Dämonenflüsterer
von KittySnape
Kurzbeschreibung
Was würdest du tun, wenn du feststellen würdest, dass du der Protagonist von Geschichten bist... von vielen Geschichten? Crowley ist definitiv nicht begeistert und erhebt einen Autor zum Objekt seines dämonischen Hasses.
GeschichteRomance, Liebesgeschichte / P16 / MaleSlash
Anthony J. Crowley
Erziraphael
06.12.2020
30.05.2022
18
26.741
14
Alle Kapitel
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Dieses Kapitel
2 Reviews
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15.03.2021
1.528
Hallo ihr Lieben,
heute geht's weiter. Ich wünsche euch ganz viel Spaß :)
Kapitel 13 – Die Geburt der Venus
Crowley zog das Handtuch aus seinem Gesichtsfeld und widerstand dem Impuls dieses einfach in eine Ecke zu knüllen. Arziraphale würde es nicht schätzen, wenn sein Handtuch nicht ordentlich auf ihn warten würde, wenn er zurückkäme. Den Engel sah er nur noch von hinten, wie dieser bereits die Stufen in das weitläufige Becken hinabstieg. Der Dämon konnte das Grinsen, welches sich immer wieder auf seine Lippen stehlen wollte, nur schwer unterdrücken und da der Engel gerade auf liquider Mission war, versuchte er es auch gar nicht weiter. Er räkelte sich genüsslich in eine noch bequemere Position und ließ den Blick zufrieden durch den ausladenden Bereich der Badelandschaft schweifen. In einiger Entfernung sah er den blonden Schopf durch das Wasser gleiten. ]Dies versprach in der Tat ein wirklich interessanter Tag zu werden. Er hatte bereits vielversprechend angefangen. Natürlich hatte er die Aura des Engels stetig näherkommen gespürt, aber irgendwie war es einfach zu verlockend gewesen. Den Blick des Engels auf sich zu spüren, in dem Wissen, dass der Engel nicht wirklich in der Lage war seine Neugierde zu verstecken. Für seine dämonischen Sinne war es ein Leichtes gewesen, die Blicke zu orten, er könnte auch jetzt noch jede einzelne Stelle nennen, auf denen Augen des Engels geruht hatten. Das Grinsen auf Crowleys Lippen wurde noch ein wenig breiter.
Der Engel war mittlerweile an der Poolbar angekommen, Crowley konnte von seinem Platz aus beobachten, wie der Engel sich auf einen der Hocker setzte. Er musste, wie immer, überaus zuvorkommend auftreten, wenn man das Gesicht des Barkeepers betrachtete, welches sich mit jedem Satz des Engels mehr und mehr erhellte. Kurz kratzte ein Hauch des Missfallens an Crowleys guter Laune. Doch dann wanderten seine Gedanken zurück zu den eigentlich recht angenehmen Seiten dieses Tages und irgendwie kam er nicht umhin darüber nachzudenken, ob man diesen Tag nicht in irgendeiner Art und Weise nutzen könnte.
Klar war, dass der Engel die Gesellschaft des Dämons schätzen musste, immerhin waren sie zusammen hier. Der Engel selbst hatte es sogar vorgeschlagen, her zu kommen. Besonders in letzter Zeit waren die Abstände zwischen ihren Treffen immer kleiner geworden. Und die höhere Frequenz ihrer Unternehmungen war keineswegs nur durch Crowley initiiert. Klar war auch, dass sich Arziraphale offensichtlich von ihm angezogen fühlen musste. Weiterhin stand außer Frage, dass diese Komponente in ihrer wie auch immer gearteten Beziehung zueinander, für Arziraphale nicht allzu leicht zu akzeptieren war, wenn man die Reaktion des Engels genauer betrachtete. Er verbot sich zwar seit der Fastokalypse die gesamte Bandbreite ihrer Freundschaft nicht länger, selbst kleine Berührungen, eine Hand auf einem Arm hier, ein kleines Anlehnen dort, wenn es gerade passte, waren mittlerweile in ihrem Alltag angekommen. Aber alles, was darüber hinaus ging, verbot sich der Engel nach wie vor, nur in wenigen Momenten, in denen er sich unbeobachtet wähnte, erlaubte er sich den ein oder anderen eingehenderen Blick. Und Crowley hatte nach wie vor keine Ahnung, wie er diese harte Nuss knacken sollte. Denn auch, wenn sie in den letzten Wochen und Monaten doch große Fortschritte gemacht hatten, wenn man die Entwicklung der letzten 6000 Jahre als Referenz nahm, so schwang doch in sämtlichen mehr oder weniger verwegenen Plänen immer die Sorge mit, dass es dem Engel zu schnell gehen könnte. Und eines war Crowley absolut klar: Er würde wohl eher noch 6000 Jahre warten, wenn es denn sein musste, als dass er das, was sie nun zumindest schon mal hatten, mit einer übereilten Handlung wieder in präapokalyptische Zustände zu verwandeln. Wenn der Engel doch ein wenig offener und ehrlicher mit sich selbst sein könnte, ein bisschen wie dieser merkwürdige Autor Arziraphale in seinen Geschichten auftreten ließ… damit ließe sich definitiv wesentlich leichter arbeiten.
Der Gedanke an die offenen Liebesbekundungen des Geschichten-Engels zogen das Herz des Dämons ein wenig zusammen, doch viel weiter kam er in seinem Versuch ins Selbstmitleid abzurutschen nicht, denn plötzlich riss ihn ein kleiner Tumult in der Nähe aus seinen Gedanken. Er fokussierte die Ursache der Störung und staunte nicht schlecht. Arziraphale stand in einigen Metern Abstand und wies gerade zwei junge Damen zurecht, die ihn doch recht verdutzt ansahen. „Meine Damen, ich muss doch sehr bitten! Hüten Sie Ihre Zungen. Es ist reichlich unhöflich so über andere Menschen zu reden.“ „Was ist eigentlich Ihr Problem?“, fragte eine der Frauen recht pikiert, „wir haben uns doch nur darüber unterhalten, dass dieser Typ zum Anbeißen aussieht.“ „Nun ja, meine Liebe, das waren wohl nicht ganz Ihre Worte. Bitte zwingen Sie mich nicht, diese nun auch noch zu wiederholen. Mich schüttelt allein der Gedanke daran.“, sprach der Engel weiter. Crowley blieb nichts weiter übrig, als zwischen den beiden Parteien hin und her zu blicken, mit dem starken Gefühl irgendetwas Essentielles verpasst zu haben. „Und wenn schon, dann haben wir es eben etwas anders ausgedrückt. Was geht es Sie denn überhaupt an?“ „Es geht mich insofern etwas an, dass ich es nicht tolerieren kann, dass Sie derart vulgär daherkommen. Junge Damen, wie Sie, sollten so nicht sprechen.“ „Lassen Sie das mal unser Problem sein! Wenn wir sagen wollen, dass wir jemanden nicht von der Bettkante stoßen würden und…“, weiter kam die Frau nicht, denn Arziraphale unterbrach sie recht aufgebracht. „Bitte ersparen Sie mir eine weitere Kostprobe Ihrer Ausdrucksweise. Glauben Sie mir, die erste hat mir vollends ausgereicht. Ich bitte Sie schlichtweg nicht so über meinen…“, er stockte kurz, „meinen Freund zu sprechen.“ „Über Ihren Freund?!?“, ätzte eine der Frauen recht ungläubig und erst in diesem Moment schien der Groschen im Hirn des Engels zu fallen, sein Gesichtsausdruck wechselte schlagartig. „Jetzt machen Sie sich aber doch recht lächerlich, Sir. Nehmen sie es mir nicht übel, aber Sie und dieses Sahneschnittchen dort? Wann haben Sie denn das letzte Mal in den Spiegel geschaut?“, beide Frauen gackerten laut los.
Nun kam doch plötzlich Leben in den Dämon, der die ganze Szene bisher nur an sich vorüberziehen hatte lassen. Nun wurde es persönlich und das war er absolut nicht gewillt hinzunehmen. Diese Biester würden schon noch sehen, dass man so nicht mit seinem Engel umging.
Er drapierte sich erneut, wie die pure Verführung, die er nun mal sein konnte, wenn er denn wollte, auf dem Daybed. „Meine Güte, Engel, wo warst du nur so lange?“, seine Stimme war dunkel und rau. Drei Köpfe wandten sich unisono zu ihm um, das Gegackere der beiden Frauen blieb ihnen im Hals stecken. Die Augen des Engels starrten hin groß an, er ähnelte dem sprichwörtlichen Kaninchen vor der Schlange. Crowley verzog den Mund zu einem winzigen, beinahe unsichtbaren Grinsen und der Engel verstand offensichtlich, seine Züge glätteten sich ein wenig.
Jetzt konnte die Show richtig beginnen. Crowley räkelte sich ein wenig, hob vermeintlich träge den Kopf und blickte das Dreiergespann müde an. „Engel, du kannst mich doch nicht so lange alleine hier herum liegen lassen.“ Eine der beiden Frauen knuffte die andere an und flüsterte entgeistert „Engel?!? Er hat es schon wieder gesagt.“ „Jetzt beweg‘ deinen süßen Hintern endlich hier her!“, Arziraphale versuchte sich offensichtlich an einem bösen Blick, scheitere aber hinreißend, wie Crowley für sich entschied. Er fuhr sich mit einer Hand durch das rote Haar, dann den schlanken Körper entlang und hielt sie schließlich aufmunternd in Richtung des Engels. Dieser bewegte sich keinen Millimeter. „Was ist denn nur los mit dir? Du weißt, dass ich nicht so lange ohne deinen starken Körper sein kann. Und du warst gefühlt Stunden an dieser Bar. Jetzt komm endlich her, gib mir mein Getränk, es wird Zeit, dass wir es uns hier ein wenig gemütlich machen. Ich bin definitiv gewillt zu testen, wie tief man diese Dächer hier ziehen kann.“ Die Münder der beiden Frauen standen mittlerweile sperrangelweit offen.
Jetzt kam der Showdown. Da Arziraphale sich noch immer keinen Millimeter bewegt hatte, stand Crowley schließlich mit einer geschmeidigen Bewegung auf und überbrückte den Abstand zum Engel mit wiegenden Schritten. Er nahm ihm eines der beiden Getränke aus der Hand fasste mit der anderen um den Körper des Engels und legte sie nur knapp über dem Hinten ab. Er merkte, wie sich der Engel kurz versteifte. Dann schmiegte sich der Dämon an die Seite und widerstand nur knapp dem Impuls sich ein wenig an dieser zu reiben, das wäre vermutlich doch ein wenig zu viel gewesen. Er blickte die beiden Frauen, die zu Salzsäulen erstarrt vor ihnen standen, angriffslustig an, saugte einen genüsslichen Schluck seines Getränks durch den Strohhalm und fragte schließlich, sehr nah an Arziraphales Ohr. „Wer sind denn deine beiden neuen Freundinnen, mein Liebling?“ Dies brachte nun doch wieder Leben in die beiden Frauen, die sich stammelnd entschuldigten und schleunigst das Weite suchten.
Arziraphale hatte in der Zwischenzeit einen ähnlichen Gesichtsausdruck angenommen, wie die Damen ihn zuvor getragen hatten. Ein wenig euphorisch von dieser überaus erfolgreichen Performance nahm Crowley die Hand vom Rücken des Engels, führte sie stattdessen zu dessen Gesicht. Mit einem verschmitzten Grinsen legte er zwei Finger unter Arziraphales Kinn und schloss dessen offenstehenden Mund. Dann wandte er sich um und schlenderte überaus zufrieden mit sich zurück zu ihrer Liege, während der Engel noch immer an derselben Stelle stand und versuchte seine Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen.
heute geht's weiter. Ich wünsche euch ganz viel Spaß :)
Kapitel 13 – Die Geburt der Venus
Crowley zog das Handtuch aus seinem Gesichtsfeld und widerstand dem Impuls dieses einfach in eine Ecke zu knüllen. Arziraphale würde es nicht schätzen, wenn sein Handtuch nicht ordentlich auf ihn warten würde, wenn er zurückkäme. Den Engel sah er nur noch von hinten, wie dieser bereits die Stufen in das weitläufige Becken hinabstieg. Der Dämon konnte das Grinsen, welches sich immer wieder auf seine Lippen stehlen wollte, nur schwer unterdrücken und da der Engel gerade auf liquider Mission war, versuchte er es auch gar nicht weiter. Er räkelte sich genüsslich in eine noch bequemere Position und ließ den Blick zufrieden durch den ausladenden Bereich der Badelandschaft schweifen. In einiger Entfernung sah er den blonden Schopf durch das Wasser gleiten. ]Dies versprach in der Tat ein wirklich interessanter Tag zu werden. Er hatte bereits vielversprechend angefangen. Natürlich hatte er die Aura des Engels stetig näherkommen gespürt, aber irgendwie war es einfach zu verlockend gewesen. Den Blick des Engels auf sich zu spüren, in dem Wissen, dass der Engel nicht wirklich in der Lage war seine Neugierde zu verstecken. Für seine dämonischen Sinne war es ein Leichtes gewesen, die Blicke zu orten, er könnte auch jetzt noch jede einzelne Stelle nennen, auf denen Augen des Engels geruht hatten. Das Grinsen auf Crowleys Lippen wurde noch ein wenig breiter.
Der Engel war mittlerweile an der Poolbar angekommen, Crowley konnte von seinem Platz aus beobachten, wie der Engel sich auf einen der Hocker setzte. Er musste, wie immer, überaus zuvorkommend auftreten, wenn man das Gesicht des Barkeepers betrachtete, welches sich mit jedem Satz des Engels mehr und mehr erhellte. Kurz kratzte ein Hauch des Missfallens an Crowleys guter Laune. Doch dann wanderten seine Gedanken zurück zu den eigentlich recht angenehmen Seiten dieses Tages und irgendwie kam er nicht umhin darüber nachzudenken, ob man diesen Tag nicht in irgendeiner Art und Weise nutzen könnte.
Klar war, dass der Engel die Gesellschaft des Dämons schätzen musste, immerhin waren sie zusammen hier. Der Engel selbst hatte es sogar vorgeschlagen, her zu kommen. Besonders in letzter Zeit waren die Abstände zwischen ihren Treffen immer kleiner geworden. Und die höhere Frequenz ihrer Unternehmungen war keineswegs nur durch Crowley initiiert. Klar war auch, dass sich Arziraphale offensichtlich von ihm angezogen fühlen musste. Weiterhin stand außer Frage, dass diese Komponente in ihrer wie auch immer gearteten Beziehung zueinander, für Arziraphale nicht allzu leicht zu akzeptieren war, wenn man die Reaktion des Engels genauer betrachtete. Er verbot sich zwar seit der Fastokalypse die gesamte Bandbreite ihrer Freundschaft nicht länger, selbst kleine Berührungen, eine Hand auf einem Arm hier, ein kleines Anlehnen dort, wenn es gerade passte, waren mittlerweile in ihrem Alltag angekommen. Aber alles, was darüber hinaus ging, verbot sich der Engel nach wie vor, nur in wenigen Momenten, in denen er sich unbeobachtet wähnte, erlaubte er sich den ein oder anderen eingehenderen Blick. Und Crowley hatte nach wie vor keine Ahnung, wie er diese harte Nuss knacken sollte. Denn auch, wenn sie in den letzten Wochen und Monaten doch große Fortschritte gemacht hatten, wenn man die Entwicklung der letzten 6000 Jahre als Referenz nahm, so schwang doch in sämtlichen mehr oder weniger verwegenen Plänen immer die Sorge mit, dass es dem Engel zu schnell gehen könnte. Und eines war Crowley absolut klar: Er würde wohl eher noch 6000 Jahre warten, wenn es denn sein musste, als dass er das, was sie nun zumindest schon mal hatten, mit einer übereilten Handlung wieder in präapokalyptische Zustände zu verwandeln. Wenn der Engel doch ein wenig offener und ehrlicher mit sich selbst sein könnte, ein bisschen wie dieser merkwürdige Autor Arziraphale in seinen Geschichten auftreten ließ… damit ließe sich definitiv wesentlich leichter arbeiten.
Der Gedanke an die offenen Liebesbekundungen des Geschichten-Engels zogen das Herz des Dämons ein wenig zusammen, doch viel weiter kam er in seinem Versuch ins Selbstmitleid abzurutschen nicht, denn plötzlich riss ihn ein kleiner Tumult in der Nähe aus seinen Gedanken. Er fokussierte die Ursache der Störung und staunte nicht schlecht. Arziraphale stand in einigen Metern Abstand und wies gerade zwei junge Damen zurecht, die ihn doch recht verdutzt ansahen. „Meine Damen, ich muss doch sehr bitten! Hüten Sie Ihre Zungen. Es ist reichlich unhöflich so über andere Menschen zu reden.“ „Was ist eigentlich Ihr Problem?“, fragte eine der Frauen recht pikiert, „wir haben uns doch nur darüber unterhalten, dass dieser Typ zum Anbeißen aussieht.“ „Nun ja, meine Liebe, das waren wohl nicht ganz Ihre Worte. Bitte zwingen Sie mich nicht, diese nun auch noch zu wiederholen. Mich schüttelt allein der Gedanke daran.“, sprach der Engel weiter. Crowley blieb nichts weiter übrig, als zwischen den beiden Parteien hin und her zu blicken, mit dem starken Gefühl irgendetwas Essentielles verpasst zu haben. „Und wenn schon, dann haben wir es eben etwas anders ausgedrückt. Was geht es Sie denn überhaupt an?“ „Es geht mich insofern etwas an, dass ich es nicht tolerieren kann, dass Sie derart vulgär daherkommen. Junge Damen, wie Sie, sollten so nicht sprechen.“ „Lassen Sie das mal unser Problem sein! Wenn wir sagen wollen, dass wir jemanden nicht von der Bettkante stoßen würden und…“, weiter kam die Frau nicht, denn Arziraphale unterbrach sie recht aufgebracht. „Bitte ersparen Sie mir eine weitere Kostprobe Ihrer Ausdrucksweise. Glauben Sie mir, die erste hat mir vollends ausgereicht. Ich bitte Sie schlichtweg nicht so über meinen…“, er stockte kurz, „meinen Freund zu sprechen.“ „Über Ihren Freund?!?“, ätzte eine der Frauen recht ungläubig und erst in diesem Moment schien der Groschen im Hirn des Engels zu fallen, sein Gesichtsausdruck wechselte schlagartig. „Jetzt machen Sie sich aber doch recht lächerlich, Sir. Nehmen sie es mir nicht übel, aber Sie und dieses Sahneschnittchen dort? Wann haben Sie denn das letzte Mal in den Spiegel geschaut?“, beide Frauen gackerten laut los.
Nun kam doch plötzlich Leben in den Dämon, der die ganze Szene bisher nur an sich vorüberziehen hatte lassen. Nun wurde es persönlich und das war er absolut nicht gewillt hinzunehmen. Diese Biester würden schon noch sehen, dass man so nicht mit seinem Engel umging.
Er drapierte sich erneut, wie die pure Verführung, die er nun mal sein konnte, wenn er denn wollte, auf dem Daybed. „Meine Güte, Engel, wo warst du nur so lange?“, seine Stimme war dunkel und rau. Drei Köpfe wandten sich unisono zu ihm um, das Gegackere der beiden Frauen blieb ihnen im Hals stecken. Die Augen des Engels starrten hin groß an, er ähnelte dem sprichwörtlichen Kaninchen vor der Schlange. Crowley verzog den Mund zu einem winzigen, beinahe unsichtbaren Grinsen und der Engel verstand offensichtlich, seine Züge glätteten sich ein wenig.
Jetzt konnte die Show richtig beginnen. Crowley räkelte sich ein wenig, hob vermeintlich träge den Kopf und blickte das Dreiergespann müde an. „Engel, du kannst mich doch nicht so lange alleine hier herum liegen lassen.“ Eine der beiden Frauen knuffte die andere an und flüsterte entgeistert „Engel?!? Er hat es schon wieder gesagt.“ „Jetzt beweg‘ deinen süßen Hintern endlich hier her!“, Arziraphale versuchte sich offensichtlich an einem bösen Blick, scheitere aber hinreißend, wie Crowley für sich entschied. Er fuhr sich mit einer Hand durch das rote Haar, dann den schlanken Körper entlang und hielt sie schließlich aufmunternd in Richtung des Engels. Dieser bewegte sich keinen Millimeter. „Was ist denn nur los mit dir? Du weißt, dass ich nicht so lange ohne deinen starken Körper sein kann. Und du warst gefühlt Stunden an dieser Bar. Jetzt komm endlich her, gib mir mein Getränk, es wird Zeit, dass wir es uns hier ein wenig gemütlich machen. Ich bin definitiv gewillt zu testen, wie tief man diese Dächer hier ziehen kann.“ Die Münder der beiden Frauen standen mittlerweile sperrangelweit offen.
Jetzt kam der Showdown. Da Arziraphale sich noch immer keinen Millimeter bewegt hatte, stand Crowley schließlich mit einer geschmeidigen Bewegung auf und überbrückte den Abstand zum Engel mit wiegenden Schritten. Er nahm ihm eines der beiden Getränke aus der Hand fasste mit der anderen um den Körper des Engels und legte sie nur knapp über dem Hinten ab. Er merkte, wie sich der Engel kurz versteifte. Dann schmiegte sich der Dämon an die Seite und widerstand nur knapp dem Impuls sich ein wenig an dieser zu reiben, das wäre vermutlich doch ein wenig zu viel gewesen. Er blickte die beiden Frauen, die zu Salzsäulen erstarrt vor ihnen standen, angriffslustig an, saugte einen genüsslichen Schluck seines Getränks durch den Strohhalm und fragte schließlich, sehr nah an Arziraphales Ohr. „Wer sind denn deine beiden neuen Freundinnen, mein Liebling?“ Dies brachte nun doch wieder Leben in die beiden Frauen, die sich stammelnd entschuldigten und schleunigst das Weite suchten.
Arziraphale hatte in der Zwischenzeit einen ähnlichen Gesichtsausdruck angenommen, wie die Damen ihn zuvor getragen hatten. Ein wenig euphorisch von dieser überaus erfolgreichen Performance nahm Crowley die Hand vom Rücken des Engels, führte sie stattdessen zu dessen Gesicht. Mit einem verschmitzten Grinsen legte er zwei Finger unter Arziraphales Kinn und schloss dessen offenstehenden Mund. Dann wandte er sich um und schlenderte überaus zufrieden mit sich zurück zu ihrer Liege, während der Engel noch immer an derselben Stelle stand und versuchte seine Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen.