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Lighthouse

Kurzbeschreibung
GeschichteFreundschaft, Liebesgeschichte / P18 / Gen
Chris "The Lord" Harms OC (Own Character) Pi Stoffers
14.11.2020
16.06.2022
60
134.128
7
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14.11.2020 2.909
 
Als Tamara an diesem Morgen erwachte, sprang sie schon quasi aus dem Bett. Es war Freitag, der 26. April 2019 und sie und ihre beste Freundin Salome´ würden heute nach Hamburg fahren. Ein ganzes Mädelswochenende zum Shoppen, ausspannen und Samstagabend würden sie auf das Lord of the Lost Konzert gehen. Tamara freute sich unheimlich, denn die beiden Freundinnen sahen sich wegen ihren Berufen und der Tatsache, dass sie in zwei verschiedenen Städten wohnten, nur sehr selten. Die Karte für das Konzert hatte sie vor zwei Wochen von Salome´ zum Geburtstag bekommen und sie hatte sich freudig bedankt. Als Tamara dann jedoch etwas traurig meinte, es wäre schade, dass sie da allein hingehen würde, hatte Salome´ die 2. Karte hinter ihrem Rücken hervorgezaubert und Tamara war ihr um den Hals gefallen! „Ich lass dich doch nicht alleine, Süße! Selbst, wenn das nicht immer so ganz meine Musik ist.“ hatte sie mit einem Zwinkern gesagt.
Jetzt stand Tamara aufgeregt unter der Dusche und summte vor sich hin. Eins ihrer absoluten Lieblingslieder war „Dry the Rain“ und da am liebsten in der Klassik – Version. „Da kommt die Stimme von Chris einfach besser zur Geltung.“ hatte sie zu Salome´ einmal gesagt, als diese deswegen nachgefragt hatte. Dies war aber nicht der einzige Grund. Auch der Text war in der Klassik – Version besser zu verstehen und sie fand sich darin wieder, jedes  mal, wenn sie das Lied hörte. „Das geht bestimmt vielen Menschen so. Jeder braucht doch jemanden, der einem in schweren Situationen hilft und so die Wolken wegpustet.“ dachte sie sich, stieg aus der Dusche und trocknete sich ab. Grade als sie sich die Unterwäsche angezogen hatte und ins Schlafzimmer wollte, um sich alles andere anzuziehen, klingelte es an der Tür. „Nanu? Wer kann das sein? Für Salome´ ist es noch viel zu früh. Wir wollen erst in 2 Stunden los. Stirnrunzelnd zog sie sich den Bademantel über, der immer im Bad hing und tapste zur Tür. Vorsichtig lugte sie durch der Türspion und wich augenblicklich zurück! Vor der Tür stand Toni, ein Typ, den sie letztens im Cafe´ kennengelernt hatte. Sie hatten ein paar Dates gehabt, aber mehr als ein Kuss war nicht gewesen. Der Typ war ihr unheimlich gewesen, je öfter sie sich mit ihm getroffen hatte. Sie hatten sich auch immer nur an öffentlichen Orten getroffen, weil Tamara niemanden ihre Adresse verriet, den sie kaum kannte. Woher hatte der Typ jetzt ihre Adresse?! „Mach auf Schätzchen! Ich weiß, dass du da bist!“ hörte sie den Typen sagen. Vorsichtig öffnete Tamara die Tür, ließ aber die Sicherheitskette vorgelegt. Das war ihr Glück, denn der Typ hatte, sobald sich die Tür etwas öffnete, schon seinen Fuß in den Spalt gestellt und wollte die Tür ganz aufdrücken! „Mach die verdammte Kette ab! Ich hol mir, was mir zusteht! Erst einen hinhalten und dann abhauen, ohne einen für die Warterei zu belohnen! Ohne mich! Mach auf, du Schlampe!“ rief er wutentbrannt und drückte stärker gegen die Tür. „Nein!“ Endlich hatte Tamara ihre Stimme wiedergefunden. „Du wirst nichts bekommen! Ich habe mich nicht mehr gemeldet, weil ich ein schlechtes Gefühl hatte! War ja richtig, wie ich sehe!“ schmetterte sie ihm entgegen und angelte verzweifelt nach ihrem Handy, welches auf der Kommode im Flur lag, während sie weiter gegen die Tür drückte, da sie keine Ahnung hatte, wie lange die Kette noch halten würde. Es knackte nämlich schon bedrohlich! Da! Sie hatte es zu fassen bekommen und rief die Polizei an. „Notruf! Welcher Notfall liegt vor?“ fragte die Stimme am Telefon. „Hallo?! Hier ist Tamara Winter! Ich werde bedroht und es versucht einer einzubrechen!“ ratterte Tamara herunter. „Wo sind Sie?“ fragte die Stimme. „Hohenzollernweg 32, erster Stock. Ich stehe an meiner Wohnungstür und versuche sie zuzuhalten. Ich weiß nicht, wie lange die Kette noch hält!“ schrie Tamara, während ihr Angreifer auf dem Hausflur tobte. „Ein Einsatzwagen ist unterwegs! Hat Ihr Angreifer eine Waffe?“ fragte die Stimme. „Ich habe keine gesehen! Er versucht nur, die Tür aufzubekommen!“ antwortete Tamara. „Dann bleiben Sie, wo Sie sind. Die Einsatzkräfte müssten jeden Moment da sein!“ sagte die Stimme und in dem Moment hörte Tamara Schritte auf der Treppe und laute „Halt Polizei! Lassen Sie die Tür los!“ Rufe. „Sie sind da. Danke!“ sagte Tamara zu der Stimme und legte auf. Draußen vor der Tür herrschte ein großer Tumult, als die zwei uniformierten Beamten Toni von der Tür wegzogen. Erleichtert schloß Tamara die Tür und horchte angespannt, wann es ruhiger wurde. Ein paar Minuten später klopfte es an ihre Wohnungstür. „Frau Winter? Hier spricht Kommissar Merker. Machen Sie bitte die Tür auf.“ rief eine männliche Stimme und Tamara lugte durch den Türspion. Vor ihrer Tür stand einer der Beamten, die eben Toni von ihrer Tür weggezerrt hatten. Zaghaft öffnete sie die Tür, hatte aber immer noch die Sicherheitskette vorgelegt. „Hallo!“ grüßte er. „Geht es Ihnen soweit gut? Brauchen Sie einen Krankenwagen?“ fragte der Polizist. „Nein, es geht schon. Wo ist der Typ?“ fragte sie. „Unten im Polizeiwagen. Er wird jetzt zur Wache gebracht und erkennungsdienstlich behandelt. In den nächsten Tagen müssen sie noch ihre Aussage machen.“ sagte er. Tamara nickte. „Danke!“ „Gern geschehen! Dafür sind wir da!“ verabschiedete sich der Polizist und verschwand im Treppenhaus. Tamara machte ihre Wohnungstür wieder zu und atmete tief durch. Das Wochenende startete ja wunderbar! Sie musste noch unbedingt herausfinden, wie der Typ sie gefunden hatte!
Als sie auf die Uhr sah, stellte sie fest, dass mit dem ganzen Drama fast eine Stunde verstrichen war. Wenn sie noch pünktlich fertig werden wollte ehe Salome´ hier auftauchte, musste sie sich beeilen! Hektisch lief sie ins Schlafzimmer, warf ihre Reisetasche aufs Bett und kramte in ihrem Schrank nach passenden Klamotten. Schnell landeten zwei Corsagen, drei Shirts, zwei Pullover, eine Jeans und ein langer Samtrock auf dem Bett. Alles in schwarz, lila und dunkelgrün gehalten. Dazu kam noch Unterwäsche, Socken und eine Feinstrumpfhose. Anschließend zog sie noch die Sachen aus dem Schrank, welche sie heute anziehen wollte und zog sie an. Ihre Tasche war schnell gepackt und so hastete sie eilig ins Bad, nachdem sie einen Blick auf die Uhr geworfen und festgestellt hatte, dass sie nur noch eine gute halbe Stunde Zeit hatte. Im Badezimmer erwartete sie der nächste Schock. Durch das Desaster heute Morgen waren ihre Haare so wirr auf dem Kopf, wie sie nach dem Abrubbeln waren, getrocknet und so sah sie auch aus. „Totes Wiesel auf dem Kopf oder wie nennt man so etwas jetzt?“ dachte sie ironisch und fuhr sich mit kräftigen Bürstenstrichen durch die Schulterlangen Haare. Danach band sie sie einfach zu einem lockeren Zopf zusammen, fertig. „Jetzt noch Zähne putzen, etwas Wimperntusche drauf und den Rest einpacken. Für mehr ist keine Zeit.“ dachte sie noch und zuckte die Schultern. Sie war grade mit allem fertig und hatte den Rest eingepackt, da klingelte es an der Tür. „Diesmal kann es nur Salome´ sein.“ dachte Tamara nach einem Blick auf ihr Handy. Und so war es auch. Nachdem Tamara den Türöffner gedrückt hatte, kam eine fröhliche Salome´ die Treppe hoch gelaufen und fiel Tamara um den Hals. „Ein ganzes Wochenende nur wir Zwei! Ich freu mich so! Da ist es auch egal, dass ich mir komische Musik anhören muss!“ meinte sie und grinste breit. „Von wegen komische Musik! Wer hört hier denn „die Schröders“ den ganzen Tag?“ neckte Tamara sie zurück. „Das ist nicht komisch, das ist Kultur!“ meinte Salome´ und schaute Tamara hochnäsig an. „Ist klar!“ sagte diese und fing an zu lachen, Salome´ stimmte mit ein. „Können wir?“ fragte sie, als die zwei Frauen sich vom Lachen erholt hatten. Tamara holte ihre Tasche und die beiden Freundinnen verließen Tamara´s Wohnung, um zu Salome´s Wagen zu gehen, der am Straßenrand parkte. Tamara tat diese Ablenkung unheimlich gut, nach dem Vorfall heute Morgen mit Toni. Zum Glück waren keine auffälligen Spuren an der Tür gewesen, sonst hätte sie Salome´ alles erklären müssen und sie wollte ihnen nicht das Wochenende kaputt machen. Sie würde es ihr noch erzählen, aber nicht heute oder dieses Wochenende. Dies gehörte ihnen Beiden und das sollten sie genießen!
„Tam? Ist alles ok?“ fragte Salome´. „Ja, alles ok, Sal. Ich habe nur heute Morgen verschlafen und deswegen noch nichts gegessen. Können wir irgendwo anhalten und uns was holen?“ fragte Tamara Salome´. „Das erklärt deine geistige Abwesenheit. Ich hab nämlich grade genau dasselbe gefragt. Ich bin auch noch nicht zum Frühstücken gekommen.“ grinste Salome´ und steuerte den nächsten Rastplatz an. Als sie geparkt hatten, gingen sie in das Lokal und bestellten sich beide Rührei mit Tomate und einen Cappuccino. Sie suchten sich einen Platz am Fenster und begannen zu essen. Salome´ hatte ihr Rührei in wenigen Minuten verputzt und lehnte sich zufrieden zurück. „Das tat gut!“ seufzte sie. „Du hattest wirklich Hunger!“ meinte Tamara zwischen zwei Bissen und grinste. „Nur kein Neid bitte!“ sagte Salome´ und grinste ebenfalls, während Tamara losprustete. Sie unterhielten sich noch eine Weile über ihre Pläne, für das Wochenende, ehe sie sich zum Aufbruch fertig machten. „Ich geh grade mal noch aufs Klo. Wir fahren ja noch eine ganze Weile.“ sagte Tamara und steuerte die Toiletten an. „Warte Tam, ich komme mit. Wir fahren noch ungefähr eine Stunde, also besser einmal aufs Klo.“ sagte Salome´ und folgte Tamara zu den Toiletten. Als sie fertig waren, gingen sie zu Salome´s Auto und fuhren die restliche Strecke nach Hamburg. Dort angekommen, fuhren sie direkt zu ihrem Hotel, welches mitten auf der Reeperbahn lag. Zum Glück hatte es eine Tiefgarage, denn parken war hier auf dem Kiez schwierig. Nachdem sie Eingecheckt hatten suchten die zwei Freundinnen ihr Zimmer und waren positiv überrascht, als sie es betraten. Das Hotel hatte Themenzimmer und sie hatten das Afrikazimmer bekommen. Die gesamte Einrichtung war in dunklem Holz gehalten, auf der Wand hinter dem Bett, war ein großer Elefant im Urwald aufgemalt, es gab kleine Holzfiguren von wilden Tieren und das Bett hatte sogar einen Baldachin. „Wow! Das nenne ich mal ein Zimmer!“ staunte Salome´ und Tamara nickte.
„Was machen wir heute noch?“ fragte Tamara, als sie sich häuslich eingerichtet hatten. „Reeperbahn und Hafen erkunden? Es ist 19 Uhr und ab Abends ist hier ja erst was los.“ meinte Salome´. Tamara nickte und so war es beschlossene Sache. „Willst du noch Haare waschen?“ fragte Salome´. Sie kannte Tamara und wusste, dass sie es normal nicht leiden konnte, wenn ihre Haare blöd lagen, doch diesmal winkte sie ab. „Lass mal. Der Zopf sieht schon ordentlich genug aus. Nur nochmal etwas Schminken und dann können wir los.“ sagte sie. Salome´ zog erstaunt die Augenbraue hoch, akzeptierte aber Tamara´s Entscheidung, denn schlecht sah sie mit dem Zopf wirklich nicht aus! Sie machten sich im Bad frisch, legten neues Make up auf und gingen dann raus in die Hamburger Nachtluft.
Zu Anfang schlenderten sie etwas den Kiez entlang, aber ziemlich schnell zog es sie Richtung Hafen. Dort fanden sie relativ schnell eine noch nicht so sehr gefüllte Kneipe und ließen sich dort nieder. „Hey, schau mal! Die haben hier einen Billardtisch! Lass uns ein paar Spiele wagen, das haben wir ewig nicht getan!“ bettelte Tamara. „Gerne! Ich bin zwar nicht so auf „Entzug“ wie du, aber ich hätte auch mal wieder Lust auf Billard!“ stimmte Salome´zu. So wanderten die beiden Frauen zu dem Billardtisch, stellten ihre Getränke auf einen der kleinen Tischen neben dem Billardspiel und holten sich die Kugeln hervor. Salome´ baute auf, ehe sich die Frage stellte, wer anfing. „Schnick, schnack, schnuck?“ fragte Tamara und Salome´ nickte. Sie machten das alte Auslosungsverfahren aus Kindertagen und Tamara gewann, also durfte sie als Erste die weiße Kugel anstoßen. Mit einem kräftigen Stoß versenkte sie zwei volle Kugel zuerst und dann eine Halbe. Ihr gehörten als die Vollen. Jetzt war Salome´ dran, doch sie versenkte keine der Kugel. Jetzt war Tamara wieder an der Reihe und als sie um den Tisch herum ging, fiel ihr eine Gruppe Männer auf, die sie und Salome´ beobachteten. „Hoffentlich bleiben sie friedlich!“ dachte sie sich und versenkte eine der Halben. „Danke!“ grinste Salome´. „Immer gern!“ erwiderte Tamara lachend. So spielten sie mehrere Spiele und merkten gar nicht, wie die Zeit verging. Irgendwann stand die Gruppe Männer auf, die Tamara gesehen hatte und kam auf die beiden Freundinnen zu. Beim Näherkommen erkannte Tamara, dass es nicht irgendwer war, der dort auf sie zukam. Es waren Lord of the Lost! Tamara schluckte schwer. „Was machen die denn hier? Haben die keine Angst, von Fans belagert zu werden?“ dachte sie sich und führte den nächsten Spielzug aus. „Nur nichts anmerken lassen!“ ermahnte sie sich. „Hallo die Damen! Dürfen wir euch Gesellschaft leisten?“ Es war Gared, der sie das fragte. „Klar! Ihr müsst euch nur noch Stühle holen!“ antwortete Salome´. Dadurch, dass sie keine Ahnung hatte, wer das war, konnte sie schneller reagieren und Tamara konnte sich beruhigen. Äußerlich war sie ruhig, doch innerlich total aufgeregt! Das war ihre Lieblingsband, die sich hier grade zu ihnen setzte! „Sagst du eigentlich auch was, oder redet nur Salome´? fragte Chris Tamara. Diese zuckte zusammen und verhaute dadurch ihren Spielzug. „Ich rede schon, nur nicht wenn ich mich konzentrieren muss.“ gab sie etwas angefressen zurück. Mit diesem Zug hätte sie das Spiel gewonnen, wenn Chris nicht gewesen wäre. „Oh, sorry! Das war nicht meine Absicht!“ entschuldigte er sich. „Sie wird es überleben und ich habe dadurch nochmal die Chance, doch noch zu gewinnen.“ meinte Salome´ und grinste. „Schadenfroh, wie immer...“ sagte Tamara, verdrehte die Augen und ließ sich auf den Stuhl neben Chris fallen. „Wie heißt du?“ fragte Chris? „Tamara und du?“ fragte Tamara. „Schön die Rolle ahnungslos spielen!“ dachte sie sich. „Ich heiße Chris.“ sagte er und danach kehrte wieder Ruhe zwischen ihnen ein ein. „Ihr seid gute Freundinnen, oder?“ fragte er plötzlich neugierig. „Ja! Wir kennen uns seit 15 Jahren und haben schon viel zusammen erlebt.“ gab Tamara ungewohnt bereitwillig Auskunft. „So etwas ist heutzutage leider selten geworden. Ich finde es toll, dass ihr eure Freundschaft pflegt.“ sagte er anerkennend. „Danke! Es ist nicht immer einfach, aber uns beiden ist diese Freundschaft wichtig und da tut man, was man kann, um sie zu erhalten.“ sagte sie. Plötzlich erklang ein Aufschrei und Tamara zuckte zusammen. „Gewonnen!“ Salome´ vollführte einen kleinen Freudentanz und setzte sich dann neben Pi, der wiederum neben Chris saß. „Tut mir leid! Wegen mir hast du nun verloren!“ meinte Chris und sah Tamara entschuldigend an. „Schon gut! Irgendwann bekomme ich eine Revanche.“ sagte Tamara schulterzuckend. „Darf ich dir dann ein Getränk ausgeben? So als Wiedergutmachung?“ fragte Chris. Tamara überlegte kurz und sagte dann zu. „Haben die hier Bahama Mama?“ fragte sie und Chris nickte. „Dann den bitte!“ sagte Tamara und Chris bestellte.
Es wurde noch ein feucht – fröhlicher Abend, ehe Tamara und Salome´ gegen 4 Uhr nach Hause wollten. „Wir bringen euch grade. Der Kiez ist nicht ohne. In welchem Hotel seid ihr?“ fragte Chris. Salome´ nannte es ihm und so gingen sie zu siebt vom Hafen, vorbei an der Herbertstraße, wo noch vereinzelt Prostituierte am Tor standen, Richtung Kiez. „Hey ihr Süßen! Lasst eure Groupies und kommt zu den richtigen Frauen!“ rief eine dieser Frauen gehässig. Tamara lief rot an und wusste nicht wohin mit sich. Sie war doch kein Groupie! Oder doch? Zählte der heutige Abend schon dazu? Tamara´s Gedanken schwirrten dank dem Alkohol nur so und sie war verunsichert. Chris neben ihr bemerkte dies und zog sie beschützend näher an seine Seite. „Sorry Lady, aber auf Berufssex haben wir keine Lust!“ fertigte er die Prostituierte ab und diese verschwand mit erhobenen Kopf in der Herbertstraße. „Alles ok?“ fragte er Tamara und die schüttelte leicht den Kopf. „Zu viel Alkohol!“ flüsterte sie beschämt. Chris lächelte und hakte sie unter. „Besser so?“ fragte er und Tamara nickte. Salome´ war bei dem Spruch der Prostituierten hellhörig geworden. „Wieso Groupies? Die haben doch nur Stars… Da muss ich Tamara gleich nach fragen!“ dachte sie sich.
Nach zehn weiteren Minuten Fußmarsch hatten sie das Hotel erreicht und es hieß Abschied nehmen. „Bekomme ich deine Nummer?“ fragte Pi Salome´ und sie gab sie ihm. Er ließ es dann kurz bei ihr anklingeln. „Jetzt hast du auch meine. Ich würde mich freuen, von dir zu hören!“ sagte er und drückte ihr zum Abschied ein Küsschen auf die Wange.
Chris schaute Tamara an. „Gibt´s du mir auch deine Nummer?“ fragte er fast schon schüchtern. „Ähm klar.“ Tamara war etwas perplex, dass er ihre Nummer wollte. „Hast du dein Handy grade da?“ fragte sie und er hielt es ihr hin, damit sie ihre Nummer eintippen konnte. Anschließend ließ er es bei ihr anklingeln, damit sie seine hatte. „Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder!“ sagte er leise und gab ihr auch ein Küsschen auf die Wange. Der Rest der Band verabschiedete sich mit herzlichen Umarmungen. Die Freundinnen gingen schweigend ins Hotel, fuhren mit dem Lift auf die Etage, wo ihr Zimmer lag und betraten dies. „Tam? Kannst du mir verraten, warum die Prostituierte uns Groupies genannt hat?“ richtete Salome´ das Wort an Tamara. „Weil das die Musiker von Lord of the Lost waren, Sal.“ antwortete Tamara. „Ist das nicht die Band, wo wir morgen aufs Konzert gehen?“ fragte Salome´. „Richtig! Und jetzt lass uns bitte schlafen gehen! Durch den Alkohol bin ich richtig fertig!“ jammerte Tamara und ging ins Bad. Später lag sie im Bett und dachte über alles nach. Erst Toni heute Morgen, die Polizei und jetzt der tolle Abend mit Lord of the Lost und sie hatte Chris´ Handynummer! „Verrückt!“ dachte sie noch und schlief über diesen Gedanken ein. Salome´ neben ihr schnorchelte schon eine Weile friedlich vor sich hin.
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