Petunia
von Yesaja
Kurzbeschreibung
Teil 2 der Flower Reihe. Nach Magnolia kommt nun Petunia und erzählt uns die Geschichte von Cecilie- Mit dabei Ju und Tom, mit ihrer kleinen Tochter Morgan, Sam den Ju ebenso wie Cecilie als Managerin vertritt und ganz viel Chaos, Musik und verwirrungen.
GeschichteAllgemein / P16 / Gen
Chris Evans
OC (Own Character)
Robert Downey Jr.
Sebastian Stan
Tom Hiddleston
03.11.2020
13.04.2023
36
102.202
9
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Dieses Kapitel
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22.01.2021
3.096
Die Damen hatten sich für eine ganze Stunde von Chris verabschiedet, der sich das Material der Cam und vom Handy angesehen und an Dave weitergeleitet hatte. Dieser war begeistert von den ersten Ideen.
>>Das ist super, ich werde es direkt an die Cutter schicken und wenn wir uns morgen treffen, besprechen wir die ersten Szenen. Ich dachte das wir am Freitag die Hochzeit drehen und vorher so Kleinigkeiten.
Ich habe ein Hotelzimmer mit Blick aufs Wasser gemietet. Du weißt, ich brauche eine Szene im Klischee behafteten weißen Bett. Glaubst du sie kann das? <<
>> Sie hat mit Hiddleston auf der Bühne ne ziemlich heiße Nummer hingelegt, und der ist mit ihrer besten Freundin verheiratet, also ja, ich denke das bekommt sie hin! <<
>> Und du? <<
>> Bitte? Natürlich! <<
>> Okay ;-) Dann bin ich gespannt, was wir hinbekommen. Kann sein, dass wir in ein paar Wochen dann einen Abstecher nach London machen. Dort drehen wir dann den Rest. Wir brauchen mindestens eine Stunde Material und das kostet uns mindestens 2 Wochen. <<
>> Wie soll ich den zwinkernden Smilie verstehen? Ich denke auch das wir noch eine zweite Woche dranhängen müssen.
Hast du ein Ziel vor Augen für den dreh in London? <<
>> Wir drehen nicht in London selbst. Ich habe gerade Scouts draußen, die werden schon das passende finden.
Wir sehen uns morgen, seid pünktlich! <<
>> geht klar! <<
„Nun hast du alle Kleider und Hosenanzüge an mir gesehen und Fotos gemacht, was denkst du? Was sollte ich tragen? Oder soll ich noch andere Farben ordern?“ Shana plumpste leicht außer Atmen neben Ceci auf die helle Sofaecke im Schlafzimmer.
Sie hatte gerade einen Marathon im Umziehen hinter sich gebracht und dabei 6 Kleider und 8 Hosenanzüge in verschiedenen Schnitten und längen anprobiert. Ceci hatte fleißig Fotos gemacht und sich die Outfits genau angesehen.
Ihr geschultes Auge hatte direkt die meisten Kleider und die Hälfte der Hosenanzüge aussortiert.
„Also ich finde du solltest eine dunkle Farbe tragen. Zum einen bist du hellblond, hast einen hellen Hautton, wenn auch leicht gebräunt und zum anderen, kaschiert das dunkle auch ein wenig die Hüft,- und Bauch Region, was du ja wolltest. Ich bin mir noch nicht sicher ob Kleid oder Anzug, denn in den Gerade geschnittenen Hosen hast du mir sehr gut gefallen.
Außerdem schwanke ich zwischen einem dunklen Samt grün und ein schönes, Aubergine. Natürlich auch der Klassiker Schwarz, mit Silber und Strass, aber ich würde es gerne erst mit Farbe probieren und dann das Make-Up anpassen.
Der Schnitt von dem Kleid mit den langen Armen würde gut passen. Mein Favorit ist allerdings der Anzug hier, mit der geraden Hose und dem halblangen Blazer. Darunter eine passende Corsage mit Spitzen Dekolleté und einer Statement Kette.
Haare halb hochgesteckt und die passenden Ohrringe, fertig.“
Shana hatte Cecilie mit leicht geöffnetem Mund nachgesehen, wie sie sich die Kleidung sortiert aufhängte und ihr anhand der übrig gebliebenen zeigte, was genau sie meinte. Ihr gefiel was sie hörte und mit einem lächeln nickte sie Cecilie zu.
„Du hast recht, ich lass mir was in den Farben schicken und wir schauen uns das am Donnerstag noch einmal an. Hast du eigentlich ein Kleid mit? Oder soll ich dir etwas kommen lassen? Kostet nichts, ist Werbung“, grinste die Blonde und schenkte Ceci etwas Prickelbrause ins Glas.
„Ich... Ich weiß nicht.“ „Keine Widerrede! Kleid oder Hose?“ „Kleid. Dann können wir das vielleicht noch für Mr. Und Mrs. Maddows nutzen!“ Shana kicherte auf.
„Mein Bruder ist genauso. Er sieht in allem eine Rolle oder eine Geschichte. Herrlich wie ihr zusammenpasst. Kein wunder versteht ihr euch so gut.“
In London hetzte eine gestresste Ju durch das Treppenhaus in Richtung Cecis Wohnung. Sherlock brauchte sein Fressen und frisches Wasser in seinen Trinkbrunnen. Die Nachbarin, die sich eigentlich um ihn kümmert und dreimal am Tag fütterte, hatte selbst einen Termin, weshalb Ju einsprang. Sherlock stand mit Morgan auf dem Kriegsfuß, weshalb Ju vorher bei Diana vorbeigefahren war, um sie dort abzugeben. Diana freute es und Ju hatte mal Zeit durchzuatmen. Mit dem Rücken gegen die Wohnungstür gelehnt, prustete sie hart aus und legte ihren Mantel ab.
„Hey Sher, wo bist du?“ Eigentlich hätte sie es sich ja denken können, dass er nicht gerade begeistert auf sie zukommen würde. In der Küche klapperte sie extra laut mit seiner Schale und dem Katzenfutter, aber auch das juckte ihn überhaupt nicht.
Auch als sie Wasser in seinen Trinkbrunnen auffüllte, zeigte er sich nicht. Erst als Ju ganz ruhig auf der Couch saß und den Kopf auf die Lehne legte, um die Augen kurz zu schließen, kam er aus seinem versteckt. Langsam pirschte er sich an se heran und legte sich dann, so wie er es immer getan hatte, wie ein kleiner Donut auf ihren Schoß. Ju lächelte, bewegte sich aber nicht, bis auf ihre Hand, die ihn streichelte. „Mein kleiner dicker Fellklumpen. Ich vermisse dich ja schon ganz schön!“
Ein kurzes Miau ertönte und dann spürte Ju das Schnurrende vibrieren. Er fühlte sich wohl. „Vielleicht wird es ja doch irgendwann wieder. Du musst dich nur an Morgan gewöhnen, das ist Voraussetzung.“
Eine gute halbe Stunde genossen die beiden ihr miteinander, dann rief der Hunger und Sherlock eilte in die Küche. Als Ju dann die Nachbarin hörte, zog sie sich an und öffnete die Tür.
„Sher, du kannst wieder rüber.“ Der weiß- rote Kater lugte durch die Tür der Küche und sah, dass die Haustür aufstand. Gegenüber stand ebenfalls die Tür auf und Tracy rief nach ihm. Mit elegantem und doch männlichem Katzengang lief er an Ju vorbei über den Flur direkt in die Nachbarwohnung, wo schon Minzi, die Hauskatze von Tracy auf ihn wartete.
Sherlock war Tagsüber bei Minzi und wurde zum Schlafen und wenn Tracy das Haus verließ, in Cecilies Wohnung gebracht, da beide Katzen alleine, nur Chaos anstellten und nachts keine Ruhe fanden.
Zufrieden sah Ju ihm nach und bedankte sich noch einmal bei Tracy. „Wenn du was für ihn brauchst, sag mir Bescheid, der muss nicht Gratis fressen!“, zwinkerte Ju und lief die Stufen hinunter. Nun wollte sie nur noch zu Tom, ehe sie das Prinzesschen wiederholen mussten.
Auf dem Weg zum Restaurant, in dem die beiden essen wollten, telefonierte sie noch schnell mit Sam, mit dem sie am Abend Probeaufnahmen im Studio machen wollte.
„Ich würde gerne die Balladen mit dir durchgehen. Wir hatten ja überlegt, ob wir davon etwas als Duo auf den Konzerten bringen und als extra auf die Single packen.“ Jus Blicke flogen über die Straßen und Schaufenster, in die Ablagen und an das Kiosk das auf ihrem Weg lag. Sie sah auf die Zeitungen und diskutierte mit Sam weiter. Gerade als sie weitergehen wollte, stoppte sie und drehte ihren Kopf fast in Zeitlupe zurück zu den bunten Seiten. Mitten in Artikeln über Charles und Camilla, über Harry und Meghan, erkannte sie einen sehr bekannten, blonden jungen Mann, der eine etwas kleinere dunkelhaarige und äußerst hübsche Dame im arm hielt. Beide lächelten wie Honigkuchenpferde.
Cecilie schien verdammt glücklich zu sein, anders als noch vor ihrem Abflug. Ju kaufte schnell eine Ausgabe und beeilte sich dann zu ihrem Mann zu kommen. Noch mit dem Smartphone am Ohr, stürmte sie in das Restaurant, das sie schon so lange besuchte und schon fast zum Inventar gehörte und steuerte Tom an, der bereits für sie bestellt hatte.
„Sam wir sehen uns später, ich bin jetzt bei Tom. Grüße an die Familie, bye!“
Tom stand von seinem Stuhl auf und half Ju aus ihrem Mantel.
„Hy Schatz!“, gab er ihr einen Kuss und schob ihr den Stuhl zurecht. „Hat alles geklappt?“, fragte er mit einem feinen Lächeln auf den Lippen. „Ja! Baby ist bei Oma ohne Probleme auf dem Arm geblieben und Sherlock hat sich auch herabgelassen, sich von mir streicheln zu lassen. Er ist nun wieder bei Minzi. Sam kommt dann gegen neun. Ach, und hier, das habe ich eben durch Zufall entdeckt!“ Mit geschürzten Lippen legte sie Tom die Zeitung auf den Tisch, die sie zusammengerollt festgehalten hatte.
„Es scheint mir, als wäre diese Kombo tatsächlich die richtige!“, gluckste sie und nahm dankend das Glas von Aidan entgegen.
Tom grinste nur und legte es zur Seite. „Chris und Cecilie sind befreundet. Da sie auf dich verzichten musste, hat sie sich viel mit ihm unterhalten, da war es klar, dass die Zeit dort, positiv auf sie einwirken würde. Ich freue mich für beide. Aber dass sie ein Paar sind, so wie es die Journalistin hier darstellen möchte, glaube ich nicht. Chris ist vorsichtiger geworden und Cecilie hat deutlich gesagt, dass sie nicht bereit ist etwas Neues einzugehen, auch wenn Mr. Perfekt vor ihr stehen würde.“
„Ja, aber Chris ist Cecis Tom!“
„Nur weil das bei uns beiden passt, heißt das nicht, dass es auch bei ihnen so wäre Ju! Lass sie einfach ihre Freundschaft genießen. Und wenn es doch anders kommen sollte, dann wirst du es noch vor der Presse erfahren, glaub mir!“
„Du hast recht! So und nun auf uns und unsere erste, wirkliche freie Zeit seit… November.“
Ju hob ihr Glas mit dem Alkoholfreien Secco nach oben und lächelte Tom an. In diesem Moment, in dem sie sich ganz bewusst in die Augen sahen, spürten sie wieder diesen einen Funken. Diesen Funken, den sie gespürt hatten, als Magnolia vor der Premiere stand und sie sich genau an diesem Ort zum Abendessen zusammengesetzt und unterhalten hatten. Die berühmten Schmetterlinge im Bauch, die keiner wirklich ernst genommen hatte.
„Ich habe dich vermisst!“, sagte Tom leise, ohne ihre Augen zu verlassen. „Ich weiß, ich habe mich nur noch um Mo gekümmert und wollte alles was uns und Sam betrifft organisieren, mir selbst beweisen, dass ich alles machen kann, obwohl ich Mama bin. Ich meine, es hat geklappt und ich kann das alles, aber ich hab´ dich auch sehr vermisst! Dich und unsere Gemeinsamen Abende vor dem Kamin oder unsere langen Gespräche über unsere Arbeit. Aber am meisten…“
Mit einem verschmitzten Blick beugte sie sich zu Tom und flüsterte ihm die Dinge ins Ohr, die sie schon viel zu lang nicht mehr getan hatten und die unbedingt wieder auf die Agenda sollten.
„Wenn du nicht aufhörst mir solche Sachen ins Ohr zu flüstern, werden wir nicht mehr zum Essen kommen, sondern direkt nachhause fahren!“, grinste er in sein Glas und ließ den Blick schweifen.
Die Sonne meinte es an diesem Morgen gut mit Boston und strahlte so hell und warm sie konnte durch die Fenster.
Cecilie und Chris waren noch ziemlich lang bei Shana und hörten sich Details zum Bankett an, sprachen über Dharma und ihren Stoffladen in dem Ceci eskaliert war und darüber, wie Chris in seiner Sturm und Drang Zeit gewesen war, auch wenn diese Details eher ohne Erlaubnis von Chris zur Sprache gekommen waren. Mit dem Kissen auf den Augen, um die Sonne abzuhalten, grinste Ceci über die Erzählungen von Shana. Kurz blinzelte sie die Uhr an, die über der Tür hing.
Es war nach acht und Zeit aufzustehen. Die Dusche ging schnell, nur die Haare wollten sich danach nicht wirklich Stylen lassen. Kurzerhand flocht sie sich einen Zopf und legte ein leichtes Make-Up auf. Die Kleidung sollte einfach sein und zu verschiedenen Momenten passen, weshalb sie sich für Jeans und Bluse entschied.
Im Flur hörte sie bereits, wie Chris telefonierte und roch den Kaffeeduft, der sich verteilte.
„Guten Morgen!“, grüßte sie und lief mit einem schmunzeln an ihm vorbei, direkt zum Kaffee. „Ja Ceci ist schon auf, sie hat mich gerade für einen Kaffee abblitzen lassen.“ Erwähnte drehte sich etwas in die Richtung, in der Chris stand.
„Dave fragt, ob wir uns schon eher treffen können, er möchte gerne heute etwas fertigbekommen und wir müssen das noch besprechen.“ Nickend kümmerte sich Cecilie weiter um ihren Kaffee. „Kein Problem, nur füttert mich erst!“
„Vielfraß möchte versorgt werden, dann kommen wir direkt zum Hotel.“
Chris legte sein Telefon ab und nahm einen Schluck aus seiner Tasse. Cecilie hüpfte in alter Ju Manier auf die Arbeitsfläche und führte mit beiden Händen die Tasse an die Lippen. „Hotel?“, kam es dumpf aus ihrer Tasse.
„Ja er hat ein Hotelzimmer gemietet für das Equipment und für die Intimeren Momente des Paares.“
Für einen Moment hielt Chris die Luft an und schaute vorsichtig mit dem Kopf geneigt nach oben schielend zu Ceci.
„Ich habe damit gerechnet Chris. Ich kenne Serien und Filme mit Zeitschleifen und Erinnerungsszenen.
Da ist oft so etwas dabei. Lass mich Raten, ich werde dich auch heiraten.“ Sie schien total abgeklärt, was Chris trotz seines Wissens etwas überraschte. CC war schauspielerisch begabt und hatte mit Tom spontan auf der Bühne gespielt.
„Ich weiß das du das kannst und doch bin ich ... keine Ahnung. Ich dachte da kommt widerstand“, lachte Chris und schüttelte über seine Gedanken den Kopf. Er möchte das heute drehen, nachdem wir ein paar Szenen im Spa gedreht haben. Morgen geht’s wieder in die Natur und wir wollen in einem Krankenhaus drehen.“
„Du, ich frage mich schon eine Weile, ob ihr auch drehen wollt, wie ich, also Mrs. Maddows erschossen wird.“
„Das wollten wir gleich mit dir besprechen. Das würden wir in zwei Wochen drehen. Um London herum sind Szenen geplant.
Wie zum Beispiel der Mord und so mini Aufnahmen. Sie versuchen ein Krankenhaus oder einen Gerichtsmediziner zu finden, bei dem wir das Kühlhaus und den Raum… du weißt schon. Du würdest dann dort kurz liegen.“
„Ich kann Dave die Telefonnummer meiner Mutter geben. Ihr Cousin ist Gerichtsmediziner. Er hat einen eigenen Gebäudeabschnitt.“ „Das wäre großartig!“ „Kein Problem! Und nun muss ich Frühstücken!“, hüpfte sie vom Schrank und blieb direkt vor Chris stehen. Und wie am Vortag auf der Wiese, lagen ihre Blicke tief miteinander verbunden.
Doch diesmal bemerkte Chris Cecilies Blick auf seinen Lippen, auch wenn dieser nur einen Bruchteil einer Sekunde gedauert hatte. Langsam näherte er sich ihrem Gesicht, ohne es bewusst zu tun. Erst durch Cecis Hände an seinem Brustkorb, merkte er, dass er sich vorgebeugt hatte. „Das ist keine gute Idee!“, flüsterte Ceci und lächelte. Chris nickte und legte seine Hände auf ihre. „Ich denke du hast recht.“
Dave hatte sofort die Nummer von Cecilies Mutter weitergegeben und angeordnet, dass dort ein Termin ausgemacht wurde. Zusätzlich orderte er das Male-Up Team dort hin und eine Stuntfrau, die den Moment übernehmen sollte, in dem der Schuss traf und sie fallen musste.
Gemeinsam sprachen sie die zudrehenden Szenen ab und Cecis wurde für das Brautkleid vermessen.
„Wir bringen 3 Stück mit, dann können wir uns eines Aussuchen.“
„Solange es kein extrem ausuferndes Kleid ist, das sieht unmöglich an mir aus!“, kicherte Cecilie und schlüpfte direkt in das weiße Seiden Negligé, das sie für das Stell-dich-ein tragen sollte.
„Ich schaue, ob ich den Meerjungfrauen Stil bekomme. Oder ein Schlichtes, langes und leichtes Kleid mit Spitzenärmeln. Das wird schon.“
Anka schüttelte Cecis haare auf. Durch den geflochtenen Kopf hatte sie nun große Wellen, die perfekt passten.
So sah sie aus, als wäre sie schon eine Weile mit Chris im Bett. Der Lidschatten wurde ersetzt mit einen hellen Nudeton und die Wimperntusche durch einen braunen. Sie sollte so natürlich aussehen wie möglich und doch musste etwas Make-up sein, da sie einen leichten Schleicher-Filter nutzen würden, um es nach einer Erinnerung aussehen zu lassen.
Im Bademantel kam Cecilie Augenblicke später aus dem Bad und wurde von einigen Augen in Empfang genommen.
„Habe ich was im Gesicht oder steht jemand hinter mir?“, drehte sie sich kurz einmal um sich selbst und legte dann die Arme ineinander. Chris, Dave und circa 6 andere sahen sie weiterhin an, nur das sie jetzt schmunzelten.
„Du siehst gut aus, dann passt!“, merkte Dave an und deutete auf die Haare.
„Ihr wisst was ihr zu tun habt?“, sah er dann zu Chris, der sich sein T-Shirt über den Kopf zog.
„Ich schätze schon, habe das schon ein zweimal gemacht!“, zwinkerte er dann.
„Okay, dann stellt euch mal dort ans Fenster.“
Cecilie streifte den Bademantel ab und gesellte sich zu Chris vor das Fenster. Ein Ventilator wehte die weißen Gardinen leicht um ihre Körper. Fest in Chris armen, schenkte sie ihm die gewollten verliebten Blicke.
„Darf ich bitten Mrs. Maddows?“, bewegte sich Chris zur eingespielten Melodie.
Sie hatten sich dafür entschieden, dass dies die Hochzeitsnacht sein sollte und sie nun zuerst ein wenig miteinander tanzen würden. Wange an Wange bewegten sich ihre Körper sanft hin und her. Hin und wieder drehte er sie und zog sie dann wieder an sich heran. Wenn man den Moment nicht immer und immer wieder neu drehen müsste, um verschiedene Blickwinkel zu bekommen, wäre Cecilie in diesen Augenblick tief versunken.
Selbst der Kuss wurde immer und immer wieder neu gestartet, bis sie zu dem Moment kamen, in dem Chris Ceci anhebt und zum Bett bringt. Es war einfach nicht wie am Theater und für Ceci sehr schwer, ein Gefühl für diesen Moment zu bekommen. Zum Glück drehte sie das Ganze mit Chris, das half ungemein.
Um eine noch intimere Atmosphäre zu bekommen, hatten die Dekorateure weiße Stoffe an der Decke angebracht, die über das Bett hingen. So konnten sie durch die Stoffe hindurch mit der Kamera die Neckereien Filmen und es echter aussehen lassen.
Viel wollten sie nicht zeigen, weshalb die Szenen wie aus einem Buch nachgestellt und für Sekunden abgefilmt wurden. Zum Schluss hockte Ceci auf Chris und war über ihn gebeugt, die Brust für die Kamera nur durch Cecis Arm verdeckt.
Sie wollten damit Enden, das er seine Hand an ihre Wange legt und sie zu einem Kuss heranzieht, was er auch ohne weiteres tat. Komplett in der Aufnahme gefangen, hörte er das: „Cut!“, nicht und drehte sie auf die Seite, küsste sie weiter und decke sie mit seinem Oberkörper ab. „Ich störe euch nur ungern, aber- Cut!“, gluckste Dave und schlug Chris auf die Schulter.
„Sorry, ich habe dich nicht gehört!“, räusperte sich Chris, zog das Laken hoch, um Cecilie abzudecken.
„Sorry!“, sah er zu ihr hinunter. Doch Cecilie lachte nur. „Schon okay, das gehört dazu. Das hatte ich sogar mit Tom schon.“ „Autsch!“, fasste er sich an sein Herz und verzog das Gesicht. „Keine Angst, so wars nicht gemeint, seine Zunge blieb wenigstens da, wo sie hingehörte!“, drückte sie ihn von sich und schob sich selbst aus dem Bett.
Chris schaute Ceci nach und setzte sich mit dem Schließen der Badezimmertür auf.
„Geht da was?“, fragte Dave sofort. Ebenso Anka und Betty im Badezimmer. Ceci und Chris schauten ihre gegenüber an und schüttelten den Kopf. „Wir sind Freunde.“ Das leise Seufzen von Chris, hörte Dave trotzdem.
>>Das ist super, ich werde es direkt an die Cutter schicken und wenn wir uns morgen treffen, besprechen wir die ersten Szenen. Ich dachte das wir am Freitag die Hochzeit drehen und vorher so Kleinigkeiten.
Ich habe ein Hotelzimmer mit Blick aufs Wasser gemietet. Du weißt, ich brauche eine Szene im Klischee behafteten weißen Bett. Glaubst du sie kann das? <<
>> Sie hat mit Hiddleston auf der Bühne ne ziemlich heiße Nummer hingelegt, und der ist mit ihrer besten Freundin verheiratet, also ja, ich denke das bekommt sie hin! <<
>> Und du? <<
>> Bitte? Natürlich! <<
>> Okay ;-) Dann bin ich gespannt, was wir hinbekommen. Kann sein, dass wir in ein paar Wochen dann einen Abstecher nach London machen. Dort drehen wir dann den Rest. Wir brauchen mindestens eine Stunde Material und das kostet uns mindestens 2 Wochen. <<
>> Wie soll ich den zwinkernden Smilie verstehen? Ich denke auch das wir noch eine zweite Woche dranhängen müssen.
Hast du ein Ziel vor Augen für den dreh in London? <<
>> Wir drehen nicht in London selbst. Ich habe gerade Scouts draußen, die werden schon das passende finden.
Wir sehen uns morgen, seid pünktlich! <<
>> geht klar! <<
„Nun hast du alle Kleider und Hosenanzüge an mir gesehen und Fotos gemacht, was denkst du? Was sollte ich tragen? Oder soll ich noch andere Farben ordern?“ Shana plumpste leicht außer Atmen neben Ceci auf die helle Sofaecke im Schlafzimmer.
Sie hatte gerade einen Marathon im Umziehen hinter sich gebracht und dabei 6 Kleider und 8 Hosenanzüge in verschiedenen Schnitten und längen anprobiert. Ceci hatte fleißig Fotos gemacht und sich die Outfits genau angesehen.
Ihr geschultes Auge hatte direkt die meisten Kleider und die Hälfte der Hosenanzüge aussortiert.
„Also ich finde du solltest eine dunkle Farbe tragen. Zum einen bist du hellblond, hast einen hellen Hautton, wenn auch leicht gebräunt und zum anderen, kaschiert das dunkle auch ein wenig die Hüft,- und Bauch Region, was du ja wolltest. Ich bin mir noch nicht sicher ob Kleid oder Anzug, denn in den Gerade geschnittenen Hosen hast du mir sehr gut gefallen.
Außerdem schwanke ich zwischen einem dunklen Samt grün und ein schönes, Aubergine. Natürlich auch der Klassiker Schwarz, mit Silber und Strass, aber ich würde es gerne erst mit Farbe probieren und dann das Make-Up anpassen.
Der Schnitt von dem Kleid mit den langen Armen würde gut passen. Mein Favorit ist allerdings der Anzug hier, mit der geraden Hose und dem halblangen Blazer. Darunter eine passende Corsage mit Spitzen Dekolleté und einer Statement Kette.
Haare halb hochgesteckt und die passenden Ohrringe, fertig.“
Shana hatte Cecilie mit leicht geöffnetem Mund nachgesehen, wie sie sich die Kleidung sortiert aufhängte und ihr anhand der übrig gebliebenen zeigte, was genau sie meinte. Ihr gefiel was sie hörte und mit einem lächeln nickte sie Cecilie zu.
„Du hast recht, ich lass mir was in den Farben schicken und wir schauen uns das am Donnerstag noch einmal an. Hast du eigentlich ein Kleid mit? Oder soll ich dir etwas kommen lassen? Kostet nichts, ist Werbung“, grinste die Blonde und schenkte Ceci etwas Prickelbrause ins Glas.
„Ich... Ich weiß nicht.“ „Keine Widerrede! Kleid oder Hose?“ „Kleid. Dann können wir das vielleicht noch für Mr. Und Mrs. Maddows nutzen!“ Shana kicherte auf.
„Mein Bruder ist genauso. Er sieht in allem eine Rolle oder eine Geschichte. Herrlich wie ihr zusammenpasst. Kein wunder versteht ihr euch so gut.“
In London hetzte eine gestresste Ju durch das Treppenhaus in Richtung Cecis Wohnung. Sherlock brauchte sein Fressen und frisches Wasser in seinen Trinkbrunnen. Die Nachbarin, die sich eigentlich um ihn kümmert und dreimal am Tag fütterte, hatte selbst einen Termin, weshalb Ju einsprang. Sherlock stand mit Morgan auf dem Kriegsfuß, weshalb Ju vorher bei Diana vorbeigefahren war, um sie dort abzugeben. Diana freute es und Ju hatte mal Zeit durchzuatmen. Mit dem Rücken gegen die Wohnungstür gelehnt, prustete sie hart aus und legte ihren Mantel ab.
„Hey Sher, wo bist du?“ Eigentlich hätte sie es sich ja denken können, dass er nicht gerade begeistert auf sie zukommen würde. In der Küche klapperte sie extra laut mit seiner Schale und dem Katzenfutter, aber auch das juckte ihn überhaupt nicht.
Auch als sie Wasser in seinen Trinkbrunnen auffüllte, zeigte er sich nicht. Erst als Ju ganz ruhig auf der Couch saß und den Kopf auf die Lehne legte, um die Augen kurz zu schließen, kam er aus seinem versteckt. Langsam pirschte er sich an se heran und legte sich dann, so wie er es immer getan hatte, wie ein kleiner Donut auf ihren Schoß. Ju lächelte, bewegte sich aber nicht, bis auf ihre Hand, die ihn streichelte. „Mein kleiner dicker Fellklumpen. Ich vermisse dich ja schon ganz schön!“
Ein kurzes Miau ertönte und dann spürte Ju das Schnurrende vibrieren. Er fühlte sich wohl. „Vielleicht wird es ja doch irgendwann wieder. Du musst dich nur an Morgan gewöhnen, das ist Voraussetzung.“
Eine gute halbe Stunde genossen die beiden ihr miteinander, dann rief der Hunger und Sherlock eilte in die Küche. Als Ju dann die Nachbarin hörte, zog sie sich an und öffnete die Tür.
„Sher, du kannst wieder rüber.“ Der weiß- rote Kater lugte durch die Tür der Küche und sah, dass die Haustür aufstand. Gegenüber stand ebenfalls die Tür auf und Tracy rief nach ihm. Mit elegantem und doch männlichem Katzengang lief er an Ju vorbei über den Flur direkt in die Nachbarwohnung, wo schon Minzi, die Hauskatze von Tracy auf ihn wartete.
Sherlock war Tagsüber bei Minzi und wurde zum Schlafen und wenn Tracy das Haus verließ, in Cecilies Wohnung gebracht, da beide Katzen alleine, nur Chaos anstellten und nachts keine Ruhe fanden.
Zufrieden sah Ju ihm nach und bedankte sich noch einmal bei Tracy. „Wenn du was für ihn brauchst, sag mir Bescheid, der muss nicht Gratis fressen!“, zwinkerte Ju und lief die Stufen hinunter. Nun wollte sie nur noch zu Tom, ehe sie das Prinzesschen wiederholen mussten.
Auf dem Weg zum Restaurant, in dem die beiden essen wollten, telefonierte sie noch schnell mit Sam, mit dem sie am Abend Probeaufnahmen im Studio machen wollte.
„Ich würde gerne die Balladen mit dir durchgehen. Wir hatten ja überlegt, ob wir davon etwas als Duo auf den Konzerten bringen und als extra auf die Single packen.“ Jus Blicke flogen über die Straßen und Schaufenster, in die Ablagen und an das Kiosk das auf ihrem Weg lag. Sie sah auf die Zeitungen und diskutierte mit Sam weiter. Gerade als sie weitergehen wollte, stoppte sie und drehte ihren Kopf fast in Zeitlupe zurück zu den bunten Seiten. Mitten in Artikeln über Charles und Camilla, über Harry und Meghan, erkannte sie einen sehr bekannten, blonden jungen Mann, der eine etwas kleinere dunkelhaarige und äußerst hübsche Dame im arm hielt. Beide lächelten wie Honigkuchenpferde.
Cecilie schien verdammt glücklich zu sein, anders als noch vor ihrem Abflug. Ju kaufte schnell eine Ausgabe und beeilte sich dann zu ihrem Mann zu kommen. Noch mit dem Smartphone am Ohr, stürmte sie in das Restaurant, das sie schon so lange besuchte und schon fast zum Inventar gehörte und steuerte Tom an, der bereits für sie bestellt hatte.
„Sam wir sehen uns später, ich bin jetzt bei Tom. Grüße an die Familie, bye!“
Tom stand von seinem Stuhl auf und half Ju aus ihrem Mantel.
„Hy Schatz!“, gab er ihr einen Kuss und schob ihr den Stuhl zurecht. „Hat alles geklappt?“, fragte er mit einem feinen Lächeln auf den Lippen. „Ja! Baby ist bei Oma ohne Probleme auf dem Arm geblieben und Sherlock hat sich auch herabgelassen, sich von mir streicheln zu lassen. Er ist nun wieder bei Minzi. Sam kommt dann gegen neun. Ach, und hier, das habe ich eben durch Zufall entdeckt!“ Mit geschürzten Lippen legte sie Tom die Zeitung auf den Tisch, die sie zusammengerollt festgehalten hatte.
„Es scheint mir, als wäre diese Kombo tatsächlich die richtige!“, gluckste sie und nahm dankend das Glas von Aidan entgegen.
Tom grinste nur und legte es zur Seite. „Chris und Cecilie sind befreundet. Da sie auf dich verzichten musste, hat sie sich viel mit ihm unterhalten, da war es klar, dass die Zeit dort, positiv auf sie einwirken würde. Ich freue mich für beide. Aber dass sie ein Paar sind, so wie es die Journalistin hier darstellen möchte, glaube ich nicht. Chris ist vorsichtiger geworden und Cecilie hat deutlich gesagt, dass sie nicht bereit ist etwas Neues einzugehen, auch wenn Mr. Perfekt vor ihr stehen würde.“
„Ja, aber Chris ist Cecis Tom!“
„Nur weil das bei uns beiden passt, heißt das nicht, dass es auch bei ihnen so wäre Ju! Lass sie einfach ihre Freundschaft genießen. Und wenn es doch anders kommen sollte, dann wirst du es noch vor der Presse erfahren, glaub mir!“
„Du hast recht! So und nun auf uns und unsere erste, wirkliche freie Zeit seit… November.“
Ju hob ihr Glas mit dem Alkoholfreien Secco nach oben und lächelte Tom an. In diesem Moment, in dem sie sich ganz bewusst in die Augen sahen, spürten sie wieder diesen einen Funken. Diesen Funken, den sie gespürt hatten, als Magnolia vor der Premiere stand und sie sich genau an diesem Ort zum Abendessen zusammengesetzt und unterhalten hatten. Die berühmten Schmetterlinge im Bauch, die keiner wirklich ernst genommen hatte.
„Ich habe dich vermisst!“, sagte Tom leise, ohne ihre Augen zu verlassen. „Ich weiß, ich habe mich nur noch um Mo gekümmert und wollte alles was uns und Sam betrifft organisieren, mir selbst beweisen, dass ich alles machen kann, obwohl ich Mama bin. Ich meine, es hat geklappt und ich kann das alles, aber ich hab´ dich auch sehr vermisst! Dich und unsere Gemeinsamen Abende vor dem Kamin oder unsere langen Gespräche über unsere Arbeit. Aber am meisten…“
Mit einem verschmitzten Blick beugte sie sich zu Tom und flüsterte ihm die Dinge ins Ohr, die sie schon viel zu lang nicht mehr getan hatten und die unbedingt wieder auf die Agenda sollten.
„Wenn du nicht aufhörst mir solche Sachen ins Ohr zu flüstern, werden wir nicht mehr zum Essen kommen, sondern direkt nachhause fahren!“, grinste er in sein Glas und ließ den Blick schweifen.
Die Sonne meinte es an diesem Morgen gut mit Boston und strahlte so hell und warm sie konnte durch die Fenster.
Cecilie und Chris waren noch ziemlich lang bei Shana und hörten sich Details zum Bankett an, sprachen über Dharma und ihren Stoffladen in dem Ceci eskaliert war und darüber, wie Chris in seiner Sturm und Drang Zeit gewesen war, auch wenn diese Details eher ohne Erlaubnis von Chris zur Sprache gekommen waren. Mit dem Kissen auf den Augen, um die Sonne abzuhalten, grinste Ceci über die Erzählungen von Shana. Kurz blinzelte sie die Uhr an, die über der Tür hing.
Es war nach acht und Zeit aufzustehen. Die Dusche ging schnell, nur die Haare wollten sich danach nicht wirklich Stylen lassen. Kurzerhand flocht sie sich einen Zopf und legte ein leichtes Make-Up auf. Die Kleidung sollte einfach sein und zu verschiedenen Momenten passen, weshalb sie sich für Jeans und Bluse entschied.
Im Flur hörte sie bereits, wie Chris telefonierte und roch den Kaffeeduft, der sich verteilte.
„Guten Morgen!“, grüßte sie und lief mit einem schmunzeln an ihm vorbei, direkt zum Kaffee. „Ja Ceci ist schon auf, sie hat mich gerade für einen Kaffee abblitzen lassen.“ Erwähnte drehte sich etwas in die Richtung, in der Chris stand.
„Dave fragt, ob wir uns schon eher treffen können, er möchte gerne heute etwas fertigbekommen und wir müssen das noch besprechen.“ Nickend kümmerte sich Cecilie weiter um ihren Kaffee. „Kein Problem, nur füttert mich erst!“
„Vielfraß möchte versorgt werden, dann kommen wir direkt zum Hotel.“
Chris legte sein Telefon ab und nahm einen Schluck aus seiner Tasse. Cecilie hüpfte in alter Ju Manier auf die Arbeitsfläche und führte mit beiden Händen die Tasse an die Lippen. „Hotel?“, kam es dumpf aus ihrer Tasse.
„Ja er hat ein Hotelzimmer gemietet für das Equipment und für die Intimeren Momente des Paares.“
Für einen Moment hielt Chris die Luft an und schaute vorsichtig mit dem Kopf geneigt nach oben schielend zu Ceci.
„Ich habe damit gerechnet Chris. Ich kenne Serien und Filme mit Zeitschleifen und Erinnerungsszenen.
Da ist oft so etwas dabei. Lass mich Raten, ich werde dich auch heiraten.“ Sie schien total abgeklärt, was Chris trotz seines Wissens etwas überraschte. CC war schauspielerisch begabt und hatte mit Tom spontan auf der Bühne gespielt.
„Ich weiß das du das kannst und doch bin ich ... keine Ahnung. Ich dachte da kommt widerstand“, lachte Chris und schüttelte über seine Gedanken den Kopf. Er möchte das heute drehen, nachdem wir ein paar Szenen im Spa gedreht haben. Morgen geht’s wieder in die Natur und wir wollen in einem Krankenhaus drehen.“
„Du, ich frage mich schon eine Weile, ob ihr auch drehen wollt, wie ich, also Mrs. Maddows erschossen wird.“
„Das wollten wir gleich mit dir besprechen. Das würden wir in zwei Wochen drehen. Um London herum sind Szenen geplant.
Wie zum Beispiel der Mord und so mini Aufnahmen. Sie versuchen ein Krankenhaus oder einen Gerichtsmediziner zu finden, bei dem wir das Kühlhaus und den Raum… du weißt schon. Du würdest dann dort kurz liegen.“
„Ich kann Dave die Telefonnummer meiner Mutter geben. Ihr Cousin ist Gerichtsmediziner. Er hat einen eigenen Gebäudeabschnitt.“ „Das wäre großartig!“ „Kein Problem! Und nun muss ich Frühstücken!“, hüpfte sie vom Schrank und blieb direkt vor Chris stehen. Und wie am Vortag auf der Wiese, lagen ihre Blicke tief miteinander verbunden.
Doch diesmal bemerkte Chris Cecilies Blick auf seinen Lippen, auch wenn dieser nur einen Bruchteil einer Sekunde gedauert hatte. Langsam näherte er sich ihrem Gesicht, ohne es bewusst zu tun. Erst durch Cecis Hände an seinem Brustkorb, merkte er, dass er sich vorgebeugt hatte. „Das ist keine gute Idee!“, flüsterte Ceci und lächelte. Chris nickte und legte seine Hände auf ihre. „Ich denke du hast recht.“
Dave hatte sofort die Nummer von Cecilies Mutter weitergegeben und angeordnet, dass dort ein Termin ausgemacht wurde. Zusätzlich orderte er das Male-Up Team dort hin und eine Stuntfrau, die den Moment übernehmen sollte, in dem der Schuss traf und sie fallen musste.
Gemeinsam sprachen sie die zudrehenden Szenen ab und Cecis wurde für das Brautkleid vermessen.
„Wir bringen 3 Stück mit, dann können wir uns eines Aussuchen.“
„Solange es kein extrem ausuferndes Kleid ist, das sieht unmöglich an mir aus!“, kicherte Cecilie und schlüpfte direkt in das weiße Seiden Negligé, das sie für das Stell-dich-ein tragen sollte.
„Ich schaue, ob ich den Meerjungfrauen Stil bekomme. Oder ein Schlichtes, langes und leichtes Kleid mit Spitzenärmeln. Das wird schon.“
Anka schüttelte Cecis haare auf. Durch den geflochtenen Kopf hatte sie nun große Wellen, die perfekt passten.
So sah sie aus, als wäre sie schon eine Weile mit Chris im Bett. Der Lidschatten wurde ersetzt mit einen hellen Nudeton und die Wimperntusche durch einen braunen. Sie sollte so natürlich aussehen wie möglich und doch musste etwas Make-up sein, da sie einen leichten Schleicher-Filter nutzen würden, um es nach einer Erinnerung aussehen zu lassen.
Im Bademantel kam Cecilie Augenblicke später aus dem Bad und wurde von einigen Augen in Empfang genommen.
„Habe ich was im Gesicht oder steht jemand hinter mir?“, drehte sie sich kurz einmal um sich selbst und legte dann die Arme ineinander. Chris, Dave und circa 6 andere sahen sie weiterhin an, nur das sie jetzt schmunzelten.
„Du siehst gut aus, dann passt!“, merkte Dave an und deutete auf die Haare.
„Ihr wisst was ihr zu tun habt?“, sah er dann zu Chris, der sich sein T-Shirt über den Kopf zog.
„Ich schätze schon, habe das schon ein zweimal gemacht!“, zwinkerte er dann.
„Okay, dann stellt euch mal dort ans Fenster.“
Cecilie streifte den Bademantel ab und gesellte sich zu Chris vor das Fenster. Ein Ventilator wehte die weißen Gardinen leicht um ihre Körper. Fest in Chris armen, schenkte sie ihm die gewollten verliebten Blicke.
„Darf ich bitten Mrs. Maddows?“, bewegte sich Chris zur eingespielten Melodie.
Sie hatten sich dafür entschieden, dass dies die Hochzeitsnacht sein sollte und sie nun zuerst ein wenig miteinander tanzen würden. Wange an Wange bewegten sich ihre Körper sanft hin und her. Hin und wieder drehte er sie und zog sie dann wieder an sich heran. Wenn man den Moment nicht immer und immer wieder neu drehen müsste, um verschiedene Blickwinkel zu bekommen, wäre Cecilie in diesen Augenblick tief versunken.
Selbst der Kuss wurde immer und immer wieder neu gestartet, bis sie zu dem Moment kamen, in dem Chris Ceci anhebt und zum Bett bringt. Es war einfach nicht wie am Theater und für Ceci sehr schwer, ein Gefühl für diesen Moment zu bekommen. Zum Glück drehte sie das Ganze mit Chris, das half ungemein.
Um eine noch intimere Atmosphäre zu bekommen, hatten die Dekorateure weiße Stoffe an der Decke angebracht, die über das Bett hingen. So konnten sie durch die Stoffe hindurch mit der Kamera die Neckereien Filmen und es echter aussehen lassen.
Viel wollten sie nicht zeigen, weshalb die Szenen wie aus einem Buch nachgestellt und für Sekunden abgefilmt wurden. Zum Schluss hockte Ceci auf Chris und war über ihn gebeugt, die Brust für die Kamera nur durch Cecis Arm verdeckt.
Sie wollten damit Enden, das er seine Hand an ihre Wange legt und sie zu einem Kuss heranzieht, was er auch ohne weiteres tat. Komplett in der Aufnahme gefangen, hörte er das: „Cut!“, nicht und drehte sie auf die Seite, küsste sie weiter und decke sie mit seinem Oberkörper ab. „Ich störe euch nur ungern, aber- Cut!“, gluckste Dave und schlug Chris auf die Schulter.
„Sorry, ich habe dich nicht gehört!“, räusperte sich Chris, zog das Laken hoch, um Cecilie abzudecken.
„Sorry!“, sah er zu ihr hinunter. Doch Cecilie lachte nur. „Schon okay, das gehört dazu. Das hatte ich sogar mit Tom schon.“ „Autsch!“, fasste er sich an sein Herz und verzog das Gesicht. „Keine Angst, so wars nicht gemeint, seine Zunge blieb wenigstens da, wo sie hingehörte!“, drückte sie ihn von sich und schob sich selbst aus dem Bett.
Chris schaute Ceci nach und setzte sich mit dem Schließen der Badezimmertür auf.
„Geht da was?“, fragte Dave sofort. Ebenso Anka und Betty im Badezimmer. Ceci und Chris schauten ihre gegenüber an und schüttelten den Kopf. „Wir sind Freunde.“ Das leise Seufzen von Chris, hörte Dave trotzdem.