Exorzismus und Stress
von Dracenia Mayor
Kurzbeschreibung
Lucifer - inzwischen Professor in Rom - wird wieder einmal angegriffen. Zunächst weiß er nicht woher, doch als er es herausfindet, kann er nicht nur seinen Feind aus dem Weg räumen, sondern auch einer Studentin helfen.
GeschichteFamilie, Fantasy / P18 / Gen
Catherine Corrigan
OC (Own Character)
21.03.2021
21.03.2021
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21.03.2021
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Am Nachmittag begann Thalia sich schon um ihre kranke Stute zu sorgen, die von dem Hengst ihres Chefs ein Fohlen erwartete. Deshalb beschloss sie diese Nacht bei ihr in der Box zu schlafen. Ihr Chef zuckte erschrocken zusammen, als er unsanft von Thalia geweckt wurde. „Steh auf Lucifer! Athene geht es sehr schlecht! Du musst mitkommen und deinen Tierarztfreund anrufen!“ fauchte die schöne Griechin ihn an. Er seufzte, erhob sich jedoch, zog sich ein schwarzes Hemd über die ebenfalls schwarze Schlafanzughose und folgte ihr nach unten. Mit einer kurzen Handbewegung war sein Hemd zugeknöpft und er hatte Schuhe an. Beim Verlassen des Hauses in Richtung Stall öffnete er jedoch die oberen drei Knöpfe, da er sich eingeengt fühlte, wenn diese bis zum Hals geschlossen waren.
Als er in den Stall kam, lag die Stute vor Schmerz wiehernd am Boden. Sein Hengst, der die Box neben der Stute hatte, die er geschwängert hatte, wieherte laut und war etwas wild geworden. Die Ponys scharrten unruhig mit den Hufen. „Ruf endlich an, sie stirbt sonst!“ fauchte sie ihn abermals an. Sie ließ ihrem Chef in ihrer Panik keine Zeit zum Nachdenken. Er griff zu seinem Handy und rief Henrik Rass an. Er fühlte selbst eine innere Unruhe und Traurigkeit, da er durch seine Kräfte als Engel spürte, dass die Stute heute Nacht sterben würde, was er aber für sich behielt, um sein aufgebrachtes Kindermädchen nicht noch mehr zu ängstigen. Etwa zehn Minuten später betrat der Tierarzt den Stall. Thalia saß besorgt neben ihrem Pferd und streichelte es sanft. Sein, Freund Lucian, wie ihn die Inselbewohner, die ihn duzten, immer nannten, und er zählte ihn mittlerweile zu seinen Freunden, versuchte in der Box nebenan gerade seinen Hengst unter Kontrolle zu bekommen der durch das was in der Nachbarbox passierte und die Unruhe seines Besitzers spürte, ziemlich wild geworden war. „Lucian, alles in Ordnung?“ fragte er besorgt um seinen Freund, als dieser plötzlich laut aufschrie und man anschließend hören konnte, wie er gegen die Wand der Box knallte. Henrik blieb jedoch konzentriert, da die Stute und das Fohlen seine Hilfe mehr benötigten als der Engel, der sich notfalls auch selbst heilen konnte, zumindest so, dass er eine Weile ohne ärztliche Versorgung durchhielt. Im ersten Moment konnte dieser vor Schmerz jedoch weder atmen noch reagieren. Er saß für ein paar Minuten regungslos am Boden, um mit seinen Kräften gegen die Schmerzen anzukämpfen, er konnte jedoch keine Verletzungen heilen, die er nicht kannte. "Lucian?" rief Henrik ein weiteres Mal, nachdem sein Freund auf das erste Nachfragen nicht reagiert hatte. „Ja … Nightshadow hat mich in seiner Aufregung getreten. Ich habe gerade meine Selbstheilungskräfte eingesetzt.“ Er griff wieder, diesmal mit
mehr Achtsamkeit nach seinem Hengst und redete beruhigend auf ihn ein. Anschließend brachte er mit seiner Magie auch die Ponys einigermaßen zur Ruhe.
„Lucian, nimm Thalia bitte etwas zur Seite, sie muss nicht sehen, wie ihre Stute leidet, denn dies wird keine leichte Geburt und sie ist eh schon durcheinander.“ bat ihn der Tierarzt. Der Höllenfürst ergriff die Hand der jungen Frau und zog sie an sich. Sie hatte keine Chance zu widerstehen, da er viel stärker war. Er ging mit ihr in den Gang und nahm sie freundschaftlich in den Arm. Thalia rührte sich nicht. Sie lag mit ihrem Kopf auf seiner Brust. Sein Herz raste, wie ihr eigenes auch und er zitterte ein wenig, was sie bei ihm noch nie wahrgenommen hatte, außer vor Kälte, aber es war eine warme Sommernacht. Nach einer gefühlten Ewigkeit trat Henrik neben die beiden. „Dem Fohlen geht es gut. Für deine Stute kann ich leider nichts mehr tun. Die Geburt war zu anstrengend für sie, da sie schon vorher geschwächt war wegen ihrer Verletzung. Geh zu ihr und sei die letzten Minuten bei ihr.“ Thalia stürzte sich fast in die Box, zu der sterbenden Stute. Lucifer drehte sich um und lehnte den Kopf von außen gegen die Box. Er kniff die Augen zusammen, um eine Träne zurückzuhalten. Es schmerzte ihn selbst wie sehr Thalia litt. Und er hatte noch etwas Schmerzen seit dem ungewollten Tritt in den Bauch, durch sein eigenes Pferd. Plötzlich begann Thalia zu weinen. Der Höllenfürst warf Henrik einen kurzen Blick zu und setzte sich dann neben sein Kindermädchen. „Verschwinde! Du bist doch schuld an allem! Wäre dein blöder Hengst nicht gewesen, dann wäre Athene noch am Leben!“ schrie sie ihn an und stieß ihn weg, als er seinen Arm tröstend um sie legen wollte. Henrik Rass beobachte sie Szene ebenfalls sichtlich betroffen. „Lucian, bring Thalia in ihr Zimmer und ruf deinen Bruder den Mediziner, dass er Thalia etwas zur Beruhigung gibt und bitte lass ihn auch einen Blick auf dich werfen, du hast Schmerzen und innere Verletzungen heilt er vielleicht besser, weil er als Arzt erkennt welche Organe deines menschlichen Körpers verletzt sind.“ sagte er und verabschiedete sich fürs erste.
Lucifer nickte, griff nach Thalia und zauberte sie in das Nebengebäude, das diese bewohnte. Er setzte sich mit ihr auf das Bett und hielt die vor Wut tobende, junge Frau fest im Arm, während er in Gedanken nach Sandalephon rief. Dieser erschien sofort. Er gab Thalia ein Beruhigungsmittel, dass sie etwas zur Ruhe kam und schlafen konnte. Dann kümmerte er sich um seinen verletzten Bruder. Er zauberte sie beide in Lucifer`s Haus.
„Leg dich bitte auf das Sofa, dann sehe ich mal nach dir.“ sagte Sandalephon.
Seufzend wirkte der Seraph beider Seiten einen Diagnosezauber und meinte: "Drei Rippen gebrochen, Milzriss, Leberquetschung... Stumpfes Bauchtrauma... da war dein Hengst aber gründlich!" murmelnd konzentrierte er sich auf die Verletzungen und heilte sie mental, da er merkte, dass der Höllenfürst ziemlich angeschlagen war - nicht körperlich, sondern eher emotional. "Bitte schone dich eine Woche ein wenig... und lass dich von Thalia nicht aufregen. Du brauchst auch mentales Gleichgewicht. Keinen übermäßigen Alkoholkonsum und keine Magentropfen. Die vertragen sich nicht mit dem Schmerzmittel, das ich dir leider spritzen muss, ... sorry Großer, aber ich habe es entwickelt und noch keine Zeit gefunden es in Tablettenform zu bringen..." Der Höllenfürst funkelte ihn böse an. "Lass das! Ich komme mit dem Schmerz klar!" Ein leichtes Grinsen huschte über Sandalephons Gesicht. "Oh ja... aber ich dachte du willst fit sein... sonst macht mein kleines Patenteufelchen dich fertig und holt dich Kiel, Bruderherz. So schnell wie die - wenn auch unbewusst - deine Schwächen aussutzt kannst du gar nicht gucken!" Der Höllenfürst schmunzelte. "Ja... Linnéa ist schon ... einmalig." Dann seufzte er und machte seinen Oberarm frei. "Hau sie schon rein!" Zu seiner Überraschung merkte er kaum was, so vorsichtig war sein Bruder und gleich darauf spürte er keine Schmerzen mehr, nicht mal den bisher noch latent unterdrückten. "Danke... das Mittel ist mal echt gut!" Sandalephon dankte ihm mit einem Nicken. "Ist auch speziell für Seraphim entwickelt. Wobei dies die... dunkle Variante ist... für Mike muss ich wohl eine helle nehmen... bei mir..." er seufzte tief, "und auch bei Kat bin ich mir nicht sicher, ob ich eine... "graue" entwickeln muss..." Mit einem leichten Schulterklopfen verabschiedete der Seraphim beider Seiten sich von seinem Bruder und verschwand zurück zu seiner Frau und seiner Tochter.
Am nächsten Morgen sah Selvaggia ihren Mann auf dem Sofa liegen. Sie hatte sich schon gewundert, weil er nicht mehr neben ihr lag. Denn normalerweise schliefen er und Ilse etwas länger, weil er gerade Semesterferien hatte und er seine anderen Aufgaben auch noch später erledigen konnte. Die Kinder schliefen auch länger, weil sie gerade nicht in die Kita mussten und bei ihrem Vater und Oma Ilse zu Hause blieben. Sie machte sich Sorgen und weckte ihn deshalb. „Lucifer!“ flüsterte sie liebevoll und küsste ihn zärtlich auf den Mund. Er schlug die Augen auf, als er seine Frau erblickte zog er sie an sich und drückte sie ganz fest. „Was ist denn los?“ fragte sie jetzt ziemlich besorgt, da sie eine Träne seine Wange hinunterkullern sah. Er erzählte ihr alles mit Hilfe der Magie, nur dass Nightshadow ihn getreten hatte und er darauf hin schwerste innere Verletzungen erlitten hatte, verschwieg er seiner Frau, um sie nicht unnötig zu ängstigen. Er folgte ihr in die Küche und ließ sich von ihr einen Kaffee machen. „Was hast du jetzt eigentlich mit Rodrigo ausgemacht, fahren wir noch nach Spanien auf die Hazienda, die Luca mal von ihm erben soll? Und nehmen wir Thalia auch mit?“ wollte Selvaggia wissen. „So war der Plan von Rodrigo. Nächste Woche von Montag bis Samstag sind wir auf der Grania, der Farm in Spanien. Die Hazienda in Südamerika gehen wir nächstes Jahr an. Montag geht meine erste Vorlesung wieder los und die Kinder gehen wieder in den Kindergarten. Aber wir zaubern uns hin. Und ja Thalia geht auch mit, ich habe auch Kerubiel gefragt … er hat zugesagt und Thalia braucht ihn jetzt mehr denn je, zumal sie mich momentan hasst.“ antwortete er traurig.
„Das ist nicht wahr sie hasst dich doch nicht.“ sagte seine Frau einfühlsam. „Ich denke schon, so wie sie mich gestern Nacht behandelt hat. Aber was soll`s ich bin ja immer der Böse, oder der Schuldige wenn etwas negatives passiert.“ antwortete er traurig. „Ach Lucifer, du bist doch nicht schuld daran ... ich liebe dich!“ sagte sie und gab ihm einen Kuss, bevor sie sich durch das Portal auf den Weg nach Bremen in das Museum machte, in dem sie arbeitete.
Er stellte seine leere Kaffeetasse in die Spüle und griff im Wohnzimmer nach einer Flasche Whiskey und nahm einen großen Schluck, trotzdem Sandalephon es ihm für eine Woche untersagt hatte. Er stellte die Flasche z
wieder zurück. Auf dem Weg in den Stall zündete er sich eine Zigarette an. Als er ausgeraucht hatte, betrat er den Stall. Dort traf er auf sein Kindermädchen, das ihre Wut und Traurigkeit gerade an seinem Hengst ausließ. „Was hat dein Herrchen mit Athene gemacht?“ fauchte sie den großen, prächtigen, schwarzen Hengst an. Dieser reagierte erst als er die Stimme des Höllenfürsten erkannte. „Thalia, lass mein Pferd ihn Ruhe!“ sagte dieser bestimmt. Das Kindermädchen warf ihm einen giftigen Blick zu. „Sag du mir nicht was ich tun soll! Dein blödes Pferd ist doch schuld daran, genau wie du. Du hast zugelassen, dass er Athene besteigt!“ fauchte sie und versetzte ihm einen, für eine Frau ziemlich heftigen Schlag in den Magen. Er zuckte zusammen und stöhnte leise auf. Sein Magen rebellierte seit heute Morgen wieder, da es ihm sehr zusetzte, wie Thalia ihn momentan behandelte. Er ließ sich jedoch nichts anmerken. „Weder mein Hengst noch ich können etwas dafür. Wir wussten doch alle nicht, dass deine Stute krank ist.“ antwortete er ruhig. „Irgendwer muss doch schuld sein und ich bestimmt nicht!“ Nightshadow, der seinen Herrn sehr mochte und nicht wollte, dass Thalia ihn so anging begann wieder unruhig zu werden. „Was hast du mit Athene gemacht?“ fragte sie erneut ziemlich barsch, diesmal an ihren Chef gerichtet. „Ich habe sie weggezaubert. Ich hätte sie ja auch von Henrik wegschaffen können, aber da es keinen Pferdefriedhof gibt, was glaubst du hätte man mit Athene gemacht?“ antwortete er schroff. „Manchmal bist du richtig gemein!“ „Ich bin nur realistisch." antwortete er ruhig. Nightshadow wieherte laut
in der Box und schlug mit den Beinen gegen die Box. Thalia verließ den Stall, ohne einen Blick auf das Fohlen
zu werfen, das ihre Stute zur Welt gebracht hatte. Sie war so wütend und traurig über den Tod ihres
Pferdes, dass sie momentan nur Hass für Nightshadow und Lucifer empfinden konnte.
Lucifer öffnete die Box und wich seinem wilden Hengst aus, wobei er zu Boden fiel und aufpassen musste, dass er nicht erneut getroffen wurde. Er wand sich geschickt unter den Füßen vorbei und zauberte sich auf den Rücken des Hengstes, da dieser ihn im Moment nicht aufsitzen ließ. Er ritt mit seinem Pferd in wildem Galopp aus dem Stall. Er hatte alle Mühe sich auf dem Rücken des Hengstes zu halten, da dieser noch sehr aufgebracht war und er selbst mit Magenschmerzen zu kämpfen hatte, aber wegen der Schmerzmittel von Sandalephon keine Magentropfen nehmen durfte. Sich nicht von Thalia aufregen lassen? dachte er. Leichter gesagt als getan, denn dies hatte sein Kindermädchen gerade geschafft. Er war sehr traurig, dass sie ihm allein die Schuld gab und momentan so gemein zu ihm war.
Nightshadow, der von den Ereignissen der letzten Nacht etwas verstört war, reagierte mit Aggressivität und versuchte ihn abzuwerfen. Am Strand gelang es dem Pferd auch. Der Höllenfürst verlor die Kontrolle und flog unsanft in den Sand. Freya Rass und Mathilde, die gerade einen Spaziergang ohne Kinder machten, eilten sofort zu ihm. „Lucifer, hast du dich verletzt?“ fragte Mathilde besorgt und reichte ihm eine Hand, um ihm aufzuhelfen. „Nein!“ antwortete er merklich gereizt, während er die Hand seiner Freundin ergriff. Die beiden Frauen merkten sofort, dass er angespannt und genervt war. „Danke Tilly. Ich muss mich um mein Pferd kümmern.“ Langsam ging er auf den Hengst zu, der ein paar Meter weiter in der Düne stand. Es gelang ihm seinen Hengst wieder zu beruhigen, woraufhin dieser ihn aufsteigen ließ gemeinsam ritten die beiden in vollem Galopp zwei Stunden am Strand entlang.
Die nächsten Tage verliefen nicht besonders harmonisch. Thalia ging ihrem Chef aus dem Weg, soweit sie konnte, den Stall betrat sie nicht mehr. Selbst als Linnea sie bat sich das Fohlen anzusehen weigerte sich die junge Frau. Selvaggia musste bis Samstag im Museum arbeiten, dann hatte sie Urlaub, weil sie ja noch auf die Granja, das Gut der Familie Ortiz-Ruiz in Spanien wollten. Ilse, Sandalephon und Katherine beobachteten mit Missfallen, dass Lucifer ziemlich viel trank und rauchte, nachdem die von Sandalephon gesetzte Frist zu Ende war.
Thalia zog sich am Sonntag zurück und besuchte ihre Großmutter in Griechenland. „Aber was kann denn Lucian dafür? Du bestrafst ihn mit deinem Verhalten. Hast du schon mal darüber nachgedacht, wie er sich dabei fühlt? Die ganze Sache nimmt ihn bestimmt auch schon ziemlich mit und dann kommst du beschuldigst ihn und verhältst dich ihm gegenüber gemein und abweisend. Er ist so ein netter Kerl und er mag dich sehr. Er ist bestimmt sehr verletzt, dass du ihm die Schuld gibst, und er kann nun wirklich nichts dafür, dass sein Hengst deine Stute geschwängert hat und diese die Geburt nicht überlebt hat. Denk mal darüber nach, rede mit Kerubiel, und dann versöhne dich mit Lucian!“ befahl Chrisathea ihrer Enkelin. Sie mochte den Höllenfürsten - und nicht nur ihn, sondern die Norderneyer insgesamt. Schließlich hatten die "Nordlichter" die jung gebliebene Kreterin ins Herz geschlossen und sie war für Ilse - und nicht nur für diese - eine liebe Freundin geworden, deren Haus mit den Häusern des Höllenfürsten und - wie Astaroth ihr irgendwann gesagt hatte (immerhin war er mit Calliope, Chrisatheas ältester Enkelin zusammen) - auch denen der meisten anderen Engel auf der Insel verbunden war. Schließlich nannten die Kinder von Lucifer sie auch "Yaya" - Großmutter - sowie Christian und Ainé, die Adoptivkinder von Astaroth - und hoffentlich bald Calliope - nannten sie so.
Wenn sie ehrlich war, dann mochte sie Astaroth sogar ein wenig mehr als Kerubiel, der ihr einfach "zu brav" war, aber zweifellos besser zu der pflichtbewussten Thalia passte, während Calliopes Freund dunkler, gefährlicher und eine stete Herausforderung für die angehende Ärztin war. Kurzum: Christathea - die Mittelmeer-Insulanerin - hatte die Nordsee-Insulaner genauso ins Herz geschlossen wie die Nordlichter sie.
Am Montag erschienen sie - mit zwei großen Geländewagen, vollgepackt mit Gepäck - etwas abseits der Granja von Rodrigo. Thalia ging demonstrativ zu Selvaggia, um zu zeigen, dass sie bei ihr mitfahren würde, was ihren Chef sehr verletzte. Eine Viertelstunde später fuhren sie auf den Gutshof. Der Papst - in normaler Kleidung - empfing sie sichtlich erfreut und fing seinen Patensohn Luca auf, der in seine Arme hüpfte. Er bat seine Angestellten ihre Koffer auf die Zimmer zu bringen und führte seine Gäste durch die Granja. Beim gemeinsamen Abendessen waren alle recht ausgelassen. Dem Papst, der die höllische Familie Rayne mittlerweile recht gut kannte, bemerkte die Spannungen zwischen Thalia und ihrem Chef. Er kannte und mochte auch den Höllenfürsten sehr gerne und bemerkte, dass dieser sich öfter den Magen rieb und sehr wenig aß. Nach dem Essen entschuldigte er sich, um auf der Terrasse eine zu rauchen. Traurig und nachdenklich starrte er über das Gelände des Gutshofes. Rodrigo trat zu ihm. "Magenschmerzen und Sorgen, oder Ärger?" fragte dieser. Sein höllischer Freund nickte, während er sich den Magen massierte, um die aufkommenden Schmerzen zu unterdrücken, da sie noch nicht so schlimm waren und nahm einen weiteren Zug seiner Zigarette. "Thalia´s Stute ist vor einer Weile bei der Geburt ihres Fohlens gestorben, weil sie krank und schwach war. Da das Fohlen von Nightshadow ist gibt sie mir die Schuld und straft mich mit Verachtung." Der Hausherr sah ihn besorgt an. "Oh, das ist hart. Ich rede mal mit ihr und du solltest vielleicht auch mal ein klärendes Gespräch mit deinem Kindermädchen führen und ... vielleicht kann ich Thalia besänftigen, denn ich habe eine Stute, die ihr Fohlen verloren hat und ich könnte mir vorstellen, dass diese eventuell das Fohlen säugen könnte. Und Andalusier sind sehr wählerisch und wenn sie gewählt haben sehr treu... Luca und Linnéa hatten die Idee als sie mitbekommen haben, dass die Stute trauert."
Der Höllenfürst nickte. " Ist einen Versuch wert. Und vielleicht versöhnt das Thalia etwas, wenn sie die Stute mag." Er nahm den letzten Zug seiner Zigarette, drückte sie aus und trat zu seiner Familie, und spielte bei dem Ballspiel mit, welches sie gerade zusammenspielten. Wenn auch der Umgang zwischen Thalia und ihrem Chef etwas eisig war, so hatten dennoch alle sichtlich Spaß. Der Tag an der frischen Luft hatte alle hungrig gemacht, lediglich der Höllenfürst stocherte mehr oder weniger in seinem Essen herum, da er gerade keinen Appetit hatte.
Am nächsten Morgen saßen alle gemeinsam mit dem Hausherrn, der sich auch Urlaub genommen hatte am großen Esstisch im Esszimmer. "Hast du morgens immer so schlechte Laune?" fragte Rodrigo den Vater seines Patenkindes, als dieser wie jeden Morgen schweigend in seine Kaffeetasse starrte und hin und wieder einen Schluck nahm. Dieser nickte nur. "Papa ist schon immer ein Morgenmuffel, wie er selbst sagt." antwortete dafür Luciano. Sein Vater warf ihm einen dankbaren Blick zu.
Nach dem Frühstück bat der Hausherr Thalia zu einem Gespräch, während er mit ihr einen Spaziergang über die Hazienda machte. Der Spaziergang endete geplant im Stall. Vor einer Box in der eine sehr hübsche Apfelschimmelstute stand, schon auf den ersten Blick als sehr wertvolles Tier erkennbar. Die Stute schien traurig und teilnahmslos. "Meine liebe Senora Kiriaitidou, ich weiß, dass mein Patenkind und seine Geschwister Sie sehr schätzen und auch die Eltern beider mögen Sie. Ich habe von Luca und Linnéa gehört, dass Ihre Stute ein Fohlen zur Welt gebracht hat und eine Ammenstute braucht und Sie könnten mir helfen, da ich mit La Nube hier genau das umgekehrte Problem habe. Sie hat ihr Fohlen verloren und Andalusier sind sehr sensible, personenbezogene, intelligente und treue Pferde. Vielleicht dringen Sie zu ihr durch. Würden Sie es versuchen? Erzählen Sie ihr von ihrem verwaisten Fohlen auf Norderney, von der Insel... Ich bin sicher, der Großvater der Kinder, die sie betreuen, wird dafür sorgen, dass La Nube Sie versteht." sagte er und schob die überrumpelte Thalia in die Box.
Vorsichtig näherte sich die Stute der Fremden und musterte sie. "Hallo, meine Schöne." hörte Rodrigo Thalia in Griechisch sagen und lächelte als die Stute sie beschnupperte. Und schon begann das Kindermädchen seines Patensohnes und dessen Geschwister von ihrer Stute Pallas zu berichten, von dem Fohlen - und hier spitzte La Nube die Ohren, das sah man deutlich - und von Norderney. Er nickte seinem Stallmeister zu und bedeutete ihm Bescheid zu geben wie seine Einschätzung war, wenn Thalia die Box verließ und ging zurück zu den Raynes, die gerade von Paola, seiner Haushälterin Tapas durchprobierten. Paola wollte genau wissen was ihrem kleinen "Padron" und seiner Familie schmeckte. Er erkannte Birne in Seranoschinken, Datteln im Speckmantel, Chorizogarnelen und ein Dutzend anderer der Appetithäppchen. "Die Gambas in Knoblauch sind total lecker, Paola!" hörte er Linnéa. "Kann ich das Rezept haben, dann kann ich die mit Maurice, das ist der Koch von meinem Patenonkel und meiner Patentante, nachkochen." hörte er Linnéa begeistert. "Si, wenn sie dir schmecken machen wir sie morgen zusammen, genauso wie die tortilla españolas, die schmecken dir ja auch gut. Meine Güte, wo lässt so ein zierlicher Pajarito so viel Essen!" lachte die gemütlich korpulente Frau. Linnéa grinste über das "kleiner Vogel" - wie sie betitelt worden war. "Paola, meine Geschwister und ich sind so eine Mischung aus Engel und Dämon und... na ja... das verbrennt schnell."
Paola bemerkte ihren Patron, ging auf ihn zu und flüsterte: "Unglaublich, Patron, dass dieser nette Mann el Diablo sein soll - und die reizenden Kinder! Signorita Sophia ist eine kleine Diva, si, aber sie ist ein Mädchen. Und Ihr Patenkind Luca ist so nett und höflich und seine kleine Schwester Linnéa so wissbegierig und auch Senora Rayne ist eine sehr sympathische Dame. Sie nehmen uns auf den Arm, oder Patron? Das ist nicht die Familie von el Diablo!? Und die nette alte Senora, die er als seine Mutter bezeichnet... das ist doch nicht wirklich seine Mutter, oder?"
Der Höllenfürst grinste. "Ich habe Sie gehört, Paola - und doch, ich bin "el Diablo". Ich möchte aber nicht, dass Sie Angst haben. Sehen Sie es vielmehr als Vorteil, weil ich Ihnen gegebenenfalls eine Warnung zukommen lassen kann, wenn Ihnen Gefahr droht ein Plätzchen in einem Kessel in der Hölle zu kriegen. Wobei: Bisher kann ich Sie beruhigen, Sie stehen nicht auf meinen Listen. Und was meine "Mutti" betrifft, die gerade draußen die Sonne genießt: Sie hat mich irgendwie adoptiert... ich denke, so könnte man das sagen, und hat sich in kürzester Zeit in mein Herz geschlichen und in das meiner Familie. Sie ist die Großmutter meiner Kinder und Patenkinder und ganz einfach ein wunderbarer Mensch." Paola errötete. "Entschuldigung, Senor Rayne... ich wollte nicht unhöflich... und... Gracias für die Information..."
Am Abend berichtete der Stallmeister seinem Patron, der gerade mit Luca und Linnéa unterwegs auf der Granja war, dass La Nube und Thalia sich irgendwie verstanden hatten, denn die Stute hatte wieder angefangen gut zu fressen. Sie trafen das Kindermädchen auch im Stall, wo sie das Pferd gerade striegelte. "Ich bin sicher, du wirst Pallas Fohlen mögen... bisher hat sich eigentlich Linnéa gekümmert und jetzt macht es ihr Onkel, aber... ich weiß nicht mal was dich erwartet, wenn du mitkommst..." "Nun, erwarten tut sie auf Norderney erst einmal Ihre Freundschaft, Senora Kiriaitidou, und dann - wie mir Linnéa erzählte - ein hübsches kleines Hengstfohlen namens Theseus, das eine Mutter braucht, die es mit La Nube wohl bekommt. Wo Sie sich so gut mit der Stute verstehen, Senora... Sie ist ein Geschenk von Luca und mir an Sie. Unter der Vorrausetzung, dass Sie sich mit Lucian vertragen! Ihr Chef mag Sie und Sie ihn irgendwie auch! Immerhin ist Ihre Großmutter auch - ähnlich wie Ilse - die Großmutter der Kinder geworden als sie auf Norderney war. Und ihr Chef hat keine Schuld am Tod ihrer Stute Pallas!" "Du, Thalia, ich weiß, dass ich auch echt traurig wäre, wenn Chrysafenios was passieren würde, genauso wie Luca traurig wäre, wenn seiner Luna was passiert oder Christina, wenn etwas mit ihrem Djöfullin geschähe. Und Lucianos Stella Mattina bekommt ja auch bald ein Baby von Djöfullin... aber du musst jetzt auch daran denken, dass Pallas nicht gewollt hätte, dass du ihr Fohlen nicht magst! Und sie würde sich bestimmt freuen, wenn sie wüsste, dass Theseus eine so liebe Ersatzmama wie La Nube kriegt, die dich auch mag und dir eine tolle Freundin sein kann." sagte Linnéa.
Thalia errötete. "Ja, ... ich weiß ja, ihr habt recht, Sie, Ihre Heiligkeit und du, Linnéa genauso. Und Yaya hat mir auch schon den Kopf gewaschen... Ich entschuldige mich gleich bei Lucian und... efcharisto, ich meine..." "ich spreche Griechisch - zwar eher altgriechisch, Senora Kiriaitidou, aber ich habe den Dank verstanden." unterbrach Rodrigo sie mit einem Zwinkern.
Am Abend entschuldigte Thalia sich wirklich bei ihrem Chef, der das mit einem Seufzen hinnahm und die Stute und Thalia nach Norderney versetzte. Allegra Maestoso und Nightshadow lagen mit Theseus in der Mitte von Nigthshadows Box. „Ihr habt super aufgepasst, danke.“ flüsterte der Höllenfürst. Die beiden Pferde erhoben sich, um auch ihre Besitzer zu begrüßen. Lucifer streichelte sein Pferd und flüsterte: „Hör mal zu, diese Stute hier …“ Thalia führte sie so vor die Box, dass Nightshadow sie sehen konnte. „… ist von Rodrigos Hazienda und hat vor kurzem ihr Fohlen bei der Geburt verloren. Sie hätte Milch übrig und könnte Theseus trinken lassen. Was denkst du, als Vater?“ Der schwarze, prächtige Hengst nickte und wieherte, auch Allegra Maestoso nickte zustimmend. Der Höllenfürst streichelte die Stute seiner Frau kurz, woraufhin diese ihn sanft mit der Schnauze anstieß und die Box verließ, um LaNube Platz zu machen. Thalia führte ihre neue Stute in die Box. Das Fohlen begann sofort zu trinken. Auch Nightshadow schien die Stute, die seinem Sohn zu Trinken gab zu akzeptieren. wo die junge Frau zum ersten Mal dem kleinen Hengstfohlen begegnete, dem La Nube sich sofort mütterlich widmete. "Na, da haben sich zwei gesucht und gefunden." sagte der Höllenfürst mit einem Lächeln zu Thalia, informierte Sandalephon via Seraphimverbindung über die Stute und bat ihn dem Tierarzt Bescheid zu geben. Dann ließ er Nightshadow und Allegra Maestoso mit in die Box, damit sie ihre neue Mitbewohnerin im Stall kennen lernen konnten. Er flüsterte seinem Hengst ins Ohr: "Benimm dich! La Nube kümmert sich um deinen Sohn!" Der Hengst schnaubte fast etwas empört und hieß mit der Lipizzaner-Stute die Andalusierstute willkommen. "Möchtest du hierbleiben oder willst du für die letzten drei Tage wieder mit nach Spanien?"
"Darf ich bleiben? Ich habe Theseus noch nicht so richtig kennen gelernt und... na ja... auf der Granja sind so viele Leute, die die Kinder in Atem halten... der Stallmeister und die Stallburschen, Senora Paola, die Köchin, Luca ist oft mit dem Verwalter Bonifacio unterwegs und ganz begeistert von Landwirtschaft..." Der Höllenfürst nickte. "Stimmt. Wir sehen uns dann Ende der Woche. Und bleib anständig mit Kerubiel." Er zwinkerte ihr zu und verschwand wieder nach Spanien. Thalia starrte einen Moment auf die Stelle, wo er gestanden hatte. Sie war
sich nicht sicher, ob er ihr wirklich verziehen hatte, oder ihre Entschuldigung nur akzeptiert hatte.
Als die Familie Rayne nach ihrem Spanienurlaub zurückkam, rannte Linnea sofort in den Stall und lächelte, als sie sah, dass Thalia das kleine Fohlen sanft streichelte. "Ich freue mich, dass du Theseus auch endlich magst." sagte Linnea freudig. Sie setzte sich in die Box neben Thalia. Diese legte einen Arm um die kleine Tochter ihres Chef`s. "Bist du jetzt auch nicht mehr böse mit Papa?" fragte das kleine Mädchen leise. Ihr Kindermädchen lächelte. "Nein." antwortete sie und drückte Linnea ganz fest an sich. Gemeinsam liefen sie auf die Terrasse, als Ilse zum Kaffee, Tee und Kuchen rief.
Am Nachmittag nach dem Kaffeetrinken ritten Selvaggia und Lucifer mit ihren Kindern und Thalia aus. Die Kinder genossen den Ausritt mit ihren Eltern und ihrem Kindermädchen, das für sie bereits auch schon zur Familie gehörte.
Am nächsten Morgen stand der Höllenfürst früh auf, da er nicht mehr schlafen konnte und ging in die Küche, um sich einen Kaffee zu machen. Seine Familie ließ er ausschlafen. Anschließend zauberte er sich in sein Arbeitszimmer im Boulevard, da er nach dem Urlaub einiges aufzuarbeiten hatte. Er las die Nachricht von Consuela, sie hätte seine Nachricht gelesen und würde auf seinen Anruf warten, da sie ihn im Urlaub nicht belästigen wollte. Dann lagen einige Angelegenheiten auf seinem Tisch, die den Kindergarten betrafen und die von Euangelion bearbeiteten höllischen Unterlagen, die noch eine Unterschrift benötigten, so wie eine Nachricht von Samyaza, der ihm mitteilen ließ, dass in der Hölle auch einiges an Schriftkram auf ihn wartete, da es ein paar Angelegenheiten gab, die Chefsache waren und seine Zustimmung und Unterschrift benötigten. Er seufzte, trank einen Schluck seines Kaffees mit Schuss und begann mit den höllischen Unterlagen. Als er fertig war legte er sie zur Seite um sie anschließend in sein höllisches Arbeitszimmer zu bringen, wo er dann auch gleich die angefallenen Unterlagen erledigte. Anschließend zauberte er sich wieder in sein Arbeitszimmer im Boulevard und griff zum Diensttelefon, das auf seinem Schreibtisch stand und wählte die Nummer seiner Personalchefin.
„Hallo Lucian, du bist also wieder da. Du wolltest mit mir reden?“ fragte Consuela freundlich. „Ja bitte. Ich bin in meinem Arbeitszimmer in der Botschaft. Komm doch bitte kurz hoch.“ bat er seine Angestellte freundlich. „Mach ich, bin gleich da.“ antwortete sie und legte auf. Kurz darauf klopfte es an der Tür. „Herein!“ hörte sie die Stimme ihres Chefs. Er erhob sich, als sie eintrat reichte ihr fast schon förmlich die Hand. „Guten Morgen Consuela, setz dich bitte.“ sagte er und wies mit einer Handbewegung an sie solle in der Sitzecke Platz nehmen.
Er drehte sich kurz um, griff nach ein paar Bewerbungen, die er auf den Tisch vor seine Personalchefin legte und sich ebenfalls setzte. „Sieh sie dir an und dann sag mir was du davon hältst.“ befahl er ruhig und rieb sich die Schläfen. Er hatte seine restlichen Tabletten im Urlaub aufgebraucht, da er noch nicht bei seinem Bruder war konnte dieser auch nicht wissen, dass er keine Schmerztabletten mehr gegen die Kopfschmerzen hatte. Die Personalchefin überflog die Bewerbungen kurz. Bei manchen sah sie schon erschreckt aus, als sie das Bild auf dem Deckblatt sah. „Was in aller Welt! – Sag nicht, ihr habt die eingestellt?“ fragte sie entsetzt. „Für wen hältst du mich? Natürlich nicht! Diese habe ich noch eingeladen und eingestellt, nachdem ich am ersten Tag alle weggeschickt habe.“ erklärte er und legte weitere Bewerbungen auf den Tisch. „Das sieht doch schon viel besser aus!“ antwortete Consuela erleichtert. „Und was soll ich dir jetzt nicht wieder antun? Das stand in deiner Nachricht. Und wo ist Nicole? Sie ist heute nicht zur Arbeit erschienen und ich brauche eine zweite Kraft, allein ist das zu viel Arbeit.“ Er nickte. „Aber nicht so etwas wie diese Zieseketter. Diese Person ist abscheulich. Sie erschien an dem Tag der Bewerbungen mit dem grässlichsten Parfum, das man sich nur vorstellen kann. Sie stank nach Weihrauch, mir wurde ganz schlecht und ich habe sie erst mal duschen geschickt, denn das war unerträglich für mich. Dann hatte sie furchtbare Angst vor mir, und sie hatte Ansichten … unbeschreiblich. Diese Frau ist arroganter und anmaßender, als ich es jemals sein könnte und das heißt was, Consuela. Ich habe sie gefeuert. Da so eine Person für die Botschaft nicht tragbar ist.“ berichtete er kurz.
Die Personalchefin hatte ihm zugehört und starrte ihn jetzt mit großen Augen an. „Okay … das verstehe ich jetzt nicht ganz, warum sich Nicole so dämlich benommen hat, aber ich glaube dir. Aber trotzdem brauche ich …“ „Ich hätte da schon jemand. Sandalephon hat sie mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt, nachdem ich die andere gefeuert habe. Sie ist … echt toll … hatte keine Angst vor mir und nun ja dir sehr ähnlich. Ich denke du wirst sie mögen. Ich werde …“ Er machte eine kurze Pause und rieb sich erneut die Schläfen. „Kopfschmerzen? Ich hätte Aspirin in der Tasche.“ Er lehnte dankend ab. „Die helfen bei dieser Art von Kopfschmerzen nicht. Ich hole mir nachher noch welche von Sandy.“ Er erhob sich, öffnete die Tür zum Vorzimmer und lehnte sich lässig an den Türrahmen. Elisa zuckte leicht zusammen. Sie saß gerade auf Euangelions Schoß und hatte ihm gerade einen zärtlichen Kuss auf den Mund gegeben.
„Euangelion, ruf bitte hinunter in das Personalbüro und bestelle Mairead Donnegal, die mittlerweile auch eingetroffen sein müsste in mein Arbeitszimmer." Kurz darauf trat die junge Frau ein. „Guten Morgen, Lucian. Sie müssen Signora Fernandez sein?“ fügte sie hinzu und reichte der Personalchefin die Hand. „Setz dich doch bitte. Consuela, das ist Mairead Donnegal. Sie hat während deiner Anwesenheit mit mir zusammengearbeitet und ich war sehr zufrieden mit ihr. Wenn du nichts dagegen hast, würde ich Mairead gerne behalten. Consuela nickte. „Mir soll es recht sein, ich brauche jemand und wenn sie dich bereits überzeugt hat, dann sehe ich da kein Problem.“ „Mairead was sagst du?“ Die junge Frau zögerte. „Also ich denke das Angebot reizt mich sehr, zumal deine Familie und alle hier ja total nett sind und ehrlich gesagt na ja … vielleicht werden mein Sohn und ich hier nicht schief angeschaut. Ist nämlich in dem erzkatholischen Irland echt schlimm. Und wenn er hier auf die Schule gehen kann, die du mir ja schon gezeigt hast, dann wäre das ein verlockendes Angebot. Ist nur … nun ja … ich arbeite ja eigentlich für Dr. Dale Ponte und …“
Er unterbrach sie. „Kinder von Angestellten haben immer die Möglichkeit diese Schule zu besuchen, da verweise ich dich dann einfach an Metatron, wegen der Anmeldung. Er ist echt in Ordnung und wenn du sagst, dass ich dich geschickt habe, dann geht das sowieso in Ordnung und mit Sandy rede ich gleich. Ich will sowieso zu ihm, um mir Tabletten zu holen. Ich halte diese Kopfschmerzen nicht mehr aus. Dann darf ich den Arbeitsvertrag schon mal verfassen und dir dann zur Unterschrift vorlegen?“ Mairead Donnegal nickte. "Ja gerne, wenn Dr. Dale Ponte mich gehen lässt, arbeite ich gerne für dich, ich will schon seit langem aus Irland weg nur fehlte mir bisher der richtige Job und die richtige Schule für meinen Sohn." antwortete Mairead Donnegal, begeistert.
Der Höllenfürst erwartete ein kleines Donnerwetter von seinem Bruder, denn der hatte klar gemacht, dass er Mairead an sich wieder zurückhaben wollte, doch ihn erwartete eine Überraschung, als er Sandalephon mitteilte, dass er seine Personalchefin nicht wieder zurückgäbe. "Meine Güte, Lucifer, glaubst du ich habe nicht gemerkt, dass Mairead in Irland unglücklich ist? Wegen ihres unehelichen Sohnes wird sie teilweise gemieden und sogar verachtet, weil viele der Bekannten und Verwandten der Familie meinen, dass sie in ein "Magdalenenheim" müsse, weil sie eine "Dirne" sei... und sie liebt ihren Sohn Baelfire - sonst hätte sie ihn nicht Freudenfeuer genannt. Wegen ihm hätte sie Irland aber nicht verlassen. Ich musste ihr einen Anreiz geben und den hat sie bekommen. Danke, dass du sie überreden konntest. Für Baelfire wird es auch besser sein hier auf die Schule zu gehen." Grummelnd sah der Höllenfürst ihn an. "Schönen Dank auch, dass du mich so hinters Licht geführt hast! Andererseits: Danke für die neue, wirklich tolle Mitarbeiterin. Sie macht einen tollen Job als Consuelas Stellvertreterin und die beiden verstehen sich richtig gut." Sandalephon grinste. "Gern geschehen. Und bevor ich es vergesse: Ilse hat gemeldet, dass du nichts mehr hast..." sagte er und legte ein kleines Kästchen vor den Höllenfürsten. "Tabletten und Tropfen. Ich denke, du kannst es brauchen. Ich will dann mal wieder zurück. Ich habe Spätschicht in der Pädiatrie."
"Danke. Grüß mein Käthchen von mir. Ich freue mich schon sie wieder zu sehen." antwortete er, während er sofort eine Tablette nahm, um die fürchterlichen Kopfschmerzen loszuwerden. "Richte ich aus, bis dann Großer.
Euangelion sah auf, als sein Chef vor ihm auftauchte. „Du siehst nicht gut aus, Lucifer. Hast du keine Medikamente von Sandalephon bekommen?“ fragte er besorgt. „Doch, die Wirkung hat nur noch nicht eingesetzt. Sorg bitte dafür, dass für Mairead und ihren Sohn Räume hier im Boulevard hergerichtet werden. Und dann bitte auch für den Umzug. Ich ziehe mich eine Weile zurück, bis es mir besser geht.“ Metatron trat aus seinem Arbeitszimmer. „Lucifer, hast du bitte ein paar Minuten für mich, bevor du gehst?“ sagte der Erzengel und wies seinem höllischen Kollegen mit einer Handbewegung an, ihm in sein Arbeitszimmer zu folgen. Der Höllenfürst seufzte kurz und folgte ihm. Er ließ sich in der Sitzecke nieder. „Was gibt es denn?“ fragte er leise. „Da Jan, genau wie Christina Luciana, Lucas Lucian, Samantha und auch dein Ältester ja dieses Jahr in die Schule kommen, würde ich gerne am Nachmittag des ersten Schultages zusammen mit Cassandra eine Einschulungsparty veranstalten. Ich habe Sylvie und ihre Kolleginnen gebeten, uns ein paar Kleinigkeiten vorzubereiten und es dann in dem großen Saal hier im Boulevard anzurichten. Ich werde eine kleine Rede halten und dafür sorgen, dass alles vorbereitet wird. Du und Selvi seid herzlich eingeladen, ich werde auch Nick und Alexandra, sowie Derek und Rachel einladen. Dann müsst ihr euch um nichts zu kümmern.“
Lucifer seufzte bei dem Gedanken, dass sein Ältester schon eingeschult wird. „Ist mir recht ich bin eh nicht so der Partyorganisator und Selvi ist schon wieder arbeiten im Museum, was in letzter Zeit auch immer mehr außerhalb der ausgemachten Arbeitszeiten ist. Aber sie hat sich an diesem Tag schon frei genommen, von daher kein Problem.“ Er seufzte kurz und presste eine Hand in den Magen. Dann griff er in die Tasche seines Jacketts, holte ein kleines Fläschchen heraus und nahm ein paar Tropfen. „Dann brauche ich jetzt noch etwas von dir. Du hast ja bestimmt schon gehört, dass ich Mairead Donnegal eingestellt habe und diese schreckliche Zieseketter entlassen habe? Metatron nickte. Mairead hat einen zehnjährigen Sohn. Könntest du bitte dafür sorgen, dass er hier auf die Schule gehen kann. Sie werden sobald wie möglich nach Paris umziehen.“ Metatron lächelte. „Sicher, Kinder vom Personal haben immer einen Platz auf meiner Schule, genau wie es bei dir, in deiner Kita ist, schick sie einfach mal zu mir, mit ihrem Sohn, am besten noch diese Woche, dass ich mir die Unterlagen des Jungen ansehen kann und nun ja, dann müssen wir ihn ja noch testen, in welche Klasse er kommt, denn die Anforderungen an unserer Schule sind sehr hoch im Gegensatz zu anderen Schulen und na ja … wenn du bereit bist ihm eventuell in manchen Fächern etwas Nachhilfe zu erteilen, dann dürfte das kein Problem sein. Denn ich habe von Christian und auch von Jasper gehört, dass du ein ausgezeichneter Nachhilfelehrer bist.“ Der Höllenfürst grinste. „Das ist das geringste Problem. Ich habe schließlich auch Jasper zu den entsprechenden Noten verholfen, um diese Schule besuchen zu können.“ antwortete der höllische Botschafter. "Na dann, kümmere ich mich darum und gebe dir dann wegen des Tests des Jungen Bescheid.“ antwortete Metatron. Lucifer nickte und verschwand.
Er tauchte in seinem Haus auf Norderney auf und lehnte sich an den Türrahmen der Küche, wo Ilse gerade das Mittagessen vorbereitete. „Hallo mein Junge, du siehst etwas mitgenommen aus. Hast du schon Magentropfen genommen?“ fragte sie besorgt, als ihr Blick auf die Hand fiel, mit der er sich den Magen massierte. „Ja Mutti, habe ich. Und ich bin müde. Ich lege mich etwas auf das Sofa, nur ein Stündchen. Wo ist Luciano? Er kann ja nicht mehr mit in den Kindergarten." erkundigte er sich. "Derek hat ihn vorher abgeholt. Er spielt dort mit Christina und Lucas. Er meinte er würde sich noch bei dir melden.“ Er nickte, verließ die Küche und lief ins Wohnzimmer, wo er mit einer Handbewegung den Kamin anmachte und es sich dann auf dem Sofa bequem machte. Ein paar Minuten starrte er nachdenklich in die Flammen, bis ihm schließlich die Augen zu fielen.
Am Nachmittag klingelte es an der Haustür. Ilse sah Metatron und Cassandra etwas verwundert an. „Warum klingelt ihr denn? Die anderen erscheinen einfach.“ Der himmlische Botschafter lächelte freundlich. „Wir wollten nicht einfach so reinplatzen. Ich müsste kurz mit Lucifer sprechen und Jan würde gerne mit seinem Onkel und seinen Cousinen und Cousins ausreiten. Falls es Lucifer mittlerweile besser geht.“ Sie folgten Ilse ins Esszimmer. „Hallo Lucifer, geht es dir wieder gut?“ Dieser hörte auf zu korrigieren und sah auf. Er hatte noch einige Prüfungen seiner Studenten zu korrigieren. „Es geht. Die Kopfschmerzen sind weg.“ Er wurde von Jan freudig umarmt. „Okay, aber wirklich fit siehst du noch nicht aus. Na egal. Baelfire Donnegal ist in der Schule angemeldet. Er wird in zwei Tagen einen Test machen müssen, um festzustellen, wo es noch fehlt und ich habe Madame Donnegal nahegelegt, falls ihr Sohn etwas nachholen muss, dann soll sie sich an dich wenden.“ Lucifer nickte. „Und Euangelion hat mir diesen Vertrag mitgegeben. Du musst ihn unterschreiben, dann könne er ihn Mairead Donnegal zur Unterschrift vorlegen. Nachdem es erneut geklingelt hatte, stürmte Samantha herein. „Hallo Onkel Lucifer! Ich freu mich dich zu sehen. Dieser zuckte bei ihrer Umarmung etwas zusammen, da sie Spinny auf der Schulter hatte. Dann umarmte sie Jan und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Mit einem etwas unguten Gefühl beobachtete der Höllenfürst, wie sie Spinny in seinem Haus herumlaufen ließ.
„Hallo Alexandra. Schön dich auch mal wieder zu sehen. Wo hast du denn Nick gelassen?“ erkundigte sich der Höllenfürst. „Nick ist bei Derek die beiden räumen den Keller im Legat auf Angel Island um.“ Die beiden umarmten sich kurz freundschaftlich. „Na dann helft ihr mir beim Tisch decken? Jetzt brauche ich ja noch ein paar Gedecke mehr. Lucian erheb deinen Luxuskörper! Wir brauchen den Platz.“ sagte Ilse keck. Der Angesprochene erhob sich seufzend und griff nach den Arbeiten seiner Studenten. „Dass du aber gleich wiederkommst!“ rief ihm Ilse hinterher.
Kurz darauf saßen sie alle am Esstisch. „Alex wie sieht es bei euch eigentlich mit einem zweiten Kind aus?“ fragte Cassandra. „Ach wir wollen kein zweites Kind! Ich verhüte und da …“ „Als ob du das zu bestimmen hast.“ unterbrach sie der Höllenfürst und sah die schöne Afroamerikanerin, die zu seiner Rechten saß, verschwörerisch an. „Was meinst du damit, Lucifer?“ fragte sie misstrauisch nach. „Na ja … glaubst du Selvi und ich wurden bei allen fünf gefragt? Wenn Vater es möchte bekommst du ein Kind, trotz Verhütung und …, wenn ich mir wie damals bei Samantha ein Urteil erlauben darf … " er legte kurz die Hand auf ihren Bauch. „Pass gut auf dein … deine ungeborenen Kinder auf.“ Sie starrte ihn entsetzt an. Die anderen lachten. „Bist du verrückt?“ schrie sie ihn fast an. „Alex, Lucifer irrt sich selten, vielleicht gehst du mal zum Frauenarzt und lässt das abklären.“ sagte Selvaggia lachend. Lucifer lächelte sie auch kurz an, erhob sich dann und wandte sich an die Kinder. „Kommt ihr? Dann reiten wir noch ein wenig aus. Draußen trafen sie auf Christian und Jasper, die gerade den Stall betraten. „Hallo Onkel Lucifer!“ begrüßte Christian seinen Onkel sichtlich erfreut. „Guten Tag Dr. Rayne.“ sagte Jasper freundlich und sattelte sein Pferd. Lucifer trat neben den Jungen. „Lucian!“ flüsterte er und zwinkerte dem Jungen zu, bevor er zu seinem Hengst ging. Jasper nickte und sah ihm kurz nachdenklich hinterher. Er hatte sehr viel Respekt vor dem Onkel und ehemaligen Ziehvater seines Freundes. Zumal dieser ihm ordentlich den Kopf gewaschen hatte und seinen Eltern nichts gesagt hatte, als er in schlimmen Schwierigkeiten steckte und ihm dann auch noch Nachhilfe gegeben hatte, um auf die wirklich sehr gute Schule in Paris zu gehen, auf die alle Kinder der Engel auch gehen würden.
Sie genossen die restlichen Tage der Sommerferien. Selbst Lucifer wirkte ausgelassen und zufrieden. Seine Familie freute sich, dass es ihm auch mal richtig gut zugehen schien. Er hatte in der Botschaft so gut wie fast alles liegengebliebene nachgeholt. Da die Einschulung in der Schule des Boulevard Haussmann eine Woche vor dem Semesterbeginn in Rom sattfand, konnten alle ohne sich frei zu organisieren daran teilnehmen.
Am Vorabend der Einschulung von Luciano saß die höllische Familie Rayne, zu der Ilse mittlerweile auch Kerubiel zählte, da er mit Thalia zusammen war. Ilse lud ihn so sehr oft mit ein. "Wann heiratet ihr denn jetzt?" wollte Ilse wissen. "Wir haben schon darüber gesprochen, aber wir warten noch zwei Jahre, bis Thalia mit ihrer Ausbildung fertig ist. Auch wenn Lucifer meinte er würde sie auch als Kinderpflegerin dauerhaft behalten, aber meine fleißige Biene möchte auf dem normalen Weg ihre Ausbildung zur Erzieherin machen." berichtete er.
Am ersten Schultag trafen sich Cassandra und Metatron, Selvaggia und Lucifer, Rachel und Derek sowie Alexandra und Nick in der ersten Klasse der Schule des Boulevard Haussmann in Paris. Metatron hatte dafür gesorgt, dass die Schulanfänger aus ihrer Familie alle gemeinsam in eine Klasse kamen.
Zum Mittag trafen sich alle, Cassandra hatte alle Engel mit Familie, oder Partner eingeladen, sowie enge Freunde. Der höllische Botschafter hatte dafür gesorgt, dass sein Kindermädchen Thalia, die ja gerade neben zu ihre Ausbildung zur Erzieherin machte, den Tag an der Berufsschule frei bekam, um mit der Familie diesen Tag zu feiern, in dem Veranstaltungssaal des Boulevards. Der himmlische Botschafter, der die Feier zusammen mit seiner Frau organisiert hatte, hatte sich die Party einiges kosten lassen, was aber keinen der Engel störte, da alle Engel mehr als genug Geld hatten, auch wenn Lucifer sich durch seinen Aufenthalt auf der Erde über die Jahrhunderte das meiste Geld verdient hatte. Die Party für die Schulanfänger wurde ein voller Erfolg. Katherine trat neben ihren Lieblingspatenonkel. „Onkel Lucifer, ist alles in Ordnung?“ fragte sie, da ihr aufgefallen war, dass er eine Zigarette nach der anderen rauchte. Dieser nickte langsam. „Ja … schon … irgendwie. Es ist nur ... wenn ich bedenke, dass Luciano jetzt schon ein Schulkind ist.“ antwortete er fast flüsternd. Sie nahm ihn liebevoll in den Arm. „So ist das Leben Onkelchen! Mach dir keine Gedanken Luciano macht das schon, genauso wie die anderen Kids.“ Der Höllenfürst rang sich ein kleines Lächeln ab.
Am späten Nachmittag lief Derek zu seinem besten Freund, der etwas abseits an der Wand gelehnt stand.
"Lucifer, was ist denn los du bist ja plötzlich ganz blass?" fragte er erschrocken."Ich ... weiß nicht ... ich fühle mich plötzlich ganz ... elend. Mir wird ganz schlecht." flüsterte er und hielt sich die Hand vor den Mund.
Er atmete ein paar mal tief ein und überspielte die Übelkeit.
Als Lucifer und Kerubiel alle nach der Feier am Abend nach Norderney zauberten, wurde ihm plötzlich so schlecht, dass er im Bad verschwand.
"Hast du dich jetzt ... übergeben fragte Kerubiel fast ungläubig, da ihm das auch ein Rätsel war, da Engel nicht
krank werden konnten, die menschlichen Körper konnten Verletzungen und Schmerzen durch äußere Einwirkungen empfinden, oder wie bei den Seraphim die Kopfschmerzen. Im Fall des Höllenfürsten kam manchmal noch der stressbedingte Reizmagen hinzu. Kerubiel wunderte sich ebenso wie Lucifer selbst, da er
in letzter Zeit keine stressbedingten Magenschmerzen hatte.
Dieser nickte. "Ja. flüsterte der Höllenfürst. "Es fühlt sich auch anders an als die bisherigen Magenbeschwerden. Ich lege mich kurz auf das Sofa, vielleicht wird es ja dann ... wieder besser." meinte er und machte es sich auf dem Sofa bequem. Er schlief auf dem Sofa ein. Seine Frau und Ilse ließen ihn schlafen. Selvaggia deckte ihn noch mit einer weichen Kuscheldecke zu, bevor sie etwas besorgt in ihr Schlafzimmer ging.
Er erwachte plötzlich, als er von unglaublich starken Unterleibsschmerzen gequält wurde. Er konnte nicht mehr klar denken und sich nicht mehr bewegen. Diese Schmerzen waren schlimmer als die die er bisher hatte.
Irgendwann hörten sie schließlich auf und er schlief wieder ein. "Lucifer?" Er schlug die Augen auf und wurde von seiner Frau zärtlich geküsst. Er griff nach ihr, zog sie auf sich und küsste sie leidenschaftlich.
"Geht es dir wieder besser?" fragte sie auf dem Weg in die Küche. "Ja." antwortete er knapp. Was auch nicht gelogen war, da ihm momentan nicht mehr schlecht war. Er verschwieg seiner Frau und Ilse nur die Schmerzen, von denen er in der Nacht aufgewacht war. "Ilse stellte den beiden einen Kaffee hin und Selvaggia bediente sich an den Milchbrötchen die zum Frühstück auf den Tisch gestellt wurden.
Als er in den Stall kam, lag die Stute vor Schmerz wiehernd am Boden. Sein Hengst, der die Box neben der Stute hatte, die er geschwängert hatte, wieherte laut und war etwas wild geworden. Die Ponys scharrten unruhig mit den Hufen. „Ruf endlich an, sie stirbt sonst!“ fauchte sie ihn abermals an. Sie ließ ihrem Chef in ihrer Panik keine Zeit zum Nachdenken. Er griff zu seinem Handy und rief Henrik Rass an. Er fühlte selbst eine innere Unruhe und Traurigkeit, da er durch seine Kräfte als Engel spürte, dass die Stute heute Nacht sterben würde, was er aber für sich behielt, um sein aufgebrachtes Kindermädchen nicht noch mehr zu ängstigen. Etwa zehn Minuten später betrat der Tierarzt den Stall. Thalia saß besorgt neben ihrem Pferd und streichelte es sanft. Sein, Freund Lucian, wie ihn die Inselbewohner, die ihn duzten, immer nannten, und er zählte ihn mittlerweile zu seinen Freunden, versuchte in der Box nebenan gerade seinen Hengst unter Kontrolle zu bekommen der durch das was in der Nachbarbox passierte und die Unruhe seines Besitzers spürte, ziemlich wild geworden war. „Lucian, alles in Ordnung?“ fragte er besorgt um seinen Freund, als dieser plötzlich laut aufschrie und man anschließend hören konnte, wie er gegen die Wand der Box knallte. Henrik blieb jedoch konzentriert, da die Stute und das Fohlen seine Hilfe mehr benötigten als der Engel, der sich notfalls auch selbst heilen konnte, zumindest so, dass er eine Weile ohne ärztliche Versorgung durchhielt. Im ersten Moment konnte dieser vor Schmerz jedoch weder atmen noch reagieren. Er saß für ein paar Minuten regungslos am Boden, um mit seinen Kräften gegen die Schmerzen anzukämpfen, er konnte jedoch keine Verletzungen heilen, die er nicht kannte. "Lucian?" rief Henrik ein weiteres Mal, nachdem sein Freund auf das erste Nachfragen nicht reagiert hatte. „Ja … Nightshadow hat mich in seiner Aufregung getreten. Ich habe gerade meine Selbstheilungskräfte eingesetzt.“ Er griff wieder, diesmal mit
mehr Achtsamkeit nach seinem Hengst und redete beruhigend auf ihn ein. Anschließend brachte er mit seiner Magie auch die Ponys einigermaßen zur Ruhe.
„Lucian, nimm Thalia bitte etwas zur Seite, sie muss nicht sehen, wie ihre Stute leidet, denn dies wird keine leichte Geburt und sie ist eh schon durcheinander.“ bat ihn der Tierarzt. Der Höllenfürst ergriff die Hand der jungen Frau und zog sie an sich. Sie hatte keine Chance zu widerstehen, da er viel stärker war. Er ging mit ihr in den Gang und nahm sie freundschaftlich in den Arm. Thalia rührte sich nicht. Sie lag mit ihrem Kopf auf seiner Brust. Sein Herz raste, wie ihr eigenes auch und er zitterte ein wenig, was sie bei ihm noch nie wahrgenommen hatte, außer vor Kälte, aber es war eine warme Sommernacht. Nach einer gefühlten Ewigkeit trat Henrik neben die beiden. „Dem Fohlen geht es gut. Für deine Stute kann ich leider nichts mehr tun. Die Geburt war zu anstrengend für sie, da sie schon vorher geschwächt war wegen ihrer Verletzung. Geh zu ihr und sei die letzten Minuten bei ihr.“ Thalia stürzte sich fast in die Box, zu der sterbenden Stute. Lucifer drehte sich um und lehnte den Kopf von außen gegen die Box. Er kniff die Augen zusammen, um eine Träne zurückzuhalten. Es schmerzte ihn selbst wie sehr Thalia litt. Und er hatte noch etwas Schmerzen seit dem ungewollten Tritt in den Bauch, durch sein eigenes Pferd. Plötzlich begann Thalia zu weinen. Der Höllenfürst warf Henrik einen kurzen Blick zu und setzte sich dann neben sein Kindermädchen. „Verschwinde! Du bist doch schuld an allem! Wäre dein blöder Hengst nicht gewesen, dann wäre Athene noch am Leben!“ schrie sie ihn an und stieß ihn weg, als er seinen Arm tröstend um sie legen wollte. Henrik Rass beobachte sie Szene ebenfalls sichtlich betroffen. „Lucian, bring Thalia in ihr Zimmer und ruf deinen Bruder den Mediziner, dass er Thalia etwas zur Beruhigung gibt und bitte lass ihn auch einen Blick auf dich werfen, du hast Schmerzen und innere Verletzungen heilt er vielleicht besser, weil er als Arzt erkennt welche Organe deines menschlichen Körpers verletzt sind.“ sagte er und verabschiedete sich fürs erste.
Lucifer nickte, griff nach Thalia und zauberte sie in das Nebengebäude, das diese bewohnte. Er setzte sich mit ihr auf das Bett und hielt die vor Wut tobende, junge Frau fest im Arm, während er in Gedanken nach Sandalephon rief. Dieser erschien sofort. Er gab Thalia ein Beruhigungsmittel, dass sie etwas zur Ruhe kam und schlafen konnte. Dann kümmerte er sich um seinen verletzten Bruder. Er zauberte sie beide in Lucifer`s Haus.
„Leg dich bitte auf das Sofa, dann sehe ich mal nach dir.“ sagte Sandalephon.
Seufzend wirkte der Seraph beider Seiten einen Diagnosezauber und meinte: "Drei Rippen gebrochen, Milzriss, Leberquetschung... Stumpfes Bauchtrauma... da war dein Hengst aber gründlich!" murmelnd konzentrierte er sich auf die Verletzungen und heilte sie mental, da er merkte, dass der Höllenfürst ziemlich angeschlagen war - nicht körperlich, sondern eher emotional. "Bitte schone dich eine Woche ein wenig... und lass dich von Thalia nicht aufregen. Du brauchst auch mentales Gleichgewicht. Keinen übermäßigen Alkoholkonsum und keine Magentropfen. Die vertragen sich nicht mit dem Schmerzmittel, das ich dir leider spritzen muss, ... sorry Großer, aber ich habe es entwickelt und noch keine Zeit gefunden es in Tablettenform zu bringen..." Der Höllenfürst funkelte ihn böse an. "Lass das! Ich komme mit dem Schmerz klar!" Ein leichtes Grinsen huschte über Sandalephons Gesicht. "Oh ja... aber ich dachte du willst fit sein... sonst macht mein kleines Patenteufelchen dich fertig und holt dich Kiel, Bruderherz. So schnell wie die - wenn auch unbewusst - deine Schwächen aussutzt kannst du gar nicht gucken!" Der Höllenfürst schmunzelte. "Ja... Linnéa ist schon ... einmalig." Dann seufzte er und machte seinen Oberarm frei. "Hau sie schon rein!" Zu seiner Überraschung merkte er kaum was, so vorsichtig war sein Bruder und gleich darauf spürte er keine Schmerzen mehr, nicht mal den bisher noch latent unterdrückten. "Danke... das Mittel ist mal echt gut!" Sandalephon dankte ihm mit einem Nicken. "Ist auch speziell für Seraphim entwickelt. Wobei dies die... dunkle Variante ist... für Mike muss ich wohl eine helle nehmen... bei mir..." er seufzte tief, "und auch bei Kat bin ich mir nicht sicher, ob ich eine... "graue" entwickeln muss..." Mit einem leichten Schulterklopfen verabschiedete der Seraphim beider Seiten sich von seinem Bruder und verschwand zurück zu seiner Frau und seiner Tochter.
Am nächsten Morgen sah Selvaggia ihren Mann auf dem Sofa liegen. Sie hatte sich schon gewundert, weil er nicht mehr neben ihr lag. Denn normalerweise schliefen er und Ilse etwas länger, weil er gerade Semesterferien hatte und er seine anderen Aufgaben auch noch später erledigen konnte. Die Kinder schliefen auch länger, weil sie gerade nicht in die Kita mussten und bei ihrem Vater und Oma Ilse zu Hause blieben. Sie machte sich Sorgen und weckte ihn deshalb. „Lucifer!“ flüsterte sie liebevoll und küsste ihn zärtlich auf den Mund. Er schlug die Augen auf, als er seine Frau erblickte zog er sie an sich und drückte sie ganz fest. „Was ist denn los?“ fragte sie jetzt ziemlich besorgt, da sie eine Träne seine Wange hinunterkullern sah. Er erzählte ihr alles mit Hilfe der Magie, nur dass Nightshadow ihn getreten hatte und er darauf hin schwerste innere Verletzungen erlitten hatte, verschwieg er seiner Frau, um sie nicht unnötig zu ängstigen. Er folgte ihr in die Küche und ließ sich von ihr einen Kaffee machen. „Was hast du jetzt eigentlich mit Rodrigo ausgemacht, fahren wir noch nach Spanien auf die Hazienda, die Luca mal von ihm erben soll? Und nehmen wir Thalia auch mit?“ wollte Selvaggia wissen. „So war der Plan von Rodrigo. Nächste Woche von Montag bis Samstag sind wir auf der Grania, der Farm in Spanien. Die Hazienda in Südamerika gehen wir nächstes Jahr an. Montag geht meine erste Vorlesung wieder los und die Kinder gehen wieder in den Kindergarten. Aber wir zaubern uns hin. Und ja Thalia geht auch mit, ich habe auch Kerubiel gefragt … er hat zugesagt und Thalia braucht ihn jetzt mehr denn je, zumal sie mich momentan hasst.“ antwortete er traurig.
„Das ist nicht wahr sie hasst dich doch nicht.“ sagte seine Frau einfühlsam. „Ich denke schon, so wie sie mich gestern Nacht behandelt hat. Aber was soll`s ich bin ja immer der Böse, oder der Schuldige wenn etwas negatives passiert.“ antwortete er traurig. „Ach Lucifer, du bist doch nicht schuld daran ... ich liebe dich!“ sagte sie und gab ihm einen Kuss, bevor sie sich durch das Portal auf den Weg nach Bremen in das Museum machte, in dem sie arbeitete.
Er stellte seine leere Kaffeetasse in die Spüle und griff im Wohnzimmer nach einer Flasche Whiskey und nahm einen großen Schluck, trotzdem Sandalephon es ihm für eine Woche untersagt hatte. Er stellte die Flasche z
wieder zurück. Auf dem Weg in den Stall zündete er sich eine Zigarette an. Als er ausgeraucht hatte, betrat er den Stall. Dort traf er auf sein Kindermädchen, das ihre Wut und Traurigkeit gerade an seinem Hengst ausließ. „Was hat dein Herrchen mit Athene gemacht?“ fauchte sie den großen, prächtigen, schwarzen Hengst an. Dieser reagierte erst als er die Stimme des Höllenfürsten erkannte. „Thalia, lass mein Pferd ihn Ruhe!“ sagte dieser bestimmt. Das Kindermädchen warf ihm einen giftigen Blick zu. „Sag du mir nicht was ich tun soll! Dein blödes Pferd ist doch schuld daran, genau wie du. Du hast zugelassen, dass er Athene besteigt!“ fauchte sie und versetzte ihm einen, für eine Frau ziemlich heftigen Schlag in den Magen. Er zuckte zusammen und stöhnte leise auf. Sein Magen rebellierte seit heute Morgen wieder, da es ihm sehr zusetzte, wie Thalia ihn momentan behandelte. Er ließ sich jedoch nichts anmerken. „Weder mein Hengst noch ich können etwas dafür. Wir wussten doch alle nicht, dass deine Stute krank ist.“ antwortete er ruhig. „Irgendwer muss doch schuld sein und ich bestimmt nicht!“ Nightshadow, der seinen Herrn sehr mochte und nicht wollte, dass Thalia ihn so anging begann wieder unruhig zu werden. „Was hast du mit Athene gemacht?“ fragte sie erneut ziemlich barsch, diesmal an ihren Chef gerichtet. „Ich habe sie weggezaubert. Ich hätte sie ja auch von Henrik wegschaffen können, aber da es keinen Pferdefriedhof gibt, was glaubst du hätte man mit Athene gemacht?“ antwortete er schroff. „Manchmal bist du richtig gemein!“ „Ich bin nur realistisch." antwortete er ruhig. Nightshadow wieherte laut
in der Box und schlug mit den Beinen gegen die Box. Thalia verließ den Stall, ohne einen Blick auf das Fohlen
zu werfen, das ihre Stute zur Welt gebracht hatte. Sie war so wütend und traurig über den Tod ihres
Pferdes, dass sie momentan nur Hass für Nightshadow und Lucifer empfinden konnte.
Lucifer öffnete die Box und wich seinem wilden Hengst aus, wobei er zu Boden fiel und aufpassen musste, dass er nicht erneut getroffen wurde. Er wand sich geschickt unter den Füßen vorbei und zauberte sich auf den Rücken des Hengstes, da dieser ihn im Moment nicht aufsitzen ließ. Er ritt mit seinem Pferd in wildem Galopp aus dem Stall. Er hatte alle Mühe sich auf dem Rücken des Hengstes zu halten, da dieser noch sehr aufgebracht war und er selbst mit Magenschmerzen zu kämpfen hatte, aber wegen der Schmerzmittel von Sandalephon keine Magentropfen nehmen durfte. Sich nicht von Thalia aufregen lassen? dachte er. Leichter gesagt als getan, denn dies hatte sein Kindermädchen gerade geschafft. Er war sehr traurig, dass sie ihm allein die Schuld gab und momentan so gemein zu ihm war.
Nightshadow, der von den Ereignissen der letzten Nacht etwas verstört war, reagierte mit Aggressivität und versuchte ihn abzuwerfen. Am Strand gelang es dem Pferd auch. Der Höllenfürst verlor die Kontrolle und flog unsanft in den Sand. Freya Rass und Mathilde, die gerade einen Spaziergang ohne Kinder machten, eilten sofort zu ihm. „Lucifer, hast du dich verletzt?“ fragte Mathilde besorgt und reichte ihm eine Hand, um ihm aufzuhelfen. „Nein!“ antwortete er merklich gereizt, während er die Hand seiner Freundin ergriff. Die beiden Frauen merkten sofort, dass er angespannt und genervt war. „Danke Tilly. Ich muss mich um mein Pferd kümmern.“ Langsam ging er auf den Hengst zu, der ein paar Meter weiter in der Düne stand. Es gelang ihm seinen Hengst wieder zu beruhigen, woraufhin dieser ihn aufsteigen ließ gemeinsam ritten die beiden in vollem Galopp zwei Stunden am Strand entlang.
Die nächsten Tage verliefen nicht besonders harmonisch. Thalia ging ihrem Chef aus dem Weg, soweit sie konnte, den Stall betrat sie nicht mehr. Selbst als Linnea sie bat sich das Fohlen anzusehen weigerte sich die junge Frau. Selvaggia musste bis Samstag im Museum arbeiten, dann hatte sie Urlaub, weil sie ja noch auf die Granja, das Gut der Familie Ortiz-Ruiz in Spanien wollten. Ilse, Sandalephon und Katherine beobachteten mit Missfallen, dass Lucifer ziemlich viel trank und rauchte, nachdem die von Sandalephon gesetzte Frist zu Ende war.
Thalia zog sich am Sonntag zurück und besuchte ihre Großmutter in Griechenland. „Aber was kann denn Lucian dafür? Du bestrafst ihn mit deinem Verhalten. Hast du schon mal darüber nachgedacht, wie er sich dabei fühlt? Die ganze Sache nimmt ihn bestimmt auch schon ziemlich mit und dann kommst du beschuldigst ihn und verhältst dich ihm gegenüber gemein und abweisend. Er ist so ein netter Kerl und er mag dich sehr. Er ist bestimmt sehr verletzt, dass du ihm die Schuld gibst, und er kann nun wirklich nichts dafür, dass sein Hengst deine Stute geschwängert hat und diese die Geburt nicht überlebt hat. Denk mal darüber nach, rede mit Kerubiel, und dann versöhne dich mit Lucian!“ befahl Chrisathea ihrer Enkelin. Sie mochte den Höllenfürsten - und nicht nur ihn, sondern die Norderneyer insgesamt. Schließlich hatten die "Nordlichter" die jung gebliebene Kreterin ins Herz geschlossen und sie war für Ilse - und nicht nur für diese - eine liebe Freundin geworden, deren Haus mit den Häusern des Höllenfürsten und - wie Astaroth ihr irgendwann gesagt hatte (immerhin war er mit Calliope, Chrisatheas ältester Enkelin zusammen) - auch denen der meisten anderen Engel auf der Insel verbunden war. Schließlich nannten die Kinder von Lucifer sie auch "Yaya" - Großmutter - sowie Christian und Ainé, die Adoptivkinder von Astaroth - und hoffentlich bald Calliope - nannten sie so.
Wenn sie ehrlich war, dann mochte sie Astaroth sogar ein wenig mehr als Kerubiel, der ihr einfach "zu brav" war, aber zweifellos besser zu der pflichtbewussten Thalia passte, während Calliopes Freund dunkler, gefährlicher und eine stete Herausforderung für die angehende Ärztin war. Kurzum: Christathea - die Mittelmeer-Insulanerin - hatte die Nordsee-Insulaner genauso ins Herz geschlossen wie die Nordlichter sie.
Am Montag erschienen sie - mit zwei großen Geländewagen, vollgepackt mit Gepäck - etwas abseits der Granja von Rodrigo. Thalia ging demonstrativ zu Selvaggia, um zu zeigen, dass sie bei ihr mitfahren würde, was ihren Chef sehr verletzte. Eine Viertelstunde später fuhren sie auf den Gutshof. Der Papst - in normaler Kleidung - empfing sie sichtlich erfreut und fing seinen Patensohn Luca auf, der in seine Arme hüpfte. Er bat seine Angestellten ihre Koffer auf die Zimmer zu bringen und führte seine Gäste durch die Granja. Beim gemeinsamen Abendessen waren alle recht ausgelassen. Dem Papst, der die höllische Familie Rayne mittlerweile recht gut kannte, bemerkte die Spannungen zwischen Thalia und ihrem Chef. Er kannte und mochte auch den Höllenfürsten sehr gerne und bemerkte, dass dieser sich öfter den Magen rieb und sehr wenig aß. Nach dem Essen entschuldigte er sich, um auf der Terrasse eine zu rauchen. Traurig und nachdenklich starrte er über das Gelände des Gutshofes. Rodrigo trat zu ihm. "Magenschmerzen und Sorgen, oder Ärger?" fragte dieser. Sein höllischer Freund nickte, während er sich den Magen massierte, um die aufkommenden Schmerzen zu unterdrücken, da sie noch nicht so schlimm waren und nahm einen weiteren Zug seiner Zigarette. "Thalia´s Stute ist vor einer Weile bei der Geburt ihres Fohlens gestorben, weil sie krank und schwach war. Da das Fohlen von Nightshadow ist gibt sie mir die Schuld und straft mich mit Verachtung." Der Hausherr sah ihn besorgt an. "Oh, das ist hart. Ich rede mal mit ihr und du solltest vielleicht auch mal ein klärendes Gespräch mit deinem Kindermädchen führen und ... vielleicht kann ich Thalia besänftigen, denn ich habe eine Stute, die ihr Fohlen verloren hat und ich könnte mir vorstellen, dass diese eventuell das Fohlen säugen könnte. Und Andalusier sind sehr wählerisch und wenn sie gewählt haben sehr treu... Luca und Linnéa hatten die Idee als sie mitbekommen haben, dass die Stute trauert."
Der Höllenfürst nickte. " Ist einen Versuch wert. Und vielleicht versöhnt das Thalia etwas, wenn sie die Stute mag." Er nahm den letzten Zug seiner Zigarette, drückte sie aus und trat zu seiner Familie, und spielte bei dem Ballspiel mit, welches sie gerade zusammenspielten. Wenn auch der Umgang zwischen Thalia und ihrem Chef etwas eisig war, so hatten dennoch alle sichtlich Spaß. Der Tag an der frischen Luft hatte alle hungrig gemacht, lediglich der Höllenfürst stocherte mehr oder weniger in seinem Essen herum, da er gerade keinen Appetit hatte.
Am nächsten Morgen saßen alle gemeinsam mit dem Hausherrn, der sich auch Urlaub genommen hatte am großen Esstisch im Esszimmer. "Hast du morgens immer so schlechte Laune?" fragte Rodrigo den Vater seines Patenkindes, als dieser wie jeden Morgen schweigend in seine Kaffeetasse starrte und hin und wieder einen Schluck nahm. Dieser nickte nur. "Papa ist schon immer ein Morgenmuffel, wie er selbst sagt." antwortete dafür Luciano. Sein Vater warf ihm einen dankbaren Blick zu.
Nach dem Frühstück bat der Hausherr Thalia zu einem Gespräch, während er mit ihr einen Spaziergang über die Hazienda machte. Der Spaziergang endete geplant im Stall. Vor einer Box in der eine sehr hübsche Apfelschimmelstute stand, schon auf den ersten Blick als sehr wertvolles Tier erkennbar. Die Stute schien traurig und teilnahmslos. "Meine liebe Senora Kiriaitidou, ich weiß, dass mein Patenkind und seine Geschwister Sie sehr schätzen und auch die Eltern beider mögen Sie. Ich habe von Luca und Linnéa gehört, dass Ihre Stute ein Fohlen zur Welt gebracht hat und eine Ammenstute braucht und Sie könnten mir helfen, da ich mit La Nube hier genau das umgekehrte Problem habe. Sie hat ihr Fohlen verloren und Andalusier sind sehr sensible, personenbezogene, intelligente und treue Pferde. Vielleicht dringen Sie zu ihr durch. Würden Sie es versuchen? Erzählen Sie ihr von ihrem verwaisten Fohlen auf Norderney, von der Insel... Ich bin sicher, der Großvater der Kinder, die sie betreuen, wird dafür sorgen, dass La Nube Sie versteht." sagte er und schob die überrumpelte Thalia in die Box.
Vorsichtig näherte sich die Stute der Fremden und musterte sie. "Hallo, meine Schöne." hörte Rodrigo Thalia in Griechisch sagen und lächelte als die Stute sie beschnupperte. Und schon begann das Kindermädchen seines Patensohnes und dessen Geschwister von ihrer Stute Pallas zu berichten, von dem Fohlen - und hier spitzte La Nube die Ohren, das sah man deutlich - und von Norderney. Er nickte seinem Stallmeister zu und bedeutete ihm Bescheid zu geben wie seine Einschätzung war, wenn Thalia die Box verließ und ging zurück zu den Raynes, die gerade von Paola, seiner Haushälterin Tapas durchprobierten. Paola wollte genau wissen was ihrem kleinen "Padron" und seiner Familie schmeckte. Er erkannte Birne in Seranoschinken, Datteln im Speckmantel, Chorizogarnelen und ein Dutzend anderer der Appetithäppchen. "Die Gambas in Knoblauch sind total lecker, Paola!" hörte er Linnéa. "Kann ich das Rezept haben, dann kann ich die mit Maurice, das ist der Koch von meinem Patenonkel und meiner Patentante, nachkochen." hörte er Linnéa begeistert. "Si, wenn sie dir schmecken machen wir sie morgen zusammen, genauso wie die tortilla españolas, die schmecken dir ja auch gut. Meine Güte, wo lässt so ein zierlicher Pajarito so viel Essen!" lachte die gemütlich korpulente Frau. Linnéa grinste über das "kleiner Vogel" - wie sie betitelt worden war. "Paola, meine Geschwister und ich sind so eine Mischung aus Engel und Dämon und... na ja... das verbrennt schnell."
Paola bemerkte ihren Patron, ging auf ihn zu und flüsterte: "Unglaublich, Patron, dass dieser nette Mann el Diablo sein soll - und die reizenden Kinder! Signorita Sophia ist eine kleine Diva, si, aber sie ist ein Mädchen. Und Ihr Patenkind Luca ist so nett und höflich und seine kleine Schwester Linnéa so wissbegierig und auch Senora Rayne ist eine sehr sympathische Dame. Sie nehmen uns auf den Arm, oder Patron? Das ist nicht die Familie von el Diablo!? Und die nette alte Senora, die er als seine Mutter bezeichnet... das ist doch nicht wirklich seine Mutter, oder?"
Der Höllenfürst grinste. "Ich habe Sie gehört, Paola - und doch, ich bin "el Diablo". Ich möchte aber nicht, dass Sie Angst haben. Sehen Sie es vielmehr als Vorteil, weil ich Ihnen gegebenenfalls eine Warnung zukommen lassen kann, wenn Ihnen Gefahr droht ein Plätzchen in einem Kessel in der Hölle zu kriegen. Wobei: Bisher kann ich Sie beruhigen, Sie stehen nicht auf meinen Listen. Und was meine "Mutti" betrifft, die gerade draußen die Sonne genießt: Sie hat mich irgendwie adoptiert... ich denke, so könnte man das sagen, und hat sich in kürzester Zeit in mein Herz geschlichen und in das meiner Familie. Sie ist die Großmutter meiner Kinder und Patenkinder und ganz einfach ein wunderbarer Mensch." Paola errötete. "Entschuldigung, Senor Rayne... ich wollte nicht unhöflich... und... Gracias für die Information..."
Am Abend berichtete der Stallmeister seinem Patron, der gerade mit Luca und Linnéa unterwegs auf der Granja war, dass La Nube und Thalia sich irgendwie verstanden hatten, denn die Stute hatte wieder angefangen gut zu fressen. Sie trafen das Kindermädchen auch im Stall, wo sie das Pferd gerade striegelte. "Ich bin sicher, du wirst Pallas Fohlen mögen... bisher hat sich eigentlich Linnéa gekümmert und jetzt macht es ihr Onkel, aber... ich weiß nicht mal was dich erwartet, wenn du mitkommst..." "Nun, erwarten tut sie auf Norderney erst einmal Ihre Freundschaft, Senora Kiriaitidou, und dann - wie mir Linnéa erzählte - ein hübsches kleines Hengstfohlen namens Theseus, das eine Mutter braucht, die es mit La Nube wohl bekommt. Wo Sie sich so gut mit der Stute verstehen, Senora... Sie ist ein Geschenk von Luca und mir an Sie. Unter der Vorrausetzung, dass Sie sich mit Lucian vertragen! Ihr Chef mag Sie und Sie ihn irgendwie auch! Immerhin ist Ihre Großmutter auch - ähnlich wie Ilse - die Großmutter der Kinder geworden als sie auf Norderney war. Und ihr Chef hat keine Schuld am Tod ihrer Stute Pallas!" "Du, Thalia, ich weiß, dass ich auch echt traurig wäre, wenn Chrysafenios was passieren würde, genauso wie Luca traurig wäre, wenn seiner Luna was passiert oder Christina, wenn etwas mit ihrem Djöfullin geschähe. Und Lucianos Stella Mattina bekommt ja auch bald ein Baby von Djöfullin... aber du musst jetzt auch daran denken, dass Pallas nicht gewollt hätte, dass du ihr Fohlen nicht magst! Und sie würde sich bestimmt freuen, wenn sie wüsste, dass Theseus eine so liebe Ersatzmama wie La Nube kriegt, die dich auch mag und dir eine tolle Freundin sein kann." sagte Linnéa.
Thalia errötete. "Ja, ... ich weiß ja, ihr habt recht, Sie, Ihre Heiligkeit und du, Linnéa genauso. Und Yaya hat mir auch schon den Kopf gewaschen... Ich entschuldige mich gleich bei Lucian und... efcharisto, ich meine..." "ich spreche Griechisch - zwar eher altgriechisch, Senora Kiriaitidou, aber ich habe den Dank verstanden." unterbrach Rodrigo sie mit einem Zwinkern.
Am Abend entschuldigte Thalia sich wirklich bei ihrem Chef, der das mit einem Seufzen hinnahm und die Stute und Thalia nach Norderney versetzte. Allegra Maestoso und Nightshadow lagen mit Theseus in der Mitte von Nigthshadows Box. „Ihr habt super aufgepasst, danke.“ flüsterte der Höllenfürst. Die beiden Pferde erhoben sich, um auch ihre Besitzer zu begrüßen. Lucifer streichelte sein Pferd und flüsterte: „Hör mal zu, diese Stute hier …“ Thalia führte sie so vor die Box, dass Nightshadow sie sehen konnte. „… ist von Rodrigos Hazienda und hat vor kurzem ihr Fohlen bei der Geburt verloren. Sie hätte Milch übrig und könnte Theseus trinken lassen. Was denkst du, als Vater?“ Der schwarze, prächtige Hengst nickte und wieherte, auch Allegra Maestoso nickte zustimmend. Der Höllenfürst streichelte die Stute seiner Frau kurz, woraufhin diese ihn sanft mit der Schnauze anstieß und die Box verließ, um LaNube Platz zu machen. Thalia führte ihre neue Stute in die Box. Das Fohlen begann sofort zu trinken. Auch Nightshadow schien die Stute, die seinem Sohn zu Trinken gab zu akzeptieren. wo die junge Frau zum ersten Mal dem kleinen Hengstfohlen begegnete, dem La Nube sich sofort mütterlich widmete. "Na, da haben sich zwei gesucht und gefunden." sagte der Höllenfürst mit einem Lächeln zu Thalia, informierte Sandalephon via Seraphimverbindung über die Stute und bat ihn dem Tierarzt Bescheid zu geben. Dann ließ er Nightshadow und Allegra Maestoso mit in die Box, damit sie ihre neue Mitbewohnerin im Stall kennen lernen konnten. Er flüsterte seinem Hengst ins Ohr: "Benimm dich! La Nube kümmert sich um deinen Sohn!" Der Hengst schnaubte fast etwas empört und hieß mit der Lipizzaner-Stute die Andalusierstute willkommen. "Möchtest du hierbleiben oder willst du für die letzten drei Tage wieder mit nach Spanien?"
"Darf ich bleiben? Ich habe Theseus noch nicht so richtig kennen gelernt und... na ja... auf der Granja sind so viele Leute, die die Kinder in Atem halten... der Stallmeister und die Stallburschen, Senora Paola, die Köchin, Luca ist oft mit dem Verwalter Bonifacio unterwegs und ganz begeistert von Landwirtschaft..." Der Höllenfürst nickte. "Stimmt. Wir sehen uns dann Ende der Woche. Und bleib anständig mit Kerubiel." Er zwinkerte ihr zu und verschwand wieder nach Spanien. Thalia starrte einen Moment auf die Stelle, wo er gestanden hatte. Sie war
sich nicht sicher, ob er ihr wirklich verziehen hatte, oder ihre Entschuldigung nur akzeptiert hatte.
Als die Familie Rayne nach ihrem Spanienurlaub zurückkam, rannte Linnea sofort in den Stall und lächelte, als sie sah, dass Thalia das kleine Fohlen sanft streichelte. "Ich freue mich, dass du Theseus auch endlich magst." sagte Linnea freudig. Sie setzte sich in die Box neben Thalia. Diese legte einen Arm um die kleine Tochter ihres Chef`s. "Bist du jetzt auch nicht mehr böse mit Papa?" fragte das kleine Mädchen leise. Ihr Kindermädchen lächelte. "Nein." antwortete sie und drückte Linnea ganz fest an sich. Gemeinsam liefen sie auf die Terrasse, als Ilse zum Kaffee, Tee und Kuchen rief.
Am Nachmittag nach dem Kaffeetrinken ritten Selvaggia und Lucifer mit ihren Kindern und Thalia aus. Die Kinder genossen den Ausritt mit ihren Eltern und ihrem Kindermädchen, das für sie bereits auch schon zur Familie gehörte.
Am nächsten Morgen stand der Höllenfürst früh auf, da er nicht mehr schlafen konnte und ging in die Küche, um sich einen Kaffee zu machen. Seine Familie ließ er ausschlafen. Anschließend zauberte er sich in sein Arbeitszimmer im Boulevard, da er nach dem Urlaub einiges aufzuarbeiten hatte. Er las die Nachricht von Consuela, sie hätte seine Nachricht gelesen und würde auf seinen Anruf warten, da sie ihn im Urlaub nicht belästigen wollte. Dann lagen einige Angelegenheiten auf seinem Tisch, die den Kindergarten betrafen und die von Euangelion bearbeiteten höllischen Unterlagen, die noch eine Unterschrift benötigten, so wie eine Nachricht von Samyaza, der ihm mitteilen ließ, dass in der Hölle auch einiges an Schriftkram auf ihn wartete, da es ein paar Angelegenheiten gab, die Chefsache waren und seine Zustimmung und Unterschrift benötigten. Er seufzte, trank einen Schluck seines Kaffees mit Schuss und begann mit den höllischen Unterlagen. Als er fertig war legte er sie zur Seite um sie anschließend in sein höllisches Arbeitszimmer zu bringen, wo er dann auch gleich die angefallenen Unterlagen erledigte. Anschließend zauberte er sich wieder in sein Arbeitszimmer im Boulevard und griff zum Diensttelefon, das auf seinem Schreibtisch stand und wählte die Nummer seiner Personalchefin.
„Hallo Lucian, du bist also wieder da. Du wolltest mit mir reden?“ fragte Consuela freundlich. „Ja bitte. Ich bin in meinem Arbeitszimmer in der Botschaft. Komm doch bitte kurz hoch.“ bat er seine Angestellte freundlich. „Mach ich, bin gleich da.“ antwortete sie und legte auf. Kurz darauf klopfte es an der Tür. „Herein!“ hörte sie die Stimme ihres Chefs. Er erhob sich, als sie eintrat reichte ihr fast schon förmlich die Hand. „Guten Morgen Consuela, setz dich bitte.“ sagte er und wies mit einer Handbewegung an sie solle in der Sitzecke Platz nehmen.
Er drehte sich kurz um, griff nach ein paar Bewerbungen, die er auf den Tisch vor seine Personalchefin legte und sich ebenfalls setzte. „Sieh sie dir an und dann sag mir was du davon hältst.“ befahl er ruhig und rieb sich die Schläfen. Er hatte seine restlichen Tabletten im Urlaub aufgebraucht, da er noch nicht bei seinem Bruder war konnte dieser auch nicht wissen, dass er keine Schmerztabletten mehr gegen die Kopfschmerzen hatte. Die Personalchefin überflog die Bewerbungen kurz. Bei manchen sah sie schon erschreckt aus, als sie das Bild auf dem Deckblatt sah. „Was in aller Welt! – Sag nicht, ihr habt die eingestellt?“ fragte sie entsetzt. „Für wen hältst du mich? Natürlich nicht! Diese habe ich noch eingeladen und eingestellt, nachdem ich am ersten Tag alle weggeschickt habe.“ erklärte er und legte weitere Bewerbungen auf den Tisch. „Das sieht doch schon viel besser aus!“ antwortete Consuela erleichtert. „Und was soll ich dir jetzt nicht wieder antun? Das stand in deiner Nachricht. Und wo ist Nicole? Sie ist heute nicht zur Arbeit erschienen und ich brauche eine zweite Kraft, allein ist das zu viel Arbeit.“ Er nickte. „Aber nicht so etwas wie diese Zieseketter. Diese Person ist abscheulich. Sie erschien an dem Tag der Bewerbungen mit dem grässlichsten Parfum, das man sich nur vorstellen kann. Sie stank nach Weihrauch, mir wurde ganz schlecht und ich habe sie erst mal duschen geschickt, denn das war unerträglich für mich. Dann hatte sie furchtbare Angst vor mir, und sie hatte Ansichten … unbeschreiblich. Diese Frau ist arroganter und anmaßender, als ich es jemals sein könnte und das heißt was, Consuela. Ich habe sie gefeuert. Da so eine Person für die Botschaft nicht tragbar ist.“ berichtete er kurz.
Die Personalchefin hatte ihm zugehört und starrte ihn jetzt mit großen Augen an. „Okay … das verstehe ich jetzt nicht ganz, warum sich Nicole so dämlich benommen hat, aber ich glaube dir. Aber trotzdem brauche ich …“ „Ich hätte da schon jemand. Sandalephon hat sie mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt, nachdem ich die andere gefeuert habe. Sie ist … echt toll … hatte keine Angst vor mir und nun ja dir sehr ähnlich. Ich denke du wirst sie mögen. Ich werde …“ Er machte eine kurze Pause und rieb sich erneut die Schläfen. „Kopfschmerzen? Ich hätte Aspirin in der Tasche.“ Er lehnte dankend ab. „Die helfen bei dieser Art von Kopfschmerzen nicht. Ich hole mir nachher noch welche von Sandy.“ Er erhob sich, öffnete die Tür zum Vorzimmer und lehnte sich lässig an den Türrahmen. Elisa zuckte leicht zusammen. Sie saß gerade auf Euangelions Schoß und hatte ihm gerade einen zärtlichen Kuss auf den Mund gegeben.
„Euangelion, ruf bitte hinunter in das Personalbüro und bestelle Mairead Donnegal, die mittlerweile auch eingetroffen sein müsste in mein Arbeitszimmer." Kurz darauf trat die junge Frau ein. „Guten Morgen, Lucian. Sie müssen Signora Fernandez sein?“ fügte sie hinzu und reichte der Personalchefin die Hand. „Setz dich doch bitte. Consuela, das ist Mairead Donnegal. Sie hat während deiner Anwesenheit mit mir zusammengearbeitet und ich war sehr zufrieden mit ihr. Wenn du nichts dagegen hast, würde ich Mairead gerne behalten. Consuela nickte. „Mir soll es recht sein, ich brauche jemand und wenn sie dich bereits überzeugt hat, dann sehe ich da kein Problem.“ „Mairead was sagst du?“ Die junge Frau zögerte. „Also ich denke das Angebot reizt mich sehr, zumal deine Familie und alle hier ja total nett sind und ehrlich gesagt na ja … vielleicht werden mein Sohn und ich hier nicht schief angeschaut. Ist nämlich in dem erzkatholischen Irland echt schlimm. Und wenn er hier auf die Schule gehen kann, die du mir ja schon gezeigt hast, dann wäre das ein verlockendes Angebot. Ist nur … nun ja … ich arbeite ja eigentlich für Dr. Dale Ponte und …“
Er unterbrach sie. „Kinder von Angestellten haben immer die Möglichkeit diese Schule zu besuchen, da verweise ich dich dann einfach an Metatron, wegen der Anmeldung. Er ist echt in Ordnung und wenn du sagst, dass ich dich geschickt habe, dann geht das sowieso in Ordnung und mit Sandy rede ich gleich. Ich will sowieso zu ihm, um mir Tabletten zu holen. Ich halte diese Kopfschmerzen nicht mehr aus. Dann darf ich den Arbeitsvertrag schon mal verfassen und dir dann zur Unterschrift vorlegen?“ Mairead Donnegal nickte. "Ja gerne, wenn Dr. Dale Ponte mich gehen lässt, arbeite ich gerne für dich, ich will schon seit langem aus Irland weg nur fehlte mir bisher der richtige Job und die richtige Schule für meinen Sohn." antwortete Mairead Donnegal, begeistert.
Der Höllenfürst erwartete ein kleines Donnerwetter von seinem Bruder, denn der hatte klar gemacht, dass er Mairead an sich wieder zurückhaben wollte, doch ihn erwartete eine Überraschung, als er Sandalephon mitteilte, dass er seine Personalchefin nicht wieder zurückgäbe. "Meine Güte, Lucifer, glaubst du ich habe nicht gemerkt, dass Mairead in Irland unglücklich ist? Wegen ihres unehelichen Sohnes wird sie teilweise gemieden und sogar verachtet, weil viele der Bekannten und Verwandten der Familie meinen, dass sie in ein "Magdalenenheim" müsse, weil sie eine "Dirne" sei... und sie liebt ihren Sohn Baelfire - sonst hätte sie ihn nicht Freudenfeuer genannt. Wegen ihm hätte sie Irland aber nicht verlassen. Ich musste ihr einen Anreiz geben und den hat sie bekommen. Danke, dass du sie überreden konntest. Für Baelfire wird es auch besser sein hier auf die Schule zu gehen." Grummelnd sah der Höllenfürst ihn an. "Schönen Dank auch, dass du mich so hinters Licht geführt hast! Andererseits: Danke für die neue, wirklich tolle Mitarbeiterin. Sie macht einen tollen Job als Consuelas Stellvertreterin und die beiden verstehen sich richtig gut." Sandalephon grinste. "Gern geschehen. Und bevor ich es vergesse: Ilse hat gemeldet, dass du nichts mehr hast..." sagte er und legte ein kleines Kästchen vor den Höllenfürsten. "Tabletten und Tropfen. Ich denke, du kannst es brauchen. Ich will dann mal wieder zurück. Ich habe Spätschicht in der Pädiatrie."
"Danke. Grüß mein Käthchen von mir. Ich freue mich schon sie wieder zu sehen." antwortete er, während er sofort eine Tablette nahm, um die fürchterlichen Kopfschmerzen loszuwerden. "Richte ich aus, bis dann Großer.
Euangelion sah auf, als sein Chef vor ihm auftauchte. „Du siehst nicht gut aus, Lucifer. Hast du keine Medikamente von Sandalephon bekommen?“ fragte er besorgt. „Doch, die Wirkung hat nur noch nicht eingesetzt. Sorg bitte dafür, dass für Mairead und ihren Sohn Räume hier im Boulevard hergerichtet werden. Und dann bitte auch für den Umzug. Ich ziehe mich eine Weile zurück, bis es mir besser geht.“ Metatron trat aus seinem Arbeitszimmer. „Lucifer, hast du bitte ein paar Minuten für mich, bevor du gehst?“ sagte der Erzengel und wies seinem höllischen Kollegen mit einer Handbewegung an, ihm in sein Arbeitszimmer zu folgen. Der Höllenfürst seufzte kurz und folgte ihm. Er ließ sich in der Sitzecke nieder. „Was gibt es denn?“ fragte er leise. „Da Jan, genau wie Christina Luciana, Lucas Lucian, Samantha und auch dein Ältester ja dieses Jahr in die Schule kommen, würde ich gerne am Nachmittag des ersten Schultages zusammen mit Cassandra eine Einschulungsparty veranstalten. Ich habe Sylvie und ihre Kolleginnen gebeten, uns ein paar Kleinigkeiten vorzubereiten und es dann in dem großen Saal hier im Boulevard anzurichten. Ich werde eine kleine Rede halten und dafür sorgen, dass alles vorbereitet wird. Du und Selvi seid herzlich eingeladen, ich werde auch Nick und Alexandra, sowie Derek und Rachel einladen. Dann müsst ihr euch um nichts zu kümmern.“
Lucifer seufzte bei dem Gedanken, dass sein Ältester schon eingeschult wird. „Ist mir recht ich bin eh nicht so der Partyorganisator und Selvi ist schon wieder arbeiten im Museum, was in letzter Zeit auch immer mehr außerhalb der ausgemachten Arbeitszeiten ist. Aber sie hat sich an diesem Tag schon frei genommen, von daher kein Problem.“ Er seufzte kurz und presste eine Hand in den Magen. Dann griff er in die Tasche seines Jacketts, holte ein kleines Fläschchen heraus und nahm ein paar Tropfen. „Dann brauche ich jetzt noch etwas von dir. Du hast ja bestimmt schon gehört, dass ich Mairead Donnegal eingestellt habe und diese schreckliche Zieseketter entlassen habe? Metatron nickte. Mairead hat einen zehnjährigen Sohn. Könntest du bitte dafür sorgen, dass er hier auf die Schule gehen kann. Sie werden sobald wie möglich nach Paris umziehen.“ Metatron lächelte. „Sicher, Kinder vom Personal haben immer einen Platz auf meiner Schule, genau wie es bei dir, in deiner Kita ist, schick sie einfach mal zu mir, mit ihrem Sohn, am besten noch diese Woche, dass ich mir die Unterlagen des Jungen ansehen kann und nun ja, dann müssen wir ihn ja noch testen, in welche Klasse er kommt, denn die Anforderungen an unserer Schule sind sehr hoch im Gegensatz zu anderen Schulen und na ja … wenn du bereit bist ihm eventuell in manchen Fächern etwas Nachhilfe zu erteilen, dann dürfte das kein Problem sein. Denn ich habe von Christian und auch von Jasper gehört, dass du ein ausgezeichneter Nachhilfelehrer bist.“ Der Höllenfürst grinste. „Das ist das geringste Problem. Ich habe schließlich auch Jasper zu den entsprechenden Noten verholfen, um diese Schule besuchen zu können.“ antwortete der höllische Botschafter. "Na dann, kümmere ich mich darum und gebe dir dann wegen des Tests des Jungen Bescheid.“ antwortete Metatron. Lucifer nickte und verschwand.
Er tauchte in seinem Haus auf Norderney auf und lehnte sich an den Türrahmen der Küche, wo Ilse gerade das Mittagessen vorbereitete. „Hallo mein Junge, du siehst etwas mitgenommen aus. Hast du schon Magentropfen genommen?“ fragte sie besorgt, als ihr Blick auf die Hand fiel, mit der er sich den Magen massierte. „Ja Mutti, habe ich. Und ich bin müde. Ich lege mich etwas auf das Sofa, nur ein Stündchen. Wo ist Luciano? Er kann ja nicht mehr mit in den Kindergarten." erkundigte er sich. "Derek hat ihn vorher abgeholt. Er spielt dort mit Christina und Lucas. Er meinte er würde sich noch bei dir melden.“ Er nickte, verließ die Küche und lief ins Wohnzimmer, wo er mit einer Handbewegung den Kamin anmachte und es sich dann auf dem Sofa bequem machte. Ein paar Minuten starrte er nachdenklich in die Flammen, bis ihm schließlich die Augen zu fielen.
Am Nachmittag klingelte es an der Haustür. Ilse sah Metatron und Cassandra etwas verwundert an. „Warum klingelt ihr denn? Die anderen erscheinen einfach.“ Der himmlische Botschafter lächelte freundlich. „Wir wollten nicht einfach so reinplatzen. Ich müsste kurz mit Lucifer sprechen und Jan würde gerne mit seinem Onkel und seinen Cousinen und Cousins ausreiten. Falls es Lucifer mittlerweile besser geht.“ Sie folgten Ilse ins Esszimmer. „Hallo Lucifer, geht es dir wieder gut?“ Dieser hörte auf zu korrigieren und sah auf. Er hatte noch einige Prüfungen seiner Studenten zu korrigieren. „Es geht. Die Kopfschmerzen sind weg.“ Er wurde von Jan freudig umarmt. „Okay, aber wirklich fit siehst du noch nicht aus. Na egal. Baelfire Donnegal ist in der Schule angemeldet. Er wird in zwei Tagen einen Test machen müssen, um festzustellen, wo es noch fehlt und ich habe Madame Donnegal nahegelegt, falls ihr Sohn etwas nachholen muss, dann soll sie sich an dich wenden.“ Lucifer nickte. „Und Euangelion hat mir diesen Vertrag mitgegeben. Du musst ihn unterschreiben, dann könne er ihn Mairead Donnegal zur Unterschrift vorlegen. Nachdem es erneut geklingelt hatte, stürmte Samantha herein. „Hallo Onkel Lucifer! Ich freu mich dich zu sehen. Dieser zuckte bei ihrer Umarmung etwas zusammen, da sie Spinny auf der Schulter hatte. Dann umarmte sie Jan und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Mit einem etwas unguten Gefühl beobachtete der Höllenfürst, wie sie Spinny in seinem Haus herumlaufen ließ.
„Hallo Alexandra. Schön dich auch mal wieder zu sehen. Wo hast du denn Nick gelassen?“ erkundigte sich der Höllenfürst. „Nick ist bei Derek die beiden räumen den Keller im Legat auf Angel Island um.“ Die beiden umarmten sich kurz freundschaftlich. „Na dann helft ihr mir beim Tisch decken? Jetzt brauche ich ja noch ein paar Gedecke mehr. Lucian erheb deinen Luxuskörper! Wir brauchen den Platz.“ sagte Ilse keck. Der Angesprochene erhob sich seufzend und griff nach den Arbeiten seiner Studenten. „Dass du aber gleich wiederkommst!“ rief ihm Ilse hinterher.
Kurz darauf saßen sie alle am Esstisch. „Alex wie sieht es bei euch eigentlich mit einem zweiten Kind aus?“ fragte Cassandra. „Ach wir wollen kein zweites Kind! Ich verhüte und da …“ „Als ob du das zu bestimmen hast.“ unterbrach sie der Höllenfürst und sah die schöne Afroamerikanerin, die zu seiner Rechten saß, verschwörerisch an. „Was meinst du damit, Lucifer?“ fragte sie misstrauisch nach. „Na ja … glaubst du Selvi und ich wurden bei allen fünf gefragt? Wenn Vater es möchte bekommst du ein Kind, trotz Verhütung und …, wenn ich mir wie damals bei Samantha ein Urteil erlauben darf … " er legte kurz die Hand auf ihren Bauch. „Pass gut auf dein … deine ungeborenen Kinder auf.“ Sie starrte ihn entsetzt an. Die anderen lachten. „Bist du verrückt?“ schrie sie ihn fast an. „Alex, Lucifer irrt sich selten, vielleicht gehst du mal zum Frauenarzt und lässt das abklären.“ sagte Selvaggia lachend. Lucifer lächelte sie auch kurz an, erhob sich dann und wandte sich an die Kinder. „Kommt ihr? Dann reiten wir noch ein wenig aus. Draußen trafen sie auf Christian und Jasper, die gerade den Stall betraten. „Hallo Onkel Lucifer!“ begrüßte Christian seinen Onkel sichtlich erfreut. „Guten Tag Dr. Rayne.“ sagte Jasper freundlich und sattelte sein Pferd. Lucifer trat neben den Jungen. „Lucian!“ flüsterte er und zwinkerte dem Jungen zu, bevor er zu seinem Hengst ging. Jasper nickte und sah ihm kurz nachdenklich hinterher. Er hatte sehr viel Respekt vor dem Onkel und ehemaligen Ziehvater seines Freundes. Zumal dieser ihm ordentlich den Kopf gewaschen hatte und seinen Eltern nichts gesagt hatte, als er in schlimmen Schwierigkeiten steckte und ihm dann auch noch Nachhilfe gegeben hatte, um auf die wirklich sehr gute Schule in Paris zu gehen, auf die alle Kinder der Engel auch gehen würden.
Sie genossen die restlichen Tage der Sommerferien. Selbst Lucifer wirkte ausgelassen und zufrieden. Seine Familie freute sich, dass es ihm auch mal richtig gut zugehen schien. Er hatte in der Botschaft so gut wie fast alles liegengebliebene nachgeholt. Da die Einschulung in der Schule des Boulevard Haussmann eine Woche vor dem Semesterbeginn in Rom sattfand, konnten alle ohne sich frei zu organisieren daran teilnehmen.
Am Vorabend der Einschulung von Luciano saß die höllische Familie Rayne, zu der Ilse mittlerweile auch Kerubiel zählte, da er mit Thalia zusammen war. Ilse lud ihn so sehr oft mit ein. "Wann heiratet ihr denn jetzt?" wollte Ilse wissen. "Wir haben schon darüber gesprochen, aber wir warten noch zwei Jahre, bis Thalia mit ihrer Ausbildung fertig ist. Auch wenn Lucifer meinte er würde sie auch als Kinderpflegerin dauerhaft behalten, aber meine fleißige Biene möchte auf dem normalen Weg ihre Ausbildung zur Erzieherin machen." berichtete er.
Am ersten Schultag trafen sich Cassandra und Metatron, Selvaggia und Lucifer, Rachel und Derek sowie Alexandra und Nick in der ersten Klasse der Schule des Boulevard Haussmann in Paris. Metatron hatte dafür gesorgt, dass die Schulanfänger aus ihrer Familie alle gemeinsam in eine Klasse kamen.
Zum Mittag trafen sich alle, Cassandra hatte alle Engel mit Familie, oder Partner eingeladen, sowie enge Freunde. Der höllische Botschafter hatte dafür gesorgt, dass sein Kindermädchen Thalia, die ja gerade neben zu ihre Ausbildung zur Erzieherin machte, den Tag an der Berufsschule frei bekam, um mit der Familie diesen Tag zu feiern, in dem Veranstaltungssaal des Boulevards. Der himmlische Botschafter, der die Feier zusammen mit seiner Frau organisiert hatte, hatte sich die Party einiges kosten lassen, was aber keinen der Engel störte, da alle Engel mehr als genug Geld hatten, auch wenn Lucifer sich durch seinen Aufenthalt auf der Erde über die Jahrhunderte das meiste Geld verdient hatte. Die Party für die Schulanfänger wurde ein voller Erfolg. Katherine trat neben ihren Lieblingspatenonkel. „Onkel Lucifer, ist alles in Ordnung?“ fragte sie, da ihr aufgefallen war, dass er eine Zigarette nach der anderen rauchte. Dieser nickte langsam. „Ja … schon … irgendwie. Es ist nur ... wenn ich bedenke, dass Luciano jetzt schon ein Schulkind ist.“ antwortete er fast flüsternd. Sie nahm ihn liebevoll in den Arm. „So ist das Leben Onkelchen! Mach dir keine Gedanken Luciano macht das schon, genauso wie die anderen Kids.“ Der Höllenfürst rang sich ein kleines Lächeln ab.
Am späten Nachmittag lief Derek zu seinem besten Freund, der etwas abseits an der Wand gelehnt stand.
"Lucifer, was ist denn los du bist ja plötzlich ganz blass?" fragte er erschrocken."Ich ... weiß nicht ... ich fühle mich plötzlich ganz ... elend. Mir wird ganz schlecht." flüsterte er und hielt sich die Hand vor den Mund.
Er atmete ein paar mal tief ein und überspielte die Übelkeit.
Als Lucifer und Kerubiel alle nach der Feier am Abend nach Norderney zauberten, wurde ihm plötzlich so schlecht, dass er im Bad verschwand.
"Hast du dich jetzt ... übergeben fragte Kerubiel fast ungläubig, da ihm das auch ein Rätsel war, da Engel nicht
krank werden konnten, die menschlichen Körper konnten Verletzungen und Schmerzen durch äußere Einwirkungen empfinden, oder wie bei den Seraphim die Kopfschmerzen. Im Fall des Höllenfürsten kam manchmal noch der stressbedingte Reizmagen hinzu. Kerubiel wunderte sich ebenso wie Lucifer selbst, da er
in letzter Zeit keine stressbedingten Magenschmerzen hatte.
Dieser nickte. "Ja. flüsterte der Höllenfürst. "Es fühlt sich auch anders an als die bisherigen Magenbeschwerden. Ich lege mich kurz auf das Sofa, vielleicht wird es ja dann ... wieder besser." meinte er und machte es sich auf dem Sofa bequem. Er schlief auf dem Sofa ein. Seine Frau und Ilse ließen ihn schlafen. Selvaggia deckte ihn noch mit einer weichen Kuscheldecke zu, bevor sie etwas besorgt in ihr Schlafzimmer ging.
Er erwachte plötzlich, als er von unglaublich starken Unterleibsschmerzen gequält wurde. Er konnte nicht mehr klar denken und sich nicht mehr bewegen. Diese Schmerzen waren schlimmer als die die er bisher hatte.
Irgendwann hörten sie schließlich auf und er schlief wieder ein. "Lucifer?" Er schlug die Augen auf und wurde von seiner Frau zärtlich geküsst. Er griff nach ihr, zog sie auf sich und küsste sie leidenschaftlich.
"Geht es dir wieder besser?" fragte sie auf dem Weg in die Küche. "Ja." antwortete er knapp. Was auch nicht gelogen war, da ihm momentan nicht mehr schlecht war. Er verschwieg seiner Frau und Ilse nur die Schmerzen, von denen er in der Nacht aufgewacht war. "Ilse stellte den beiden einen Kaffee hin und Selvaggia bediente sich an den Milchbrötchen die zum Frühstück auf den Tisch gestellt wurden.
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