Cherry blossom
von DeepSilence
Kurzbeschreibung
[„1917“] Joseph ist von der Front heimgekehrt und steht im Obstgarten seines Elternhauses. [Lieutenant Joseph Blake; mentions of: Lance Corporal Thomas Blake]
DrabbleFamilie, Schmerz/Trost / P16 / Gen
Lieutenant Joseph Blake
09.02.2021
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Disclaimer: Ich verdiene kein Geld mit dieser Geschichte und besitze auch keine Rechte an allem, was aus dem Film 1917 übernommen wurde. Ähnlichkeiten zu lebenden (oder mittlerweile verstorbenen) Personen sind nicht beabsichtigt.
Kurzbeschreibung: [„1917“] Joseph ist von der Front heimgekehrt und steht im Obstgarten seines Elternhauses. [Lieutenant Joseph Blake; mentions of: Lance Corporal Thomas Blake]
A/N: Es handelt sich hierbei zum einen um ein Straßendrabble zu Sam Mendes’ Film 1917 und zum anderen gleichzeitig um einen Beitrag zum Projekt Drei Sätze – Ein Oneshot.
Die Luft war warm und noch schwer vom Duft der blühenden Kirschbäume, obwohl ihre Blütezeit sich längst dem Ende neigte, das hatte er auf den ersten Blick gewusst, gleich als er den weitläufigen Obstgarten hinter dem Haus betreten und die ersten hauchzart hingestreuten weißen und zartrosa Tupfen auf dem satten grünen Gras entdeckt hatte; es federte weich unter seinen Schritten, die ohne die schweren Armeestiefel ungewohnt leicht waren, während er unter den Bäumen entlangging.
Ein lauer Windstoß fuhr durch die Baumkronen, löste Wolken von wirbelndem Blassrosa von den Zweigen, trieb die unermesslichen Mengen der kleinen, runden Blättchen vor sich her, warf sie Schneeflocken gleich durcheinander, hoch hinauf und schließlich zu Boden, zu Boden, zu Boden wie alles, was vergehen musste, wie die Kirschblüte, der Frühling, der die Winterlast vom Leben abwarf und all die jungen Männer, die der Krieg in ihrer Blütezeit dahingerafft hatte, all die jungen Männer und seinen kleinen Bruder.
Die Erkenntnis zwang ihn unter den Bäumen, in deren Kronen er zum Kirschen pflücken nie wieder gemeinsam mit Thomas klettern würde, in die Knie, zum ersten Mal, seit er von der Front heimgekehrt war und zum ersten Mal seit all den Monaten in Gräben, Schlamm und Stacheldraht, brachen die Tränen sich die Bahn, die sie seit dem achten April des Jahres 1917 so verzweifelt suchten, ließen ihn das Gesicht gegen die Handflächen drücken, bis selbst vor seinen geschlossenen Augen zahllose Kirschblütenblätter tanzten.
Kurzbeschreibung: [„1917“] Joseph ist von der Front heimgekehrt und steht im Obstgarten seines Elternhauses. [Lieutenant Joseph Blake; mentions of: Lance Corporal Thomas Blake]
A/N: Es handelt sich hierbei zum einen um ein Straßendrabble zu Sam Mendes’ Film 1917 und zum anderen gleichzeitig um einen Beitrag zum Projekt Drei Sätze – Ein Oneshot.
Cherry blossom
Die Luft war warm und noch schwer vom Duft der blühenden Kirschbäume, obwohl ihre Blütezeit sich längst dem Ende neigte, das hatte er auf den ersten Blick gewusst, gleich als er den weitläufigen Obstgarten hinter dem Haus betreten und die ersten hauchzart hingestreuten weißen und zartrosa Tupfen auf dem satten grünen Gras entdeckt hatte; es federte weich unter seinen Schritten, die ohne die schweren Armeestiefel ungewohnt leicht waren, während er unter den Bäumen entlangging.
Ein lauer Windstoß fuhr durch die Baumkronen, löste Wolken von wirbelndem Blassrosa von den Zweigen, trieb die unermesslichen Mengen der kleinen, runden Blättchen vor sich her, warf sie Schneeflocken gleich durcheinander, hoch hinauf und schließlich zu Boden, zu Boden, zu Boden wie alles, was vergehen musste, wie die Kirschblüte, der Frühling, der die Winterlast vom Leben abwarf und all die jungen Männer, die der Krieg in ihrer Blütezeit dahingerafft hatte, all die jungen Männer und seinen kleinen Bruder.
Die Erkenntnis zwang ihn unter den Bäumen, in deren Kronen er zum Kirschen pflücken nie wieder gemeinsam mit Thomas klettern würde, in die Knie, zum ersten Mal, seit er von der Front heimgekehrt war und zum ersten Mal seit all den Monaten in Gräben, Schlamm und Stacheldraht, brachen die Tränen sich die Bahn, die sie seit dem achten April des Jahres 1917 so verzweifelt suchten, ließen ihn das Gesicht gegen die Handflächen drücken, bis selbst vor seinen geschlossenen Augen zahllose Kirschblütenblätter tanzten.
[234 Wörter]
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