,, Und wie sehe ich aus ?" fragte Rebecca während sie sich das bestimmt tausendste Mal an diesem Tag im Spiegel betrachtete.

,, Du siehst wunderschön aus, Schwesterherz", erwiderte Mareike. ,, Wie ein Engel auf Erden".

Rebecca musste kichern & Mareike lächelte. Ihre Schwester hatte es verdient glücklich zu sein und das war ihr großer Tag. Schnell packte sie ihre Tasche und folgte Rebecca dann über den Vorhof der Kirche bis hin in den Vorraum. Durch die Glastür konnte man einen flüchtigen Blick ins Innere werfen. Der Raum war in ein strahlendes Licht getaucht und an jeder der bis auf den letzten Platz gefüllten Sitzreihen waren Schleifen befestigt. Jeder, der Rebecca etwas bedeutete war erschienen und auch einige Mitglieder von Sabines Familie waren in den Reihen zu erkennen. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals doch Mareike drückte sie fest in die Arme.

,, Hey, du siehst wunderschön aus & sie liebt dich. Wer könnte das auch nicht? Du wirst das großartig machen, vertrau mir. Das ist euer Tag und ihr habt es verdient glücklich zu sein. Also geh jetzt nach vorne und mach ihn zum besten Tag deines Lebens", Mareike sah sie aufmunternd an.

Rebecca nickte und ging langsam auf die Tür zu. Die Glocken läuteten über ihr als sie den Griff umfasste und in die Kirche trat. Alle sahen sie lächelnd an als sie langsam nach Vorne lief. Und da stand sie. Sabine trug ein wunderschönes weißes Kleid, dass hüftabwärts breiter wurde. Ihre kastanienbraunen Haare waren wie Rebeccas leicht gewellt jedoch hatte sie diese mit einer silbernen Haarnadel ein wenig nach oben gesteckt. Sollte das eine Anspielung darauf sein, dass sie sich einst damit selbst befreit hatte? Alles in Allem: Sie sah wunderschön aus. Als sie Rebecca erblickte begann sie übers ganze Gesicht zu Strahlen und Rebecca konnte sich später nicht mehr entsinnen, ob die Deckenbeleuchtung oder Sabines Augen heller geleuchtet hatten. Sie tippte auf Letzteres. Langsam ging sie auf Sabine zu bis sie schließlich zum Stehen kam. Ihr Herz schlug immer noch wie verrückt, aber auch Sabine schien nervös zu sein. Dann begann die Zeremonie.

,, Hiermit benenne ich sie zu Frau und Frau", die Worte des Pfarrers hallten durch die ganze Kirche als Rebecca Sabine vor der gesamten Gemeinde küsste.  Es war wunderschön. Den ganzen Abend tanzte sie noch in einer nahegelegenen Bar in Sabines Armen, bis sie schließlich erschöpft aber unendlich glücklich zugleich in ihr Hotelbett fielen. Rebecca& Sabine Kaiser. Sie konnte es noch immer nicht glauben. Lächelnd sah sie zu Sabine, die es ihr mit einem ebenso strahlenden Lächeln gleichtat. Dann kuschelten sie sich eng aneinander und fielen in einen ruhigen Schlaf...