To the top (of your heart)
von xoxokarmaxoxo
Kurzbeschreibung
Kazuko Sawamura besucht die Karasuno Oberschule nun seit zwei Jahren. Während sie als Nebenaktivität dem Schulchor beiwohnt, ist ihr Bruder der Kapitän der Volleyballmannschaft. In ihrer Freizeit unterstützt sie sowohl ihn, als auch Kiyoko - die Managerin - mit dem Ausbau der Mannschaft in jedweder Richtung. Als dann jedoch ein Tag in der Mitte des zweiten Jahres auf dem Plan steht, fasst sie endlich den Mut ihrem Schwarm ihre Liebe zu gestehen. Sugawara Koshi - der beste Freund ihres Bruders. Unerwartet kommt dieser ihr jedoch zuvor und zerschlägt ihre Aussicht auf eine Annäherung direkt in zwei. Ob dies jedoch eine ehrliche Entscheidung seinerseits war? Mit dem Plan „Sugawara“ stürzt sie sich also in die Mission, ihren Kindheitsschwarm für sich zu gewinnen mit dem gut bewährten Mittel der Eifersucht.
GeschichteFreundschaft, Liebesgeschichte / P18 / Gen
Kozume Kenma
Nishinoya Yuu
Oikawa Tooru
Sawamura Daichi
Sugawara Koushi
Ushijima Wakatoshi
23.10.2020
24.12.2020
67
150.338
45
Alle Kapitel
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Dieses Kapitel
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26.11.2020
1.612
Mit einem langen Seufzer ließ ich mich auf mein Bett fallen. Man, das war ein langer Tag. Und so voller komischer Begebenheiten. Das Bett rief förmlich nach mir und ich wollte diesem Ruf definitiv folge leisten. Trotzdem ließ ich es mir nicht nehmen, Kenma einen Tagesbericht zu schicken. Seine Erkältung wurde besser, er ging wieder zur Schule und das freute mich. Mein Schriftverkehr mit Kuroo war etwas länger. Ich erzählte ihm, wie Kageyama mich verprügelt hatte und schockte ihm ein Bild meines Kinns. Es kamen eine Menge schockierte Smileys zurück und ich konnte nicht anders, als breit zu grinsen.
Aber es gab noch eine Sache, die ich mir heute nicht nehmen lassen wollte. Ein warmes Bad kurz vor dem schlafengehen. Ja. Das brauchte meine Seele jetzt und deswegen schritt ich zur Tat. Das Badezimmer wurde abgeschlossen und ich beleuchtete es lediglich mit drei Duftkerzen. Sie alle vermischten sich in der Luft, aber es war angenehm – nicht zu überladen. Das heiße Wasser aufgedreht, strömte es in die große Badewanne und gleichzeitig streifte ich mir meine durchgeschwitzten Anziehsachen vom Körper. Erst die Trainingsjacke, dann das Shirt und folglich Hose und Unterwäsche. Es war, als würde ich mir meine Sünden vom Körper streifen. Übertrieben, vielleicht. Aber ich fühlte mich direkt leichter.
Noch einige Minuten stand ich vor dem Spiegel und band mir dann meine Haare in einen kleinen Zopf zusammen. Erst dann setzte ich mich in die halbhohe Wanne. Mit etwas Schaum, lehnte ich mich zurück und ließ den Tag Revue passieren. Man o man, was war das für ein Chaos. Noya würde mich nach der Ansage wohl hassen. Daichi hatte mir gefühlt eine Ewigkeit an Hausarrest aufgedrückt, aber ich hatte ja nun eh keinen Grund mehr unter die Leute zu gehen. Sugawara kam nicht aus der Tüte und machte mich allmählich ziemlich sauer mit seinem egoistischen Geschwafel. Und was das mit diesem Oikawa werden sollte, das wusste ich auch noch nicht so genau.
Oikawa … ich erinnerte mich an den Zettel mit seiner Nummer. Sofort schaute ich auf meine ausgezogene Hose und erblickte den Zettel in der hinteren Hosentasche. Ich schaffte es gerade so nach ihm zu greifen. Er hatte mir direkt seine Nummer gegeben und nicht nur die Mail Adresse. Sofort wurde ich etwas rot im Gesicht, tippte die Zahlenreihe dennoch in meine Kontakte ein. Sollte ich ihm wohl etwa … sollte ich ihm schreiben? Nochmals danken? Oder war das wohl zu viel? Er sagte, ich solle einfach anrufen, aber konnte ich das wohl einfach so? Ich schluckte.
Eine sms würde reichen. Ich tippte einige Zeit auf den Tasten meines Handy umher, bevor ich mein geschriebenes noch einmal durchlas: „Hallo, Oikawa. Ich bin’s, Miss-Lass-Die-Finger-von-ihr. Ich wollte mich nochmal für die Hilfe bedanken und hoffe, dass du mich nicht für verrückt hältst, oder so. Also dann, schönen Abend dir und so! – Kazuko“
Das war irgendwie peinlich. Sowas würde meine Oma schreiben, hätte sie ein Mobiltelefon. Schnell wollte ich den Kram Zeile für Zeile wieder löschen, doch wie im Film, mit dem größten Klischee, drückte ich auf senden und ließ das Telefon fast in die volle Badewanne plumpsen. Das konnte doch jetzt nicht wahr sein. Dieser Tag war verflucht.
Ich wartete, einige Zeit lang, aber es kam keine Antwort. Zum Glück. Vielleicht hatte ich ja eine Ziffer falsch eingegeben oder – aber da bimmelte das Telefon in meinen Händen auch direkt los. Ach du scheisse, er war es. Er rief mich an und ich haperte mit mir. Für einige Sekunden, nahm aber dennoch ab und sprach leise: „H-hi? K-Kazuko hier! Wer da?“
Peinlich. Ich wollte mir direkt gegen die Stirn schlagen, aber ich beließ es dabei und wartete darauf, dass der Kerl am Ende sich über meinen Quatsch lustig machte: „Hatte ich nicht gesagt, du sollst anrufen?“
Sofort fühlte ich mich ertappte, setzte mich angespannt in der Wanne auf und drückte das Telefon mit pochendem Herzen mehr an mein Ohr heran: „J-ja, ich, ehm, entschuldige! Ich wusste nicht, ob du schon schlafen würdest.“
Für einige Sekunden war es still am anderen Ende. Ich hatte bereits Angst, Oikawa hätte direkt wieder aufgelegt, aber ab und an konnte ich ihn leise in sein Mikrofon atmen hören. Deshalb wartete ich angespannt auf eine Antwort auf mein Gebibber.
„Schon gut, ich rede nur lieber. Schreiben führt meist zu Missverständnissen, wenn man sich nicht ordentlich kennt“, der Einwand war berechtigt und ich war etwas überrascht davon. Denn Oikawa wirkte nicht unbedingt, wie jemand, der sich groß Gedanken um so etwas machte. Aber vielleicht sollte ich aufhören, schnelle Vorurteile zu fällen und mich endlich mal überraschen lassen.
Ich schluckte kurz, bevor ich unsere stille, die sich erneut gebildet hatte, auflöste: „Wieso hast du mir überhaupt deine Nummer gegeben? Ich will mich nicht mit deinem Fanclub anlegen, weißt du.“
Es kam nur ein zögerliches Lachen vom anderen Ende in mein Ohr Gehalt: „Bist du auch eine von denen, die meine weiblichen Fans missachten? Das ist nicht sonderlich nett.“
Ich stimmte in Tōrus Lachen mit ein, bevor ich mich entspannter zurück ins Wasser legte und kurz seufzte: „Nein, ich bin nur nicht der Typ, der mit solchen Mädchen mithalten kann und das deprimiert mich manchmal.“
Erneute Ruhe, aber ich brach sie schnell und legte meinen freien Arm über meine Augenpartie: „Entschuldige, da wurde ich wohl etwas sentimental. Der Tag war anstrengend. Ich habe mich wohl einfach mitreißen lassen. Wie ist euer Spiel gegen die Shiratorizawa gelaufen?“
Schnell versuchte ich das Thema zu wechseln. Es war mir peinlich, dass ich einfach so offen gesprochen hatte, aber mit einhergehender Müdigkeit und der dunklen Nacht, die durch die Fensterläden Einzug hielt, fiel es mir schwerer mich zurück zu halten.
„Wir haben verloren“, ich wurde hellhöriger, wie Oikawa das sagte. Seine Stimme wirkte etwas zittrig und das tat mir direkt leid. Sie hatten sich bestimmt angestrengt, aber die Karasuno hatte ihnen einiges an Kraft geraubt, da war ich mir sicher.
„Das tut mir leid“, murmelte ich zurück und das war sogar mein Ernst. Alle hatten Träume und wenn man eine Niederlage durchlebte, war es immer ein Rückschlag. Niemand wollte Rückschläge erleben.
Oikawa schien es mit schweigen anzunehmen. Dieser Junge wirkte immer so laut. Und nun war er ganz leise. Ob das an diesem Tag lag oder ob es wegen dem verlorenen Spiel gegen die Shiratorizawa war?
„Lass‘ uns auf ein Date gehen“, ich wollte husten, wie diese Aussage meinen Gehörgang erreichte, aber stattdessen saufte ich bald in der Badewanne ab. Was war das? Jemand wollte mit mir auf ein Date gehen? Das hatte mich in meiner Liebeslaufbahn bisher noch niemand gefragt. Ich wusste nicht, wie damit umzugehen war. Es überrumpelte mich – schlug ein, wie ein Komet. Was war darauf nur zu antworten? Es tat mir noch immer leid, dass ich Oikawa bei unserem ersten Treffen so hatte abblitzen lassen. Er schien bei weitem kein schlechter Mensch zu sein und dass er mir gegenüber so offen war, das ließ ihn sympathisch und empathisch wirken. Und vielleicht würde es mir sogar helfen, mich mal mit anderen Leuten zu umgeben.
„J-ja, o-okay! Wo gehen wir denn so hin?“, ich konnte es nicht wirklich gut verstecken, dass ich mit dieser Überraschung nicht gerechnet hatte, aber dennoch freute ich mich etwas. Es war eine ehrliche Freude von innen heraus. Die man nicht erwartet hatte, weil sie einfach überraschend über einen kam.
„Ich hole dich morgen von der Schule ab. Wann hast du Schluss?“, Tōrus Stimme klang am Telefon ganz anders. Er wirkte ruhiger, heruntergefahrener und das war komplett anders, wie wenn ich ihn persönlich traf. Dieser Oikawa gefiel mir besser und ich hoffte, dass wenn wir uns morgen alleine Treffen, es genau werden würde.
Dennoch überlegte ich kurz auf Oikawas Frage hin. Ukai hatte das Training für morgen abgesagt, um den Jungs mal einen Tag frei zu geben nach diesem Massaker. Vielleicht war es ein Zeichen und ich sollte es jetzt ergreifen: „Ab 15 Uhr bin ich morgen frei. Passt das?“
„Ja, ich warte am Schultor“, ich stimmte ihm zu und wusste dann nichts mehr zu sagen. Deshalb wurde es wohl auch so ruhig zwischen uns, aber da ich Oikawa noch immer atmen hören konnte, war ich der festen Überzeugung, er würde auch mich Luft holen hören.
Ich weiß nicht, ob Tōru es genauso genoss, wie ich. Einfach leise zu sein, nichts zu sagen und die Ruhe zu genießen. Ich tat es und ich hätte es wohl auch ewig tun können, würde das Bett nicht schon eine Weile nach mir verlangen.
Gerade, wie ich nach Luft griff, um zu antworten, kam Oikawa mir zuvor: „Willst du mich jetzt absägen?“
Ich fühlte mich ertappt. Schluckte direkt tief und setzte mich direkt wieder auf, bevor ich vor mich hinstammelte: „N-nein, ich – naja, du weißt ja, der Tag war ereignisreich. Danke … nochmal. Es war nett, dass du geholfen hast. Hätte nicht jeder getan. Schon gar nicht beim Rivalen.“
Tōru lachte am anderen Ende kurz auf, entgegnete mir dann jedoch: „Hör‘ bloß auf, dich zu entschuldigen. War doch keine große Sache. Jeder hätte dort helfen sollen, das war nicht okay von deinem Teamkameraden.“
Es zog ein kurzes Lachen über meine Lippen, Oikawa war jedoch noch nicht fertig mit sprechen: „Gute Nacht, Kazuko. Bis morgen.“
„Bis morgen, Oikawa. Schlaf gut.“
Ich legte auf. Und grinste. Was war das nun wieder? Damit hatte ich nicht gerechnet. Ein Tōru Oikawa wollte mit mir ausgehen. Er konnte doch andere Mädchen wählen, so viele andere. Aber er hatte mich gefragt. Ich wollte nicht lügen, ich fühlte mich etwas besonders. Und ich freute mich, auf den morgigen Tag. Wer weiß, was daraus werden würde. Vielleicht würde Oikawa mich von Suga ablenken. Vielleicht aber war Tōru ja sogar die Fortsetzung meines Plans gewesen.
Aber es gab noch eine Sache, die ich mir heute nicht nehmen lassen wollte. Ein warmes Bad kurz vor dem schlafengehen. Ja. Das brauchte meine Seele jetzt und deswegen schritt ich zur Tat. Das Badezimmer wurde abgeschlossen und ich beleuchtete es lediglich mit drei Duftkerzen. Sie alle vermischten sich in der Luft, aber es war angenehm – nicht zu überladen. Das heiße Wasser aufgedreht, strömte es in die große Badewanne und gleichzeitig streifte ich mir meine durchgeschwitzten Anziehsachen vom Körper. Erst die Trainingsjacke, dann das Shirt und folglich Hose und Unterwäsche. Es war, als würde ich mir meine Sünden vom Körper streifen. Übertrieben, vielleicht. Aber ich fühlte mich direkt leichter.
Noch einige Minuten stand ich vor dem Spiegel und band mir dann meine Haare in einen kleinen Zopf zusammen. Erst dann setzte ich mich in die halbhohe Wanne. Mit etwas Schaum, lehnte ich mich zurück und ließ den Tag Revue passieren. Man o man, was war das für ein Chaos. Noya würde mich nach der Ansage wohl hassen. Daichi hatte mir gefühlt eine Ewigkeit an Hausarrest aufgedrückt, aber ich hatte ja nun eh keinen Grund mehr unter die Leute zu gehen. Sugawara kam nicht aus der Tüte und machte mich allmählich ziemlich sauer mit seinem egoistischen Geschwafel. Und was das mit diesem Oikawa werden sollte, das wusste ich auch noch nicht so genau.
Oikawa … ich erinnerte mich an den Zettel mit seiner Nummer. Sofort schaute ich auf meine ausgezogene Hose und erblickte den Zettel in der hinteren Hosentasche. Ich schaffte es gerade so nach ihm zu greifen. Er hatte mir direkt seine Nummer gegeben und nicht nur die Mail Adresse. Sofort wurde ich etwas rot im Gesicht, tippte die Zahlenreihe dennoch in meine Kontakte ein. Sollte ich ihm wohl etwa … sollte ich ihm schreiben? Nochmals danken? Oder war das wohl zu viel? Er sagte, ich solle einfach anrufen, aber konnte ich das wohl einfach so? Ich schluckte.
Eine sms würde reichen. Ich tippte einige Zeit auf den Tasten meines Handy umher, bevor ich mein geschriebenes noch einmal durchlas: „Hallo, Oikawa. Ich bin’s, Miss-Lass-Die-Finger-von-ihr. Ich wollte mich nochmal für die Hilfe bedanken und hoffe, dass du mich nicht für verrückt hältst, oder so. Also dann, schönen Abend dir und so! – Kazuko“
Das war irgendwie peinlich. Sowas würde meine Oma schreiben, hätte sie ein Mobiltelefon. Schnell wollte ich den Kram Zeile für Zeile wieder löschen, doch wie im Film, mit dem größten Klischee, drückte ich auf senden und ließ das Telefon fast in die volle Badewanne plumpsen. Das konnte doch jetzt nicht wahr sein. Dieser Tag war verflucht.
Ich wartete, einige Zeit lang, aber es kam keine Antwort. Zum Glück. Vielleicht hatte ich ja eine Ziffer falsch eingegeben oder – aber da bimmelte das Telefon in meinen Händen auch direkt los. Ach du scheisse, er war es. Er rief mich an und ich haperte mit mir. Für einige Sekunden, nahm aber dennoch ab und sprach leise: „H-hi? K-Kazuko hier! Wer da?“
Peinlich. Ich wollte mir direkt gegen die Stirn schlagen, aber ich beließ es dabei und wartete darauf, dass der Kerl am Ende sich über meinen Quatsch lustig machte: „Hatte ich nicht gesagt, du sollst anrufen?“
Sofort fühlte ich mich ertappte, setzte mich angespannt in der Wanne auf und drückte das Telefon mit pochendem Herzen mehr an mein Ohr heran: „J-ja, ich, ehm, entschuldige! Ich wusste nicht, ob du schon schlafen würdest.“
Für einige Sekunden war es still am anderen Ende. Ich hatte bereits Angst, Oikawa hätte direkt wieder aufgelegt, aber ab und an konnte ich ihn leise in sein Mikrofon atmen hören. Deshalb wartete ich angespannt auf eine Antwort auf mein Gebibber.
„Schon gut, ich rede nur lieber. Schreiben führt meist zu Missverständnissen, wenn man sich nicht ordentlich kennt“, der Einwand war berechtigt und ich war etwas überrascht davon. Denn Oikawa wirkte nicht unbedingt, wie jemand, der sich groß Gedanken um so etwas machte. Aber vielleicht sollte ich aufhören, schnelle Vorurteile zu fällen und mich endlich mal überraschen lassen.
Ich schluckte kurz, bevor ich unsere stille, die sich erneut gebildet hatte, auflöste: „Wieso hast du mir überhaupt deine Nummer gegeben? Ich will mich nicht mit deinem Fanclub anlegen, weißt du.“
Es kam nur ein zögerliches Lachen vom anderen Ende in mein Ohr Gehalt: „Bist du auch eine von denen, die meine weiblichen Fans missachten? Das ist nicht sonderlich nett.“
Ich stimmte in Tōrus Lachen mit ein, bevor ich mich entspannter zurück ins Wasser legte und kurz seufzte: „Nein, ich bin nur nicht der Typ, der mit solchen Mädchen mithalten kann und das deprimiert mich manchmal.“
Erneute Ruhe, aber ich brach sie schnell und legte meinen freien Arm über meine Augenpartie: „Entschuldige, da wurde ich wohl etwas sentimental. Der Tag war anstrengend. Ich habe mich wohl einfach mitreißen lassen. Wie ist euer Spiel gegen die Shiratorizawa gelaufen?“
Schnell versuchte ich das Thema zu wechseln. Es war mir peinlich, dass ich einfach so offen gesprochen hatte, aber mit einhergehender Müdigkeit und der dunklen Nacht, die durch die Fensterläden Einzug hielt, fiel es mir schwerer mich zurück zu halten.
„Wir haben verloren“, ich wurde hellhöriger, wie Oikawa das sagte. Seine Stimme wirkte etwas zittrig und das tat mir direkt leid. Sie hatten sich bestimmt angestrengt, aber die Karasuno hatte ihnen einiges an Kraft geraubt, da war ich mir sicher.
„Das tut mir leid“, murmelte ich zurück und das war sogar mein Ernst. Alle hatten Träume und wenn man eine Niederlage durchlebte, war es immer ein Rückschlag. Niemand wollte Rückschläge erleben.
Oikawa schien es mit schweigen anzunehmen. Dieser Junge wirkte immer so laut. Und nun war er ganz leise. Ob das an diesem Tag lag oder ob es wegen dem verlorenen Spiel gegen die Shiratorizawa war?
„Lass‘ uns auf ein Date gehen“, ich wollte husten, wie diese Aussage meinen Gehörgang erreichte, aber stattdessen saufte ich bald in der Badewanne ab. Was war das? Jemand wollte mit mir auf ein Date gehen? Das hatte mich in meiner Liebeslaufbahn bisher noch niemand gefragt. Ich wusste nicht, wie damit umzugehen war. Es überrumpelte mich – schlug ein, wie ein Komet. Was war darauf nur zu antworten? Es tat mir noch immer leid, dass ich Oikawa bei unserem ersten Treffen so hatte abblitzen lassen. Er schien bei weitem kein schlechter Mensch zu sein und dass er mir gegenüber so offen war, das ließ ihn sympathisch und empathisch wirken. Und vielleicht würde es mir sogar helfen, mich mal mit anderen Leuten zu umgeben.
„J-ja, o-okay! Wo gehen wir denn so hin?“, ich konnte es nicht wirklich gut verstecken, dass ich mit dieser Überraschung nicht gerechnet hatte, aber dennoch freute ich mich etwas. Es war eine ehrliche Freude von innen heraus. Die man nicht erwartet hatte, weil sie einfach überraschend über einen kam.
„Ich hole dich morgen von der Schule ab. Wann hast du Schluss?“, Tōrus Stimme klang am Telefon ganz anders. Er wirkte ruhiger, heruntergefahrener und das war komplett anders, wie wenn ich ihn persönlich traf. Dieser Oikawa gefiel mir besser und ich hoffte, dass wenn wir uns morgen alleine Treffen, es genau werden würde.
Dennoch überlegte ich kurz auf Oikawas Frage hin. Ukai hatte das Training für morgen abgesagt, um den Jungs mal einen Tag frei zu geben nach diesem Massaker. Vielleicht war es ein Zeichen und ich sollte es jetzt ergreifen: „Ab 15 Uhr bin ich morgen frei. Passt das?“
„Ja, ich warte am Schultor“, ich stimmte ihm zu und wusste dann nichts mehr zu sagen. Deshalb wurde es wohl auch so ruhig zwischen uns, aber da ich Oikawa noch immer atmen hören konnte, war ich der festen Überzeugung, er würde auch mich Luft holen hören.
Ich weiß nicht, ob Tōru es genauso genoss, wie ich. Einfach leise zu sein, nichts zu sagen und die Ruhe zu genießen. Ich tat es und ich hätte es wohl auch ewig tun können, würde das Bett nicht schon eine Weile nach mir verlangen.
Gerade, wie ich nach Luft griff, um zu antworten, kam Oikawa mir zuvor: „Willst du mich jetzt absägen?“
Ich fühlte mich ertappt. Schluckte direkt tief und setzte mich direkt wieder auf, bevor ich vor mich hinstammelte: „N-nein, ich – naja, du weißt ja, der Tag war ereignisreich. Danke … nochmal. Es war nett, dass du geholfen hast. Hätte nicht jeder getan. Schon gar nicht beim Rivalen.“
Tōru lachte am anderen Ende kurz auf, entgegnete mir dann jedoch: „Hör‘ bloß auf, dich zu entschuldigen. War doch keine große Sache. Jeder hätte dort helfen sollen, das war nicht okay von deinem Teamkameraden.“
Es zog ein kurzes Lachen über meine Lippen, Oikawa war jedoch noch nicht fertig mit sprechen: „Gute Nacht, Kazuko. Bis morgen.“
„Bis morgen, Oikawa. Schlaf gut.“
Ich legte auf. Und grinste. Was war das nun wieder? Damit hatte ich nicht gerechnet. Ein Tōru Oikawa wollte mit mir ausgehen. Er konnte doch andere Mädchen wählen, so viele andere. Aber er hatte mich gefragt. Ich wollte nicht lügen, ich fühlte mich etwas besonders. Und ich freute mich, auf den morgigen Tag. Wer weiß, was daraus werden würde. Vielleicht würde Oikawa mich von Suga ablenken. Vielleicht aber war Tōru ja sogar die Fortsetzung meines Plans gewesen.