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2020 12 08: Nathan, der Indianer [by Sira-la]

Kurzbeschreibung
OneshotSchmerz/Trost / P12 / Gen
Duke Crocker Nathan Wuornos
08.12.2020
08.12.2020
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08.12.2020 786
 
Tag der Veröffentlichung: 8.12.
Zitat: „Ein Indianer kennt keinen Schmerz, uns fehlen die Enzyme!“ (Der Schuh des Manitu)
Titel der Geschichte: Nathan, der Indianer
Autor: Sira-la
Hauptcharaktere: Nathan, Duke
Nebencharaktere: //
Pairings: //
Kommentar des Autors:
Da ist er endlich: Der Beitrag zu dem Fandom, in dem ich ursprünglich jeden Jahreskalender-Beitrag schreiben wollte. Dann hatte ich überlegt, einfach nur andere Fandoms zu nehmen und die Zitate irgendwann alle zusätzlich in „Haven“ umzusetzen. Meine Projektliste ist aber der Meinung, dass ich diese Idee lieber hinten anstellen sollte, und so nutze ich jetzt diesen spontan hinzubekommenen Tag mit einem perfekt passenden Zitat, damit dieses Fandom hier doch nicht ganz leer ausgehen muss. ^^
Viel Spaß beim Lesen
Sira

Nathan, der Indianer
„Bald ist Halloween.“ So hatte das Gespräch begonnen.
Nathan war nach der Schule zu seinem Dad ins Polizeipräsidium gekommen, traurig, weil die anderen Jungen ihn wieder geärgert hatten. Sein neues T-Shirt war jetzt voller kleiner Löcher von Reißnägeln, die die anderen ihm in den Rücken gesteckt hatten. Nathan hatte es wie so oft nicht mitbekommen. Solche Dinge bekam er überhaupt nie mit, weil er einfach nichts spüren konnte. Heiß oder kalt waren ihm inzwischen genauso unbekannt wie Schmerzen. Sein Dad sagte immer, dass das nicht ewig so sein würde. Aber im Moment war es so und Duke Crocker samt Freunde nutzten jede Gelegenheit, um das auch weiterhin zu demonstrieren. „Ich weiß“, hatte er leise gesagt und sich an den kleinen Schreibtisch gesetzt, den sein Dad für ihn in das Büro gestellt hatte, um seine Hausaufgaben zu machen.
„Als was willst du dich verkleiden?“
Diese Frage war Nathan noch tagelang durch den Kopf gegangen, bis er endlich das perfekte Kostüm für sich wusste.

Jetzt stand er verkleidet vor den Eingangstüren der Turnhalle. Im Inneren fand eine Halloween-Party statt, extra für die Grundschüler, obwohl auch jüngere und etwas ältere Kinder willkommen waren. Aber Nathan hatte ein bisschen Angst, was Duke wieder geplant haben könnte. Er plante immer die schlimmsten Streiche. „Nur Mut, dann wird alles gut“, flüsterte Nathan und setzte sich wieder in Bewegung.
Laute Musik schlug ihm entgegen, als er die Tür aufstieß. Nathan sah sich neugierig um und zog seine Jacke aus, als er bemerkte, dass auch die anderen Kinder alle keine Jacken trugen. Dad hatte ihm gesagt, dass er sich an den anderen orientieren sollte. Wenn es ihnen warm genug war, dann durfte Nathan seine Jacke ausziehen. Wenn sie ihre Jacken anzogen, dann sollte auch Nathan das tun. Es war nicht immer einfach, aber es funktionierte. Daheim gab es Schilder, die sein Dad verteilte. Herd ist heiß, nicht anfassen. Inzwischen hatten sie sich beide an die Situation gewöhnt. Nur die anderen Kinder nicht.
Nathan ließ seinen Blick durch die volle Halle schweifen. Er entdeckte Duke fast sofort. Wenig überraschend war der andere als Pirat verkleidet, ebenso wie die drei Jungen, die bei ihm standen. Einer von ihnen sagte etwas und Duke drehte sich um. Er winkte Nathan zu und der setzte sich langsam in Bewegung. Irgendwann musste er heute ja sowieso mit Duke reden, dafür würde der andere schon sorgen, und da konnte Nathan es auch jetzt schon hinter sich bringen und die Party danach genießen.
„Und was bist du?“, fragte Duke statt Begrüßung und musterte Nathan.
Nathan stellte sich aufrechter hin und umklammerte den Plastikbogen. „Ein Indianer“, erklärte er mit fester Stimme. Ihm gefiel sein Kostüm, das sein Dad ihm gestern extra noch besorgt hatte. Genau genommen war er sogar ein Indianerhäuptling, mit prächtigem Federschmuck auf dem Kopf und Kriegsbemalung im Gesicht. Er hatte sogar einen Köcher, aber Dad hatte ihm verboten, die Pfeile abzuschießen. Auch Plastiknoppen statt Spitzen konnten wehtun und andere verletzen. Und da Nathan niemanden verletzen wollte, war es ihm leichtgefallen zu versprechen die Pfeile im Köcher zu lassen.
„Indianer? Wie langweilig“, sagte einer der anderen Jungen. Nathan erkannte ihn nicht. Er war nicht in Nathans Klasse, und außerdem trug er eine Augenklappe und einen aufgeklebten Bart.
Nathan sah ihn trotzdem böse an. „Indianer sind cool. Indianer fühlen nämlich keine Schmerzen. Ihnen fehlen die Enzyme“, erklärte er.
Duke schnaubte leise. „Passt ja zu dir. Piraten sind trotzdem cooler.“
Um des Friedens Willen beschloss Nathan dazu nichts mehr zu sagen. Aber auch Duke wirkte nicht so, als hätte er heute irgendetwas vor. Nathan achtete trotzdem darauf von keinem der Piraten berührt zu werden. Und während er loszog und sich einen Punsch holte, lächelte er zufrieden. Er war ein Indianer. Denn Indianer spürten keine Schmerzen. So wie er.





~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Lulas Nachwort ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~


Eine richtig schöne Geschichte passend zum Zitat.
Mich macht das hier irgendwie neugierig auf die Serie.

Eure lula-chan
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