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Seehunde

von JaliceTo
Kurzbeschreibung
OneshotFamilie, Freundschaft / P12 / Gen
Ander Muñoz Carla Rosón Caleruega Guzmán Nunier Osuna Leopoldo "Polo" Benavent Villada Lucrecia "Lu" Montesinos Hendrich
21.11.2020
21.11.2020
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Seehund


"Ihr seht aus wie beschissene Seehunde Jungs" - Lu´s spottender Kommentar beeindruckte Valerio nicht, er war viel zu sehr damit beschäftigt sich eine Wasserschlacht mit Guzmán  zu liefern. Denn manchmal brauchen selbst Schüler der Las Encinas etwas Normalität.

Und im Fall Guzmán und Valerio war diese Normalität eine wilde Wasserschlacht im Pool von Lu und da störte es auch niemanden, wenn die beiden Teenager eben etwas lauter waren und die angestaute Energie des stressigen Alltags an der Las Encinas loszulassen.

"Ich glaube nicht, dass die beiden es stört, wenn du sie so beleidigst", kommentierte Ander, der am Rande des Pools saß und den Kampf zwischen Valerio und Guzmán beobachtete. Die beiden Teenager schien es nicht zu stören, von Lu so beleidigt zu werden. Und Ander fand es amüsant zu sehen, wie sehr es Lu doch störte ignoriert zu werden.

"Die tun nur so, als würden sie mich ignorieren Ander - wobei wen sie unbedingt das Wasser des Pools leer trinken wollen...", erwiderte Lu und zuckte nur mit den Schulten.

"Also ist es dir egal, dass dein Freund und dein Halbbruder dich ignorieren?", forschte Ander amüsiert nach.
"Und wenn? Was würdest du schon dagegen tun wollen Ander? Schwimmen kannst du nicht so gut und jeder weis, dass du in meinem Haus keine Tennis Schläger finden wirst. Oder du springst auch in den Pool und kämpfst mit - nur demoliert nichts", erwiderte Lu mit einem süßen Lächeln, dass so falsch war wie dass einer Schlange.
"Wenn du schon so fragst - ", Ander zog einmal seine Klamotten bis auf die Unterhose und sprang zu seinen Freunden in den Pool.
"Das meinte ich jetzt nicht damit Ander!" - stöhnte Lu und dennoch schlich sich ein Lächeln auf die Lippen der Schülerin.

"Vielleicht will dein Freund dich auch nur beeindrucken Lu? Was wäre sein Preis wenn er gewinnt?",
wandte Lu´s beste Freundin Carla sich nun an die Schülerin. Lu blickte von dem Kampf im Pool hinüber zu der Blondine. Sie hatte trotz des Makeups dunkle Augenringe und sah aus, als hätte sie eine Weile nicht geschlafen. Kein Wunder wenn man bedenkt, dass ihre 2 Jährige Tochter die hübsche Schülerin gerade nachts auf Trab hält.
"Ich glaube mein Freund kennt mich gut genug, um zu wissen dass eine Wasserschlacht mich nicht beeindruckt. Oder wenn er versucht meinen Halbbruder unters Wasser zu drücken und ihn so zu ertränken" antwortete Lu und die Jungs im Pool versuchten sich nun gegenseitig unters Wasser zu drücken.
"Stell dir mal vor unsere Jungs würden nicht trainieren. Dann passt es mit den Seehunden", lachte Carla amüsiert und ein breites Grinsen erschien auf Lu´s Lippen. Das würde wirklich passen und wäre dennoch erschreckend. Wenn es eine Sache gab die Lu an ihrem Freund liebte war es sein gut trainierter Körper.
"Ich hoffe diese armen Leute die auf die Las Encinas kommen verpissen sich ganz schnell wieder. Ich meine wir sind eine Elite Schule. Diese Ratten haben dort nichts zu suchen...und falls sie glauben sich etwas von unserem Ruhm nehmen zu wollen...zeigen wir ihnen wie falsch sie liegen", sprach Lu mit einem mysteriösen Funkeln in den Augen.

"So wie damals in der Grundschule, als Valerio, Polo, Ander und Guzmán sich mit den Jungs angelegt haben, die uns mit Schlamm beworfen haben?", erinnerte Carla sich und Lu nickte amüsiert. Niemand sollte sich mit ihr und ihren Freunden anlegen und diese neuen Schüler würden ganz schnell lernen, dass ihr Platz ganz bestimmt nicht in der Las Ecinas ist.

"Hat Guzmán einem der Jungs nicht den Arm gebrochen?" - Polo kam mit seiner kleinen 2 Jährigen Tochter auf dem Arm die Treppe hinunter und gesellte sich zu seiner Freundin Carla. Das kleine Blondhaarige Mädchen mit großen grünen Augen blickte leicht verschlafen von ihrer Mutter hinüber zu den Jungs, die viel Spaß im Wasser hatten.
"Das war episch!", rief Valerio der versuchte Ander unter Wasser zu drücken und den Kommentar von den Mädels gehört hatte.
"Wissen wir irgendwas über die neuen Schüler? Außer dass sie arm sind und aus der Unterschicht kommen?", fragte Polo während er versuchte das Kleinkind auf seinem Schoß davon abzuhalten, hinunter zu klettern und zum Pool rennen zu wollen.
"Nein - wir werden warten müssen bis Montag. Valerio wird am Sonntag zurück zu seiner Mutter fliegen. Aber per Skype werden wir ihn auf jeden Fall auf dem laufenden halten - qué pasa Malia?" - sprach Lu und meinte mit dem letzten Teil ihres Satzes Carlas und Polo´s Tochter Malia. Nur kurze schaute Malia von den Erwachsenen im Pool hinüber zu Lu. Das Kleinkind deutete zuerst auf den Pool und dann auf sich.

"Tio Valerio Pool - Lia auch", sprach die kleine Blondine und Polo setzte das Mädchen einmal sanft aber bestimmt auf seinen Schoß.
"Du bist noch viel zu klein und kannst ja nicht schwimmen Lia - du würdest unter gehen wie ein Stein. Aber ich bin mir sicher, dass deine Eltern gerne mit dir in den Pool gehen", neckte Lu das Kleinkind und dessen Eltern, denn weder Polo noch Carla hatten Badeklamotten an und das Kleinkind war in einem Kleid und Windel gekleidet.

"Außerdem magst du kein Wasser nicht wahr Princesa?", spach Polo das kleine Mädchen an und von Malia kam ein weinerliches Quegeln. Sie wollte auch gar nicht ins Wasser, sie wollte nur zu ihrem Onkel Valerio.
"Nein Pool", sprach Malia und schaute von dem Pool zu ihrem Vater. Die großen grünen Augen blickten Polo bittend an und es war deutlich zu erkennen, dass die 2 Jährige  erst vor einigen Minuten aufgewacht war und selber noch nicht wusste, was genau sie eigentlich wollte.
"Du hörst das Kind Polo - oder bist du Wasserscheu?", neckte Lu amüsiert.

"Ich hatte schon ihre Windel gewechselt, nachdem sie aus ihrem Mittagsschlaf aufgewacht war - ich glaube ich bin raus. Carla?", erwiderte Polo unschuldig und blickte zur Mutter des Kleinkinds, die neben Lu saß und etwas auf ihrem Smartphone eintippte.
"Siehst du Lu - dass beeindruckt mich. Kannst du das gleiche von deinem Freund behaupten? Oh nein warte, er ist das letzte mal als er meiner Tochter die Windeln wechseln sollte voller Horror aus dem Zimmer gestürmt", sprach Carla amüsiert und Lu verdrehte nur die Augen über diese Aussage. Sie erinnerte sich zu gut daran. Aber in so einer Angelegenheit waren die meisten Jungs echte Feiglinge.

"Wollen Mamá y Daddy nicht mit dir in den Pool Lia? Sind bestimmt wasserscheu" - lachte Valerio und schnappte sich das Kleinkind, welches sofort mit einem fröhliches Lachen reagiert, als ihr Onkel sie auf den Arm genommen hatte und mit ihr auf den Pool zuging.
"Pass auf das sie nicht zu viel Wasser schluckt", rief Polo etwas besorgt.
"Sehe ich aus, als würde ich das erste mal ein Kleinkind auf dem Arm halten oder mit ihr in den Pool gehen? Echt jetzt Leute", lachte Valerio amüsiert und ignorierte Carla´s düsteren Blick darüber, dass er sich eben Malia geschnappt hatte und mit ihr zum Wasser ging. Auch wenn das kleine Mädchen das nicht mochte und als sie erkannte, dass sie sich dem Pool näherten, umklammerte sie plötzlich ängstlich den Hals von Valerio.
"Wasser nein - Wasser nein Tio Valerio", sprach die kleine Blondine ängstlich als Valerio sich mit ihr auf dem Arm bei der Treppe befand, die zum Einstieg in den Pool genutzt wurde.

"Soviel zu deiner Beliebtheit Val", lachte Ander der über den Rand aus dem Pool stieg. Guzmán schwamm in die Nähe der Treppe und hatte ein selbstgefälliges Grinsen aufgesetzt. All die Freunde von Carla und Polo wussten genau, dass ihre Tochter Wasser, Pools und Schwimmbecken über alles hasste und sich strikt weigerte dort hinein zu gehen. Da konnte die Zuneigung und Beliebtheit die Valerio für die 2 Jährige auszustrahlen schien auch nicht viel ändern.

"Wollen wir wetten, dass ich Malia die Angst vor dem Wasser nehmen kann? Hat bei der hübschen Schülerin aus dem Club letzte Woche ja auch geklappt und wir hatten jede Menge Spaß. Oh und ich glaube wir haben den Spiegel in eurem Gästezimmer zerstört - sorry Guzmán", sprach Valerio unschuldig grinsend und setzte das Kleinkind auf dem Boden ab, wo Malia sich hinter Valerio versteckte um so nicht weiter in die Nähe des Pools gehen zu müssen.

"Ernsthaft? Warum wundert mich das nicht", kam es nun lachend von Ander.
"Halt die Klappe Ander - Marina hat mich schon ausgelacht dafür, dass Lu und ich es zu wild treiben würden und dabei die Spiegel des Hauses demolieren", rief Guzmán zurück.
"Und ihr seht dabei nicht rein zufällig auch wie Seehunde aus?", neckte Ander nun und er begann den Fehler so nah am Rand herzugehen - dass es für Guzmán leicht war den Mitschüler am Bein zu packen und rückwärts in den Pool zu ziehen.

Das Wasser platschte über den Rand und traf Valerio und Malia. Das Kleinkind blinzelte einen Moment erschrocken und Valerio konnte ihr ansehen, dass sie kurz davor war zu weinen - das gleiche bemerkten auch Carla und Polo, denn die beiden Teenie Eltern wollten von ihren Sitzplätzen aufstehen um zu verhindern, dass das Kleinkind vor Schreck das halbe Haus lautstark mit ihrem Weinen zum zittern bringt. Aber Valerio war schneller und nahm die 2 Jährige, dessen Augen sich mit Tränen füllten auf den Arm und wiegte sie sanft.
"Nicht weinen Lia - ich weis etwas, dass dich das Wasser schnell vergessen lässt. Tia Lu hat nämlich einen ganz leckeren Kuchen im Kühlschrank und wenn wir schnell sind, können wir uns ein Stück davon klauen hm? Vielleicht bringen wir deinen Eltern eines mit, wenn sie brav sind", sprach Valerio in einem spielerischen Tonfall zu der kleinen Blondine und die Worte schienen zu wirken, denn Malia schniefte und nickte langsam. Polo und Carla setzten sich wieder hin und beobachteten, wie Valerio mit dem Mädchen auf dem Arm, nacktem Oberkörper und gekleidet in einer Badehose die Treppen hinauf ins erste Stockwerk ging, um das Mädchen mit dem Stück eines süßen Kuchens abzulenken.

Diese Normalität war viel zu selten und gerade genau das, was die Freunde brauchten. Denn diese Momente gaben Ihnen die Kraft die sie brauchten. Denn nicht nur der Alltag an der Las Encinas ist manchmal schwierig - auch die familiären Beziehungen können düsterte und kompliziertes sein als man es auf den ersten Blick vermuten würde. Und kann man den Teenagern verübeln, dass sie einen Tag nur mit chillen am Pool und dem essen eines süßen Kuchen so verbringen wollen, um sich nicht mit den Sorgen des Alltags herumschlagen zu müssen?



ENDE

 
 
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