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Gefangenes Herz

Kurzbeschreibung
KurzgeschichteRomance, Liebesgeschichte / P12 / Gen
Miyuki Kazuya OC (Own Character)
26.01.2021
04.12.2021
5
4.818
 
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08.02.2021 510
 
Es war bereits dunkel und sie verstohlen auf dem Weg vorbei am Feld B.
Ja, es war nicht ungewöhnlich, dass das Training der Seido-High bis spät in die Nacht dauerte, aber nicht heute.
Die Flutlichtanlage bereits aus, der Neumond auf ihrer Seite und dank des Schnees, der sich im Rasen zu Zuckerwatteberge auftürmte, hell genug.

Eine ungewöhnlich klare Novembernacht für Tokyo. Sie rannte geduckt das letzte Stück über die Treppe. Zu spät bemerkte sie das verdächtige Glitzern auf der vorletzten Stufe, ihre Turnschuhe verloren den Halt, rudernd übersprang sie die letzte.
Kies und Eis knirschten verräterisch laut, während sie mit den Armen wedelnd noch einen Schritt nach vorne taumelte und trotzdem das Knie den Boden küsste.
Gelächter wehte über die Wiese von der sich öffnenden Speiseaaltür zu ihr hinüber.

Einen Moment blieb sie erstarrt stehen, um keine zehntel Sekunde später die Beine in die Hände zu nehmen und über die freie Wiese zum Schuppen zu sprinten.
Im Schutz des Schattens atmete das Mädchen schwer auf, versuchte gewaltsam ihren Atem und die zitternden Glieder unter Kontrolle zu zwingen.
Mutproben, so etwas dämliches.
Sie konnte das Adrenalin durch ihre Adern praktisch jagen spüren.

Die Managerin aus der Zweiten hatte ihre Beziehungen spielen lassen und den Ersten gedroht wenn sie den Schlüsseln am Samstagabend nicht wieder hatte, sie es auffliegen lassen würde.
Beim Strohhalm ziehen hatte sie so wie eigentlich immer den kürzesten gezogen.
Jetzt half auch alles schimpfen nichts mehr.
Zitternd rieb sie ihre tauben Finger aneinander, formte eine Höhle und hauchte hinein.
Bis die Türe zum Speisesaal sich wieder geschlossen hatte und die Gruppe Jungen alle samt verschwunden waren.
Unter Rucken und ungeduldiger Gewalt rutschte der Schlüssel in das alte Vorhängeschloss. Ein paar Anläufe später mit einem beängstigenden lauten Knacken rutschte es aus der Öse und das Schnarren des kalten Eisens begleitete das Öffnen des Tores.

Der Schlüssle wollte sich- nach mehreren Versuchen und unter Begleitung geflüsterter Beschimpfungen- partout nicht aus dem Schloss ziehen lassen.

Na gut wenn du nicht willst, dann eben später. Funkelte sie das sture Stück Metall an.
Erleichtert seufzend schlüpfte sie hinein. So leise wie das bei diesen rostigen Schrnieren möglich war, lehnte sie das Tor an.
Musste man ja nicht jedem gleich auf die Nase binden, dass sie hier drinnen herumgeisterte.
Die Luft abgestanden nicht viel wärmer als vor der Tür, roch nach altem Leder, getrockneten Grass und einer feinen Note Kalk.
Diesen Geruch, der ihrem Bruder so viele Abende anhaftete, als er ihn in ihr gemeinsames Zimmer getragen hatte, würde ihre Nase überall wieder erkennen. Die Augen gewohnten sich zügig an das schwache Licht der Sterne, welches durch das Deckenfenster hinein fiel.

Nach kurzer Suche hatte sie die Kiste mit den heißbegehrten Stücken gefunden.
Das kalte Nass jagte ihr bei jeder Berührung einen neuen von ekelgetriebenen Schauer über den Rücken.
Noch nie was von Trocknen gehört.
Mit spitzen Fingern fischte sie die starren Lederhandschuhe aus der Holzkiste und entzifferte mittels ganz gedimmten Handydisplay die Initialen auf dem Zettel im Innenfutter.
Der Rücken begann von dieser überhängenden Position bereits zu motzen.
Da. K. R.
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