Soutaku Oneshotsammlung
von Lakritzvampir
Kurzbeschreibung
Ich glaube der Titel sagt alles, oder? Also hier werde ich verschiedene Oneshots zu meinen Lieblingsstreithähnen veröffentlichen. Es werden auch andere Pairings vorkommen und vielleicht auch die ein oder andere Songfic. Wer kein Boy+Boy mag oder etwas gegen das Alpha/Beta/Omega Verse hat, sollte hier rum einen großen Bogen machen.
OneshotHumor, Romance / P18 / MaleSlash
Soma Yukihira
Takumi Aldini
31.12.2020
28.06.2021
4
6.877
02.01.2021
2.667
Erster Schultag nach den Weihnachtsferien
Takumis Sicht:
<Oh scheiße, scheiße, Scheiße!>
Das geht mir durch den Kopf, seit ich mit Isami wieder in Japan bin und mich seit dem vielleicht etwas paranoit verhalte. Ich gucke mich gefühlt alle zwei Sekunden in alle Richtungen um, um sicherzugehen dass ich nicht Soma vorzeitig treffe und zucke schon bei jedem Kerl zusammen der auch nur annähernd seine Größe und Statur hat. Mein Bruder hat mich schon gefragt ob wieder Mimasaka uns ausspioniert. Wenn Isami wüsste...
Echt wäre mir zehnmal lieber wenn der Kerl uns für den Rest des Schuljahres stalkt, als dass ich meinem Schwarm über den Weg laufe.
Ich meine, ich weiß das der Kuss jetzt nicht der beste Weg war, um Soma meine Gefühle zu gestehen, aber ich war mir
erstens nicht sicher ob er es verstehen würde wenn ich es durch die Blumen sage und
zweitens hätte ich wahrscheinlich eh keinen Ton rausgebracht, oder im letzten Moment doch
einen Rückzieher.
Von daher blieb mir nur der Angriff nach vorne und die Tatsache, dass er mich nicht zurückgestoßen hat wird zumindest von meinem Bruder als positiv bewertet.
Inzwischen glaube ich allerdings eher, dass er mich dadurch aufmuntern wollte. Den wahrscheinlich war Soma einfach nur zu überrascht um sich zu bewegen, da er ja den Kuss auch nicht erwidert hat. Und danach hat er mich genauso bekifft angesehen, wie auf dem Foto seines Anmeldeformular, nur etwas verwirrter. Weder sein Gesicht noch sein Körper haben sich danach während meines kleinen Monologes bewegt. Ich frag mich, ob er dann bis zum morgen dort so im Flur rum stand (die Vorstellung ist wirklich sehr lustig).
Nah, diese Ungewissheit frisst mich langsam auf und es ist noch schlimmer geworden seit wir wieder an der Schule sind, wo ich ihm halt jedem Moment über den Weg laufen kann (bei näherem Detail bedarf: siehe oben).
Heute war der erste Schultag und ich hatte zum Glück keine Kurse mit ihm zusammen, aber ich kann ihm nun mal nicht ewig ausweichen. Spätestens bei den Treffen des Zehnerrates muss ich mit ihm reden und dass könnte echt ausarten. Besonders da ich dann wahrscheinlich die ganze Zeit an seine warmen vollen Lippen denken muss und an das Gefühl als ich sie berührt habe. Ich meine ich halte ja nicht viel von Alphas und ich war generell ziemlich nervös (auch wenn man mir das hoffentlich nicht angemerkt hat), aber Soma zu küssen hat sich irgendwie so richtig angefühlt.
Ahhh, jetzt höre ich mich schon wie einer dieser total weichgespülten und liebessüchtigen Omegas an, deren größter Traum es ist, sich an den perfekten Alpha zu binden und sich von ihm schwängern zu lassen.
Hoffentlich hilft etwas Zeit alleine in der Küche meinen völlig durcheinandergewürfelten Gedanken wieder etwas ruhiger zu werden. Also, ich öffne die Tür zu einer der Küchen der zehner Elite, bin mit meinen Gedanken immer noch nicht ganz im hier und jetzt zurück als eine Stimme sagt: ,,Takumi, schön das ich dir endlich über den Weg laufe. Ich müsste nämlich mal dringend mit dir reden!"
<Warum kann ich nicht bitte sterben?!?>
Somas Sicht:
<Muss mich denn wirklich alles an ihn erinnern? Ich meine wenn ich diesen Maiskolben hier ansehe muss ich an seine blonden Haare denken, wenn ich mich zuhause ins Bett kuschle an seine sanfte und weiche Lippenberührung, und sogar wenn mein Vater sich morgens einen Kaffe macht, da ich weiß dass das praktisch sein Lebenselixier ist. AAAAAHHHHH!!!!!!>
Ja, so in etwa geht es mir seit dem Moment nach dem Kuss als mein Gehirn wieder einigermaßen funktioniert. Während meiner Zeit zuhause hat mich die Arbeit im Restaurant wenigstens meistens abgelenkt, nur bringt mir das leider nichts mehr seit ich wieder an der Schule bin. Ich bin extra ein paar Tage früher zurückgekommen als ich müsste, um noch möglichst viel Zeit zu haben um das mit Takumi zu klären. Leider ist dieser Plan nicht aufgegangen, da ich ihn seit dem nicht mehr gesehen habe. Morgen haben wir zwar Unterricht zusammen, aber das scheint mir nicht der geeignete Ort zu sein um über seine Beziehungsprobleme zu sprechen. Ich habe sogar schon meinen Vater gefragt, ob er den eine gute Idee hätte wie ich die Sache angehen soll, schließlich ist er genau wie ich ein Alpha. Naja, dass hat auch nicht wirklich etwas gebracht, außer das er mir mit einem verschwörerischen Grinsen mitgeteilt hat, dass ich bloß an eine gute Verhütung denken soll. Jaa, das war eigentlich genau das was ich nicht hören wollte. Wie also schon so oft in den letzten Wochen stehe ich in der Küche und hoffe, dass mir beim kochen vielleicht eine gute Idee kommt, was bisher leider nicht der Fall war.
In dem Moment als ich beschließe das es langsam doch Zeit sein könnte ins Wohnheim zu gehen, höre ich wie jemand die Küchentür öffnet. Als ich mich umdrehe kann ich kurz meinen Augen nicht trauen, den da steht die Quelle all meiner diversen Gedanken.
<Okay Soma, jetzt ganz ruhig durchatmen und nicht in Panik verfallen. Vor allem musst du dein Sprachzentrum in Betrieb halten damit du nicht wieder da stehst, wie ein stummer Fisch. Am besten sagst du jetzt irgendwas!>
,,Takumi, schön dass ich dir endlich über den Weg laufe. Ich müsste nämlich mal dringend mit dir reden."
Oh, ich glaube ich habe ihn gerade ziemlich aus seinen Gedanken, denn er guckt mich an als ob er einem Geist gegenüber stehen würde. Oh man wie sehr habe ich ihn vermisst. Der Kleinere schüttelt kurz den Kopf um wieder klar zu werden und sieht mich dann ziemlich entsetzt an. ,,E-entschuldige ich wollte dich nicht stö-...", bevor er seinen Satz beenden habe ich mich schon in Bewegung gesetzt und ihn fest in meine Arme geschlossen. Ha, sein warmer Körper schmiegt sich so wunderbar an meinen und nach den ersten paar Sekunden spüre ich, wie zögerlich seine Arme auch um mich legt. Wie lange wir so stehen weiß ich nicht, aber ich würde ihn gerade am liebsten nie wieder los lassen. Mir steigt sein wunderbarer Geruch in die Nase und ich drehe meinen Kopf etwas, sodass ich meine Nase in seinem Nacken vergraben kann. Als ich dann aber Anfang mit meiner Nase etwas über die Haut dort zu streichen, fängt er auf einmal an sich ziemlich zu verspannen und drückt mich von sich weg. Als er dann ein paar Schritte von mir zurück weicht merke ich, dass er angefangen hat zu zittern und mich irgendwie verängstigt ansieht.
<Scheiße, habe ich etwa irgendeine spezielle Stelle erwischt die ihm Schmerzen bereitet, oder war es ihm generell unangenehm?>
,,S-Soma ist alles in Ordnung?"
Seine Stimme holt mich aus meinen Gedanken zurück und ich sehe ihm wieder in seine wunderschönen Seelenspiegel.
,,Sollte nicht eigentlich ich dich das fragen? Ich meine du hast dich total verkrampft, weil ich dich umarmt habe. Ich meine, ich wollte dich damit nicht unter Druck setzen oder so, aber ich habe dich nun mal so lange nicht mehr gesehen und du bist mir die ganzen Ferien über im Kopf rumgegeistert, da ich ständig an diesen Kuss denken musste und ich darauf noch überhaupt nicht reagiert habe und..."
Ich habe mich so sehr in Rage geredet, dass ich gar nicht gemerkt habe wie Takumis Gesicht von erstaunen zu amüsant und schließlich zu einem leisen Lachen ( welches mir einen angenehmen Schauer über den Rücken jagt) wechselt. <Aber Moment, lacht er mich etwa gerade aus?> Ich muss wohl ein ziemlich bescheuertes Gesicht machen den der Blonde hat inzwischen Lachtränen in den Augen.
Als er sich wieder beruhigt hat, fällt mir wieder ein warum ich eigentlich mit ihm reden wollte.
,,Also Takumi, der eigentliche Grund warum ich unbedingt mit dir reden wollte ist, dass ich eine Frage an dich habe." Oh ja, er sieht gerade so aus wie ich mich fühle auch wenn ich versuche es nicht zu zeigen. Ich weiß, dass es riskant ist, aber ich bin nicht gerade dafür bekannt dass ich meine Handlungen gut überdenke und außerdem will ich nicht mehr warten.
,,Takumi Aldini, möchtest du mit mir zusammen sein, also als mein fester Freund?"
Takumis Sicht:
<FUCK!!! MEINT ER DAS GERADE ERNST? Ich meine ich habe ihn vor Wochen geküsst, ihn die letzten Tage ignoriert und jetzt fragt er mich aus heiterem Himmel ob ich mit ihm zusammen sein will? Als sein... fester Freund??? Oh shit!>
,,J-ja an sich schon nur, ich will nicht das du jetzt denkst, dass ich jetzt deine Hauselfe werde oder sowas. Wenn das ernsthaft mir uns funktionieren soll, dann sind wir gleichgestellt und lassen uns auch gegenseitigen Freiraum. Wenn du also jetzt daran denkst den Alpha raushängen zu lassen, dann vergiss es!"
Zum ersten Mal seit seiner Frage sehe ich ihm wieder in seine gelben Augen und kann darin ein amüsiertes Funkeln erkennen.
,,Etwas anderes hätte ich auch nicht erwartet!"
Und dann beugt er sich langsam vor, sodass ich zurück weichen könnte, wenn ich wollte. Stattdessen komme ich ihm entgegen und verschmelze unsere Lippen zu einem Sanften Kuss.
~*~
3 Monate später
Takumis Sicht:
<Ha, ist das Leben nicht schön?> Das ist die einzige wichtige Frage die mir gerade im Kopf rumkreist, aber dass ist nicht verwunderlich wenn ich mein Freund mich so schön streichelt. Ja, Soma und ich sind immer noch zusammen und unsere Beziehung blüht langsam richtig auf. Unsere Freunde schienen anfangs angst zu haben, dass wir uns irgendwann gegenseitig umbringen würden, wenn wir noch mehr Zeit alleine zusammen verbringen, was bisher nicht passiert ist. Stattdessen sitzen wir hier bei Isami und mir in der Wohnung auf dem Sofa und gucken uns irgendeinen Film an, während mir Soma durch die Haare und über den Rücken streicht. Mein Bruder ist mit Megumi irgendwo in der Stadt unterwegs und wird frühestens heute Abend zurückkehren. Wenig später ist der Film zu ende und ich befreie mich kurz aus den Armen meines Freundes um an die Fernbedienung zu kommen. Als ich mich gerade wieder aufrichten will, spüre ich zwei mir vertraute Arme an meiner Taille und urplötzlich in meinen Nacken die Lippen meines Hinter mir sitzenden Freundes, welcher mir nur einen kurzen Kuss in den Nacken haucht. Aber auch diese sanfte Berührung lässt mich zusammenzucken, sodass ich mich total verkrampfe. Das bleibt natürlich auch nicht Soma verborgen, der mich leicht erschrocken ansieht.
,,T-tut mir leid Takumi. Hab ich dir irgendwie weh getan? Denn es ist nicht das erste Mal, dass du dich so verkrampfst wenn ich oder generell irgendjemand deinen Nacken berührt." ich sehe ihn kurz erschrocken an, obwohl eigentlich klar war dass ich ihm das irgendwann mal erzählen muss.
,,Nein, du hast mir nicht weh getan es- es ist nur das..."
<Oh man am liebsten würde ich mir meine Jacke schnappen und irgendwo hinrennen, um nur so viel abstand wie nur möglich zwischen Soma und mich zu bringen. Nur wäre das ihm gegenüber nicht fair und es hilft ja auch nichts, wenn ich dieses Gespräch weiter vor mir her schiebe. Der Gelbäugige sieht mich immer noch besorgt und doch abwartend an und in diesem Moment bin ich mir sicher, dass ich ihm das erzählen will. Ich setzte mich etwas bequemer gegenüber dem größeren auf das Sofa und fange an zu reden.
,,Also ich war damals glaube ich ungefähr 10 Jahre alt und es waren Sommerferien. Es war gerade Ladenschluss, aber meine gesamte Familie war schon weg, da mein Großvater Geburtstag hatte. Ich wollte nur noch schnell, dass nötigste aufräumen und putzen um dann zu Isami und den anderen zu gehen, als ich hörte wie jemand in den Laden reinkam. Zuerst habe ich mir nichts dabei gedacht, da ich es schon öfter erlebt hatte dass Kunden das "Geschlossen" Schild übersehen. Ich wollte mich also umdrehen und der Person sagen, dass wir leider schon zu haben, als mich dieser jemand von hinten gegen die nächste Wand gestoßen hat. Ich war so überrascht, dass ich im ersten Moment überhaupt nicht reagieren konnte und dann wurde ich auch schon mit dem Rücken gegen die Wand gedrückt. Der Kerl vor mir war nicht älter als 18, aber verdammt stark sodass ich mich überhaupt nicht wehren konnte. Er hat mich mit seinem gesamten Körpergewicht an der Wand festgepinnt und mir mit einer Hand den Mund zu gehalten. Er hat ziemlich viele Pheromone verströmt an denen ich sofort erkannt habe, dass er ein Alpha ist. Das einzige was er zu mir gesagt hat war: "Jetzt will ich doch mal gucken, ob unser kleiner Omega hier schön brav ist und mir ein kleines bisschen bei meinem Problem hilft. Dafür hat euch Mutter Natur schließlich erschaffen!" Danach hatte er angefangen an meinem Hals rum zu lecken und sich dann an immer weiter in den Nacken vorzuarbeiten. Währenddessen hat seine andere Hand damit begonnen meine Hose zu öffnen und mit seiner Hand reinzufahren. Ich wollte mich wehren und von mir stoßen aber er war viel zu stark. In dem Moment hatte ich einfach nur eine scheiß Angst, dass er mich markiert oder sonst was mit mir macht. Ich weiß nicht was passiert wäre wenn Isami nicht nach mir gerufen hätte, sodass der Typ mich loslassen musste wenn er nicht entdeckt werden wollte. Er hat mich dann nochmal fies angegrinst und hat sich dann aus dem Staub gemacht. Ich hab ihn danach nie wieder gesehen und ich weiß auch ehrlich gesagt nicht was ich mache wenn ich ihn jemals wiedersehe. So jetzt kennst du den Grund."
Erst jetzt merke ich das Tränen angefangen haben mir über die Wange zu laufen und ich zittere. Ich gucke vorsichtig zu Soma rüber und kann in seinen Augen ablesen, dass er gelinde gesagt schockiert ist. Wie wird er jetzt reagieren?
Somas Sicht:
<Ich fasse es nicht!> Dieser Satz geistert mir schon länger durch den Kopf und ich bin einfach nur erschüttert, dass Takumi sowas erlaben musste. Außerdem bin ich ungemein wütend auf diesen Kerl der es gewagt hat MEINEN FREUND zu begrabschen. Als er mit seiner Erzählung endet dreht er mir wieder sein Gesicht zu und es zerreist mir das Herz ihn weinen zu sehen. Am liebsten würde ich ihn jetzt in den arm nehmen und nie wieder los lassen, nur weiß ich nicht ob das gerade so eine gute Idee ist. Langsam hebe ich also meine Hand und lege ihm sie vorsichtig an die Wange, wo ich auch gleich beginne seine Tränen wegzustreichen. Im ersten Moment sieht es so aus als ob er einen Schlag oder ähnliches erwarten würde, lehnt sich dann aber doch sofort in meine Hand. Dieser Anblick beruhigt mich ein bisschen und mein Mordpläne rücken vorerst in den Hintergrund. Allerdings gibt es da eine Sache, die mich interessiert und die ich lieber jetzt frage.
,,Hast du noch mit jemand anderem darüber gesprochen. Also deinen Eltern, oder..."
,,Nein!!!", schreit der Blauäugige bevor ich meine Satz überhaupt beenden kann. Meine Verständnislosigkeit kann man mir offenbar ansehen, den er redet schnell weiter.
,,Isami weiß es, da er ja in den Laden gekommen ist, aber wenn meine Eltern davon wüssten, könnte ich ihnen nie wieder in die Augen sehen. Den weißt was jetzt im nachhinein betrachtet das schlimmste an der Sache war. Das ich diese Berührungen zwar keine Sekunde lang wollte, mein Körper aber trotzdem auf sie reagiert hat, denn wie der Kerl schon sagte: "Omegas sind dafür da um neues leben in die Welt zu setzen." ."
Okay das reicht jetzt! Bestimmend ziehe ich meine Freund in eine feste Umarmung und sage ihm immer wieder: ,,Du bist nicht nur ein Omega, sondern vor allem ein Mensch! Und der kann für sich selbst entscheiden, was er will und was nicht."
Puh, endlich geschafft!
Also erstmal euch allen ein frohes neues Jahr, Gottes Segen und naja ihr wist schon was ich meine.
Also ich möchte hier noch mal ganz deutlich sagen, dass ich es furchtbar und menschenunwürdig finde wenn so etwas in unserer Gesellschaft passiert!
Also man liest sich!
Eure Lakritzvampir
Takumis Sicht:
<Oh scheiße, scheiße, Scheiße!>
Das geht mir durch den Kopf, seit ich mit Isami wieder in Japan bin und mich seit dem vielleicht etwas paranoit verhalte. Ich gucke mich gefühlt alle zwei Sekunden in alle Richtungen um, um sicherzugehen dass ich nicht Soma vorzeitig treffe und zucke schon bei jedem Kerl zusammen der auch nur annähernd seine Größe und Statur hat. Mein Bruder hat mich schon gefragt ob wieder Mimasaka uns ausspioniert. Wenn Isami wüsste...
Echt wäre mir zehnmal lieber wenn der Kerl uns für den Rest des Schuljahres stalkt, als dass ich meinem Schwarm über den Weg laufe.
Ich meine, ich weiß das der Kuss jetzt nicht der beste Weg war, um Soma meine Gefühle zu gestehen, aber ich war mir
erstens nicht sicher ob er es verstehen würde wenn ich es durch die Blumen sage und
zweitens hätte ich wahrscheinlich eh keinen Ton rausgebracht, oder im letzten Moment doch
einen Rückzieher.
Von daher blieb mir nur der Angriff nach vorne und die Tatsache, dass er mich nicht zurückgestoßen hat wird zumindest von meinem Bruder als positiv bewertet.
Inzwischen glaube ich allerdings eher, dass er mich dadurch aufmuntern wollte. Den wahrscheinlich war Soma einfach nur zu überrascht um sich zu bewegen, da er ja den Kuss auch nicht erwidert hat. Und danach hat er mich genauso bekifft angesehen, wie auf dem Foto seines Anmeldeformular, nur etwas verwirrter. Weder sein Gesicht noch sein Körper haben sich danach während meines kleinen Monologes bewegt. Ich frag mich, ob er dann bis zum morgen dort so im Flur rum stand (die Vorstellung ist wirklich sehr lustig).
Nah, diese Ungewissheit frisst mich langsam auf und es ist noch schlimmer geworden seit wir wieder an der Schule sind, wo ich ihm halt jedem Moment über den Weg laufen kann (bei näherem Detail bedarf: siehe oben).
Heute war der erste Schultag und ich hatte zum Glück keine Kurse mit ihm zusammen, aber ich kann ihm nun mal nicht ewig ausweichen. Spätestens bei den Treffen des Zehnerrates muss ich mit ihm reden und dass könnte echt ausarten. Besonders da ich dann wahrscheinlich die ganze Zeit an seine warmen vollen Lippen denken muss und an das Gefühl als ich sie berührt habe. Ich meine ich halte ja nicht viel von Alphas und ich war generell ziemlich nervös (auch wenn man mir das hoffentlich nicht angemerkt hat), aber Soma zu küssen hat sich irgendwie so richtig angefühlt.
Ahhh, jetzt höre ich mich schon wie einer dieser total weichgespülten und liebessüchtigen Omegas an, deren größter Traum es ist, sich an den perfekten Alpha zu binden und sich von ihm schwängern zu lassen.
Hoffentlich hilft etwas Zeit alleine in der Küche meinen völlig durcheinandergewürfelten Gedanken wieder etwas ruhiger zu werden. Also, ich öffne die Tür zu einer der Küchen der zehner Elite, bin mit meinen Gedanken immer noch nicht ganz im hier und jetzt zurück als eine Stimme sagt: ,,Takumi, schön das ich dir endlich über den Weg laufe. Ich müsste nämlich mal dringend mit dir reden!"
<Warum kann ich nicht bitte sterben?!?>
Somas Sicht:
<Muss mich denn wirklich alles an ihn erinnern? Ich meine wenn ich diesen Maiskolben hier ansehe muss ich an seine blonden Haare denken, wenn ich mich zuhause ins Bett kuschle an seine sanfte und weiche Lippenberührung, und sogar wenn mein Vater sich morgens einen Kaffe macht, da ich weiß dass das praktisch sein Lebenselixier ist. AAAAAHHHHH!!!!!!>
Ja, so in etwa geht es mir seit dem Moment nach dem Kuss als mein Gehirn wieder einigermaßen funktioniert. Während meiner Zeit zuhause hat mich die Arbeit im Restaurant wenigstens meistens abgelenkt, nur bringt mir das leider nichts mehr seit ich wieder an der Schule bin. Ich bin extra ein paar Tage früher zurückgekommen als ich müsste, um noch möglichst viel Zeit zu haben um das mit Takumi zu klären. Leider ist dieser Plan nicht aufgegangen, da ich ihn seit dem nicht mehr gesehen habe. Morgen haben wir zwar Unterricht zusammen, aber das scheint mir nicht der geeignete Ort zu sein um über seine Beziehungsprobleme zu sprechen. Ich habe sogar schon meinen Vater gefragt, ob er den eine gute Idee hätte wie ich die Sache angehen soll, schließlich ist er genau wie ich ein Alpha. Naja, dass hat auch nicht wirklich etwas gebracht, außer das er mir mit einem verschwörerischen Grinsen mitgeteilt hat, dass ich bloß an eine gute Verhütung denken soll. Jaa, das war eigentlich genau das was ich nicht hören wollte. Wie also schon so oft in den letzten Wochen stehe ich in der Küche und hoffe, dass mir beim kochen vielleicht eine gute Idee kommt, was bisher leider nicht der Fall war.
In dem Moment als ich beschließe das es langsam doch Zeit sein könnte ins Wohnheim zu gehen, höre ich wie jemand die Küchentür öffnet. Als ich mich umdrehe kann ich kurz meinen Augen nicht trauen, den da steht die Quelle all meiner diversen Gedanken.
<Okay Soma, jetzt ganz ruhig durchatmen und nicht in Panik verfallen. Vor allem musst du dein Sprachzentrum in Betrieb halten damit du nicht wieder da stehst, wie ein stummer Fisch. Am besten sagst du jetzt irgendwas!>
,,Takumi, schön dass ich dir endlich über den Weg laufe. Ich müsste nämlich mal dringend mit dir reden."
Oh, ich glaube ich habe ihn gerade ziemlich aus seinen Gedanken, denn er guckt mich an als ob er einem Geist gegenüber stehen würde. Oh man wie sehr habe ich ihn vermisst. Der Kleinere schüttelt kurz den Kopf um wieder klar zu werden und sieht mich dann ziemlich entsetzt an. ,,E-entschuldige ich wollte dich nicht stö-...", bevor er seinen Satz beenden habe ich mich schon in Bewegung gesetzt und ihn fest in meine Arme geschlossen. Ha, sein warmer Körper schmiegt sich so wunderbar an meinen und nach den ersten paar Sekunden spüre ich, wie zögerlich seine Arme auch um mich legt. Wie lange wir so stehen weiß ich nicht, aber ich würde ihn gerade am liebsten nie wieder los lassen. Mir steigt sein wunderbarer Geruch in die Nase und ich drehe meinen Kopf etwas, sodass ich meine Nase in seinem Nacken vergraben kann. Als ich dann aber Anfang mit meiner Nase etwas über die Haut dort zu streichen, fängt er auf einmal an sich ziemlich zu verspannen und drückt mich von sich weg. Als er dann ein paar Schritte von mir zurück weicht merke ich, dass er angefangen hat zu zittern und mich irgendwie verängstigt ansieht.
<Scheiße, habe ich etwa irgendeine spezielle Stelle erwischt die ihm Schmerzen bereitet, oder war es ihm generell unangenehm?>
,,S-Soma ist alles in Ordnung?"
Seine Stimme holt mich aus meinen Gedanken zurück und ich sehe ihm wieder in seine wunderschönen Seelenspiegel.
,,Sollte nicht eigentlich ich dich das fragen? Ich meine du hast dich total verkrampft, weil ich dich umarmt habe. Ich meine, ich wollte dich damit nicht unter Druck setzen oder so, aber ich habe dich nun mal so lange nicht mehr gesehen und du bist mir die ganzen Ferien über im Kopf rumgegeistert, da ich ständig an diesen Kuss denken musste und ich darauf noch überhaupt nicht reagiert habe und..."
Ich habe mich so sehr in Rage geredet, dass ich gar nicht gemerkt habe wie Takumis Gesicht von erstaunen zu amüsant und schließlich zu einem leisen Lachen ( welches mir einen angenehmen Schauer über den Rücken jagt) wechselt. <Aber Moment, lacht er mich etwa gerade aus?> Ich muss wohl ein ziemlich bescheuertes Gesicht machen den der Blonde hat inzwischen Lachtränen in den Augen.
Als er sich wieder beruhigt hat, fällt mir wieder ein warum ich eigentlich mit ihm reden wollte.
,,Also Takumi, der eigentliche Grund warum ich unbedingt mit dir reden wollte ist, dass ich eine Frage an dich habe." Oh ja, er sieht gerade so aus wie ich mich fühle auch wenn ich versuche es nicht zu zeigen. Ich weiß, dass es riskant ist, aber ich bin nicht gerade dafür bekannt dass ich meine Handlungen gut überdenke und außerdem will ich nicht mehr warten.
,,Takumi Aldini, möchtest du mit mir zusammen sein, also als mein fester Freund?"
Takumis Sicht:
<FUCK!!! MEINT ER DAS GERADE ERNST? Ich meine ich habe ihn vor Wochen geküsst, ihn die letzten Tage ignoriert und jetzt fragt er mich aus heiterem Himmel ob ich mit ihm zusammen sein will? Als sein... fester Freund??? Oh shit!>
,,J-ja an sich schon nur, ich will nicht das du jetzt denkst, dass ich jetzt deine Hauselfe werde oder sowas. Wenn das ernsthaft mir uns funktionieren soll, dann sind wir gleichgestellt und lassen uns auch gegenseitigen Freiraum. Wenn du also jetzt daran denkst den Alpha raushängen zu lassen, dann vergiss es!"
Zum ersten Mal seit seiner Frage sehe ich ihm wieder in seine gelben Augen und kann darin ein amüsiertes Funkeln erkennen.
,,Etwas anderes hätte ich auch nicht erwartet!"
Und dann beugt er sich langsam vor, sodass ich zurück weichen könnte, wenn ich wollte. Stattdessen komme ich ihm entgegen und verschmelze unsere Lippen zu einem Sanften Kuss.
~*~
3 Monate später
Takumis Sicht:
<Ha, ist das Leben nicht schön?> Das ist die einzige wichtige Frage die mir gerade im Kopf rumkreist, aber dass ist nicht verwunderlich wenn ich mein Freund mich so schön streichelt. Ja, Soma und ich sind immer noch zusammen und unsere Beziehung blüht langsam richtig auf. Unsere Freunde schienen anfangs angst zu haben, dass wir uns irgendwann gegenseitig umbringen würden, wenn wir noch mehr Zeit alleine zusammen verbringen, was bisher nicht passiert ist. Stattdessen sitzen wir hier bei Isami und mir in der Wohnung auf dem Sofa und gucken uns irgendeinen Film an, während mir Soma durch die Haare und über den Rücken streicht. Mein Bruder ist mit Megumi irgendwo in der Stadt unterwegs und wird frühestens heute Abend zurückkehren. Wenig später ist der Film zu ende und ich befreie mich kurz aus den Armen meines Freundes um an die Fernbedienung zu kommen. Als ich mich gerade wieder aufrichten will, spüre ich zwei mir vertraute Arme an meiner Taille und urplötzlich in meinen Nacken die Lippen meines Hinter mir sitzenden Freundes, welcher mir nur einen kurzen Kuss in den Nacken haucht. Aber auch diese sanfte Berührung lässt mich zusammenzucken, sodass ich mich total verkrampfe. Das bleibt natürlich auch nicht Soma verborgen, der mich leicht erschrocken ansieht.
,,T-tut mir leid Takumi. Hab ich dir irgendwie weh getan? Denn es ist nicht das erste Mal, dass du dich so verkrampfst wenn ich oder generell irgendjemand deinen Nacken berührt." ich sehe ihn kurz erschrocken an, obwohl eigentlich klar war dass ich ihm das irgendwann mal erzählen muss.
,,Nein, du hast mir nicht weh getan es- es ist nur das..."
<Oh man am liebsten würde ich mir meine Jacke schnappen und irgendwo hinrennen, um nur so viel abstand wie nur möglich zwischen Soma und mich zu bringen. Nur wäre das ihm gegenüber nicht fair und es hilft ja auch nichts, wenn ich dieses Gespräch weiter vor mir her schiebe. Der Gelbäugige sieht mich immer noch besorgt und doch abwartend an und in diesem Moment bin ich mir sicher, dass ich ihm das erzählen will. Ich setzte mich etwas bequemer gegenüber dem größeren auf das Sofa und fange an zu reden.
,,Also ich war damals glaube ich ungefähr 10 Jahre alt und es waren Sommerferien. Es war gerade Ladenschluss, aber meine gesamte Familie war schon weg, da mein Großvater Geburtstag hatte. Ich wollte nur noch schnell, dass nötigste aufräumen und putzen um dann zu Isami und den anderen zu gehen, als ich hörte wie jemand in den Laden reinkam. Zuerst habe ich mir nichts dabei gedacht, da ich es schon öfter erlebt hatte dass Kunden das "Geschlossen" Schild übersehen. Ich wollte mich also umdrehen und der Person sagen, dass wir leider schon zu haben, als mich dieser jemand von hinten gegen die nächste Wand gestoßen hat. Ich war so überrascht, dass ich im ersten Moment überhaupt nicht reagieren konnte und dann wurde ich auch schon mit dem Rücken gegen die Wand gedrückt. Der Kerl vor mir war nicht älter als 18, aber verdammt stark sodass ich mich überhaupt nicht wehren konnte. Er hat mich mit seinem gesamten Körpergewicht an der Wand festgepinnt und mir mit einer Hand den Mund zu gehalten. Er hat ziemlich viele Pheromone verströmt an denen ich sofort erkannt habe, dass er ein Alpha ist. Das einzige was er zu mir gesagt hat war: "Jetzt will ich doch mal gucken, ob unser kleiner Omega hier schön brav ist und mir ein kleines bisschen bei meinem Problem hilft. Dafür hat euch Mutter Natur schließlich erschaffen!" Danach hatte er angefangen an meinem Hals rum zu lecken und sich dann an immer weiter in den Nacken vorzuarbeiten. Währenddessen hat seine andere Hand damit begonnen meine Hose zu öffnen und mit seiner Hand reinzufahren. Ich wollte mich wehren und von mir stoßen aber er war viel zu stark. In dem Moment hatte ich einfach nur eine scheiß Angst, dass er mich markiert oder sonst was mit mir macht. Ich weiß nicht was passiert wäre wenn Isami nicht nach mir gerufen hätte, sodass der Typ mich loslassen musste wenn er nicht entdeckt werden wollte. Er hat mich dann nochmal fies angegrinst und hat sich dann aus dem Staub gemacht. Ich hab ihn danach nie wieder gesehen und ich weiß auch ehrlich gesagt nicht was ich mache wenn ich ihn jemals wiedersehe. So jetzt kennst du den Grund."
Erst jetzt merke ich das Tränen angefangen haben mir über die Wange zu laufen und ich zittere. Ich gucke vorsichtig zu Soma rüber und kann in seinen Augen ablesen, dass er gelinde gesagt schockiert ist. Wie wird er jetzt reagieren?
Somas Sicht:
<Ich fasse es nicht!> Dieser Satz geistert mir schon länger durch den Kopf und ich bin einfach nur erschüttert, dass Takumi sowas erlaben musste. Außerdem bin ich ungemein wütend auf diesen Kerl der es gewagt hat MEINEN FREUND zu begrabschen. Als er mit seiner Erzählung endet dreht er mir wieder sein Gesicht zu und es zerreist mir das Herz ihn weinen zu sehen. Am liebsten würde ich ihn jetzt in den arm nehmen und nie wieder los lassen, nur weiß ich nicht ob das gerade so eine gute Idee ist. Langsam hebe ich also meine Hand und lege ihm sie vorsichtig an die Wange, wo ich auch gleich beginne seine Tränen wegzustreichen. Im ersten Moment sieht es so aus als ob er einen Schlag oder ähnliches erwarten würde, lehnt sich dann aber doch sofort in meine Hand. Dieser Anblick beruhigt mich ein bisschen und mein Mordpläne rücken vorerst in den Hintergrund. Allerdings gibt es da eine Sache, die mich interessiert und die ich lieber jetzt frage.
,,Hast du noch mit jemand anderem darüber gesprochen. Also deinen Eltern, oder..."
,,Nein!!!", schreit der Blauäugige bevor ich meine Satz überhaupt beenden kann. Meine Verständnislosigkeit kann man mir offenbar ansehen, den er redet schnell weiter.
,,Isami weiß es, da er ja in den Laden gekommen ist, aber wenn meine Eltern davon wüssten, könnte ich ihnen nie wieder in die Augen sehen. Den weißt was jetzt im nachhinein betrachtet das schlimmste an der Sache war. Das ich diese Berührungen zwar keine Sekunde lang wollte, mein Körper aber trotzdem auf sie reagiert hat, denn wie der Kerl schon sagte: "Omegas sind dafür da um neues leben in die Welt zu setzen." ."
Okay das reicht jetzt! Bestimmend ziehe ich meine Freund in eine feste Umarmung und sage ihm immer wieder: ,,Du bist nicht nur ein Omega, sondern vor allem ein Mensch! Und der kann für sich selbst entscheiden, was er will und was nicht."
Puh, endlich geschafft!
Also erstmal euch allen ein frohes neues Jahr, Gottes Segen und naja ihr wist schon was ich meine.
Also ich möchte hier noch mal ganz deutlich sagen, dass ich es furchtbar und menschenunwürdig finde wenn so etwas in unserer Gesellschaft passiert!
Also man liest sich!
Eure Lakritzvampir