbracht.
„Eine letzte Sache gibt es noch zu erledigen Hira, bevor wir Schluss machen für heute...Ich würde gern deine Fähigkeiten testen...“ Ich zuckte zusammen: „Was hast du vor?“
„Du wirst gegen mich kämpfen... mit allem was dir zur Verfügung steht...“ noch während er sprach wanderte sein Kopf Richtung Baum, der über den Trainingsplatz ragte, wir folgten seinem Blick.
Die Blätter bewegten sich leise, die Äste knarzten und in der nächsten Sekunde erhellten sich meine Züge. Der Mann mit der Bärenmaske, der sich zeigte, war niemand anderer als Tenzou.
Er erschien im Bruchteil eines Wimpernschlags, beinahe lautlos neben meinem Bruder, sah ihn ernst an und augenblicklich war mir klar, es war etwas passiert.
„Senpai...wir haben eine Spur im Wald verfolgt...die Ereignisse machen eine Reaktivierung von dir als Hauptmann erforderlich...“ ich schluckte hart, mein Bruder sollte zurück zu der ANBU?
Kakashi nickte, seine Züge veränderten sich sofort, hart, unnachgiebig, kalt, der ANBU Blick, den ich früher so verabscheut hatte und auch jetzt in diesem Moment machte er mir Angst.
„Nein...bitte nicht..“ hauchte ich, zitterte und musste bleich geworden sein, denn sowohl Kakashi als auch Tenzou griffen nach meiner Schulter. Ich erinnerte mich lebhaft an den Augenblick des klatschenden feuchten Geräusches, als der blutige Verband gegen die Wand flog. Sie würde verletzt werden, mein Bruder und Tenzou, sie könnten sterben. Panisch krallte ich mich in die Arme der beiden, schnappte hektisch nach Luft und bemerkte bereits kurze Zeit später, wie sich mein Sichtfeld einschränkte. „Hira, beruhige dich...atmen hörst du?“ Tenzou, das war Tenzou an meinem Ohr, er schloss mich in die Arme und wiegte sich mit mir leicht vor und zurück. Langsam schaffte ich es mich zu beruhigen, als ich auf sah, hatte Kakashi die anderen drei nachhause geschickt.
„Hira, ich sage dir das jetzt in aller Deutlichkeit.. wir haben Hinweise darauf, das Orochimaru sich an einen unserer Schüler heran gemacht hat.. wir wissen noch nicht um wen es sich handelt, aber wie es scheint ist die Sache ernst...“ Mein Bruder ließ sich neben mir ins Gras sinken und seufzte, während er sich in den Schneidersitz setzte: „Wir haben die Info schon etwas länger... etwa 2 Wochen...“ Ich stutzte, knurrte dann sauer: „Deswegen hat Tsunade gesagt wir sollen dich in zwei Wochen fit bekommen?... Sie hat Druck gemacht, weil sie dich wieder einsetzen wollte...“ tippte mir mit dem Zeigefinger gegen die Stirn, doch er schüttelte den Kopf: „Es ging nicht um meine Reaktivierung, das ist neu... Es ging darum, Dich soweit fit zu bekommen, dass du dich verteidigen kannst, wenn ihr aufeinander treffen solltet..und das war ganz allen mir wichtig...Du solltest so selbstbewusst auf deine Fähigkeiten vertrauen, dass er dir nichts mehr anhaben kann...“
Mühsam, nur langsam sickerten seine Worte in meinen ängstlichen Verstand, ich war gereift, darauf sollte ich mich verlassen. Sie wollten mir Sicherheit geben, damit sie Orochimaru jagen konnten, sicher waren, dass ich zurecht kommen würde und doch klopfte es wie wild in meiner Brust. Scheiße ich hatte einfach nur Angst.
„Wir hätten dir gern mehr Zeit gegeben, aber wie immer, wenn wir etwas planen, kommt es ganz anders.. du wirst ins kalte Wasser geschmissen...“ Tenzou murmelte es mitleidig an mein Ohr, die Situation behagte ihm genauso wenig wie mir. Auch Kakashi biss sich unruhig auf die Lippe: „Hira, wir glauben an dich.. du musst jetzt nur noch anfangen an dich selber zu glauben....“ Er strich sich erneut über den Kopf: „Und mir ein Tipp geben, wie ich meiner Frau das erklären soll...“
Wir prusteten los, obwohl die Lage alles andere als witzig war, wir lachten aus Verzweiflung, Unwille, Angst. Ironischer Weise hatte mein Bruder mehr bedenken ob der Reaktion von Hikari als vor Orochimaru und es sollte sich bewahrheiten. Wir drei ließen das weitere Training bis morgen auf Eis liegen. Die ANBU würde sich in drei Tagen neu formen und Kakashi als Hauptmann zurück begrüßen, so der Befehl von ganz oben. Weshalb wir uns gemeinsam zu Hikari aufmachten, ich als Rückendeckung für Kakashi, Tenzou war meine Stütze.
„Da seid ihr ja wieder...“ das Lächeln erstarb sofort auf den Zügen von Hikari und Kakashi wich ihrem Blick aus: „Was ist los?“ sie begann zu zittern: „Kakashi? Rede mit mir, du machst mich nervös....“
„Hikari, ich wurde Reaktiviert...“ sie ballte augenblicklich die Fäuste, ein zorniger Ausdruck erschien auf ihrem Gesicht, wie ich ihn noch nie gesehen hatte, mein Bruder blieb ruhig.
„Das kann doch nicht dein Ernst sein Hatake Kakashi...“ Er ließ sich von ihrem Ausbruch nicht abschrecken, umarmte sie fest und folgte ihrer Bewegung als sie verzweifelt in die Knie sank: „Bitte, sag mir, dass das nicht wahr ist...“
„Das würde ich dir wirklich gern sagen... aber Tsunade ist wohl der Ansicht, dass man mich brauchen könnte...“ sanft fuhr er ihr über den Rücken, hielt sie fest, während ihr die Tränen kamen und sie leise schluchzte, es schien als plagten sie die selben Ängste wie mich. Wir hatten Angst, dass Kakashi oder Tenzou fallen könnten, das wo wir gerade gedacht hatten, meinen Bruder aus der ANBU heraus bekommen zu haben. Selbst mein Freund machte in der letzten Zeit immer häufiger den Eindruck, dass auch er mit dem Gedanken spielte auszusteigen, doch wie bei meinem Bruder musste es in seinem Kopf erst richtig klick machen. Auch wenn mir das natürlich sehr gut gefallen hätte, er musste das für sich entscheiden, nicht ich für ihn.
Irgendwann beruhigte sich Hikari wieder, küsste meinen Bruder entschuldigend: „Tut mir leid... Ich weiß, dass du das eigentlich nicht mehr wolltest... schon gar nicht...“ sie lächelte verlegen wurde erneut liebevoll geküsst: „Wir bekommen das hin...“ Verkniffen dreinblickend gab er sie frei und richtete sich auf: „Vielleicht sollten wir Hira und Tenzou schon einweihen...Ich hätte gern jemanden an deiner Seite...Und wenn es für dich ok ist, würde ich Tsunade unterrichten...“
Sie griff nach seiner Hand, ihr Ring blitzte kurz auf und mit einem Mal kam mir der Gedanke, dass sie irgendwie verändert wirkte. „Sag bloß...“ ich hauchte es vor mich hin, musste allerdings derartig verklärt ausgesehen haben, dass Kakashi lachend mit seiner Frau im Arm auf die Couch sank: „Ich glaube sie hat es durchschaut..“
Tenzou hingegen, wirkte neben seiner Müdigkeit vollkommen durch den Wind, sah mir dabei zu wie ich quietschend meinem Bruder und Hikari um den Hals fiel: „Wie schön.. das ist so wunderbar...“ pure Verzückung durchströmte mich, ich hielt inne, als Kakashi gequält das Gesicht verzog, sich durch die Haare fuhr und leise murmelte: „Das kommt alles ungelegen...“
Nach dieser Äußerung fiel mir alles aus dem Gesicht, zornig musterte ich ihn, doch bevor ich ihn anfahren konnte, räusperte sich Tenzou neben mir: „Klärt ihr mich noch auf..?“ angestrengt rieb er sich die Stirn, die unheimliche Aura, die ich verströmte, schien ihm nicht entgangen.
„Ich bin Schwanger...“ leise noch immer glücklich lächelnd verkündete sie ihren Umstand.
„Genau, und das ist nicht ungelegen Kakashi sondern wundervoll...“ ich funkelte ihn herausfordernd an, würde mich vor das Kleine etwas stellen und jedem sagen wie willkommen es war. Mein Bruder lachte, traurig, unverstanden und  resignierend: „Hira, Kleines...natürlich ist das Kleine da drinnen nicht unwillkommen, ich meinte die Reaktivierung kommt mir mehr als ungelegen...Ich habe Pläne, mir wichtige Pläne...“ er lehnte sich zurück, Hikari strich ihm zärtlich über den Kopf: „Mach dir nicht soviel Druck...“
Kleinlaut traute ich mich nur sehr leise zu fragen: „Welche Pläne Kakashi...“ er antwortete mir nicht, vergrub sein Kopf in Hikaris Haaren, während sie es übernahm zu antworten: „Er wollte das Haus bezugsfertig machen, bis wir dann zu Dritt sind...“ Er seufzte: „Ich wollte eingezogen sein, mit dir das Zimmer gestalten, Vorbereitet sein... Dir zeigen wie viel ihr mir bedeutet, dass weder du noch das Kleine mir egal sind... es einfach anders machen als mein Vater...“
Geschockt betrachtete ich mein Bruder, ja scheiße, ich hatte natürlich ein ordentlichen Hieb in diese Furchtbar tiefe klaffende Wunde geschlagen. Ich war einfach bescheuert: „ es tut mir leid...das war nicht.. oh man Kakashi.. ich hab nicht nachgedacht...“ Kopfschüttelnd betrachtete er erst Hikari und dann mich: „Eigentlich habe ich mir so eine Reaktion erhofft, du und Tenzou, ihr werdet einen wichtigen Teil übernehmen...wenn es soweit ist. Vor allem du Hira sollst eine intensive Bindung aufbauen, wir wünschen uns eine Familie für das Kind.“
Ich heulte, ich würde den Part von Onkel Minato und Tante Kushina übernehmen, und ich schwor mir, soviel Liebe zu schenken, wie ich aufbringen konnte.  
„Ich bin wirklich noch sehr früh, erst in der vierten Woche.. wir hätten daher noch gewartet bis wir es verkünden...“ Meine Gedanken drifteten ab, vier Wochen? Natürlich, Kakashi und Hikari hatten ja erst vor vier Wochen begonnen wieder, ich grinste. Tja, bei meinem Bruder gab es wohl wirklich nur ganz oder gar nicht. Erneut schüttelte ich den Kopf und sah zu Tenzou auf, wir hatten vorgesorgt, bei den Beiden war ihr zusammentreffen weniger geplant. Kakashi war halt einfach über sein Schatten gesprungen, hatte sich selber überrascht. Zärtlich strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht, ich wusste, die Beiden waren lang genug zusammen, um hervorragende Eltern zu werden.
Entschlossen krempelte ich gedanklich meine Ärmel nach oben. Meinem Bruder war es ein inneres Bedürfnis bis zur Geburt ins Haus eingezogen zu sein, weshalb ich mir fest vornahm einiges zu organisieren. Dieses Mal würde ich ihm die Last abnehmen alleine für alles sorgen zu müssen, es gab jemanden, nämlich mich, der sich um alles kümmerte, während er Geld verdiente und seiner Pflicht nach kam. Er würde sich dieses Mal auf mich verlassen können. Meinen gesetzten Plan behielt ich für mich, lächelte dann in die Runde: „Ok. Kakashi, morgen pünktlich am Trainingsplatz, unser Trainingskampf steht an....Ich werde jetzt mal meinen Freund nach Hause bringe.. ich glaube der muss ins Bett...“ Ich grinste breit und deutete neben mich, er hatte sich gesetzt. Nun war sein Kopf nach hinten gesunken und er eingenickt, nicht verwunderlich, das Team hatte zwei Tage kaum geruht. Tenzou jedoch zuckte zusammen, als ich ihn sanft an der Schulter berührte und schüttelte den Kopf: „Wir müssen noch zu Tsunade...“ geschafft rieb er sich die Stirn, bemühte sich die Müdigkeit abzuschütteln. Auch Kakashi erhob sich mit einem angestrengten Ausdruck im Gesicht, küsste Hikari noch einmal und verschwand dann mit Tenzou durch die Tür.
Ich blieb mit Hikari zurück. Traurig starrte sie auf ihre Hände, sah dann zweifelnd zu mir auf: „Hira, ich weiß, dass ist nicht fair das vor dir zu äußern, aber ich habe ein ganz ungutes Gefühl..“
Beunruhigt blickte ich sie weiterhin an, traute mich kaum zu fragen: „Meinst du ihm passiert etwas?“ Sie schüttelte den Kopf: „Nein, ich habe eher bedenken, dass es ihn zurück werfen könnte... Er hat doch so gute Fortschritte gemacht, gerät nun wieder unter Druck... Seine Geschichte wiederholt sich...“ Tränen glänzten in ihren Augen, weshalb ich sie an mich drückte und ihr über den Kopf strich. Sie ließ es zu, gewährte mir sie trösten zu dürfen. „Hikari, die Ausgangs Situation ist eine andere... er muss sich nicht alleine um Kind und Lebensunterhalt kümmern...Du bist da. Er muss seine Emotionen nicht unterdrücken...du bist doch da... Und er wird gesehen. Wenn er müde, krank oder verletzt ist, hat er durch dich die Gelegenheit sich erholen zu können... alles wird gut.. da bin ich mir sicher...“ Ich verschwieg meine Bedenken, sagte ihr nicht, dass mir ähnliche Gedanken durch den Kopf geschossen waren und ich mich mit meinen eigenen Worten beruhigen wollte, so wie ich es bei ihr vor hatte.  
Gemeinsam warteten wir darauf, dass mein Bruder uns Tenzou zurückkehren würden.
„Wie hat er die Nachricht aufgefasst, dass ihr ein Baby erwartet..wenn du erzählen magst..“ beschwichtigend, ihr deutlich machend, dass sie nur erzählen sollte wenn sie es verraten mochte, hob ich die Hände. Ihre Züge veränderten sich auf meine Frage hin, eine Mischung aus Belustigung und Liebe zeichnete sich ab. „ Was soll ich sagen... Er ist blass geworden, ich konnte regelrecht sehen, wie die Erinnerungen auf ihn eingeprasselt sind. Der Tod seiner Mutter, die Überforderung seines Vaters, im ersten Moment hatte er Angst. Angst um mich, um das Kleine....“ Sie pausierte und rieb sich den Kopf: „Ich habe in der Situation komplett falsch reagiert... Ich habe wie du eben kurz angenommen, dass er es nicht wollen würde, außer Acht gelassen, was er für ein Mensch ist... Zornig fuhr ich ihn an, dass es nicht schlimm sei wenn er das Kind nicht wolle... Ich das irgendwie hinbekommen würde. Er sich auch wegen der Finanziellen Lage, in die ich geraten würde, keine Gedanken machen müsste, dass ich das Geld an dem derartig viel Blut klebte nicht beanspruchen würde....“ Ihre Hände wanderten zu ihrem Gesicht, Tränen rannen ihr die Wangen hinunter: „Der ganze Frust der letzten Jahre ist einfach so aus mir heraus gebrochen... Und ich hab ihm so unrecht getan...er war verletzt und völlig fertig.“ Ein Lächeln erschien: „Doch wie dein Bruder nun einmal ist, hat er mich in die Arme genommen, gewartet bis mein Ausbruch vorüber war und erst dann angesetzt. Er erklärte mir seine Ängste bezüglich seiner Vergangenheit, dass es nichts mit unserer Situation zu tun hatte, er sich sehr freue, auch wenn er es gerade, in seiner emotionalen Überforderung, nicht rüber bringen konnte. Ich habe mich geschämt für meine Worte, meine Gedanken und er tröstete mich. Irgendwann hat er mich gefragt woher denn meine Abneigung gegen das Geld kam, welches er verdiente, ich habe doch von Anfang an gewusst welcher Arbeit er nach ging. Auch da habe ich unbewusst eine Kerbe getroffen...“ Sie fuhr sich über den Kopf, während ich weiter schwieg und ihr zuhörte. „ Weißt du, ich meinte auch sein Blut an dem Geld... Er tat einfach alles und ich kann ihm nichts zurück geben...seit ich in Konoha bin, habe ich keine Möglichkeit etwas dazu zu verdienen...Ich liege ihm komplett auf der Tasche, nun auch unser Kind..Ich geriet in Panik...“ erneut schloss ich sie in die Arme, strich ihr über den Rücken und lachte leise: „Genau die selben Gedanken hatte ich im Bezug auf Kakashi und Tenzou auch bereits...doch weißt du keiner der Beiden legt darauf Wert... sie sind da ganz altmodisch, Kakashi wird sich darauf verlassen, dass du dich während seiner Abwesenheit um euer Kind kümmerst und er wird entspannter damit umgehen können, als er es damals bei mir konnte.“
Wieder lachte sie: „Weißt du, dass dein Bruder.. sobald er nach seinen Missionen wieder einigermaßen fit war, den Haushalt übernommen hatte? Der Kerl ist...“ ich beendete den Satz: „.. einfach furchtbar...“ Gemeinsam lachend lehnten wir uns in die Kissen zurück.
„Es war unglaublich schön zu sehen, als er mich am nächsten Morgen betrachtete... er lächelte glücklich, hatte offensichtlich die Nacht kaum geschlafen und meinte er hätte sich Gedanken gemacht. Er unterbreitetet mir, dass er in das Haus ziehen wollte, bevor der kleine Mensch auf die Welt kam... Wir wollten vorher heiraten, damit ich und das Menschlein seinen Namen annehmen konnten und ich endlich offiziell in den Büchern des Dorfes als Einwohnerin eingetragen werden konnte. Wie er vorhin sagte, er hatte Pläne... Ihm wichtige Pläne...“ Danach schwiegen wir, hingen unseren Gedanken nach und warteten.

Gegen 22:00 traten unsere Männer wieder durch die Tür. Kakashi war blass, Tenzou zerknirscht und Müde. Seufzend richteten wir uns auf, umarmten unsere Männer. „Wollt ihr reden, oder erst morgen?“ Ich musterte Tenzou intensiv, er musste dringend schlafen, das hatte ich ja vorhin schon gesehen und auch Kakashi wirkte, als wäre der Tag für ihn gelaufen.
„ Tsunade weiß jetzt über alle Umstände Bescheid, es tut ihr wirklich leid, doch die derzeitige Situation lässt es nicht zu, dass sie Rücksicht bei der Personalplanung auf unsere Befindlichkeiten nimmt. Orochimaru stellt ein immenses Sicherheitsrisiko dar...“ Kakashi löste sich von Hikari: „Hira? Bring Tenzou bitte nach Hause, sein Tag war lang genug...“ erstaunt darüber, dass beide nicht ein Wort mehr miteinander wechselten nickte ich, warf Hikari einen flüchtigen Blick zu und zog Tenzou dann mit mir.
Vor dem Haus hielt ich inne und räusperte mich: „Tenzou? Ist etwas vorgefallen?..“ er wich mir aus, schaffte es nicht mich anzusehen, setzte dann jedoch leise an: „ Ich habe versucht Tsunade davon zu überzeugen, dass Kakashi besser bei Team 7 aufgehoben wäre...“ er brach ab, weshalb ich versuchte ihn dazu zu bringen weiter zu erzählen: „Ist er wütend geworden?..Soll ich noch mal mit ihm reden..“ Er schüttelte den Kopf: „Nein, im Gegenteil... Hira du hättest ihn sehen sollen, er blieb ganz ruhig... Vollkommen abgeklärt, mit vorgefertigten Plan brachte er Tsuande-Sama dazu mich für Team 7 abzustellen...“ Tenzou presste sich die Hände an den Kopf, mit geweiteten Augen starrte er ins Leere: „Kakashi-Senpai wollte sichergehen, dass sich einer von uns beiden um seine Familie kümmert...Scheiße Hira, warum hat er mich aus der Schusslinie genommen, wer passt denn jetzt auf, das der Kerl kein Schieß baut...“ Mein Freund begann zu zittern, blickte nun auf seine Hände und sah mich dann  reuevoll an. Ich zog ihn zu mir, drückte seinen Kopf an meine Brust: „ Ich habe ein Plan...Während er sich auf die Suche nach Orochimaru begibt werden wir die Renovierung übernehmen, Naruto, Sasuke und Sakura helfen bestimmt... vielleicht haben wir noch die Möglichkeit einige andere Kollegen zu bitten... was meinst du? Gibt es da Leute die uns unterstützen würden?“ Schwach aber freudig  Lächelte Tenzou: „Lass das meine Sorge sein...Hira, das ist...“ Ich legte meinen Finger auf seine Lippen: „Ein toller Plan..“ zwinkernd griff ich nach seiner Hand: „Und nun wanderst du ins Bettchen...“

Bereits am nächsten Morgen wurde mir das Ausmaß der gestrigen Unterredung bewusst. Kakashi war vor dem Morgengrauen mit seinem Team verabredet gewesen, Strategien wurden besprochen, der Suchradius eingegrenzt und ein Ablaufplan erstellt. So erzählte mir das zumindest Tenzou. Zu meinem Leidwesen, ging es meinem Freund mit dieser Entscheidung von Tsunade alles andere als gut. Er hatte das Gefühl alle im Stich zu lassen, weshalb ich ihm erneut deutlich machte, dass wir Kakashi hier im Dorf alle Sorgen abnehmen würden.
Wir trafen uns mit Team 7 zum Training und fanden uns Nachmittags mit vollgepackten Einkaufstaschen bei Hikari ein. Wir wollten zusammen kochen, sie etwas ablenken, würden aber noch kein Ton darüber verlieren, dass wir das Haus bezugsfertig machen wollten.
Wir kochten, sprachen über belangloses und warteten mal wieder bis sich erst spät am Abend, weit nach Einbruch der Dunkelheit, mein Bruder wieder blicken ließ. Er ließ sich auf die Couch sinken, verneinte, als wir fragten ob er hungrig war. Ich seufzte, alte Verhaltensmuster. Er hatte noch seinen ANBU Blick, sein Kopf lief auf Hochtouren, gerade war noch kein Platz für etwas anderes als Strategien und seine Aufgabe. Ich bat Hikari und Tenzou mit mir den Tisch zu decken, wir wärmten das Essen und ließen meinem Bruder Zeit zum runterkommen. Ich lächelte, nach weiteren 20 Minuten, die wir benötigten um alles vorbereitet zu haben, erschien Kakashi in der Küche: „Kann ich noch etwas helfen?“ er stellte sich hinter Hikari und küsste sie auf den Kopf, schlang seine Arme von hinten um sie, bevor er sich in ihren Haaren vergrub. Ich konnte hören wie er sie leise flüsternd fragte, wie es ihr und dem Menschlein ging, ob sie gegessen hatten, oder er sich um etwas kümmern sollte.
Ich biss mir auf die Lippe, spürte sein schlechtes Gewissen regelrecht und schnaubte, alte Verhaltensmuster.
„Wie wäre es wenn wir uns hinsetzen würden?“ Ich deutete auf den Tisch. Mein Bruder stutzte, lächelte dann dankbar, wir hatten ihm natürlich auch einen Teller hingestellt, obwohl er vorhin sagte, dass er nicht wollte. Einige Zeitlang sagte niemand ein Wort, bis schließlich Kakashi die Stille durchbrach: „ Wir werden morgen früh bereits aufbrechen müssen...die Zeit drängt... Wir haben Hinweise auf einen Unterschlupf, dem wir nachgehen werden...“ genauso plötzlich wie er begonnen hatte schwieg er auch wieder.
„Wie lange wirst du Weg sein Senpai?“ Tenzou faltete die Hände unter seinem Kinn und lehnte sich leicht auf den Tisch. Die Stimmung gedrückt, ernst und wieder fühlte ich mich an Früher erinnert.
Der kalte Blick meines Bruders lag auf Tenzou, nicht zornig, nur absolut emotionslos. Der Gesamte Gefühlsreichtum, den er in den letzten Wochen gezeigt hatte, der in ihm gewachsen war, schien vergessen. Da vor uns saß ANBU Hauptmann Hatake Kakashi. Plötzlich lehnte er sich seufzend zurück: „ Eine, vielleicht zwei Wochen... je nach dem ob wir ihn noch antreffen oder die Suche fortsetzen müssen.“ Sein Blick ruhte nun auf Hikari, für den Moment wieder mein Bruder tastete er nach ihrer Hand: „Hikari, sprich mit mir.. bitte...Ich weiß nicht wie...“ sie schüttelte den Kopf, er brach ab. „Kakashi, mach deine Arbeit, hör auf dich damit schlecht zu fühlen... Tu mir nur den Gefallen und komm heil zurück... Wir..“ sie lächelte und strich sich über den Bauch: „.. sind hier, wenn du Heim kommst...“ Leiser erhob er erneut die Stimme: „Wir brechen früh auf und der Tag war lang... Ich würde mich gern etwas hinlegen...“ er erhob sich und ging, einfach so.
Ich schluckte, er würde sich nicht von mir verabschieden? Ich wollte ihm nach, doch Tenzou griff nach meiner Hand und hielt mich zurück: „Hira, er kann das glaube ich grade nicht... Die ganze Sache fordert ihn, wir sollten es nicht persönlich nehmen...“ Nein, da hatte Tenzou recht. Mein Bruder fühlte sich nicht wohl mit der Situation, er hatte auch Hikari versucht klar zu machen, dass er neben sich stand und nicht wusste wie er sich verhalten sollte.
Wir hörte das Rauschen von Wasser, mein Bruder wusch sich wahrscheinlich selber den Kopf und doch würde es nichts ändern.  
Während wir Hikari beim Aufräumen unterstützten, verstummten die Geräusche im Bad, die Tür zum Schlafzimmer schloss sich leise und die Frau vor mir biss sich heftig auf die Lippe, sah mich mit feuchten Augen an.
„Geh zu ihm, vielleicht braucht er dich...“ Aufmunternd lächelte ich sie an, weshalb sie ihm ins Schlafzimmer folgte.
Tenzou löschte hinter mir das Licht, als wir die Küche verließen und stockte eben so wie ich, über die Stimmen aus dem Schlafzimmer.
„Hikari ich will das alles nicht... doch mir bleibt keine Wahl..“ ernst sprach mein Bruder.
„Ich weiß Kakashi... hör bitte endlich auf dich immer für alles schuldig zu fühlen...wir bekommen das hin... Bitte, beruhige dich, du musst etwas schlafen. Ihr sollt um 4:00 los, du hast noch Fünf Stunden bis der Wecker klingelt.“
Ich hörte mein Bruder genießerisch schnauben, konnte mir vorstellen, dass Hikari unsere Geheimwaffe anwendete und ihm den Nacken kraulte, damit er sich endlich beruhigte.
„Wir sollten gehen...“ Ich flüsterte Tenzou leise zu, er nickte und ich schrieb bevor wir gingen noch eine kleine Nachricht für Hikari, in der wir ihr versicherten sie Morgen Abend nach dem Training wieder aufzusuchen.

Unzufrieden wälzte sich Tenzou neben mir in seinem Bett herum, weshalb ich es irgendwann nicht mehr ertrug: „Tenzou, rede mit mir...“ ich konnte hören wie er unter meinen Worten zusammen zuckte, sich dann zu mir umdrehte: „Entschuldige, ich wollte dich nicht wachhalten...“ er seufzte schwer, es gab ein reibendes Geräusch und ich konnte ihn vor meinem inneren Auge sehen, wie er sich das Gesicht rieb. „Hast du sein Gesicht gesehen? Es will mir einfach nicht aus dem Kopf, man hätte ihn genauso gut foltern können.... Ich verstehe nicht warum das ausgerechnet wieder er auf seine Schultern nehmen muss, er ist doch gerade erst wieder genesen, findet langsam seinen Weg und dann diese Scheiße...“ Ich konnte nicht anders und lachte, bevor ich ihn fest in die Arme schloss: „Du bist ein wirklicher Freund... Tatsächlich kann ich mir nicht vorstellen, dass Tsunade-Sama ihn foltern möchte...wahrscheinlich hat sie auch mal wieder keine Wahl und für Kakashi wäre es mit Sicherheit nicht so furchtbar, wenn Hikari, das Haus und das Kleine Menschlein nicht wären. Seine größte Angst ist nicht die Mission oder die ANBU, seine Angst ist nicht mehr Heim zu kehren und Hikari im Stich zu lassen... Er will um keinen Preis, dass sein Kind ohne Vater oder Mutter aufwachsen muss.“ Ich seufzte, das würde ich auch nicht wollen. Ich hatte beides nicht gehabt, weder eine Mutter noch einen Vater. Meine eigenen Gedanken machten mich wütend, auf mich selber. Kakashi war derjenige der niemanden gehabt hatte. Wäre Onkel Minato und Tante Kushina nicht gewesen und Mana-San, mir wurde schlecht, ziemlich schlecht, weshalb ich mich in Tenzous Arm krallte. Alarmiert fuhr er hoch, schaltete nun das kleine Licht an seinem Nachtschrank ein und musterte mich. „Hira? Himmel was ist mit dir?“
„Immer wenn ich denke wir haben es geschafft, wird es wieder kompliziert. Ich habe wirklich Angst Tenzou...Was wenn ihm etwas passiert? Ich weiß nicht ob ich so stark bin wie Kakashi... Aber das Mäuschen braucht uns doch und Hikari, sie braucht uns dann auch.“
Lachend nahm er mich in seine Arme: „Kann es sein, dass wir uns gegenseitig Panik machen?“ verdutzt blinzelte ich, grinste dann verlegen: „Ja, irgendwie schon...“
„Kakashi wird wie immer alles dafür tun nach Hause zu kommen, das ist das einzige worauf er sich konzentrieren sollte. Den Rest fangen wir ab, so wie sonst auch. Wir sind da wenn er unsere Hilfe braucht.“
Langsam lehnte ich mich in Tenzous Arme und er schaltete das Licht wieder aus. Auch wenn das wirklich alles war, was wir tun konnten, klang das wie eine lohnende Aufgabe.

Am nächsten Morgen fanden wir uns am Trainingsplatz ein. Ich war wirklich hoch motiviert und grinste über die großen Augen der anderen drei, als Tenzou erschien und  nicht Kakashi.
„Mahh, wo ist Kakashi-Sensei denn jetzt schon wieder?“ maulend verschränkte Naruto die Arme vor der Brust und schnaubte beleidigt nach Luft, als er nicht einmal eine Sekunde später die Faust von Sakura auf den Kopf bekam.
„Sei still, dann kann Yamato-Sensei uns erklären worum es geht...“ zornig drohend hielt sie ihm die Faust vor die Nase und stemmte die Andere in die Hüfte.
Sasuke hingegen schien das alles egal zu sein: „Tz“ war das einzige was er dazu sagte und ich verdrehte die Augen. Das Temperament von Sakura und Naruto war mir dreimal lieber als diese komische Arroganz, die der dunkelhaarige an den Tag legte. Mir zuckte es in den Fingern, ihn an den Ohren an die Wäscheleine zu hängen. Wahrscheinlich lag es daran, dass mir diese Abweisende Art vor Augen führte, wie ich mich meinem Bruder gegenüber verhalten hatte und das nervte mich gewaltig.
„Nun gut...Kakashi-Sensei wurde auf eine längere Mission geschickt. Sie wird eine, zwei oder aber mehrere Wochen in Anspruch nehmen.. es ist also nicht ganz klar, wann er wieder zurück sein wird.
Da kommen wir auch gleich schon zum nächsten Punkt. Wir werden euch jetzt in ein Geheimnis einweihen, das muss vorerst unter uns bleiben. Allerdings brauchen wir eure Hilfe.“ er deutete nun auf mich, übergab mir das Wort.
„Also, Hikari und Kakashi erwarten ein Kind... Mein Bruder hat sich gewünscht, das alte Familien Anwesen herzurichten, bevor das Kleine auf die Welt kommt. Leider ist er jetzt für längere Zeit eingespannt und das bereitet ihm sehr viel Druck... Er hat mit mir damals sehr viel mitmachen müssen, weshalb ich ihm gern die Last etwas abnehmen würde... Meine Frage ist, ob ihr uns dabei helft...?“
Narutos Blick veränderte sich, auch Sakura hielt inne und sah mich an, sie war die erste, die etwas dazu sagte: „ Wir verdanken Kakashi-Sensei eine Menge...“
Ich zuckte zusammen, wieder jemand der sagte, dass er meinem Bruder eine Menge verdankte, bis heute wusste ich nicht worum es ging, doch das spielte auch erst mal keine Rolle.
„Ich bin auf jeden Fall dabei... Da gibt es bestimmt noch drei weitere Leute die ich fragen könnte..“ sie lächelte.
„Ich bin erst recht dabei..echt jetzt..“ Naruto hob den Daumen und zwinkerte mir zu, sein Blick wurde traurig: „ Ich weiß nicht viel, aber nachdem meine Eltern gestorben waren.. setzte sich Kakashi-Sensei immer wieder für mich ein...seine Zeit war begrenzt und doch hab ich ihm eine Menge zu verdanken...“
Sasuke hingegen wand sich ab: „Ich geh dann nach Hause..“ schob seine Hände in die Taschen und ging. Ich sah ihm zornig und überrumpelt nach.
„Ey Sasuke, du hast ihm auch eine Menge zu verdanken.. du solltest dich da nicht raus nehmen und auch unterstützen.. dieses MAL braucht er uns...“ Naruto wirkte eben so zornig wie ich und das brachte mich zum grinsen.
„Was hab ich ihm zu verdanken? Das er mich damals nach dem Gemetzel im Uchiha Viertel aufgelesen hat? Tz.. da hätte auch jemand anderes kommen können...Er kannte meinen Bruder, seine Aufgabe wäre gewesen ihn aufzuhalten...hat er aber nicht...also, was wisst ihr schon....“ damit verließ er die Szenerie. Ich kochte innerlich, solche Abgänge waren das Letzte und ich unterdrückte den Impuls dem arroganten Knirps etwas hartes an den Kopf zu werfen. Tenzou grinste.
„Warum erfreut dich das so?“ Fassungslos starrte ich ihn an.
„Ich glaube ich kann Gedanken lesen.. du wolltest ihm doch was hartes hinterherwerfen und konntest dich nur ganz knapp beherrschen..Stimmt`s?“ während er gesprochen hatte, näherte er sich mir und stahl sich vor den Augen der anderen einen Kuss. Gespielt beleidigt verschränkte ich die Arme vor der Brust: „Wir sollten lieber Anfangen...“ lachend fuhr er sich durch die Haare: „Das sollten wir.“

Bis zum Abend schafften wir es, dank Narutos Doppelgängern, drei Räume auszuräumen, die Tapeten von den Wänden zu kratzen und in zwei weiteren zumindest die Möbel zum raus Tragen zusammen zustellen. Missmutig schnaubend entfernte ich eine Spinnwebe aus meinen Haaren: „Wir brauchen ja ewig wenn wir das nur zu viert machen wollen....“
Keine Sekunde später nahm mich mein Freund in die Arme: „Keine Sorge, ich hab mich schon um einiges gekümmert...Aber nun werden wir erst mal Hikari aufmuntern..“
Wir schickten Naruto und Sakura nach Hause und verabredeten uns für den nächsten Morgen gleich am Haus.
Bei Hikari angekommen, konnten wir schon vor der Tür riechen, dass sie gekocht hatte und mir lief wirklich das Wasser im Mund zusammen. Sie lächelte etwas verkrampft, als sie uns öffnete, das legte sich je länger wir bei ihr waren. Nach dem Essen halfen wir mit dem Abwasch und sprachen dann doch das eine bestimmte Thema an.
„Hikari, würdest du dich noch ein Moment setzen?“ Ich deutete auf die Couch neben mich und spielte nervös mit meinen Haaren: „Wir brauchen deine Hilfe... es geht um das Haus..“
Verwundert legte sie den Kopf schief und wanderte mit ihrem Blick zwischen mir und Tenzou hin und her. „Was möchtet ihr wissen? Wie kann ich euch da helfen?“
„Ich würde gern wissen, ob du und Kakashi besondere Vorstellungen haben, soll es im Grunde so bleiben wie es ist, oder wollte er es komplett umgestalten..?“ ich sah sie fest an, grinste in ich hinein, weil sie noch immer nicht verstand warum wir das wissen wollten.
„Er wollte es in etwa so lassen wie es war... Die Wand zwischen Küche und Wohnzimmer wollte er raus nehmen, um den Raum größer und freundlicher zu gestalten, die Möglichkeit zu haben einen großen Tisch zustellen... wenn ihr alle zum Essen kommt... Den Kamin wollte er unbedingt genau so lassen...“ sie lächelte bei dem Gedanken an die Schwärmerei von ihrem Mann und ich nickte verstehend. Das war in etwa das was ich mir schon gedacht hatte, ich würde mich also auf mein Gefühl verlassen können was ihm gefiel. „Was ist mit dir? Gibt es etwas was du dir wünschen würdest?“ ein wenig überfordert seufzte sie: „Hira, Kleines.. Ich bin nicht in der Position mir etwas zu wünschen.. Kakashi hat mich zwar auch gefragt aber...“ Ich unterbrach sie mit meinem Kopfschütteln: „Kein Aber.. was hast du ihm geantwortet.. leg den Gedanken ab, dass du dir nichts wünschen darfst.. du hast dich Jahrelang um meinem Bruder gekümmert, du hast jedes Recht dir etwas zu wünschen....“
„Ähm, Ok... Ich würde mir eine größere Badewanne wünschen... Und nach dem Raum in dem euer Vater..“ sie geriet ins stocken, doch ich deutete an weiter zu sprechen. „..da gibt es eine Treppe, ich würde mir eine kleine Veranda wünschen, auf der wir sitzen könnten, während die Kinder im Garten spielen...“ So Bodenständig, schoss es mir durch den Kopf, ihre Wünsche waren bescheiden wie seine und das spornte mich noch mehr an. Ich sah zu Tenzou herüber und er dachte wohl in etwa das Gleiche.
„Hira, Tenzou.. würdet ihr mir vielleicht verraten warum das wichtig ist..?“ unsicher strich sie sich eine Strähne zurück.
„Nö, noch nicht...“ ich grinste breit und wir lachten.

Die nächste Woche verbrachten wir ziemlich alleine damit das Haus zu entkernen Naruto und Sakura gaben sich alle Mühe und wirklich, sie waren eine große Hilfe. Dennoch kamen wir für meinen Geschmack einfach nicht gut genug voran. Tenzou grinste jedes Mal über meine Ungeduld, nahm mich in den Arm und versicherte mir, dass alles gut werden würde. Ich bemühte mich nicht weiter zu meckern, nicht zu L etzt auch, weil seine Geduld mit mir in den letzten Wochen beachtlich gewesen war, er beschwerte sich nicht ein Mal bei mir darüber, dass sie derzeit wieder alles ausschließlich um mein Bruder drehte und er, seine Bedürfnisse komplett auf der Strecke blieben.
Die zweite Woche brach an, ohne das wir von Kakashi und seinen Teams etwas hörten. Wir mussten davon ausgehen, dass Orochimaru das Versteck bereits verlassen hatte und die ANBU Jäger ihre Suche ausweiteten. Einige Sekunden fror ich bei dem Gedanken an das rot leuchtenden Auge meines Bruders, wie es in der Nacht alles aufspürte und ihn befähigte sein Ziel zu vernichten.
Unruhig wurde ich allerdings erst, als wir an diesem Abend wieder bei Hikari eintrafen. Eine Schriftrolle lag auf ihrem Schoß und sie starrte zitternd auf die Schriftzeichen.
„Hikari? Was ist passiert..“ ich eilte zu ihr herüber, löste vorsichtig das Pergament aus ihren Fingern und überflog nun meinerseits die Schrift. Die Rolle war von Kakashi, es gab ein Zwischenfall. Eines der Teams war in ein Hinterhalt geraten, es gab Verletzte und einen Toten. Die restlichen Teams wurden für den Rücktransport und die weitere Suche aufgeteilt, daher insgesamt um einiges Länger brauchen als gedacht.
Ich reichte die Schriftrolle weiter und nahm die Frau neben mir in die Arme: „Ihm wird nichts passieren...Er kommt zurück, das tut er immer...“ Ich klang tatsächlich zuversichtlich auch wenn mir die Zuversicht schwerfiel. Nur mühsam drängte ich meine Panik hinunter, schließlich musste ich jetzt stark sein für Kakashis Frau und sein Kind. Er sollte sich auf mich verlassen können.  

Am Ende der zweiten Woche tauchten Plötzlich bereits Morgens eine Menge Menschen auf, die ich nicht kannte. Tenzou begrüßte jeden einzelnen von ihnen, stellte mich vor und wies sie an, was zu erledigen war. Erst Asuma, der Mann mit dem Bart, den ich nicht gekannt hatte, aber dessen unverwechselbar tiefe Stimme mir im Gedächtnis geblieben war, holte mich aus meiner verwunderten Starre. Er stellte sich als Freund meines Bruders vor, so wie einige seiner Kollegen mir versicherten, dass sie meinem Bruder etwas schuldig waren und daher gern halfen. Alles in allem, waren wir eine Gruppe aus etwa 15 Shinobi, die mit ihren speziellen Fähigkeiten innerhalb kürzester Zeit großartiges vollbrachten. Richtig begeistert war ich, als Tenzou es sich nicht nehmen ließ unterm Dach neue Balken einzuziehen und die Veranda zu kreieren, die sich Hikari gewünscht hatte. Die Dynamik gefiel mir und ich ging in unserem Projekt richtig auf.
Noch eine Woche später waren wir soweit mit der Kernsanierung durch, dass wir sogar schon Tapezieren konnten. Die Elektroarbeiten waren erledigt, eine neue Heizung, sowie neue Rohre eingebaut, die wunderschönen Holzdielen überarbeitet, wir hatten neue Fenster und das Dach repariert.
Leider mussten sich viele der Helfer verabschieden, sie wurden für andere Aufgaben gebraucht. Ich schmunzelte, den Männern schien es zu missfallen, offensichtlich hätten sie gen weiter geholfen, obwohl sie unglaublich viel geleistet hatten.
An diesem Abend traf ich durch Zufall im Flur zu Hikaris Wohnung auf den Bäckermeister, er lächelte mich warm an: „Guten Abend Hira, du siehst aus, als hättest du dich mit Mehl eingestäubt..“ amüsiert deutete er auf meine Hose und mein Shirt, weshalb ich verwirrt an mir herunter sah, erkannte den feinen Holzstaub und lachte selber: „Ach das, wir renovieren gerade das Haus für meinen Bruder... Er wurde eingezogen und ich wollte ihm endlich etwas Last abnehmen...“ geschafft seufzte ich, mir tat alles weh, die letzten Wochen waren wirklich hart gewesen und die Verzweiflung packte mich: „Ich weiß nicht wie wir den Rest schaffen sollen.. wir hatten großartige Hilfe, doch wir müssen noch Tapezieren, streichen, Möbel kaufen und die beiden Badezimmer Fliesen.“ Ich ließ den Kopf hängen.
„Ich hatte dir doch gesagt, du sollst dich bei mir melden wenn ihr etwas braucht und mit deinem Projekt scheint man Kakashi-san wirklich einen riesigen Gefallen tun zu können.. lass den Rest meine Sorge sein... Ich trommle noch ein paar Leute zusammen, das schaffen wir gemeinsam..“
Ich blieb einige Momente auf der Stufe sitzen und sah ihn entgeistert an, verpasste es, vorlauter Staunen, mich zu verabschieden, als er mir im Vorbeigehen eine Hand auf die Schulter legte.

Vier Wochen waren vergangen, seit Kakashi das Dorf verlassen hatte. Vier Wochen in denen wir jeden Tag an dem Haus werkelten und abends Hikari unterstützten. Unsere Sorge um mein Bruder wuchs, denn noch immer gab es keine Nachricht, bis auf weiteres galten die Teams als vermisst.
Die Lage spitzte sich zu, als durchsickerte, das Sasuke sich Orochimaru angeschlossen und bereits das Dorf verlassen hatte. Ich war zornig, auf den Egoismus des Jungen, auf Orochimaru, der mit seinen Manipulationen ein weiteres Kind in seine Fänge brachte und auf das Schicksal, diese Tatsache würde nicht ohne Spuren an meinem Bruder vorübergehen.
Ein Tag später erspähte ich auf unserer Baustelle den Bäckermeister, mit ihm eine Schar Menschen aus dem Dorf. Sie hatten Rollenweise Tapeten dabei, Farbeimer und Fliesen.
„Entschuldigt Hira, es hat etwas gedauert alles zu bekommen... Ich habe Hikari gefragt welche Farbe sie sich vorstellen würde... keine Angst, sie weiß nicht was wir vorhaben, aber sie hat ihren Geschmack einfließen lassen.“ Ich bestaunte die Auswahl, klatschte in die Hände und umarmte ihn einem Impuls folgend. „Wie schön, vielen herzlichen Dank... Was kostet das alles?“
Hinter dem Bäckermeister trat ein älterer Mann hervor: „Kleine Hira, dein Bruder war all die Jahre eine immense Stütze, die meisten Dorfbewohner haben das inzwischen verstanden. Zu unserer Schande haben wir es alle bisher noch nicht geschafft ihm zu danken oder uns für unser ungebührliches Verhalten euch aber vor allem ihm gegenüber zu entschuldigen..Wir verdanken ihm viel, sehr viel.. Dinge, die man mit Geld nicht aufwiegen kann....Ich kann mich leider körperlich nicht mehr beteiligen, möchte aber wenigstens finanziell etwas beitragen, dass er und seine Frau ein schönes Zuhause bekommen. Also bitte, mach dir keine Sorgen..“ er verneigte sich tief.
„Dein Bruder Hira, hat nach dem letzten Angriff auf das Dorf enormes geleistet. Tage lang hat er in den Trümmern nach überlebenden gesucht und nur seinem sturen Willen, nicht aufzugeben, war es zu verdanken, dass viele von uns gerettet wurden. Er hat angepackt wo er nur konnte und bei Kami wir haben gesehen, dass er dabei nicht einmal an seine eigenen Bedürfnisse geachtet hat...“ Betroffen sahen die Männer zu Boden, es war ihnen anzusehen, dass sie sich schlecht fühlten, einen Weg suchten, etwas zurück zu geben. Ich erinnerte mich daran. Damals war ich zornig gewesen, sehr zornig. Mein Bruder hatte nach allen im Dorf gesehen, sich für jeden eingesetzt und ich bekam  ihn Wochen lang kaum zu Gesicht. Er kam spät Nachts, zu müde zum Essen, schlief im sitzen und verschwand sobald er erwachte. Mana-San hat zu der Zeit viel auf mich aufgepasst, meine Wut abgefangen, die ich auf mein Bruder hatte. Nun wollten wir alle das selbe, meinem Bruder helfen, für ihn da sein wie er es für uns gewesen war.

Ich lernte in den nächsten anderthalb Wochen wie man tapezierte und flieste, fühlt mich richtig gut, als alles in dem Haus in einem neuen Glanz erstrahlte. Ich war so unheimlich dankbar: „Ich weiß nicht was ich sagen soll.. ohne eure Hilfe wäre das nicht machbar gewesen...“
„Er hat es sich wirklich verdient Hira und das sehen wir alle so...“ Die Männer verabschiedeten sich und ich blieb mit Tenzou alleine zurück: „Was meinst du Hira, wir sind soweit fertig, dass wir Hikari einweihen können oder?“
Nickend blickte ich auf das Haus zurück, sie sollte sich die Möbel aussuchen, die Lampen und Teppiche. Ich wollte, dass sie ihren eigenen Wünschen folgte und sich zu Hause fühlen würde. Naruto hatte heute den ganzen Vormittag mit Sakura den Garten bearbeitete, den Rasen gemäht und Beete angelegt. Sie alle waren einfach großartig gewesen.

Wir steuerten glücklich den inzwischen üblichen Weg zu Hikari an, als mir schon im Hausflur auffiel, dass etwas anders war. Die Tür hatte offengestanden, das Treppenhaus war erfüllt von einem merkwürdig metallischen leicht süßlichen Geruch und bei Kami in der nächsten Sekunde wusste ich worum es ging. Tenzou war schneller, er rannte bereits die Treppe hinauf, als ich noch mit meinem inneren Schweinehund kämpfend versuchte zu verdauen, was uns gleich erwarten würde. Mein Herz raste, mir wurde übel und schwindelig, verdammt die Erinnerungen stiegen in mir auf und ich schaffte es nicht mich zu bewegen. Auf allen Vieren zwang ich mich die Treppe hinauf zu kommen.
Am Boden erkannte ich hier und dort dunkle Flecken, weshalb ich den Blick nach vorn richtete und versuchte sie zu verdrängen, nicht darüber nachzudenken, was genau sich da auf dem Boden befand.
Die Wohnungstür stand ebenfalls offen, Stimmen drangen an mein Ohr, Tenzou und Yugao, sie zischten, murmelten, gaben Anweisungen. Hikari sprach sanft flüsternd auf mein Bruder ein und dann die Erlösung, er antwortete ihr.
Heulend kauerte ich mich neben die Tür, wippte in meiner gewohnten Weise apathisch hin und her, da hinein gehen konnte ich einfach nicht. Ich hörte Yugao, Hikari solle ihre Hand fest auf die Wunde drücken, wie beim letzten Mal, schoss es mir durch den Kopf.  Vor meinem inneren Auge konnte ich sehen, wie Tenzou hinter meinem Bruder stand und ihn daran hinderte sich der Behandlung zu entziehen, wie dieser schwitzte, das Gesicht schmerzverzerrt kurz vor der Ohnmacht. Der kalte Schweiß trat mir auf die Stirn, ich war unfähig dem beizuwohnen, außer Stande ggf zu helfen. Ich roch das Blut, hatte den Geschmack auf der Zunge, würde ich es auch noch sehen, würde ich mich mit Sicherheit erbrechen müssen. Hikari war stark, ich schwach. Sie zögerte nie, wenn es um meinem Bruder ging, sie hätte auch damals nicht gezögert. Sie hätte ihre Hand in den Körper meines Bruders gesteckt und ihm dabei wahrscheinlich noch aufmunternd zugelächelt. Das rasende Gefühl in meiner Brust nahm zu, ich schnappte nach Luft und flehte mich selber an, mich endlich zu beruhigen, doch es half einfach nicht.
Plötzlich wurde es still in dem Raum, um mich herum, ein leichter grünlicher Schimmer zeichnete sich auf dem Boden vor mir ab, er hellte die Dunkelheit, die sich ausbreitete, wahrscheinlich heilte Yugao die Wunden.

Nur am Rande bekam ich den Schatten mit, der sich neben mich setzte, mir ein Arm über die Schulter legte und mich fest an sich presste. Tenzous beruhigender Geruch stieg mir in die Nase.
Langsam schaffte ich es mich zu beruhigen, so viel Kraft zu sammeln zumindest eine Frage zu stellen: „Geht es ihm gut?“ Ich klang zittrig, zugegeben war mir noch immer schlecht und ich fühlte mich ausgelaugt. Mein Freund seufzte: „ Der Sturkopf eben..“
Irgendwas an seiner Äußerung alarmierte mich, ich sah auf und er fuhr sich über den Kopf. Blass und traurig sah er mich an: „ Er kommt immer nach Hause hast du gesagt... Doch das war wohl das letzte Mal..“ Meine Augen weiteten sich, hatte ich das gerade richtig verstanden? Mein ganzer Körper begann zu Kribbeln, heiße und kalte Wellen wechselten sich ab, der Schock saß.
Erneut begab ich mich auf alle Viere, krabbelte durch die Tür zur Couch. Mein Bruder hatte die Augen geschlossen, seine Maske wurde entfernt. Seine Gesichtsfärbung war eigenartig, eine Mischung aus weiß und bläulich, sein Kopf ruhte in Hikaris Schoß. Sie weinte, leise, stumm, strich ihm durch die grauen von Schweiß verklebten Haare.
Ich konnte das vor mir nicht erfassen, mein Verstand wollte es nicht verstehen und doch lag er leblos vor mir. Er atmete nicht, überhaupt nicht, kein Röcheln einfach nichts.
Tenzou trat hinter mich, legte mir eine Hand auf die Schulter, es war alles skurril: „Vielleicht, wenn wir eine Hand mehr gehabt hätten, dann hätten wir ihm helfen können, doch so...“ Er sprach ruhig ohne Vorwurf, trotzdem wusste ich sofort was er meinte.
Ich schluckte leer, es war also meine Schuld? Wiedereinmal hatte ich nicht den Mut dazu gehabt über meinen Schatten zu springen, das Wohl anderer über meine Befindlichkeiten zu stellen. Zitternd schlug ich mir die Hände vors Gesicht, hört weit entfernt immer wieder meinen Namen, wollte mich nicht aus der beruhigenden Dunkelheit meiner Handflächen lösen.
Plötzlich drückte mein Freund fester zu, rüttelte an mir und befahl mir: „Mach die Augen auf...“

Mit einem erstickten Aufschrei riss ich die Augen auf. Tenzou kniete vor mir und musterte mich besorgt: „Geht es bei dir?.. wir brauchen dich da drin...“ Verwirrt blinzelte ich, kam dann dahinter, dass ich mich wohl hatte gehen lassen und einige Sekunden in mir selber versunken war.
Entschlossen richtete ich mich auf, ballte die Fäuste, auf keinen Fall würde ich zulassen, dass er da drinnen starb, bevor ich den Raum betrat.
Kakashi sah mich kurz an, biss dann die Zähne zusammen und schloss gequält die Augen.
„Hira, ich brauch deine Finger...Ich weiß, dass ist...“ ich schüttelte sofort den Kopf, fuhr Yugao über den Mund: „Das ist jetzt nicht wichtig, wie kann ich helfen...“ Ich kniete mich neben Hikari vor die Couch auf den sie Kakashi gelegt hatten und drückte eine der Verletzungen mit meinen Fingern ab. Hikari hatte ihre Hände in einer größeren Wunde, während Yugao ihr heilendes Chakra fließen ließ. Erneut wurde es still, mein Bruder verdrehte die Augen und verlor das Bewusstsein, es war mir recht, er sollte uns machen lassen. Hikari und ich atmeten hektisch, doch Yugao lächelte uns aufmunternd an: „Wir haben die Verletzungen vor Ort schon notdürftig versorgt, durch die Belastung der Heimreise, sind sie an einigen Stellen wieder aufgegangen, aber das haben wir gleich... Es wird alles gut....“
Nach weiteren zähen Minuten durfte Hikari ihre Finger wegnehmen, die Blutung stand, meine hingegen drückten weiterhin fest in sein Fleisch, auch noch, als Yugao mich berührte und mir sagte, dass ich aufhören konnte. Erst als Tenzou mich in die Arme nahm schluchzte ich laut los und löste mich von Kakahsi: „Scheiße das ist wie damals...“ Ich spürte wie er nickte: „Wir wissen wie tief das bei dir sitzt.. doch du hast dich tapfer geschlagen...“
Das Stöhnen von der Couch ließ uns alle auf meinen Bruder blicken, er bemühte sich die Augen zu öffnen, wirkte komplett entkräftet, alles wie immer, wenn er nach Hause kam.
Sein jämmerlicher Zustand wurde durch sein Wehklagen noch unterstrichen und ich lachte leicht. „Musst du eigentlich immer so ein Auftritt hinlegen?“ Ich umarmte ihn, zuckte zurück als er sich schwach bemerkbar machte: „ Autsch, Hira...“
„Entschuldige... wir haben uns Sorgen gemacht... was ist passiert..?“ seine Hand zitterte als er sie sich an die Stirn legte: „Kann ich das vielleicht später erzählen.... mir ist nicht so gut..“
Hikari richtete sich auf, kam mit einer Schüssel zurück, seine Gesichtsfarbe sprach wirklich bände, sein Kreislauf musste Kopfstehen und wir wollten vorbereitet sein, sollte er sich übergeben müssen. Yugao schnaubte zornig: „Das geschieht dir Recht.. jedes Mal machen wir diesen Zirkus mit dir... Darf ich dir wenigstens eine Spritze verabreichen..?“ genervt wartete sie auf eine Antwort, während sie das Medikament bereits aufgezogen hatte.
„Bitte...“ ein schiefes Grinsen zierte seine blassen Lippen, ließ sich ohne Gegenwehr das Medikament verabreichen, bevor er zu verstehen gab, dass er einfach dort blieb wo er war, bis er sich besser fühlte. Er schloss resignierend die Augen und döste vor sich hin, ein tiefer Schlaf war für den Moment ausgeschlossen, wahrscheinlich war er wirklich kurz davor sich zu erbrechen. Nach einigen Minuten veränderten sich langsam seine angespannten Züge, was uns aufatmen ließ, die Medikamente wirkten.  
Mit seiner zunehmenden Entspannung im Gesicht, kehrte auch bei uns langsam wieder etwas Ruhe ein. Er war zurück, in einem furchtbaren Zustand, aber er war wieder da. Die Tatsache, dass er sich noch hatte wehren können um nicht ins Krankenhaus zu müssen, zeigte uns auch, dass er auf die Beine kommen würde, wenn wir ihn jetzt einfach ließen.
Yugao blieb bei uns, wir aßen zusammen und sie erzählte uns in einem kurzen Abriss, was dem Team wohl zugestoßen war. Sie hatten es Kakashi zu verdanken, dass sie überhaupt lebendig entkommen waren. Einer der unerfahreneren Kollegen hatte ein Sprengfalle ausgelöst, zu ihrem Glück reagierte Kakashi schnell genug, die Schutzwand, die er errichtet hatte, bewahrte das Team vor dem schlimmsten. Allerdings wurde er selber von herumfliegenden Holz und Gesteinssplittern getroffen und schwer verwundet. Die Heimreise traten sie nur widerwillig an, schließlich war ihre Aufgabe noch nicht beendet, und wurde zur absoluten Tortur für Kakashi. Die ANBU seufzte: „Wir haben von Orochimaru leider nur das verlassene Versteck entdeckt, keine weiteren Hinweise auf seinen Verbleib und auch keine Anhalte dafür, was er mit Sasuke vorhat. Kakashi hat wohl eine Ahnung, wollte sich aber nicht weiter dazu äußern...“ Mit diesen Worten stellte Yugao ihr Geschirr in die Küche und verabschiedete sich: „Ich werde Tsunade-Sama Bericht erstatten und morgen noch Mal nach ihm sehen, wenn es euch passt...“
Hikari verneigte sich ebenfalls: „Vielen Dank, dass du ihn versorgt hast Yugao...“
Ich brachte die ANBU noch zur Tür: „Danke für alles...wenn du nicht gewesen wärst...“
„Dein Bruder ist hart im Nehmen, ohne ihn wäre das Team tot.. Sein Wunsch direkt nach Hause zu dürfen habe ich ihm gern erfüllt, sein Zustand hat das hergegeben... Und ihr zwei werdet schon dafür sorgen, dass er wenigstens heute, verdammt noch mal, die Füße still hält..“ sie zwinkerte und hob die Hand zum Abschied, ich mochte sie.

Tenzou und ich bliebe die Nacht bei Hikari, während wir, auf ihren Zustand hinweisend, sie dazu verdonnerten schlafen zu gehen, kümmerten wir uns um meinen Bruder. Wie immer, wenn er verletzt war, kam irgendwann das Fieber. Mühsam schnaufend lag er auf dem Sofa und litt still vor sich hin, bemüht wenig Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Mein Freund war auf der anderen Seite im Sessel eingeschlafen, weshalb ich einige Momente mit Kakashi alleine hatte. Zärtlich strich ich ihm über die Haare, legte ihm einen kühlen Lappen auf die Stirn und flüsterte sanft: „Einen kurzen Moment habe ich wirklich angenommen dieses Mal bist du mir gestorben und das jetzt, wo dein Leben erst so richtig beginnt.“ Ein glänzendes Auge sah zu mir auf, schweifte von meinem Gesicht durch den Raum und dann wieder zu mir: „Hira?...bin ich zuhause? Wo ist Hikari?“ er schien verwirrt, wahrscheinlich hatte er geträumt. „Ja, du bist zurück, deine Frau hat sich etwas hingelegt... du kannst dich entspannen und etwas erholen..“ Ich erhob mich, zog ihm die Decke etwas zurück, da er schwitzte: „brauchst du vielleicht etwas zum trinken?..Oder ist dir noch schlecht? Hast du schmerzen?“ ich griff neben mich auf den Tisch, Yugao hatte uns ein bisschen was da gelassen, um ihn versorgen zu können und ich inspizierte die Medikamente. Rau lachend griff seine warme Hand nach mir, sie war feucht, klebte etwas von seinem Schweiß, doch war es mir egal. Ich heulte, hätte mir nicht ausmalen wollen, wie es ohne ihn geworden wäre.
„Bitte nicht weinen... Ich hab nicht genug kraft um dich in den Arm zu nehmen...“ sein Griff lockerte sich, es musste immens anstrengend für ihn sein. Ich nahm seine Hand und legte sie mir an die Wange: „Schon gut, ich bin nur so froh...“ Behutsam ließ ich sie dann auf seine Brust sinken und holte ihm etwas Wasser, er trank artig. Schon im nächsten Moment schloss er wieder die Augen: „Bin müde Hira...“ Wieder musste ich lachen: „Wie immer an dieser Stelle bin ich total verwundert darüber...“ Ich seufzte: „Schlaf du nur... oder möchtest du zu Hikari rüber? Dann wecke ich Tenzou...“ Ich deutete auf den Mann uns gegenüber und tatsächlich öffnete sich Kakashis Auge erneut einen Spalt: „Würdet ihr?“ Offensichtlich gefiel ihm der Vorschlag, mir auch, denn ich wusste wie sehr die Beiden ihre gegenseitige Nähe brauchten. Es war gut für Hikari und das Baby und gut für meinen Bruder.
Sanft berührte ich Tenzou an der Schulter, strich ihm entschuldigend über den Kopf: „Tenzou?.. könntest du mir kurz mit Kakashi helfen?“ Ruckartig setzte er sich auf: „Ist was ?“
„Nein, nein.. er würde gern rüber zu Hikari.. können wir das einrichten?“ Zuckersüß grinsend machte ich ihm schöne Augen. Mein Freund gab einen resignierenden Laut von sich: „Aber natürlich.. wenn du mich so ansiehst mach ich alles möglich...“ Ich klopfte ihm auf die Schulter: „Das wollte ich hören...“
Ok, so einfach wie ich gedacht hatte war es nicht. Wie ein nasser Sack hing mein Bruder an uns, weshalb wir prompt geräuschvoll die Kommode im Flur anrempelten und die darauf platzierten Bücher herunter fielen. Erschrocken stand Hikari vor uns und ich grinste erneut breit: „Er wollte gern zu dir...oder sollen wir ihn einfach hier liegen lassen?“ herzhaft lachend überlegte sie einige Sekunden gespielt, das Kakashi schwach den Kopf anhob: „ Im Ernst?“
Natürlich hatte seine Frau ein einsehen, und nachdem er bei ihr in guten Händen war, konnten Tenzou und ich uns auch ein wenig hinlegen, schließlich war es schon 3:30.

Ich erwachte erst wieder gegen Mittag, als Tenzou sich aus dem Bett bewegte. Schlaftrunken wie er noch war, musste er wahrscheinlich ins Bad und wäre ansonsten noch im Bett geblieben, doch was sein musste, musste nun mal sein. Einige Minuten kuschelte ich mich in seine Decke, hoffte er würde wieder kommen, musste irgendwann frustriert einsehen, dass dem nicht so war.
Die Stimme von Kakashi drang aus dem Wohnzimmer an mein Ohr, er klang deutlich kräftiger, bedankte sich bei Hikari für den Tee und begrüßte Tenzou, der an scheinend eben den Raum betreten hatte. Ich schloss daraus, dass Tenzou unter der Dusche gewesen war um sich richtig wach zu bekommen. Na ja und wir hatten gestern Abend ja erst unsere Bauarbeiten beendet, dementsprechend waren wir verschwitzt und schmutzig gewesen.
Ich musste dann wohl auch, langsam tapste ich ins Wohnzimmer, genoss die heitere Stimmung von allen und wünschte einen guten Morgen, auch wenn es schon Mittag war.
Kakashi lächelte mich an, Hikari strahlte über das ganze Gesicht. „Scheint, als hättet ihr beiden gut geschlafen...“ ich grinste zurück, umarmte dann Tenzou und küsste ihn sanft.
Hikari servierte uns das Frühstück im Wohnzimmer, wahrscheinlich um zu verhindern, dass Kakashi sich groß bewegte, zu mal er selber keine Anstalten machte, sich zu erheben. Steif saß er auf der Couch nippte an seinem Tee, bevor Hikari ihm einen Teller reichte. Meine Augenbraue wanderte nach oben, vorbeugen konnte mein Bruder sich also nicht. Er schien mein Blick zu bemerken: „Der Verband ist verdammt eng...Ich werde mich eine weile kaum bewegen können“ murrend biss er in sein Essen, bekam aber nicht so richtig was runter. Einige Sekunden war die gute Stimmung verflogen, Kakahsi ließ die Schultern hängen, wahrscheinlich dachte er an seine Pläne, die noch weiter in den Hintergrund rücken mussten und Hikari musterte ihn besorgt. Tenzou seufzte und übernahm es den Tag zu retten: „Hira und ich würden euch beiden gern etwas zeigen...“ meine Augen leuchteten, das hatte ich nicht erwartet, aber wahrscheinlich würde das genau der richtige Zeitpunkt sein, auch wenn mein Bruder nicht fit war, oder gerader weil er es nicht war.
„Wir würden noch das ein oder andere erledigen und euch dann abholen kommen...“ Beiläufig aß er weiter, während Hikari und Kakashi ihn, im Anschluss mich, fragend ansahen. Oh nein, ich würde nichts verraten, aber ich freute mich total darauf, war gespannt auf die Reaktion der Beiden.

Tenzou und ich machten uns auf den Weg, wir trommelten Sakura und Naruto zusammen und waren bemüht zumindest ein teil der Helfer zu bitten zu kommen. Besorgten Getränke und ein paar Knabbereien, die wir im Haus auf den von Tenzou gefertigten Tisch abstellten. Mein Freund war wirklich großartig, der Tisch war wunderschön, die Stühle passten perfekt und boten genug platz für bis zu 8 Personen. Wir baten Naruto und Sakura einige Sitzkissen zu organisieren und nachdem auch die da waren, waren wir bereit für unsere Überraschung.
Asuma und Tenzou liefen neben Kakashi, bereit ihn jederzeit zu unterstützen, während ich Hikari an die Hand nahm und vorneweg lief. Mein Herz pochte wie wild, ich hoffte wir hatten es richtig gemacht, das der kleinen Hatake Familie ihr Haus gefallen würde. Mein Bruder wirkte nervös, war blass, er mochte es nicht sonderlich nicht zu wissen worum es ging, zudem musste die Aktion ihn ziemlich Kraft kosten, doch da musste er jetzt durch.
Langsamer als es meine Geduld zu ließ kamen wir durch die Straßen, zum einen war es recht voll und zum anderen war Kakashi nicht auf der Höhe. Kurz blickte ich zu den drei Männern zurück, Tenzou lächelte und nickte, er war also der Meinung trotz allem den Richtigen Moment abgepasst zu haben.
Schon am Gartentor blieb Kakashi wie angewurzelt stehen, biss sich unter seiner Maske fest auf die Lippe. Kein Ton entkam ihm. Ungläubig sah er sich in dem Garten um, blinzelte beim Zustand des Daches und der neuen Fenster. Er sah die Details sofort, wie auch nicht anders von meinem Bruder zu erwarten. Tenzou schob etwas, damit er sich weiter bewegte und ich grinste breit, hob die Hand und klopfte an die Tür. Sakura öffnete uns, bat mit einer Einladenden Geste Hikari und Kakashi herein. Im Flur war es dann um Hikari geschehen, der Boden strahlte, die Farben leuchteten ihnen warm entgegen und sie verstand sofort warum sie hier waren. Tränen sammelten sich in ihren Augen, liefen ihr über die Wangen, von Kakashi hörte man noch immer nichts.
Als erstes führten wir sie in den Wohn- Essbereich, der einzige Bereich, der mit dem großen Tisch und er Küche, schon ein Teil Möbel besaß. Der Biss meines Bruders wurde fester, er zitterte und wusste nicht so recht wie ihm geschah, als ihn die vielen Leute lächelnd begrüßten.
Im nächsten Moment sackten mein Bruder etwas in sich zusammen, weshalb Asuma und Tenzou ihn an den Armen packten und auf einen Stuhl zogen.
Tenzou hockte sich vor ihn und sprach leise auf ihn ein. Es war deutlich zu erkennen wie überfordert mein Bruder mit der gesamtem Situation war, mit den Menschen und mit der Überraschung.
Mein Freund trat zur Seite bat Hikari zu ihnen zu kommen, welche sanft sein Gesicht in die Hände nahm und seinen Kopf an hob, den er hatte sinken lassen: „ Es ist fertig, Kakashi...alles...Sie haben alle geholfen, für dich...“ Sie machte eine Geste in die Runde.  
Meinem Bruder entkam ein leises: „Warum..?“ und ich schluckte, als einer der Dorfbewohner vortrat: „Weil du es dir verdient hast Junge...“ er legte seine Hand auf die Schulter meines Bruders  und drückte kurz zu. Zum ersten Mal in seinem Leben erfuhr Kakashi Rückenhalt, die Bewohner, die ihn beschimpft ausgegrenzt und sein ohnehin schweres Leben noch mehr erschwert hatten, zeigten ihm nun, das sie gelernt hatten.
Ich bekam eine Gänsehaut, die Freude in mir war so intensiv, wir hatten meinem Bruder ordentlich zugesetzt und konnten nun hier und heute alles wieder gut machen. Es dauerte einige Momente, bis langsam wieder Leben in ihn kam, er lehnte sich geschafft zurück, brachte dann aber ein Lächeln zustande: „Es ist perfekt...“ Die Leute jubelten.
Während wir Hikari und Kakashi alles zeigten, genossen die Helfer das Essen und die Getränke. Mit stolz geschwellter Brust zeigte Tenzou Hikari die Terrasse, ich wusste wie lang er daran gearbeitete hatte und freute mich für ihn, dass sein Werk so ankam, wie er es sich erhofft hatte.  
Im Verlauf des Nachmittags beobachtete ich Kakashi und Hikari dabei, wie sie leise lächelnd darüber sprachen, welche Möbel sie kaufen wollten und besonders Hikari freute sich darüber, dass wir das Kinderzimmer weiß gelassen hatten. Kakashis großer Wunsch war es gewesen gemeinsam mit seiner Frau das Zimmer zu gestalten und daran hielten wir uns. Ich hatte zwar auch tausend Ideen gehabt und wäre gerade in dem Raum gern kreativ geworden, überließ das aber den werdenden Eltern.
Nach weiteren zwei Stunden, lehnte mein Bruder geschafft an der Wand, er hatte sich gesetzt und schien mit sich zu kämpfen. Schon von weitem konnte ich erkennen, dass er wieder etwas Fieber hatte und Müde war. Dieser Zustand jedoch war jedes mal gut ihn zu locken, aus ihm Emotionen heraus zu kitzeln und das heute war die geballte Ladung Gefühle.  
„Hey, alles klar?“ besorgt setzte ich mich neben ihn.
„Ich weiß nicht was ich sagen soll Hira... Danke... Es ist toll geworden.. in so kurzer Zeit..“ er schüttelte den Kopf und griff sich in die Haare. Klar, hätte er das alleine bewerkstelligen wollen, wäre er Monate beschäftigt gewesen. Bis zur Geburt kaum zu schaffen.  
„Wir hatten viele Helfer... du hast mehr Freunde an deiner Seite, als du zuweilen geglaubt hast.. alle Menschen, die du hier siehst, haben freiwillig und sofort geholfen, als sie von dem Projekt erfahren haben... Endlich bis du angekommen Kakashi...du bist nicht mehr allein, mit nichts...“ Sein Kopf sank gegen meine Brust, ich umarmte ihn, hörte ihn leise weinen. Ich hatte ihn da wo ich ihn haben wollte.  
Hikari hatte etwas zum trinken für ihn besorgt, hielt sich aber zurück, als sie mich und ihn so sah. Ich war ihr dankbar für ihr feines Gespür, ihre selbstlose Art, sich in solchen Momenten zurück zu halten. Meine Bindung zu meinem Bruder wurde immer fester, meine Ängste in seiner Nähe die Beherrschung zu verlieren schwanden, ich genoss es in vollen Zügen ihn halten zu können.
„Ich habe mir so sehr gewünscht, dass du so reagierst...“ er lachte leise: „Das ich heule?“
Ich stimmte mit ein: „Hey, sonst heule ich immer... aber ich dachte eher daran, dass du dich freust...“ er löste sich von mir und sah mir fest in die Augen: „Ihr seid wirklich der Wahnsinn...“

Es wurde trotz Kakashis Zustand spät, die Leute verabschiedeten sich, wünschten den Beiden alles erdenklich gute im neuen Heim und für die Geburt ihres Kindes.
Bevor wir gingen schritten Kakashi und Hikari gemeinsam noch einmal durch die Räume, ließen alles auf sich wirken, machten Pläne. Er nahm sie in die Arme küsste sie zärtlich und lehnte seine Stirn gegen ihr, während seine Hand auf ihrem Bauch lag. Ich drehte mich weg, das war ein so intimer Moment, den wollte ich nicht stören und so bereitwillig wie sie mir vorhin den Moment gegönnt hatte, würde ich ihnen diesen schenken.
Tenzou und Asuma mussten meinen Bruder auf dem Heimweg kräftig stützen, den hatten wir geschafft und es blieb uns wirklich nichts, als ihn direkt ins Bett zu verfrachten.
Beschwingt machten Tenzou und ich uns direkt auf den Heimweg, nachdem wir Kakashi ins Bett gesteckt hatten. Vor dem Wohnhaus küsste ich Tenzou liebevoll: „Du bist großartig...ich liebe dich...“ Er lächelte mich sanft an, umfasste mein Gesicht und küsste mich erneut: „Bis du glücklich?“ Ich umarmte ihn fest: „Und wie... Danke, dass du die letzten Wochen mit mir durchgezogen hast....Du hast wieder ordentlich zurück stecken müssen..“ Schuldbewusst strich ich ihm über den Kopf, er schloss kurz die Augen. „Du und Kakashi habt eine ganz besondere Geschichte, sich dazwischen drängen zu wollen, wenn ihr zwei Sturköpfe einen Plan habt ist vergebene liebes Mühe...“ er grinste schelmisch, leicht lüstern: „ Es ist einfacher gemeinsam mit euch an einem Strang zu ziehen.. meistens wird man dann belohnt.“ Genießerisch drückte er sich an mich und ich wusste, dass sein Abend noch nicht vorbei war.
Heute würde er alles bekommen, was er sich wünschte. Das hatte er sich verdient.
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