Unsere Bestimmung - Sakura & Sasuke (Part 3)
von JuliTales
Kurzbeschreibung
Fortsetzung von Unsere Reise // Nach der Rettung Sakuras, kehren Sasuke und Sakura zurück nach Konoha, denn Inos und Sais Hochzeit steht vor der Tür. Und auch Sakura hat, wenn auch eher auf eine etwas unübliche Art und Weise, einen Heiratsantrag von Sasuke erhalten. Eigentlich müsste sie überglücklich sein, stattdessen wird die junge Kunoichi aber von einer inneren Unruhe geplagt, die sie ihre Beziehung zueinander infrage stellen lässt. So viele Dinge waren doch noch offen und unausgesprochen. Ganz langsam scheint sogar der Alltag in Konoha einzukehren, bis sich plötzlich seltsamen Vorfälle ereignen, die in Verbindung zu Mangetsu zu stehen scheinen. Sasuke fühlt sich deshalb erneut dazu verpflichtet, das Dorf zu verlassen, um sie Welt zu beschützen. Die beiden vollziehen eine weitere Reise, die, entgegen all ihrer Vorstellungen, völlig anders verläuft und alles von ihnen abverlangt.
GeschichteAbenteuer, Liebesgeschichte / P18 / Het
Naruto Uzumaki
Sakura Haruno
Sarada Uchiha
Sasuke Uchiha
29.01.2021
12.02.2022
43
192.131
34
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09.02.2022
3.234
Sakura Pov
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Als Sakura den Verlust der Wärme mit zunehmendem Bewusstsein bemerkte, schreckte sie aus dem Halbschlaf hoch. Gerade noch, da hatte sie was geträumt, und im nächsten Augenblick auch schon wieder vergessen.
Rasch drehte sie sich im Bett um und sah das, was ihr Gefühl ihr bereits angekündigt hatte - Sasukes Seite war leer. Für einen Atemzug, da fühlte sie sich in alte Zeiten zurückversetzt. In solche, wo die Angst ihren Alltag bestimmte, Sasuke würde ohne jegliche Spur verschwinden und sich den Schattenseiten seines Lebens zukehren. Aber das war Unsinn, das alles war längst Vergangenheit. Es lag hinter ihnen, und Sasuke befand sich noch nie so weit entfernt von der Dunkelheit wie heute.
Sie fühlte mit der Hand nach seinem Laken, um herauszufinden, ob es dafürspräche, dass er erst kürzlich das Bett verlassen hatte. Näher schob sie sich deshalb an sein Kissen heran und atmete den wunderbaren Duft tief ein, der an dem Stoff des Bezugs haften geblieben war. Jedes einzelne Duftpartikel, das sie bewusst in sich aufsog, belebte ihren Körper. Innerlich wandte sie sich darunter, bebte förmlich vor lauter Dopamin, einem Glückshormon, das augenblicklich ihren Körper regierte, bis sie schließlich seufzend ausatmete - sie hatte ihn wirklich vermisst. Ihren Mann, ihren Freund, ihr Leben; den Vater ihrer Tochter.
Da ihre Hand eine kalte Seite ertastete, begann sich Sakura zu fragen, wie spät es überhaupt war. Sie sah zum Fenster, und als sie den feinen Sonnenstrahl bemerkte, der sich heimlich zwischen die Gardinen schummelte, stand sie noch im selben Augenblick mit den warmen Füßen auf dem kühlen Holzboden. Wieso hatte ihr Wecker nicht geklingelt? Und wieso hatte Sarada sich nicht gemeldet?
Auf direktem Weg steuerte sie über den Flur Saradas Zimmer an, aber das Mädchen war weder im Bett, noch saß es vor seiner Holzkiste, in der sein Spielzeug aufbewahrt wurde. Wo waren die beiden denn nur? Ein wenig unsicher nagte sie an der Unterlippe.
Mangetsu war tot. Sie hatte es gestern mit eigenen Augen gesehen, mit ihrer Kraft sogar dazu beigetragen. Wieso machte sie sich also Sorgen?
Als Sakura auf den Flur zurücktrat, durchfuhr sie Erleichterung, als Saradas heiteres Lachen auf dem Flur zu hören war. Es kam aus Richtung Küche.
Und dort fand Sakura die beiden Vermissten auch schon vor. Sasuke, der an dem kleinen Küchentisch saß und versuchte, seine Tochter, die im Hochstuhl thronte, dazu zu bringen, den Mund zu öffnen, um den Brei zu essen, den er zubereitet hatte. Es brauchte keinen geschulten Blick, um zu erkennen, dass er zu wenig Wasser beigemischt hatte. Sarada aß den Brei lieber, wenn er etwas flüssiger war.
Sakura lehnte lächelnd gegen den Türrahmen und beobachtete das niedliche Schlamassel gemächlich. Nur beiläufig hob Sasuke den Blick, weshalb Sarada ihre Mutter nicht bemerkte. Ihre Tochter wollte viel lieber mit ihrem Vater spielen als den Brei verfüttert zu bekommen, das sah sie als Mutter sofort. So sehr er es auch versuchte, und sich auf seine Art bemühte, Sarada fiel nicht mal ein, den Mund für den Brei zu öffnen. Stattdessen fand man das Essen überall verteilt, egal wo man auch hinsah. Auf Sarada, sogar in ihrem Haar, auf dem Hochstuhl, auf dem Boden und auch auf Sasuke.
„Tür", sagte das Mädchen zudem ständig und ihre energische hohe Stimme klang unglaublich niedlich. So weit es ihr möglich war, versuchte sie den Arm zu verdrehen, um in Richtung Tür deuten zu können. Sarada zeigte damit, dass sie aus der Küche getragen werden wollte, ins Wohnzimmer oder in ihr Zimmer, um Sasuke aufzufordern mit ihre zu spielen. Diese Geste zeigte sie seit etwa einer Woche, und das besonders gern, wenn sie nachts aufwachte und Sakura eigentlich wieder schnell ins Bett wollte.
„Tja, wenn du da bist, dann bist eben nur du interessant, Liebling. Nicht das Essen, nicht ich und auch keines ihrer Spielzeuge."
Sarada drehte ihr Köpfchen blitzartig bis zum Anschlag um und kreischte in einer Oktave los, die kein erwachsener Mensch zustande bringen könnte. „Maa... maa."
„Hast du meinen Wecker ausgeschaltet?", fragte Sakura.
„Mhm", machte er leise und tauchte den Löffel wieder in den Brei.
Gerührt davon, dass er für sie aufgestanden war, senkte sie mit geröteten Wangen das Gesicht und wickelte sich eine ihrer langen Strähnen um den Finger. „Wieso das? Du bist doch gerade erst von deiner Mission zurück. Du solltest dich ausruhen."
Flüchtig tauschten sie einen verlegenen Blick aus. Dann versucht er erneut Sarada den Löffel in den Mund zu schieben. Aber die kleinen Lippen waren, wie zuvor auch, schneller geschlossen als Sasukes Hand sich bewegen konnte.
„Gestern war ein anstrengender Tag", erklärte er und ließ den Löffel wieder sinken. „Auch du brauchst eine Pause."
Über seine Worte legte Sakura zunächst den Kopf schief, lächelte dann aber dankbar. „Mach dir um mich keine Sorgen, Liebling. Ich komme schon klar."
„Ich weiß", erwiderte er knapp.
Nach weiteren zwei Minuten seufzte Sasuke dann so verzweifelt, dass Sakura nicht anders konnte, als ihm zu helfen.
„Ich mach das", sagte sie sanft und nahm ihm die Schüssel mit Brei ab. Mit dem übrig gebliebenen gekochten Wasser, welches Sasuke zuvor genutzt haben musste, streckte sie das pampige Essen.
„Wolltest du die Reste essen, oder wieso hast du so viel gemacht?", fragte sie, drehte sich zu ihm um und redete einfach weiter, ohne auf eine Antwort zu warten. „So mag sie ihn lieber", erklärte sie und setzte sich auf den Stuhl neben ihm.
Als Sarada ohne Theater bereitwillig den Mund öffnete, wurde sie von Sasukes ungläubigem Blick durchbohrt.
„Du bist einfach zu aufregend für sie", erklärte Sakura lachend. „Ich könnte an ihrer Stelle die Augen auch nicht von dir lassen. Nicht mal bei Eis mit Früchten."
Erst als Sasuke sie von der Seite belächelte, fiel ihr auf, was ihr da über die Lippen gekommen war. Sofort lief ihr Gesicht rot an. Um ihre Stimmung zu überspielen, schob sie Sarada schnell den nächsten Löffel in den Mund. „Gut, mein Schatz."
„Auge, nift lasse lasse könnne", plapperte Sarada die Worte ihrer Mutter plötzlich nach und der Brei fiel ihr prompt aus dem Mund. Dann lachte das Mädchen laut.
Dies war einer dieser Momente, in denen Sakura gerne in den Boden versunken wäre. Nervös lachte sie etwas hysterisch auf und schob Sarada schnell den nächsten Löffel in den Mund. Sasuke schien das zu amüsieren, denn er hielt den Mundwinkel noch immer gehoben. Ausgerechnet ihre eigene Tochter war es, die ihr in den Rücken fiel, dachte sie kleinlaut. Aber sie plapperte ihrer Mutter seit Tagen einfach alles nach, was sie in den Hals bekam. Zumeist waren das immer die Wörter und Sätze, die einem unangenehm waren. Als hätte sie einen Riecher dafür.
⋯ ♡ ⋯
Nach der Ablieferung von Mangetsus Leiche erfuhr Sakura, dass Kakashi angefordert hatte, diese ausgiebig zu untersuchen.
Es vergingen mehrere Tage, bis erste Untersuchungen handfeste Ergebnisse lieferten. Zwei Tage nach seinem Tod erfuhr Sakura erstmals, dass in der Höhle von Mangetsu kaum etwas Brauchbares zu finden gewesen war. Neben Geschichts- und jahrhunderter alter Gedichtbänden zu Kaguya, die ihren Werdegang und diverse Ausführungen ihrer Liebesgeschichten erzählten, bis hin zu weitergesponnen Szenarien, war nur Gerümpel enthalten gewesen. Sakura hatte sich im selben Zug nach dem Tagebuch informiert, denn bisher hatte sie diesem die meisten und hilfreichsten Informationen entnehmen können. Etwas Derartiges wurde in der vom Kampf verwüsteten Höhle jedoch nicht gefunden. Es war schade, und wahrscheinlich musste er es an einem völlig anderen Ort versteckt, oder vielleicht auch längst zerstört haben, weshalb die Wahrscheinlichkeit sehr gering sein würde, es jemals zu finden.
Wesentlich vielversprechender war hingegen die Autopsie seiner Leiche und die Untersuchung seiner Zellen und des Erbguts, was Konoha streng geheim hielt. Sakura wusste es lediglich von Sasuke, der es von Kakashi wusste. Und der war ja Hokage dieses Dorfes, somit musste die Information stimmen. Sowohl Tsunade als auch ein speziell ausgewähltes Team für Humangenetik arbeiteten seit Tagen daran und Sakura wartete ungeduldig auf die Ergebnisse. Als Beteiligte an seinem Tod, und Tsunades ehemalige vertraute Schülerin, ging sie davon aus, dass sie die Ergebnisse mit ihr teilen würde. Sie hoffte es zumindest stark.
Das Tortour- und Verhör-Team nahm sich in der Zwischenzeit die Leute vor, die bei dem Anschlag auf Konoha dingfest gemacht werden konnten. Schnell stellte sich heraus, dass es sich tatsächlich um die Leute von Mangetsu handelte, die wohl die Grenzen des Sensorteams austesten wollten. Einen präzisen Auftrag hatten sie nämlich nicht erhalten. Sasuke konnte das alles in Erfahrung bringen, da Mangetsus Jutsu der Gedankenkontrolle und Selbstzerstörung mit seinem Tod zu Nicht gemacht wurde. Sie sollten für Zerstörung und Verwirrung sorgen und anschließend zerfetzt werden, was wieder davon zeugte, dass Mangetsu keinen Wert im menschlichen Leben verspürte. Es war nicht das erste Mal, dass er seine Anhänger, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, opferte. Mangetsus Jutsus schienen nach seinem Tod ihre Wirkung zu verlieren, denn keiner von den Männern flog bei dem Verhör, noch bei Sasukes Sharingan, in die Luft.
Der Junge, Riku - er hieß eigentlich Jaboku - wurde von Mangetsu in Konoha eingeschleust. Falsch gelegte Fährten sollten die Konoha-Nins auf direktem Wege zu den Kindern bringen. Diese erzählten schließlich, sie seien gekauft und misshandelt worden, wobei lediglich der Junge von Mangetsus Anhängern abstammte. Der Rest war nur Beifang, die Kinder in falsche Familien geboren, zur rechten Zeit am falschen Ort, hatte Shikamaru gesagt. Mit dem eigentlichen Handel von Menschen hatte dieser Feind also absolut nichts am Hut, Mangetsu nutzte das Vorgehen anderer nur zu seinen Gunsten. Leider bewahrheitete sich dennoch die Tatsache, dass er die Kinder von den Eltern käuflich erworben hatte, und diese auch körperlich und physisch misshandelte, was die ganze Sache nicht einen Deut besser machte. Es war nun aber auch so, dass den Kindern wohl kaum etwas besseres hätte passieren können, als in Konoha zu landen, denn hier durften sie sich nun frei entfalten und weit weg von Leid und Gewalt aufwachsen.
Jaboku, alias Riku, war darüber hinaus lediglich der Beobachtung von Sakura zugeteilt worden. Aber der Junge wollte auf eigene Faust handeln, um sich Mangetsus Aufmerksamkeit zu erschleichen. Er musste also wirklich überzeugend gewesen sein, typisch für den Führer einer Sekte. Mehr steckte hinter dieser ganzen Show wohl nicht. Es war nur eine gewöhnliche Sekte, auch wenn sie sich selbst als Tetsuki-Organisation bezeichnet hatten, was sich, in Sakuras Ohren, unglaublich wichtig anhörte.
Einige Tage später rief Tsunade Sakura endlich zu sich. Nach dem langen Warten konnte sie nicht anders als unverzüglich zum Labor des Hokage-Anwesens aufzubrechen. Sarada war im Kindergarten.
Die alte Sannin stand gerade an einem Mikroskop, als Sakura in den streng bewachten Sicherheitsbereich eintrat, dessen Tür mit dem Biological Hazard-Zeichen gekennzeichnet war. Zu gegebener Zeit wurde hier auch mit hochgefährlichem biologischem Material geforscht, weshalb diese Räume gut gesichert unter der Erde lagen. Nur ausgewählten Personen war der Zutritt gewährt.
„Du tauchst wie immer im richtigen Moment auf, Sakura", sagte Tsunade, während sie den Blick vom Okular zu einem Blatt Papier wandte, welches auf dem Tisch lag. Mit einem Stift kritzelte sie etwas darauf und sah danach auf.
„Ich habe es endlich geschafft, ein übersichtliches Karyogramm seiner Chromosomen zu erstellen.
„Wow, du musst wohl seit Tagen durcharbeiten", sagte Sakura ehrlich beeindruckt. Ein Karyogramm zeigte den gesamten Chromosomensatz, also das Erbgut des Menschen, in einer Zelle. Jedes Chromosom gab es bei einem gesunden Menschen in der Regel zweimal, und auf einem Karyogramm lagen diese übersichtlich sortiert und nummeriert nebeneinander.
„So in etwa." Tsunade lächelte müde und ihre Augenringe sprachen für sich. „Ich habe eine eigenartige Entdeckung gemacht", fuhr sie fort. „Zum einen bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass unser bleicher Freund wohl ein entfernter Verwandter vom Uzumaki-Clan sein muss. Zumindest deuten einige genetische Übereinstimmungen darauf hin."
„Ach. Vom Uzumaki-Clan?" Sakura hob interessiert die Brauen. „Aber irgendwie nicht verwunderlich. Der Clan war ja schon immer bekannt dafür, einen besonderen Umgang mit Chakra zu pflegen. „So war meine stille Vermutung von damals, dass sich seine Fähigkeiten mit denen von Karin deckten, doch gar nicht so verkehrt."
Nickend schob Tsunade ein Papier über den Tisch. „Das ist aber nicht das, was ich herausgefunden habe", erklärte sie. „Sieh dir das 19. Autosomen auf dem Karyogramm an."
Sakura nickte und trat näher. Autosomen waren die Chromosomen, die nicht für das Geschlecht verantwortlich waren. Als sie das von Tsunade genannte Chromosom betrachtete, hielt sie die Luft an. Dann sah sie verblüfft auf.
„Was ist das? Trisomie? Am 19. Chromosomen?" Sakura konnte ihren Augen nicht trauen. Das 19. Chromosom war tatsächlich dreimal und nicht nur zweimal vorhanden. „Hast du das schon mal gesehen, Tsunade?"
„Nein, und ich vermute, dass es sich hierbei um eine Mosaik-Trisomie des 19. Chromosoms handelt. Eigentlich tritt diese Veränderung nicht an dieser Stelle des Erbguts auf. Seltsam, oder? Entweder hat er es vererbt bekommen, oder es ist aus der Folge einer zufälligen Mutation entstanden."
„Weshalb Mosaik? Was bedeutet das genau, Tsunade?"
„Ich habe diese Veränderung nur in einem bestimmten Zelltyp seines Körpers gefunden, was eben typisch für die Mosaik-Trisomie ist. Es ist verrückt..."
„Was ist verrückt?"
„Der Kerl weist Zellen der drei Keimblätter auf, als befände er sich stets mitten in einer embryonalen Entwicklung. Keimblätter differenzieren sich ja in dieser frühen Phase des Lebens zu unterschiedlichsten Zellen, die für die Bildung aller Organe und Körperstrukturen genutzt werden. Die Trisomie muss wohl für eine Fehlfunktion gesorgt haben, die ihm ein Vorteil war. Nämlich, dass sie sich immer wieder bilden, diese Keimblätter. Vermutlich, wenn er mit Chakra versorgt wird."
Das war wirklich unglaublich. „Das erklärt ..."
Tsunade nickte langsam.
„Er wäre theoretisch wirklich unsterblich gewesen, hätte er sich permanent mit Chakra ernährt. Denn damit hat er die Keimblätter wohl nach Belieben geformt, die die Zellformen annahmen, die er brauchte, um sich jung zu halten."
„Aber er wäre nur theoretisch unsterblich", betonte Sakura und lachte schwach, als wäre das ganze hier ein schlechter Witz. „Alles hat seine Grenzen."
„Ja, natürlich. Geht ihm das Chakra aus, so scheinen die Zellen ihre alte Form anzunehmen. Die Autopsie ergab, dass seine Organe über etwa hundert Jahre alt waren, nachdem er kein Chakra mehr im Körper zu verweisen hatte. Und das Ganze erklärt auch, wie er ein halb verwesenes Byakugan wieder zum Laufen gebracht hat - er hat es einfach erneuert, was wahrscheinlich enorm viel Chakra gekostet hat. Diese Fähigkeit ist enorm gefährlich, Sakura!"
„Das sehe ich auch so", murmelte Sakura angespannt. Sie musste sich erstmal setzen. Das war wirklich so unglaublich und unvorstellbar, dass es eigentlich nur der Fantasie einer Hobbyautorin entspringen konnte, der während einer Pandemie langweilig gewesen war. Aber Sakuras Leben war ja keine Geschichte, sondern pure Realität. „Und was machen wir jetzt mit der Leiche?"
„Ich verbrenne sie unverzüglich. Nicht, dass jemand auf die Idee kommt, die Zellen zu missbrauchen. Für uns wären sie sowieso unbrauchbar, nur einer mit seinen Fähigkeiten konnte die Zellen kontrollieren. Es ist zu gefährlich, ich denke da an einen gewissen Herrn Orochimaru."
„Ich verstehe und stimme dir in allem zu."
„Das Gespräch bleibt auch bitte unter uns, Sakura." Tsunades Gesicht wurde sehr ernst. „Ich werde nur Kakashi davon berichten."
„Natürlich. Und ... was ist mit seiner Behauptung, er wäre ein Sohn von Kaguya?"
Tsunade seufzte und ließ sich auf den Bürostuhl fallen, der hinter dem Tisch stand. „Das halte ich für Humbug. Er wird es seinen Genen zu verdanken haben, dass er ein solch langes Leben genießen durfte. Er ist im Übrigen nicht an euren Verletzungen, sondern an Altersschwäche gestorben. Da war einfach kein Chakra mehr, mit dem er sich hätte am Leben halten können." Sie fuhr sich mit der Hand durch das blonde Haar. „Sasuke erzählte mir auch, dass Mangetsu unglaublich viele Elemente beherrschte."
Sakura nickte zustimmend.
„Ich vermute, dass er fremdes Chakra so präzise speichern konnte, dass er es für sich nach Belieben nutzen konnte", führte sie ihre Erklärung weiter aus. „Da aus Sasukes Berichten auch hervorging, dass Mangetsus Chakra sich immer ein wenig anders angefühlt hatte, vermute ich, dass er, je nachdem, wessen Chakra er in sich trug, auch dessen Fähigkeiten nutzen konnte. Nur so kann ich mir das alles logisch erklären. War dieses verbraucht, schwand auch die Fähigkeit für das Element. Auch das hatte Sasuke in einem früheren Kampf mit Mangetsu beobachten können. Zudem konnte er es ja auch in diese Prothesen dieser seltsamen Puppe leiten ... wie hieß sie noch?"
„Arisu", antwortete Sakura und verzog das Gesicht, als sie sich an diese Horrorpuppe erinnerte.
„Genau." Tsunade fasste sich an die Stirn und schloss die Augen. „Damit hatte er sogar das Sensorteam täuschen können. Sicher hat er ein Chakra genutzt, welches in Konoha bereits bekannt war. Aber das alles sind nur Vermutungen, die wir im Nachhinein nicht mehr überprüfen können. Das Chakra ist weg, seine Zellen toter als tot. Und das ist gut so."
„Und somit war er doch einfach nur ein irrer Sektenführer, der sich einbildete, ein Sohn von Kaguya zu sein", wandte Sakura abschließend ein.
„So wird es sein." Fest nickte Tsunade.
„Und wir haben uns wegen der Kaguya-Geschichte so verrückt gemacht."
„Dennoch war es wichtig, diesen Hinweisen nachzugehen. Erst dadurch erkannten wir die Wahrheit, Sakura."
„Ja, natürlich!"
Im Laufe dieses Tages kümmerte sich Sakuras alte Meisterin höchstpersönlich darum, dass Mangetsus Leichnam ordnungsgemäß verbrannt wurde, um sein gesamtes genetisches Material zu vernichten.
Nach einigen weiteren Tagen atmete das gesamte Dorf nach dem ganzen Schrecken endlich auf. Wenigstens wusste man nun, dass der neue Evakuierungsplan zu etwas taugte. Es hatte also auch etwas Gutes. Nein, das wäre wahrhaft untertrieben. Die Tatsache, dass Mangetsu in keinerlei Verbindung zu Kaguya stand, entspannte die Situation im Dorf merklich. Und dazu kam ja noch, dass die Bedrohung, unter der ihre Familie so gelitten hatte, endlich beseitigt war.
So trug die Ruhe um Kaguya vornehmlich dazu bei, dass diese Art von Missionen, an denen sich Sasuke immer so krampfhaft festgebissen hatte, weniger wurden. Endlich war er wieder zuhause, verbrachte mehr Zeit mit seiner kleinen Familie und durfte das Leben leben, dass ihm so lange verwehrt geblieben war. Auch wenn er, als sein größter Kritiker und Peiniger, hin und wieder das Recht auf sein eigenes Glück infrage stellte. Ganz konnte Sakura ihm das leider nicht austreiben. Und selbst seine Tochter konnte ihn davon nicht gänzlich heilen. Aber Sakura wusste und lernte damit umzugehen. Schließlich liebte sie ihn doch so wie er war. Und er war wunderbar - stets aufmerksam, besorgt um sein Umfeld und das Dorf, als erwartete er das nächste Unglück, bevor es überhaupt selbst wusste, dass es bald Wurzeln schlagen würde. Sakura hoffte nur, dass es nicht allzu bald passieren würde.
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Hello Schmusis
Das hier ist die vorletzte Veröffentlichung dieser Geschichte Am Samstag folgt der Rest und ihr werdet, wie im zweiten Teil, ein bisschen mehr zum Lesen von mir vorgesetzt bekommen
Ich habe bereits mit den Planungen meiner neuen Geschichte begonnen. So richtig damit starten werde ich aber wohl erst im Frühling, wenn ich Urlaub habe. Aber auch hier wird es so sein, dass ich die Geschichte erst niederschreibe, und dann erst veröffentliche. Unter anderem, da dieses wöchentliche Geschäft nicht während meines derzeitigen Alltags zu bewerkstelligen ist. Ich hoffe und gehe davon aus, dass ich dann im Herbst mit der Veröffentlichung starten kann :) Ich halte euch aber auf dem Laufenden!
Danke an die liebste und süßeste Jenny <3
Bleibt gesund <3
Eure Juli <3