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To the top (of your heart)

Kurzbeschreibung
GeschichteFreundschaft, Liebesgeschichte / P18 / Gen
Kozume Kenma Nishinoya Yuu Oikawa Tooru Sawamura Daichi Sugawara Koushi Ushijima Wakatoshi
23.10.2020
24.12.2020
67
150.338
45
Alle Kapitel
155 Reviews
Dieses Kapitel
3 Reviews
 
01.12.2020 4.177
 
TRIGGER WARNING:
Slightly sexual Content

Morgen war es endlich soweit. Und ich wusste nicht, ob ich mir eher in die Hosen machen sollte, oder ich mich einfach unfassbar freute, dass eine Menge meiner Leute kommen würden, für die ich alle diesen einen Song singen könnte. Vielleicht für jeden auf einer anderen metaphorischen Ebene, aber ich wollte, dass sie ihn alle hörten und mir am Ende hoffentlich applaudieren würden.

Dennoch versuchte ich die Aufregung erst einmal auf morgen zu vertagen und mich jetzt wieder auf das Training meiner Jungs zu konzentrieren. Ich war seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr dort gewesen, ich hatte sogar schon etwas schiss, dass meine eigene Mannschaft mich wohl schon vergessen hatte. Deshalb zog ich den Kragen meiner Jacke weit hoch, versteckte mich sogar hinter dem weißen Stoff und holte noch einmal tief Luft, bevor ich dann durch die schwere Metalltür trat.

Sie waren schon am trainieren, Ukai gab mir einen verwirrten Blick, über seine Schulter hinweg. Ich fragte mich sofort, ob es eher wegen der fremden Trainingsjacke war, die laut nach Tōru Oikawa schrie mit der abgedruckten Eins auf allen Seiten. Oder weil er mich schon seit einiger Zeit nicht zu Augen bekommen hatte. Wohl eine Mischung aus beidem und das war auch sicherlich beim Rest der Fall.

Aber die Blicke ließen mich erst einmal mehr oder minder kalt, während ich mich an den Rand setzte und mich in der Wand hinter mir zu verstecken versuchte. Heute wollte ich sowieso nur auf Daichi warten. Auch, wenn Oikawa nachher noch zum lernen vorbei kommen würde – was ihm genauso wenig gepasst hatte, wie der Fakt, dass ich ihm am Tag des Nekoma Schulfestes abgesagt hatte. Ich schaute drüber hinweg, ließ das biestige Verhalten nicht an mich ran und lud ihn zu mir ein. Versprach ihm eine Pizza aufs Haus. Er nahm an.

Im gleichen Atemzug bat Daichi mich, mal wieder vorbei zu schauen, beim Training, denn es ging voran. Das Ziel war das Frühlingstunier und seit dem letzten Mal, hatte sich einiges getan. Ihre Einheit lief flüssiger, sie trauten sich mehr – vor allem auch schneller – und ich war mir sicher, dass sie in diesem State bereits deutlich besser gegen die Seijoh standgehalten hätten. Deshalb setzte ich mir ein breites Grinsen auf. Auch, wenn sich mein Interessengebiet aktuell etwas verlagert hatte, das Team war mir noch immer wichtig und ich wünschte mir noch immer, dass sie es bis zum Endes des Frühlingstuniers schaffen würden. Dann würde ich mit ihnen feiern.

Das Training fand sein Ende und ich raffte mich auf, um beim Abbau zu helfen. Dann würde es wenigstens schneller gehen und Oikawa musste nicht vor meiner Haustür warten, weil noch niemand da sein würde. Deshalb rollte ich das Netz feinsäuberlich, aber mit gutem Tempo auf und hing es dahin zurück, wo es hingehörte. Daichi war auch so lieb und rief heute nicht aus, dass es einen Nikuman aufs Haus gab und so kam es auch, dass wir relativ schnell zu dritt die Straßen hinab schlenderten. Und es war mal wieder still, dennoch erwischte ich Koshi immer wieder, wie er mich in dieser ungewöhnlichen Jacke musterte. Ob er wohl auch fand, sie stand mir nicht?

„Ihr habt so gute Fortschritte gemacht. Präsentiert ihr euren Club auf dem Fest?“, fragte ich in beide Richtungen, aber zuerst schenkte mir keiner der beiden eine Antwort. Man, war die Luft noch immer angespannt? Ich war frohen Mutes, dass man sich wenigstens normal unterhalten konnte, ohne sich an die Gurgel zu springen. War wohl mein Fehler das zu glauben. Aber Daichi rettete mich entgegen aller Erwartungen schnell.

„Es ist noch immer ein langer harter Weg, aber ich bin voller Zuversicht, das wir das irgendwie schaukeln werden“, dafür, dass mein Bruder vor einer Woche noch den Volleyball Club hinschmeissen wollte, redete er jetzt ganz schön hoch hinaus. Aber ich sagte dazu nichts. Blieb ruhig und nickte ihm zu.

„Aber ja, wir werden den Vormittag über das Feld aufgebaut haben und ein paar Spiele mit den Besuchern machen“, fügte Daichi noch hinzu und ich nickte kurz. Sugawara blieb währenddessen ruhig, ging einfach zügig mit uns mit.

„Meint ihr, ihr schafft es als Team mir am Nachmittag zuzuschauen? Ich bin auf der Hauptbühne mit dem Chor und es wäre schön … wenn ihr dabei wärt“, murmelte ich leise vor mich hin und spielte an meinen Fingerkruppen herum. Wenn sie auch noch kommen würden, dann wäre alles perfekt und ich könnte den Tag so richtig genießen.

„Ja!“, sowohl meiner, als auch Daichis Blick gingen direkt zu dem beinahe aufschreienden Sugawara, der schnell zurück zog, „ich meine, das wird sicherlich kein Problem werden, wenn der Kapitän das erlaubt.“

„Klar, das sollten wir hinkriegen.“

Ich musste schon etwas Lächeln, wie Suga direkt zugesagt hatte. Ein erneuter Beweis, dass ich ihm etwas bedeuten musste und es machte mich froh. Vielleicht hatte er ja mal nachgedacht, sich überlegt, dass es besser wäre, offen miteinander zu reden. Es wäre zumindest toll, wenn das zutreffen würde. Denn wenn ja, wäre es vielleicht noch möglich, diesen Plan und dessen Ziel ordentlich zu schaukeln. Ich wünschte es mir … noch immer … glaubte ich.

Wir waren beinahe zu Hause. Es würde nur noch wenige Augenblicke dauern, bis wir durch die Tür spazierten. Ich hoffte inständig, dass Oikawa nicht bereits vor verschlossener Tür stand und darauf wartete, dass ich ihm öffnete. Aber nein, so weit war es noch nicht gewesen, denn kaum hatte ich diesen Gedanken gefasst und kurze Zeit später auch wieder losgelassen, kam der Teufel von dem gedanklich gesprochen wurde, auch schon um die Ecke.

„Kazuko!“, Tōru warf die Arme in die Luft, wie er direkt auf uns drei zugelaufen kam. Ich war etwas verwirrt, denn eigentlich hatte ich gesagt, er solle erst in etwa einer halbe Stunde an der Tür klingeln. Dass er jetzt hier in unsere Gruppe Platze, war bei weitem keine meiner Planungen gewesen. Deshalb winkte ich auch nur perplex zurück, bis er bei uns angekommen war und mich mitten auf der Straße in einen leidenschaftlichen Kuss zog. Mein Gesicht zwischen seinen Händen vergraben, wusste ich nicht wohin mit mir. Was mussten sich die anderen beiden wohl denken? Ich hatte Daichi nie gesagt, dass Oikawa und ich ein offizielles Paar waren. Immerhin hatte Tōru sowas selbst nie vor Kollegen oder Freunden bestätigt – ich wollte keine Gerüchte in die Welt setzen.

„Was machst du denn schon hier?“, versuchte ich mir ein Grinsen aufzusetzen und die unangenehme Situation wegzulachen, denn Daichis Kopf wurde bereits ganz rot vor Wut und Sugawara wusste nicht genau, wohin er seinen Fixpunkt verlegen sollte. Unser unterbrochener Nach-Hause-Weg wurde jedoch schnell wieder aufgenommen und Oikawa schlang seinen rechten Arm um meine Schulter, zog mich damit immer näher und näher zu sich.

„Freust du dich etwa nicht, mich schon zu sehen?“, das war so ein typischer Oikawa Satz. Natürlich freute ich mich. Es war eben nur nicht das, was wir ursprünglich abgemacht hatten. Und ich war nun mal ein Mensch, der fest mit den Zusagen anderer rechnete. Dennoch machte ich kein Fass auf, sondern drückte Tōru zur Überbrückung der Frage nur einen zarten Kuss auf seine Wange.

Es wurde ruhig um uns alle. Keine Ahnung, wie ich ein vernünftiges Gespräch aufbringen sollte. Daichi musste sich schon gut genug zurück halten, Tōru nicht auf die Straße zu setzen. Dass er ihn überhaupt ins Haus ließ, tat er wohl nur wegen seinem schlechten Gewissen und weil er mich als Schwester doch eigentlich ziemlich gerne hatte. Sugawara hingegen konnte Oikawa überhaupt nicht riechen, weshalb er versuchte, den Captain der Aoba Johsai auch immer schön aus seinem Blickfeld zu schieben. Manchmal waren Kerle schon echt nicht einfach. Aber ich gab zu, Tōru war definitiv selbst nicht der einfachste Zeitgenosse. Das durfte ich nun auch hier und da mal feststellen.

Ich konnte auch fast in Sugas Augen erkennen, wie froh er war, sich nicht mehr mit Oikawa die Atemluft teilen zu müssen, als er sich von uns beiden verabschiedete. Nur von uns beiden – so höflich Koshi auch eigentlich war. Daichi hingegen musste es noch bis ins Haus aushalten, bog dann jedoch sofort in die Küche ab und um weiteren Komplikationen aus dem Weg zu gehen, schnappte ich schnell Tōrus Handgelenk und schleifte ihn die Treppe hinauf, direkt in mein Zimmer hinein. Endliche Ruhe. Endlich alleine.

„Die beiden können mich wohl nicht ausstehen“, grinste Oikawa breit und ließ sich direkt auf mein gemachtes Bett fallen, während ich meinen Rucksack feinsäuberlich neben meinen Schreibtisch stellte.

„Sie machen sich nur sorgen und sind gleichzeitig nicht sonderlich einfach zu knacken. Das kommt aber mit der Zeit, also keine Angst“, lächelte ich zurück und lehnte mich kurzzeitig an den Schreibtisch. Tōru machte mich immer unterschwellig nervös. Ich hatte oft das Gefühl, nicht mit ihm mithalten zu können … oder seinen weiblichen Fans. Seit dem Schulfest glaubte ich, ihn immer und immer wieder einholen zu müssen, weil er so weit nach vorne preschte. Ich spielte angespannt mit dem Anhänger meiner Kette, die Tōru mir geschenkt hatte.

„Und du wolltest lernen? Ist das nicht ziemlich langweilig für ein Date?“, Tōru zog eine Augenbraue in die Höhe. Sofort erinnerte ich mich an Nishinoya zurück – er hatte sich nicht über ein einziges Lern-Date beschwert gehabt. Wir hatten sogar immer eine Menge Spaß. Aber vielleicht war Oikawa auch einfach nicht der Typ dafür, weshalb ich schnell nach einer Lösung suchte.

„Ich ehm, ich muss auf jeden Fall noch einmal meine Performance für morgen durchgehen. Vielleicht magst du mir ja etwas Feedback geben“, mein Gesicht wurde direkt etwas heiß, denn vor anderen Leuten zu singen, war nie einfach für mich. Taute ich jedoch erst einmal auf, konnte es mir eine Menge an Spaß bereiten.

Oikawa ließ sich etwas zurück fallen, stützte sich hinterrücks mit seinen Händen auf der Matratze ab und nickte mir zu. Es zog sofort ein breites Grinsen über meine Lippen und ich verband mein Handy mit meinem kleinen Lautsprecher. Die Musik begann, natürlich instrumental, und ich legte mein ganzes Herzblut in die Aufführung des Musikstückes. Auch, wenn es in diesem Moment „nur vor Tōru“ gewesen war. Dennoch, ich wollte, dass es ihm gefiel. Dass er stolz auf mich sein konnte und dass es für ihn keine Schande sein würde, wenn er mich irgendwann auch anderen, als seine Freundin vorstellte.

Tōru schaute mir zu, musterte mich von oben bis unten und ich wurde etwas entspannter. Kam sogar richtig aus mir heraus, versuchte dennoch um diese Uhrzeit nicht mehr ganz so laut zu schreien, damit die Nachbarn nicht noch sturmklingelten. Nachdem ich meine Privataufführung für Oikawa beendet hatte, drückte ich auf dem Musikplayer auf Stopp und wartete auf eine ehrliche Meinung von Seiten Tōrus: „Und … wie findest du’s?“

Er blieb erst etwas still, musste sich wieder vernünftig aufsetzen und schaute dann zu mir hoch: „Es war nicht ganz mein Geschmack an Musik. Aber du hast die Töne getroffen und das ist es doch, was zählt, oder?“

Das war nicht wirklich, was ich erwartet hatte. Dieses Feedback war auch mehr schlecht als recht. Aber er meinte es sicherlich nicht ganz so harsch, wie er es gesagt hatte. Dennoch. Bis ich mich von diesem Gedanken überzeugen konnte, zog ich jedoch ein eher mittelmäßig begeistertes Gesicht, was Oikawa schnell bemerkte.

„Du hast das toll gemacht, Kazuko“, ich versuchte mir ein grinsten aufzusetzen, wie Oikawa sich kurz erhob, um nach meiner Hand zu greifen, um mich zu sich zu ziehen. Ich stolperte hilflos zu ihm hinüber und stand wie ein Schluck Wasser vor ihm, weiterhin versuchend nicht so auszusehen, wie drei Tage Regenwetter.

„Komm mal her“, Tōru nahm beide meine Hände jeweils in eine von seinen und zog mich noch näher zu sich heran, bis ich auf seinen Schoß plumpste. Meine Beine schlossen seine dazwischen ein und mein ganzes Gewicht parkte auf Oikawas durchtrainierten Oberschenkeln. Meine zittrigen Hände hatten sich direkt auf seine Schultern niedergelegt und hielten ihn dort fest, während seine großen Pranken nach meiner Hüfte suchten. Ich schluckte tief.

„Du solltest nicht die ganze Zeit über den morgigen Tag nachdenken, sondern dich ein wenig ablenken“, flüsterte er zärtlich und Tōru jagte mir damit direkt einen Gänsehautschauer nach dem nächsten über den ganzen Körper. Sein Griff in meine Hüfte wurde fester, während ich meine Arme hinter seinem Nacken umschlang, um mich besser auf seinem Schoß zu halten. Oikawa kam mir näher, drückte mir einen zarten Kuss auf meine Lippen, der nicht aufhörte. Es folgte noch einer und noch einer. Instinktiv zog ich mich fester an ihn heran, drückte meinen Oberkörper dabei gegen seinen, was Tōru direkt ausnutze, um mir in meine Unterlippe zu beißen. Nur vorsichtig knabberte er daran, aber dennoch mit einem verlangenden Unterton.

Ich kannte das schon, von Nishinoya. Worüber ich jedoch noch nicht Herr oder Frau war, wie Tōru vorsichtig seine warme feuchte Zunge zwischen meine kühlen Lippen drückte. Schnell atmete ich tief ein, gab ihm somit auf noch den Weg frei und er bekam, wonach er verlangte. Unsere Zungen umrundeten sich, ich wusste nicht, ob das was ich tat so richtig war. Ich ließ mich von Oikawa führen, meine Wangen erglänzten in einem dunklen rot und mein Kopf glühte. Das Herz in meiner Brust raste und ich versuchte es ständig eine Stufe herunterzufahren – vergeblich.

Tōrus Hand verließ seinen Platz an meiner Hüfte, bahnte sich den Weg über meinen Hüftknochen, zu meinem Oberschenkel und schlich sich hinten herum direkt zu meinem Po, nach welchem erst fest griff. Sofort trennte ich unsere Lippen voneinander, wie ich meinen Kopf tief in den Nacken warf und kurzzeitig tief keuchte. Was war das? Was sollte das werden? Darauf war ich nicht vorbereitet. Wir hatten uns nie über sowas unterhalten. Wenn es kam, dann kam es … aber ich war mir bei uns … nicht sicher.

„Gefällt dir das etwa? Es gibt noch schönere Stellen, die ich berühren kann – und die du berühren kannst“, Tōru biss sich schelmisch auf die Unterlippe, während ich nicht wusste, wohin mit mir. Doch Oikawa nahm mir die Entscheidung ab, ließ sich direkt nach hinten in mein weiches Bett fallen und drehte sich mit mir, um endlich über mir zu knien – auf allen Vieren, schaute er zu mir hinab. Wie sollte ich mich wehren? Wollte ich mich wehren? War es besser, dass nicht zu tun? Ich stand am Scheideweg – schon wieder.

Tōrus große Pranken fuhren an meinen Seiten hinab, direkt zu dem Saum meines Pullunders. Seine dünnen Spinnenfinger umgriffen die Wolle, zogen sie nach und nach höher – er legte darunter mein zerknittertes Hemd frei und zog mir das helle Oberteil zu guter letzt über meinen Kopf. Ich hätte mir gewünscht, er hätte mir auch die Röte mit ausgezogen oder die Nervosität und Gedanken. Aber nein, ich lag da, nicht in der Lage auch nur ordentlich zu atmen oder mich gar zu bewegen und doch wollte ich ihm alles geben – damit ich ihn behalten durfte.

„Willst du vielleicht auch mal?“, Tōru setzte sich zart auf meine Hüfte nieder, aber es war kein Geheimnis, dass ich etwas in seiner Hose spüren konnte. War das eine Frage oder war es eine Aufforderung? Konnte ich dagegen etwas sagen? Was würde passieren, wenn ich es tat? Trotzdem, ich setzte mich mehr auf, soweit Oikawa mich ließ, und versuchte mit angespannten Fingern nach seinem weißen Oberteil zu greifen. Es lag nur sanft auf seinen Schultern auf, war ihm eigentlich viel zu groß und deshalb leicht auszuziehen. Ich legte einen trainierten Oberkörper frei. Definierte Muskeln am Bauch, schöne Schultern und wenn mein Blick tiefer wanderte, war auch der Anbeginn seiner klaren V-Line bereits zu erkennen. Das war es, was sie alle wollten – seine Verehrerinnen. Und ich sollte es bekommen … aber wieso?

Oikawa griff nach einer meiner Hände, umhüllte sie mit seiner, und führte sie vorsichtig an seine freie Brust heran. Meine Atmung stockte, wie ich seine weiche Haut berührte und er meine Fingerkruppen über seinen Torso zog. Über seine Brust hinweg, zu seinem Bauch – er war ganz hart. Spannte er ihn wohl an?

„Keine Scheu. Fass mich an, wo du willst. Das darf ich doch sicherlich auch, oder?“, sein Ton war so anders. Anders, als ich ihn das erste mal getroffen hatte. Er wirkte witzig, charmant und … einfach. Und sicherlich war er das auch immer noch … aber in diesem Moment, und vielleicht auch schon in früheren Momenten, da fühlte ich mich nicht so sicher, wie ich es gerne haben wollte. Aber lag das vielleicht einfach an mir?

Und schon wieder … war das eine Frage? Was hatte ich für eine Wahl? Seine Finger, sie knöpften mein Hemd einfacher auf, als ich es selbst hinbekam. Er tat so etwas öfter, nicht? Ich war nicht die erste - die wievielte erste wäre ich bei ihm? Verdammt, Kazuko! Wieso kannst du nicht einfach mal leben? Warum machst du dir die Gedanken? Genieß es! Habe Spaß! Lass dich doch … nicht aus der Ruhe bringen.

Der Stoff des Hemds verließ meinen Oberkörper. Tōrus Daumen erkundete mein Schlüsselbein, fuhr jedoch direkt weiter und schob vorsichtig den Träger meines BHs beiseite. Ich wollte ihn zurück ziehen, aber er küsste meine Schulter. Ganz sanft, ganz ruhig. Sein warmer Atem prallte an meiner kalten Haut ab, aber es schien ihn nichts zu stören. Auch nicht, dass ich dort lag, als wäre ich bereits tot. Dabei war es doch gar nicht so schlimm, oder?

Nur meine Brüste hielten meine obere Unterwäsche noch auf meinem Oberkörper. Doch Tōru stoppte, schaute mich an, mit einem gierigen Blick, bevor er von mir hinab stieg, sich auf den Boden vor meinem Bett kniete und ohne zu stocken den Reißverschluss meines Rockes zu öffnen begann. Eine Leichtigkeit für ihn – einfach so. Es schien so, als müsste er nur lieb gucken und alles würde ihm entgegen fliegen.

Tōru wurde ganz ruhig, wie er den Stoff des Rockes mitsamt der Leggings über meine weichen Beine zog. Ich glühte, aber nicht vor Lust. Vor Scham, Nervosität und Angst. Mein Körper war fast ganz nackt. Und ich wusste nicht, ob ich noch damit leben konnte, hier zu sein, so unsicher und nicht einmal annähern Herr über die Situation. Es ging alles schnell, auch wenn es langsam vonstatten ging.

Erneut tasteten Oikawas Hände meine Beine entlang. Vom Ansatz meines Oberschenkels bis hinunter zum Knöchel. Er schreckte vor nichts zurück, stellte meinen Fuß vorsichtig auf seiner Schulter ab, um mich sanft an der Innenseite meines Oberschenkels zu küssen. Ich atmete tief ein, hielt die Luft an. Wie nah würde er mir denn noch kommen wollen? Wo war das Ziel? Was war das Ziel? Seine weichen Lippen, sie setzten die Küsse auf meine Haut, so gierig.

Und so, wie er von unten herab zu mir aufschaute, seine Augen, voller Lust, sie wollten mich verschlingen. Er war perfekt – von außen. Seine Haut makellos und weich. In einem angenehmen blassen Schimmer. Seine nussbraunen Haare – gepflegt und ebenso weich. Diese Augen, so braun und sie riefen Ehrlichkeit aus. Aber war das wirklich so? Alles, was aus meinen Augen herauszuziehen war, war Verlorenheit und Überforderung.

Ich wusste nicht, was ich getan hatte, aber Tōrus Tempo wurde schneller. Er kam auf mich zu, drückte mich nach hinten. Seine linke große Hand griff nach meinen Handgelenken, drückte sie zusammen und fixierte sie in meiner flauschigen Bettdecke. Ich biss mir auf die Zungenspitze und versuchte, nicht zu quieken, denn er verdrehte mir etwas die Knochen. Seine anderen Hand, mit den Fingerspitzen voran, fuhr meinen Bauch hinab, weiter und weiter zu dem Rand meiner Pantie, hielt davor nicht an, er fragte nicht, glitt sachte hinein. Es entriss mir die Atemluft. Er wusste nur zu gut, was zu tun war – er tat es fast genauso, wie ich es selbst tat … manchmal. Ein wenig Druck, kreisende Bewegung. Ich spürte genau, wie er seine Finger sachte spreizte und sie folglich zusammendrücke, um mich mehr zu ärgern. Ich konnte mich nicht halten, griff tief in die Decke und stöhnte zärtlich in sein Ohr.

„Hast du was da? Oder nimmst du die Pille?“, mein Gesicht erglühte rot, ich war geschafft. Aber wonach er da fragte … es war egal. Denn ich wollte es ihm nicht verraten. Dieser Junge, er bedeutete mir etwas. Er war der Ritter in glänzender Rüstung, auf den Ich gehofft hatte. Der mich vor Noya gerettet hatte und mir vielleicht sogar half etwas aus mir herauszukommen. Aber das hier wollte ich nicht. Nicht jetzt. Ich fühlte mich nicht bereit … nicht mit ihm. Ich würde ihm nie das geben können, wonach er verlangte. Ich würde nicht so begabt sein, wie seine Fans und Verehrerinnen. Ich wollte nicht mit Tōru Oikawa schlafen – nicht hier, nicht jetzt. Ich sollte doch auch Freude und Spaß daran haben, oder?

„Tōru … ich … ich glaube das ist keine gute Idee“, er ließ mich noch nicht los und es fiel mir schwer, ihm in die Augen zu schauen. Ich wollte ihn nicht verletzen oder seine Erwartungen zu Nichte machen. Aber … heute konnte das nichts werden. Ich musste ihn noch mehr kennenlernen, ihm noch mehr vertrauen, um mich Oikawa ganz hinzugeben.

„Ernsthaft? Dir hat’s doch gefallen“, ich fragte mich, woher er diese Annahme bekam. Ob er sie sich vielleicht sogar selbst einredete, denn ich gab kaum einen mucks von mir. Zitterte wie Espenlaub. Meine Augen mussten leer sein.

„Lass‘ mich bitte los“, dass er meiner Bitte nachging, bedeutete mir viel, aber dennoch – sein Gesichtsausdruck sprach keine Begeisterung aus. Er hatte sich mehr erhofft. Deutlich mehr. Aber meine Zweifel waren ja nicht mal alles – denn direkt unter uns hockte auch noch mein Bruder auf heißen Kohlen. Und dass er mir dabei zuhören konnte, war nun auch nicht wirklich meine Traumvorstellung.

Tōru setzte sich auf, ließ sich auf dem Rand meines Bettes nieder, während ich mich auf meine Matratze hockte und mein Hemd wieder ordentlich anzog. Verdammt, hatte ich jetzt wohl vollkommen überreagiert? Hätte ich das ganze eher über mich ergehen lassen sollen?
„Ich bin einfach noch nicht bereit … das wäre mein erstes Mal. Und ich wünsche mir, dass es sich richtig anfühlt“, seufzte ich leise und fuhr mir angespannt durch meine offenen verwuschelten Haare. Ich hoffte so sehr, dass er es verstehen würde. Dass er nicken und mich in den Arm nehmen würde.

„Hat es sich mit mir nicht richtig angefühlt oder wie?“, sein Ton war nicht sauer, aber ein angespanntes Knistern existierte da schon. Unsere Blicke trafen sich und ehrlich gesagt wusste ich nicht direkt etwas zu entgegen. Deshalb drückte Tōru sich auch schnell mit einem tiefen seufzen auf und steckte seinen Kopf wieder durch das Loch seines Shirts.

„N-nein, es war schön, aber … es ist einfach noch nicht so leicht, wie ich es gerne haben würde“, versuchte ich es zu erklären und Tōru nickte ab. Es kam mir vor, als hätte er binnen drei Sekunden nach seiner Jacke und der Tasche gegriffen.

„Keine Sorge, ich kann das verstehen. Mach‘ dir keine Gedanken“, seine Hand legte sich auf meinen Kopf nieder und er lächelte, wenn auch nicht so, wie ich es gewohnt war, „aber wenn’s dir nichts ausmacht, dann muss ich jetzt los.“

Mir fiel jegliche Mine aus dem Gesicht. Das war doch jetzt echt nicht sein Ernst, oder? Konnte man es denn noch auffälliger gestalten? Mein Mund stand etwas offen, vor Unglauben. Tōru hingegen öffnete bereits die Tür meines Zimmers, trat heraus und tat schon den ersten Schritt in den Flur, wie ich ihm nur im Hemd nacheilte. Direkt die Treppen hinunter in den Flur hinein.

„H-hey! Es ist doch alles okay zwischen uns, oder?“, ich versuchte, weniger zu zittern, weniger nasse Augen zu haben. Ich fühlte mich grauenhaft. Als hätte ich den falschen Weg an der Kreuzung genommen. Als hätte man ein Mal in meinem Leben etwas erwartet von mir und ich hatte es so falsch gemacht, wie nur irgend möglich. Ich konnte nicht beschreiben, wie wichtig es mir war aus Tōrus Mund jetzt zu hören, dass alles okay war.

„Keine Sorge“, nein. Das war nicht das, was du sagen solltest, Tōru. Das ist zu wenig. Es stellt mich nicht zufrieden, es wiegt mich nicht in Sicherheit. Oikawa zog seine Schuhe an, drückte die Türklinke herunter und der kühle Wind des Abends wehte mir um die nackten Beine.

„Wir sehen uns morgen, ja?“, ich griff unsicher in seine Jacke, zog daran und ich war mir sicher, wenn ich das nicht getan hätte, wäre er ohne eine Antwort und vor allem ohne einen Kuss verschwunden.

„Sicher.“

Meine Augen sahen ihn verschwinden. Es war, als würde die Dunkelheit seine helle Schuluniform in sich aufsaugen und Tōru mit ihr in dem Schwarz der Nacht verschlungen werden. Und so fühlte es sich auch an. In den Filmen würde ich jetzt wohl hinter ihm herlaufen, ihm sagen, wie sehr ich ihn liebte. Aber … tat ich das überhaupt? Konnte ich jemanden lieben, mit dem ich glaubte von morgens bis abends konkurrieren zu müssen, um seine Aufmerksamkeit zu erhalten?

Diese Tür, sie war ein schlechtes Omen. Ich hatte schon mehrere wichtige Personen durch sie hindurch gehen lassen und sie kamen nicht mehr wieder. Und ich wusste nicht, ob mein Bruder es dieses Mal sehen konnte. Die Traurigkeit in meinen Augen und ob er sie verbinden konnte, mit dem Gefühl in meiner Brust, aber seine Worten taten mir gut.

„Du hast schön gesungen. Ich freue mich, morgen für dich applaudieren zu dürfen“, er lächelte, ich lächelte – gezwungen. Das war es, was du hättest sagen sollen, Tōru.
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