Woman in yellow till the end?
von KleinKoko
Kurzbeschreibung
Franzi hat in der Saison 2022/23 das gelbe Trikot nach der Weltmeisterschaft inne. Wird sie es schaffen dieses bis zum Schluss zu behalten und damit den Gesamtweltcup zu gewinnen? (Fortsetzung von ,,Entweder... Oder?... Beides!")
GeschichteAllgemein / P12 / Gen
Simon Schempp
24.01.2021
09.05.2021
18
32.908
5
Alle Kapitel
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Dieses Kapitel
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07.02.2021
1.548
Am späten Abend kommen wir wieder zuhause an.
,,Oh man bin ich fertig.“ Ich lasse mich in meinem Sitz zurückfallen und schnalle mich ab.
,,Ich glaube unsere Kleine auch.“ Mit seinem Kopf deutet Simon nach hinten. Ich drehe mich um und sehe Marlia friedlich in ihrem Kindersitz schlafen.
,,Unser kleiner Wirbelwind so ruhig.“ Sage ich lächelnd und drehe meinen Kopf zu Simon hin.
,,Kommt nicht selten vor, aber ist wunderschön.“ Ergänzt dieser mit einem kleinen Lachen. Ich beuge mich rüber zu ihm und lege meine Lippen auf seine.
,,Ich liebe dich.“ Flüster ich ihm entgegen, was er ebenso leise erwiderte.
,,Aber jetzt lass uns reingehen. Ich will ins Bett und Marlia sollte auch besser in ihrem Bettchen als ihrem Kindersitz schlafen.“
,,Du hast recht.“ Damit öffne ich die Türe meines Audis und steige in die kalte Abendluft.
,,Brr. Ist das kalt.“ Schnell greife ich nach meiner dicken Winterjacke und ziehe diese an. Anschließend öffne ich die hintere Türe, wo Marlia sitzt, während Simon unser Gepäck ausräumt. Vorsichtig löse ich den Gurt unserer Tochter und hebe sie anschließen sanft aus ihrem Kindersitz.
,,Mami… was… schlafen…“ Brabbelt sie vor sich hin und öffnet leicht die Augen, die ihr aber sofort wieder zu fallen.
,,Alles gut. Schlaf weiter Maus.“ Ich gehe mit Marlia auf dem Arm ins Haus und trage sie sofort in ihr Bett. Dort ziehe ich ihr Schuhe und die dicken Sachen aus, ehe ich sie unter ihre Bettdecke lege und zudecke.
,,Schlaf gut mein Engel.“ Ich gebe ihr noch einen Kuss auf die Stirn, ehe ich das Zimmer verlasse und Simon mit den Sachen helfe.
,,Jetzt nichts wie ab ins Bett.“ Erschöpft lasse ich mich gegen die nun geschlossene Haustüre fallen, als wir endlich alle Sachen ins Haus getragen haben.
,,Was soll ich da sagen? Ich bin schließlich nach hier gefahren, während du schlafen konntest.“ Meint Simon und kramt in einer der Taschen.
,,Du bist dafür aber auch keinen WM-Massenstart gelaufen.“ Konter ich daraufhin und schließe die Türe ab.
,,Auch wahr. Hier.“ Simon wirft mir meinen Kulturbeutel zu und kramt dann in die nächste Tasche.
,,Wie lieb von dir. Danke. Ich bin dann schonmal im Bad.“ Grinse ich, gebe ihm einen kurzen Kuss auf die Wange und mache mich dann auf den Weg ins Badezimmer.
,,Wann kommt Vanessa eigentlich morgen, das wir unsere kleine Tour machen können?“ Fragt Simon, als er kurze Zeit später ebenfalls ins Bad kommt.
,,Am Vormittag. Sie wollte danach noch zu ihren Eltern. Wann genau sie kommt, das kann ich dir auch nicht sagen.“ Antworte ich ihm und beginne mir die Zähne zu putzen.
Am nächsten Morgen werde ich von den Sonnenstrahlen geweckt, die durch die Vorhänge in unser Schlafzimmer scheinen. Verschlafen richte ich mich auf und schaue rüber auf die andere Bettseite, doch diese ist leer. Verwirrt nehme ich mein Handy vom Nachttisch und schau auf die Uhr.
10:14 leuchten mir die Weißen Ziffern auf meinem Hintergrundbild entgegen. Wow. So lange habe ich, glaube ich, seit Marlia auf der Welt ist, lange nicht mehr geschlafen. Ich entsperre mein Handy, da ich eine Nachricht von Vanessa habe.
Ich komme so gegen 11. Bis gleich.
Ok. Antworte ich ihr kurz, ehe ich aufstehe. Wenn Vanessa in einer dreiviertel Stunde vor der Tür steht, sollte ich schleunigst etwas zu essen bekommen. Ich schlüpfe in meinen Bademantel und meine Hausschuhe und gehe anschließend runter.
,,Morgen ihr zwei.“ Grüße ich Simon und Marlia, die schon am Frühstückstisch sitzen.
,,Morgen Mama Schlafmütze.“ Kräht Marlia mir fröhlich entgegen, was mich lachen lässt. Ich gebe ihr einen Kuss auf die Haare, ehe auch Simon einen auf den Mund bekommt.
,,Ich dachte mal, ich lasse dich ausschlafen, wo du gestern doch so müde warst.“ Zwinkert mein Mann mir zu und reicht mir ein Brötchen.
,,Danke.“ Lächel ich ihn sanft an und schneide das Brötchen auf.
,,Vanessa kommt übrigens um elf. Wir sollten uns also beeilen.“ Informiere ich meine Familie darüber, was die Patentante unserer Tochter mir eben geschrieben hat.
,,An Marlia und mir soll es nicht scheitern. Wir sind schon seit einer Stunde wach. Du bist diejenige, die grad erst aufgestanden ist.“ Grinst Simon mich an, was ich nur mit einem Augenverdrehen, aber ebenfalls einem Grinsen auf dem Gesicht, quittiere.
,,Geh du dich schon mal fertig machen und ich räum hier auf.“ Bietet Simon mir nach dem Frühstück an, was ich dankend annehme. Schnell verschwinde ich im Badezimmer, mache mich dort fertig und ziehe mir Sachen für die Tour an.
,,Du hast dich aber beeilt.“ Überrascht sieht Simon mich an, als ich wieder runterkomme.
,,Tja. Siehste Mal.“ Grinse ich ihm entgegen und räume die Teller vom Tisch.
,,Dann geh ich mal und nehm Marlia mit.“ Damit ist es Simon, der unsere Tochter einfängt und mit ihr nach oben verschwindet. Ich räume derweil die letzten Dinge vom Tisch und hole anschließend schon mal die Skier und Stöcke aus dem Keller. Grade als ich wieder die Treppe hochkomme, klingelt es an der Tür.
,,Morgen Franzi.“ Grinst Vanessa mir entgegen, als ich die Türe öffne.
,,Morgen Vanessa.“ Ich nehme meine beste Freundin in den Arm und lasse sie anschließend eintreten.
,,Möchtest du was trinken?“
,,Ja gerne. Ein Glas Wasser“ antwortet Vanessa mir und zieht ihre Jacke aus. Ich gehe in die Küche und schenke ihr ein Glas Wasser ein und fülle die Trinkgurte, die neben der Spüle schon bereitliegen, auf.
,,Hier. Marlia und Simon sind grad oben. Sie müssten jetzt runterkommen.“ Kaum habe ich diese Worte ausgesprochen höre ich Schritte auf der Treppe.
,,Tante Nessa.“ Freudig kommt meine Tochter auf ihre Patentante zugelaufen. Vanessa geht in die Hocke und nimmt Marlia in den Arm.
,,Na du.“ Marlia antwortet gar nicht, sondern drückt sich eng an Vanessa.
,,Schatz, bist du fertig?“ Durch Simons Worte lösen ich meinen Blick von den beiden und nicke. Ich nehme die Trinkgurte und reiche Simon einen davon.
,,Dann machen wir uns mal auf. Bis gleich mein Schatz.“ Ich gebe Marlia einen Kuss, die immer noch an Vanessa gekuschelt ist. Auch Simon verabschiedet sich von unserer Tochter, ehe wir mit unserer Ausrüstung das Haus verlassen. Mit dem Auto fahren wir zu einem Loipeneinstieg ganz in der Nähe unseres Hauses.
,,Ich freue mich schon darauf, wenn wir Marlia das Langlaufen beibringen können und irgendwann zu dritt laufen gehen können.“ Durchbricht Simon irgendwann die Stille.
,,Ja da hast du recht und bei unserem Wirbelwind glaube ich, wird das auch nicht mehr so lange dauern.“ Lache ich.
,,Au ja. Das werden wieder drei anstrengende Wochen für mich mit der Kleinen alleine.“ Simon und Marlia werden nicht mit zu den letzten drei Weltcupstationen kommen, da wir der Kleinen den Reisestress nicht antun wollen. Auch wenn es mir schwerfällt, ohne meine Familie zu reisen.
,,Ja. Ich freu mich schon, dass wir danach erstmal wieder Familienzeit haben. Ich liebe es zwar zu laufen, aber die Familienzeit geht mir schon ziemlich ab. Ich würde so gerne mehr Zeit mit euch verbringen.“ Seufze ich und bleibe stehen.
,,Was ist los Schatz?“ Simon bleibt ebenfalls stehen und sieht mich einfühlsam an.
,,Ich überlege immer mehr nach dieser Saison aufzuhören, besonders wenn ich den Gesamtweltcup gewinnen sollte. Ich weiß nicht, ob ich mir das nochmal ein Jahr antuen möchte. Vor zwei Jahren wollte ich noch Kind und Karriere, jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher.“ Unsicher sehe ich Simon an. Bis jetzt habe ich noch niemanden von diesen Gedanken erzählt, die so plötzlich vor ein paar Tagen aufgetaucht sind. Besonders, dass Marlia gestern mit mir alleine den Schneemann bauen wollte, hat mich zum Nachdenken gebracht.
,,Hey, komm mal her.“ Simon kommt auf mich zu und zieht mich in seine Arme.
,,Ich kann dich verstehen. Du wirst wissen, wann der richtige Zeitpunkt ist und das kannst auch nur du ganz allein für dich entscheiden. Wenn du willst, können wir ja in Ruhe heut Abend oder so nochmal drüber reden.“ Simon löst sich leicht von mir und sieht mich lächelnd an.
,,Danke. Vielleicht schlaf ich nochmal ein paar Tage drüber und dann sprechen wir mal.“ Lächel ich nun auch ihn an.
,,Nehm dir die Zeit, die du brauchst. Es ist immerhin eine wichtige Entscheidung.“ Ich antworte Simon nichts mehr, sondern lege einfach meine Lippen auf seine. Das liebe ich an ihm. Er ist immer für mich da und setzt mich nicht unter Druck. Irgendwann lösen wir uns doch voneinander und laufen weiter. Irgendwie fühle ich mich jetzt ein bisschen erleichtert diese Gedanken geteilt und damit auch so richtig zugelassen zu haben.Auf dem Rest unserer Runde unterhalten wir uns über alles Mögliche und ich genieße es nach der anstrengenden WM ganz entspannt mit Simon ein paar Runden zu drehen. Irgendwann schaue ich doch auf meine Armbanduhr und stelle fest, dass wir schon ziemlich lange unterwegs sind.
,,Schatz ich glaube wir müssen uns langsam auf den Heimweg machen. Vanessa wollte ja noch zu ihren Eltern fahren.“
,,Dann laufen wir die Runde noch zu Ende. Sind ja nur noch ein paar Kilometer.“ Meint Simon und nimmt einen Schluck aus seinem Trinkgurt. Ich nicke und trinke ebenfalls einen Schluck. Wir laufen noch die Runde bis zum Einstieg zu Ende und machen uns dann auf den Weg nach Hause.
+++
Hier das erste richtige Kapitel der Geschichte. Mittwoch beginnt endlich die WM. Ich habe mich dazu entschieden, dass ich für jede Medaille unserer deutschen Athleten ein Kapitel dieser Geschichte posten werde.
Liebe Grüße
,,Oh man bin ich fertig.“ Ich lasse mich in meinem Sitz zurückfallen und schnalle mich ab.
,,Ich glaube unsere Kleine auch.“ Mit seinem Kopf deutet Simon nach hinten. Ich drehe mich um und sehe Marlia friedlich in ihrem Kindersitz schlafen.
,,Unser kleiner Wirbelwind so ruhig.“ Sage ich lächelnd und drehe meinen Kopf zu Simon hin.
,,Kommt nicht selten vor, aber ist wunderschön.“ Ergänzt dieser mit einem kleinen Lachen. Ich beuge mich rüber zu ihm und lege meine Lippen auf seine.
,,Ich liebe dich.“ Flüster ich ihm entgegen, was er ebenso leise erwiderte.
,,Aber jetzt lass uns reingehen. Ich will ins Bett und Marlia sollte auch besser in ihrem Bettchen als ihrem Kindersitz schlafen.“
,,Du hast recht.“ Damit öffne ich die Türe meines Audis und steige in die kalte Abendluft.
,,Brr. Ist das kalt.“ Schnell greife ich nach meiner dicken Winterjacke und ziehe diese an. Anschließend öffne ich die hintere Türe, wo Marlia sitzt, während Simon unser Gepäck ausräumt. Vorsichtig löse ich den Gurt unserer Tochter und hebe sie anschließen sanft aus ihrem Kindersitz.
,,Mami… was… schlafen…“ Brabbelt sie vor sich hin und öffnet leicht die Augen, die ihr aber sofort wieder zu fallen.
,,Alles gut. Schlaf weiter Maus.“ Ich gehe mit Marlia auf dem Arm ins Haus und trage sie sofort in ihr Bett. Dort ziehe ich ihr Schuhe und die dicken Sachen aus, ehe ich sie unter ihre Bettdecke lege und zudecke.
,,Schlaf gut mein Engel.“ Ich gebe ihr noch einen Kuss auf die Stirn, ehe ich das Zimmer verlasse und Simon mit den Sachen helfe.
,,Jetzt nichts wie ab ins Bett.“ Erschöpft lasse ich mich gegen die nun geschlossene Haustüre fallen, als wir endlich alle Sachen ins Haus getragen haben.
,,Was soll ich da sagen? Ich bin schließlich nach hier gefahren, während du schlafen konntest.“ Meint Simon und kramt in einer der Taschen.
,,Du bist dafür aber auch keinen WM-Massenstart gelaufen.“ Konter ich daraufhin und schließe die Türe ab.
,,Auch wahr. Hier.“ Simon wirft mir meinen Kulturbeutel zu und kramt dann in die nächste Tasche.
,,Wie lieb von dir. Danke. Ich bin dann schonmal im Bad.“ Grinse ich, gebe ihm einen kurzen Kuss auf die Wange und mache mich dann auf den Weg ins Badezimmer.
,,Wann kommt Vanessa eigentlich morgen, das wir unsere kleine Tour machen können?“ Fragt Simon, als er kurze Zeit später ebenfalls ins Bad kommt.
,,Am Vormittag. Sie wollte danach noch zu ihren Eltern. Wann genau sie kommt, das kann ich dir auch nicht sagen.“ Antworte ich ihm und beginne mir die Zähne zu putzen.
Am nächsten Morgen werde ich von den Sonnenstrahlen geweckt, die durch die Vorhänge in unser Schlafzimmer scheinen. Verschlafen richte ich mich auf und schaue rüber auf die andere Bettseite, doch diese ist leer. Verwirrt nehme ich mein Handy vom Nachttisch und schau auf die Uhr.
10:14 leuchten mir die Weißen Ziffern auf meinem Hintergrundbild entgegen. Wow. So lange habe ich, glaube ich, seit Marlia auf der Welt ist, lange nicht mehr geschlafen. Ich entsperre mein Handy, da ich eine Nachricht von Vanessa habe.
Ich komme so gegen 11. Bis gleich.
Ok. Antworte ich ihr kurz, ehe ich aufstehe. Wenn Vanessa in einer dreiviertel Stunde vor der Tür steht, sollte ich schleunigst etwas zu essen bekommen. Ich schlüpfe in meinen Bademantel und meine Hausschuhe und gehe anschließend runter.
,,Morgen ihr zwei.“ Grüße ich Simon und Marlia, die schon am Frühstückstisch sitzen.
,,Morgen Mama Schlafmütze.“ Kräht Marlia mir fröhlich entgegen, was mich lachen lässt. Ich gebe ihr einen Kuss auf die Haare, ehe auch Simon einen auf den Mund bekommt.
,,Ich dachte mal, ich lasse dich ausschlafen, wo du gestern doch so müde warst.“ Zwinkert mein Mann mir zu und reicht mir ein Brötchen.
,,Danke.“ Lächel ich ihn sanft an und schneide das Brötchen auf.
,,Vanessa kommt übrigens um elf. Wir sollten uns also beeilen.“ Informiere ich meine Familie darüber, was die Patentante unserer Tochter mir eben geschrieben hat.
,,An Marlia und mir soll es nicht scheitern. Wir sind schon seit einer Stunde wach. Du bist diejenige, die grad erst aufgestanden ist.“ Grinst Simon mich an, was ich nur mit einem Augenverdrehen, aber ebenfalls einem Grinsen auf dem Gesicht, quittiere.
,,Geh du dich schon mal fertig machen und ich räum hier auf.“ Bietet Simon mir nach dem Frühstück an, was ich dankend annehme. Schnell verschwinde ich im Badezimmer, mache mich dort fertig und ziehe mir Sachen für die Tour an.
,,Du hast dich aber beeilt.“ Überrascht sieht Simon mich an, als ich wieder runterkomme.
,,Tja. Siehste Mal.“ Grinse ich ihm entgegen und räume die Teller vom Tisch.
,,Dann geh ich mal und nehm Marlia mit.“ Damit ist es Simon, der unsere Tochter einfängt und mit ihr nach oben verschwindet. Ich räume derweil die letzten Dinge vom Tisch und hole anschließend schon mal die Skier und Stöcke aus dem Keller. Grade als ich wieder die Treppe hochkomme, klingelt es an der Tür.
,,Morgen Franzi.“ Grinst Vanessa mir entgegen, als ich die Türe öffne.
,,Morgen Vanessa.“ Ich nehme meine beste Freundin in den Arm und lasse sie anschließend eintreten.
,,Möchtest du was trinken?“
,,Ja gerne. Ein Glas Wasser“ antwortet Vanessa mir und zieht ihre Jacke aus. Ich gehe in die Küche und schenke ihr ein Glas Wasser ein und fülle die Trinkgurte, die neben der Spüle schon bereitliegen, auf.
,,Hier. Marlia und Simon sind grad oben. Sie müssten jetzt runterkommen.“ Kaum habe ich diese Worte ausgesprochen höre ich Schritte auf der Treppe.
,,Tante Nessa.“ Freudig kommt meine Tochter auf ihre Patentante zugelaufen. Vanessa geht in die Hocke und nimmt Marlia in den Arm.
,,Na du.“ Marlia antwortet gar nicht, sondern drückt sich eng an Vanessa.
,,Schatz, bist du fertig?“ Durch Simons Worte lösen ich meinen Blick von den beiden und nicke. Ich nehme die Trinkgurte und reiche Simon einen davon.
,,Dann machen wir uns mal auf. Bis gleich mein Schatz.“ Ich gebe Marlia einen Kuss, die immer noch an Vanessa gekuschelt ist. Auch Simon verabschiedet sich von unserer Tochter, ehe wir mit unserer Ausrüstung das Haus verlassen. Mit dem Auto fahren wir zu einem Loipeneinstieg ganz in der Nähe unseres Hauses.
,,Ich freue mich schon darauf, wenn wir Marlia das Langlaufen beibringen können und irgendwann zu dritt laufen gehen können.“ Durchbricht Simon irgendwann die Stille.
,,Ja da hast du recht und bei unserem Wirbelwind glaube ich, wird das auch nicht mehr so lange dauern.“ Lache ich.
,,Au ja. Das werden wieder drei anstrengende Wochen für mich mit der Kleinen alleine.“ Simon und Marlia werden nicht mit zu den letzten drei Weltcupstationen kommen, da wir der Kleinen den Reisestress nicht antun wollen. Auch wenn es mir schwerfällt, ohne meine Familie zu reisen.
,,Ja. Ich freu mich schon, dass wir danach erstmal wieder Familienzeit haben. Ich liebe es zwar zu laufen, aber die Familienzeit geht mir schon ziemlich ab. Ich würde so gerne mehr Zeit mit euch verbringen.“ Seufze ich und bleibe stehen.
,,Was ist los Schatz?“ Simon bleibt ebenfalls stehen und sieht mich einfühlsam an.
,,Ich überlege immer mehr nach dieser Saison aufzuhören, besonders wenn ich den Gesamtweltcup gewinnen sollte. Ich weiß nicht, ob ich mir das nochmal ein Jahr antuen möchte. Vor zwei Jahren wollte ich noch Kind und Karriere, jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher.“ Unsicher sehe ich Simon an. Bis jetzt habe ich noch niemanden von diesen Gedanken erzählt, die so plötzlich vor ein paar Tagen aufgetaucht sind. Besonders, dass Marlia gestern mit mir alleine den Schneemann bauen wollte, hat mich zum Nachdenken gebracht.
,,Hey, komm mal her.“ Simon kommt auf mich zu und zieht mich in seine Arme.
,,Ich kann dich verstehen. Du wirst wissen, wann der richtige Zeitpunkt ist und das kannst auch nur du ganz allein für dich entscheiden. Wenn du willst, können wir ja in Ruhe heut Abend oder so nochmal drüber reden.“ Simon löst sich leicht von mir und sieht mich lächelnd an.
,,Danke. Vielleicht schlaf ich nochmal ein paar Tage drüber und dann sprechen wir mal.“ Lächel ich nun auch ihn an.
,,Nehm dir die Zeit, die du brauchst. Es ist immerhin eine wichtige Entscheidung.“ Ich antworte Simon nichts mehr, sondern lege einfach meine Lippen auf seine. Das liebe ich an ihm. Er ist immer für mich da und setzt mich nicht unter Druck. Irgendwann lösen wir uns doch voneinander und laufen weiter. Irgendwie fühle ich mich jetzt ein bisschen erleichtert diese Gedanken geteilt und damit auch so richtig zugelassen zu haben.Auf dem Rest unserer Runde unterhalten wir uns über alles Mögliche und ich genieße es nach der anstrengenden WM ganz entspannt mit Simon ein paar Runden zu drehen. Irgendwann schaue ich doch auf meine Armbanduhr und stelle fest, dass wir schon ziemlich lange unterwegs sind.
,,Schatz ich glaube wir müssen uns langsam auf den Heimweg machen. Vanessa wollte ja noch zu ihren Eltern fahren.“
,,Dann laufen wir die Runde noch zu Ende. Sind ja nur noch ein paar Kilometer.“ Meint Simon und nimmt einen Schluck aus seinem Trinkgurt. Ich nicke und trinke ebenfalls einen Schluck. Wir laufen noch die Runde bis zum Einstieg zu Ende und machen uns dann auf den Weg nach Hause.
+++
Hier das erste richtige Kapitel der Geschichte. Mittwoch beginnt endlich die WM. Ich habe mich dazu entschieden, dass ich für jede Medaille unserer deutschen Athleten ein Kapitel dieser Geschichte posten werde.
Liebe Grüße