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Hira

von Kitana02
Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P16 / Gen
Kakashi Hatake OC (Own Character) Yamato (Tenzo)
20.04.2021
14.01.2022
32
206.754
15
Alle Kapitel
34 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
30.08.2021 4.814
 
Hey ihr Lieben,
verzeiht die lange Wartezeit, aber nun geht es weiter..
Viel Spaß mit diesem Kapitel
Liebste Grüße Kitana


22.

Die Tür fiel ins Schloss und augenblicklich wurde ich nervös. Die Hokage schmunzelte und strich sich betont lässig eine Strähne aus der Stirn: „ So nun sind wir ihn endlich los...setz dich nur wieder hin...“ sie deutete auf das Sofa und nahm mir gegenüber platz.
„ Ich weiß nicht genau was Kakashi dir gezeigt hat, aber mit Sicherheit sind es keine Fakten sondern ausschließlich Erinnerungen gewesen. Sein schlechtes Gewissen schiebt sich immer in den Vordergrund und dieses Jutsu perfekt zu beherrschen, wäre selbst für Hatake Kakashi in einem deutlich fitteren Zustand kaum zu meistern gewesen.“ Sie ließ das Gesagte einige Momente im Raum stehen und musterte mich eingehend. „ Im Grunde weißt du nur wenig über dich selbst, oder?“ Unschlüssig was ich antworten sollte nickte ich einfach, was brachte es mir ihr Dinge zu erzählen, die sie wahrscheinlich schon wusste: „ Darf ich eine Frage stellen?“
„Nur zu, dafür sind wir hier zusammen...“ Die Hokage faltete die Hände unter ihrem Kinn zusammen und stützte sich leicht darauf ab.
„Wie kommt es, dass sie alles über mich wissen.. ich meine, mein Bruder ist nicht bekannt dafür, mit unserer Geschichte Hausieren zu gehen und jedem unseren Lebensweg zu unterbreiten.“
Die Frau lächelte: „ Da hast du allerdings recht...Dein Bruder musste sich nach seiner Rückkehr von Danzou einigen Verhören stellen, immer wieder und wieder. Du darfst nicht vergessen, mit der Degradierung von Kakashi ging eine immense Stütze des Dorfes verloren. Es gibt niemand vergleichbaren. Das wussten auch die Ältesten, ihnen missfiel jedoch seine innere Einstellung.“ Seufzend legte sie eine Pause ein: „ Er ließ sich nicht von dem Gedanken abbringen dir zu Helfen, ließ sich nicht überzeugen, dich als Verräterin zu betrachten und auf Jagd nach dir zu gehen... Aus diesem Grund wurde ihm der Rang eines ANBU-Hauptmannes aberkannt. Sein Auge wurde versiegelt, weil er dich mit Hilfe des Sharingan ausfindig machen konnte... er hätte dich kontaktieren können, seine Spuren verschleiern und Konoha verraten, ohne, dass es einem von uns aufgefallen wäre... Er war in den Augen der Ältesten zu gefährlich. Es gab eine Mission nach der man ihm einiges zu Lasten legte, für das er nichts konnte. Hayate kam damals ums Leben und das einzige was die Ältesten interessierte war die Tatsache, dass Kakashi versuchte seine Kompetenzen als Chuunin zu überschreiten. Darüber, dass er recht hatte und es Fehler des Gruppenführers gewesen war, dass sie einen Mann verloren, sprach niemand. Hiruzen-Sama war es zu verdanken, dass man das Sharingan nur versiegelte, gefordert wurde etwas anderes. Als Hiruzen starb und ich das Amt übernahm, rollte ich jeden einzelnen Fall wieder auf, auch den über dich, ich wollte Antworten von deinem Bruder.“ Wütend funkelte ich sie an: „ Sie haben ihm das selbe angetan?“ Rage wütete in mir und ich schluckte schwer, um mich unter Kontrolle zu halten. Ballte die Fäuste und schrie mir meinen Frust innerlich von der Seele.
„Ja und nein, ich hätte von Hatake Kakashi niemals erwartet dich zu verfolgen und auszuliefern, doch wäre es für ihn der einfachere Weg gewesen, wenn er dich einfach vergessen hätte.... Er gab mir alles was ich wissen wollte, unter der Bedingung, dass er einen Weg finden dürfte dich zurückzuholen...er gab einfach nicht auf...und das schätze ich sehr an ihm. Uns waren leider die Hände gebunden. Ich musste eine öffentliche Untersuchung anberaumen, leider musste er aus genau diesem Grund die Versiegelung weiter ertragen und mit dieser, unter seinen Einschränkungen leiden. Die letzten drei Jahre waren für ihn ein harter Kampf... Auf der anderen Seite war ich nur mit einer öffentlichen Untersuchung befähigt zu forschen und einiges über deinen Körper, eine Heilmethode und einen Lösungsweg, für das erlernen deiner ganz eigene Fähigkeiten zu entwickeln....Er fand sich tapfer mit allem ab, wartete geduldig auf meine Ergebnisse und stellte sich freiwillig weiteren Verhören. Jetzt brauchen wir nur noch den Ausweg aus Danzousfängen...“ Verwirrt blinzelte ich: „ Aber die Therapie von Danzou hat doch angeschlagen?“ Mir wurde heiß und kalt, der Blick den sie mir zuwarf gefiel mir überhaupt nicht.
Tsunade sah mich mitleidig an: „ Kleine Hira, die Therapie hat lediglich verursacht, dass du das Gen zur Chakrakontrolle für einen gewissen Zeitraum in dir trägst, leider muss ich sagen ist das nicht von ewiger Dauer...Dein Körper kann es nicht selber produzieren, wenn es verfällt und das tut es, dann ist die Ausgangssituation wieder die selbe. Für dies Art Therapie, war dein Organismus schon zu erwachsen.“ entsetzt starrte ich sie an, ich war nicht geheilt? Angst überkam mich, ich würde nicht zu meinem Bruder zurück gehen, die Gefahr doch wieder auf ihn zu reagieren war zu groß und auf keinen Fall wollte ich ihn wieder leiden sehen: „ Oh nein, ich hätte ihm was antun können ohne es zu wissen? Ich hätte ihn...“ meine Hände zitterten, ich schnappte nach Luft und starrte die Hokage Hilfesuchend an.
„Beruhige dich Hira, im Moment wirkt es ziemlich gut und es gibt eine dauerhafte Lösung. Es gibt zwei Faktoren, die es in der Vergangenheit schwierig für euch beide gemacht haben . Zum eine die Manipulation durch das Sharingan und Orochimaru, die dir nun seit Jahren fern bleibt. Zum andern die enorme Menge an Chakra in dir. Das Chakra ist so hochkonzentriert in deinem Körper, dass sich ein Teil deiner Persönlichkeit abgespalten und in Kombination mit der riesigen Menge Energie, in deinem Körper Manifestiert hat. Was ich damit sagen möchte, nichts von dem was geschehen ist, lag wirklich in deiner Hand, du kannst nichts dafür...“ Ein undefinierbarer Blick legte sich auf ihre Züge: „ Auch Kakashi trifft keine Schuld, in Anbetracht seines zarten Alters ist es bemerkenswert, was er auf die Beine gestellt hat, um dich zu kontrollieren. Und so furchtbar das auch klingt, wäre er nicht gewesen, wärst du schon lange nicht mehr am Leben.
Sein Siegel ist fehlerhaft, weshalb die Manipulation von außen so leicht gelang, aber wie gesagt in seinem Alter...“ Ich unterbrach sie forsch: „ Haben sie das Kakashi auch gesagt? Haben sie ihm gesagt, dass er ein Fehler gemacht hat und deshalb die ganze Scheiße zwischen uns passiert ist?“ Es zerriss mich beinahe, die Annahme, dass mein Bruder sich Vorwürfe machte, weil er als Kind mein Leben gerettet hatte und dabei ein Fehler auftrat.
„Wo denkst du hin... Dein Bruder ist ein verdammtes Genie, er hat den Fehler selber gesehen und sein Jutsu weiter entwickelt, gemeinsam mit seiner Technik war es möglich eine Strategie zu erarbeiten, um dir helfen zu können..“ Streng sah sie mich über ihre Hände hinweg an, wieder einmal war ich naiv und impulsiv gewesen. Über meine Rage hatte ich außer Acht gelassen, dass die Hokage mir bereits sagte, eine Lösung gefunden zu haben: „ Verzeihen sie Hokage-Sama, ich wollte ihnen nichts unterstellen...“ Sie seufzte und rieb sich die Stirn, nachdem sie ihre verschränkten Finger gelöst hatte und sich nun in ihrem Stuhl zurück lehnte: „ Du vergisst, dass du dein Bruder in einigen Bereichen nicht kennst und du unterschätzt ihn...Er ist unglaublich stark, einer der stärksten und es wird nur wenige geben, die ihn überbieten können...Einer davon wirst du sein...“
Ich begann zu husten, hatte mich bei dem Gesagten prompt an meinem Speichel verschluckt: „ Bitte?“ Ich sollte meinem Bruder überlegen sein? In welcher Welt käme es soweit, dass jemand Hatake Kakashi, dem weißen Dämon, das Wasser reichen kann? Es passte einfach nicht in mein Weltbild, meine Vorstellungskraft reichte nicht aus, um mir das wirklich ausmalen zu können. Und dann ausgerechnet ich? Die Normalo, die nichts Könnerin, die Unfähige.
Mit einem Mal kamen Sequenzen von Gesprächen in mir auf, Sequenzen in denen mein Bruder mich sanft lächelnd zu beruhigen versuchte, mir sagte, dass es nicht schlimm sei Normal zu sein, dass irgendwann die Zeit käme in der ich allen zeigen würde was in mir steckt. Er wusste es die ganze Zeit, er hat es geahnt, mich zurück halten wollen bis er einen Weg gefunden hatte mir zu helfen, aus mir das zu machen was ich mir wünschte. Meine Ungeduld war es gewesen, die ganze Zeit, die alle Probleme hervorgerufen hatte. Sein bemühen mich solange zu verstecken, bis alles in geregelten Bahnen laufen würde, hatte ich zerstört, alles wofür er so hart gearbeitet hatte, war hinfällig als ich mich entschied zu Danzou zu gehen. Wieder fühlte ich mich schlecht, mein Bruder hatte versucht es mir zu erklären, all die Jahre und ich hörte ihm nicht zu, das hatte ich nie wirklich getan und es machte mich traurig, dass ich ausgerechnet in ihm immer einen Feind gesehen habe.
Ich schüttelte meine trüben Gedanken ab und sah wieder zur Hokage auf.
Grinsend sah sie mich an: „ Die größte Schwäche deines Bruders ist der Chakrahaushalt, im Vergleich zu dir, ist der lächerlich klein...Und er stößt gerade dort immer wieder auf seine Grenzen...Diese Schwäche wirst du trotz Therapie kaum haben, dafür hat er gesorgt....“
Ich wusste nicht, wie ich auf diese Offenbarung angemessen reagieren sollte, ich war irgendwas zwischen hysterisch lachend und ungläubig dreinblickend hängengeblieben, als sie sich schmunzelnd räusperte: „ Nun gut, kommen wir zu dem eigentlichen Finale... Raiton, ist nicht einfach ein Element...“ Sie erhob sich schritt zum Fenster herüber und verschränkte die Hände hinter ihrem Rücken. „Es gibt nur sehr wenige die Raiton wirklich beherrschen und die mit dem Element Geborenen unterliegen gewissen physikalischen Grenzen, die ihren Einsatzspielraum hemmen. Dein Bruder ist mit diesem Element geboren und beherrscht es in einer Weise, die man selten gesehen hat, dennoch hat auch er seine Grenzen. Du hingegen bist etwas ganz besonderes, dich gibt es nur ein mal, nicht zu Letzt auch wegen der Bemühungen deines Bruders. Raiton-Nutzer ohne das Kontrollgen haben eine generelle Lebenserwartung von maximal 5 Jahren, ein bisschen mehr ein bisschen weniger. Du bist die erste, die es bis zu ihrem 20. Lebensjahr geschafft hat..Das ist bedeutend. Wir reden hier über das materialisieren und dematerialisieren des eigen Körpers, du selbst kannst, mit der ausreichenden Kontrolle, zu Raiton werden, es nicht nur manipulieren. Ein Teil deiner Selbst, du würdest es wahrscheinlich als „dunkles Ich“ bezeichnen, ist ja, wie vorhin erwähnt, schon an dein Chakra gekoppelt. Wir können momentan nicht abschätzen, welche Fähigkeiten sonst noch in dir verborgen sind, dennoch mit dem richtigen Einsatz und Training, wird man deine Fähigkeiten als Gottähnlich beschreiben.“ Sie sah mich abschätzend an, schien heraus finden zu wollen, was ich dachte: „ Kakashi ahnte das alles schon sehr lange, weshalb er dich an ein normales Leben binden wollte..er wollte verhindern, dass sich alles für dich ändert...Der Blick der Menschen auf dich... Er weiß wie sich das anfühlt, Hira und er wünschte sich für dich etwas anderes. Die meisten Menschen haben Angst vor besonderen Fähigkeiten, der Andersartigkeit von dir und deinem Bruder.. Sie würden dich meiden, dir die grauenvollsten Dinge nachsagen, wie sie es schon bei deinem Bruder getan haben... Er wollte warten bis du alt genug bist, die Dinge zu verarbeiten, dich zu entscheiden welchen Weg du beschreiten möchtest... Dir dann einen Weg ebnen. Er war sich sicher, dass du deine Fähigkeiten selber spürst und sie nutzen wollen wirst, schließlich seid ihr zwei euch in einigen Bereichen sehr ähnlich“ Sie zwinkerte mir zu.
Ich atmete tief durch, meine Knie fühlten sich weich an und ich war froh, dass sie mich vorhin gebeten hatte, mich zu setzen: „ Wieso nennt man ihn eigentlich „Weißer Dämon“? Das habe ich nie richtig verstanden...“ Ehrlich interessiert sah ich sie an und erschrak ein wenig über den traurigen Blick der Hokage: „Ach Hira, Kinder können so grausam sein...Dein Bruder hat nie etwas anderes erlebt oder gelernt als das Shinobi Dasein. Seit frühster Kindheit klebt Blut an seinen Fingern und es zieht sich, wie ein roter Faden, durch sein Leben. Die Leute gaben ihm damals die Schuld an dem Tod von Obito, eigentlich war es schon schlimm genug, dass er sich die Schuld selber gab, doch der Druck von außen zwang ihn fast in die Knie. Wären Minato und Du nicht gewesen.. wer weiß...“
Ich schluckte, wusste nicht ob ich mich an diese Zeit erinnern wollte, der Ausdruck der Hokage, sprach Bände. „Das Sharingan von Obito gab ihm für das dämonische Äußere den letzten Schliff und die Kinder fürchteten ihn. Die weißen Haare, das rote Auge und seine Fähigkeiten Raiton zu beherrschen komplettierten das Bild und die Erwachsenen im Dorf gaben ihm schlussendlich den Namen „weißer Dämon“, keinesfalls als Kompliment gemeint... Die Gerüchte kochten Hoch, als man dich mit ihm sah, er wurde beschimpft, bedrängt und noch mehr ausgegrenzt als vorher. Man behauptete er hätte dich entführt und dich mit seinem Fluch angesteckt. Das sie nicht mit gezogenen Waffen auf Dämonen Jagd gegangen sind, verdankte er damals Minato... An allen Ecken hatte man es auf ihn abgesehen und er zog sich immer mehr zurück, versuchte diesen unheimlichen Druck standzuhalten und vor dir zu verbergen...“
Die Hokage zischte wütend, das Geschwätz der Menschen schien sie genauso zu verärgern, wie mich. Ich konnte es nicht verstehen, dass man jemanden wie ihn, der so ein hartes Schicksal ertrug und sich alleine durchbiss, das Leben noch schwerer machte.
„Nun gut, im Grunde sind das die Fakten... Kakashi hat ein Jutsu entwickelt auf Basis seines Siegels, dass die Chakrakontrolle des dir fehlenden Gens imitiert...wir werden also nicht versuchen das Gen zu erschaffen und dir einzusetzen, sondern es mit Hilfe eines Jutsus ersetzen...Immer unter der Voraussetzung, dass du das möchtest.... Es ist eine Kombination aus Medizinischer und Körper- manipulierender Technik... Allerdings brauchen wir dafür Zeit und die haben wir momentan nicht, Danzou erwartet dich zurück.“
Meine Nackenhaare stellten sich auf, ich fröstelte und mein Gesicht verfinsterte sich. Ich wollte  nicht, alles in mir schrie, bettelte und flehte, doch es würde nichts bringen. Um Kakashi, Hikari Tenzou und ganz Konoha nicht zu gefährden, würde ich es auf mich nehmen und zurück kehren, das war ich vor allem Tenzou und Kakashi schuldig.
„ Eine Frage hab ich noch....“ Die Hokage drehte sich wieder zu mir um und blickte ich an: „ Nur zu, du darfst offen sprechen Hira...“
„Ahnt Danzou, dass seine Therapie fehlgeschlagen ist? Weiß er von meinen Fähigkeiten?“
Seufzend fuhr sich die Hokage über die Stirn. „ Wenn ich ehrlich bin, wissen wir nicht in wieweit Danzou in alles eingearbeitet ist... Der Medizinische Teil ist Orochimarus Aufgabe und der behält solche Details gern für sich.“ Sie pausierte schien erneut abzuwägen, ob sie mir diese Informationen, die ihr im Kopf herum schwirrten preisgab oder für sich behielt, begann dann aber seufzend zu sprechen: „ Hira, dein Bruder ahnt, dass weder Danzou noch Orochimaru sich des ganzen Ausmaßes bewusst sind, er glaubt nicht daran, dass sie wissen, was er weiß...Wenn dem so wäre, hätten sie dir gegenüber eine andere Vorsicht walten lassen. Sie hofieren dich, weil du für Konoha wichtig zu sein scheinst, wissen allerdings nicht genau warum und wenn ich ehrlich bin war bis vor kurzem Kakashi der einzige der die gesamten Details erarbeitet hatte und wusste... Weder Hiruzen noch Minato wurden in alles eingeweiht....Und ich bezweifle, dass ich alle Einzelheiten erfahren habe... Das Jutsu, welches wir planen, würde Kakashi mit mir gemeinsam anwenden, er möchte sichergehen, dass es keinen Kanal zur Manipulation mehr gibt, auch für ihn nicht mehr... du wärst immun gegen den Einfluss des Sharingan...“  
Ich wurde auf meinem Platz immer kleiner, es passte mir ganz und gar nicht. Der Feind war unberechenbar und selbst Kakashi wusste nicht welche Informationen sie hatten. Klar war mir nur das mein Bruder und Tenzou alles versuchten, um mich aus der Höhle des Löwen zu befreien.  Tränen sammelten sich in meinen Augen: „ Wie nur soll ich Kakashi jemals danken...“ ich rieb mir die Flüssigkeit hinfort, wollte nicht, dass mich die Hokage so sah und doch hörte ich sie herzlich lachen. „Ach Hira, das ist unheimlich einfach....“ verwirrt blinzelte ich sie an, wusste nicht so recht, wie sie das meinte: „ ...mach das, was dein Bruder sich immer gewünscht hat.. werde glücklich...“ sie lächelte mich warm an, bevor sie hinzufügte: „ Und ein kleiner Tipp von mir, lass ihn nicht alleine...Du und Hikari ihr seid die einzigen Menschen, denen er bedingungslos vertraut und alle seine Liebe schenkt... er verdient es, diese Gefühle zurück zu bekommen, auch wenn die harte Schale über seinen weichen Kern hinweg täuscht...“

Noch während ich mich wieder auf den Weg zu Kakashi machte, mir der Regen, der eingesetzt hatte, über das Gesicht lief, dachte ich nur an diese Worte. Mein Bruder verdiente meine Liebe und davon hatte ich eine Menge für ihn, nur bisher hatte ich nie die Möglichkeit ihm das angemessen zu zeigen. Missmutig schnaubend blieb ich auf der Straße stehen und starrte in den grauen Himmel, diesen Anblick würde ich vermissen, egal welche Farbe der Himmel hatte, blau oder grau, er symbolisierte Freiheit, eine Freiheit, die ich nur für einige Augenblicke genoss, wieder aufgab und so schnell nicht wieder bekommen würde. Es erschien mir falsch in Selbstmitleid zu versinken, die Menschen um mich herum würden das schwerere Los haben, sie machten sich Vorwürfe mir nicht helfen zu können, litten unter der Trennung und unter dem Gedanken mir könnten furchtbare Dinge widerfahren. Ich habe so lange gebraucht um zu verstehen, so entsetzlich lange. Kopfschüttelnd schloss ich die Augen, der Regen belebte mich und ich lächelte. Ja, ich hatte lange gebraucht, doch ich hatte verstanden und das würde ich mir für die Zukunft bewahren.

Als ich durch die Tür in die Wohnung kam, grinste mein Bruder mich an. Ich musste zugeben, irgendwie machte sein Blick mich nervös: „ Hira, schön dich zu sehen...Wir sollten uns noch über zwei drei Dinge unterhalten, die dein Siegel betreffen...“ er deutet vor sich auf die Couch, auf der er saß und ich folgte. Er war noch immer etwas blass um die Nase und ich bezweifelte, dass es für ihn gut war sich mit meinem Siegel zu beschäftigen. Doch war mir auch bewusst, dass er keine zweite Gelegenheit bekommen würde und diese, die er hatte, würde er nicht verstreichen lassen.
Tenzou gesellte sich zu uns, während Hikari meinem Bruder ein Glas mit Wasser reichte und mich dann aufmunternd ansah. Erleichtert stellte ich fest, dass er das Glas wieder ruhig halten konnte, er sich daher wahrscheinlich die letzten zwei Stunden zumindest nicht von dem Sofa bewegt hatte. Ich knetete meine Hände, beobachtete meinen Bruder dabei wie er das Glas ansetzte und fragte mich, ob er das absichtlich machte um mich noch mehr zu verunsichern.
Denn, seine theatralische Pause, als er das Wasser trank, trug nicht dazu bei, dass sich meine Nervosität legte. „Danke Hikari..“ Er reichte ihr das Glas zurück und sah nun wieder zu mir: „ Ich brauche die Flüssigkeit in meinem Körper, warum.. wirst du gleich sehen.....Als erstes zu den Veränderungen an deinem Siegel...“ Einige Fingerzeichen, denen ich mit meinen Augen kaum folgen konnte, tätigte er in der Luft, dann ergriff er meine Hand: „ Tut mir leid, dass wird jetzt etwas unangenehm...“ zwei weitere Zeichen, die er mit einer Hand formte, dann biss er sich in den Finger. Angespannt betrachtete ich den kleinen Tropfen Blut, der sich in aus der Wunde drückte und auf der Fingerkuppe tanzte, erschrak etwas, als er mit seinem Blut einige Schriftzeichen auf meine Handfläche malte. Ich beobachtete ihn dabei, seine Züge konzentriert, seine Lippen fest aufeinander gepresst und das Sharingan geöffnet, es schien ihn Kraft zu kosten, obwohl seine Bewegungen nicht einen Moment davon zeugten, dass es ihm schwer fiel. Beeindruckt musterte ich die Schriftzeichen, die er mit seinem Blut geschrieben hatte, zuckte etwas zusammen, als sie zu glühen begannen und in einer Reihe, wie an einem Faden gezogen, an meinem Arm hinauf zu meinem Nacken wanderten. Ich keuchte auf, es brannte, mir wurde heiß und schwindelig, die Stimme von Kakashi nahm ich nur weit entfernt wahr: „ Es ist gleich vorbei, versprochen....“ es folgte eine zweite Reihe an Schriftzeichen, zwei weitere Fingerzeichen und eine Minute später, war der Spuk vorbei. Schwer atmend lehnte ich mich vor, sah dann zu Kakashi auf, der zwar lächelte, aber ebenfalls etwas geschaffter als noch vor einigen Minuten wirkte. Tsunades Worte kamen mir wieder in den Sinn, sein Sharingan entzog ihm eine Menge Energie, ich wollte etwas sagen, doch er hob die Hand.
„Das war der erste Schritt, jetzt zeige ich dir, was passiert wenn ich dich über das Siegel kontaktieren möchte.“ Ich fügte mich, würde ihn nicht davon abhalten können und je länger ich mich sträuben würde, desto mehr Kraft würde es ihn kosten. Zu diskutieren hatte im Moment wirklich keinen Sinn.
Gespannt sah ich dabei zu, wie sich mein Bruder wieder straffte, Hikari und Tenzou jedoch näher an ihn heran traten. Sein Sharingan leuchtete auf, die Tomoe tanzten um die Pupille und in seiner Handfläche erschien eine Blase aus Wasser. Sie schillerte wie eine kleine Seifenblase, in allen Regenbogenfarben.
Sequenzen aus meiner Kindheit brachen über mich herein, wie Kakashi strahlend mit dem Rücken auf einer Wiese lag und Seifenblasen in die Luft blies. Ich war mit wehendem Haar und schallendem Gelächter den kleinen Blasen hinterher gejagt und versuchte sie zu fangen.Ich verlor mich in diesem Bild, es wirkte so ausgelassen und voller Freude, Liebe und Harmonie zwischen ihm und mir. Nur schwer konnte ich den Impuls unterdrücken, das erschaffene Objekt in der Hand meines Bruders mit einem diebischen Grinsen zum platzen zu bringen, so gefangen war ich in dieser Erinnerung. Konnte mir vorstellen, dass es wahrscheinlich viel Energie kostete die Blase aufrecht zu halten und ich fokussierte mich wieder auf ihn.
„Ich hab dir doch gesagt...Die Zeit mit dir war sehr schön...“ Erschrocken sah ich auf, sein normales Auge wirkte feucht und mir wurde klar, dass es etwas war, was er mir aus Versehen gezeigt hatte: „Entschuldige, die selbe Assoziation, wie du gerade, hatte mein Gehirn wohl auch...es ist schwierig solche Sequenzen zu verhindern, nach dem was ich dir alles gezeigt habe. Mein Geist noch nicht wieder ganz abgeschottet...“ er schüttelte den Kopf, schluckte schwer und brachte dann die Blase in seiner Hand zum rotieren. Erst als sie eine gewisse Geschwindigkeit erreicht hatte, legte er behutsam seinen Zeigefinger an die Oberfläche, die Kugel und sein Finger begannen violett zu Leuchten, in langen Ketten bildeten sich Fäden, sie schienen sich zu verfestigen und nahmen Formen an. Es war ein faszinierendes Schauspiel, die neu erschaffenen gläsern wirkenden Gebilde tanzten bis sie ein Schriftzug ergaben, schwebten in der Luft, als würden sie auf etwas warten.
Ich spürte plötzlich, dass mein Arm kribbelte, er brannte etwas, unangenehm, aber nicht schmerzhaft im eigentlichen Sinne. Mit weit geöffneten Augen, stutzte ich und musste ein zweites Mal auf meinen Arm schauen. Dort standen die selben Zeichen, wie die vor Kakashi in der Luft und mir liefen die Tränen, als ich endlich realisiert hatte, was dort stand.
„Ich hab dich sehr Lieb, gib auf dich acht...“
Die Blase verging, die Zeichen verschwanden und Kakashi lehnte sich leise stöhnend zurück, schloss einige Sekunden müde die Augen. Tenzou hatte ihn an der Schulter gepackt, verhinderte das er von der Couch fiel und Hikari reichte ihm ein weiteres Glas mit Wasser, was Kakashi gierig trank.
Ich nutzte die kurze Pause, bemüht mich wieder zu fassen, fiel meinem Bruder dann um den Hals: „ Danke, dass du mich nicht aufgibst.. danke, dass du da bist... Ich hab dich auch so lieb...“
Alle beistehenden schluckten, wir mussten uns jetzt verabschieden, das war jedem klar.
Mir liefen die Tränen in strömen, was hieß mir liefen die Tränen, ich heulte wie ein Schlosshund und ich spürte an meiner Wange, die ich nah an Kakashi gepresst hatte, dass diese feucht wurde. Verwundert sah ich auf, Kakashi weinte und ihm stand der selbe Kummer ins Gesicht geschrieben, wie mir. Seine Arme griffen nach mir, drückten mich nah an sich und er vergrub sein Gesicht an meinem Hals. Kein weiteres Wort kam uns über die Lippen, jedes wäre auch zu fiel gewesen, denn wir spürten uns, das war alles was er brauchte und alles was ich brauchte.  
Langsam ließ ich von ihm ab, wand mich dann an Hikari, schloss sie in die Arme und flüsterte ihr ins Ohr: „ Du bist so großartig zu ihm, genießt eure Zeit, liebe ihn für mich mit und ich freue mich darauf, dich bald wieder zu sehen, Schwester...“ Ich wurde fester gedrückt, sie zitterte und doch spürte ich die Erleichterung, die von ihr ausging. Es schien ihr viel zu bedeuten, dass ich sie akzeptierte. Auch von ihr ließ ich ab, blickte dann zu Tenzou.
Er stand neben dem Sofa, sah mich nicht an, starrte stur auf den Boden und ballte die Fäuste. Ich wollte ansetzen etwas zu sagen, doch Kakahsi erhob sich geräuschvoll und legte ihm eine Hand auf die Schulter: „ Ich verlass mich auf dich, bring sie gut hin...“ er nickte, nahm dann den Hasen entgegen, den Hikari aus meinem Zimmer geholt hatte. Mir blieb das freudige Quieken im Halse stecken, dass ich beim Anblick des Stofftieres in mir aufkommen fühlte, der traurige Ausdruck aller Beteiligten gab das einfach nicht her. Ein letzter Blick meines Bruder, bevor er Hikari an die Hand nahm und sie im Schlafzimmer verschwanden.
Nun stand ich ihm alleine gegenüber, wollte soviel sagen, brachte aber nichts über die Lippen. Ich wollte ihm sagen, dass ich ihn liebte, dass ich ihn vermissen würde und am liebsten nicht gehen wollte und doch, ich konnte mich nicht überwinden. Tenzou seufzte schwer: „Wir sollten gehen Hira...“ Stumm trottete ich ihm hinterher, folgte ihm die Treppe hinunter auf die Straße und schaffte es erst weitere vier oder fünf Meter später, meinen Körper dazu zu bewegen, nach seiner Hand zu greifen. Meine Finger legten sich in seine und augenblicklich fühlte ich mich wohl, er lächelte. Ich kratzte alles an Mut zusammen was ich aufbringen konnte, blieb stehen und sah ihm fest in die Augen, als er sich zu mir umgedreht hatte.
„Ich liebe dich.. da bin ich mir sicher... Ich weiß ich bedränge dich damit wahrscheinlich, aber ich wollte, dass du das weißt...Wir wissen nicht, ob oder wann...“ unwirsch unterbrach er mich, schüttelte zornig den Kopf: „ Hira ich will das nicht hören...“ Im ersten Moment fühlte ich mich vor den Kopf gestoßen, spürte Ablehnung und dachte ich wäre zu weit gegangen. Doch entgegen meiner Erwartungen, stieß er mich nicht von sich, sondern kam ein Schritt auf mich zu, legte seine Hände zärtlich an meine Wangen: „ Wir sehen uns bald wieder... ich vertraue deinem Bruder, hörst du?“ Seine Stirn sank gegen meine und ich biss mir auf die Lippen, als ich seine Stimme erneut hörte: „ Hira Shinzen ob du es glaubst oder nicht... Ich liebe dich genauso und ich kann es kaum erwarten dich wieder in meine Arme zu schließen...Ich lasse dich nur ungern gehen und glaube mir, wenn du zurück bist … dann lasse ich dich nie wieder los....“ Ich brach in Gelächter aus und er stimmte mit ein: „ Das klang jetzt verdammt kitschig Tenzou... so was aus dem Mund eines Elite Shinobis...“
Er zog mich näher zu sich, ignorierte die Blicke der Passanten, küsste mich sehnsüchtig, liebevoll und ich spürte, wie ihm die ein oder andere Träne die Wangen hinab rann. Mit Tränen in den Augen legten sich meine Hände an seine Wangen: „Du brauchst mich das letzte Stück nicht mehr bringen Tenzou...“ langsam löste ich den Körperkontakt, aber nicht meinen Blick, nahm Abstand zu ihm.
Immer weiter lief ich Rückwärts, ging so sicher, dass er mir nicht folgte. Bis er mir mit Zeichensprache eine letzte Botschaft mit auf den Weg gab „Ich erwarte dich hier zurück...wir sind verbunden, denn ich liebe dich“
Alles in mir brach zusammen, ich rannte so schnell ich konnte, rempelte zwei Leute an, entschuldigte mich knapp, dennoch ohne zurückzublicken. Wenn ich mich noch einmal umdrehen würde, würde ich den Mut verlieren zurück zu Danzou zu gehen. Ich rannte, ließ alles hinter mir zurück. Meinen Bruder, meine Schwester, meine Liebe und meine Freiheit.
Ich rannte, bis mich die Dunkelheit der Stollen in das unterirdische Gewölbe einfing, die kühle modrige Luft entgegenschlug und mir klarmachte, dass ich mich wieder in Gefangenschaft befand.
Erst hier verlangsamte ich, lehnte mich keuchend und zu meiner Schande heulend gegen die lehmigen Wände, ging in die Hocke und griff mir in die Haare.
Plötzlich brannte mein Arm, irritiert sah ich auf ihn hinunter und brach gleich wieder in Tränen aus.
„Wir sind bei dir..“ Stand darauf, nicht so sauber, wie bei dem Versuch in unserem Wohnzimmer und mir kam der Gedanke, dass es Kakashi einiges abverlangte, dieses Jutsu erneut anzuwenden.
„ Du sollst dich doch schonen du Idiot... außerdem hast du mir nicht gesagt wie ich dir antworten kann...“ ich murmelte vor mich hin, während ich weiter zusammen sank und meinen Kopf in meine Arme bettete. Erneut brannte mein Arm und ich stutzte „Das mit dem Idiot hab ich gehört...“
Ich lachte und heulte gleichzeitig, die Schrift verschwand, doch dieses Zeichen hatte mir Kraft gegeben. Dieses Mal war ich nicht alleine hier unten, egal was Danzou vorhatte, sie alle waren bei mir. Mit neuer Entschlossenheit, näherte ich mich meinem Ziel, öffnete die Tür und ging sofort auf die Knie: „Ich bin zurück Meister...Wie versprochen, drei Tage sind vergangen...“
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