Unsere Bestimmung - Sakura & Sasuke (Part 3)
von JuliTales
Kurzbeschreibung
Fortsetzung von Unsere Reise // Nach der Rettung Sakuras, kehren Sasuke und Sakura zurück nach Konoha, denn Inos und Sais Hochzeit steht vor der Tür. Und auch Sakura hat, wenn auch eher auf eine etwas unübliche Art und Weise, einen Heiratsantrag von Sasuke erhalten. Eigentlich müsste sie überglücklich sein, stattdessen wird die junge Kunoichi aber von einer inneren Unruhe geplagt, die sie ihre Beziehung zueinander infrage stellen lässt. So viele Dinge waren doch noch offen und unausgesprochen. Ganz langsam scheint sogar der Alltag in Konoha einzukehren, bis sich plötzlich seltsamen Vorfälle ereignen, die in Verbindung zu Mangetsu zu stehen scheinen. Sasuke fühlt sich deshalb erneut dazu verpflichtet, das Dorf zu verlassen, um sie Welt zu beschützen. Die beiden vollziehen eine weitere Reise, die, entgegen all ihrer Vorstellungen, völlig anders verläuft und alles von ihnen abverlangt.
GeschichteAbenteuer, Liebesgeschichte / P18 / Het
Naruto Uzumaki
Sakura Haruno
Sarada Uchiha
Sasuke Uchiha
29.01.2021
12.02.2022
43
192.131
34
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12.02.2022
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Sakura Pov
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Als Sakura am nächsten Morgen die Augen aufschlug, hielt sie gleich darauf die Luft an. Sasuke, ihr Ehemann, lag dicht neben ihr und starrte sie paralysiert mit halb gesenkten Lidern an, als würde er sie bereits seit Stunden beobachten.
Sein Atem ging ruhig, kaum hörbar, und die dunklen Augen waren mit langen Schatten untermalt, was ihm einen noch düsteren Eindruck verlieh. Er wirkte für diesen ersten Moment abwesend und unglaublich müde, so, als hätte er sich in einem Club die Nacht um die Ohren geschlagen. Sein schwarzer Schopf lag ihm platt an Schädel gedrückt, nur die kleinen und feinen Haarsträhnen standen ihm zu allen Seiten ab, und verliehen ihm einen verruchten Ausdruck, der Sakura an das Erlebte der letzten Nacht erinnerte. Er blinzelte zweimal und blickte ihr nun durchdringend in die Augen, als hätte er den romantischen Gedanken in ihre gespürt.
Man konnte wohl einen Wecker danach stellen: Schlagartig staute sich peinliche Hitze in Sakura Wangen, als er sie so ansah und die Erinnerung an gestern Nacht, mit seinem intensiven Blick nur noch mehr verstärkte. Hektisch zupfte sie die Decke bis unter die Achseln, um ihren bloßen Körper zu bedecken, denn ihrem Ehemann stand ein gewisser Anblick zur Verfügung, der ihrem Gesicht die letzte Blässe raubte.
Sasukes Mundwinkel zuckte amüsiert, während seine Augen jedoch ruhten, ohne zu blinzeln, still und gemächlich auf ihren verlegenen Gesichtszügen, als würde er sich unbedingt alles an ihr fest einprägen wollen. Er hob die Hand, berührte vorsichtig ihr Haar und ließ die einzelnen Haarsträhnen durch seine Finger gleiten. Sakura stockte der Atem. Früher hatte er das so häufig gemacht.
Ihre Lippen zogen sich in die Länge, während sie ihn betrachtete, und die alarmierende Farbe zunehmend aus ihrem Gesicht wich. Sein Blick wirkte leer und gleichzeitig so aufmerksam.
Innerlich seufzte sie. Gern hätte Sakura gefragt, was ihn bedrückte. Aber es war die Angst vor der Antwort, die sie davon abhielt. Ihre Vorstellung war naiv, sicher, dennoch hoffte sie, dieser Moment würde ewig währen, würde sie das Problem einfach ignorieren. Ein Hauch von Naivität ließ einen unbeschwerter durchs Leben schreiten– zumindest für diesen Moment.
„Du siehst müde aus", sagte sie nach einer Weile.
„Schlecht geschlafen", antwortete er mit rauer Stimme, die seine Männlichkeit untermauerte. Sakura hob die Hand und berührte sein Gesicht. Fahrig zeichneten ihre Finger verschiedene Muster auf die Haut seiner stoppeligen Wange. Sasuke schloss die Augen und atmete ganz ruhig.
Nach einer ganzen Weile drang Saradas hohes Stimmchen den Flur entlang. Sie rief nach ihrer Mama, was Sakura aufhorchen und Sasuke die Lippen schmal ziehen ließ, als bedauerte er urplötzlich einen Verlust. Und auch Sakura stieß leise, aber schwer Luft aus – der Moment, er war vorbei.
„Ich muss sowieso los", sagte er.
„Wohin?" Sakura hob den Kopf an.
„Zu Kakashi."
„Achso." Erleichtert ließ sie sich ins Kissen zurückfallen.
Als er aufstand und sich anzog, sah er Sakura nicht an. Aber ehe er zur Tür hinaus huschte, brummte er etwas. „Ich bin gegen Mittag zurück."
Mit einem beklemmenden Gefühl in der Brust sah Sakura ihm nach. Etwas stimmte nicht. Sie spürte es.
Zumindest war es Sarada, die Sakuras Laune hob. Sie lachte fröhlich, warf völlig außer sich die Arme in die Höhe, als ihre Mutter sie endlich aus dem Bett hob. Sofort umschlangen ihre Händchen den Hals ihrer Mutter, und während die kleine warme Wange an Sakuras lag, schlug das Herz der Mutter sofort höher. Sie konnte sich einfach nur unglaublich glücklich schätzen, dieses besondere Kind in ihrer Nähe zu wissen. Sah sie in Saradas Gesicht, dann sah sie auch Sasuke, und irgendwie wirkte die Welt daraufhin ein stückweit besser.
Pünktlich erschien Sasuke gegen Mittag wieder zuhause. Saradas klimpernde Augen waren gerade für einen Mittagsschlaf zugefallen, als sie das Kinderzimmer verließ.
Als ihr Ehemann schließlich im Wohnzimmer vor ihr zum Stehen kam, krampfte ihr Magen. Alles in dieser Situation, angefangen bei seinem leeren Blick, den ernsten Gesichtszügen und seiner steifen Körperhaltung, wiesen offensichtlich darauf hin, dass ihn etwas von innen zu erdrücken schien. Angespannt hörte sie ihn ein-, aber nicht ausatmen.
Heimlich schluckte Sakura, atmete tief durch und schloss ruhig die Augen. Sie mühte sich um ein unbeschwertes Lächeln und dann sah sie ihn an, so gut es auch nur ging, so tapfer sie in diesem Moment auch nur sein konnte.
Sie wusste, was kommen würde. Er dürfte kein schlechtes Gewissen haben, nicht ihretwegen. Das durfte nicht sein. Das würde sie sich nicht verzeihen können.
Sasuke atmete ein und öffnete seinen Mund. Aber das was er Sakura zu sagen versuchte, schien er nicht übers Herz, und auch nicht über seine Lippen, bringen zu können.
Mit einem guten Gewissen nahm sie ihm diese Bürde ab. „Du wirst gehen, habe ich recht?"
Sasuke sah sie mit großen Augen an, als hätte er ernsthaft nicht erwartet, dass sie das vermutet hätte.
Es stimmte also. Sakuras Herz fühlte sich plötzlich so schwer in ihrer Brust an.
„I-ich m-meine..."; Sakuras räusperte sich. Sie musste stark sein. Für Sasuke und für Sarada. Er würde es schließlich auch für sie sein. Schnell presste sie ihre Lippen aufeinander und schluckte wieder diesen ätzenden Kloß. „Du musst den Spuren der Ootsutsuki nachgehen", ergänzte Sakura mit fester Stimme. Niemand würde das in einer solchen Tiefe können wie Sasuke.
Als er langsam nickte, griff Sakura unauffällig nach der Stuhllehne. Sie fühlte sich sicherer, wenn sie sich an etwas festhielt. So lange hatte sie diesen Moment erwartet, ihn gefürchtet und irgendwie versucht, sich darauf einzustellen. Aber jetzt, wo es soweit war, wurde sie davon doch brutal überfahren.
„Wie lange wirst du weg sein?" Ein abgemühtes Lächeln zierte ihr Gesicht. Sie musste die Fassung behalten, sie musste stark bleiben, um jeden Preis.
Sasukes Gefühle schienen gespalten. Selten hatte Sakura ihn so erlebt, und sie mochte es nicht. Auf der einen Seite versuchte er ebenso die Fassung zu behalten, so wie sie; nur gelang es ihm wesentlich besser. Auf der anderen Seite sah sie ihm, als seine Ehefrau, an, dass er sich unendlich schuldig fühlte, sie alleine lassen zu müssen.
„Ich weiß es nicht", sagte er und sah zu Boden. „Ich habe weitere Hinweise an Orten in anderen Dimensionen gefunden... und somit kann nur ..."
„Nur du kannst die Untersuchungen durchführen, nicht?" Schwer atmete Sakura aus und lächelte dann wieder aufrichtig. Auch sie fühlte sich irgendwie hin- und hergerissen. Es war völlig absurd. Ein Teil in ihr schrie danach, dass Sasuke hierbleiben sollte. Ihn anzuflehen, bei seiner Tochter zu bleiben. Bei ihr. Der andere Teil in ihr, er dachte völlig logisch und rational, denn sie verstand durchaus, was ihn forttrieb. Es war das Wohl ihres Dorfes und damit das Wohl seines Kindes. Und das von Sakura. Das Wohl seiner Familie und sein Pflichtgefühl, Naruto bei dem Schutz des Dorfes zu unterstützen. Sie verstand ihn in jedem Punkt, wirklich. An seiner Stelle würde sie genauso handeln und gehen, um ihre Liebsten zu beschützen.
„Es tut mir leid, Sakura", sagte Sasuke atemlos.
„Dir muss nichts leidtun", erwiderte sie und meinte es völlig ernst. „Ich wusste immer, dass dieser Tag kommen würde. Das war mir von vornherein klar. Nur ... kann ich dich jetzt nicht mehr begleiten", meinte sie und lächelte etwas bitter.
Sasuke schüttelte verständnisvoll den Kopf. „Das habe ich auch nicht erwartet." Auch sein Lächeln wirkte gequält.
„Dich nicht mehr unterstützen", murmelte Sakura jetzt dumpf.
Überrascht hob Sasuke darüber seine dunklen Brauen. „Du stehst mir sehr wohl bei. Du bist hier, Sakura. Bei Sarada." Er trat einen Schritt näher und umfasste sanft ihr Kinn, um es anzuheben, damit sie ihn ansah. „Was würde ich ohne dich tun? Auf wen sollte ich mich sonst verlassen?"
„Und was ist, wenn ich es nicht schaffe?" Gegen all ihren inneren Protest schummelte sich diese erdrückende Emotion nun doch ihre Kehle hinauf. Sie spürte, wie sich gegen ihren Willen Tränen in ihren Augen sammelten.
Sasukes Blick wurde schwer. „Du bist nicht schwach", erklärte er ihr mit einer Ernsthaftigkeit, die fast schon einschüchternd war. „Wie oft muss ich dir das noch sagen? Du würdest dein Leben für Sarada geben. Genau wie ich es tun würde. Wem könnte ich mehr vertrauen?" Dann lächelte er schief. „Du machst das gut. Viel besser als ich es je tun könnte", sagte er. „Deine Aufgabe hast du hier zu erfüllen. Für Sarada. Das ist deine Bestimmung."
Sakura schniefte leise und nickte langsam, denn irgendwie hatte er ja recht. So wie er sich auf sie verlassen wollte, wollte auch sie ihm das Gefühl geben, er müsste sich keinerlei Sorgen machen. Letztendlich wollte er ihr doch das zurücklassen, was ihnen beiden am wertvollsten war – ihre Tochter. Und Sakura würde sie mit ihrem Leben beschützen wollen. Berührt von seinen Worten, und der Erkenntnis, dass er ihr so sehr zu vertrauen schien, erröteten ihre Wangen.
Nie könnte er ihr ein größeres Zeichen von Vertrauen schenken.
Und sie würde nicht allein sein, sie hatte doch Sarada.
„Meine Aufgabe ist es, euch zu schützen, euch das Leben zu ermöglichen, das ihr verdient", erklärte er weiter.
Sakura runzelte jetzt doch die Stirn. „Du verdienst ein solches Leben, genauso wie wir, Sasuke", wandte sie jetzt doch etwas empört ein. Es ärgerte sie einfach immerzu, dass er in manchen Dingen stets eisern an seiner Vergangenheit festhielt.
„Das mag vielleicht so sein, aber nicht zu diesem Zeitpunkt", erklärte er und lächelte aufmunternd. „Ich komme so oft es geht", versprach er.
Sarada – das Kind, das ihre gemeinsame Bestimmung abbildete.
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Sasuke Pov
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Es war noch früh am Morgen, der Wind angenehm frisch, als die kleine Familie an das Tor von Konoha trat, welches das Dorf vom umliegenden Wald abgrenzte. Sasuke hatte seine Tochter den ganzen Weg über in seinem Arm tragen müssen. Sie hatte laut protestiert, als Sakura sie nehmen wollte, als schien sie zu ahnen, es würde das letzte Mal für eine längere Zeit sein. Sakura hielt stattdessen nun seine Tasche und auch ein Bento, welches sie an diesem Morgen nur für ihn zubereitet hatte.
Sarada hatte den ganzen Weg über mit den Knöpfen seines Umhangs gespielt, die Sakura ihm am gestrigen Abend fester angenäht hatte. Sie waren etwas locker gewesen und hatten gedroht demnächst abzufallen. Still hatte er ihr dabei zugesehen, wie sie den feinen Faden in die Nadel fädelte, und die Spitze schließlich in den Stoff seines Umhangs führte. Währenddessen hatte er darüber nachgedacht, wie es wohl sein würde, wenn Sarada einmal größer wäre. Wie würde sie wohl sein?
Ob sie sein Bluterbe nun wirklich in sich trug, wussten sie beide noch immer nicht sicher. Sie hofften nur inständig, dass es nicht so sein würde. Mehr konnte man in diesem Moment nicht für sie tun.
Natürlich nahm er sich fest vor, seine Familie zu besuchen, wenn es nur ginge. Jedoch war sowohl ihm als auch Sakura durchaus bewusst, dass dies zu gegebener Zeit schwer werden würde. Vielleicht würde er auch eine längere Zeit nicht heimkehren können.
Die Zeit in den Dimensionen verging meist anders als hier. In den meisten Fällen langsamer. Es könnte somit durchaus mehr Zeit vergehen, als er eigentlich beabsichtigte zu verlieren. Außerdem würde er sich in Situationen begeben, in denen es möglicherweise zu gefährlich wäre, nach Hause zurückzukehren. Er hoffte natürlich, dass diese Hinweise ihn ins Leere führen würden, aber wissen konnte er es zu diesem Zeitpunkt nicht.
Würde er fündig werden, Spuren nachgehen müssen, gegen Feinde kämpfen, die so stark waren wie Kaguya, konnte er nicht riskieren, die Aufmerksamkeit auf das Dorf zu ziehen. Diese Punkte wollte und durfte er keinesfalls unterschätzen; die Anzeichen einer neuen Bedrohung der Ootsutsuki waren dafür leider zu eindeutig.
So viele Steine, dachte er, so viele Steine, die ihm in den Weg gelegt worden waren, sein ganzes Leben lang. Seine Steine wurden erst zu Sakuras. Und mit der Geburt seiner Tochter, drohten es auch ihre zu werden. Das wollte er vermeiden. Um jeden Preis.
Seine neue Aufgabe war also gefährlicher denn je, sie erforderte einen völlig klaren Verstand und nur er konnte das alles sie bewerkstelligen. Sie schrieb sein Schicksal, seine Bestimmung.
Das wussten sie beide.
Auch, wenn er Gefühle durchaus gelernt hatte wertzuschätzen, sie ihn den Klauen der Dunkelheit entzogen hatten und er Sakura für alles unglaublich dankbar war, musste er nun wieder lernen, diese Gefühle, wollte er auf dieser Mission erfolgreich sein, ausreichend ausblenden zu können.
Letztendlich diente das alles hier doch nur einem Zweck, man durfte es nicht falsch verstehen, ihm nicht übelnehmen. Er wollte doch nur seine Liebsten schützen, sie fernab von all dem Bösen auf dieser Welt wissen und ihnen ein unbeschwertes und glückliches Leben ermöglichen. Dafür würde er jederzeit und ohne mit der Wimper zu zucken sein Leben opfern, alles geben, was er je geben könnte.
Und was war denn so falsch daran, seinem größten Wunsch nachzujagen, wenn es zum Wohle derjenigen war, die man liebte? Das war endlich das, was er Sakura für ihre Liebe zurückgeben konnte.
Sasuke öffnete die Augen, denn bis eben hatte er sie geschlossen gehalten. Er erlebte es als ein beengendes Gefühl, als er sich am Tor zu Sakura drehte. Seine Ehefrau schwieg und starrte müde in die Ferne. Beide hatten sie in dieser Nacht nicht gut schlafen können.
Ein Schuldgefühl ließ ihn die Lippen fest aufeinanderpressen. Sie gab sich so unglaublich viel Mühe, nicht traurig zu sein, aber sonderlich gut gelang ihr es ihr nicht. Oder vielleicht kannte er sie auch einfach viel zu gut.
Sasukes Beine wirkten plötzlich unglaublich bleien. Ein Teil von ihm wollte gehen, drängte ihn regelrecht dazu. Der andere Teil in ihm wollte unbedingt bleiben. Noch nie hatte er sich innerlich so zerrissen gefühlt. Aber ihm blieb keine Wahl, denn es gab keine andere. Er konnte nur unendlich froh sein, dass Sakura so verständnisvoll war, sonst würde ihn das schlechte Gewissen von innen langsam aber sicher aufzehren.
Er drehte sich zu seiner Frau, die er scharf Luft einatmen hörte und gab ihr die gemeinsame Tochter. Sie reichte ihm im Gegenzug die Tasche und das Bento.
„Danke", sagte Sasuke und lächelte seine Ehefrau an.
Sie lächelte schwach zurück.
Er konnte das schmerzliche Zucken seines Mundes nicht unterbinden, als er Saradas Kopf berührte und seiner Tochter in die dunklen Augen sah, die er ihr vermacht hatte. Sie schwieg, starrte ihn an, als verstünde sie, dass Sasuke sehr traurig war, sie zurücklassen zu müssen.
Dann hob er den Kopf, um seine Ehefrau anzusehen.
Sakura schluckte schwer, was ihm ein elendes Stechen in der Brust bescherte. Dann lächelte sie aber so tapfer, wie sie eben einfach war.
„Ich komme bald wieder", sagte er und berührte ihre Wange.
„Pass auf dich auf, Liebling", hauchte Sakura.
Stoßartig atmete er aus, bemühte sich um ein Lächeln und strich Sakura eine letzte Strähne aus dem Gesicht.
Eigentlich hatte er sich vorgenommen, sich umzudrehen und zu gehen, aber ihre smaragdgrünen Augen hielten ihn augenblicklich gefangen. Automatisch traten seine Beine einen Schritt vor, mit der Hand hob er sanft ihr schönes Gesicht an, während er im nächsten Augenblick auch schon seine Lippen auf ihre legte.
Sie waren so warm, so weich. Sakuras Energie so positiv. Er würde sie so vermissen, alles an ihr. Er wusste es ganz sicher, denn es schmerzte bereits jetzt so sehr, dass es kaum aufzuhalten war.
Und er hasste sich jetzt schon so sehr dafür, dass er die Gefühle für sie ablegen müssen würde, kehrte er ihr den Rücken zu. Allein den Gedanken an das all hier würde er vermissen, sich vielleicht irgendwann nur noch vage daran erinnern können, wonach ihre Lippen schmeckten. Aber er musste hart werden, kühl und völlig klar sein, klar denken können, würde er seine Familie und das Dorf beschützen wollen.
Seine Hände fanden zu ihrem Haar, strichen sanft darüber. Es fühlte sich unter seinen Fingerspitzen so weich an, es roch so frisch und blumig.
Ob er sich immer an ihren Duft erinnern können würde?
Dieser letzte Kuss war innig, gefüllt mit unzähligen und wechselhaften Emotionen, voller Trauer, Liebe und voller schmerzhafter Ausblicke, was er hier schweren Herzens zurücklassen musste.
Ihre Lippen trennten sich, der letzte Atemzug wurde gemeinsam ausgetragen, bevor Sasuke einen Schritt zurücktrat, sich umdrehte und ging.
Es fiel ihm nicht leicht zu gehen, denn es tat ihm unendlich weh.
Aber er ließ etwas zurück, wofür es sich zu kämpfen lohnte,
auch wenn das gleichzeitig bedeutete, selbst verzichten zu müssen.
Denn dafür lohnte es sich zu kämpfen,
nicht für Rache, nicht für Macht.
Nein. Für das Leben und das Gute auf dieser Welt.
Sakura war nicht allein, sie hatte Sarada. Dieser Gedanke spendete ihm zumindest etwas Trost.
Er vertraute ihr alles an, was ihm in seinem Leben etwas bedeutete.
Eine Bestimmung - zwei fortlaufende Wege, die sich hin und wieder an einer Weggabelung treffen, um sich gemeinsam aneinander zu erinnern, ehe sie wieder eine getrennte Reise voneinander würden antreten müssen. Stets dasselbe Ziel vor Augen, nur um irgendwann gemeinsam an dem Ort einzukehren, an dem sie Ruhe, Frieden und Liebe finden würden.
Verbunden für immer, über das unsichtbare Band ihrer Herzen. Über das Kind, dass sie gemeinsam in die Welt gesetzt hatten, ein Zeichen ihrer Liebe, Leidenschaft und Ausdauer.
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The End