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Mystery Dungeon: Die Legende des Dämons

von Silvers
Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer / P12 / Gen
27.11.2020
18.03.2023
61
275.213
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06.04.2021 5.450
 
„Aber erzählt mal, ihr beiden!“, warf Shadow ein und neigte den Kopf ein wenig zur Seite.
„Was macht ihr überhaupt hier? Euch gerade hier anzutreffen ist mehr als außergewöhnlich!“
„Und überhaupt…“, murmelte Emil langsam und schien mit seinen Fingern zu zählen: „Wart ihr nicht mal zu dritt? Ich kann mich erinnern, dass das Team Mystery aus drei Pokémon bestand…“      
„Das war es bei meiner Festnahme auch noch …“, pflichtete Shadow ihm bei.    
„Stimmt, jetzt wo ihr es sagt!“, meldete sich Rose und neugierig huschten ihre Augen zu den Ruinen und suchten sie ab: „Jimmy ist doch nicht verletzt, oder? Liegt er da oben? Braucht er vielleicht etwas Hilfe?“

Die Nennung von Jimmys Namen ließ alles über Ma hineinbrechen. Shadow zu begegnen und seine Geschichte sowie die der anderen zu hören hatte ihn eine Zeit lang von der Sorge um ihn abgelenkt. Der Streit sowie das plötzliche Verschwinden fielen über Max ein wie eine einbrechende Welle. Max ließ den Kopf sinken und er hatte Mühe und Schwierigkeiten, seine Trauer nicht vor Shadow und den anderen zu zeigen.    
„Wir haben Jimmy in der Wüste verloren … wir haben nach ihm gesucht, doch ein Sandsturm brachte uns hierher …“, sprach Max dann mit belegter Stimme. Er sah nicht, wie schockiert Rose ihn ansah und wie sie schnelle Blicke zu Shadow warf.    
„Das erklärt aber noch nicht, warum ihr überhaupt hierher gekommen seid …“, grübelte Emil und Max sah, als er aufblickte, wie dieser ihn scharf musterte. Max tauschte Blicke mit Iro. In seinen Augen las er ab, dass er auch darüber grübelte, ob sie den vieren von ihrem Ziel berichten sollten oder nicht. Doch Vane meldete sich zu Wort und machte die Überlegung überflüssig: „Kann es sein, dass ihr auf dem Weg zum Lawinenberg seid?“    

Fassungslos blickten die beiden Erkunder zu dem Stolloss. Auch seine drei Gefährten schauten ihn verdutzt an. Vane erwiderte jeden einzelnen der Blicke und zuckte mit den Schultern: „Es ist doch eigentlich logisch. An sich gibt es hier nichts zu holen. Und der einzige Grund, den ich mir zurzeit vorstellen kann, ist der, dass ihr sowohl durch die Schädelwüste als auch durch die Firntundra wollt, um zum Lawinenberg zu gelangen. Habe ich Recht?“    
Statt einer Antwort folgte Schweigen.    
„Der Lawinenberg …“, sagte Shadow und schien nachzudenken. „Warum muss ich da an einen Schatz denken, der dort zu finden ist …?“    
„Vermutlich, weil dort ein Wächter schlummern soll?“, sagte Vane in einem Ton, als wäre dieser Fakt selbstverständlich. Shadows Miene hellte sich auch und gab ihm Recht, Max hingegen war sprachlos. Er hätte es nicht erwartet, dass andere Pokémon von der Legende der Wächter und des Dämons wussten außer jene, die direkt in diese eingeweiht waren. Und nun standen gleich zwei Pokémon aus unterschiedlichen Hintergründen direkt vor ihm und taten so, als wären die Wächter Teil des Allgemeinwissens.    
„Was soll das heißen? Wächter? Lawinenberg?“, fragte Emil skeptisch und blickte die beiden an, die beide lachten.    
„Das hat mir meine Großmutter als eine Art Gute-Nacht-Geschichte des Öfteren erzählt!“, erwiderte Vane nostalgisch und setzte zu einer ätherisch rauchigen Stimme an: „Als der Winter immer erbarmungsloser wurde, so sandte Gott einen Wächter herab, der ihn fortan unter Kontrolle hielt. Hoch oben auf einem Berg im Norden regiert er seither über Eis und Wind!“    
„Das ist die Legende?“, fragte Max verblüfft. Vane nickte ihm zu.    
„Das ist jetzt keine allzu weit verbreitete, nur die ganz alten Pokémon erinnern sich an deren ungefähre Wortlaute.“    
„Und den Wächtern, von denen es angeblich sieben geben soll, wird nachgesagt, dass sie über enorme Schätze hüten sollen!“, rief Shadow aufgeregt ein. Seine roten Augen funkelten vor Begeisterung. Max atmete beruhigt aus, denn er hatte schon befürchtet, dass Shadow und Vane auf irgendeine Art und Weise von ihrem Auftrag erfahren hatten.    
„Stimmt, auch über den Geheimnisdschungel gibt oder gab es mal Legenden …“, flüsterte Iro, der sich zu Max hinuntergebeugt hatte, sodass nur er ihn hören konnte. „Allerdings sind diese nicht gerade wahrheitsgemäß; du weißt ja selbst, dass Mew nicht über einen greifbaren Schatz hütet.“    
Max nickte und er erwiderte Vanes Blick, der ihn erwartungsvoll ansah. Dann nickte er ihm zu und mit überlegener Miene grinste Vane: „Im Grunde sind Erkunder auch Schatzsucher, sobald sie von so einer Legende hören! Ist jedenfalls cool von euch, dass ihr euch dieser Herausforderung stellt!“    

„Doch ihr habt Jimmy auf dem Weg dahin verloren, sagt ihr?“, gab Rose zu bedenken, die den Enthusiasmus von Vane und Shadow nicht wirklich teilen konnte. Erneut spürte Max einen Stich im Herzen und nickte.    
„Und nun haben wir die Sorge, dass Jimmy in der Wüste … und das allein…“, wollte Iro anstelle von Max erklären, doch auch ihm versagten die Worte. Er konnte es wohl ebenso nicht aussprechen, was schon Max durch den Kopf schoss. Als Max den Kopf hob, bemerkte er, wie seltsam Shadow ihn anblickte. Auch als er seinen Blick abwandte, spürte er die roten Augen des Gengars auf sich brennen.    
Dann verformte sich Shadows Körper etwas und für eine Weile waberte er wie schwarzer Nebel in der Luft. Max und Iro blickten erstaunt auf, als aus diesem Nebel allerlei an Gegenständen und frischen Lebensmitteln auf den Boden fielen.    
„Was zum …“, starrte Max auf die einzelnen Sachen, mit denen man ein ganzes Lagerhaus hätte vollstellen können. Haufenweise Äpfel und Bananen, ein großes Bündel an Stoff, das offenbar ein Zelt war, diverse Orbs und andere Ausrüstungsgegenstände lagen wie Kraut und Rüben auf dem ganzen Boden.    
„Shadows Schatten kann nicht nur Pokémon aufnehmen“, erklärte ihnen Rose und wies sowohl auf sich als auch auf die anderen. „Seht ihr irgendeinen von uns einen Schatzbeutel tragen?“
„Und die Sachen werden zudem haltbar gelagert!“, pflichtete ihr Emil bei und griff sich eine Banane vom Boden und biss in diese hinein. Vane hatte eine von zehn vollen Feldflaschen Wasser aufgenommen und trank aus dieser. Bei dem Anblick starrten sich Max und Iro an und beiden stand der Hunger ins Gesicht geschrieben – mit einem Mal kam deren Mahlzeit aus Trockenobst von vorhin so karg vor, dass es so war, als hätten sie rein gar nichts gegessen. Als Rose ihnen beiden jeweils einen ganzen Apfel und eine Banane darreichte, nahmen sie ihre diese blitzartig aus der Hand. Auch Vane reichte ihnen seine Feldflasche Wasser, aus der beide Erkunder große Schlucke nahmen. Gerade als Iro als letztes die nun leere Feldflasche vom Mund nahm, verfestigte sich Shadows Körper wieder und entschlossen blickte er zu Rose und den anderen.    
„Wohin willst du gehen?“, fragte Emil forsch, doch Shadow grinste und warf dem Team Mystery einen Blick zu: „Ich will mal sehen, ob ich dieses Panflam in der Wüste irgendwo aufgabeln kann.“    
„Was?“, rief Max und verschluckte sich beinahe an seinem Stück Banane. „Was hast du vor?“
„Na, was wohl?“, sagte Shadow enttäuscht. „Ich leere nicht einfach so meinen Körper, versteht ihr?“    
„Aber …“, warf Max völlig baff ein. „Wie… und wieso?“    
„Ich bin so schneller und ich habe so bessere Chancen, wieder hierhin zu finden. Es wird zudem gleich Nacht“, und er wies zum Himmel, der mittlerweile eine dunklere Blaufärbung angenommen hatte. „Bei Nacht bin ich noch schneller als üblich.“    
„Das stimmt!“, kommentierte Rose ehrfürchtig. „Er hatte es innerhalb weniger Stunden bei Nacht vollbracht, zur Nordwüste hin und zurück zu sausen, um das Pumpdjinn zu verfolgen!“
„Aber wirst du denn auch in der Lage sein, die ganze Schädelwüste zu durchqueren?“, warf Iro skeptisch ein und Max dachte sich, dass er an die Gefahren  dachte, die diese heimkehrten. Shadow lachte amüsiert auf:
„Bisher waren nur die Sandstürme ziemlich nervig! Wie euch gesagt wurde, machen mir die Temperaturen nicht viel aus!“    
Er griff sowohl zu einem roten Band als auch zu einem Orb am Boden, den er Rose reichte.
„Sprich meinen Namen und wirf ihn auf den Boden am nächsten Morgen! Sollte ich nahe genug sein, werde ich an dem Ort erscheinen, wo er zerspringt.“    
„Ich verstehe“, nickte Rose knapp und nahm den Appell-Orb in ihre Hufe, doch Sorge lag in ihrem Blick: „Und was, wenn du nicht in der Nähe bist?“    
„Wartet dann bis zum nächsten Abend! Nutzt den morgigen Tag, um euch auszuruhen. Geht das für euch klar, Team Mystery?“    
„Wir … jetzt warte mal!“, rief Max empört ein.      
„Es gefällt mir gar nicht, dass du so für uns entscheidest!“    
„So?“, entgegnete Shadow kühl und steckte sich sowohl das Hitzeband als auch ein paar der Äpfel, Bananen sowie eine Feldflasche an Wasser in seinen Körper wieder ein. Kritisch blickte er Max von oben bis unten an und dasselbe tat er auch bei Iro. Sein Mund verzog sich.    
„Nimm es mir bitte nicht übel, doch ihr beide seht ziemlich schlimm aus. Auch ihr solltet euch gut ausruhen, bevor ihr euch wieder in die Wüste begebt!“    
„Das hast du nicht zu bestimmen!“, erwiderte Max wütend und wollte sich aufrichten. Er und Shadow wechselten Blicke. „Wenn du losziehst, um Jimmy zu suchen, dann komme ich mit!“
Erstaunt weiteten sich die Augen des Gengars: „Also vertraust du mir nun?“    
Natür-“, wollte Max schon sagen, doch jäh hielt er inne. Aus irgendeinem Grund zögerte er und Shadow lächelte schwach: „Ich habe es mir schon gedacht. An sich kannst du mitkommen, doch wenn du mir nicht vertraust, macht es keinen Sinn, dass ich dich in meinem Schatten mitnehme. Und generell rate ich dir, dich auszuruhen. Ob du hierbleibst oder nicht, wird für Jimmy keinen Unterschied machen!“    
„Wird es sehr wohl!“, sagte Max hitzig und wandte sich an Iro. Er erwartete Unterstützung von seinem Freund, doch war er erstaunt, dass Iro offenbar über diese Sache grübelte. Als Max dann Iro drängte, blickte dieser auf und in seinem Blick lag Entschlossenheit. Als er sich aufrichtete, vermittelte er trotz seines bandagierten Armes ein imposantes Bild.    
„Vergiss nicht, weswegen wir nach Jimmy suchen, Max!“, sagte Iro im ernsten Ton. Er sprach nun direkt zu seinem Anführer und blickten diesen fest in die Augen. Max wollte erwidern, doch er sah in Iros Augen etwas, das ihn verstummen ließ. Doch Iro kümmerte es nicht.
„Du weißt, mit welchen Worten Jimmy uns verlassen hat? Du erinnerst dich, wie er sich benommen hat?“    
„Iro, müssen wir das hier …“    
„Ja, ich denke, dass du es auch von anderen hören solltest!“    
„Dass wir was hören?“, fragte Rose beklommen. Max wollte protestieren, doch Iro warf ihm einen scharfen Blick zu: „Willst du es ihnen erzählen? Oder soll ich es?“    
„Hört mal“, warf Emil beschwichtigend ein. „Es ist wohl offensichtlich, dass ihr untereinander Streit hattet. Doch das hat nichts mit uns zu tun. Wir wollen uns nicht einmischen …“    
„Sehe ich auch so“, stimmte ihm Shadow zu. Er warf einen fragenden Blick zu Iro: „Soll ich ihn dann hierherbringen, sollte ich ihn finden?“    
„Ja!“, rief Max sofort.    
„Nein!“, warf Iro hingegen ein. Max warf ihm empörte Blicke zu und Iro erwiderte diese trotzig: „Bedenke, wie du als Anführer dastehst, wenn du jemanden zurückholst, der sich sowohl dir als auch mir gegenüber respektlos verhalten hat!“    
„Und wenn schon!“, rief Max wütend und mit Tränen in den Augen.    
„Ich kann Jimmy nicht einfach draußen lassen!“    
„Das will ich auch nicht, aber deswegen soll Shadow ihn sicher aus der Wüste bringen, bevor er hier wirklich umkommt.“    
Iro warf Shadow einen Blick zu: „Das wäre nicht zu viel verlangt, oder?“    
"Ich bin mir sicher, ich könnte ihn zurück zur Nordwüste bringen, aber zu weit will ich mich auch nicht von meinen Leuten bewegen ", warf Shadow ein. "Es wäre mir eigentlich schon lieber, ich bringe euren Jimmy hierhin, sodass er mit uns zurückgehen kann, während ihr allein euren Weg fortsetzen könnt?“    
„Aber das klingt doch idiotisch!“, warf Rose kopfschüttelnd ein. „Vielleicht solltest du Jimmy hierherbringen und dann kann das Team Mystery seine Streitigkeiten klären, während wir alle nach Hause kehren können.“    
„Und was ist dann mit dem Mistsack an Pumdjinn?“, gab Vane knirschend zu bedenken. Roses Mund verzog sich so wie auch Shadows.    
„Wir würden die Spur zu dem Mistsack verlieren …“, flüsterte Shadow.    
„Am besten ihr haltet euch alle da raus!“, rief Max zum Erstaunen aller. Er hatte genug und er war wütend auf Iro, dass er vier fremden Pokémon so direkt erzählt hatte, was zwischen ihnen und Jimmy geschehen war. Doch mit Blick auf Shadow wurde ihm klar, dass dieser wohl oder übel die beste Möglichkeit darstellte, Jimmy in der Wüste auszumachen. Er und Iro waren zu erschöpft und im Vergleich zu Shadow so langsam, dass es gewiss zu spät sein würde, sollten sie überhaupt Jimmy finden können. Als er Iro einen flehenden Blick zuwarf, blieb dieser eisern, dann schloss Max die Augen, als würden ihm Worte sehr schwer fallen: „Solltest du Jimmy finden, bring ihn hierher. Wenn er dann nicht bereit zum Versöhnungsgespräch sein sollte, bitte ich euch darum, dass ihr ihn sicher aus der Wüste nehmt.“    
„Und das ist so in Ordnung für dich?“, fragte Shadow. „Du kannst immer noch gerne mitkommen … sofern du mir vertraust …“    
Max warf einen Blick auf Rose, die ihm zulächelte, als würde sie ihrer Geschichte Nachdruck verleihen. Shadow konnte man ihrer Ansicht wohl anvertrauen. Doch irgendetwas in Max‘ Körper hielt ihn davon ab. Doch es war die eigene Furcht vor einem erneuten Treffen mit Jimmy. Oder er könnte es nicht über sich bringen, einen eventuellen Leichnam zu erblicken, doch jäh schlug er diesen Gedanken aus dem Kopf.    
„Nein, ich denke, ohne mein Gewicht bist du am schnellsten und kannst Jimmy auch so schneller finden!“, schüttelte Max dann etwas dankbar den Kopf. Er nickte Shadow dann zu: „Beeil dich bitte!“    
„Keine Sorge! Und auch ihr nicht!“, wandte sich Shadow dann an seine Verbündeten. „Ich finde schon den Weg hierhin zurück … irgendwie. Notfalls bringen mich die Sandstürme hierher zurück!“    
Shadow lachte auf und Rose erwiderte es nur halbherzig, wie auch Emil. Vane hingegen stimmte mit ihm überein: „Du packst es, Boss! Da müsste mehr kommen, um dich niederzuwerfen!“    
Shadow lächelte, nickte jedem der Anwesenden zu und verschwand dann in seinem Schatten, welcher nun kreisförmig auf dem Boden lag. Und blitzartig war er verschwunden.

Max sah nur innerhalb eines Augenblinzelns, wie der Schatten über die Felsen huschte, die die Ruinen umringten. Max blickte noch ein paar Sekunden an der Stelle, als dann Rose auf ihn zutrat.
„Mach dir keine Sorgen!“, sagte sie aufmunternd. „Es würde mich nicht wundern, wenn Shadow in ein paar Stunden wieder kommt-“    
„Und gute Neuigkeiten bringt?“, fragte Max sie tonlos. Rose verstummte.    
„Ich bezweifle, dass wir das euch garantieren können“, sprang Emil ihr zur Hilfe. „Wir können jetzt nur abwarten und uns ausruhen.“    
„Ich mache uns was zu essen“, sagte Rose im Versuch, aufmunternd zu wirken und kramte diverse Lebensmittel – Eier in einem gefiederten Behälter, Gemüse sowie eine Zitrone – vom Boden und stob füllte sie in einen kleinen Topf. Auch kramte sie diverse Holzstücke sowie Reisig zusammen und wandte sich dann sachlich an Vane: „Du hast gesagt, du hast Erfahrung mit Camping? Weißt du, wie man ein Feuer anzündet?“    
Letztlich musste Emil ihnen zeigen, wie man mit Feuerstein ein kleines Feuer anfachen konnte. Es dauerte eine Weile, bis dieses auf dem Holz groß genug war, sodass darüber der Topf aufgehängt werden konnte. Vane hatte mit seinen Metallklauen das Gemüse in grobe Stücke gehackt und Rose bereitete ein paar der Eier in einer Holzschüssel zu.    
„Bevor wir losgegangen sind, habe ich sämtliches Inventar aus der Küche meiner Taverne geschafft und Shadow aufnehmen lassen.“, erklärte sie auf Max verdutzte Miene hin. „Sein Schatten ist eine wandelnde Lagerhalle, ziemlich praktisch!“    
Sie ließ etwas Planzenfett im Topf schmelzen und gab kurz darauf die Eier hinzu. Wenig später schüttete sie das von Vane gehackte Gemüse hinein und rührte mit einem Holzlöffel um. Ein wohliger Duft stieg in Form eines dicken Dampfes aus dem Topf hervor und Max spürte, wie es seinen Magen kribbelte. Rose fügte anschließend frisch gemahlenen Pfeffer sowie Salz hin zu und verteilte dann den Inhalt der Topfmenge auf mehrere kleine Holzschalen.    
„Leider reicht es nur für eine Portion pro Pokémon; und ich halte etwas für Shadow und vielleicht Jimmy zurück, wenn sie nachher schon kommen sollten…“    
Auch wenn der Gedanke an Jimmy schmerzte und Max inständig hoffte, dass Shadow ihn wirklich schnell finden würde, überwand er sich doch dazu, von dem Essen zu probieren, das Rose ihnen gekocht hatte. Wie schon bei den Brötchen hatte Max das Gefühl, selten etwas so Köstliches gegessen zu haben. Iro und so auch Vane und Emil schien es nicht anders zu ergehen. Rose lächelte breit, als sie Essenden betrachtete.    
„Ich muss sagen!“, mampfte Vane mit vollem Mund und Rose warf ihm etwas angewidertes Lächeln zu. Doch Vane sagte nichts Weiteres, sondern schmatze genüsslich weiter. Max spürte, wie sein Körper sich immer mehr zu entspannen schien, auch wenn er glaubte, die Nacht über kein Auge zu machen zu können, während Shadow noch immer unterwegs war. Eine halbe Stunde später erstaunte er alle  später mit dem Entschluss, dass er am Rande der Ruinen Wache halten wollte. Zwar gab es wohl kaum etwas zu befürchten, zumal sie zu fünft und gewiss fähig waren, andere Feinde abzuwehren. Doch etwas abseits von ihnen zu sein gab Max die Gelegenheit nachzudenken.

Während er nach draußen auf die kahle Wüste blickte, während der Sternhimmel so hell wie nie zuvor glitzerte, ließ Max alles nochmal auf sich wirken. Die Sorge um Jimmy war immer noch präsent und solange Max nichts von Shadow hörte, würde es auch so bleiben. Doch glaubte er nun einen Silberstreif am Horizont zu sehen. Er hatte es nun mit eigenen Augen gesehen, wie blitzschnell Shadow sich bewegen konnte, und er war zuversichtlich, dass dieser einen Großteil der Wüste in wenigen Stunden absuchen könnte. Doch würde er Jimmy finden können? Und wieso hat er ihm so bereitwillig die Hilfe angeboten? Aus irgendeinem Grund konnte Max seine Vorsicht gegenüber Shadow nicht fallen lassen, die aberwitzige Idee, dass all das nur eine Finte von ihm wäre, ließ ihn nicht los.    
Etwas scharrte hinter ihm und Max drehte sich schnell um. Doch er sah nur Emil, wie dieser den Hang zu ihm hinaufstieg.    
„Du erlaubst?“, fragte er kurz angebunden und Max nickte kaum merklich. Emil lehnte seinen schweren Panzer an eine querliegende Säule und blickte seitlich auf die nächtliche Wüste. Eine Zeit lang starrten beide zusammen auf diese. Max bibberte etwas, denn er hatte vergessen, ein Hitzeband anzuziehen. Er war erstaunt, wie kalt die Luft in der Wüste sein konnte. Emil hingegen ließ sich nichts anmerken, obwohl auch er kein Band trug. Vermutlich war es auch nur der Typen-Unterschied, dachte sich Max.    
„Wie sieht es eigentlich aus? Vertraust du uns?“, fragte Emil frei heraus und Max stutzte über diese Direktheit. Emil blickte ihm ins Gesicht und Max spürte, wie er um eine Antwort verlegen war. Doch Emil schien nicht sonderlich erpicht auf eine Antwort zu sein, denn schon sprach er weiter: „Ich könnte es verstehen, wenn noch misstrauisch wärst … vielleicht solltest du es auch sein …“    
„Was meinst du damit?“, fragte Max und er bekam das Gefühl, seine Laubklingen im Anschlag zu halten. Doch Emil lächelte sanft: „Wir, also Shadow und ich, sind mit der Prämisse losgezogen, euch Erkundern vom Team Mystery das Handwerk zu legen. Schließlich hatten wir es euch zu verdanken, dass wir überhaupt ins Gefängnis gewandert waren.“    
„Und wie sieht es jetzt aus?“, fragte Max zaghaft.    
Sofort ließ Emil eine seiner Kanonen ausfahren und Max sprang instinktiv zurück und hielt eine Laubklinge hoch, die in der Nacht hell leuchtete. Er fragte sich, ob die anderen von weiter unterhalb diese sahen, doch Max ließ Emil nicht aus den Augen, der ihn scharf fixierte. Dann lächelte er abermals sanft und ließ seine Kanone zurückfahren.    
„Gut gemacht, deine Instinkte sprechen für dich!“    
„Was sollen die anderen denken, falls sie es gesehen haben?“, funkelte Max ihn wütend an. Emil ruckte mit dem Kopf: „Dass ich deine Reflexe testen wollte. Was willst du denn ihnen erzählen?“    
„Dass du vielleicht durchblicken lässt, dass du und Shadow vielleicht doch noch euren Racheplan durchziehen wollt?“, antwortete Max bissig.    
Emil sagte für eine Weile kein Wort. Dann kicherte er vergnügt: „Weißt du, ich bezweifle allmählich, dass Shadow wirklich dazu im Stande gewesen wäre, diesen durchzuführen. Du hast ihn ja gesehen.“    
Max wusste, was Emil meinte. Abermals fühlte er sich mit dem zweiseitigen Bild konfrontiert, welches er von Shadow hatte. Und auch zu Emil malte er sich ein Bild, auch wenn er diesen nicht konkret deuten konnte. Er wollte schon fragen, doch Emil richtete sich wieder auf:
„Es gibt viele Pokémon, die einen mit ihren Worten täuschen. Halte dich immer für das Schlimmste bereit und du wirst aufs Neue immer wieder überrascht!“    
Mit diesen seltsamen Worten kehrte Emil zu den anderen zurück und Max blickte ihm nach: Was meinte Emil damit?

„Ich wünschte, ich könnte mehr machen!“, sagte Rose zu Iro, als Max wieder zu ihnen trat. Sie hatte sich seinen Arm gesehen und Iro sah sie skeptisch an. Rose hatte ihm ein Glasbehältnis mit einer weißen Flüssigkeit drinnen gegeben, die Iro nun im Licht des immer schwächer werdenden Feuers begutachtete.    
„Ist das … Milch?“, fragte er fasziniert und etwas angeekelt zugleich. Rose stieß ihn unsanft gegen die Schulter: „Keine Vorbehalte gegenüber Milchgetränke anderer Pokémon!“    
„Es ist nur so …“, gab Iro zu Bekennen und lächelte sie schief an, „die Milch kommt von dir …“
„Und?“, erwiderte Rose schnippisch. „Gewiss haben sich deine und meine Vorfahren auch von der Milch von Pokémon ernährt, wenn sie diese zur Verfügung hatten.“    
„Mag sein“, sagte Iro unverändert wenig überzeugt. „Doch das waren bestimmt wilde Pokémon. Doch wenn es von dir kommt …“    
„Meine Güte, stell dich nicht so an! Ich bin bereit, meine Milch mit dir zu teilen, um deinem Arm schnelleren Knochenwuchs zu ermöglichen. Was ist daran verkehrt?“    
„Du hörst also nicht, wie komisch sich das anhört?“, fragte Iro verdutzt. Rose schüttelte den Kopf.
Irgendetwas an diesem Bild brachte Max fast dazu zu lachen und er konnte es sich nicht erklären, woran es lag. Belustigt sah er, wie Iro widerwillig das Glas mit Milch an seinen Mund ansetzte und dann die Flüssigkeit in einem Zug trank. Vane, der gespannt zugesehen hatte, brüllte auf vor Lachen: „Jetzt ist Rose quasi in dir drin!“    

„Halt die Klappe!“, fauchte Iro und warf das leere Glas zu ihm, worauf dieses an seinem stählernen Körper zerschellte.    
„Hey…“, sagte Rose bedrückt, während sie die Scherben aufsammelte. All das amüsierte Vane noch mehr und kugelte sich auf dem Boden. Ein mahlendes Geräusch ertönte und ein wütendes Brummen echote aus dem Panzer von Emil, in dem er sich zurückgezogen hatte, um sich etwas auszuruhen: „Ruhe da draußen!“    
„Verzeihung, Emil“, japste Vane und versuchte sich wieder einzukriegen. Iro schauerte noch immer etwas über das Milchgetränk, doch seine Miene wich begeisterter Freude, als er auf seinen Arm blickte.    
„Ich glaube, es wirkt!“, sagte er grinsend und bewegte leicht seine rechte Schulter, so gut es mit der Bandage ging. „Fühlt sich schon etwas besser und vor allem fester an!“    
„Siehst du? Ganz gleich, woher es kommt, Medizin ist Medizin!“    
„Oder aus wem es kommt!“, prustete Vane und lachte wieder laut auf. Ein Schauer Wasser goss sich sich über ihn und während Vane prustete, sah Max, wie Emils Kanone wieder in seinen Panzer zurückfuhr.    

„Ist es seltsam zu sagen, dass ich diese Truppe ungern mit einer anderen tauschen würde? Trotz ihres Humors?“, fragte Rose und wandte sich dabei an Max. Dieser blickte vom nassen Vane zu Emil und er konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Er zuckte mit den Schultern und Rose schien dies als Antwort von Max zu genügen. Rührselig blickte sie zu den beiden.    
„Obwohl ich wusste, dass auch Emil gesucht wurde, hatte ich kaum Angst, sobald ich erkannt hatte, wie sehr sich Shadow und er um Vane kümmerten, als dieser vergiftet war.“
„Hast du dir nicht gedacht, dass sie Vane nur dabei haben wollten, damit sie uns besser erledigen können?“, fragte Max sie. Sie dachte eine Weile nach, dann schüttelte sie den Kopf: „Hätte das in dem Moment einen Unterschied gemacht? Vane war vergiftet und ich hatte die Mittel, ihn davon zu heilen. Es war klar gewesen, was ich zu tun hatte!“    
„Jedes Pokémon verdient Hilfe, wie es scheint …“, sagte Max leise und Rose pflichtete ihm bei. „Es ist ein schwieriger Kodex, gewiss gibt es diverse Typen, deren Taten einfach unverzeihlich sind. Und ich würde mich sehr darin herausgefordert fühlen, meinen hippokratischen Eid auf sie anzuwenden.“    
„Deinen was?“, fragte Iro, der neugierig mitgehört hatte. Rose lächelte mit gewichtiger Miene.
„Das Gelöbnis aller Ärzte, jedes Pokémon zu heilen, das medizinische Hilfe erfordert. Zumindest habe ich darüber gelesen und ich finde ihn schon recht normgebend. Aber ich keine Ärztin oder Heilerin an sich, von daher-“    
„Machst du Witze, Rose?“, warf Vane ein, der ebenso trotz seines Lachanfalls zuhören konnte.
„Du bist keine Heilerin? Hallo?“    
„Es stimmt doch!“, wehrte sich Rose entrüstet. „Ich habe nie die offizielle Ausbildung gemacht noch war ich in der Lehre von einem anerkannten Arzt. Nur so wird man zur Heilerin.“    
„Unsinn!“, warf Vane ein und richtete sich auf. Rose sah ihn mit großen Augen an.    
„Du wendest Wissen an, das du dir selber beigebracht hast. Mit der Erfahrung kommt die Expertise. Und das ist auch eine coole Profession, die damit einhergeht!“    
„Lieb von dir, das zu sagen“, sagte Rose mit einem sanften, schwachen Lächeln. Doch andere Mediziner würden dir widersprechen.“    
„Und wenn schon!“, rief Vane laut und Emil streckte genervt seinen Kopf aus dem Panzer. Doch er verzichtete auf einen weiteren Wasserstrahl, als er hörte, worüber sie sprachen. Vane deutete Iros rechten Arm: „Du hast vielleicht unkonventionelle Heilmethoden! Doch du schaffst es trotzdem als Normal-Pokémon dafür zu sorgen, dass der kaputte Arm dieses Impergators hier wieder heranreift.“    
„Das ist nicht so, wie es funktioniert“, wollte Rose einwerfen, doch Vane schnitt ihr in seinem Eifer das Wort ab.    
„Du hast auch mich mit ganz einfachen Mitteln von einer schwerwiegenden Vergiftung geheilt!“    
„So schwer war die jetzt auch nicht-“    
„Tu mir bitte einen Gefallen Rose und hör auf dich so runterzureden!“, rief Emil laut und seine Arme und Beine tauchten aus seinem Panzer hervor. Er schritt auf sie zu und sah ihr eindringlich in die Augen. Rose errötete und blickte verlegen zu ihm hoch.    
„Du bist eine gute Heilerin, und das weißt du! Wenn wir ein Erkundungsteam wären, hätten wir dich sehr gern als Heilerin dabei!“

Eine seltsame Stille legte sich über sie. Rose blickte Emil lange an, bis sich ihre Augen mit Tränen füllten. Sie vergrub das Gesicht in ihren Hufen und schluchzte. Doch es war kein Schluchzen wie das, was Max zuvor von sich gegeben hatte. Statt Qualen hörte er Dankbarkeit und Freude aus Rose hervorquellen wie eine aufgebrochene Quelle. Vane blickte von Emil zu Rose, dann brummte er immer lauter auf, bis er einen erregten Schrei von sich gab: „Mensch, das ist eine sehr coole Idee, Emil!“    
„Was?“, fragte dieser und blickte irritiert zu Vane, der erregt seinen Stahlfinger auf ihn deutete.
„Wir gründen ein Erkundungsteam! Ein richtiges! Kein Anti!“    
„Das war nur hypothetisch gesprochen!“, fuhr Emil das Stolloss sofort an, das sich kaum halten sollte.
„Shadow und ich werden wahrscheinlich schon überall im Land gesucht. Es gibt für uns keine Chance, je offiziell ein Erkundungsteam gründen zu können.“    
„AHA!“, rief Vane so laut aus, dass alle zusammenzuckten. Zusammen blickten sie irritiert Vane an, der ungläubig von einem zum anderen blickte.    
„Du hast nicht gesagt, dass du es selber nicht willst!“, schloss das Stolloss siegessicher und grinste Emil an, der den Mund öffnete, aber nichts sagte. Es war offensichtlich, dass er soeben überrumpelt wurde. Rose, die noch immer was schniefte, wandte sich an Vane: „Aber Emil hat Recht. Da er und Shadow gesucht werden, wird es uns versagt bleiben, je offiziell ein Erkundungsteam gründen zu können.“    
„Dann sind wir halt ein inoffizielles Erkundungsteam! Wer braucht schon uncoole Behörden!“, rief Vane begeistert und wandte sich an Max und Iro: „Was haltet ihr von der Idee, Team Mystery?“    
„Wir … also …“, versuchte Max zu antworten, der nicht weniger perplex über diesen plötzlichen Vorschlag. Doch erneut meldete sich Rose zu Wort: „Wir müssten erstmal abwarten, was Shadow dazu sagt.  Vielleicht will er kein Team gründen, jetzt wo er von der Rache an das Team Mystery absieht.“    
Bei den Worten wechselten Emil und Max rasche Blicke und schätzten sich einander ab. Emils Mund zuckte leicht.    

„Und so ein Erkundungsteam braucht auch einen Namen“, warf Emil dann an Vane gewandt ein. „Es dürfte anstrengend sein, dass wir uns auf einen Namen einigen-“    
„Sternenjäger!“, rief Vane. Vier verdutzte Blicke, vor allem die von Emil und Rose, schauten ihn an.    
„Sternenjäger?“, sagte Rose verdattert. „Warum denn gerade der Name?“    
Vane antwortete nicht direkt. Er entfernte sich etwas von ihnen und vollführte einen seltsamen Tanz auf. Es waren stoßartige, seltsame Bewegungen, die bei einem stählernem Pokémon wie ihm recht grotesk wirkten. Und während er diese vollführte, begann er laut vorzutragen:

Durch die Höhlen unter Tage
Oder auf dem hohem Berg,
Laufen wir, sobald wir sagen:
´Heute schaffen wir das Werk!´

Haben noch nicht viel erkundet.
Nur gemeinsam sind wir was.
Und ist einer auch verwundet,
Wissen wir: Wir schaffen das.

Wir sind welche von den Harten,
Retten jeden, der uns ruft.
Ihr braucht nicht mehr lang zu warten,
Habt das beste Team gebucht.

Per aspera ad astra
- Team Sternenjäger -“

„Wirklich? Du hast schon eine Art Slogan?“, warf Emil peinlich berührt ein. Vane strahlte ihn an.
„Was heißt den Per aspera ad astra?“, fragte Rose verwirrt und Vane strahlte auch sie an.
„Durch das Raue zu den Sternen! Und ich finde, dass passt zu uns ganz besonders gut! Ein neues aufstrebendes Erkundungsteam, das sich selbst durch die widrigsten Umstände kämpft. Sei es eine erbarmungslose Wüste oder uncoole Behörden. Uns kann nichts aufhalten. Wir streben danach, zu den Besten zu gehören. Wir greifen förmlich nach den Sternen. Daher der Name: Team Sternenjäger!“

„Ziemlich gute Idee, muss ich schon sagen!“, ertönte eine Stimme hinter Max, Iro, Rose und Emil. Vane strahlte deren Urheber an und sie wandte sich um. Shadow stand breit grinsend im Halbschatten und blickte die fünf Pokémon.    
„Dir gefällt also die Idee ein Erkundungsteam zu gründen, Boss?“, fragte Vane.
Shadow lächelte schief: „Meine einzige Sorge wäre, ob es nicht ein Affront für diverse Erkundungsteam darstellen würde, wenn es ein Erkundungsteam gäbe, wo zwei Verbrecher Mitglieder wären.“    
Max spürte, dass seine Meinung gefragt wurde, doch es gab in dem Moment Wichtigeres zu wissen. Jäh richtete sich Max auf und sah Shadow ernst in die Augen: „Und?“    

Eine Weile lang war Shadows Gesicht ausdruckslos. Und obwohl dieses dann ein Lächeln andeutete, spürte Max, dass etwas nicht stimmte. Auch bemerkte er, dass Shadow ein rot-blau umrandetes Auge erhalten hatte, als hätte etwas oder jemand ihm mit einem Faustschlag dieses verpasst. Auch den anderen blieb es nicht unbemerkt.    
„Wer hat dir das angetan, Boss?“, rief Vane wütend auf. Shadow aber winkte ab.

Er wandte sich ernst an Max: „Die gute Nachricht, ich habe ein Panflam in der Wüste antreffen können. Es befindet sich in reizender Gesellschaft. Die hat mich auch als entflohener Verbrecher erkannt und wollte mich dingfest machen. Sie glaubte wohl, ich wollte das Panflam entführen, als ich es gesagt habe, dass ich es mit seinen Freunden wieder vereinen wolle“    
„Und dann?“, fragte Iro drängend, doch Max fiel bei Shadows Wortwahl etwas Seltsames auf: „Wieso sprichst du von einem -es-? Du weißt doch, dass unser Freund Jimmy heißt!“    
„Die Frage ist … war das wirklich euer Freund Jimmy?“, entgegnete Shadow tonlos und sah Max und Iro eindringlich an, die verwirrt zurückblickten.
„Denn als ich dem Panflam erklärte, dass Max und Ironhard mit ihm reden wollen, hat dieses nur gesagt: Wer ist das? Ich kenne die beiden nicht!“
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