Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast 

Der Lockdown dauert länger

Kurzbeschreibung
SongficParodie / P12 / Gen
Der Tod Kronprinz Rudolf
11.01.2021
11.01.2021
1
1.006
14
Alle Kapitel
8 Reviews
Dieses Kapitel
6 Reviews
 
 
 
11.01.2021 1.006
 
Hinweis: Die Meinung des Todes zu Corona spiegelt nicht die meine wieder! Haltet Abstand, tragt eure Masken, desinfiziert und wascht eure Hände. Die Lage ist ernst und sollte nicht unterschätzt werden. Bleibt gesund und bleibt nach Möglichkeit zu Hause!

Ebenso weiß ich, dass bereits viele Leben Corona zum Opfer gefallen sind – aber das sieht der Tod natürlich anders, denn er braucht ja immer Arbeit, je mehr, desto besser. Das hier ist schwarzer, teils zynischer Humor. Don't like? Don't read!

Der abgewandelte Liedtext ist in kursiv geschrieben, die „Choreografie“ normal.

Falls euch die Parodie gefällt, dürft ihr sie gerne teilen – aber verlinkt dann bitte immer mein Original!

Ansonsten gilt natürlich: Mir gehört keine der Figuren und ich verdiene auch kein Geld mit dieser Parodie.



Der Lockdown dauert länger

Der Tod geht im Park spazieren, frustriert darüber, dass ihm kaum Menschen begegnen. Doch das Glück scheint ihm endlich einmal hold zu sein, trifft er doch nach ein paar Metern Rudolf, der ihn von Kindesbeinen an kennt und jetzt niedergeschlagen und eingedeckt mit Maske und Desinfektionsspray auf einer Bank sitzt. Siegessicher lächelnd setzt der Tod sich neben ihn, betrachtet dezent angewidert die Maske und beschließt den jungen Mann zum Brechen der Corona - Regeln zu verführen. Dabei rückt er ihm beständig auf die Pelle – denn zur Begrüßung sollte man seine Freunde doch küssen, zumindest aber umarmen, nicht wahr?

Tod (lockend): Zeit, dass wir uns endlich sehen.
Zeit, mal wieder auszugehen.

In die Kneipe ...
Unter Leute …

Abstandsregeln ignorier' ich.
Ich verspreche dir feierlich,
dass ich dir ganz ganz nah bleib'.

Rudolf jedoch starrt den Tod entgeistert und ängstlich an. Er zückt seinen Zollstock aus der Tasche, klappt ihn auf zwei Meter auf und stößt ihn dem Tod gegen die Brust, bestrebt, ihn von sich fernzuhalten. Er weicht langsam zurück, als er merkt, dass der Tod ihm den Stock einfach aus den Fingern klaubt, wild entschlossen ihn wieder zu umarmen und sich über seine ach so schreckliche Langweile beschwerend.

Rudolf (ängstlich): Stop, wir müssen Abstand halten!
Mindestens zwei ganze Meter.
Sonst kann sich Covid frei entfalten ...


Tod (frustriert): Ich komm' vor Langweile um!

Dennoch muss sich Rudolf eingestehen, dass auch ihn die soziale Isolation langsam in den Wahnsinn treibt und so lässt er sich im Endeffekt willenlos mitziehen, als der Tod ihn in die Nähe eines Wirtshauses schleppt, das natürlich geschlossen hat. Beide singen sich darüber händeringend und mit gequälten Mienen den Frust von der Seele. Der Tod wittert indes wieder seine Chance und ist bestrebt Rudolf fies lächelnd die Maske herunterzuziehen ...

Beide: Der Lockdown dauert länger.
Und jetzt hat auch noch das Wirtshaus zu.
Zum Leid der Kneipengänger.
Denn Corona lässt uns keine Ruh'!

Der Lockdown dauert länger.
Es ist fünf vor zwölf.
Warum hat alles zu?


Rudolf weicht in letzter Sekunde zurück und versucht dem Tod auf energische Weise klarzumachen wie ernst die Lage ist. Er zeigt auf dessen Hände und fordert ihn auf diese gründlich zu waschen, denn er will sich wirklich nicht anstecken. Der Tod hat dafür jedoch nur ein spöttisches Lächeln und ein paar wegwerfende Handbewegungen übrig. Doch er hat sein Ziel noch nicht aus den Augen verloren. Er tritt hinter Rudolf, nimmt ungefragt seine Hand und wispert ihm durchaus lockend und freundlich ins Ohr: Er solle wieder feiern gehen, ja, was hält ihn denn in seinem Haus? Gleichzeitig entwendet er ihm das Desinfektionsmittel und wirft es nonchalant hinter sich. Rudolf entzieht sich dem Tod abermals, stolpert ein paar Schritte von ihm weg und schreit panisch, dass er doch völlig krank wird.

Rudolf (energisch): Geh! Ich will mich nicht anstecken.
Und dann elendig verrecken.
Oh, das würd' mir gar nicht schmecken!
Bitte wasch dir deine Hände!


Tod (spöttisch):
Die Maske wird dich auch nicht retten.
Geh doch einfach wieder feiern.
Was willst du dich an dein Haus ketten?


Rudolf (panisch): Ich werd' doch völlig krank!

Beide singen wieder über die Verlängerung des Lockdowns. Rudolf sucht hektisch nach seinem Desinfektionsmittel und wird immer panischer, weil er seinen Tisch nicht mehr desinfizieren kann. Er wirft verzweifelt die Hände in die Luft und rauft sich die Haare, als ihm außerdem gerade siedend heiß einfällt, dass er noch dazu vergessen hat Klopapier zu kaufen. Der Tod amüsiert sich anfangs noch ganz prächtig über Rudolfs Panik und lächelt ihn gehässig an, sich lässig gegen eine Straßenlaterne lehnend – doch als er erkennt, dass es Rudolf wirklich ernst zu sein scheint an seinen Vorsichtsmaßnahmen festzuhalten, weicht sein Lächeln allmählich einem angenervten Gesichtsausdruck. Ein letztes Mal alles auf eine Karte setzend packt er Rudolf an den Schultern und dreht ihn zu sich herum. Er schüttelt ihn ordentlich durch und bezeichnet ihn als Feigling. Der völlig überforderte Rudolf bleibt schlapp in seinem Griff hängen und schafft es gerade noch ein empörtes „Feigling?“ zu krächzen.

Beide: Der Lockdown dauert länger.
Desinfektionsmittel wird langsam knapp!
Die Gesichter werden bänger.
Womit wischt man jetzt den Tisch noch ab?
Der Lockdown dauert länger.
Wer hat Klopapier?
Covid hält uns auf Trab!


Tod (entnervt): Dann lauf doch zurück.
Hau ab' auf dein Grundstück.
Sperr dich halt ein!
Du elender Feigling!

Rudolf (empört): Feigling?

Beide singen zum letzten Mal über die Verlängerung des Lockdowns. Und als auch Rudolf zugibt, dass er es traurig findet, dass er seine Freunde aufgrund der strengeren Regeln lange nicht mehr gesehen hat, versucht der Tod ihn erneut zu umarmen – er soll doch nun bitte nicht wegen des Virus so am Rad drehen. Rudolf macht sich nun endgültig von ihm los, schubst ihn zurück und flieht Hals über Kopf die dunkle Straße entlang – vermutlich, um sich nun wirklich in seinem Haus einzusperren. Der Tod blickt ihm lachend hinterher und stellt fest, dass von Corona die Welt schon nicht untergehen wird … naja … für ihn jedenfalls nicht ...

Beide: Der Lockdown dauert länger.
Wann hab' ich Freunde zuletzt gesehn?
Die Regeln werden strenger.
Es hilft auch nicht am Rad zu drehn!
Der Lockdown dauert länger.
Von Covid-19 wird die Welt nicht untergehn!


(Und für die Pessimisten unter uns: Von Covid-19 wird die Welt NOCH untergehn!)


 
 
 Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast