To the top (of your heart)
von xoxokarmaxoxo
Kurzbeschreibung
Kazuko Sawamura besucht die Karasuno Oberschule nun seit zwei Jahren. Während sie als Nebenaktivität dem Schulchor beiwohnt, ist ihr Bruder der Kapitän der Volleyballmannschaft. In ihrer Freizeit unterstützt sie sowohl ihn, als auch Kiyoko - die Managerin - mit dem Ausbau der Mannschaft in jedweder Richtung. Als dann jedoch ein Tag in der Mitte des zweiten Jahres auf dem Plan steht, fasst sie endlich den Mut ihrem Schwarm ihre Liebe zu gestehen. Sugawara Koshi - der beste Freund ihres Bruders. Unerwartet kommt dieser ihr jedoch zuvor und zerschlägt ihre Aussicht auf eine Annäherung direkt in zwei. Ob dies jedoch eine ehrliche Entscheidung seinerseits war? Mit dem Plan „Sugawara“ stürzt sie sich also in die Mission, ihren Kindheitsschwarm für sich zu gewinnen mit dem gut bewährten Mittel der Eifersucht.
GeschichteFreundschaft, Liebesgeschichte / P18 / Gen
Kozume Kenma
Nishinoya Yuu
Oikawa Tooru
Sawamura Daichi
Sugawara Koushi
Ushijima Wakatoshi
23.10.2020
24.12.2020
67
150.338
45
Alle Kapitel
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Dieses Kapitel
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04.12.2020
1.796
Mein Wecker hatte noch nicht einmal mit lautem Klingeln ausgeschlagen, noch der Wecker von Shimizu und Yachi, trotzdem stand ich kerzengerade im Bett, wie mich mitten im Traum die Erkenntnis ereilt hatte. Ich hatte mit Tetsuro Kuroo geschlafen – so richtig. Nicht nur im Traum – auch, wenn ich mir gerne einreden wollte, es sei einer gewesen. Naja, vielleicht, nur so ein bisschen, denn eigentlich wollte ich das gar nicht bereuen. Es war irgendwie schön, deshalb lächelte ich auch etwas in mich hinein.
Im gleichen Moment fiel ich jedoch aus allen Wolken. Verdammt, was würde er Kenma erzählen? Würde er es ihm erzählen oder war bereits alles zu spät? Was sollte ich Kenma sagen? Mein Blick ging auf mein Telefon. Zwanzig nach sechs, bald wäre Mensazeit. Kenma hatte jedoch noch nicht sturmgeklingelt und unsere Zimmertür war auch noch ganz. Vielleicht könnte ich das schlimmste noch verhindern. Zumindest, wenn ich mich jetzt beeilen würden.
Schnell fiel ich aus meinem Bett und wollte direkt Bekanntschaft mit dem Erdboden schließen. Was um alles in der Welt war das für ein unberechenbarer stechender Schmerz in der unteren Hälfte meines Körpers? Es fühlte sich an, als müsste ich mir die größte Mühe bereiten, alle unteren Teile an ihrem Platz zu behalten und nicht auseinander zu fallen. Gleichzeitig zu dem Gefühl einen Holzpflock durch meinen Unterleib durchbohrt zu wissen. Dennoch griff ich schnell nach meinen Klamotten und verdünnisierte mich dann aus dem Zimmer der Mädchen.
Im Flur konnte ich dann die Panik meines Lebens schieben und angespannt hin und her laufen, während ich mich in die nächst besten Klamotten schmiss. Ich war nicht sonderlich zufrieden mit meinem zusammengewürfelten Outfit, aber es diente der Abdeckung meines nackten Körpers vor der Außenwelt und erfüllte damit den Zweck. So hüpfte ich also umher, zog dem Gürtel meiner Jeans fester und stülpte mir mein weites rotes Shirt über meinen Sport BH.
Erst, wie ich das Oberteil zurecht rückte, entdeckte ich einen Ukai nicht unweit am Ende des Flurs und unsere Blicke trafen sich. Echt jetzt, wie weit musste mein Karmapunktestand denn noch in die Höhe schießen, um solche Aufeinanderstöße zu vermeiden? Ich seufzte, nickte nur ab, während ich unter den Blicken Ukais verschwand und mich direkt raus in die morgendliche Welt stürzte.
Die Vögel zwitscherten in der aufgehenden Sonne, der Himmel beherbergte heute nur weniger Wolken, aber es zog eine sehr frische Brise über die Lande. Deshalb hieß mich die Welt mit einer kurzen Gänsehaut willkommen, aber ich hatte nicht viel Zeit Gedanken daran zu verschwenden. Eigentlich war ich nie so früh wach, war immer die letzte, die aufstand und sich fertig machte. Aber mir pochte das Herz, im Schlaf hatten sich leichte Schweißperlen auf meiner Stirn gebildet. Mich hatte kaum etwas so sehr aus der Ruhe gebracht, wie das hier. Diese Vermutung konnte man nicht zwingend auf die geschehen Ereignisse der letzten Wochen beziehen, aber darüber hinaus sehr wohl.
Schnaufend fiel ich durch die Tür der Mensa und entgegen meiner Annahme herrschte hier bereits reges Treiben. Eine Peinlichkeit jagte die nächste, denn unter dem blicken meines halben Teams, einigen Schülern der Fukorodani und Shinzen, und auch Kenma, Kuroo und Lev durchlöchertet mich. Kein Wunder, ich war dem Erstickungstod nahe – das sah man meinem roten Gesicht deutlich an. Ich wollte wieder umdrehen. Direkt und auf der Stelle.
Stattdessen stellte ich mich schweigend und komplett perplex in die Schlange bei der Ausgabe und nickte Kuroo so diskret wie möglich mit dem Kopf in meine Richtung. Er schaltete schnell, flüsterte Kenma so etwas entgegen wie „ich brauch noch nen zweiten Pudding“, und gesellte sich direkt hinter mich. Der große Junge war mir noch nicht einmal wirklich nah, trotzdem zitterte ich leicht, mein Herz setzte etwas aus und ich hatte den Drang ihn unbedingt küssen zu wollen. War es nun soweit? War mein zertreten Herz von Oikawa auf der Suche nach demjenigen, der es zusammenflicken würde? Und musste es unbedingt Kuroo sein? Er hatte sich letzte Nacht solch eine Mühe gegeben, alles das, was Tōru verschissen hatte, wieder gut zu machen. Das hatte er auch fantastisch hingekriegt, ich fühlte mich toll. Tat es immer noch. Abgesehen davon, dass ich meine Beine beim gehen grundsätzlich zusammenpresste, weil ich glaubte meine Innereien zu verlieren.
„Du hast es ihm nicht gesagt, oder?“, flüsterte ich leise, schaute weiter auf die Reihe an Schülern vor mir und bewegte mich stockend mit ihnen mit, wenn es soweit war. Kuroo folgte mir auf Schritt und Tritt und ich spitze meine Ohren genau, damit ich nur ihn hörte und niemand anderen.
„Nein. Wenn du willst, dann überlasse ich dir das auch gerne komplett. Immerhin ist das ja euer komischer Packt“, raunte es zu mir hinunter, doch Tetsuro grinste. Ich hingegen biss mir auf die Zunge und zog kurz meine Augenbrauen zusammen.
„Was soll das heißen? Willst du dich jetzt etwa komplett daraus halten? Immerhin hast du mich verführt, also trägst du die Konsequenzen schön mit mir zusammen!“, ich hatte gerade zu Ende gesprochen, da schlich sich Kuroos große Pranke von hinten herum an meine Hüfte und griff einmal fest hinein. Er tat es zur geschlossenen Seite hin, um es vor Kenma zu verstecken, aber mein bester Freund hatte zu Gute Sinne dafür.
Kuroo lehnte sich zu mir nach vorne, ich spürte seinen warmen Atem an mir vorbei ziehen – es schüttelte mich kurz, bevor Tetsuro zu flüstern begann: „Ich erinnere mich daran, dass du mich verführt hast.“
Mein ganzer Körper bibberte. Wenn Kenma das sah. Er würde sofort Bescheid wissen. Das durfte nicht passieren. Ich würde irgendwann nicht drum herum kommen, mit dem kleinen Kater darüber zu reden, aber ich wollte das Gespräch einleiten. Er sollte es nicht herausfinden müssen. Auch, wenn er wohl schon näher dran war, als gedacht. Mein Blick hing im Augenwinkel immer an Kenma, der uns musterte. Gott im Himmel.
„Kuroo … b-bitte … wir dürfen keinen Mist machen jetzt“, ich war froh, dass Kuroo ein wenig Abstand gewann, sich jedoch noch immer vorgebeugt hielt, während die Schlange sich weiter zur Ausgabe hin bewegte.
„Aber es hat dir doch gefallen?“, das stand wohl außer Frage. Natürlich hatte ich es genossen. Kuroo hatte mich im Gegensatz zu Oikawa ganz anders behandelt und immer, wenn er mich anfasste, fühlte es sich an, als würde er dieses Körperteil verehren. Ich konnte nicht genau sagen, woran das lag, aber Kuroo half mir, mich sicherer zu fühlen.
„Sicher. Ich kann zwar nicht mehr sitzen, geschweige denn ordentlich laufen, aber es war schön …“, murmelte ich und gleich wäre ich mit meinem Frühstück dran, „wir müssen uns nachher unterhalten. Wann bist du frei und wo kann ich dich treffen?“
Noch zwei Leute, die vor mir bestellten, dann gab es auch etwas für mich zum mampfen: „Ihr spielt nachher zuerst gegen uns. Danach stellt sich die Karasuno gegen die Fukorodani. Dann bin ich frei. Und in der Abstellkammer anzutreffen.“
Mir entglitt ein kleiner Lacher und auch Kuroo konnte sich nicht zurückhalten. Der Kerl war echt die Höhe manchmal, aber vielleicht kamen wir deswegen auch so gut miteinander klar. Ich hatte mir tatsächlich nie Gedanken gemacht, warum Kuroo und ich uns so gut verstanden, obwohl wir eigentlich wenig voneinander wusste. Er hatte sich damals so Mühe gegeben, mich zu überreden ihm zu vertrauen und ich gab nach – eine Entscheidung, die ich bis heute nicht bereut hatte.
Trotzdem nickte ich einmal, bevor mich die grummlige alte Dame hinter dem Tresen eiskalt erwischte, wie ich ihr nicht zuhörte auf ihre Frage hin, weshalb ich erschrocken nach Pudding verlangte. Dass sie mir jedoch nur eine Minischüssel reichen würde, ließ mich dann doch sprachlos zurück und ich konnte Kuroo hinter mir lachen hören. Das konnte ja mal wieder ein super Tag werden.
Ich ließ mich an Kenmas Tisch auf einen der noch freien Stühle fallen, direkt neben Kenma selbst. Da hatte wohl Kuroo vorher gesessen, wenn ich mich recht entsinnen konnte, aber nun ja – weggegangen, Platz gefangen. Die winzige Schüssel auf den weißen Tisch gestellt, wackelte der Schokopudding darin fröhlich umher. Das würde nicht einmal bis zum Mittag reichen, geschweiftesten bis zum Abendbrot. Ich würde einfach verhungern oder dem Pflock in meinem Unterleib unterliegen.
„So lange angestanden, für so wenig Output“, murmelte Kenma neben mir auf und schaute auf die kleine Glasschüssel. Ja, so konnte man das wohl auch sagen. Ich steckte den dazugehörigen kleinen Teelöffel in die wackelige Masse und schnaufte angespannt.
„Dir auch einen wunderschönen guten Morgen, Kenma“, grummelte ich zurück. Das ärgerte mich jetzt echt. Meistens aß ich zwar morgens gar nichts, aber in diesen Fällen war die Mittagspause auch nur drei Stunden entfernt, heute waren das ganze sechs gewesen. Und auch für jemanden der nur rumstand, war das kein ausgewogenes Mahl gewesen.
Kuroo stieß dazu und wie er sich setzte, stellte er mir direkt einen Teller mit zwei Sandwichhälften darauf entgegen. Es war Schinken drauf, glaubte ich zumindest. Mein Blick klebte zuerst fest an den Stullen, bevor ich mit aufgerissenen Augen auf sah und nach Kuroos Blickkontakt suchte. Wie nett … auch, wenn er dafür nicht bezahlen musste. Dass er daran gedachte hatte oder wohlmehr aufgepasst hatte, ließ mein Herz kurz aufspringen.
„Magst du auch eines von meinen haben?“, Kenmas Blick mit genervt zusammengezogen Augenbrauen erreichte Kuroo. Der kleine Kater schien wohl selbst vorgehabt zu haben sein Essen mit mir zu teilen. Deshalb nahm ich an, hatte nur mehr als genug essen für den ganzen Morgen und bedankte mich in beider ihrer Richtungen.
Das Frühstück verlief entspannend. Ich sah diverse Leute kommen und gehen, so auch meinen Bruder oder Noya und Shōyō. Aber ich ließ mir Zeit mit meinen Broten und dem Pudding, den ich mir letzten Endes noch reinzwingen musste. Wenigstens war ich jetzt bis oben hin prall gefüllt und satt und würde die nächsten Stunden nicht dem Hungertod erliegen. Dafür musste ich dennoch versuchen nicht so zu gehen, als müsste man mir demnächst mein Bein amputieren.
Diese Aufgabe kam sogar ziemlich bald auf mich zu und dann auch noch mit professioneller Herausforderungen, denn obwohl ich versucht hatte mich vor eine, gemeinsamen Gang zur Sporthalle mit Kuroo, Kenma und Lev zu drücken, wollte Kenma nicht von meiner Seite weichen. Obwohl ich mich geehrt fühlte, nachdem Kenma mich gestern unweigerlich durch Shōyō ersetzt hatte, wollte ich in diesem Moment nichts mehr, als ein wenig Ruhe.
„Geht’s sie nicht gut? Hast du etwa schon wieder deine Mädchenprobleme?“, ich fragte mich kurz, ob Kenma Kalender über meine Periode führte, wenn er so schnell feststellte, das ich doch eigentlich zu früh dran war. Ich schluckte jedoch, ließ die Peinlichkeit und das Grinsen von Lev über mich ergehen und nickte einfach.
„J-ja“, Kenma langte nach meinem Bauch, streichelte kurz im Gehen darüber hinweg, bevor er und Lev als erstes durch die Tür der Sporthalle fielen. Kuroo schenkte mir ebenso noch ein Grinsen und strich mir kurz über meine zotteligen Haare, dann verschwand auch er, denn sein Team wartete.
Im gleichen Moment fiel ich jedoch aus allen Wolken. Verdammt, was würde er Kenma erzählen? Würde er es ihm erzählen oder war bereits alles zu spät? Was sollte ich Kenma sagen? Mein Blick ging auf mein Telefon. Zwanzig nach sechs, bald wäre Mensazeit. Kenma hatte jedoch noch nicht sturmgeklingelt und unsere Zimmertür war auch noch ganz. Vielleicht könnte ich das schlimmste noch verhindern. Zumindest, wenn ich mich jetzt beeilen würden.
Schnell fiel ich aus meinem Bett und wollte direkt Bekanntschaft mit dem Erdboden schließen. Was um alles in der Welt war das für ein unberechenbarer stechender Schmerz in der unteren Hälfte meines Körpers? Es fühlte sich an, als müsste ich mir die größte Mühe bereiten, alle unteren Teile an ihrem Platz zu behalten und nicht auseinander zu fallen. Gleichzeitig zu dem Gefühl einen Holzpflock durch meinen Unterleib durchbohrt zu wissen. Dennoch griff ich schnell nach meinen Klamotten und verdünnisierte mich dann aus dem Zimmer der Mädchen.
Im Flur konnte ich dann die Panik meines Lebens schieben und angespannt hin und her laufen, während ich mich in die nächst besten Klamotten schmiss. Ich war nicht sonderlich zufrieden mit meinem zusammengewürfelten Outfit, aber es diente der Abdeckung meines nackten Körpers vor der Außenwelt und erfüllte damit den Zweck. So hüpfte ich also umher, zog dem Gürtel meiner Jeans fester und stülpte mir mein weites rotes Shirt über meinen Sport BH.
Erst, wie ich das Oberteil zurecht rückte, entdeckte ich einen Ukai nicht unweit am Ende des Flurs und unsere Blicke trafen sich. Echt jetzt, wie weit musste mein Karmapunktestand denn noch in die Höhe schießen, um solche Aufeinanderstöße zu vermeiden? Ich seufzte, nickte nur ab, während ich unter den Blicken Ukais verschwand und mich direkt raus in die morgendliche Welt stürzte.
Die Vögel zwitscherten in der aufgehenden Sonne, der Himmel beherbergte heute nur weniger Wolken, aber es zog eine sehr frische Brise über die Lande. Deshalb hieß mich die Welt mit einer kurzen Gänsehaut willkommen, aber ich hatte nicht viel Zeit Gedanken daran zu verschwenden. Eigentlich war ich nie so früh wach, war immer die letzte, die aufstand und sich fertig machte. Aber mir pochte das Herz, im Schlaf hatten sich leichte Schweißperlen auf meiner Stirn gebildet. Mich hatte kaum etwas so sehr aus der Ruhe gebracht, wie das hier. Diese Vermutung konnte man nicht zwingend auf die geschehen Ereignisse der letzten Wochen beziehen, aber darüber hinaus sehr wohl.
Schnaufend fiel ich durch die Tür der Mensa und entgegen meiner Annahme herrschte hier bereits reges Treiben. Eine Peinlichkeit jagte die nächste, denn unter dem blicken meines halben Teams, einigen Schülern der Fukorodani und Shinzen, und auch Kenma, Kuroo und Lev durchlöchertet mich. Kein Wunder, ich war dem Erstickungstod nahe – das sah man meinem roten Gesicht deutlich an. Ich wollte wieder umdrehen. Direkt und auf der Stelle.
Stattdessen stellte ich mich schweigend und komplett perplex in die Schlange bei der Ausgabe und nickte Kuroo so diskret wie möglich mit dem Kopf in meine Richtung. Er schaltete schnell, flüsterte Kenma so etwas entgegen wie „ich brauch noch nen zweiten Pudding“, und gesellte sich direkt hinter mich. Der große Junge war mir noch nicht einmal wirklich nah, trotzdem zitterte ich leicht, mein Herz setzte etwas aus und ich hatte den Drang ihn unbedingt küssen zu wollen. War es nun soweit? War mein zertreten Herz von Oikawa auf der Suche nach demjenigen, der es zusammenflicken würde? Und musste es unbedingt Kuroo sein? Er hatte sich letzte Nacht solch eine Mühe gegeben, alles das, was Tōru verschissen hatte, wieder gut zu machen. Das hatte er auch fantastisch hingekriegt, ich fühlte mich toll. Tat es immer noch. Abgesehen davon, dass ich meine Beine beim gehen grundsätzlich zusammenpresste, weil ich glaubte meine Innereien zu verlieren.
„Du hast es ihm nicht gesagt, oder?“, flüsterte ich leise, schaute weiter auf die Reihe an Schülern vor mir und bewegte mich stockend mit ihnen mit, wenn es soweit war. Kuroo folgte mir auf Schritt und Tritt und ich spitze meine Ohren genau, damit ich nur ihn hörte und niemand anderen.
„Nein. Wenn du willst, dann überlasse ich dir das auch gerne komplett. Immerhin ist das ja euer komischer Packt“, raunte es zu mir hinunter, doch Tetsuro grinste. Ich hingegen biss mir auf die Zunge und zog kurz meine Augenbrauen zusammen.
„Was soll das heißen? Willst du dich jetzt etwa komplett daraus halten? Immerhin hast du mich verführt, also trägst du die Konsequenzen schön mit mir zusammen!“, ich hatte gerade zu Ende gesprochen, da schlich sich Kuroos große Pranke von hinten herum an meine Hüfte und griff einmal fest hinein. Er tat es zur geschlossenen Seite hin, um es vor Kenma zu verstecken, aber mein bester Freund hatte zu Gute Sinne dafür.
Kuroo lehnte sich zu mir nach vorne, ich spürte seinen warmen Atem an mir vorbei ziehen – es schüttelte mich kurz, bevor Tetsuro zu flüstern begann: „Ich erinnere mich daran, dass du mich verführt hast.“
Mein ganzer Körper bibberte. Wenn Kenma das sah. Er würde sofort Bescheid wissen. Das durfte nicht passieren. Ich würde irgendwann nicht drum herum kommen, mit dem kleinen Kater darüber zu reden, aber ich wollte das Gespräch einleiten. Er sollte es nicht herausfinden müssen. Auch, wenn er wohl schon näher dran war, als gedacht. Mein Blick hing im Augenwinkel immer an Kenma, der uns musterte. Gott im Himmel.
„Kuroo … b-bitte … wir dürfen keinen Mist machen jetzt“, ich war froh, dass Kuroo ein wenig Abstand gewann, sich jedoch noch immer vorgebeugt hielt, während die Schlange sich weiter zur Ausgabe hin bewegte.
„Aber es hat dir doch gefallen?“, das stand wohl außer Frage. Natürlich hatte ich es genossen. Kuroo hatte mich im Gegensatz zu Oikawa ganz anders behandelt und immer, wenn er mich anfasste, fühlte es sich an, als würde er dieses Körperteil verehren. Ich konnte nicht genau sagen, woran das lag, aber Kuroo half mir, mich sicherer zu fühlen.
„Sicher. Ich kann zwar nicht mehr sitzen, geschweige denn ordentlich laufen, aber es war schön …“, murmelte ich und gleich wäre ich mit meinem Frühstück dran, „wir müssen uns nachher unterhalten. Wann bist du frei und wo kann ich dich treffen?“
Noch zwei Leute, die vor mir bestellten, dann gab es auch etwas für mich zum mampfen: „Ihr spielt nachher zuerst gegen uns. Danach stellt sich die Karasuno gegen die Fukorodani. Dann bin ich frei. Und in der Abstellkammer anzutreffen.“
Mir entglitt ein kleiner Lacher und auch Kuroo konnte sich nicht zurückhalten. Der Kerl war echt die Höhe manchmal, aber vielleicht kamen wir deswegen auch so gut miteinander klar. Ich hatte mir tatsächlich nie Gedanken gemacht, warum Kuroo und ich uns so gut verstanden, obwohl wir eigentlich wenig voneinander wusste. Er hatte sich damals so Mühe gegeben, mich zu überreden ihm zu vertrauen und ich gab nach – eine Entscheidung, die ich bis heute nicht bereut hatte.
Trotzdem nickte ich einmal, bevor mich die grummlige alte Dame hinter dem Tresen eiskalt erwischte, wie ich ihr nicht zuhörte auf ihre Frage hin, weshalb ich erschrocken nach Pudding verlangte. Dass sie mir jedoch nur eine Minischüssel reichen würde, ließ mich dann doch sprachlos zurück und ich konnte Kuroo hinter mir lachen hören. Das konnte ja mal wieder ein super Tag werden.
Ich ließ mich an Kenmas Tisch auf einen der noch freien Stühle fallen, direkt neben Kenma selbst. Da hatte wohl Kuroo vorher gesessen, wenn ich mich recht entsinnen konnte, aber nun ja – weggegangen, Platz gefangen. Die winzige Schüssel auf den weißen Tisch gestellt, wackelte der Schokopudding darin fröhlich umher. Das würde nicht einmal bis zum Mittag reichen, geschweiftesten bis zum Abendbrot. Ich würde einfach verhungern oder dem Pflock in meinem Unterleib unterliegen.
„So lange angestanden, für so wenig Output“, murmelte Kenma neben mir auf und schaute auf die kleine Glasschüssel. Ja, so konnte man das wohl auch sagen. Ich steckte den dazugehörigen kleinen Teelöffel in die wackelige Masse und schnaufte angespannt.
„Dir auch einen wunderschönen guten Morgen, Kenma“, grummelte ich zurück. Das ärgerte mich jetzt echt. Meistens aß ich zwar morgens gar nichts, aber in diesen Fällen war die Mittagspause auch nur drei Stunden entfernt, heute waren das ganze sechs gewesen. Und auch für jemanden der nur rumstand, war das kein ausgewogenes Mahl gewesen.
Kuroo stieß dazu und wie er sich setzte, stellte er mir direkt einen Teller mit zwei Sandwichhälften darauf entgegen. Es war Schinken drauf, glaubte ich zumindest. Mein Blick klebte zuerst fest an den Stullen, bevor ich mit aufgerissenen Augen auf sah und nach Kuroos Blickkontakt suchte. Wie nett … auch, wenn er dafür nicht bezahlen musste. Dass er daran gedachte hatte oder wohlmehr aufgepasst hatte, ließ mein Herz kurz aufspringen.
„Magst du auch eines von meinen haben?“, Kenmas Blick mit genervt zusammengezogen Augenbrauen erreichte Kuroo. Der kleine Kater schien wohl selbst vorgehabt zu haben sein Essen mit mir zu teilen. Deshalb nahm ich an, hatte nur mehr als genug essen für den ganzen Morgen und bedankte mich in beider ihrer Richtungen.
Das Frühstück verlief entspannend. Ich sah diverse Leute kommen und gehen, so auch meinen Bruder oder Noya und Shōyō. Aber ich ließ mir Zeit mit meinen Broten und dem Pudding, den ich mir letzten Endes noch reinzwingen musste. Wenigstens war ich jetzt bis oben hin prall gefüllt und satt und würde die nächsten Stunden nicht dem Hungertod erliegen. Dafür musste ich dennoch versuchen nicht so zu gehen, als müsste man mir demnächst mein Bein amputieren.
Diese Aufgabe kam sogar ziemlich bald auf mich zu und dann auch noch mit professioneller Herausforderungen, denn obwohl ich versucht hatte mich vor eine, gemeinsamen Gang zur Sporthalle mit Kuroo, Kenma und Lev zu drücken, wollte Kenma nicht von meiner Seite weichen. Obwohl ich mich geehrt fühlte, nachdem Kenma mich gestern unweigerlich durch Shōyō ersetzt hatte, wollte ich in diesem Moment nichts mehr, als ein wenig Ruhe.
„Geht’s sie nicht gut? Hast du etwa schon wieder deine Mädchenprobleme?“, ich fragte mich kurz, ob Kenma Kalender über meine Periode führte, wenn er so schnell feststellte, das ich doch eigentlich zu früh dran war. Ich schluckte jedoch, ließ die Peinlichkeit und das Grinsen von Lev über mich ergehen und nickte einfach.
„J-ja“, Kenma langte nach meinem Bauch, streichelte kurz im Gehen darüber hinweg, bevor er und Lev als erstes durch die Tür der Sporthalle fielen. Kuroo schenkte mir ebenso noch ein Grinsen und strich mir kurz über meine zotteligen Haare, dann verschwand auch er, denn sein Team wartete.