Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast 

Alles auf Anfang

Kurzbeschreibung
GeschichteLiebesgeschichte / P18 / Mix
Alexander "Alec" Lightwood Clarissa "Clary" Fray Isabelle "Izzy" Lightwood Jace Wayland / Jonathan Christopher Herondale Magnus Bane Simon Lewis
27.03.2021
07.09.2021
3
4.833
3
Alle Kapitel
14 Reviews
Dieses Kapitel
5 Reviews
 
 
27.03.2021 1.567
 
Hallo zusammen,

ich habe jetzt den ganzen Tag hin und her überlegt, ob ich wirklich mit dem Veröffentlichen heute starten soll. Im Moment komme ich nur ganz schlecht it dem Schreiben voran. Das bedeutet, es wird hier definitiv frühestens alle zwei Wochen ein neues Kapitel geben. Ich hoffe, ihr lest meine Geschichte trotzdem. Mein Dank gilt Elli17 für ihre unermüdliche Korrekturarbeit! Vielleicht für die Neuen unter euch: die Alterskennzeichnung ist bei mir nicht umsonst. Es wird hier zwar langsam losgehen, aber es wird noch nötig sein.
So, jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen und bin gespannt, ob und as ich von euch als Rückmeldung erhalte.

Völlig überrascht stand Jace in der Gasse und blickte in die Augen der Frau, die er mehr liebte als sein eigenes Leben. Clary konnte ihn sehen. Sie kannte seinen Namen und sie konnte ihn sehen. Die Gefühle, die sich in ihm abspielten, trieben ihm die Tränen in die Augen.
„Clary…“, hauchte er, blieb jedoch auf Abstand. Clarys Brief war eindeutig. Sollte sie die Schattenwelt betreten, würden alle leiden müssen. Mit letzter Kraft drehte er sich um, um in der Dunkelheit der Nacht zu verschwinden.
„Jace… ich kenne dich… ich weiß nur nicht woher…“, murmelte Clary kopfschüttelnd und ging zurück in die Galerie.
Die nächsten Stunden wurde sie von ihrer seltsamen Begegnung mit dem jungen Mann abgelenkt. Ihre Zeichnungen gefielen den Menschen und sie musste Rede und Antwort stehen.
Als sie in dieser Nacht in ihrem Bett lag und auf den Schlaf wartete, fiel ihr der Mann in der Gasse wieder ein.
‚Wer war er?‘, fragte sie sich in Gedanken. Sie war sich sicher, dass sie ihn kannte. Ihr Gefühl sagte ihr sogar, dass sie ihn gut kannte. Aber sie konnte sich nicht erinnern, wann oder wo sie ihn jemals getroffen haben könnte.
Irgendwann fiel sie in einen unruhigen Schlaf und begann wirr zu träumen.

Vor ihr stand ein blutiges Etwas. Ein Spinnenwesen stand vor ihr und versuchte sie zu fassen. Ein Kuri-Dämon, erklärte ihr Gehirn….
Mit einem Stab strich sie über das Tattoo auf ihrem Unterarm… die Rune, korrigierte sie ihr Gehirn erneut…
Zwei schwarzhaarige junge Menschen riefen nach ihr… sie kannte sie… Izzy und Alec, blitzte es in ihren Gedanken auf…


Unsanft wälzte sich Clary im Schlaf hin und her.

********************************************************

Als Jace das Institut betrat, wichen ihm die anderen Schattenjäger aus. Seine gesamte Haltung strahlte Wut aus und keiner der Anwesenden wollte sich mit dem Kampftrainer anlegen. Sie alle hatten genug Übungszeit mit ihm hinter sich.
Als Jace an Izzy und Simon vorbeiging, blickte er zu dem Vampir und knurrte: „Training in 10 Minuten!“
„Schon wieder?“, fragte der Angesprochene und blickte seine Freundin hilfesuchend an.
„Na komm, Simon, du brauchst das Training und Jace braucht offensichtlich die Ablenkung…“, grinsend nickte Izzy ihrem Bruder hinterher. Sie hatte gehofft, dass er es irgendwann schaffen würde Clary zu vergessen, bzw. wenigstens aber die Situation zu akzeptieren. Sie selbst schmerzte es auch unendlich, Clary sollte immerhin ihre Parabatai werden.
Sobald Simon die Trainingshalle betreten hatte, reichte ihm Jace den allzu bekannten Holzstock und Simon musste trotz allem schmunzeln.
„Wann trainieren wir endlich mit echten Waffen?“, stellte er die übliche Frage und auch Jace musste nun Grinsen.
„Wenn du es geschafft hast mich zu treffen!“, kam die übliche Antwort.
Sofort fing Jace an mit den Stöcken auf Simon einzuschlagen. Dieser versuchte immer wieder mit seiner Vampirgeschwindigkeit die Deckung des Shadowhunters zu durchbrechen. Aber es hatte den Eindruck, dass Jace seine Angriffe voraussehen konnte. Oft zwar erst im letzten Moment, aber immer noch rechtzeitig, parierte dieser die Attacken.
Nach einer guten Stunde waren sie fertig mit den Kämpfen und gingen in Richtung ihrer Zimmer, als Simon tief Luft holte.
„Du warst wieder bei ihr. Hab ich recht?“ Simon konnte weder das Zittern, noch den Vorwurf vollständig aus seiner Stimme heraushalten. Seit drei Monaten führte er dieses Gespräch mindestens einmal pro Woche mit Jace. Clary hatte in ihrem Brief deutlich erklärt, dass sie keinen Kontakt zu ihr haben durften und dass sie sich bewusst für ihre Familie entschieden hatte. Simon trauerte nicht weniger als Jace. Aber er konnte Clarys Entscheidung besser akzeptieren. Natürlich half ihm Izzy dabei sehr.
„Hast du mich wieder verfolgt?“, fragte Jace genervt und der Blick hätte Simon töten können.
„Nein, habe ich heute nicht. Aber deine Laune lässt keine andere Idee zu…“, erklärte Simon und konnte den mitleidigen Ton nicht ganz unterdrücken.
“Simon…“, kam es schluchzend von Jace und der Angesprochene riss die Augen auf. “Sie hat mich gesehen und … sie ist mir auf die Straße gefolgt… und dann… dann… sie kannte meinen Namen!“, sprach Jace völlig verzweifelt weiter.
„Jace!“, fluchte Simon sofort los. „Wir dürfen sie nicht einweihen! Bei den Engeln…“
„Simon! Ich kann nicht… ich kann ohne sie nicht leben…“, erklärte Jace weiterhin verzweifelt. „Ich hoffe einfach, dass die Engel auch vergeben können. Außerdem hat sie sich von allein erinnert. Ich habe nichts zu ihr gesagt, wirklich!“
Es fiel Simon schwer, darauf nicht weiter einzugehen. Seit Clary die Schattenwelt verlassen hatte, war Jace nur noch ein Schatten seiner selbst. Von dem selbstbewussten, extrovertierten und zeitweise arroganten jungen Mann war nicht mehr viel übrig. Einzig in der Trainingshalle war er noch er selbst. Dort konnte er alles, selbst Clary, vergessen.
„Jace, ich liebe Clary auch, aber wir müssen es akzeptieren…“, versuchte es Simon erneut, schwieg aber sofort, als der wütende Blick aus Jace Augen den seinen fand.
Mit erhobenen Händen und einem leichten Schulterzucken ging Simon in Izzys Schlafzimmer.
Dort zog er sich aus und ging ins Bad. Auch wenn er offiziell natürlich nicht im Institut wohnen konnte, lebte er seit gut 6 Monaten hier. Dank Alec und Magnus wurde das inzwischen aber immer mehr und vor allem still akzeptiert.
Als Simon in Gedanken versunken unter der Dusche stand, betrat Izzy das Zimmer. Sie hatte kurz mit Jace gesprochen und war sich sicher, dass sie ihren Freund unter der Dusche und in Gedanken vorfinden würde. Während sie kopfschüttelnd Simons Kleidung aufsammelte, gingen auch ihre Gedanken zu Clary. Seit diese die Schattenwelt verlassen hatte, fehlte auch Izzy ein Stück. Zu Beginn war es für sie komisch, dass sie nicht mehr die einzige mächtige Schattenjägerin im New Yorker Institut war, aber Clary hatte sich auch bei ihr mit Schwung ins Herz geschlichen. Und Clarys nerdigen besten Freund würde Izzy nicht mehr hergeben.
Im Bad sah sie Simon unter der Dusche stehen und konnte es sich nicht verkneifen, sich lasziv über die Lippen zu lecken. Er würde zwar auf ewig im Körper eines 18-jährigen gefangen sein, aber man sah ihm das tägliche Training mit Jace an und Izzy gefiel das Ergebnis. Schnell öffnete sie die Kabinentür und trat zu Simon unter den Wasserstrahl. Dieser schloss sie in seine Arme und küsste sie sofort.

*****************************************************

Zur gleichen Zeit stand auch Jace unter der Dusche und überlegte, ob er es riskieren konnte, Clary auch heute Abend wieder aufzusuchen. Sein Zauberglanz funktionierte bei ihr ja nicht mehr richtig, also musste er sich vor ihr verstecken bzw. sie durfte nicht merken, dass er in ihrer Nähe war.
Nach einem schnellen Abendessen, das sowohl Alec, als auch Izzy bemerkten, verließ er das Institut. Wie an jedem Clary-Abend ging er zunächst zu ihrem kleinen Appartement und überprüfte, ob sie noch dort war. Die nächsten Anlaufstellen waren die Academy of Arts und die Galerie. Selten ging sie in einen Club in der Nähe des Hunters Moon, aber nicht unter der Woche. Als er sie weder zu Hause, noch in der Galerie finden konnte, ging er weiter zur Academy.
Dort schlich er langsam durch die Gänge und versucht keine Aufmerksamkeit zur erregen. Tatsächlich fand er sie in der Bibliothek an einem Tisch sitzend. Sie las nicht, sondern hatte wieder ihren Zeichenblock vor sich liegen. Gemütlich lehnte er sich an das Regal und ließ seine Gedanken zu ihr gleiten.
Sie schien eine Skizze anzufertigen und mit dem Ergebnis unzufrieden zu sein. Mehrfach radierte sie etwas weg oder schlug eine ganz neue Seite auf.

Clary saß genervt in der Bibliothek. Auch wenn ihre Zeichnungen bereits in einer Galerie verkauft bzw. zum Verkauf angeboten wurden, verlangte ihr Professor für ihren Kurs eine Bleistiftzeichnung eines blühenden Gartens. Die Blumen und Bäume bereiteten ihr keinerlei Schwierigkeiten, auch das Zeichnen mit dem Bleistift fiel ihr leicht. Aber immer wieder schlichen sich Bilder in ihre Zeichnungen, die sie gar nicht zeichnen wollte. Entweder waren es Pflanzen, die es nicht gab, oder sogar Wesen, die sie noch nicht einmal benennen konnte. Sie war am Verzweifeln. Und sie hatte nicht ewig Zeit. Übermorgen war der Abgabetermin und auch wenn sie ihren Abschluss jetzt bereits sicher hatte, wollte sie die Kunstschule mit Bestnoten beenden. Simon hätte das von ihr erwartet. Kaum hatte sie dies gedacht, schüttelte sie den Kopf. Sie kannte niemanden mit dem Namen Simon.
„Feierabend, Clary. Du drehst langsam aber sicher durch!“, sagte sie zu sich selbst und begann ihr Sachen zusammenzuräumen. Jace grinste, als er ihren Kommentar hörte.
Als sie sich auf den Weg nach Hause machte, begann ihr Nacken zu kribbeln. Sie kannte dieses Gefühl. Jemand beobachtete sie. Schnell drehte sie sich um, konnte jedoch niemanden entdecken. Etwas vorsichtiger ging sie ihren Weg weiter, aber das Gefühl wollte nicht nachlassen.
Jace lief sorgsam in den Schatten. Ihr plötzliches Umdrehen machte ihm deutlich, dass sie sich zumindest unterbewusst seiner Nähe bewusst war. Vor ihrer Wohnung angekommen, entschied sich Jace zurück ins Institut zu gehen. Sie würde heute Abend nicht noch einmal weggehen, das wusste er sicher.
 
 Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast