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Der Erbe der Saotomes ; )

Kurzbeschreibung
GeschichteFamilie, Liebesgeschichte / P18 / Gen
Akane Tendo Nodoka Saotome OC (Own Character) Ranma Saotome
16.10.2020
22.01.2021
18
81.935
9
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19.10.2020 4.551
 
So etwas hatte sie noch nie gemacht. Zuerst hatte man sie in ein Milchbad gesteckt, dann massiert, Pediküre, Maniküre, von einer zur nächsten Station. Sie hatte sich schon lange nicht mehr so entspannt gefühlt. Als sie dann Ranma im Hotel abgeholt hatten, sah sie wieder so schön aus wie heute Morgen. Als wäre nie etwas passiert. Aber je näher sie kamen, desto mehr stieg die Anspannung wieder. "Sind wir noch in Japan?" Versuchte es Ranma wieder.

Nodoka lachte amüsiert und strich ihm über die Schulter. "Mein lieber Junge, natürlich sind wir das. Auf eine der Inseln. Sie gehört der Familie und wurde noch nie von Aussenseitern betreten, die nicht zum Personal gehörten. Das Hotel, in dem du warst, das Spa das wir besucht haben und noch viele Sachen mehr, wurden nur gebaut, um der Familie den grösst möglichen Komfort zu bieten. Keines dieser Betriebe verdient Geld damit."

Die Teenager staunten nicht schlecht. Eine Weile waren sie durch den Wald gefahren und dann, wie aus dem Nichts erstreckte sich ein riesen Palast vor ihnen. Ranma sah mit grossen Augen aus dem Fenster. "Wow, das ist ja ein Schloss. Und hier bist du aufgewachsen." Wieder lachte Nodoka "Das ist eine Villa, kein Schloss. Und nein, hier bin nicht aufgewachsen. Dieses Anwesen wird nur von Urgrossvater genutzt. Und halt wenn sich die ganze Familie versammelt. Ich habe immer in Tokyo gelebt, wir besitzen da viele Häuser und Wohnungen."

Sie hielten auf dem Kieselweg vor der grossen Steintreppe. Da wurde ihnen schon die Tür geöffnet. Nodoka stiess ihn mit dem Ellbogen an. "Ranma, Mund zu. Verhalt dich ganz normal." Flüsterte sie ihm zu. Er straffte seine Schulter und hob sein Kinn. Jetzt kam der Moment der Wahrheit. Er atmete tief ein, da hackte sich Akane bei ihm ein. Nodoka, schob sie zu ihm und zupfte nochmal an Akane herum. "So Kinder, lasst mich erstmal sprechen, egal was ihr da drin hört, mischt euch nicht ein. Nur wenn ihr etwas gefragt werdet.

Sie nickten ihr zu und liefen ihr dann nach. Man konnte ihr die Anspannung deutlich ansehen. Sie konnte ihre Hände nicht stillhalten. Die grosse Tür wurde geöffnet und Nodoka schritt hindurch wie eine Königin. Das Personal schien sie immer noch zu kennen, denn sie bekam hier und da ein Lächeln geschenkt, bevor sie wieder ihre Professionell undurchdringlichen Gesichter aufsetzten. Akane und Ranma sahen sich alles an, doch sie versteckten ihr staunen. Im Salon angekommen, sassen zwei Frauen und ein Mann.

Der Mann erhob sich und trat an Nodoka um sie zu begrüssen. Die eine Frau ignorierte sie komplett und die andere sah herabwürdigend zu ihnen rüber. "Ich fass es nicht, dass du dich wieder hierher traust." Kam es bissig von der Sitzecke. Der Mann trat eingeschüchtert beiseite und Nodoka trat vor. "Ich wurde eingeladen." "TSS." Liess die Dame heraus. Dann stand sie auf und baute sich vor Nodoka auf. "Dein Balg wurde eingeladen. Du hast die Familie beschämt, indem du mit diesem Landstreicher durchgebrannt bist. Niemand will dich hier haben."

In Ranma brodelte es, er würde dieser Person gerne seine Meinung aufdrücken, aber Akane hielt ihn zurück. Also blieben sie wie angewiesen ruhig stehen. Nodoka schien das Ganze nicht zu treffen. "Du solltest vorsichtig mit deinen Worten sein. Dieses Balg, wie du ihn nennst, ist der rechtmässige Erbe. Ihm gehört jetzt alles, auch dein Haus, die Firma deines Mannes, dein ganzes Vermögen. Einfach alles. Er wird in Zukunft entscheiden, ob du bald zur Bettlerin wirst *Schwester*" Das letzte hatte sie mit so einer Kälte ausgesprochen.

Ihre Schwester schien die Ansprache nicht zu beeindrucken. "Noch gehört es unserem ehrenwerten Grossvater. Und du denkst doch nicht wirklich das die Familie, dabei tatenlos zusehen wird, wie ihr euch alles unter den Nagel reisst. Wir werden alles tun, damit ihr nicht einen läppischen Yen bekommt." "Es reicht!" Kam es streng gerufen. Alle blickten hoch zur Treppe und da stand ein Mann. Gross gebaut, breite Schultern. Seine schwarzen Haare, waren an den Seiten grau meliert und sein Bart war komplett grau.

Trotz seines Alters war er immer noch ein recht ansehnlicher Mann. Er kam mit grossen Schritten die Treppe runter. Der Mann und die junge Dame eilten zu Nodokas Schwester. Ihre Familie anscheinend. Sie begrüssten den Mann und verbeugten sich. "Naho, deine Schwester hat noch nicht mal das Haus betreten, da giftet ihr euch schon wieder an. Und das alles vor meinem Enkel. Was für einen Eindruck denkst du, hat er jetzt von uns?"

Naho senkte den Kopf noch tiefer und blieb stumm. Der Mann liess sie stehen und kam weiter auf Ranma zu. Auch Nodoka senkte den Kopf und begrüsste ihn. "Grossvater, es ist schön dich wieder zu sehen." Er lächelte auf sie nieder, liess aber auch sie stehen. Vor Ranma blieb er stehen und betrachtete seinen Enkel genau. Seine strahlend blauen Augen glichen denen von Ranma, die Art wie er grinste, und der Ausdruck, genau wie bei seinem Enkel. Akane konnte nicht anders, als sich vorzustellen, das Ranma später Mal so aussehen würde.

Ranma wusste nicht genau, ob er etwas sagen sollte. Etwas verloren, wollte er sich wenigstens verbeugen. Der Mann hielt ihn aber auf, indem er ihm die Hand auf die Schulter legte. "Du musst Ranma sein." Dieser nickte nur. "Es ist faszinierend, wie mein erster männlicher Erbe, mir ähnelt." Hauchte er in Gedanken versunken. Er hatte es wohl eher zu sich selbst gesagt. "Erster Erbe? Sie sind doch nicht etwa..?" Rutschte es Ranma heraus. "Doch der bin ich." Verkündete er Stolz und lachte laut. "Dein Ururgrossvater.

Aber alle meine Enkel, nennen mich nur Grossvater, ist leichter so." Ranma verstand die Welt nicht mehr. "Ich habe einen alten Knacker erwartet, sie sehen jünger aus als mein Vater aus." "RANMA!! Entschuldige dich sofort. Wie kannst du nur so etwas respektloses sagen?" Nodoka, schämte sich in diesem Moment so sehr. Aber der Familienälteste lachte nur wieder laut. "Aber nein, alles gut. Ich kann deine Überraschung verstehen. Es liegt am Fluch, er hält mich Jung und am Leben. Jedenfalls biss mein Erbe, meinen Platz einnimmt."

Erschrocken erkannte Ranma das er dieser Erbe war. "Sie kippen jetzt aber nicht auf der Stelle tot um?" Fragte er nervös. Diesmal war es Akane die ihn zurechtwies. "Ranma, das war unhöflich." Flüsterte sie. Erst jetzt schien der Alte sie zu bemerken. Er zog eine Augenbraue hoch und blickte zu ihr. Sie verbeugte sich und begrüsste ihn. Genauso wie es ihr Nodoka beigebracht hatte. "Bist du auch meine Enkelin? Seine Schwester?"

Fragte er, da er nichts über sie wusste. Akane wurde nur rot und schüttelte den Kopf. Es war Ranma der ihm antwortete. "Nein, sie ist meine Verlobte." Jetzt schien sein Grossvater noch überraschter. "So, so deine Verlobte. Belassen wir es fürs erste dabei. Die Dinge können sich ja noch ändern." Akane sah verletzt hoch und versteckte sich Schutzsuchend hinter Ranma. Er hingegen schien den Angriff nicht verstanden zu haben und sah nur etwas verwirrt drein. Dann drehte ihm sein Grossvater den Rücken zu. Bringt sie in ihre Zimmer und zeigt ihnen alles nötige."

Befahl er einem der Angestellten. Da sah er über seine Schulter zu Ranma "Wir sehen uns dann beim Mittagessen wieder. Dann kannst du mir mehr über dich erzählen. Ich muss wieder zurück zu meinen Geschäften." Dann lief er auch schon wieder die Treppe hoch. Der Butler bat Ranma höflich ihm zu folgen. Die Villa war riesig, deshalb dauerte es ein paar Minuten bis sie ankamen. Der Butler hielt ihnen die Tür auf und liess sie eintreten. Das Schlafzimmer war prächtig. Riesen gross, hohe Decken, edle Tapeten. Ein Kingsize Bett war der Blickfang in dem Zimmer. Ausserdem gab es auch noch eine Arbeitsecke, mit Schreibtisch.

Eine Bequeme Sitzecke, für den Nachmittagstee. Und eine Terrasse direkt vor seinem Fenster. Der Butler öffnete eine weitere Tür und fing an zu erklären. Das Bad, er hatte ein eigenes Bad. Ein grosses Becken in der Mitte, an der Wand eine Regendusche und Neben der Tür eine Kommode für seine Hygieneartikel. Als der Butler alle Infos zum Bad runtergerattert hatte. Verliessen sie das Bad und betraten die nächste Tür. Ein Ankleidezimmer. An der einen Seite hingen, Anzuge, Hemden und Krawatten. Auf der anderen die Freizeitkleidung.

Der Butler drückte einen Knopf. Da kam aus der Wand ein Gestell gefahren, mit dem verschiedensten Schuhwerk. Auf der anderen Seite drückte Nodoka einen Knopf und noch so ein Gestell kam vor. Diesmal mit den edelsten Uhren. "Das ist alles für mich." Hauchte er überwältigt. Der Butler ging auf die Frage nicht ein. Stattdessen zeigte er auf ein Sofa in der Mitte. "Alles was sie nicht mehr brauchen, einfach da drauflegen. Die Dienstmädchen werden sich dann darum kümmern." Ranma nickte, dann liefen sie zurück ins Zimmer.

Ranma hob die Hand und zeigte auf eine weitere Tür. "Was ist dort drin." Der Butler blickte unsicher zu Nodoka. "Dieses Zimmer wird nicht mehr gebraucht, ein Überbleibsel aus alten Zeiten." Ranma hatte keine Ahnung was das zu bedeuten hatte. Also lief er einfach darauf zu und wollte sie öffnen, aber sie war abgeschlossen. "Wieso darf ich da nicht rein?" "Junger Herr, wenn sie es sehen möchten, schliesse ich auf. Aber wie gesagt, sie werden es nicht brauchen." Der Mann zog einen Schlüssel aus der Tasche und öffnete das Zimmer. Er streckte die Hand aus und klatschte. Prompt ging das Licht an. Es sah genauso prachtvoll wie seins aus, nur etwas kleiner.

"Das ist doch ein ganz normales Zimmer, wieso wird das nicht mehr benutzt?" Der Butler räusperte sich und sah zu den Frauen. Ihm war es sichtlich unangenehm. "Das Zimmer der Mätresse, mein Herr." Ranma zog die Augenbraue hoch. "Der Was?" Akane lehnte sich beschämt an ihn und flüsterte. "Für die Geliebte. Du weisst schon, wenn man eine aussereheliche Affäre hatte." "Oh." Ranma war etwas verstört. "Und das vor der Nase der Ehefrau, die nebenan schläft." Sagte er ungläubig und sah zur Verbindungstür. Der Butler räusperte sich wieder.

"Das Zimmer der Ehefrau befindet sich den Gang runter." "Jetzt kapier ich gar nichts mehr. Wieso schlafen die nicht im gleichen Bett?" Dann mischte sich Nodoka ein. "Ranma das war früher so. Heutzutage wird das anders gehandhabt." Ranma nickte nur. Er war zu verwirrt, um weitere Fragen zu stellen. Der Butler bat sie wieder hinaus. "Hier entlang, jetzt werde ich den Damen ihre Gemächer zeigen." Ranma dachte sich nichts dabei und folgte ihm, nur hätte er niemals gedacht, dass die so weit weg liegen würden. Sie liefen ja ans andere Ende der Villa. Noch hatte niemand etwas gesagt. Auch hier wieder prachtvolle Zimmer, mit jedem Schnickschnack.

Aber alles sehr viel kleiner als bei Ranma. Als sie in Akanes Ankleidezimmer traten, war dieses jedoch leer. Der Butler räusperte sich. "Da wir nicht wussten, dass sie kommen, haben wir noch nichts vorbereitet. Aber bis morgen früh werden wir unseren Fehler beheben." Akane war das mehr als unangenehm. Sie hob die Hände abwehrend. "Nein, es ist nicht nötig so viel Geld für mich auszugeben. Ich bin doch nur ein paar Tage hier."

Nodoka legte ihr die Hände auf die Schultern. "Mach dir keine Sorgen Liebes. Das sind keine grossen Beträge für die Familie. Nimm es dankend an und bring unseren lieben Chiaki hier nicht in eine Zwickmühle." Akane sah entschuldigend zu dem Butler und verbeugte sich. Das schien dem Butler nur noch mehr zu belasten. "Aber verehrtes Fräulein, in diesem Haus verbeugt man sich nicht vor dem Personal. Das ist höchst unangebracht." Sofort erhob sich Akane wieder. "Tut mir leid." Da schüttelte Chiaki wieder den Kopf.

"Sie brauchen sie niemals zu entschuldigen." Hilfesuchend sah sie zu Nodoka. Die kicherte bei dem Blick der völlig verunsicherten Verlobten ihres Sohnes. "Alles gut Liebes, du lernst das noch." Chiaki trat zurück und verbeugte sich. "Wenn das alles wäre, lasse ich die Herrschaften jetzt sich ein wenig ausruhen." Dan erhob Ranma fragend die Hand, die er bei dem strengen Blick des Butlers wieder fallen liess. Er räusperte sich. "Ja ich wollte fragen, ob sie nicht ein Zimmer bekommen könnten, das näher an meinem ist."

"Tut mir leid dies ist nicht möglich." "Aber wir sind an dutzenden Zimmern vorbeigelaufen. Kann doch nicht sein, dass die alle besetzt sind." Ranma brachte den Butler in eine Zwickmühle, zum einen musste er seinem Herrn gehorchen, zum anderen musste er die Gesellschaftlichen Regeln einhalten. "Mein Herr, dies ist der Flügel für die Frauen. Und der andere Flügel gehört allein nur ihnen. Es wäre unangemessen, eine nicht verheiratete Frau bei ihnen einzuquartieren."

"Das ist doch Blödsinn, was soll ich allein in dieser riesen Ecke." "Ich bitte um Verzeihung, aber mir ist es nicht gestattet die Regeln in Frage zu setzten." Ärgerlich liess es Ranma mit ihm durchgehen. "Mir sing die Regeln schnurz. Ich bin fremd in diesem Haus. Ich will nicht jeden Tag durch die Gänge irren, wenn ich mal mit den beiden reden möchte." Der Butler verlor alle Farbe aus dem Gesicht. Niemals in seiner ganzen Laufbahn, hatte Jemand sich so verhalten. Am liebsten würde er Ranma, seinen Stand in der Familie erklären. Aber er besinnte sich.

"Ich bitte sie sich zu mässigen. So waren die Sitten und Gebräuche schon immer und ich kann beim besten Willen nichts daran ändern." Ranma verschränkte die Arme vor der Brust und setzte sich aufs Bett. "Dann schlaf ich halt hier." "Ich bitte sie vernünftig zu sein. Sie können doch die junge Dame nicht in so eine kompromittierende Lage bringen." Ranma blieb stur. Chiaki sah hilfesuchend zu Nodoka. "Bitte erklären sie ihrem Sohn, dass das nicht geht." Nodoka musste wieder kichern. Dann trat sie neben Ranma. "Schätzchen, du kannst hier nicht schlafen."

"Ich hab aber keine Lust auf der anderen Seite zu versauern. Verdammt es gibt dort so viele Zimmer. Ich seh nicht ein, wieso ich an diesen verstaubten Regeln festhalten soll." "Jetzt beruhige dich doch wieder. Wir finden schon eine Lösung." Sie sah wieder zum Butler. "Bringen sie doch die Sachen seiner Verlobten, ins Zimmer der Ehefrau und meine in das andere nächstliegende." "Aber..." Sie legte Chiaki die Hand auf den Arm. "Ich werde das mit Grossvater regeln. Machen sie es einfach." Er nickte ihr zu und verliess die Räumlichkeiten.

Dann drehte sich seine Mutter zu ihm um. "Ich hoffe dir ist klar, dass du damit für ziemlichen Aufruhr gesorgt hast." "Mir ist egal was andere über mich denken. Ich komm damit schon klar." Nodoka lief hinter Akane und schob sie in sein Blickfeld. "Und was ist mir ihr? Hast du auch nur eine Sekunde daran gedacht, ob sie damit klarkommt. Sie wird jetzt unter ständigem Beschuss sein." Ranma fuhr sich nervös durchs Haar, bevor er Akane entschuldigend ansah.

"Ich hab schon wieder was dummes gemacht." Akane schmiegte sich an ihn. "Aber nein, das geht schon klar. Ich bin ehrlich gesagt auch erleichtert, wenn wir nicht so weit auseinander sind." Er legte den Arm um sie und küsste sie dankbar auf den Scheitel.  "Was jetzt?" Fragte sie. Nodoka sah auf ihr Handgelenk. "Also bis zum Essen geht es noch eine Stunde, wie wäre es soll ich euch rumführen?"



Sie betraten das Esszimmer und sahen den langen Tisch entlang. An dem sicher 50 Leute Platz haten. Zudem konnte man sich gut vorstellen, dass man für Festivitäten, hier noch 5 zusätzliche Tische reinstellen konnten. Das Oberhaupt sass schon an der Spitze des Tisches. Er las gerade in einer Zeitung, als er Ranmas Schritte widerhallen hörte. Er blickte hoch und erhob sich. "Ah da seid ihr ja, kommt setzt euch." Er zeigte mit der Hand auf den Stuhl neben sich. Es dauerte einen Moment bis sie den Raum durchquert hatten.

Als Ranma den Stuhl vorzog, entdeckte er das seine sehr feindlich gesinnte Tante und ihre Familie auch schon angekommen waren. Hinter ihr entdeckte er noch ein paar Leute, die er nicht kannte. Aber so wie die sich verhielten, gehörten sie nicht zum Personal. Er setzte sich hin und sah unsicher zwischen den Leuten umher. Es waren insgesamt nicht sehr viele, nur etwa ein Viertel des Tisches war besetzt, aber es reichte schon, um ihn einzuschüchtern. Akane wollte sich gerade neben ihren Verlobten setzten, da wurde sie zurechtgewiesen.

"Was machst du da Mädchen? Dein Platz ist da hinten." Brüllte der Grossvater. Akane zuckte zusammen und liess den Kopf sinken, einer der Butler war herbeigeeilt. Er führte sie an ihren Platz. Er befand sich ein paar Sitze von den anderen entfernt, so dass sie ganz allein dasass. Akane wollte nicht für noch mehr Unruhe sorgen und setzte sich hin. "Wieso muss sie da ganz allein sitzen?" Fragte Ranma, der schon einen leichten Anflug von Wut verspürte. Denn es hatte ihm gar nicht gefallen, dass man Akane einfach so anbrüllte.

Sein Grossvater nahm die Serviette und legte sie sich sorgfältig auf den Schoss. "Sie gehört nicht zur Familie, sie sollte sich glücklich schätzen, dass sie überhaupt mit uns Speisen darf." Ranma richtete sich abrupt auf und lief zu Akane, er nahm sie am Oberarm und zwang sie aufzustehen. Panisch sah sie ihn an. "Ranma! Was machst du da? Lass mich, es ist schon in Ordnung." Flüsterte sie ihm zu. Er blickte sie zornig an. Was sie verstummen liess. "Nichts ist in Ordnung. Ich lass nicht zu, dass sie dich so behandeln." Dann zog er sie mit sich, wieder an die Spitzte des Tisches. Er zog den Stuhl vor und drängte sie runter.

"Meine Verlobte sitzt von jetzt an immer neben mir." Verkündete er. Empörung ging durch den Raum, die anderen Familienmitglieder regten sich furchtbar auf. Nur Nodoka sah ihren Sohn voller Stolz an. Ranma setzte sich hin und hielt dem Blick seines Grossvaters stand. Er würde sich nicht wie die anderen einschüchtern lassen. Plötzlich schlug der Alte mit der flachen Hand auf den Tisch. "RUHE!" Der Raum verstummte, man hörte nur noch das Geschirr ausklirren.

"Setzt euch endlich hin!" Befahl er mit gefährlich ruhiger Stimme. Endlich wurde das Essen aufgetischt. Ranma war verwirrt über das ganze Besteck. Normalerweise benutzte er nur Stäbchen, ab und zu mal einen Löffel. Aber wozu brauchte man den so viele Gabeln. Er nahm wundernd eine hoch und sah sie fragend an. Akane stupste ihn schmunzelnd an und zeigte ihm die richtige. Von da an, sah er nach jedem neuen Teller zu ihr rüber und machte es ihr nach. Seine Hilflosigkeit amüsierte sie. Das Essen war himmlisch, aber ausser den beiden schien es niemand wirklich zu würdigen.

Für sie war es normal, nur auf höchstem Niveau zu Speisen. Man hörte ein Räuspern. "So mein Junge, erzähl mir doch, wofür du dich interessierst." Ranma war zwar skeptisch, aber auf keinen Fall schüchtern. Also fing er an zu erzählen. "Ich bin Kampfsportler. Jede Art von Kampf finde ich spannend. Ich bin auch ziemlich gut darin, es liegt mir einfach im Blut." "Was ist mit der Schule?" Überging man ihn einfach. "Das liegt mir nicht, da fall ich auf voller Linie durch. Es wäre ein Wunder, wenn ich meinen Abschluss schaffe."

Wieder gab es Unruhe am Tisch. Die schockierten Gesichter sagten alles. "Wie willst du studieren, wenn du keinen Abschluss machst?" Fragte ihn sein Grossvater ruhig weiter. Ranma musste auflachen. "Studieren?! Wieso sollte ich das wollen, ich brech die Schule eh bald ab und such mir Arbeit." Die Augenbrauen seines Gegenübers zogen sich unzufrieden zusammen. "Mein Junge, Wissen ist Macht und Macht verhilft dir zu Ruhm und Reichtum."

"Ich will keinen Ruhm und ich komm auch ganz gut klar mit wenig Geld. Ich brauch nicht viel im Leben, um glücklich zu sein." Er könnte schwören, das seine Tante umgekippt wäre, wenn sie nicht schon sitzen würde. Ihr Mann fächelte ihr gerade Luft zu. Er konnte nicht fassen, wie künstlich diese Leute waren. Und das sollte seine Familie sein. "Es wär schon wichtig das du dir das nötige Wissen aneignest, damit du ein Gefühl fürs Geschäft bekommst. Schliesslich kannst du nur so erfolgreich dies hier alles übernehmen. Und nur so kannst du deine Familie versorgen."

Ranma war kurz sprachlos, was sollte er schon darauf antworten. "Wenn du möchtest, kann ich dir geeignete Lehrer besorgen und später bringe ich dir alles bei was ich weiss. Schliesslich kann ich nicht erwarten das deine bescheidene Erziehung dir das nötige beigebracht hat, um hier zu bestehen." Seine Hände waren zu Fäusten geballt und sein ganzer Körper zitterte vor Erregung. Er stand kurz davor aufzuspringen und dem Alten eine zu donnern.

Akane legte ihre Hand über seine und zog sie vom Tisch. Er drehte sich zu ihr um. "Nicht, das wäre ein Fehler." Flüsterte sie im zu. Hatte sie etwa seine Gedanken gelesen. "Er versteht unsere Art zu leben nicht, dafür kann er nichts. Er wollte dich sicher nicht beleidigen." Redete sie ihm gut zu. Sein Körper entspannte sich. Er öffnete seine Hand und verflocht seine Finger mit ihren. Er wollte sich grad vorbeugen, um sie zu küssen.

Da räusperte man sich hinter ihm wieder. "Junge, wenn ich mit dir rede, ist es sehr unhöflich, mir den Rücken zu kehren." Erläuterte ihm sein Grossvater. Sofort verkrampfte sich Ranma wieder. Akane drückte seine Hand, in der Hoffnung das sie ihm so Kraft spenden könnte. Ranma richtete sich ihm wieder zu und zwang sich freundlich zu sein. "Ich werde darüber nachdenken." Quetschte er heraus. Dann setzten sie ihr Essen fort, auch wenn die Stimmung immer schlechter wurde. Zum Dessert kam etwas, das sie noch nie gesehen hatten.

Kleine Kugeln aus verschieden farbiger Schokolade und wenn man sie aufschnitt, flossen süsse Füllungen raus. Akane hatte sie alle in Windeseile verschlungen. Eine köstlicher als die vorige. Sie verdrehte die Augen überwältigt vom Geschmack, unterdrückte aber ihr Stöhnen. Belustigt sah Ranma zu ihr hin, er neigte ihr den Kopf hin. "Na schmeckts dir?" Sie hielt sich die Hand vor den Mund und kicherte. "Oh Gott und wie." Er nahm sich eine der Leckereien von seinem Teller und hielt sie ihr hin, sie zu füttern war eine so intime Erfahrung.

Er hätte nicht mit so einer Intensität gerechnet. Genauso gefangen in dem Moment, wie er öffnete sie ihm die Lippen. Kaum berührten seine Finger ihre Lippen, erzitterte ihr Körper. Erzürnt räusperte sich sein Grossvater wieder. "So ein Verhalten dulde ich hier nicht." Peinlich berührt fuhren die beiden auseinander und wurden rot. Ranma biss sich auf die Lippen, um sich ein Lachen zu verkneifen. Das machte den Alten nur noch wütender.

"Ich bin dir schon sehr entgegen gekommen und habe für dich Ausnahmen gemacht, die es in diesem Haus noch nie gegeben hat. Im Gegenzug verlange ich Respekt." Ranma straffte die Schultern. "Natürlich Grossvater, es wird nicht wieder vorkommen. Es ist alles nur so neu und überwältigend für uns." Erklärte er sein Verhalten. Sein Grossvater erhob sich und verliess den Tisch. Fast gleichzeitig taten es alle anderen auch.

Auf einmal waren sie nur noch zu dritt dort, wenn man das Personal nicht mitzählte. Da brachen sie in Gelächter aus. Ranma schnappte sich eine weitere Kugel und warf sie in die Luft, schnappte sie mit dem Mund und sah fröhlich zu Akane. Nodoka schüttelte nur den Kopf über die beiden. "Wir sollten vielleicht noch ein paar Verhaltensregeln, für den Ball heute Abend üben." Ranma nickte. "Klar doch, was immer du für das beste hälst." Bestätigte er ihr und hielt Akane schon wieder eine Kugel hin. Sie biss bereitwillig rein, danach zog er sie zu sich und küsste sie verspielt.

Er liess von ihr ab und sah das Glitzern in ihren Augen. "Willst du noch einen?" Fragte er sie neckend. "Was? Noch einen Bissen oder Kuss?" Fragte sie neugierig. "Was immer du willst." Bot er ihr säuselnd an. "Ich will beides." Forderte sie. "Euer Wunsch ist mir Befehl, meine Königin." Sie verfolgte mit ihren Augen, wie er sich die Schokolade zwischen die Lippen steckte und sie ihr dann hinhielt. Hungrig nach ihm kam sie ihm entgegen.

Als ihre Lippen seine berührten, war es als würde ihn ein Stromschlag treffen. Zuerst hart und alles erschütternd und als die Schokolade langsam anfing zu schmelzen und sie mit ihren Zungen, alles in sich aufnahmen, verwandelte es sich in ein angenehmes Kribbeln. Sein ganzer Körper sehnte sich dem Kribbeln nach zu geben und die Sicherungen zum Knallen zu bringen. Akane zog sich Luft schnappend von ihm zurück.

Ranma sah auf seinen Teller, doch da war nichts mehr. Vorbei war es mit der sinnlichen Fütterung seiner Raubkatze. Ein Klatschen hallte in dem Raum wider. Sie blickten auf, zu seiner Mutter. "So Kinder, lasst uns gehen, damit die Angestellten, auch endlich in die Mittagspause können." Sie erhob sich, dicht gefolgt von den beiden. Sie führte beide in Ranmas Zimmer, da sie das Gefühl hatte, da am ungestörtesten zu sein. Sie setzten sich in die dafür vorgesehene Sitzecke. Nodoka läutete nach Tee und gesellte sich dann zu ihnen.

"So als aller erstes solltet ihr Wissen, das Zärtlichkeiten aller Art hier nicht gern gesehen werden. Es freut mich sehr, dass ihr euch wieder so gut versteht. Aber hier solltet ihr euch zurückhalten, oder euch eine ruhige Ecke suchen." Akane nickte beschämt. Ranma lehnte sich zurück und legte den Arm auf Akanes Rücklehne. "Was ist schon dabei, wir werden eh bald heiraten?" Fragte er verstimmt. Diese ganzen Regeln und Einschränkungen waren einfach übertrieben.

"Auch wenn ihr schon verheiratet wärt, ginge das nicht. Es gilt als unangemessen, es in der Öffentlichkeit zu zeigen." Ranma schniefte nur genervt aus. "Also wenn ich das zuhause gemacht hätte, wären die beiden Alten vor Begeisterung ausgerastet." Nodoka sah ihn amüsiert an. "Das ist anders. Hier gelten andere Regeln. Ihr müsst euch das so vorstellen. Als wärt ihr in eine Zeitkapsel gerutscht, in der die Zeit vor zweihundert Jahren stehen geblieben ist. Hier hält man Abstand zueinander. Man ist übertrieben höfflich....."

An dieser Stelle unterbrach Ranma sie. "Du meinst so höfflich wie deine Schwester zu dir war?" Nodokas Gesicht verdunkelte sich und Akane sah einen tiefen Schmerz in ihren Augen aufblitzten. Das war wohl eine grössere Sache als gedacht. ".....natürlich gibt es auch Ausnahmen. Emotionen werden unterdrückt und manchmal brechen sie aus. Wir sind alle keine Roboter. Aber gewünscht ist das man immer Beherrscht ist......."
Als der Tee serviert wurde, ging sie noch die anderen Sachen mit ihnen durch, auf die sie achten mussten.
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