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Der Erbe der Saotomes ; )

Kurzbeschreibung
GeschichteFamilie, Liebesgeschichte / P18 / Gen
Akane Tendo Nodoka Saotome OC (Own Character) Ranma Saotome
16.10.2020
22.01.2021
18
81.935
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Dieses Kapitel
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18.01.2021 3.562
 
Fünf Jahre war es her das sie die Insel verlassen hatten und nie hatten sie es bereut. In dieser Zeit war vieles passiert. Akane stand mit ihrem Baby auf dem Arm in der Küche und bereitete ihm sein Fläschchen vor. Der Kleine zog ungeduldig an ihrem Träger und versuchte an ihre Brust ranzukommen. Er machte jedes Mal ein riesen Theater und weigerte sich sein Fläschchen zu nehmen. Er hatte wohl den Sturkopf seiner Eltern geerbt. Da hörte Akane ein schweres Klopfen an der Tür.

"Ranmaaaaaa....Kannst du aufmachen?" Rief sie laut. Sie schüttelte das Fläschchen, da hörte sie wieder das Klopfen. "Akane, die Tür." Kam es von oben gerufen. Sie runzelte die Stirn "Schönen Dank auch." Murmelte sie leicht gestresst. Mitsamt Kind und Flasche lief sie auf die Tür zu. Es war noch früh am Morgen, wahrscheinlich war es der Briefträger. Sie zog die Tür auf und ihr Lächeln erstarb auf einmal. Sie wurde bleich und sah ungläubig zu dem grossgewachsenem Mann.

Vor Schreck liess sie das Fläschchen fallen und es zerbarst als es auf dem Boden aufkam. Mit seinen Eisblauen Augen durchbohrte er sie. Voller Angst um ihr Kind, drückte sie ihn an sich und verhüllte ihn so gut es ging. Mit dem letzten Mut den sie hatte, versuchte sie die Tür zu schliessen, aber er stellte seinen Fuss dazwischen. Sie liess von der Tür ab und er trat hindurch. Sie wich zurück, liess ihn aber nicht aus den Augen. "LOS VERSCHWINDEN SIE!!!"

"Kein Grund zu schreien, wir sind doch zivilisierte Erwachsene." "WAS WOLLEN SIE HIER?" Sie hatte sich nicht mehr im Griff und ihre Angst übertrug sich auf das Kind. Ihr Sohn fing lauthals an zu weinen. "Ich will doch nur meinen Enkel begutachten." "SIE KRIEGEN MEIN BABY NICHT!!! UND JETZT RAUS!!" Er machte noch einen Schritt auf sie zu, aber sie konnte nicht mehr zurückweichen. Sie spürte die Trennwand hinter sich. Der Alte erhob den Arm und streckte ihn nach dem Kleinen aus. Aber bevor seine Finger, das Baby berühren konnten.

Kam Ranma die Treppe runtergerannt. Er hatte den Tumult gehört und war aus der Dusche gestürmt. Er hatte seine Hose angezogen und das Hemd übergestreift. Es stand aber noch offen und seine Brust war gut zu sehen. "Wage es nicht ihn anzufassen!!" Drohte ihm Ranma und drängte sich dazwischen. Endlich wich der Alte zurück. Ranma verdeckte mit seinem Körper seine Frau vollständig. Wütend ballte er die Fäuste. Seine Augen waren zu schlitzen verengt und seine Brust zitterte vor Zorn. "Was fällt dir ein, hier aufzutauchen und meine Familie zu bedrohen?"

Knurrte Ranma. Sein Grossvater schien weiterhin unbeeindruckt. Ganz lässig lächelte er ihm entgegen. "Ich habe niemanden bedroht. Dieses...." Bei Ranmas Blick überdachte er seine Wortwahl. "Deine Frau hat lediglich überreagiert." Erklärte er ruhig. "Du bist hier nicht willkommen." "Ich habe ein recht meinen Enkel zu sehen." "Gar nichts hast du. Dieses Recht hast du verloren, als du auf meine Frau eingeprügelt hast." Das lächeln verging dem Alten. "Ich gebe zu, ich hatte mich das ein oder andere Mal nicht unter Kontrolle. Und das bedauere ich zutiefst....."

Er räusperte sich "....Wollen wir nicht hineingehen und das in Ruhe besprechen?" Ranma bewegte sich keinen Millimeter. "Das Einzige was du noch tun kannst ist von hier zu verschwinden und nie wieder zu kommen." Es erforderte ihn höchste Zurückhaltung nicht auszurasten. Er ballte die Hände und atmete aus. "Ich bin mit friedlicher Absicht hergekommen, aber wenn es nicht anders geht, kann ich das auch ändern. Ich versichere dir, dass du das nicht möchtest."

Ranma machte einen grossen Schritt auf ihn zu und stand ihm jetzt sehr nahe. "Du wagst es mir zu drohen!?!" "Ich wünsche mir lediglich meinen Enkel zu sehen. Und wenn ihr mir das weiter verwehrt, sehe ich mich gezwungen mit allen Mitteln dagegen vorzugehen." Akane zitterte am ganzen Leib. Sie hatten 5 Jahre in Frieden gelebt, sodass sie sich in Sicherheit gewiegt hatte. Doch jetzt würde sie vielleicht ihr Leben aufgeben müssen und mit ihrem Kind zu flüchten. Sie legte ehrfürchtig ihre freie Hand auf ihren runden Bauch und dachte an ihr ungeborenes Kind. In diesem Zustand konnte sie das nicht. Sie würde zurückbleiben müssen.

Aber anders als ihre Schwiegermutter, war sie nicht stark genug um auf Ranma oder ihren Erstgeborenen zu verzichten. Es stürmte alles auf sie zu. Ranma plusterte sich weiter auf. "Egal was auch immer du versuchst, du kriegst meinen Sohn nicht." Sein Grossvater seufzte müde auf.

"Muss es den immer zum äussersten kommen. Denk doch mal eine Sekunde an deine schwangere Frau. Sie wird in ihren Zustand nicht mit dir durchs Unterholz kriechen können. Oder willst du sie etwa hier zurücklassen, wo sie meinem Zorn hilflos ausgeliefert ist. Ich denke das will keiner von uns. Ich will doch nur ein wenig mit euch reden. Hört mich kurz an und dann gehe ich. Wenn wir uns wie Erwachsene benehmen könnten, wäre mir das sehr recht. Also was darf es sein?"

Es fehlte nicht mehr viel, dann würde ihn Ranma anspringen. In ihm brodelte alles. Er mochte es nicht, wenn man seine Familie bedrohte. "Wie wärs mit meiner Faust?" "Wie Bitte?" Fragte der Alte nach. "Ich werde dir den Hals umdrehen, wenn du versuchen solltest nochmal einen Fuss hier......" In diesem Moment lehnte sich Akane gegen seinen Rücken. Eine Hand krallte sich haltsuchend in sein Hemd. Dann trat sie hinter ihm vor. Ihre Haltung hatte sich verändert. Sie hatte wieder die Stärke gefunden sich ihm zu stellen. Hocherhobenen Hauptes trat sie ihm gegenüber und ihrem Blick war nichts mehr von der Furcht zu erkennen.

"Alles was wir tun müssen, ist sie anzuhören und danach lassen sie uns in Frieden?" Fragte sie zur Sicherheit nach. Ein Lächeln trat in sein Gesicht. "Ganz genau, nur ein Gespräch, mehr verlange ich nicht." Akane stand einen Moment still da und überlegte. "Einverstanden, aber sie werden mein Baby nicht anfassen."

Dann kehrte sie ihm den Rücken zu und lief voraus ins Wohnzimmer. Ranma überlegte sich, ob er ihm nicht doch denn Hals umdrehen sollte. Dann lief er seiner Frau nach. Ranma und sein Grossvater setzten sich an den Wohnzimmertisch. Akane blieb etwas weiter Weg an der Wand stehen und liess ihn nicht aus dem Blick. Es blieb noch einen Moment lang ruhig. Sie verlagerte ihr Gewicht und räusperte sich. "Na los, wir hören." Forderte sie den Alten zum reden auf. "Sollten wir nicht auf den Tee warten." Akane entfloh ein bitteres lachen.

"Wir haben hier keine Angestellten und ich würde mich lieber vom Dach stürzen als ihnen Tee zu servieren." Dem Alten passte diese Respektlosigkeit gar nicht. Er drehte sich zu Ranma. "Und sowas lässt du ihr durchgehen?" Rutschte es ihm heraus. Im selben Moment wusste er, das er sich damit keine Pluspunkte erarbeitet hatte.

"Was erwartest du? Wieso sollte sie dir Respektvoll gegenüber sein, wenn du ihr gegenüber das nie getan hast." "Ich weiss ich war etwas hart zu ihr und dafür möchte ich mich entschuldigen. Aber wir sollten diese kleine Unannehmlichkeit nicht zwischen uns kommen lassen. Wir sind doch eine Familie." Ranma schnaubte amüsiert auf. "Wow, du zeigst kein bisschen Einsicht. Es hat sich nichts geändert. Ich denke wir können uns den Rest sparen."

"Also bitte, ein wenig müsst ihr mir schon noch entgegenkommen. Es wurden nicht nur Fehler auf meiner Seite gemacht." Ranma wollte natürlich widersprechen, aber es war ihm die Mühe nicht wert. Es wäre verschwendeter Aufwand. Der Alte sah von ihm zu ihr rüber und begegnete nur Ablehnung. So kamen sie nicht weiter. "Möchtest du dich nicht setzten? Ich kann mir vorstellen das du in deinem Zustand....." "Nein, ich stehe hier sehr bequem."

Antwortete sie barsch. Der Alte seufzte und rieb sich übers Gesicht. Er war seelisch so Müde, er hatte keine Kraft einen ausgewachsenen Krieg gegen die beiden zu führen. Ihm war klar sollte er sie zu sehr bedrängen, würden sie wirklich abtauchen und dann würde er den Verstand verlieren. Er konnte keine weiteren 20 Jahre auf seine nächste Chance warten.

"Bitte setzt dich. Ich möchte etwas wirklich Wichtiges besprechen und dafür würde ich dir gerne in die Augen sehen. Bitte, denk an dein Kind." Akane liess unsicher denn Blick von der Wand schweifen und sah zu ihm hin. Dann sah sie auf den Kleinen in ihren Armen, der trotzig an seinen Schnuller kaute. Sie strich ihm über den Kopf und dann setzte sie sich neben Ranma. Er half ihr und dann sah er wieder zu seinem Grossvater. "Also?"

Der Alte räusperte sich und blickte auf den kleinen Jungen in Akanes Armen. Er konnte ihn gar nicht richtig sehen. Denn sie drückte ihn mit dem Gesicht gegen ihre Schulter. "Ich bin es leid zu kämpfen und mit euch zu streiten. Ich hab doch in den letzten Jahren alles versucht, um mich mit euch zu versöhnen." "Du denkst doch nicht, dass man mit Geld wieder gut machen kann, was du uns angetan hast."

"Sei nicht so engstirnig. Ich habe es doch nur gut gemeint, als ich euch das Geld geschickt habe." Akane sah verwundert zu Ranma rüber, denn sie hatte nichts von dem Geld gewusst. "Wir wollen dein Geld nicht." Ranma war es leid immer wieder das gleiche sagen zu müssen. Sein Grossvater lehnte sich leicht über den Tisch und sah auf Akanes Bauch. "Aber es könnte euch bei eurem Problem helfen." Ranma und Akane tauschten einen Blick aus, bevor Ranma wieder zu sprechen begann. Diesmal etwas zögerlicher. "Es geht uns gut. Ich weiss nicht von welchem Problem du redest."

Ein grosses Lächeln trat auf das Gesicht seines Gegenübers. "Oh bitte, haltet ihr mich für dumm. Ich weiss ganz genau über eure Sorgen bescheid. Ihr bekommt bald Zwillinge, Akane wird ihre Arbeit aufgeben müssen und ihr wisst nicht wie ihr das alles finanzieren sollt, ohne das zweite Einkommen." Man sah dem verheirateten Paar an, das ihnen das gar nicht passte.

"Wie hast du herausgefunden, dass es Zwillinge sind? Wir haben das noch niemandem gesagt. Nur unser Arzt weiss es." So fragte Ranma indirekt, ob Tofu sie vielleicht verraten hatte. "Von dem weiss ich es nicht, er wollte nicht mal meinen Anruf entgegennehmen. Aber seine Sekretärin war überaus hilfreich. Sie ist so ein liebes Kind. Als ich gesagt habe, dass ich eine Babyparty machen will und nur noch wissen muss, ob ich blaue oder pinke Ballons holen, da hat sie mir sofort alles verraten." Ranma ballte die Fäuste unter dem Tisch.

"Wieso geht ihr nicht zu einem Spezialisten? Mir passt es gar nicht das so ein Vorstadtchiropraktiker für das wohl meiner Enkel zuständig ist." "Das geht dich gar nichts an. Ich geh zu wem ich will." Schnauzte ihn Akane an. Er versuchte es anders und sah sie besorgt an. "Ich will doch nur das euch nichts passiert. Mit Zwillingen können so viele Komplikationen auftreten, mit denen dieser Tofu nicht klarkommen wird. Der hat doch keine Ahnung davon ein Kind auf die Welt zu bringen." Motzte er sie an. Akane wurde immer röter.

"Er weiss mehr davon als du, denn er war schon bei meiner Geburt dabei. Und ausserdem wieso reden wir darüber? Es geht dich nichts an, wo und wie ich entbinde. Du wolltest dir doch etwas von der Seele reden und dann gehen." Er wollte etwas erwiedern, da meldete sich der Kleinste in der Runde zu Wort. Er krallte sich in Akanes Kleid und riss daran herum. Gleichzeitig fing er an zu heulen. "Was hat er den auf einmal?" Fragte Ranma überrascht und beugte sich zu ihm vor. "Er hat Hunger, ich wollte ihn gerade füttern, als unser Überraschungsgast aufgetaucht ist."

Ranma wollte dem Kleinen wieder seinen Schnuller reichen, aber sein Sohn drehte den Kopf weg und versteckte sich an Akanes Schulter. Danach versuchte er seine Hand in das Kleid seiner Mutter zu schieben. "Nimmst du ihn mal, dann mach ich ihm ein neues Fläschchen." Ranma streckte seine Arme aus und nahm seinen Sohn entgegen, der sich lauthals wehrte. Er setzte ihn auf seinem Schoss ab und beugte ihn vor. Mit sanfter Hand, strich er dem Kleinen über den Rücken. Er wusste das das seinen Sohn immer beruhigte. Und tatsächlich wurde er ruhiger und sah schon leicht müde aus.

Der Alte sah den beiden aufmerksam zu. Den zum ersten mal bekam er seinen neusten Enkel richtig zu Gesicht. Und er kam kaum noch aus dem Staunen heraus. "Er hat....zwei verschiedene Augenfarben." Stellte der Alte fest. Ranma blickte von seinem Sohn hoch und lächelte seinem Grossvater entgegen. "Ja so was sieht man nicht oft. Und ich dachte immer meine blauen Augen seinen etwas Besonderes."

Ranma gab richtig an mit seinem Sprössling. Aber er verstand die Situation nicht so recht. Den sein Grossvater war ausser sich. "Genau vor so etwas hatte ich Angst. Diese Frau hat es tatsächlich geschaft unsere Blutlinie zu beschmutzen." Sofort war Ranmas gute Laune wieder weg. "Hey, pass auf was du sagst! Sonst kannst du gleich wieder gehen." Ranma sah sich um und kontrollierte ob Akane es gehört haben könnte.

"Das ist mir rausgerutscht. Ein kleiner Rückfall, das verstehst du doch sicher? Sowas hab ich in all den Jahren in denen ich lebe noch nicht in unserer Familie gesehen." Ranma entfiel nicht, dass er sich nicht entschuldigt hatte. Der Alte atmete tief aus und versuchte sich zusammen zu nehmen. Der Anblick dieser Augen hatte ihn unvorbereitet getroffen.

"Ich verliere langsam die Geduld mit dir. Ich werde es nicht zulassen, dass du hier in mein Haus kommst, meine Frau und meinen Sohn beleidigst." Der Alte versuchte zu lächeln und sah versöhnlich zu ihm hin. "Natürlich mein Junge, das wird nicht wieder vorkommen." Ranma überzeugte diese halbherzige kein bisschen. Der Alte sah runter zu dem Kleinen und seine Gedanken fingen an sich zu überschlagen. Seine Augenfarbe war für den Alten ein Zeichen dafür, dass das Saotomeblut zu schwach in ihm war. Vielleicht zu schwach um Einfluss auf den Fluch nehmen zu können.

Sofort stempelte er ihn als beschädigte Ware ab. Da kam Akane zurück und reichte Ranma das Fläschchen. Dieser drehte seinen Sohn auf den Rücken und reichte ihm die Milch. Der Blick des Grossvaters fuhr von dem Kleinen zu Akanes Bauch und wieder zurück zu Ranma. Er knirschte mit den Zähnen, das machte ihn echt sauer. Er vermutete das auch jedes weitere Kind von den beiden, nicht zu gebrauchen sein würde.

Also musste er umdenken und wieder mit Ranma als Erben planen. Aber ob er das noch schaffen konnte, den mit ihm hatte er es sich gründlich verscherzt. Der einzige weg zu Ranma, war über seine Familie. Er würde sich mit dieser Frau gutstellen müssen. Dann warf er ihr einen grimmigen Blick zu und verkniff sich einen Spruch darüber, das Saotomemänner ihre Kinder eigentlich nicht umsorgen sollten. Und das sie zu nichts zu gebrauchen war.

Stattdessen setzte er ein lächeln auf, liess seine steife Haltung fallen und fing an seine rührseelige Familiengeschichte zu erzählen. In seinen Augen war das schwache Geschlecht, leicht mit solchen Gesichten zu manipulieren. Und da sie Ranma kontrollierte, würde auch er das bald können, sobald er sie um den Finger gewickelt hatte. Er seufzte laut aus, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
Sofort sahen sie zu ihm auf.

"Ich kann mich noch gut daran erinnern als ich das erste mal meinen Sohn in den Armen gehalten habe. Aber das ist schon fast hundert Jahre her." Er sah traurig zu dem kleinen Jungen. Seine Gegenüber sahen ihn immer noch skeptisch an. Er musste wohl weiter ausholen. "Ich möchte euch mein Verhalten erklären, vielleicht versteht ihr mich dann besser, auch wenn ihr mir nicht verzeihen könnt."

Er lehnte sich leicht vor und legte seine Hände auf den Tisch ab. Damit sie es gut sehen konnten, fing er an mit seinem Ehering zu spielen, während er dir Geschichte erzählte. "Anfangs als ich entdeckte, dass, das ich, ich nicht älter wurde. Hab ich mich unglaublich gefreut und das ganze als Geschenk gesehen. Es dauerte eine Weile bis ich die Schattenseite erkennen konnte. Zuerst ist meine geliebte Frau gestorben, dann hab ich einen meiner Söhne verloren.

Und dieser Schmerz ist mit nichts auf der Welt zu vergleichen. Eltern sollten ihre Kinder niemals überleben. Und schon gar nicht alle ihre Kinder. Aber bei mir war das der Fall. Ich hab mit angesehen, wie sie älter wurden und kränker. Ich hab bei jedem im Krankenhaus die Hand gehalten als sie starben. Danach sah ich das gleiche bei meinen Enkeln, und deren Kindern. Absolut jeder um mich herum ist gestorben und bei jedem Tod ist auch immer ein Stück meiner Seele gestorben. Obwohl mein äusseres sich nicht verändert, trifft das nicht auf mein inneres zu.

Mein Geist wird älter, je mehr ich mit ansehen muss, desto mehr verkümmere ich. Und ich bin es leid, ich will doch nur in Frieden gehen dürfen. Meine Frau und meine Kinder wieder sehen. Und zwischendurch hab ich jeden Anstand verloren und hab alles getan was ich konnte um den Fluch zu brechen." Er machte eine bedeutungsvolle Pause und sah traurig hoch.

"Bitte, alles was ich will ist, zurück zu meinen Lieben. Das verstehst du doch." Ranma war völlig erstarrt und konnte den Blick nicht von diesem gebrochenen Mann nehmen. Der Alte täuschte ein Schluchzen vor und sah wieder auf seine Hände, die plötzlich zitterten. Er wirkte gar nicht mehr so bedrohlich oder unsympathisch. "Du hast doch auch Frau und Kind, wie würdest du dich fühlen, wenn du dazu verdammt wärst, bis in alle Ewigkeit von ihnen getrennt zu sein?"

In Ranma entwickelten sich echte Zweifel. Er sah runter auf seinen Sohn, der dabei war einzuschlafen, aber stetig weiternuckelte. Akane legte ihm die Hand auf die Schulter und er sah traurig zu ihr hin. Aber sie sah nicht zu ihm. Ihr Blick war immer noch ungebrochen misstrauisch und auf den Grossvater gerichtet. "Sie verstehen also den Schmerz, von seinem Kind getrennt zu sein und haben trotzdem Nodoka von Ranma ferngehalten?"

Er war aufgeflogen, aber er bemühte sich weiterhin den gebrochenen Mann zu spielen. Den bei seinem Enkel hatte es funktioniert. Akane liess ihm keine Zeit zu reagieren. "Was ihnen passiert ist, ist sicher schlimm. Aber ich glaube ihnen kein Wort. Ich denke nicht, dass das ihre Beweggründe sind, oder jemals waren." Seine Miene verdüsterte sich. Und es ging wieder mit ihm durch, ohne zu überlegen handelte er. "WIE KANNST DU KLEINES MISSTÜCK ES NUR WAGEN SO MIT MIR ZU REDEN!?!" Dabei warf er den Tisch um.

Ranma und Akane waren schnell aufgesprungen und ausgewichen. Der Kleine in Ranmas Armen wachte durch den Lärm auf und fing fürchterlich an zu schreien. Und dann passierte etwas völlig vorgesehenes. Der Grossvater schaute verwirrt auf das Kind und sah plötzlich besorgt aus. Er lief auf Ranma zu und streckte die Hände aus. "Takeshi, weine nicht Papa ist ja da." Ranma wich ihm aus und sah ihm verwirrt entgegen.

Akane war an ihn herangetreten und war notfalls bereit, ihren Sohn zu verteidigen. Ranma reichte ihn Akane und trat vor sie. Der Alte sah verwundert zwischen den beiden hin und her. "Wer seid ihr? Wieso lasst ihr mich nicht zu Takeshi?" Ranma trat vorsichtig näher. "Das ist nicht Takeshi, das ist Tenma und er ist mein Sohn. Ich bin Ranma, dein Enkel." Erklärte er. Der Alte griff sich an die Stirn und schüttelte den Kopf.

Dann wurden seine Augen wieder klar und er sah sich im Zimmer um. Das war die erste nicht gespielte Situation und sogar Akane glaubte ihm. Ranma kam noch näher und legte ihm eine Hand auf den Arm. "Ist alles Oke." Dieser wirkte aufgebracht. "Natürlich, was soll die dumme Frage? Und du kannst mich das nächste mal auch einfach bitten zu gehen, es ist nicht nötig mit dem Tisch zu schmeissen." Schnauzte er seinen Enkel an. Ranma sah besorgt zu Akane und dann wieder zu seinem Gegenüber.

"Heisst das du weisst wieder wer ich bin?" Der Alte strafte seine Schultern und fuhr sich durchs Haar. Er war wieder der alte hochnäsige Arsch. "Wieso stellst du mir diese absurden Fragen? Natürlich weiss ich wer ihr seid." Ranma runzelte die Stirn. "Gerade eben wusstest du es nicht. Du hattest so eine Art Anfall." Versuchte Ranma zu erklären.

"So ein Quatsch. Mir geht es gut. Ihr braucht mich nicht so hinzustellen als wäre ich verrückt." Ranma wollte noch etwas sagen, aber sein Grossvater drehte sich um und stürmte raus. Akane kam näher zu Ranma und liess sich von ihm in die Arme nehmen. "Das war beängstigend, denkst du ihm geht es wirklich gut." Ranma zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, aber ich werde ihm nicht nachgehen. Das ist nicht unser Problem."
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