Tee und Kekse
von tasto777
Kurzbeschreibung
Lucy hat sich mal wieder in Gefahr gebracht und Lockwood muss sie retten. Am Ende gibt es Tee und Kekse für alle. | für LittleStory Alles Gute zum Geburtstag!
OneshotRomance / P12 / Het
Anthony Lockwood
Der Schädelgeist
Lucy Carlyle
28.11.2020
28.11.2020
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1.515
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28.11.2020
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Tee und Kekse
Immer muss man alles alleine machen. Sie verdreht die Augen und beginnt den Weg zurück zu den Taschen. Lockwood und George sollten eigentlich ganz in der Nähe sein, wie es sich für einen komplizierten Fall, wie diesen auch gehört. Antworten tun sie trotzdem nicht, und sie braucht schwerere Ketten, um sich weiter der Quelle zu nähern. Sie kann die Präsenz eines Geistes ganz deutlich spüren, doch noch liegen zwei Räume vor ihr, in denen sich die Quelle potentiell befinden könnte. Genauer kann sie sie noch nicht lokalisieren. Aus ihrem Augenwinkel sieht Lucy das Glas mit dem Schädel auf dem Boden stehen, gleich neben ihrem Rucksack. In dem grünen Glimmen kann sie erkennen, dass er wilde Grimassen zieht. Er scheint sogar zu reden. Da bemerkt sie, dass sie ihn gar nicht hören kann. Um genau zu sein, hört sie nur ein dumpfes Rauschen, wie von einem Radio. Sonst sind sämtliche Geräusche verschwunden. Der Wind, der zuvor das Dach quälend zum Knarren gezwungen hat und das Klimpern ihres Degens gegen ihren Gürtel. Nichts davon kann sie hören, nur dieses Rauschen.
Sie versucht nun endgültig sich umzudrehen, um die schützenden Ketten zu holen, doch ihr Körper will ihr nicht gehorchen. Sie versucht sich von der Kraft des Wesens zu befreien, doch sie kann es nicht einmal genau ausmachen. Lucy schließt kurz die Augen, versucht sich zu konzentrieren und zu entkommen. Komm schon. Beweg dich. Doch nichts passiert. Lockwood, George; wo seid ihr nur? Dann öffnet sie wieder die Augen und kann sehen, wie unter der Tür ihr gegenüber dichter Nebel hervordringt. Sie spürt die Kälte in ihre Gliedmaßen kriechen. Die Tür. Das Rauschen in ihren Ohren wird stärker, sodass ihr Kopf dröhnt. Lucy geht einen Schritt nach vorn. Der Nebel verteilt sich im ganzen Raum. Ihr Fuß bewegt sich zu einem weiteren Schritt. Er stößt an etwas schwerem an und drückt langsam dagegen. Das Rauschen nimmt ihre gesamten Gedanken ein. Sie muss weiter. Einfach weiter. Nach vorn. Zur Tür. Ihr Fuß beginnt sich zu heben–
Grellendes Licht erfüllt den Raum. „–cy! Was soll das denn?“ Auf einmal sind auch sämtliche Geräusche wieder zurück. Eisenspäne und Salz fallen ihr ins Gesicht. Dann wird sie ruckartig am Arm gepackt und weggezogen. Lockwood sieht sie kurz fragend an. Er wartet jedoch keine Reaktion ab, schüttelt den Kopf und geht zur anderen Seite des Raumes. Lucy sieht ihm lächelnd zu, wie sein Mantel seinen schlanken Körper umspielt, wie sein Degen im Mondlicht kurz aufblitzt. Moment. Was mach ich hier eigentlich. Ich kann doch nicht hiersitzen und Lockwood anschmachten, während eines Falls. Während dieses Phantasma noch immer im Haus herumspukt. Und überhaupt, ich sollte ihn nicht einfach anstarren. Sie springt auf, nimmt die Ketten, die sie zuvor holen wollte und folgt ihm in den Nebenraum, aus dem der Nebel kam. Dort läuft sie fast gegen ihn, denn er ist gleich hinter der Tür stehen geblieben und beobachtet eine Ecke des Raumes. „Geht’s wieder?“, flüstert er, ohne seinen Blick abzuwenden. Sie bejaht, woraufhin Lockwood kurz nickt. Er geht langsam nach vorn, auf die Ecke zu, die er beobachtet hat. Lucy folgt ihm und schaut sich währenddessen im Raum um. Es scheint als Gästezimmer genutzt zu sein. Neben ihnen steht ein Bett und vor ihnen an der Wand ist ein alter Schreibtisch. Die Ecke die Lockwood anpeilt ist leer. Nur eine Diele steht nach oben.
„Siehst du–“ „Shh. Ich weiß. Hör lieber nach dem Geist.“
Sie nickt für sich und versucht etwas wahrzunehmen. Doch dort ist nur das Rauschen des Windes und entfernt das Gegrummel des Schädels aus dem Nebenraum.
„Nichts.“
„Gut. Ich sehe auch nichts. Dann lass uns die Quelle verplomben und dann weg hier.“
Lockwood geht den letzten Meter schneller und hebt dann vorsichtig das Dielenbrett weiter an. Kurz darauf fischt er ein vergilbtes Blatt Papier heraus und sieht es nachdenklich an. Lucy will schon etwas sagen, doch dann schüttelt er den Kopf und verplombt es.
Sofort ändert sich die Atmosphäre im Raum. Es war also wirklich die Quelle. Sie geht einen Schritt auf Lockwood zu, doch er steht einfach auf und verlässt den Raum. Verwirrt dreht sie sich nach ihm um, doch er ist schon wieder verschwunden. Daraufhin geht auch sie zurück.
Was ist denn mit Lockwood los? Gab es einen Ehestreit?
Der Schädel, der noch immer in der Ecke des Raumes steht, grinst hämisch. Lucy geht zielstrebig auf ihn zu und schließt wortlos den Deckel. Als Antwort bekommt sie noch ein paar Fratzen zu sehen, doch dann verschwindet schon das Glas in ihrem Rucksack. Danach packt sie ihre restliche Ausrüstung ein und geht zurück zu den anderen. Lockwood und George warten schon an der Tür auf sie und schweigend gehen sie zurück in die Portland Row.
Dort angekommen verschwindet Lockwood in seinem Zimmer. George verstaut die Taschen. Lucy setzt Tee auf, doch nachdem sie eine Weile allein in der Küche saß, geht sie auch auf ihr Zimmer. Sie überlegt, den Schädel rauszuholen, doch dann verwirft sie die Idee wieder. Er würde sowieso nur bissige Kommentare abgeben und die grausigen Grimassen brauche ich auch nicht. Sie legt sich auf ihr Bett und schaut an die Decke. Warum ist Lockwood einfach weggegangen? Sonst lässt er mich doch auch nicht so stehen. Wieso denke ich eigentlich schon wieder über ihn nach. Es gibt so viel wichtigeres. Damit steht sie auf und sucht ihren Degen aus ihrer Ausrüstung. Trainieren kann ich immer.
Gerade als sie die Tür erreicht, klopft es. Dann steht Lockwood vor ihr. Sein Blick ist ernst und er lässt ihr keine Zeit, ihn hereinzubitten, sondern geht einfach an ihr vorbei. Noch bevor sie etwas sagen kann, beginnt er: „Lucy, ich glaube ich brauche dir nicht sagen, dass du vorhin verdammt nah dran warst, von diesem Phantasma erwischt zu werden. Du wärst fast über die Ketten getreten und direkt im Ektoplasma gelandet. Du kannst nicht alles im Alleingang lösen. Dafür sind wir ein Team. Da müssen alle zusammenarbeiten. Sonst ist es zu gefährlich.“ Er schaut kurz in ihren Rucksack, in dem das Geisterglas dumpf leuchtet. „Weißt du, Lucy, ich möchte niemanden aus diesem Team verlieren. Denn nur zusammen sind wir stark. Deine Alleingänge sind da nicht hilfreich und bringen letztlich alle in Gefahr. Mensch, du musst das doch selbst am besten Wissen, wie gefährlich das sein kann. Du bist doch eine erfahrene Agentin. Und– und– Ich will – ich kann dich nicht verlieren.“
Er dreht sich zu Lucy um, die noch immer wie angewurzelt hinter der Tür steht. Erst wollte sie etwas erwidern, ihm widersprechen und ihm sagen, dass er genauso handelt. Dass er sich doch selbst den Gefahren aussetzt, die er ihr jetzt vorwirft. Doch dann fällt ihr der Umschlag in seinen Händen auf und ihre Gedanken werden wieder unterbrochen. Lockwood sieht sie irgendwie lächelnd an.
„Ich will dich nicht verlieren, weil du mir wirklich wichtig geworden bist. Weil du eine tolle Agentin und eine noch bessere Freundin für mich geworden bist. Ich–“ Lockwood sieht kurz zu Boden, wenn sie sich nicht täuscht legt sich gerade ein Rotschimmer auf seine Wangen, „Ich liebe dich. Und das wollte ich dir nur sagen ich verstehe wenn du alles wie immer lassen willst ich möchte nur dass du auf dich aufpasst–“ er redet weiter wie ein Wasserfall und Lucy sieht ihn perplex an. Hat er das gerade wirklich gesagt? Hat Lockwood mir gerade gesagt, dass er mich liebt? Der Lockwood? Dann wird ihr klar, dass er noch immer am reden ist.
„Lockwood.“ Sie macht einen Schritt auf ihn zu.
„Lockwood,“ sagt sie noch einmal etwas lauter und legt ihm ihre Hand auf den Arm. Er hält mit seiner Rede inne und schaut sie jetzt direkt an. „Lockwood, es ist okay. Danke. Für heute und für alles überhaupt. Ich liebe dich auch. Wir–“ Weiter kommt sie nicht. Lockwood hat sie an sich gezogen und ist nun direkt vor ihr. Sie kann seinen Atem spüren. Seinen Geruch wahrnehmen.
„Darf ich?“ Sie nickt langsam.
Dann überbrückt er den letzten Abstand zwischen ihnen und ihre Lippen berühren seine. Seine Lippen fühlen sich zunächst rau an. Sie trennen sich kurz und dann sind sie weich. Sie spürt die Wärme und lehnt sich ihm entgegen. Lockwood schließt seine Arme um sie und als sie sich aus dem Kuss lösen, legt sie ihren Kopf an seine Schulter. Lucy sieht ihn an und sie grinsen beide.
„Willst du einen Tee mit mir trinken?“ er reicht ihr die Hand und deutet eine Verbeugung an.
„Natürlich, Mister Lockwood.“ Sie nimmt seine Hand und sie verschränken die Finger.
„Du kannst auch Anthony sagen, Luce.“ Jetzt lächelt er sie wieder mit seinem umwerfenden Lächeln und sie kann nichtanders als es ihm gleich zu tun. Hand in Hand gehen sie in die Küche. Dort sitzt schon George … mit Flo.
„Habe ich irgendetwas verpasst?“, fragt Lockwood als er die beiden tief in ein Gespräch vertieft sieht. George sieht auf und entgegnet nur: „Ich könnte euch das gleiche fragen.“
Lucy holt noch zwei Tassen und eine Packung Kekse und dann sitzen sie alle zusammen in der Küche.
Es ist vielleicht nicht so, wie sie es sich immer vorgestellt hat, aber das ist ihr zuhause.
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Immer muss man alles alleine machen. Sie verdreht die Augen und beginnt den Weg zurück zu den Taschen. Lockwood und George sollten eigentlich ganz in der Nähe sein, wie es sich für einen komplizierten Fall, wie diesen auch gehört. Antworten tun sie trotzdem nicht, und sie braucht schwerere Ketten, um sich weiter der Quelle zu nähern. Sie kann die Präsenz eines Geistes ganz deutlich spüren, doch noch liegen zwei Räume vor ihr, in denen sich die Quelle potentiell befinden könnte. Genauer kann sie sie noch nicht lokalisieren. Aus ihrem Augenwinkel sieht Lucy das Glas mit dem Schädel auf dem Boden stehen, gleich neben ihrem Rucksack. In dem grünen Glimmen kann sie erkennen, dass er wilde Grimassen zieht. Er scheint sogar zu reden. Da bemerkt sie, dass sie ihn gar nicht hören kann. Um genau zu sein, hört sie nur ein dumpfes Rauschen, wie von einem Radio. Sonst sind sämtliche Geräusche verschwunden. Der Wind, der zuvor das Dach quälend zum Knarren gezwungen hat und das Klimpern ihres Degens gegen ihren Gürtel. Nichts davon kann sie hören, nur dieses Rauschen.
Sie versucht nun endgültig sich umzudrehen, um die schützenden Ketten zu holen, doch ihr Körper will ihr nicht gehorchen. Sie versucht sich von der Kraft des Wesens zu befreien, doch sie kann es nicht einmal genau ausmachen. Lucy schließt kurz die Augen, versucht sich zu konzentrieren und zu entkommen. Komm schon. Beweg dich. Doch nichts passiert. Lockwood, George; wo seid ihr nur? Dann öffnet sie wieder die Augen und kann sehen, wie unter der Tür ihr gegenüber dichter Nebel hervordringt. Sie spürt die Kälte in ihre Gliedmaßen kriechen. Die Tür. Das Rauschen in ihren Ohren wird stärker, sodass ihr Kopf dröhnt. Lucy geht einen Schritt nach vorn. Der Nebel verteilt sich im ganzen Raum. Ihr Fuß bewegt sich zu einem weiteren Schritt. Er stößt an etwas schwerem an und drückt langsam dagegen. Das Rauschen nimmt ihre gesamten Gedanken ein. Sie muss weiter. Einfach weiter. Nach vorn. Zur Tür. Ihr Fuß beginnt sich zu heben–
Grellendes Licht erfüllt den Raum. „–cy! Was soll das denn?“ Auf einmal sind auch sämtliche Geräusche wieder zurück. Eisenspäne und Salz fallen ihr ins Gesicht. Dann wird sie ruckartig am Arm gepackt und weggezogen. Lockwood sieht sie kurz fragend an. Er wartet jedoch keine Reaktion ab, schüttelt den Kopf und geht zur anderen Seite des Raumes. Lucy sieht ihm lächelnd zu, wie sein Mantel seinen schlanken Körper umspielt, wie sein Degen im Mondlicht kurz aufblitzt. Moment. Was mach ich hier eigentlich. Ich kann doch nicht hiersitzen und Lockwood anschmachten, während eines Falls. Während dieses Phantasma noch immer im Haus herumspukt. Und überhaupt, ich sollte ihn nicht einfach anstarren. Sie springt auf, nimmt die Ketten, die sie zuvor holen wollte und folgt ihm in den Nebenraum, aus dem der Nebel kam. Dort läuft sie fast gegen ihn, denn er ist gleich hinter der Tür stehen geblieben und beobachtet eine Ecke des Raumes. „Geht’s wieder?“, flüstert er, ohne seinen Blick abzuwenden. Sie bejaht, woraufhin Lockwood kurz nickt. Er geht langsam nach vorn, auf die Ecke zu, die er beobachtet hat. Lucy folgt ihm und schaut sich währenddessen im Raum um. Es scheint als Gästezimmer genutzt zu sein. Neben ihnen steht ein Bett und vor ihnen an der Wand ist ein alter Schreibtisch. Die Ecke die Lockwood anpeilt ist leer. Nur eine Diele steht nach oben.
„Siehst du–“ „Shh. Ich weiß. Hör lieber nach dem Geist.“
Sie nickt für sich und versucht etwas wahrzunehmen. Doch dort ist nur das Rauschen des Windes und entfernt das Gegrummel des Schädels aus dem Nebenraum.
„Nichts.“
„Gut. Ich sehe auch nichts. Dann lass uns die Quelle verplomben und dann weg hier.“
Lockwood geht den letzten Meter schneller und hebt dann vorsichtig das Dielenbrett weiter an. Kurz darauf fischt er ein vergilbtes Blatt Papier heraus und sieht es nachdenklich an. Lucy will schon etwas sagen, doch dann schüttelt er den Kopf und verplombt es.
Sofort ändert sich die Atmosphäre im Raum. Es war also wirklich die Quelle. Sie geht einen Schritt auf Lockwood zu, doch er steht einfach auf und verlässt den Raum. Verwirrt dreht sie sich nach ihm um, doch er ist schon wieder verschwunden. Daraufhin geht auch sie zurück.
Was ist denn mit Lockwood los? Gab es einen Ehestreit?
Der Schädel, der noch immer in der Ecke des Raumes steht, grinst hämisch. Lucy geht zielstrebig auf ihn zu und schließt wortlos den Deckel. Als Antwort bekommt sie noch ein paar Fratzen zu sehen, doch dann verschwindet schon das Glas in ihrem Rucksack. Danach packt sie ihre restliche Ausrüstung ein und geht zurück zu den anderen. Lockwood und George warten schon an der Tür auf sie und schweigend gehen sie zurück in die Portland Row.
Dort angekommen verschwindet Lockwood in seinem Zimmer. George verstaut die Taschen. Lucy setzt Tee auf, doch nachdem sie eine Weile allein in der Küche saß, geht sie auch auf ihr Zimmer. Sie überlegt, den Schädel rauszuholen, doch dann verwirft sie die Idee wieder. Er würde sowieso nur bissige Kommentare abgeben und die grausigen Grimassen brauche ich auch nicht. Sie legt sich auf ihr Bett und schaut an die Decke. Warum ist Lockwood einfach weggegangen? Sonst lässt er mich doch auch nicht so stehen. Wieso denke ich eigentlich schon wieder über ihn nach. Es gibt so viel wichtigeres. Damit steht sie auf und sucht ihren Degen aus ihrer Ausrüstung. Trainieren kann ich immer.
Gerade als sie die Tür erreicht, klopft es. Dann steht Lockwood vor ihr. Sein Blick ist ernst und er lässt ihr keine Zeit, ihn hereinzubitten, sondern geht einfach an ihr vorbei. Noch bevor sie etwas sagen kann, beginnt er: „Lucy, ich glaube ich brauche dir nicht sagen, dass du vorhin verdammt nah dran warst, von diesem Phantasma erwischt zu werden. Du wärst fast über die Ketten getreten und direkt im Ektoplasma gelandet. Du kannst nicht alles im Alleingang lösen. Dafür sind wir ein Team. Da müssen alle zusammenarbeiten. Sonst ist es zu gefährlich.“ Er schaut kurz in ihren Rucksack, in dem das Geisterglas dumpf leuchtet. „Weißt du, Lucy, ich möchte niemanden aus diesem Team verlieren. Denn nur zusammen sind wir stark. Deine Alleingänge sind da nicht hilfreich und bringen letztlich alle in Gefahr. Mensch, du musst das doch selbst am besten Wissen, wie gefährlich das sein kann. Du bist doch eine erfahrene Agentin. Und– und– Ich will – ich kann dich nicht verlieren.“
Er dreht sich zu Lucy um, die noch immer wie angewurzelt hinter der Tür steht. Erst wollte sie etwas erwidern, ihm widersprechen und ihm sagen, dass er genauso handelt. Dass er sich doch selbst den Gefahren aussetzt, die er ihr jetzt vorwirft. Doch dann fällt ihr der Umschlag in seinen Händen auf und ihre Gedanken werden wieder unterbrochen. Lockwood sieht sie irgendwie lächelnd an.
„Ich will dich nicht verlieren, weil du mir wirklich wichtig geworden bist. Weil du eine tolle Agentin und eine noch bessere Freundin für mich geworden bist. Ich–“ Lockwood sieht kurz zu Boden, wenn sie sich nicht täuscht legt sich gerade ein Rotschimmer auf seine Wangen, „Ich liebe dich. Und das wollte ich dir nur sagen ich verstehe wenn du alles wie immer lassen willst ich möchte nur dass du auf dich aufpasst–“ er redet weiter wie ein Wasserfall und Lucy sieht ihn perplex an. Hat er das gerade wirklich gesagt? Hat Lockwood mir gerade gesagt, dass er mich liebt? Der Lockwood? Dann wird ihr klar, dass er noch immer am reden ist.
„Lockwood.“ Sie macht einen Schritt auf ihn zu.
„Lockwood,“ sagt sie noch einmal etwas lauter und legt ihm ihre Hand auf den Arm. Er hält mit seiner Rede inne und schaut sie jetzt direkt an. „Lockwood, es ist okay. Danke. Für heute und für alles überhaupt. Ich liebe dich auch. Wir–“ Weiter kommt sie nicht. Lockwood hat sie an sich gezogen und ist nun direkt vor ihr. Sie kann seinen Atem spüren. Seinen Geruch wahrnehmen.
„Darf ich?“ Sie nickt langsam.
Dann überbrückt er den letzten Abstand zwischen ihnen und ihre Lippen berühren seine. Seine Lippen fühlen sich zunächst rau an. Sie trennen sich kurz und dann sind sie weich. Sie spürt die Wärme und lehnt sich ihm entgegen. Lockwood schließt seine Arme um sie und als sie sich aus dem Kuss lösen, legt sie ihren Kopf an seine Schulter. Lucy sieht ihn an und sie grinsen beide.
„Willst du einen Tee mit mir trinken?“ er reicht ihr die Hand und deutet eine Verbeugung an.
„Natürlich, Mister Lockwood.“ Sie nimmt seine Hand und sie verschränken die Finger.
„Du kannst auch Anthony sagen, Luce.“ Jetzt lächelt er sie wieder mit seinem umwerfenden Lächeln und sie kann nichtanders als es ihm gleich zu tun. Hand in Hand gehen sie in die Küche. Dort sitzt schon George … mit Flo.
„Habe ich irgendetwas verpasst?“, fragt Lockwood als er die beiden tief in ein Gespräch vertieft sieht. George sieht auf und entgegnet nur: „Ich könnte euch das gleiche fragen.“
Lucy holt noch zwei Tassen und eine Packung Kekse und dann sitzen sie alle zusammen in der Küche.
Es ist vielleicht nicht so, wie sie es sich immer vorgestellt hat, aber das ist ihr zuhause.
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