Das perfekte Gefäß
von Yavia
Kurzbeschreibung
Der Wahnsinn einer Motte. Ein rettendes Gefäß aus Void. Fünf Ritter gehen ihrer eigenen Wege und viele der unvollkommenen Gefäße fliehen mit fremder Hilfe aus dem Abyss. Der Untergang Hallownests aus der Sicht von Dryya und der Weißen Dame.
GeschichteFreundschaft / P12 / Gen
22.11.2020
19.12.2020
5
11.932
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22.11.2020
2.639
Kapitel 1
Ein Plan für Hallownest
Die Weiße Dame stand auf dem Balkon bei Lurien und sah auf die Stadt „Herz von Hallownest“ hinunter. Als hohes Wesen hatte sie die Pflicht, Hallownest zu helfen. Aber sie wusste nicht wie.
Seit der Pale King seinen Platz als König und als Herrscher über Hallownest eingenommen hatte, hatte das Land sich verändert. Vieles war erneuert worden, besser, schneller und sauberer. Wenn sie nur an die Zustände in der Stadt zurück dachte. Furchtbar war das gewesen. Aber das war vorbei. Die Wege waren nun sauber, es gab eine Trennung zwischen dem stinkenden Abwasser und der Stadt, eine verschlossene Luke. Den Reichen ging es gut, Arme gab es kaum, Reisende waren sicher dank Uun und seinem Gefolge und sogar die Motten halfen dem neuen System.
Sie beteten den Pale King an.
Nicht mehr die Radiance.
Keiner betete mehr die Radiance an.
Sie war vergessen.
Aber die Radiance wollte nicht vergessen werden. Sie tauchte in den Träumen auf. Sie befiel die Einwohner im Schlaf und machte sie verrückt, gewalttätig oder hilflos. Zu viele standen lethargisch herum ehe sie dem Wahnsinn verfielen. Das Licht der Radiance strahlte aus ihren Augen in einem orangen Glühen und sie waren nicht mehr Herr über sich selbst. Konnten die Käfer nicht sehen, wie bösartig die Radiance war, wenn man ihr die Aufmerksamkeit nahm? Vielleicht konnten sie es sehen, aber sie konnten sich nicht wehren, denn im Traum waren sie ungeschützt und aus dem Traum gelangte die vergessene Seele von Radiance zurück nach Hallownest.
Wir müssen sie aufhalten, hatte der Pale King gesagt. Und dann waren die Experimente gestartet.
Was konnte das Licht besiegen? Void? Das, was die Bewohner vor dem Pale King, weit vor der Radiance angebetet hatten? Zumindest konnte es verarbeitet werden. Der Pale King konnte Wesen daraus herstellen. Wir müssen ein Gefäß erschaffen, worin wir die Radiance einschließen, hatte er gesagt.
Ein Gefäß aus Void.
Die Weiße Dame seufzte und drehte sich herum. Nur kurz sah Lurien sie an und neigte den Kopf, die einzigartige Maske. „Alles in Ordnung, eure Hoheit?“
Sie schüttelte leicht den Kopf und ging zum Fahrstuhl. „Ich werde sehen, ob der König etwas erreicht hat.“
Als sie ihn in seiner geheimen Kammer besuchte, brütete der Pale King über Ideen. Hinten in der Ecke hockte das Wesen aus Void, das er erschaffen hatte. Es hatte einen Namen, es hieß Nosk. Heute sah es mehr wie eine Spinne aus und die Weiße Dame versuchte sich zu erinnern, ob es gestern auch schon so viele Beine gehabt hatte. Es merkte auf, als sie hereinkam, kauerte sich wieder nieder und nestelte an einer Maske herum, hielt sie sich vor das Gesicht und senkte sie wieder. Nosk schien einen eigenen Willen zu haben, ein Interesse. Aber es kümmerte Nosk nicht, was der König tat. Zumindest nicht momentan.
„Bist du einer Lösung auf der Spur?“, fragte sie leise, trat von hinten an ihren Gatten heran.
Er schüttelte den Kopf und stützte sich auf dem Tisch ab, Zeichnungen, Gussformen und Rüstungen lagen überall im Raum herum. „Ich kann das Void zwar formen, aber … es wird kein Gefäß.“
Sie sah traurig zur Seite und seufzte leise. Er sah zu ihr hoch.
„Void ist die Lösung, aber ich weiß nicht wie.“
Der Pale King hob die Hand zu einer Faust vor seine Brust und ging nachdenkend in dem langen Raum herum. „Es kann das Licht ersticken, es kann sie fangen.“ Er blieb stehen, blickte eine große Form an, die geschlossen war. „Eine Hülle aus Void …“
Er öffnete die Form. Darin war ein komplett schwarzes Wesen mir vier Armen und zwei Beinen. Die Weiße Dame zog ihre Wurzeln schreckhaft an sich heran und trat leicht zurück.
Das Wesen zitterte und fiel aus der Form, landete schlapp und Panzerlos auf dem Boden. Der Pale King blieb bei ihm stehen.
„Steh auf“, sagte er.
Das Wesen mühte sich auf die Beine zu kommen. Schlitterte dabei aus, suchte Halt mit den Händen und schaffte nur, hochzuschauen.
„Steh auf!“, befahl er, doch das Wesen gelangte nicht auf die Füße. Er hob die Hand unter dem weißen Gewand hervor und schlug nach dem Wesen.
Die Weiße Dame zuckte zusammen. Das Wesen fiel zurück auf den Boden.
„Steh auf, befehle ich dir!“, forderte der Pale King. Das Wesen versuchte weiterhin, aufzustehen, doch schaffte es nicht. Der König ging an ihm vorbei, sah auf die Tafeln und stöhnte. „Eine Hülle aus Void...“, sprach er nachdenklich. Die Weiße Dame beobachtete das Wesen auf dem Boden und schluckte.
Leise ging sie hinaus.
Hegemol, Dryya und Ogrim lachten während Ze'mer sich im Kreis drehte und sich dann weit zur Seite beugte.
„Na, und dann fiel das Monstrum um und war tot“, endete Ze'mer.
Ogrim lachte laut und schlug sich die Hände auf die Schenkel. „Du hast Tekal so fest geschlagen, dass sie rotierte wie ein Kreisel?!“
Ze'mer nickte heftig. „Frag Isma.“
„Und das nur, weil sie eine Blume zerstört hat?“, fragte er nach, beugte sich leicht vor. Sein weißer Panzer schimmerte im Licht der kleinen Lampen auf dem Platz. Die leuchtenden Käfer im Inneren flatterten langsam von einer Seite zur Andern, gefangen in einer Glaskugel. Ogrims strenger Geruch zog Dryya in die Nase.
„Die Blumen Serenes sind einzigartig“, sagte Ze'mer und zog eine graue zerrupfte Blume aus dem bodenlangen Umhang. Sie hielt sie sanft in den Händen. „Sie sind weiß wie das strahlende Licht, doch nur ein Hieb oder die Fahrt mit dem Hirschkäfer kann sie zerbrechen. Che' hat nicht viele davon, doch ich werde sie für meine große Liebe aufheben.“
„Große Liebe?“, fragte Ogrim neckend nach. „Hast du da was am Laufen?“
Ze'mer grinste breit und ihre Fühler neigten sich nach hinten. „Das sagt Che' nicht.“
„Och, komm schon!“, drängelte Ogrim.
„Erst wenn du deinen Nagel vom Griff wirfst, ihn dreimal rotieren lassen kannst und ihn am Griff wieder fängst.“
Er lachte, zog seine Waffe und tat so, ließ es aber bleiben. Sie war recht lang, so lang wie Dryyas, und das könnte tatsächlich schwierig werden.
„Aber wie ist die Blume denn kaputt gegangen?“, unterbrach Dryya.
„Das Monstrum ist gekommen und hat nach che' geschlagen. Puff, da war sie kaputt. Che' hatte nicht damit gerechnet. Che' hatte die Blätter betrachtet und an Serene gedacht.“
„Und Tekal war aufgewacht und dann durchgedreht?“, fragte Hegemole mit seiner sanften Stimme die ungewöhnlich war für einen Käfer seiner Statur. Wieder nickte Ze'mer.
„Und sie war vorher ganz normal?“, fragte Hegemole nochmals nach. Seine gewaltigen Hörner ragten über alle Beteiligten heraus und waren Spitz wie die Zacken, die um den Weißen Palast aufragten. Das Symbol des Königs waren vier Zacken, Hegemole hatte zwei.
„Isma hat das Monstrum noch abends zuvor gesehen“, sagte Ze'mer, zupfte vorsichtig an der Blume, wie um sie zurück ins Leben zu erwecken.
„Nenn sie doch nicht Monstrum“, warf Dryya ein.
„Die Infektion hat ein Monstrum aus Tekal gemacht.“ Ze'mers Stimme war kurz fest und entschlossen. Sie blickte Dryya streng an, senkte dann die Hand mit der Blume und neigte sich nieder. Selbst ihre aufrechten Fühler sanken nieder. Sofort wieder wirkte sie traurig. Der Verlust der Blume musste ihr stark zu schaffen machen, dachte Dryya.
„Wo ist Isma überhaupt?, wollte Hegemole wissen.
„Auf der Brücke“, gab Dryya Antwort und sah wie er hinüber. Die lange Brücke lag erleuchtet da, viele Lampen zierten ihre Brüstung. In der großen Höhle, in der der weiße Palast lag, war es zwar finster, aber hier wo das Licht war, war es hell und mächtig.
Hegemole legte den Kopf schief, konnte Isma weiter hinten erkennen. Die weiße Rüstung zeichnete sich nicht sehr deutlich in der weiß erleuchteten Umgebung ab, dennoch war ihre kleine Gestalt mit dem Blätterrock und der Knospe als Helm sehr gut zu erkennen. Sie stand still da, auch sie wirkte traurig auf Dryya.
„Nicht, dass die Trauerweide dort runter fällt!“, spottete Hegemole und Ogrim stieß ihn gegen den dicken, runden weißen Panzer. „Hey!“
Dryya fragte sich, warum Isma traurig sein konnte. Sie hatte einen lustigen Freund, der zwar etwas streng roch, aber sich hier sofort für sie einsetzte. Auch, wenn Isma das sicher allein schaffte, ihre Ehre zu verteidigen. Ob sie traurig wegen Tekal war? Ze'mer sah sie kurz an und brach zu Isma auf.
Dryya drehte den Kopf und blickte auf den Palast. Jemand kam. Sie straffte sich sofort und fasste nach den Zweien, die sich bereits hin und her stießen, um sie zu stoppen. Nun erkannte sie auch, wer kam.
„Die Königin!“, zischte sie, da die beiden nicht aufhörten. Sie stoppten sich, richteten sich in kriegerischer Haltung auf und verneigten sich alle drei als die Weiße Dame näherkam.
Die Weiße Dame hatte die Ritter beobachtet und war bald bei ihnen angekommen. Alle drei verneigten sich vorschriftsmäßig, mit korrekter Haltung, aber die Königin fragte sich, was sie für Scherze gemacht hatten. Hatten sie über die Infektion gesprochen? Hatten sie eine Idee für den Pale King und sprachen sie nicht aus, da es ihre Höflichkeit verbot?
Sie wusste nicht, was die Lösung war, sie sah ihn nur noch in dieser geheimen Kammer, in der er schreckliche Wesen formte. Den Kopf sorgenvoll geneigt ging sie an den Kingsmoules vorbei mit ihren Sensen. Sie und die kleinen fliegenden Geschöpfe waren mittlerweile überall im Palast. Dryya erwartete die Königin in angemessener Verbeugung, pflichtbewusst, wie immer.
„Lass uns hier fortgehen, es grämt mich, dass er erfolglos bleibt. Es grämt mich, was er erschafft.“ Dryya verbeugte sich nochmals und ging voran. Die Weiße Dame sah aus dem Augenwinkeln wie Hegemole und Ogrim sich Blicke zuwarfen. Die Blicke waren nicht orange, bemerkte sie erleichtert.
Es gab eine Hirschkäfer Bahn, damit sie schnell in ihren Rückzugsort gelangen konnte. Das Moosvolk hatte das Gebiet der Königin geschenkt und es war ein wunderschöner Garten geworden, mit kleinen Dornenbüschen, üppigen Blumen mit süßem Duft und Gärtnern des Moosvolks. Die Fenster, Wände und Arkaden waren nach dem neuen Baustil gestaltet, den der Pale King auch in Herz von Hallownest bauen ließ. Hier war ein ruhiger Randort der hektischen Stadt. Eine Stadt, die ihren König nie sah und ihm mit Hilfe von Staturen huldigte.
Die Weiße Dame brauchte ein wenig Ruhe, ehe sie ihn morgen nochmals fragen wollte, ob er eine Lösung hatte. Denn erneut waren einige der Gärtner verrückt geworden und Dryya tötete die Angreifer gefasst und präzise. Es musste eine Lösung dafür geben. Eine Lösung für den Wahnsinn, der aus ihnen tropfte wie eine Infektion.
„Wir werden die Gefäße erschaffen“, begrüßte sie am nächsten Vormittag der Pale King. „Ein Gefäß von zwei höheren Wesen.“
Die Weiße Dame blinzelte ihn verwirrt an. Das neue Wesen von gestern stand in der Ecke und formte die Hände zu Klauen und wieder zurück. Es grinste dabei genauso wahnsinnig wie die Geschöpfe Hallownests die ihren Verstand an die Radiance verloren hatten. Ein Blick herum offenbarte ihr mehrere Helme für Kingsmoulds, Sicheln als Waffen und eine Tafel auf der Notizen standen.
„Wo ist Nosk?“, fragte sie, als sie es nirgendwo entdeckte.
„Weg“, sagte er nur. Sie sah ihn von der Seite her fragend an. „Weggelaufen. Nosk kann eine andere Gestalt annehmen, das Void nach seinem Willen formen. Er ist ein Jäger und er jagte Kingsmoulds, als ich ihn zuletzt sah. Er sah ihm ein wenig ähnlich, hatte seinen Helm auf.“
„Nosk ist ein er?“
„Ähm, ja“, gab der Pale King nur von sich. Die Wesen aus Void hatten kein Geschlecht. „Ich denke, es war ein er.“
„Aha“, gab die Weiße Dame verstehend von sich. Er schien das entschieden zu haben, nachdem Nosk ein Verhalten hatte.
„Nun...“, erregte der Pale King ihre Aufmerksamkeit zurück und ging langsam einen Kreis im Raum. „Ich habe eine Idee. Wir sind beides hohe Wesen. Void allein funktioniert nicht als Gefäß. Ich habe die Moulds gemacht, die in einer Rüstung stecken, doch keines davon kann etwas in sich aufnehmen. Das dort ist reines Void doch auch es kann nichts aufnehmen.“ Er zeigte auf das Wesen, das noch immer die Hände zu Klauen formte und gestern kaum laufen konnte. „Es fehlt die Hülle.“
„Was meinst du damit, mein Wyrm?“, fragte sie verängstigt, was nun kommen sollte.
Er kam bei ihr an und fasste ihre Wurzelhand. „Du und ich werden sie erschaffen. Die Hüllen.“
Sie öffnete den Mund „Wie?“
„Du gebärst sie, wie Kinder, aber sie werden nicht zu Kindern heranwachsen, sondern zu Gefäßen, gefüllt mit Void mit dem sich die Hülle verbindet. Sie werden ein Gefäß aus Gott und Void.“
Sie sah ihn sprachlos an. Sie sollte Kinder gebären, die … ausgehöhlt wurden?
„Aber...“, begann sie abgeneigt. „Ist das dein Plan? Wieviele sollen es denn sein?“
Er ließ sie los, hatte ihr Unbehagen bemerkt und ging auf und ab. „Ich weiß, es hört sich schlimm an, aber es ist für das Wohl von Hallownest. Hallownest soll ewig bestehen, doch es ist in Gefahr unterzugehen.“
„Wieviele?“, fragte sie etwas gefasster nach.
„Bis eines perfekt ist.“
Die Weiße Dame schloss die Augen und öffnete sie wieder. „Kein Preis zu hoch“, sagte sie leise.
„Kein Preis zu hoch“, antwortete er.
Sie gingen in das Schlafgemach und vereinigten sich in einem Akt der Liebe. Nun konnte sie gebären soviel sie sie wollte. Sie war angefüllt mit seinem Erbgut und begann zu produzieren.
Gemeinsam gingen sie aus dem Palast um einen Ort unterhalb zu erreichen, einen Ort, an dem ihr Experiment ungestört sein konnte. Es war dunkel hier, erdrückend und Void sammelte sich in kleinen Teichen und Pfützen und es schwappte aus den Ritzen. Hier hatte er es also her, das Void für seine Versuche.
Sie gebar eine Schar von kleinen Eiern, aus denen Kinder schlüpfen würden. Die Eier legte der König in Void ab, das sich mit den Schalen verband und das innere mit Void durchtränkte. Die Weiße Dame hatte ihre Hände wie zum Selbstschutz an ihre Brust gedrückt und sah die vielen Nachkommen an. Alle zum Tode verurteilt.
„Nicht zum Tode, zur Leere. Keine Gedanken, keine Gefühle, keine Erinnerungen, vollkommen leer. Nur so könne sie die Radiance aufnehmen und nicht von ihr manipuliert werden.“ Der Pale King stand neben ihr und sah auf die reichliche Brut, ertränkt in Void.
Nicht Tod, nein, schlimmer als das, leere Gefäße, untot.
Der Pale King betrachtete sein Werk und begann zu formulieren:
„Keine Gedanken zu denken
Keinen Willen zu brechen
Keine Stimme um leidend zu schreien
Geboren von Gott und Void
Du sollst das blendende Licht binden, das ihre Träume heimsucht
Du bist das Gefäß
Du bist der Hollow Knight“
Die Weiße Dame sah zu ihrem Mann und dann wieder auf das Void, das alles verschlang.
Es drängte sie, diesen Ort zu verlassen und sie stieg den langen Pfad hinauf. Der Pale King folgte ihr und zerstörte die Plattformen bis auf ein Minimum.
„Warum tust du das?“
„Das Gefäß muss stark sein. Es muss es allein schaffen, hier hoch zu kommen. Allein...“
„Aber, muss es nicht einen Willen haben, wenn es hier herauskommen möchte?“
Der Pale King blieb stehen, den langen Nagel in der Hand, und sah sie an. „Überlebenswillen, ja, aber nicht mehr. Kein Wille aus Berechnung, nur Selbsterhaltung.
Die Weiße Dame sah den weiten Weg nach unten, dicke Dornen wuchsen aus den Seiten der Plattformen, auf den Unterseiten, den Oberseiten, nur winzige Trittflächen blieben frei. Was für ein schrecklicher Parcours.
Als sie oben den Metallsteg erreichte, sah sie nochmals hinab. Void hatte jedes Ei bedeckt, ein Meer von schwarzen Kugeln. Sie schluckte und trat zur Tür hinaus. Dryya stand etwas abseits, wo sie warten sollte und auch tat und verbeugte sich als sie näher kam. Ihr gegenüber stand Hegemol, der mit dem König hier war. Er verbeugte sich ebenso. Neben ihr war eine große Platte, die sie nutzen wollten, um die Brutstätte zu verschließen. Später.
„Gehen wir“, sagte die Königin dünn, Dryya bemerkte, das etwas schlimmes passiert war, doch ihre Höflichkeit verbot es ihr, die Königin anzusprechen. Sie folgte ihr zur Hirschkäferbahn.
Ein Plan für Hallownest
Die Weiße Dame stand auf dem Balkon bei Lurien und sah auf die Stadt „Herz von Hallownest“ hinunter. Als hohes Wesen hatte sie die Pflicht, Hallownest zu helfen. Aber sie wusste nicht wie.
Seit der Pale King seinen Platz als König und als Herrscher über Hallownest eingenommen hatte, hatte das Land sich verändert. Vieles war erneuert worden, besser, schneller und sauberer. Wenn sie nur an die Zustände in der Stadt zurück dachte. Furchtbar war das gewesen. Aber das war vorbei. Die Wege waren nun sauber, es gab eine Trennung zwischen dem stinkenden Abwasser und der Stadt, eine verschlossene Luke. Den Reichen ging es gut, Arme gab es kaum, Reisende waren sicher dank Uun und seinem Gefolge und sogar die Motten halfen dem neuen System.
Sie beteten den Pale King an.
Nicht mehr die Radiance.
Keiner betete mehr die Radiance an.
Sie war vergessen.
Aber die Radiance wollte nicht vergessen werden. Sie tauchte in den Träumen auf. Sie befiel die Einwohner im Schlaf und machte sie verrückt, gewalttätig oder hilflos. Zu viele standen lethargisch herum ehe sie dem Wahnsinn verfielen. Das Licht der Radiance strahlte aus ihren Augen in einem orangen Glühen und sie waren nicht mehr Herr über sich selbst. Konnten die Käfer nicht sehen, wie bösartig die Radiance war, wenn man ihr die Aufmerksamkeit nahm? Vielleicht konnten sie es sehen, aber sie konnten sich nicht wehren, denn im Traum waren sie ungeschützt und aus dem Traum gelangte die vergessene Seele von Radiance zurück nach Hallownest.
Wir müssen sie aufhalten, hatte der Pale King gesagt. Und dann waren die Experimente gestartet.
Was konnte das Licht besiegen? Void? Das, was die Bewohner vor dem Pale King, weit vor der Radiance angebetet hatten? Zumindest konnte es verarbeitet werden. Der Pale King konnte Wesen daraus herstellen. Wir müssen ein Gefäß erschaffen, worin wir die Radiance einschließen, hatte er gesagt.
Ein Gefäß aus Void.
Die Weiße Dame seufzte und drehte sich herum. Nur kurz sah Lurien sie an und neigte den Kopf, die einzigartige Maske. „Alles in Ordnung, eure Hoheit?“
Sie schüttelte leicht den Kopf und ging zum Fahrstuhl. „Ich werde sehen, ob der König etwas erreicht hat.“
Als sie ihn in seiner geheimen Kammer besuchte, brütete der Pale King über Ideen. Hinten in der Ecke hockte das Wesen aus Void, das er erschaffen hatte. Es hatte einen Namen, es hieß Nosk. Heute sah es mehr wie eine Spinne aus und die Weiße Dame versuchte sich zu erinnern, ob es gestern auch schon so viele Beine gehabt hatte. Es merkte auf, als sie hereinkam, kauerte sich wieder nieder und nestelte an einer Maske herum, hielt sie sich vor das Gesicht und senkte sie wieder. Nosk schien einen eigenen Willen zu haben, ein Interesse. Aber es kümmerte Nosk nicht, was der König tat. Zumindest nicht momentan.
„Bist du einer Lösung auf der Spur?“, fragte sie leise, trat von hinten an ihren Gatten heran.
Er schüttelte den Kopf und stützte sich auf dem Tisch ab, Zeichnungen, Gussformen und Rüstungen lagen überall im Raum herum. „Ich kann das Void zwar formen, aber … es wird kein Gefäß.“
Sie sah traurig zur Seite und seufzte leise. Er sah zu ihr hoch.
„Void ist die Lösung, aber ich weiß nicht wie.“
Der Pale King hob die Hand zu einer Faust vor seine Brust und ging nachdenkend in dem langen Raum herum. „Es kann das Licht ersticken, es kann sie fangen.“ Er blieb stehen, blickte eine große Form an, die geschlossen war. „Eine Hülle aus Void …“
Er öffnete die Form. Darin war ein komplett schwarzes Wesen mir vier Armen und zwei Beinen. Die Weiße Dame zog ihre Wurzeln schreckhaft an sich heran und trat leicht zurück.
Das Wesen zitterte und fiel aus der Form, landete schlapp und Panzerlos auf dem Boden. Der Pale King blieb bei ihm stehen.
„Steh auf“, sagte er.
Das Wesen mühte sich auf die Beine zu kommen. Schlitterte dabei aus, suchte Halt mit den Händen und schaffte nur, hochzuschauen.
„Steh auf!“, befahl er, doch das Wesen gelangte nicht auf die Füße. Er hob die Hand unter dem weißen Gewand hervor und schlug nach dem Wesen.
Die Weiße Dame zuckte zusammen. Das Wesen fiel zurück auf den Boden.
„Steh auf, befehle ich dir!“, forderte der Pale King. Das Wesen versuchte weiterhin, aufzustehen, doch schaffte es nicht. Der König ging an ihm vorbei, sah auf die Tafeln und stöhnte. „Eine Hülle aus Void...“, sprach er nachdenklich. Die Weiße Dame beobachtete das Wesen auf dem Boden und schluckte.
Leise ging sie hinaus.
Hegemol, Dryya und Ogrim lachten während Ze'mer sich im Kreis drehte und sich dann weit zur Seite beugte.
„Na, und dann fiel das Monstrum um und war tot“, endete Ze'mer.
Ogrim lachte laut und schlug sich die Hände auf die Schenkel. „Du hast Tekal so fest geschlagen, dass sie rotierte wie ein Kreisel?!“
Ze'mer nickte heftig. „Frag Isma.“
„Und das nur, weil sie eine Blume zerstört hat?“, fragte er nach, beugte sich leicht vor. Sein weißer Panzer schimmerte im Licht der kleinen Lampen auf dem Platz. Die leuchtenden Käfer im Inneren flatterten langsam von einer Seite zur Andern, gefangen in einer Glaskugel. Ogrims strenger Geruch zog Dryya in die Nase.
„Die Blumen Serenes sind einzigartig“, sagte Ze'mer und zog eine graue zerrupfte Blume aus dem bodenlangen Umhang. Sie hielt sie sanft in den Händen. „Sie sind weiß wie das strahlende Licht, doch nur ein Hieb oder die Fahrt mit dem Hirschkäfer kann sie zerbrechen. Che' hat nicht viele davon, doch ich werde sie für meine große Liebe aufheben.“
„Große Liebe?“, fragte Ogrim neckend nach. „Hast du da was am Laufen?“
Ze'mer grinste breit und ihre Fühler neigten sich nach hinten. „Das sagt Che' nicht.“
„Och, komm schon!“, drängelte Ogrim.
„Erst wenn du deinen Nagel vom Griff wirfst, ihn dreimal rotieren lassen kannst und ihn am Griff wieder fängst.“
Er lachte, zog seine Waffe und tat so, ließ es aber bleiben. Sie war recht lang, so lang wie Dryyas, und das könnte tatsächlich schwierig werden.
„Aber wie ist die Blume denn kaputt gegangen?“, unterbrach Dryya.
„Das Monstrum ist gekommen und hat nach che' geschlagen. Puff, da war sie kaputt. Che' hatte nicht damit gerechnet. Che' hatte die Blätter betrachtet und an Serene gedacht.“
„Und Tekal war aufgewacht und dann durchgedreht?“, fragte Hegemole mit seiner sanften Stimme die ungewöhnlich war für einen Käfer seiner Statur. Wieder nickte Ze'mer.
„Und sie war vorher ganz normal?“, fragte Hegemole nochmals nach. Seine gewaltigen Hörner ragten über alle Beteiligten heraus und waren Spitz wie die Zacken, die um den Weißen Palast aufragten. Das Symbol des Königs waren vier Zacken, Hegemole hatte zwei.
„Isma hat das Monstrum noch abends zuvor gesehen“, sagte Ze'mer, zupfte vorsichtig an der Blume, wie um sie zurück ins Leben zu erwecken.
„Nenn sie doch nicht Monstrum“, warf Dryya ein.
„Die Infektion hat ein Monstrum aus Tekal gemacht.“ Ze'mers Stimme war kurz fest und entschlossen. Sie blickte Dryya streng an, senkte dann die Hand mit der Blume und neigte sich nieder. Selbst ihre aufrechten Fühler sanken nieder. Sofort wieder wirkte sie traurig. Der Verlust der Blume musste ihr stark zu schaffen machen, dachte Dryya.
„Wo ist Isma überhaupt?, wollte Hegemole wissen.
„Auf der Brücke“, gab Dryya Antwort und sah wie er hinüber. Die lange Brücke lag erleuchtet da, viele Lampen zierten ihre Brüstung. In der großen Höhle, in der der weiße Palast lag, war es zwar finster, aber hier wo das Licht war, war es hell und mächtig.
Hegemole legte den Kopf schief, konnte Isma weiter hinten erkennen. Die weiße Rüstung zeichnete sich nicht sehr deutlich in der weiß erleuchteten Umgebung ab, dennoch war ihre kleine Gestalt mit dem Blätterrock und der Knospe als Helm sehr gut zu erkennen. Sie stand still da, auch sie wirkte traurig auf Dryya.
„Nicht, dass die Trauerweide dort runter fällt!“, spottete Hegemole und Ogrim stieß ihn gegen den dicken, runden weißen Panzer. „Hey!“
Dryya fragte sich, warum Isma traurig sein konnte. Sie hatte einen lustigen Freund, der zwar etwas streng roch, aber sich hier sofort für sie einsetzte. Auch, wenn Isma das sicher allein schaffte, ihre Ehre zu verteidigen. Ob sie traurig wegen Tekal war? Ze'mer sah sie kurz an und brach zu Isma auf.
Dryya drehte den Kopf und blickte auf den Palast. Jemand kam. Sie straffte sich sofort und fasste nach den Zweien, die sich bereits hin und her stießen, um sie zu stoppen. Nun erkannte sie auch, wer kam.
„Die Königin!“, zischte sie, da die beiden nicht aufhörten. Sie stoppten sich, richteten sich in kriegerischer Haltung auf und verneigten sich alle drei als die Weiße Dame näherkam.
Die Weiße Dame hatte die Ritter beobachtet und war bald bei ihnen angekommen. Alle drei verneigten sich vorschriftsmäßig, mit korrekter Haltung, aber die Königin fragte sich, was sie für Scherze gemacht hatten. Hatten sie über die Infektion gesprochen? Hatten sie eine Idee für den Pale King und sprachen sie nicht aus, da es ihre Höflichkeit verbot?
Sie wusste nicht, was die Lösung war, sie sah ihn nur noch in dieser geheimen Kammer, in der er schreckliche Wesen formte. Den Kopf sorgenvoll geneigt ging sie an den Kingsmoules vorbei mit ihren Sensen. Sie und die kleinen fliegenden Geschöpfe waren mittlerweile überall im Palast. Dryya erwartete die Königin in angemessener Verbeugung, pflichtbewusst, wie immer.
„Lass uns hier fortgehen, es grämt mich, dass er erfolglos bleibt. Es grämt mich, was er erschafft.“ Dryya verbeugte sich nochmals und ging voran. Die Weiße Dame sah aus dem Augenwinkeln wie Hegemole und Ogrim sich Blicke zuwarfen. Die Blicke waren nicht orange, bemerkte sie erleichtert.
Es gab eine Hirschkäfer Bahn, damit sie schnell in ihren Rückzugsort gelangen konnte. Das Moosvolk hatte das Gebiet der Königin geschenkt und es war ein wunderschöner Garten geworden, mit kleinen Dornenbüschen, üppigen Blumen mit süßem Duft und Gärtnern des Moosvolks. Die Fenster, Wände und Arkaden waren nach dem neuen Baustil gestaltet, den der Pale King auch in Herz von Hallownest bauen ließ. Hier war ein ruhiger Randort der hektischen Stadt. Eine Stadt, die ihren König nie sah und ihm mit Hilfe von Staturen huldigte.
Die Weiße Dame brauchte ein wenig Ruhe, ehe sie ihn morgen nochmals fragen wollte, ob er eine Lösung hatte. Denn erneut waren einige der Gärtner verrückt geworden und Dryya tötete die Angreifer gefasst und präzise. Es musste eine Lösung dafür geben. Eine Lösung für den Wahnsinn, der aus ihnen tropfte wie eine Infektion.
„Wir werden die Gefäße erschaffen“, begrüßte sie am nächsten Vormittag der Pale King. „Ein Gefäß von zwei höheren Wesen.“
Die Weiße Dame blinzelte ihn verwirrt an. Das neue Wesen von gestern stand in der Ecke und formte die Hände zu Klauen und wieder zurück. Es grinste dabei genauso wahnsinnig wie die Geschöpfe Hallownests die ihren Verstand an die Radiance verloren hatten. Ein Blick herum offenbarte ihr mehrere Helme für Kingsmoulds, Sicheln als Waffen und eine Tafel auf der Notizen standen.
„Wo ist Nosk?“, fragte sie, als sie es nirgendwo entdeckte.
„Weg“, sagte er nur. Sie sah ihn von der Seite her fragend an. „Weggelaufen. Nosk kann eine andere Gestalt annehmen, das Void nach seinem Willen formen. Er ist ein Jäger und er jagte Kingsmoulds, als ich ihn zuletzt sah. Er sah ihm ein wenig ähnlich, hatte seinen Helm auf.“
„Nosk ist ein er?“
„Ähm, ja“, gab der Pale King nur von sich. Die Wesen aus Void hatten kein Geschlecht. „Ich denke, es war ein er.“
„Aha“, gab die Weiße Dame verstehend von sich. Er schien das entschieden zu haben, nachdem Nosk ein Verhalten hatte.
„Nun...“, erregte der Pale King ihre Aufmerksamkeit zurück und ging langsam einen Kreis im Raum. „Ich habe eine Idee. Wir sind beides hohe Wesen. Void allein funktioniert nicht als Gefäß. Ich habe die Moulds gemacht, die in einer Rüstung stecken, doch keines davon kann etwas in sich aufnehmen. Das dort ist reines Void doch auch es kann nichts aufnehmen.“ Er zeigte auf das Wesen, das noch immer die Hände zu Klauen formte und gestern kaum laufen konnte. „Es fehlt die Hülle.“
„Was meinst du damit, mein Wyrm?“, fragte sie verängstigt, was nun kommen sollte.
Er kam bei ihr an und fasste ihre Wurzelhand. „Du und ich werden sie erschaffen. Die Hüllen.“
Sie öffnete den Mund „Wie?“
„Du gebärst sie, wie Kinder, aber sie werden nicht zu Kindern heranwachsen, sondern zu Gefäßen, gefüllt mit Void mit dem sich die Hülle verbindet. Sie werden ein Gefäß aus Gott und Void.“
Sie sah ihn sprachlos an. Sie sollte Kinder gebären, die … ausgehöhlt wurden?
„Aber...“, begann sie abgeneigt. „Ist das dein Plan? Wieviele sollen es denn sein?“
Er ließ sie los, hatte ihr Unbehagen bemerkt und ging auf und ab. „Ich weiß, es hört sich schlimm an, aber es ist für das Wohl von Hallownest. Hallownest soll ewig bestehen, doch es ist in Gefahr unterzugehen.“
„Wieviele?“, fragte sie etwas gefasster nach.
„Bis eines perfekt ist.“
Die Weiße Dame schloss die Augen und öffnete sie wieder. „Kein Preis zu hoch“, sagte sie leise.
„Kein Preis zu hoch“, antwortete er.
Sie gingen in das Schlafgemach und vereinigten sich in einem Akt der Liebe. Nun konnte sie gebären soviel sie sie wollte. Sie war angefüllt mit seinem Erbgut und begann zu produzieren.
Gemeinsam gingen sie aus dem Palast um einen Ort unterhalb zu erreichen, einen Ort, an dem ihr Experiment ungestört sein konnte. Es war dunkel hier, erdrückend und Void sammelte sich in kleinen Teichen und Pfützen und es schwappte aus den Ritzen. Hier hatte er es also her, das Void für seine Versuche.
Sie gebar eine Schar von kleinen Eiern, aus denen Kinder schlüpfen würden. Die Eier legte der König in Void ab, das sich mit den Schalen verband und das innere mit Void durchtränkte. Die Weiße Dame hatte ihre Hände wie zum Selbstschutz an ihre Brust gedrückt und sah die vielen Nachkommen an. Alle zum Tode verurteilt.
„Nicht zum Tode, zur Leere. Keine Gedanken, keine Gefühle, keine Erinnerungen, vollkommen leer. Nur so könne sie die Radiance aufnehmen und nicht von ihr manipuliert werden.“ Der Pale King stand neben ihr und sah auf die reichliche Brut, ertränkt in Void.
Nicht Tod, nein, schlimmer als das, leere Gefäße, untot.
Der Pale King betrachtete sein Werk und begann zu formulieren:
„Keine Gedanken zu denken
Keinen Willen zu brechen
Keine Stimme um leidend zu schreien
Geboren von Gott und Void
Du sollst das blendende Licht binden, das ihre Träume heimsucht
Du bist das Gefäß
Du bist der Hollow Knight“
Die Weiße Dame sah zu ihrem Mann und dann wieder auf das Void, das alles verschlang.
Es drängte sie, diesen Ort zu verlassen und sie stieg den langen Pfad hinauf. Der Pale King folgte ihr und zerstörte die Plattformen bis auf ein Minimum.
„Warum tust du das?“
„Das Gefäß muss stark sein. Es muss es allein schaffen, hier hoch zu kommen. Allein...“
„Aber, muss es nicht einen Willen haben, wenn es hier herauskommen möchte?“
Der Pale King blieb stehen, den langen Nagel in der Hand, und sah sie an. „Überlebenswillen, ja, aber nicht mehr. Kein Wille aus Berechnung, nur Selbsterhaltung.
Die Weiße Dame sah den weiten Weg nach unten, dicke Dornen wuchsen aus den Seiten der Plattformen, auf den Unterseiten, den Oberseiten, nur winzige Trittflächen blieben frei. Was für ein schrecklicher Parcours.
Als sie oben den Metallsteg erreichte, sah sie nochmals hinab. Void hatte jedes Ei bedeckt, ein Meer von schwarzen Kugeln. Sie schluckte und trat zur Tür hinaus. Dryya stand etwas abseits, wo sie warten sollte und auch tat und verbeugte sich als sie näher kam. Ihr gegenüber stand Hegemol, der mit dem König hier war. Er verbeugte sich ebenso. Neben ihr war eine große Platte, die sie nutzen wollten, um die Brutstätte zu verschließen. Später.
„Gehen wir“, sagte die Königin dünn, Dryya bemerkte, das etwas schlimmes passiert war, doch ihre Höflichkeit verbot es ihr, die Königin anzusprechen. Sie folgte ihr zur Hirschkäferbahn.