Das etwas andere Museum
Kurzbeschreibung
Wenn die Exponate im Museum eben doch keine Technik enthalten, sondern was ganz simples wie Leben, dann sind Sie Besucher in einem ganz besonderen Museum. Doch was steckt eigentlich wirklich dahinter? // Beitrag zu Nymphens "Superkräfte"
OneshotHumor, Übernatürlich / P12 / Gen
18.02.2021
18.02.2021
1
1.793
3
18.02.2021
1.793
und es wieder Zeit für eine Superkraft ^^
Nymphen verteilte im Forum einige davon und ich konnte einfach nicht widerstehen und musste einfach noch eine Kraft haben.
Ausgesucht habe ich mir die 87 und bekam: fossile Wiederbelebung (Fossile, wie Knochen, wieder zum Leben erwecken. Sprich das ursprüngliche Lebewesen zu erschaffen)
Wie geil wäre das denn bitte?? Gut, manchen Dino würde ich jetzt nicht unbedingt haben wollen, aber ein eigenes Mammut hätte auf jeden Fall was, oder? *lach*
Wie immer gehört mir nur die Idee hinter der Superkraft, die kommt ja von Nymphen und ich verdiene nichts mit dem OS. Jede mögliche Ähnlichkeit zu existierenden Personen ist rein zufällig und nicht beabsichtigt. Eventuelle Schreibfehler sind die Schuld der Dinos, ich kann nichts für die Monster.
Viel Spaß
*****
das etwas andere Museum
*****
"Caleb, sind die Dodos gefüttert? Und vergiss bitte nicht, die Sprinkleranlage im Tropenhaus anzustellen. Die Stechpalmen lassen die Blätter wieder hängen, denen ist es zu trocken." Die Sprecherin tippt auf dem Tablet in ihren Händen weiter rum und schaut nicht wirklich auf, als sie durch den großen Gang kommt und den jungen Mann nicht ansieht. Sie arbeiten nun schon eine Weile zusammen, da hat sie ihn an seinen Schritten erkannt und braucht auch nicht hinzusehen, um sein Grinsen zu sehen.
"Natürlich", er wischt sich eine Haarsträhne aus der Stirn und lacht leise. "Auch wenn ich langsam nicht mehr weiß, wie ich den Kids erklären soll, warum ich die sau guten Roboter füttere. Die brauchen doch ab und an nur mal Strom für den Akku." Er verdreht die Augen und bringt so seine Chefin doch mal dazu, in ihrer Arbeit innezuhalten und ihn anzusehen.
"Man kann sich den Mund fusselig reden und ihnen sagen, dass sie alles vergessen sollen, was sie zu den Kreaturen der alten Zeit gelernt haben. Aber wie soll man sie davon überzeugen, wenn der Lehrer im Hintergrund gleich wieder erklärt, dass die Tiere vor hunderten von Jahren ausgerottet wurden. Dann sollen sie Kinder eben weiter denken, wir haben super Technik. Das wird weitergetragen und schon kommen noch mehr Klassen und manche Kids dann auch mit ihren Eltern und der Familie. Und das finanziert nun mal unsere kleine Ausstellung und bezahlt auch das Futter für die Tiere." Sie schiebt die Brille auf ihrer Nase zu recht und grinst bei der Erinnerung an die zum Teil doch schon sehr frechen Fragen der Kinder.
"Das ist mir ja auch klar, aber wenn mir nochmal ein kleiner Naseweis erzählen will, dass der Flugsaurier in den Büchern doch ganz anders aussieht und ich doch die Farben schon echt machen soll, dann verfüttere ich das Kind in der Abteilung, die du den Klassen nicht zeigen willst." Caleb schüttelt nur den Kopf und schiebt den kleinen Wagen, wo sich einiges an Futter drauf befindet, weiter durch den Gang. Die kleinen Gäste des Museums wollen ja auch was zwischen die Zähne bekommen und nicht jeder Urzeitkäfer ist in seinem Terrarium mit ein bisschen Grünzeug zufrieden.
"Genau aus diesem Grund bleibt der Flügel dicht", die Chefin der Einrichtung schüttelt nur belustigt den Kopf. "Das würde zwar die Futterkosten deutlich senken, aber es lässt sich den Erwachsenen ziemlich schwer erklären, warum das Kind von einen ausgewachsenen T-Rex gefressen wurde. So sehr ich unser Museum allen zeigen würde und den Beweis erbringen will, dass nicht alles ausgestorben ist, so sehr hasse ich den Papierkram und die blöden Fragen der Behörden. Geschweige denn von der Tatsache, dass ich dann wohl nie wieder das Sonnenlicht sehen werde, wenn sie meine Gabe erforschen wollen."
"Du musst zugeben, die ist auch ganz schön abgefahren. Als du mir zum ersten Mal gezeigt hattest, wie du eine Schnecke wieder erschaffen hast, mit nichts weiter als einem versteinerten Schneckenhaus, da ..."
"Hast du tonlos nach Luft geschnappt, riesengroße Augen bekommen und bist dann einfach umgekippt." Sie steigt mit in das Lachen von Caleb ein und denkt für einen Augenblick an ihr Kennenlernen zurück.
Das Museum war zu dieser Zeit noch mehr eine Privatsammlung und allein einfach nicht mehr händelbar. Über die Jahre hatte Millenia einiges an Fossilien gesammelt und ihre Eltern damit in den Wahnsinn getrieben. Statt lackierten Fingernägeln sammelt sich unter ihren immer der Dreck und hübsche Kleider standen auch nie auf ihrem Wunschzettel. Sie wollte lieber Schaufeln und anderes Werkzeug zum Graben haben, um die ganzen Dinoknochen auszubuddeln.
Ihre Eltern wussten nämlich nicht, dass ihre Tochter eine ganz besondere Gabe hatte. Jedes Fossil, dass sie mit ihren bloßen Händen berührte, erwachte zum Leben.
Das sorgte bei den ersten Malen ein wenig für Verwirrung, war zum Glück aber nicht so auffällig, weil es eben nur Ammoniten und versteinerte Hölzer waren. Wenn sie dann mal etwas fand, was man einem Dinosaurier zuordnen konnte, dann trug sie immer Handschuhe und vermied den direkten Hautkontakt. Man kann ja in der High-School schlecht erklären, warum ein kleiner Saurier einem auf einmal folgt wie ein treuer Hund, wo das Tier doch schon seit ein paar Millionen Jahren tot sein sollte.
Sie versteckte ihre Gabe, ging nur mit Handschuhen in das Museum und doch ahnte der alte Direktor etwas und stellte Millenia kurz vor ihrem Abschluss an der High-School eine kleine Falle. Er hatte ihre Ehrfurcht vor den Fossilien bemerkt, aber auch ihre Faszination und so war sie mit der Zeit ein gern gesehener Gast, der auch mal mit anpackte, wenn es nötig war. So schob er ihr in einem Moment ohne Handschuhe einen Knochen eines Mammuts unter und nur Minuten später stand es ausgewachsen vor ihnen. Dabei machte es einiges kaputt, aber der alte Mann konnte das ziemlich gut hinter einem Unfall tarnen und niemand wurde auf das Tier aufmerksam. Immerhin hatte er auch etwas vorgesorgt und es gab einen Transport des Tieres in ein geschütztes Reservat, wo sich der Große austoben konnte und vor allem Gras unter den riesen Stampfern hatte.
Millenia hatte Angst, dass an ihre Gabe nun ausnutzen würde, doch der Direktor war daran nicht interessiert. Viel mehr half er, in dem er das Museum etwas umbaute und nach dem fertigen College in die Hände seiner Nachfolgerin legte. Bis zu seinem Tod half er noch mit und brachte ihr all das bei, was man an keiner Schule der Welt lernen konnte. Und nun führt sie das Museum seit einigen Jahren, hatte Caleb, Christina und Leandro eingestellt, weil sie es allein eben nicht mehr stemmen konnte und nur die Drei wussten von ihrem Geheimnis. Na ja, genau genommen wussten es eigentlich alle Gäste des Museums, aber lebende Dodos, Urzeitkäfer und längst ausgestorbene Dinosaurier taten die Kinder eben mit geilen Specialeffects, super Technik und einer Prise Unmöglichen ab.
Diesen Glauben wollte sie mit ihrem Museum an sich nicht vermitteln, aber es bringt nun mal das Geld und wie jedes Museum ist auch dieses nun mal davon abhängig. Natürlich gibt es auch normalsterbliches Zeug wie Wanderausstellungen zu bestimmten Themen, langweilige Modelle aus Plastik und eine Menge Schautafeln mit Wissenswertes. Aber sowas lockt nun mal die Besucher nicht an, die Kids aus den Schulen haben keinen Spaß dran, wenn der Lehrer sie in ein ach so langweiliges Museum schleppt. Also peppen die Dinos alles ein bisschen auf und dadurch kommen eben auch Schulklassen von außerhalb. Dadurch kann Millenia den Eintritt niedrig halten und hat mehr davon, als wenn sie die Preise verdoppelt und dadurch weniger Besucher kommen.
Nur wegen des Futters mussten sie sich was einfallen lassen. Wie soll man es der Buchhaltung erklären, dass man ein paar Tonnen Fleisch im Monat an die Bewohner eines Museums verfüttert, wo es doch mehr den Ausgaben eines Zoos gleicht und nicht einem eingestaubten Kasten voller ausgestopfter Viecher. Aber da hatte Christina eine super Idee und das klappt auch ganz gut. Dem Bauer bringt es auch geregelte Einnahmen und so sind alle glücklich.
"Hey, Erde an Chef." Caleb schnippt mit den Fingern vor ihrem Gesicht rum und bringt Millenia wieder in das Jetzt.
"Sorry, war gerade in Gedanken."
"Das habe ich gemerkt, dein Gesichtsausdruck war wieder etwas abwesend. Ich wollte wissen, wann die Exponate für die neue Ausstellung kommen. Diese.."
"Sonderausstellung über das urzeitliche Leben in Australien." Sie tippt wieder auf ihrem Tablet und öffnet die Kalenderfunktion. Sie ist längst aus dem Alter raus, wo man sich Termin und dergleichen noch merken konnte und deswegen ist es schön, wenn man ein paar Hilfsmittel hat. "In vier Tagen kommen die ersten Kisten, wir bauen aber erst auf, wenn dann in einer Woche alles da ist. Leandro ist schon an der Planung, wie es am besten Wirken könnte und wir müssen vorher ja auch noch im Südflügel die Kreidezeit einmotten. Ich will dann auch schauen, ob wir nicht selber was in unseren Ressourcen haben, um das Ganz etwas aufzupeppen. Ich darf ja aus der Ausstellung nichts einfach so anfassen. Wenn auch nur eine Muschel fehlt, ruiniert das unseren Ruf und ich bin froh, dass wir nach Jahren endlich einen Fuß bei den großen Museen in die Tür bekommen haben. Außerdem hatte sich Leandro auch schon um die Werbung gekümmert, der dreht am Rad, wenn was schief geht."
"Er muss eindeutig chilliger werden", Caleb grinst und nimmt seine eigentliche Arbeit wieder auf. Das Füttern der Käfer. Die sind zwar an sich harmlos, aber die können sicher auch ganz anders, wenn sie das Gefühl bekommen, vernachlässigt zu werden. "Ich weiß noch, wie der vollkommen durchdrehte, als er zum ersten Mal sah, was du mit den alten Knochen angestellt hattest. Christina wollte schon mit dem Betäubungsgewehr auf ihn losgehen. Was mit einem Mittel geladen war, was einen ausgewachsenen Elefanten für Stunden schlafen lässt. Und wenn ich so drüber nachdenke, hat er am Längsten gebraucht, um damit klar zu kommen."
"Als hättest du nicht auch eine Weile gebraucht, um meine Gabe zu verstehen."
"Ich verstehe sie bis heute nicht. Aber es ermöglicht mir einen geilen Job und dafür bin ich dankbar. Dad wollte immer, das ich Autoschrauber werde und bis zum Ruhestand zu Hungerlöhnen an alten Fahrzeugen rumbastle. Wenn ich ihm jetzt erzählen würde, dass ich meine Miete bezahlen kann, weil ich ihn einem Museum arbeite, er würde direkt noch einen Herzinfarkt bekommen. Doch das ist mir egal, ich mag es hier und es wird auch nie langweilig. Und irgendwann habe ich dich auch soweit, dass ich ein paar Oberschlauberger aus den Schulen eindrucksvoll zu dem T-Rex schieben kann." Und damit macht sich Caleb aber wirklich los, die Tiere zu füttern. Doch das gemurmelte "Was niemals passieren wird, wie oft noch?" seiner Chefin hört er noch ganz genau, die sich auch wieder in ihr Tablet vergräbt.
So geht jeder wieder der Arbeit nach und das Museum wird wieder etwas ruhiger.
Nymphen verteilte im Forum einige davon und ich konnte einfach nicht widerstehen und musste einfach noch eine Kraft haben.
Ausgesucht habe ich mir die 87 und bekam: fossile Wiederbelebung (Fossile, wie Knochen, wieder zum Leben erwecken. Sprich das ursprüngliche Lebewesen zu erschaffen)
Wie geil wäre das denn bitte?? Gut, manchen Dino würde ich jetzt nicht unbedingt haben wollen, aber ein eigenes Mammut hätte auf jeden Fall was, oder? *lach*
Wie immer gehört mir nur die Idee hinter der Superkraft, die kommt ja von Nymphen und ich verdiene nichts mit dem OS. Jede mögliche Ähnlichkeit zu existierenden Personen ist rein zufällig und nicht beabsichtigt. Eventuelle Schreibfehler sind die Schuld der Dinos, ich kann nichts für die Monster.
Viel Spaß
*****
das etwas andere Museum
*****
"Caleb, sind die Dodos gefüttert? Und vergiss bitte nicht, die Sprinkleranlage im Tropenhaus anzustellen. Die Stechpalmen lassen die Blätter wieder hängen, denen ist es zu trocken." Die Sprecherin tippt auf dem Tablet in ihren Händen weiter rum und schaut nicht wirklich auf, als sie durch den großen Gang kommt und den jungen Mann nicht ansieht. Sie arbeiten nun schon eine Weile zusammen, da hat sie ihn an seinen Schritten erkannt und braucht auch nicht hinzusehen, um sein Grinsen zu sehen.
"Natürlich", er wischt sich eine Haarsträhne aus der Stirn und lacht leise. "Auch wenn ich langsam nicht mehr weiß, wie ich den Kids erklären soll, warum ich die sau guten Roboter füttere. Die brauchen doch ab und an nur mal Strom für den Akku." Er verdreht die Augen und bringt so seine Chefin doch mal dazu, in ihrer Arbeit innezuhalten und ihn anzusehen.
"Man kann sich den Mund fusselig reden und ihnen sagen, dass sie alles vergessen sollen, was sie zu den Kreaturen der alten Zeit gelernt haben. Aber wie soll man sie davon überzeugen, wenn der Lehrer im Hintergrund gleich wieder erklärt, dass die Tiere vor hunderten von Jahren ausgerottet wurden. Dann sollen sie Kinder eben weiter denken, wir haben super Technik. Das wird weitergetragen und schon kommen noch mehr Klassen und manche Kids dann auch mit ihren Eltern und der Familie. Und das finanziert nun mal unsere kleine Ausstellung und bezahlt auch das Futter für die Tiere." Sie schiebt die Brille auf ihrer Nase zu recht und grinst bei der Erinnerung an die zum Teil doch schon sehr frechen Fragen der Kinder.
"Das ist mir ja auch klar, aber wenn mir nochmal ein kleiner Naseweis erzählen will, dass der Flugsaurier in den Büchern doch ganz anders aussieht und ich doch die Farben schon echt machen soll, dann verfüttere ich das Kind in der Abteilung, die du den Klassen nicht zeigen willst." Caleb schüttelt nur den Kopf und schiebt den kleinen Wagen, wo sich einiges an Futter drauf befindet, weiter durch den Gang. Die kleinen Gäste des Museums wollen ja auch was zwischen die Zähne bekommen und nicht jeder Urzeitkäfer ist in seinem Terrarium mit ein bisschen Grünzeug zufrieden.
"Genau aus diesem Grund bleibt der Flügel dicht", die Chefin der Einrichtung schüttelt nur belustigt den Kopf. "Das würde zwar die Futterkosten deutlich senken, aber es lässt sich den Erwachsenen ziemlich schwer erklären, warum das Kind von einen ausgewachsenen T-Rex gefressen wurde. So sehr ich unser Museum allen zeigen würde und den Beweis erbringen will, dass nicht alles ausgestorben ist, so sehr hasse ich den Papierkram und die blöden Fragen der Behörden. Geschweige denn von der Tatsache, dass ich dann wohl nie wieder das Sonnenlicht sehen werde, wenn sie meine Gabe erforschen wollen."
"Du musst zugeben, die ist auch ganz schön abgefahren. Als du mir zum ersten Mal gezeigt hattest, wie du eine Schnecke wieder erschaffen hast, mit nichts weiter als einem versteinerten Schneckenhaus, da ..."
"Hast du tonlos nach Luft geschnappt, riesengroße Augen bekommen und bist dann einfach umgekippt." Sie steigt mit in das Lachen von Caleb ein und denkt für einen Augenblick an ihr Kennenlernen zurück.
Das Museum war zu dieser Zeit noch mehr eine Privatsammlung und allein einfach nicht mehr händelbar. Über die Jahre hatte Millenia einiges an Fossilien gesammelt und ihre Eltern damit in den Wahnsinn getrieben. Statt lackierten Fingernägeln sammelt sich unter ihren immer der Dreck und hübsche Kleider standen auch nie auf ihrem Wunschzettel. Sie wollte lieber Schaufeln und anderes Werkzeug zum Graben haben, um die ganzen Dinoknochen auszubuddeln.
Ihre Eltern wussten nämlich nicht, dass ihre Tochter eine ganz besondere Gabe hatte. Jedes Fossil, dass sie mit ihren bloßen Händen berührte, erwachte zum Leben.
Das sorgte bei den ersten Malen ein wenig für Verwirrung, war zum Glück aber nicht so auffällig, weil es eben nur Ammoniten und versteinerte Hölzer waren. Wenn sie dann mal etwas fand, was man einem Dinosaurier zuordnen konnte, dann trug sie immer Handschuhe und vermied den direkten Hautkontakt. Man kann ja in der High-School schlecht erklären, warum ein kleiner Saurier einem auf einmal folgt wie ein treuer Hund, wo das Tier doch schon seit ein paar Millionen Jahren tot sein sollte.
Sie versteckte ihre Gabe, ging nur mit Handschuhen in das Museum und doch ahnte der alte Direktor etwas und stellte Millenia kurz vor ihrem Abschluss an der High-School eine kleine Falle. Er hatte ihre Ehrfurcht vor den Fossilien bemerkt, aber auch ihre Faszination und so war sie mit der Zeit ein gern gesehener Gast, der auch mal mit anpackte, wenn es nötig war. So schob er ihr in einem Moment ohne Handschuhe einen Knochen eines Mammuts unter und nur Minuten später stand es ausgewachsen vor ihnen. Dabei machte es einiges kaputt, aber der alte Mann konnte das ziemlich gut hinter einem Unfall tarnen und niemand wurde auf das Tier aufmerksam. Immerhin hatte er auch etwas vorgesorgt und es gab einen Transport des Tieres in ein geschütztes Reservat, wo sich der Große austoben konnte und vor allem Gras unter den riesen Stampfern hatte.
Millenia hatte Angst, dass an ihre Gabe nun ausnutzen würde, doch der Direktor war daran nicht interessiert. Viel mehr half er, in dem er das Museum etwas umbaute und nach dem fertigen College in die Hände seiner Nachfolgerin legte. Bis zu seinem Tod half er noch mit und brachte ihr all das bei, was man an keiner Schule der Welt lernen konnte. Und nun führt sie das Museum seit einigen Jahren, hatte Caleb, Christina und Leandro eingestellt, weil sie es allein eben nicht mehr stemmen konnte und nur die Drei wussten von ihrem Geheimnis. Na ja, genau genommen wussten es eigentlich alle Gäste des Museums, aber lebende Dodos, Urzeitkäfer und längst ausgestorbene Dinosaurier taten die Kinder eben mit geilen Specialeffects, super Technik und einer Prise Unmöglichen ab.
Diesen Glauben wollte sie mit ihrem Museum an sich nicht vermitteln, aber es bringt nun mal das Geld und wie jedes Museum ist auch dieses nun mal davon abhängig. Natürlich gibt es auch normalsterbliches Zeug wie Wanderausstellungen zu bestimmten Themen, langweilige Modelle aus Plastik und eine Menge Schautafeln mit Wissenswertes. Aber sowas lockt nun mal die Besucher nicht an, die Kids aus den Schulen haben keinen Spaß dran, wenn der Lehrer sie in ein ach so langweiliges Museum schleppt. Also peppen die Dinos alles ein bisschen auf und dadurch kommen eben auch Schulklassen von außerhalb. Dadurch kann Millenia den Eintritt niedrig halten und hat mehr davon, als wenn sie die Preise verdoppelt und dadurch weniger Besucher kommen.
Nur wegen des Futters mussten sie sich was einfallen lassen. Wie soll man es der Buchhaltung erklären, dass man ein paar Tonnen Fleisch im Monat an die Bewohner eines Museums verfüttert, wo es doch mehr den Ausgaben eines Zoos gleicht und nicht einem eingestaubten Kasten voller ausgestopfter Viecher. Aber da hatte Christina eine super Idee und das klappt auch ganz gut. Dem Bauer bringt es auch geregelte Einnahmen und so sind alle glücklich.
"Hey, Erde an Chef." Caleb schnippt mit den Fingern vor ihrem Gesicht rum und bringt Millenia wieder in das Jetzt.
"Sorry, war gerade in Gedanken."
"Das habe ich gemerkt, dein Gesichtsausdruck war wieder etwas abwesend. Ich wollte wissen, wann die Exponate für die neue Ausstellung kommen. Diese.."
"Sonderausstellung über das urzeitliche Leben in Australien." Sie tippt wieder auf ihrem Tablet und öffnet die Kalenderfunktion. Sie ist längst aus dem Alter raus, wo man sich Termin und dergleichen noch merken konnte und deswegen ist es schön, wenn man ein paar Hilfsmittel hat. "In vier Tagen kommen die ersten Kisten, wir bauen aber erst auf, wenn dann in einer Woche alles da ist. Leandro ist schon an der Planung, wie es am besten Wirken könnte und wir müssen vorher ja auch noch im Südflügel die Kreidezeit einmotten. Ich will dann auch schauen, ob wir nicht selber was in unseren Ressourcen haben, um das Ganz etwas aufzupeppen. Ich darf ja aus der Ausstellung nichts einfach so anfassen. Wenn auch nur eine Muschel fehlt, ruiniert das unseren Ruf und ich bin froh, dass wir nach Jahren endlich einen Fuß bei den großen Museen in die Tür bekommen haben. Außerdem hatte sich Leandro auch schon um die Werbung gekümmert, der dreht am Rad, wenn was schief geht."
"Er muss eindeutig chilliger werden", Caleb grinst und nimmt seine eigentliche Arbeit wieder auf. Das Füttern der Käfer. Die sind zwar an sich harmlos, aber die können sicher auch ganz anders, wenn sie das Gefühl bekommen, vernachlässigt zu werden. "Ich weiß noch, wie der vollkommen durchdrehte, als er zum ersten Mal sah, was du mit den alten Knochen angestellt hattest. Christina wollte schon mit dem Betäubungsgewehr auf ihn losgehen. Was mit einem Mittel geladen war, was einen ausgewachsenen Elefanten für Stunden schlafen lässt. Und wenn ich so drüber nachdenke, hat er am Längsten gebraucht, um damit klar zu kommen."
"Als hättest du nicht auch eine Weile gebraucht, um meine Gabe zu verstehen."
"Ich verstehe sie bis heute nicht. Aber es ermöglicht mir einen geilen Job und dafür bin ich dankbar. Dad wollte immer, das ich Autoschrauber werde und bis zum Ruhestand zu Hungerlöhnen an alten Fahrzeugen rumbastle. Wenn ich ihm jetzt erzählen würde, dass ich meine Miete bezahlen kann, weil ich ihn einem Museum arbeite, er würde direkt noch einen Herzinfarkt bekommen. Doch das ist mir egal, ich mag es hier und es wird auch nie langweilig. Und irgendwann habe ich dich auch soweit, dass ich ein paar Oberschlauberger aus den Schulen eindrucksvoll zu dem T-Rex schieben kann." Und damit macht sich Caleb aber wirklich los, die Tiere zu füttern. Doch das gemurmelte "Was niemals passieren wird, wie oft noch?" seiner Chefin hört er noch ganz genau, die sich auch wieder in ihr Tablet vergräbt.
So geht jeder wieder der Arbeit nach und das Museum wird wieder etwas ruhiger.