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The eXpanse (Teil 2) - The OpeNinG of oLd WoUnDs

Kurzbeschreibung
GeschichteSci-Fi, Liebesgeschichte / P16 / Het
Alex Kamal Amos Burton Camina Drummer Frederick "Fred" Lucius Johnson James "Jim" Holden OC (Own Character)
20.03.2021
29.05.2022
31
61.450
2
Alle Kapitel
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Dieses Kapitel
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20.03.2021 1.098
 
Disclaimer: Mit dieser Geschichte verdiene ich kein Geld. Ich schreibe sie zu meinem eigenen Vergnügen. Die Charaktere aus der Sci-Fi-Serie "The Expanse" habe ich mir nur geliehen und gebe sie hinterher (mehr oder weniger unbeschadet) wieder zurück. ;-)

Wer den 1. Teil noch nicht gelesen hat, sollte erst einmal dort anfangen, da der 2.Teil direkt darauf aufbaut. Hier ist der Link zum 1. Teil: "The eXpanse (1. Teil) - The  IdEa of an OceaN"

Ich bin gerade dabei, die Bücher, die der Serie zugrunde liegen, zu lesen. Weswegen in diesen Teil schon etwas mehr Hintergrundwissen einfließen wird, als in den 1. Teil.
Die Haupt-Infos für diese FF ziehe ich jedoch weiterhin aus der verfilmten Version der Geschichte.
Und natürlich ist mein eigenes "Volk" auch wieder mit von der Partie. ;-)

Der 2. Teil der FF ist am Beginn der 1. Staffel einzuordnen. Die Canterbury wurde gerade erst zerstört.
Während der FF werden wir uns auf jeden Fall durch die ersten beiden Staffeln bewegen. Vielleicht auch noch etwas weiter. ;-)

Und nun viel Spaß beim (Weiter-)Lesen!



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"The eXpanse"

*****The OpeNinG of old WoUnDs*****

von JL



Prolog:
Gut war, dass alle Beteiligten zunächst einmal ihr Wort gehalten hatten.
Die terranische Generalsekretärin, Chrisjen Avasarala, die allen Schläfern freies Geleit nach Tycho zugesagt hatte, genauso wie Fred Johnson, der wie versprochen jeden Schläfer willkommen hieß, der die Station erreichte. Er hatte Mira und ihren Leuten eine Hand voll kleinerer Quartiere zur Verfügung gestellt, setzte aber voraus, dass sie darin zu zweit, zu dritt oder zu viert wohnen würden, wenn irgendwann alle da wären. Genauso wie er es zur Bedingung machte, dass jeder Schläfer sich auf irgendeine Art und Weise auf Tycho nützlich machte. Schon bei den wenigen Leuten, die bis dato angekommen waren, war das nicht immer leicht zu bewerkstelligen gewesen. Mira war froh gewesen, dass man ihr Camina Drummer als direkte Ansprechpartnerin zur Seite gestellt hatte. Zusammen fanden die beiden findigen Frauen für die meisten Schläfer eine angemessene Beschäftigung. Sei es, als Fahrer von Transportgondeln oder als einfache Hafenarbeiter, die beim Löschen und Umschlagen der Waren halfen. Sicher waren das keine schönen oder leichten Arbeiten, aber sie waren auch nicht besonders kompliziert oder anspruchsvoll. So, dass sie für Menschen, die schon mit der Technik aus dem vorherigen Jahrhundert gehadert hatten, einigermaßen zu bewältigen waren.  
Einer der Schläfer – sein Name war Esteban – kam als Barkeeper im Miras Lieblingslokal unter, und Mira, die ihre Musikalität bereits mit zwei erfolgreichen Liedern unter Beweis gestellt hatte, hatte seitdem alle Hände voll damit zu tun, sich vermeintliche Musikproduzenten und etwaige Journalisten vom Hals zu halten, die sie als den neuen „Schläfer-Star“ vermarkten wollten. Vor allem die eifrige, terranische Journalistin, die Michaels Trauerfeier gefilmt hatte, war hinter Miras Gesangstalenten her, wie die Maus hinter dem sprichwörtlichen Speck. Es verging kein Tag, an dem Monica Stuart nicht vor Miras Tür stand und nachfragte, wann sie mit dem nächsten Lied von ihr rechnen könne.
Mira verstand, dass die Terranerin hoffte, sich durch die Veröffentlichung der Schläfer-Lieder selbst einen Namen machen zu können. Doch Mira hatte – als Anführerin der Schläfer und als dessen Sprachrohr – weitaus Wichtigeres zu tun, als ein Liedchen nach dem anderen ins All hinaus zu trällern. Beim ersten Mal war es ihr gut zupassgekommen und auch das zweite Lied hatte eine gewisse Botschaft transportiert. Doch nun war Mira der Meinung, dass die Schläfer, die auf die ersten beiden Nachrichten nicht reagiert hatte, es auch bei Nachricht Nummer drei und vier nicht tun würde. Weswegen die junge Schläferin die hübsche, aber aalglatte Reporterin von einen auf den nächsten Tag vertröstete, weil sie andere Dinge zu tun und deswegen keine Zeit zum Singen hätte.
Miras heutige Ausrede war es, dass sie eine sinnvolle Beschäftigung für die ehemals zweitälteste – inzwischen älteste – Schläferin finden musste. Die grauhaarige Frau – mit Namen: Veronica Stinson – war mit ihren 56 Jahren um einiges jünger als Michael gewesen war, aber für Gürtlerverhältnisse war sie bereits uralt. Für die schüchterne alte Dame war der Zeitsprung ins nächste Jahrhundert außerdem nur sehr schwer zu verkraften gewesen, weswegen sie sich die meiste Zeit ängstlich in dem Quartier versteckte, welches sie sich schon jetzt mit einer anderen Schläferin teilte. Nur, um nicht allein sein zu müssen. Aber genau das war ja auch das Ziel ihrer Wiedervereinigung gewesen. Niemand von ihnen sollte mehr allein sein müssen. Niemals wieder.
Auf der anderen Seite war es jedoch weder gut, noch tragbar, zuzulassen, dass die alte Frau ihre Tage untätig in ihrem Quartier verbrachte. Es war für alle Beteiligten unerlässlich, dass auch sie etwas Sinnvolles tat.  
Letzten Endes kam dann niemand Geringeres, als Monica Stuart auf die glorreiche Idee, die alte Dame in der Kinderbetreuung unterzubringen. Auf die Art hätten alle etwas davon. Die Kinder auf der Station hätten einen interessanten Babysitter, der Geschichten aus einer Zeit und einer Welt erzählen konnte, die sie nicht kannten, und die alte Misses Stinson würde durch die strahlenden Gesichter ein wenig von ihren eigenen Gebrechen und Ängsten abgelenkt. Sogar Camina musste zugeben, dass das eine hervorragende Idee war. Die Kinder auf der Station liebten die Geschichten von Granma Stinson vom ersten Tag an.
Das Blöde daran war nur, dass Mira Monica nach dieser Aktion quasi ein weiteres Lied schuldete. Aber sei es drum. Ihr würde schon noch ein altes Lied einfallen, welches in diesem Jahrhundert niemand mehr kannte, und das sie es zum Besten geben konnte. Hauptsache die Sache mit ihren Leuten lief, und das tat es, solange jeder Neuankömmling es schaffte, sich halbwegs in das Leben auf Tycho einzugliedern, und solange der Chef der Station mit ihnen zufrieden war.
Im Übrigen war das Geschichtenerzählen auch etwas, was Fred Johnson sehr forcierte. Immer wieder rief der dunkelhäutige Exil-Terraner Mira oder einen anderen Schläfer zu sich, um sich etwas aus IHRER Zeit berichten zu lassen.
Bereits nach kurzer Zeit hatte Mira das untrügliche Gefühl, dass Fred sie und ihre Leute überhaupt nur deswegen auf seiner Station duldete, weil sie jede Menge Geschichten erzählen konnten, die er noch nicht kannte. Geschichten, die ihm für ein paar Stunden Zerstreuung boten, die ihn von seinen eigenen Problemen und Pflichten ablenkten.
Von diesem Moment an, kam Mira sich vor wie Scheherazade – die einfache, aber kluge Tochter eines Händlers – die versuchte, den Sultan mit ihren Märchen bei Laune zu halten. Wobei sie jedoch inständig hoffte, dass Fred Johnson sie nicht töten würde, wenn sie ihm nach 1.001 Nacht all ihre Geschichten erzählt hatte.
Aber ganz sicher war sie sich da ehrlich gesagt nicht.

Anzahl der Schläfer auf Tycho, als die Rocinante die Station erreichte: 8.
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