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Was wäre, wenn...

von heufchen
Kurzbeschreibung
GeschichteSchmerz/Trost, Liebesgeschichte / P18 / MaleSlash
HandOfBlood
17.03.2021
22.03.2023
28
81.446
7
Alle Kapitel
41 Reviews
Dieses Kapitel
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22.03.2023 3.355
 
AN: Willkommen bei der zweiten Staffel lol!

„Sterzik!“, ermahnte Maximilian. Zwei kalte Hände legten sich auf den Mund des Jüngeren, ehe dieser seine dummen Gedanken verwirklichen konnte. Sie drückten den schwächelnden Körper von sich. „Reiß‘ dich zusammen!“, zischte er zwischen seinen Zähnen.

‚Dieser Idiot. Haben wir uns nicht darauf geeinigt, es ruhig angehen zu lassen?‘, dachte der Vernünftigere der beiden Männer. Max wusste, dass es keine gute Idee war den Jüngeren nachhause zu begleiten. Zumindest hätte er noch jemanden mitnehmen können, der ihn davon abhalten würde, mit in die Wohnung zu kommen. Er wusste, dass er Sebastian nur schwer widerstehen könnte. Und nun waren sie eng umschlungen in seiner Wohnung. An dieser Stelle möchte Maximilian auf keinen Fall sagen, dass er genervt von der Situation war. Jedoch war der Zeitpunkt äußerst ungelegen. Daher musste der Ältere sofort agieren.

Trotz der lauchigen Arme, presste er mit den Handflächen gegen die Lippen seines Gegenübers. Bedingt durch seine Kraftlosigkeit, ließ Sebastian sich vorerst wegdrücken. Ein kleiner Spalt bildete sich zwischen den Körpern. Dennoch sollten Maximilians Hände den Jüngeren nicht aufhalten.

Unverständliche Worte verwirrten den Älteren. „…“ Max debattierte einen Moment darüber, ob er den Jüngeren einfach mit seinen Händen zum Schweigen bringen oder sich doch seiner eigenen Neugier ergeben sollte. Zögerlich löste Max seine Hände von den verwegenen Lippen. Doch ehe er nachfragen konnte „Wa-“, platzte es abermals aus dem Jüngeren heraus:
„Ich will dich so sehr-“

Erneut klatschten die Hände auf das errötete Gesicht und stummten abermals den deliranten Mann.
„Was- Was sagst du da? Hör auf!“, stotterte Max, lachte verlegen und brach den Blickkontakt mit ebenfalls geröteten Wangen ab. Diese unverkennbaren Worte ließen den Älteren nicht unberührt. Die Nervosität und Anspannung stiegen rasant an. Seine Augen wanderten zügig durch die dunkle Wohnung, als würden sie etwas suchen. Einen Gegenstand? Einen Ausweg? Oder etwa nach Personen, die die beiden Männer ertappen könnten?

Ehe Maximilian sich einig werden konnte, welchen Weg er einschlagen wollte, gewährte es Sebastian genügend Zeit erneut in Aktion zu treten.

Mit seiner rechten Hand zog er an Maximilians Unterarm und befreite seinen Mund. „Max, bitte. Lass‘ mich dich kü-“
Den Intentionen des Jüngeren bewusst, unterbrach Max ihn sofort mit Gebrüll: „Nein! Stopp! Du- Du kannst gerade nicht klar denken!“, redete er sich selbst ein und versuchte seinen Gegenüber zu überzeugen.
„Was? Doch! Willst du-“

Ein wildes Gefuchtel von Händen versuchte den Jüngeren vom Weiterreden abzuhalten.
„M-mit mir-“

Eine Hand streifte Sebastians Nase. Überrascht packte er sich an das tangierte Körperteil, fiel einen Schritt zur Seite und eröffnete Max damit einen Ausweg. Er war dermaßen abgelenkt, dass Sebastian vergaß, seine Frage zu Ende zu stellen. Das Gefuchtel schien schließlich erfolgreich funktioniert zu haben. Max sah hierbei die Chance die Wohnung zu verlassen. Er entschied sich dazu, dass er fliehen sollte. Sebastian konnte in seinem Zustand nicht klar denken. Ebenso schwer fiel es Maximilian, sogar in normalem Zustand. Auch er würde gerne einfach hierbleiben, den Jüngeren küssen und liebkosen, ihn pflegen, lieben… Doch das war nicht der richtige Weg! Max musste hier raus. Sebastian würde auch ohne ihn zurechtkommen.
„Ich muss jetzt wirklich gehen!“, stellte Max fest.

Mit diesen Worten schien die Panik in Sebastian erneut anzusteigen. Seine Nase war nunmehr unwichtig. Ihre Blicke trafen sich in der Dunkelheit. Sebastians Augen waren feucht und funkelten durch die Außenbeleuchtung. Er machte weder hektische Bewegungen, noch plapperte er Unsinn. Stattdessen sah er nachdenklich aus, als würde er sich der Situation gewahr werden. Sebastian hatte einen klaren Moment.

Auch diese Chance musste Maximilian nutzen: „Wir sehen uns dann“, sagte er hastig mit der Türklinke in der Hand.
„Warte!“, rief Sebastian und hoffte so sehr, dass dies den Älteren aufhalten könnte.

Und tatsächlich betätigte Max die Klinke nicht. Er erstarrte. Und wartete. Wieder gab er sich seiner Neugier hin.

Ein Fehler.

Vorsichtig blickte der Ältere zu dem Jüngeren. Er sprach zunächst nicht. Stattdessen blinzelte er mehrmals und schwankte. Seine Augenlider wurden schwerer. Die Schultern sanken. Die Beine zitterten. Der kurze Adrenalinkick von vorhin hatte seinen Preis und diesen nahm er sich jetzt.

Mit letzter Kraft flüsterte er verunsichert: „Ich will nicht… Allein sein...“

Sebastians Kopf sank tief, die Augen schlossen sich. Max wusste, dass der Jüngere gleich fallen würde. Er wusste von Anfang an, dass es keine gute Idee war hierher zu kommen! Und doch, war er nun in diesem Schlammassel.
Sebastian war viel zu schwer für den Älteren. Wie sollte er ihn je halten kö-
„Sebastian...?“

Der Jüngere kippte weiter zur Seite. Notgedrungen packte Maximilian das erstbeste Stück Stoff und versuchte den Sturz abzufangen. Unglücklicherweise strangulierte er den Jüngeren versehentlich und nahm ihm die letzte Luft. Gequälte Geräusche entflohen aus der Kehle. Glücklicherweise sank der Jüngere dadurch tatsächlich langsam auf den Boden. Zuerst auf die Knie, dann mit erhobenem Gesäß auf sein Gesicht.

Als Sebastian reglos auf dem Boden lag und endlich Ruhe einkehrte, konnte Max endlich aufatmen. Jetzt könnte er endlich aus dieser Bude abhauen. Erneut griff er nach der Türklinke. Jedoch betätigte er sie nicht.
‚Scheiße. Ich kann den doch nicht so liegen lassen…‘, dachte er.


Mit letzter Kraft sowie Ächzen und Stöhnen hievte er die 80 Kilogramm ins Schlafzimmer. Nach einer kurzen Verschnaufpause sammelte er seine Kräfte erneut, packte an den unmöglichsten Stellen seines Körpers an und warf Sebastian schließlich auf das Bett. Von der Kraftlosigkeit überwältigt, verfing sich eine Hand ungünstig im Pullover des bewusstlosen Mannes und zog auch seinen Körper auf das Bett. Mit der anderen Hand versuchte er den Aufprall auf der weichen Unterlage abzufangen. Die Kollision von Köpfen konnte Max schließlich nur durch das Aufeinanderpressen ihrer Hüften verhindern. Natürlich musste es soweit kommen.

Die gegenwärtige Position stellte den schlimmsten Albtraum innerhalb dieses Fiebertraums dar.

Sebastian hatte, seit sie die Wohnung betraten, ein stehendes Interesse. Und auch mit seiner geistigen Abwesenheit änderte sich daran nichts. Es drückte deutlich gegen Maximilians Unterbauch.

Der Kontakt erstarrte ihn, hinterließ ihn regungslos. Er konnte oder wollte sich nicht bewegen.

‚So ein Scheiß‘, dachte er und kniff die Augen in der Dunkelheit zusammen. ‚Das kann doch nicht wahr… wahr sein.‘

Maximilian nahm den Druck bewusst wahr. Er konnte sich genau vorstellen, wie das steife Glied von den beiden Körpern erdrückt wurde. Daher drückte er sich vorsichtig und mit guter Intention vom Bett ab. Dabei entstand eine unweigerliche Reibung, die den bewusstlosen Mann zu einem leisen Stöhnen zwang.
„Ah… “, sprachen die Lippen.

Sebastian schien wieder zu Bewusstsein zu finden.

„… Mir ist so heiß“, hauchte er.

Max wollte sich aufrichten, um den Jüngeren zu entlasten. Jedoch berührte er abermals das berührungsempfindliche Geschlechtsteil. Arme warfen sich um den Hals des Älteren und zogen ihn wieder an den überhitzten Körper.
„Bleib! Lass‘ mich nicht allein…“, murmelte Sebastian in Max‘ Ohr während er ihn fester an sich zog.

‚Das kann doch nicht sein Ernst sein! Wie habe ich das verdient?‘, fragte Maximilian sein Karmakonto, welches bereits seit Jahren in dauerhaftem Soll war. Er leistete sich viel, verdiente allerdings zu wenig. Ständig versäumte er die Begleichung seiner Schulden. Nur selten konnte er durch gute Taten tilgen, um den hohen Kredit abzubezahlen.

Könnte der ‚physische und psychische Beistand bei einem Freund in Not‘ eine Gutschrift darstellen?

„Nein…“, flüsterte er schließlich und schüttelte den Kopf.
Der Jüngere bettelte: „Bitte!“

Maximilian realisierte, dass er Sebastian eine Antwort auf seine Frage gab, die allerdings nicht dafür bestimmt war. Schuld(en) überkam(en) den Älteren. Weitere Nebenkosten setzten seinem Konto schwer zu. Schnell versuchte er die Situation zu retten: „Nein, ich meinte-“

Sebastian zog seine Arme zurück und nahm sämtlichen Druck von Max. Dieser fiel mit Leichtigkeit zurück und rutschte am Bettrand herunter, sodass seine Knie den Boden berührten. Der Jüngere richtete seinen Körper zeitgleich auf. An der Bettkante sitzend, ließ er den Kopf hängen. Mit den Handflächen drückte er sich gegen die Augen. Mit leichten Bewegungen rieb er sich die Augenlider. Eine minutenlange Stille kehrte ein. Möglicherweise wurde ihm abermals Bewusst, in welcher Situation die Männer sich befanden. Diese Annahme bestätigte sich, als der Jüngere sich die Hände aus dem Gesicht nahm und sagte: „Tut mir leid. Du solltest jetzt wirklich gehen…“

Max wartete, doch es folgten keine weiteren Worte mehr. Ein Schmerz in der Brust wies ihn darauf hin, dass er seinen Gegenüber verletzt hatte. Und dies verletzte wiederrum ihn selbst. Dies brachte Max schließlich zum Nachdenken: Was hielt ihn eigentlich davon ab, bei dem Mann zu bleiben, den er liebte? Ihre Abmachung? Ihr sozialer Status? Oder ihre gemeinsame Begierde füreinander? Letztlich war es egal, denn eigentlich wollte Maximilian für Sebastian da sein, wenn dieser nicht alleine sein wollte.

„Komm‘. Leg‘ dich hin, jetzt“, sagte Maximilian mit einer langsamen und fürsorglichen Stimmlage. Mit der flachen Hand wollte er Sebastian den Impuls geben, sich wieder hinzulegen. Dabei spürte er die Hitze und Nässe, die durch das Oberteil austrat. „Oje, du schwitzt…“, stellte der Ältere fest. Keine Berührungsängste und Ekelgefühle sollten Max davon abhalten, dem Jüngeren unter die Bettdecke zu verhelfen. Dieser ließ sich leiten und schlüpfte mitsamt seiner Kleidung in die kuschelige Höhle. Vorsichtig glitt sein Kopf auf das Kissen. Selbst in der Dunkelheit konnte Max die sofortige Lösung von Anspannung in Sebastians Körper wahrnehmen. Die Augen waren geschlossen, die Falten lockerten sich. Der Mund stand ein wenig offen und atmete überschüssige, heiße Luft aus.

Maximilian konnte nicht unterlassen eine Hand durch Sebastians Haare zu fahren. Die strohigen Locken verfingen sich in den kalten Fingern. Dennoch schienen beide die Geste zu genießen. Sebastians Kopf fiel noch tiefer in das Kissen. Und auch der Ältere entspannte sich durch das angenehme Gefühl in den Fingern. Mit jeder Bewegung konnte er die Haarstruktur spüren. Er seufzte, dann dachte er an diesen chaotischen Tag. Er blamierte und entblößte sich komplett vor dem Jüngeren. Während der Kaffee zweimal auf seine Haut traf, konnte er sich nur auf die Hitze und den Schmerz konzentrieren. Erst im Nachhinein dachte er daran, wie Sebastian sicherlich seinen Körper beäugte. Auch der Reaktion des Jüngeren entsprechend, musste ihm gefallen haben, was er sah. Die beiden Männer konnten ihre tiefsten Triebe mittlerweile gut unterdrücken, doch immer wieder spürte auch Max ein starkes Verlangen nach dem Jüngeren. Es nahm mit jedem Mal zu.

Max‘ Hand wanderte von den Locken hin zum Nacken. Mit dem Daumen streichelte er zärtlich die weiche Haut hinter dem Ohr. Er spürte, wie der Jüngere sich in die Hand drückte und mehr Kontakt wollte. Einige Momente blieben die Männer in dieser Zweisamkeit. Dann begann Sebastian seinen Kopf an der Hand zu reiben. Max wanderte mit seiner Hand von Nacken zu Kiefer. Er streichelte den Wangenknochen. Sein Blick wanderte über Sebastians Gesicht… Dieser Mann war so wunderschön. Innerlich, wie äußerlich.

Dann wanderte die Hand zum Kinn und der Daumen fuhr langsam über die Unterlippe des Jüngeren. Diese Lippen… Er wollte sie nochmal mit seinen eigenen spüren, so sehr und schon so lange. Ihr letzter Kuss war bereits Monate her. Max zog die Lippe ein wenig nach unten. Der Mund öffnete sich und warme Luft traf seinen Daumen. Erneut fuhr er die Unterlippe entlang. Am rechten Mundwinkel zog er die Lippe erneut nach unten. Sein Daumen rutschte dabei ab und berührte die unteren Zähne im Mundinneren. Sebastian öffnete seine Augen ein wenig, schien jedoch nicht wirklich bei Bewusstsein zu sein. Die Zunge bewegte sich-

Maximilian musste wirklich gehen. Sebastian hatte recht. Er entfernte die Hand von dem kränklichen Mann und stolperte in den Flur. Ohne weiter nachzudenken riss er die Haustür auf, sprang über Sebastians Rick and Morty-Fußmatte und verließ die Wohnung. Seine Schuhe hatte er nicht ausgezogen und seine Jacke ohnehin nicht bei sich. Er rannte die Treppen runter, fiel aus der Eingangstür und erschrak beim plötzlichen Temperaturwechsel. Mindestens um 40° unterschied sich die Außen- von seiner Körpertemperatur.

Er ging die wenigen Schritte zu seinem Auto. ‚Es war absolut das Richtige, die Wohnung zu verlassen…‘

Max suchte in seiner Hosentasche nach dem Autoschlüssel. ‚Ich weiß nicht, was heute sonst noch passiert wäre. Ich habe das Richtige getan…‘ Jedoch fand er stattdessen Sebastians Hausschlüssel.
‚… Aber jetzt ist Sebastian auf sich allein gestellt. Krank und allein. Hilflos…‘, dachte er mit geballter Faust.

‚Was wäre, wenn ihm etwas zustößt; er zu Boden fällt oder unter Schmerzen leidet?‘

Er rannte wieder zur Eingangstür.


Maximilian konnte- Nein, Maximilian wollte den Jüngeren nicht allein lassen. Zügig ließ er sich erneut in die Wohnung ein, zog seine Schuhe aus und blickte ins Schlafzimmer. In der Dunkelheit konnte er zwar nichts erkennen, doch die Bettwäsche raschelte. Womöglich war der Jüngere noch wach. Das traf sich sehr gut, denn Sebastian müsste dringend trinken. Wenn er so weiter schwitzen würde, müsste er schnell Wasser zu sich nehmen. Er knipste in der Küche das Licht an, füllte ein Glas mit Wasser und brachte auch die Flasche ins Schlafzimmer. Er stellte beides auf das Nachtkästchen. Mit dem Küchenlicht konnte er Sebastians Gesicht erkennen. Die Stirn lag in Falten und die Schweißperlen sammelten sich auf der Haut. Offenbar kämpfte Sebastian gegen einen heftigen Infekt – hoffentlich nicht Covid-19…

Je länger er den Jüngeren anschaute, desto unwohler fühlte er sich selbst. Max wusste, wie unwohl er sich fühlen musste. Immerhin war er den ganzen Tag im Büro gewesen und lag nun mit seiner Kleidung im Bett. Kurzerhand traf er den Entschluss dem Jüngeren zu mehr Wohlgefühl zu verhelfen. Er lehnte die Schlafzimmertür an, wühlte in der Küche im oberen Regal nach einer Schüssel und schlappte dann ins Bad. Er befüllte die eigentliche Rührschüssel mit warmem Wasser. Er suchte im Badschrank nach einem Handwaschlappen, nahm das Handtuch von der Halterung und ging mitsamt der Wasserschüssel zurück ins Schlafzimmer. Die hellleuchtende Lampe des Badezimmers bot ausreichend Licht, um Sebastians Gesicht zu erkennen. Die Schweißperlen funkelten, sein Gesichtsausdruck war nunmehr weniger entspannt. Tränenrückstände und ein wenig Rotz sowie Saliwa benetzten einige Hautpartien um die Nase. Dies gab Max die Bestätigung, dass der Jüngere ein wenig Pflege brauchte.

Er stellte die Schüssel auf dem Boden ab, legte Handtuch und Waschlappen daneben und informierte seinen Schützling über die anstehende Maßnahme: „Hey… Sebastian. Ich helf‘ dir ein bisschen beim Waschen, ja?“
Nach einigen wenigen Überlegungen, willigte der Kränkliche mit einem „Mhm“ ein.

Max kniete auf den Boden, befeuchtete den Lappen und windete ihn aus. Zögerlich setzte er den Lappen an Sebastians Stirn an und fuhr vorsichtig über die Seite hin zum Kinn. Er befreite das Gesicht von Schweiß und Schmutz. Auch den Hals wischte er nach erneutem Befeuchten und Auswinden frei.

Sebastian murmelte ein schwaches „Danke“, ohne seine Augen zu öffnen. Max lächelte daraufhin. Er warf den Lappen ins Wasser und tupfte die Haut zärtlich mit dem Handtuch trocken. Eigentlich wollte er dem Jüngeren eine Pause gönnen und ihm später beim Umziehen helfen, jedoch lupfte er die Decke beim Abtrocknen ein wenig an und erkannte dann erst das klatschnasse Oberteil. Der Junge schwitzte wie ein Puma. Sebastian musste umgehend von seiner Kleidung befreit werden!

Maximilian realisierte an dieser Stelle noch nicht, wie viel Spaß ihm die Pflege von Sebastian bereitete und wie glücklich er darüber war, dem Jüngeren in diesem vulnerablen Zustand helfen zu können.
„D-du musst dich aufsetzen. Ich muss den Pullover ausziehen.“

Der Ältere setzte sich auf die Bettkante, rollte die Decke bis zur Hüfte und wartete auf die Aktion des Jüngeren. Langsam stützte dieser sich von der weichen Matratze ab. Zur Unterstützung griff Max ihm um die Schulter. Er drückte den schwächelnden Körper an sich und zog ihn mit seinem gesamten Oberkörper hoch. Die heiße Ausatemluft kitzelte Max‘ Nacken, da sie sich so nahe waren. Kurz genoss er diesen engen Körperkontakt, obwohl der Körper seines Gegenübers glühte und das Oberteil nass war. Dann löste er den Griff um den Rücken (mit einer tiefen Inhalation seines Körperdufts) und platzierte seine Hände am Pullover. Gefügig hob Sebastian die Arme und ließ das Kleidungsstück über den Oberkörper ausziehen. Unüberlegt warf Max den Pullover zu Boden und griff zugleich zum Waschlappen. Das Wasser war mittlerweile deutlich kühler, sollte allerdings noch brauchbar sein. Erneut windete er den Lappen aus und setzte dann an der Schulter an. Trotz des geringen Drucks, kippte Sebastians Oberkörper nach hinten. Er konnte sich mit beiden Händen von der Matratze abstützen, schien jedoch sehr angestrengt. Maximilian müsste sich beeilen. Zügig wischte er den Oberkörper, ohne Hintergedanken, ab und wechselte dann zum Handtuch. Innerhalb von Sekunden warf er auch das Handtuch zum Pullover auf den Boden, sprintete zum Schrank, wühlte ein frisches Shirt aus der Unordnung und wandte sich wieder Sebastian zu. Er wollte den Jüngeren nicht noch länger mit dieser Maßnahme überanstrengen und es daher schnell fertigmachen. Sebastian half mit letzter Kraft beim Anziehen und warf sich sofort auf das Kissen, als das Shirt mit dem roten HoB-Aufdruck über die Schultern fiel. Sein Bauch und auch die Brust waren nicht vom Shirt bedeckt, doch dies sollte beide nicht länger stören.

Sebastian seufzte nochmal. So wie er fiel, so blieb er liegen. Die Decke lag immer noch nur zur Hälfte auf dem Mann. Als Maximilian mit der Bewunderung der Brust fertig war – das hatte er sich als Belohnung gegönnt – setzte er zum Zudecken an. Jedoch drückte Sebastian die Decke weg und setzte stattdessen dazu an, den Reißverschluss seiner Hose zu öffnen. Er scheiterte sowohl am Reißverschluss als auch am Knopf.

Max hätte beinahe vergessen die unbequeme Hose auszuziehen… Gedanklich wischte er sich seine wilden Gedanken weg und deckte den Jüngeren schließlich vollständig auf. Damit er nicht noch wildere Gedanken bekommen würde, musste er Hose und Socken so schnell wie möglich ausziehen, die Decke auf den Körper klatschen und dann ins Bad verschwinden. Der Plan war super. Die Umsetzung furchtbar. Ähnlich, wie bei der Verfilmung von Avatar „Die Legende von Aang“.

Der Ältere bückte sich über dem Jüngeren und nahm die Hände in seine. „Lass‘ mich dir helfen“, sagte er.

Sebastian brachte seine Hände zum Gesicht. Er verdeckte seine Augen. Offenbar wollte er nicht zu sehen, wie Maximilian seine Hose für ihn ausziehen würde. Ohne weitere Gedanken daran zu verschwenden, öffnete dieser den Knopf. Dabei konnte der Ältere deutlich beobachten, wie Sebastians Körper anspannte und er die Luft anhielt. Max linke Hand griff den Hosenbund, während seine Rechte den Reißverschluss öffnete. Nun konnte auch er verstehen, weshalb sein Gegenüber so angespannt war – er war immer noch hart.

Maximilians Stirn stand in Falten als er sich nicht erklären konnte, wie er in dieser Situation dermaßen erregt sein konnte. Die Beule drückte aus der Hose und sehnte sich nach Freiheit. Mit dieser Beobachtung zog Max an der Hose. Sie schien jedoch an der Hüfte zu kleben.
„Heb‘ deine Hüfte hoch“, befahl Maximilian.

Gefügig stellte Sebastian die Beine an und hob sein Gesäß von der Matratze. Der Ältere griff erneut nach dem Stoff und zog sie vorsichtig über die Hüfte. Seine Unterwäsche rutschte dabei ein wenig tiefer, sollte allerdings zunächst ignoriert werden. Derweil zog Max die Hose weiter runter über die Oberschenkel, Knie und Knöchel. Am Bettende riss er Hose und Socken vom Körper und warf diese zum restlichen Wäschehaufen, der sich mittlerweile auf dem Boden bildete. Sebastian zog die Beine näher an sich und drehte seinen Unterkörper verlegen zur Seite, um sein stehendes Interesse zu verstecken.
Die tiefsitzende Unterwäsche lag straff über seinem Beckenknochen, der durch seine Position besonders hervorstach. Sein Oberkörper war weiterhin kaum vom Shirt bedeckt. Ein wahrhaft wundervoller Anblick eröffnete sich Maximilian. Er bereute es keine Sekunde wieder zur Wohnung zurück gekommen zu sein. Mit dem Gefühl, dem Jüngeren wirklich geholfen zu haben, konnte er beruhigt nachhause gehen. Auch ihre Zweisamkeit konnte er genießen. Natürlich wünschte er sich mehr für die beiden, wollte allerdings auch nicht zu gierig sein oder gar die Situation ausnutzen.

Da der Jüngere womöglich fror, packte Max die Bettdecke und warf sie über den Körper. Erneut ging er an die Bettkante und streichelte durch das widerspenstige Haar. Obwohl Sebastian nicht wirklich entspannt, sondern eher erregt aussah, sollte dieser sich selbst um die Angelegenheit kümmern. Den Rest hatte immerhin der Ältere für ihn erledigt. Schließlich murmelte er in Sebastians Ohr: „Vergiss‘ nicht zu trinken.“

Der Kopf nickte in das Kissen. Beruhigt packte Max die Wäsche in den Abwurf. Er griff nach der Waschschüssel und war gerade dabei im Bad das Wasser auszuleeren, als Sebastian etwas flüsterte.
„Hm?“, fragte Max.

„Bleib-“

Max öffnete seinen Mund, um ihm zu versichern, dass er nur ins Bad gehen und dann wieder zurückkommen wollte. Doch er wurde unterbrochen.

„Bleib‘ bei mir, Patty“, sprach Sebastian.
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