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Viel Vergnügen!

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Sam sah raus in die Dämmerung. Sie hatten zwei Uhr nachts und noch immer konnte man gut ohne Licht die Umgebung erkennen. Er war froh, dass er in den nächsten Minuten Feierabend machen konnte. Ihren Van hatten sie leergeräumt und verschlossen. Gerade war er noch kurz im Büro, um was einzutragen und dann hatte er es geschafft. Nun musste er nur noch nach Hause fahren. Er verabschiedete sich von seinen Kollegen, die alle nicht fitter aussahen als er selbst und ging zu seinem Thunderbird rüber. Auch wenn es spät war und er hundemüde, das Verdeck musste runter! Es war eine warme Sommernacht und da musste man einfach oben offen fahren, so viel Zeit musste sein.
Er setzte sich in seinen Wagen und startete die Zündung. Beim ersten Aufbrummen des Motors legte sich ein Lächeln auf Sams Lippen. Diesen satten Sound, er liebte ihn einfach! Langsam fuhr er los, griff sich dabei ins Haar und löste seinen Zopf. Es passierte selten, aber es gab die Momente, da musste er dieses freie Gefühl absolut genießen ...
Er fuhr quer durch die Stadt und genoss es vollkommen die lauwarme Sommernacht sich um die Nase wehen zu lassen.  Es war definitiv nicht sein Tag gewesen, viel zu viele Gedanke an Kris, die Angst, Samu doch noch an ihn verlieren zu können ...
Mit jedem Meter, den er nun fuhr, wurde sein Kopf wieder klarer. Sam wusste, das Samu ihn liebte, er betonte es immer wieder, zeigte ihm euch deutlich, dass er ihn begehrte, und nie hatte Sam sich so wohl, so angekommen gefühlt. Samu war definitiv sein Mann! Der Gedanke, dass er sich irgendwann doch noch in einen anderen Mann verlieben könnte, der machte ihm Angst. Er war verletzlich geworden, weil er liebte ...
Aber er wusste auch, dass es ein harmloses Treffen gewesen war, zwischen seinem Finnen und seinem Freund. Natürlich sahen sie vertraut miteinander aus, sie kannten sich schon eine halbe Ewigkeit, dazu war es laut auf der Straße gewesen, alleine die Straßenbahn reichte aus, damit man sein eigenes Wort nicht mehr verstanden hatte ...
Und schon ärgerte er sich um sich selbst, dass er überhaupt diese Nachricht an Samu geschrieben hatte. Er war froh, dass der alles immer so gelassen nahm!
Sam machte sich Musik an, guten, alten Rock und war in dem Moment gar nicht mehr müde und er genoss es, durch die Nacht zu cruisen.
Zuhause angekommen, stellte er den Wagen in der Garage ab und verschloss sie. Überrascht stellte er fest, dass noch Licht im Haus brannte, obwohl es inzwischen schon nach halb drei war. Wobei, eigentlich, war es auch nicht überraschend, Samu blieb öfters mal länger auf, nur hatte der Bayer nicht damit gerechnet ...
Er verschloss die Garage und ging zum Haus, schloss auf und trat ein. Was er draußen noch nicht gehört hatte, Samu spielte auf seinem neuen Flügel. Während er sich die Schuhe auszog, hörte er seinem Verlobten zu und war überrascht, wie gut Samu wirklich Klavier spielen konnte. So hatte er ihn noch nie gehört. Er hatte auch nicht wirklich eine Ahnung, was er da hört, irgendwie kam es ihm bekannt vor, aber er kam in dem Moment nicht drauf. Langsam ging er rüber zum Wohnzimmer und blieb dort für einen Moment in der Tür stehen, um Samu zu beobachten. Der saß mit geschlossenen Augen und spielte. Auf einmal erkannte Sam den Song, es war ein alter von Coldplay, Fix You.
Eine kleine Gänsehaut breitete sich auf seinen Armen aus. Wie er Samu kannte, war dass kein Zufall, dass er den Song spielte, schließlich war sein Thunderbird laut genug, dass er mitbekommen haben musste, dass er nach Hause gekommen war. Sam lehte sich in den Türrahmen und hörte Samu zu, der mit sehr leiser, fast zerbrechlicher stimme sang

Lights will guide you home
And ignite your bones
And I will try to fix you ...*

Eine feine Gänsehaut breitete sich auf Sams Armen aus und ihm wurde bewusst, Samu wusste mal wieder genau, wie es ihm ging. Er hatte seine Nachricht durchschaut und nun ärgerte es ihn noch mehr, dass er sie geschrieben hatte ...
Das war Samus Art ihm zu sagen, dass er sich keine Gedanken machen musste. Keine Vorwürfe, sondern eine Liebeserklärung. Sam wusste nicht, wie er es ihm danken sollte ....
Als die letzten Töne verklungen waren, ging Sam zu Samu rüber, ging hinter seinem Verlobten in die Hocke, schlang seine Arme um Samus Hüfte und hauchte ihm einen Kuss in den Nacken. Samu schloss die Augen, genoss diesen Moment. Er hatte Sam kommen hören und auch mitbekommen, wie er in der Tür gestanden hatte ...
Sams Lippen verursachten auch bei Samu eine feine Gänsehaut. Sanft zog Samu seinen Schatz an sich ran und er wisperte ihm ins Ohr: „Ich liebe dich!“
Samu drehte seinen Kopf leicht über die Schulter, um seinen Bayern anschauen zu können. Er verlor sich in seinen tiefschwarzen Augen und wisperte: „Ich dich auch! Schön, dass du endlich da bist ...“ Wie von alleine fanden sich ihre Lippen und ein sanfter Kuss folgte. Federleicht spielten ihre Zungen miteinander und nachdem sie den Kuss hatten zu ende gehen lassen, nuschelte sam an Samus Lippen: „Ich bin auch froh ... Nicht mein Tag heute ...“
Samu nickte leicht, solche Tage gab es einfach ...
Er drehte sich komplett zu Sam um, küsste ihn ein weiteres Mal und wisperte: „Dann sollte er zumindest schön ausklingen, oder?“
Ein leichter Schauer ging durch den bayrischen Mann. Samus Stimme war mal wieder eine Tonlage tiefer als gewöhnlich und klang verdammt sexy ...
Er suchte Samus Lippen, nagte zärtlich daran und wisperte: „Hört sich nach einer guten Idee an ... Ein Song am Klavier zum Heimkommen war schon mal sehr schön ...“
Ein Lächeln legte sich auf Samus Lippen: „Das freut mich ... Mir war danach! Ich liebe diesen Song einfach ... So schlicht und so perfekt ...“
Leicht nickte Sam: „Er passt perfekt in so eine Nacht ...“
Samu Finger fanden den Weg in Sam Haare und zärtlich ließ er einige Strähnen durch seine Finger gleiten und sagte leise: „Danke, dass du hier her gekommen bist ... Danke, dass du es mit mir aushältst und dass inzwischen fast zwei Jahre lang ...“
Sam zog Samu dichter an sich ran, erkannte, dass auch er sich mal wieder mit Selbstzweifel plagte und wisperte: „Ich bereue keinen Tag ... Na ja vielleicht einen .... Darling, ich fühle mich hier sehr wohl bei dir! Und eigentlich ist es mir egal, wo ich lebe, Hauptsache du bist auch da!“

* Fix you / Coldplay