Der Erbe der Saotomes ; )
von Cassandra44
Kurzbeschreibung
Ranmas Mutter ist zu besuch und bittet ihren Sohn um einen Gefallen. Im Hause Saotome ladet man ihn ein, eine Woche bei ihnen zu verbringen. Ranma geht nur widerwillig mit und nur unter der Bedingung das Akane ihn auch begleitet. Und das als seine Offizielle Verlobte. Wie sich alles weitere entwickelt bleibt ein Rätsel.
GeschichteFamilie, Liebesgeschichte / P18 / Gen
Akane Tendo
Nodoka Saotome
OC (Own Character)
Ranma Saotome
16.10.2020
22.01.2021
18
81.935
9
Alle Kapitel
50 Reviews
50 Reviews
Dieses Kapitel
4 Reviews
4 Reviews
16.10.2020
2.531
Sie sassen alle gemütlich beim Abendessen, da klingelte es an der Tür. Kasumi putze sich den Mund ab und stand auf. Sie tauchte schnell wieder an der Tür auf und sah aber etwas besorgt zu Ranma. Er verstand nicht wieso, aber es hiess nichts Gutes für ihn. Sie räusperte sich, bis alle sie ansahen. "Wir haben Besuch." Sie machte eine kurze Pause und sah besorgt hinter sich. "Ranma deine Mutter ist da." Sie trat vor und liess Nodoka auch rein. Ranma war erstarrt und Genma wurde weiss.
Sie trat ein und begrüsste alle und verbeugte sich. Ranma der momentan ein Junge war, stand auf, blieb aber an seinem Platz stehen. Unsicher was er tun sollte. Sich verbeugen, sie umarmen, einen Kuss geben, er hatte keine Ahnung, denn er hatte die Situation noch nie gehabt. Er kannte sie kaum, sie mussten sich erstmal wieder kennenlernen. Sie ging auf ihn zu und streckte die Arme aus und nahm ihn sofort in den Arm.
Ranma erwiderte die Umarmung und ohne es zu wollen kamen ihm die Tränen. Er war grösser als sie und drückte sie somit gegen seine Brust und legte seinen Kopf auf ihren. Akane war auch ganz gerührt von dem Anblick, dass sie sich gleich gegen ihren Vater lehnte. Der legte den Arm um sie und küsste ihre Wange. Nodoka löste sich nach einer Weile von ihm und wischte sich die Tränen ab. "Ich habe dich so vermisst mein Sohn." Ranma nickte nur, um es seinerseits auch zu bestätigen.
Sie streckte die Hand aus und legte sie an seine Wange. "Du bist so gross geworden, so erwachsen und mein Gott siehst du gut aus." Sie lachte ein wenig und da kamen ihr wieder die Tränen. Stolz sah sie ihn an. Ihren lang verschollenen Sohn. Neben Ranma war noch ein Platz frei, er zeigte drauf. "Willst du mit uns essen?" Nodoka schüttelte ihren Kopf. "Nein ich hatte schon, danke. " Sie setzte sich trotzdem zu Ranma. Genma der sich eigentlich freuen sollte, dass sie ihn nicht bemerkte fühlte sich ein wenig eifersüchtig. "Was ist mit mir, bekomm ich keine Umarmung?"
Nodoka sah an Ranma vorbei hinter ihn. Plötzlich sah sie ihn böse an. "Du bist Schuld das ich mein Baby so lange nicht gesehen habe. Du kannst froh sein, wenn ich dich je wieder anlächle." Genma war ganz plötzlich ruhig. Soun fing an zu lachen und klopfte seinem Kumpel auf den Rücken. "Nimms nicht so schwer mein Freund. Wenn sie sich an Ranma sattgesehen hat, dann kommt sie zu dir." "Woher wusstest du das Ranma im Moment bei uns ist." Fragte Akane ganz höfflich. Nodoka schenkte ihr ein lächeln. Oh, wie sie dieses Mädchen mochte, aber sie würde sich da nicht einmischen.
"Ich wusste es nicht, ich wollte eigentlich nur diesen Brief für Ranma abgeben." Ranma war fertig mit essen und schob sein Geschirr von sich. "Was steht denn da drin?" "Es ist eine Einladung, von deinem Urgrossvater." Ranma sah ganz erstaunt aus. "Ich habe einen Urgrossvater?" Sie hob den Finger an die Wange und dachte kurz nach. "Also eigentlich ist er dein Ururgrossvater." "Und was will er von mir?" Nodoka sah ihn etwas ernster an. "Er möchte dich kennenlernen und die Kluft zwischen uns schliessen." Ranma runzelte die Stirn. "Was für eine Kluft?"
"Weisst du, damals als ich deinen Vater kennengelernt habe. War meine ganze Familie gegen ihn. Mir wurde verboten mich weiterhin mit ihm zu treffen.
Dann sind wir zusammen durchgebrannt und sie haben den Kontakt zu mir abgebrochen. Ich wurde enterbt und ausgestossen. Aber damals war ich so verliebt, es hat mir nichts ausgemacht." Sagte sie mit einem Seitenblick zu Genma. Der sofort beschämt zur Seite sah, da er sich Schuldig fühlte. "Als du damals geboren wurdest, haben sie sich bei mir gemeldet und wollten unbedingt wieder Teil unseres Lebens sein. Aber ich war zu Stolz und habe sie ignoriert. Aber dein Ururgrossvater hat sich wieder gemeldet und uns eingeladen." Ranma sah sich unsicher um
"Ich weiss nicht, ich kenne diese Leute ja gar nicht. Kannst du da nicht ohne mich hingehen." Nodoka schüttelte traurig den Kopf. "Nein Ranma das kann ich nicht. Weisst du, du bist eine Legende in der Familie und sie wollen dich alle kennenlernen. Es wird extra ein Ball für dich organisiert. Alle unsere Verwandten aus der ganzen Welt reisen an." "Wieso meinetwegen, ich hab doch nichts grossartiges geleistet." Gab er völlig überfordert von sich. "Na ja nicht absichtlich. Weisst du mein Sohn, du bist seit vier Generationen der erste Junge, der geboren wurde."
Sie machte eine kleine Pause und überlegte, wie sie das nächste sagen sollte. "In unserer Familie gibt es eine Legende, darüber das unsere Familie verflucht wurde. Dein Ururgrossvater ist ein sehr reicher Mann. Er hatte drei Söhne. Und damals als sie noch so jung waren, wie du mein Sohn, kam es wegen des Erbes immer wieder zu Streitereien. Da liess sich ihr Vater etwas einfallen. Er verkündete, dass der Erste der Heiratet und ihm einen männlichen Erben präsentiert, das ganze Vermögen bekommt. Die taten genau das, sie nahmen sich alle eine Frau und arbeitete auf ihr Ziel hinaus. Aber da gab es ein kleines Problem. Einer deiner Urgrossväter hatte eine Geliebte, die er natürlich verliess, um eine geeignetere Frau zu heiraten.
Seine Geliebte war aber auch schwanger von ihm und hat versucht mit ihm zu reden. Aber er wollte nichts mehr mit ihr zu tun haben. Er bot ihr Geld an, um sie loszuwerden. Sie ging und kurz danach bekam sie ihr Baby. Es war ein Junge. Sie kam wieder und zeigte ihren Sohn vor. Aber sie wurde nur ausgelacht und erniedrigt. Sie wurde wütend und sprach einen Fluch über die Familie aus. Das nie wieder ein Erbe in die Saotome Familie geboren werden würde. Erst wieder, wenn sie das niedere Blut anerkennen und mit sich gleichstellen. Erst wenn sie Liebe dem Schenken, der nicht ihres gleichen ist." Nodoka liess die Geschichte einen Moment auf die anderen wirken. "Und nach vier Generationen voller Mädchen, kamst du. Du bist das Wunder unserer Familie."
"Aber warte, sagtest du Saotome. Das kann nicht sein, Saotome ist Vaters Familienname." Nodoka sah wieder zu ihrem Mann nach hinten. "Möchtest du es ihm erklären?" Ranma drehte sich um und sah seinen Vater fragend an. Was gab es denn da zu erklären? "Ich habe ihr zur Liebe, ihren Namen angenommen." Erklärte er edelmütig. Nodoka räusperte sich und klopfte wütend mit dem Fingern auf den Tisch. Genma wurde etwas bleicher und erzitterte. "Und jetzt die Wahrheit bitte." Forderte Nodoka. "Ist ja schon gut. Nach der Hochzeit hat mein Schwiegervater mich angerufen und mir ein Haus und Geld angeboten, wenn ich den Namen Saotome annehme."
Ranma konnte es nicht fassen. Mit offenem Mund starrte er seinen Vater an. "Sag mal hast du keine Ehre, keinen Stolz? Wie konntest du das tun?" Genma zog vielleicht den Schwanz ein, wenn er seiner Frau gegenüberstand, aber nicht bei seinem Sohn. Er plusterte sich auf und bot ihm die Stirn. "Was hätte ich den sonst tun sollen? Ich war ein mittelloser Kämpfer ohne Heim. Und dann plötzlich hatte ich eine schwangere Frau, um die ich mich zu kümmern hatte. Also habe ich das Angebot angenommen. Und es ist doch nur ein Name, es ist nicht wichtig, wie man heisst. Sondern dass man Menschen um sich hat die einen Lieben."
Wow jetzt war er Sprachlos, er hatte noch nie so etwas von seinem Vater gehört. Sein Vater verschränkte die Arme und sah beleidigt weg. Akane wollte sich echt nicht einmischen, aber es nahm sie wunder, wie Genma richtiger Familienname lautete. "Darf ich fragen, wie Ranma sonst geheissen hätte." Ranma sah überrascht zu ihr rüber. Das würde ihn jetzt auch wundern. Soun prustete aus und viel lachend hinten rüber. Genma wurde rot und schüttelte den Kopf. "Das ist doch nicht mehr wichtig und ausserdem erinnere ich mich gar nicht mehr richtig."
Nodoka seufzte laut und verstand die Aufregung nicht. "Er hiess Saru (Affe auf Japanisch), was ist denn schon so schlimm daran." Soun wischte sich die Tränen weg und stotterte noch halb lachend. "Es ist nicht schlimm, es ist einfach nur lustig." Ranma wurde rot und sah zu Akane rüber. Aber diese schien ihn nicht auszulachen. Stattdessen sah sie auch beschämt zur Seite. Das erleichterte Ranma, den ihren Spott hätte er nicht ertragen. Nodoka tippte ihren Sohn an der Schulter an und zwang ihn somit seinen Blick von seiner Verlobten zu wenden.
"Vergessen wir den Affen mal und fahren weiter im Text. Ranma ich würde meine Familie sehr gerne wiedersehen und mich mit ihnen vertragen. Denkst du könntest mir diesen Gefallen tun?" Ranma bekam einen sanften Ausdruck und nickte, wie könnte er ihr diesen Wunsch jemals ausschlagen. Sie fiel ihm um den Hals und bedankte sich bei ihm. "Das ist doch keine Sache Mama, die paar Stunden halt ich schon aus." Nodoka schreckte zurück und fürchtete sich vor dem, was sie ihm als nächstes mitteilen müsste. "Die Einladung gilt für eine ganze Woche." Ranma fiel die Kinnlade runter. "Eine ganze Woche!?!" Sie legte ihm die Hand an die Wange und bekam traurige Augen. "Ich will dich nicht zwingen, also bitte ich dich darum mein Sohn."
Ranma sah sie unsicher an und zögerte. Er wollte das nicht, das klang nach einer Horrorwoche. Ein Haus voller Unbekannter, die etwas von ihm erwarteten, dass er nicht war. Er sah schon die enttäuschten Gesichter. "Mama, ich pass ja kaum in die normale Gesellschaft, wie soll ich mich da einfügen?" Nodoka lächelte ihn sanft an, aber bevor sie was sagen konnte, fügte er noch schnell etwas hinzu. "Ausserdem hast du gesagt, dass sie den Alten nicht mochten. Dann werden sie mich ganz bestimmt auch nicht mögen."
Jetzt legte sie auch die andere Hand an seine Wange. "Keine Angst mein Schatz. Du musst nicht so sein wie sie, sie werden dich auch so akzeptieren müssen." Dann sah sie an ihm runter und entschied sich noch etwas hinzuzufügen. "Also neue Kleider müssten wir dir schon kaufen." Ranma runzelte die Stirn. "Ich weiss nicht, ich fühl mich bei dem Gedanken, in einem Haus voller Fremder nicht so wohl." "Vielleicht muntert es dich auf, wenn du an das ganze Essen denkst und an die vielen Geschenke." Ranma zog fragend die Augenbraue in die Höhe.
"Was für Geschenke?" Dann lächelte Nodoka breit. Sie wusste, wenn sie das jetzt richtig angeht, dann hätte sie ihn mit an Bord. "Ranma sie werden alle versuchen sich bei dir einzuschleimen. Da ist das nicht ganz so abwegig, dass du auch das ein oder andere Geschenk bekommst." Boa Ranma drehte sich der Kopf, er verstand gar nichts mehr. Es waren einfach zu viele Informationen. Er würde sie nur noch diese eine Sache fragen und dann ins Bett gehen. Er musste das ganze erstmal verdauen.
"Mama ich versteh gar nichts mehr. Wieso sollten die sich bei mir einschleimen?" Sie nahm die Hände von ihm und verschränkte sie vor ihrer Brust. "Sag mal hast du mir vorhin nicht zugehört. Dein Ururgrossvater hat gesagt, wer ihm als erstes einen männlichen Erben präsentiert, erbt alles. Du mein Sohn bist dieser Erbe." Ranma klappte die Kinnlade runter und er wurde blass. Dann kippte er nach hinten über. Er hörte nur noch die besorgten aufschreie, bevor er in die Dunkelheit abdriftete.
Etwas später kam er wieder zu sich. Aber nur ganz langsam, so dass er nicht sofort bemerkte, wo er sich gerade befand. Als er nämlich die Augen öffnete, sah er rosa Stoff und es roch so blumig. Er fühlte sich eigentlich ganz wohl und wäre am liebsten gleich wieder eingeschlafen. Aber da tauchte auf einmal Akanes Gesicht vor seinem auf. "Geht es dir wieder besser?" Er richtete sich schnell auf und rutschte rotglühend von ihr weg. "Alles oke?" fragte sie zur Sicherheit nach. Er nickte nur schnell, sah dann aber heimlich auf ihren Schoss. Dort wo er gelegen hatte und wo er sich so wohl gefühlt hatte. Jedenfalls nur kurz, denn seine Aufmerksamkeit wurde von jemand anderem beansprucht. Nodoka sah ihn fragend an. "Und?" Er schien nicht zu begreifen.
"Und was?" seine Mutter rutschte etwas näher und hatte schon wieder diesen flehenden Ausdruck. "Gehen wir hin?" Er wusste nicht was ihn geritten hatte. Aber in dem Moment, wollte er seine Mutter einfach nur glücklich sehen. "Ja, wir gehen." Und zum dritten Mal an diesem Abend fiel ihm seine Mutter um den Hals. Er hörte sie aufschluchzen und drückte sie an sich.
Als er seinen Blick hob, sah er direkt in diese braunen warmen Augen. Akane machte ihn ganz nervös, mit ihrem süssen Lächeln. Was sollte das? Das tat sie doch sonst nie. Er räusperte sich und löste sich von seiner Mutter. "Ich bin geschafft, können wir morgen weiter darüber reden." Seine Mutter nickte und wischte sich ein paar Tränen weg.
In dieser Nacht fanden viele Seelen keine Ruhe im Tendohaus. Ranma war immer noch ganz aufgeregt und konnte nicht fassen, was ihm seine Mutter verkündet hatte. Seine Gedanken kreisten und sein Kopf schmerzte. Genma war auch aufgeregt aber mehr im positiven Sinne. Er hatte schon Yen Zeichen in den Augen. Dieser geldgierige Kerl, dachte nicht eine Sekunde daran, wie sich sein Sohn fühlte. Und dann war da noch Akane, auch sie lag schon seit Stunden wach. Denn ihre Gedanken waren die düstersten von allen. Sie konnte nur daran denken, dass sie Ranma in ein paar Tagen für immer verlieren würde. Denn sie kam ja jetzt schon kaum gegen ihre Konkurrentinnen an.
Aber wenn Ranma dann steinreich war, konnte sie ihn ganz abschreiben. Sie war sich sogar sicher, dass er nach dieser Woche auch nicht mehr nachhause kommen würde. Nachhause zurück zu ihr. Ein paar stille Tränen rannen ihr die Wange runter und durchnässten ihr Kissen. Sie hatte immer heimlich gehofft, dass er sich doch für sie entscheiden würde. Dass er die gleichen Gefühle hatte wie sie, aber einfach zu scheu war, um sie auszusprechen. Aber jetzt spielte sie nicht mal mehr in der gleichen Liga wie er. Ihr Traum würde sich in nichts auflösen und Ranma wäre dann nur noch eine ferne Erinnerung.
Sie hielt den Schmerz nicht mehr aus und erhob sich aus ihrem Bett. Sie schlich sich die Treppe runter und ins Dojo. Sie machte das Licht an und ging auf den Sandsack zu. Zögerlich schlug sie zu, der Sack bewegte sich kaum. Dann langsam mit jedem Schlag, verwandelte sich ihre Trauer immer mehr in Wut. Sie powerte sich richtig aus und schlug unkontrolliert zu. Sie liess alles raus, bis ihre Knie nachgaben und sie zusammenknickte. Und wieder brach sie in Tränen aus.
Sie trat ein und begrüsste alle und verbeugte sich. Ranma der momentan ein Junge war, stand auf, blieb aber an seinem Platz stehen. Unsicher was er tun sollte. Sich verbeugen, sie umarmen, einen Kuss geben, er hatte keine Ahnung, denn er hatte die Situation noch nie gehabt. Er kannte sie kaum, sie mussten sich erstmal wieder kennenlernen. Sie ging auf ihn zu und streckte die Arme aus und nahm ihn sofort in den Arm.
Ranma erwiderte die Umarmung und ohne es zu wollen kamen ihm die Tränen. Er war grösser als sie und drückte sie somit gegen seine Brust und legte seinen Kopf auf ihren. Akane war auch ganz gerührt von dem Anblick, dass sie sich gleich gegen ihren Vater lehnte. Der legte den Arm um sie und küsste ihre Wange. Nodoka löste sich nach einer Weile von ihm und wischte sich die Tränen ab. "Ich habe dich so vermisst mein Sohn." Ranma nickte nur, um es seinerseits auch zu bestätigen.
Sie streckte die Hand aus und legte sie an seine Wange. "Du bist so gross geworden, so erwachsen und mein Gott siehst du gut aus." Sie lachte ein wenig und da kamen ihr wieder die Tränen. Stolz sah sie ihn an. Ihren lang verschollenen Sohn. Neben Ranma war noch ein Platz frei, er zeigte drauf. "Willst du mit uns essen?" Nodoka schüttelte ihren Kopf. "Nein ich hatte schon, danke. " Sie setzte sich trotzdem zu Ranma. Genma der sich eigentlich freuen sollte, dass sie ihn nicht bemerkte fühlte sich ein wenig eifersüchtig. "Was ist mit mir, bekomm ich keine Umarmung?"
Nodoka sah an Ranma vorbei hinter ihn. Plötzlich sah sie ihn böse an. "Du bist Schuld das ich mein Baby so lange nicht gesehen habe. Du kannst froh sein, wenn ich dich je wieder anlächle." Genma war ganz plötzlich ruhig. Soun fing an zu lachen und klopfte seinem Kumpel auf den Rücken. "Nimms nicht so schwer mein Freund. Wenn sie sich an Ranma sattgesehen hat, dann kommt sie zu dir." "Woher wusstest du das Ranma im Moment bei uns ist." Fragte Akane ganz höfflich. Nodoka schenkte ihr ein lächeln. Oh, wie sie dieses Mädchen mochte, aber sie würde sich da nicht einmischen.
"Ich wusste es nicht, ich wollte eigentlich nur diesen Brief für Ranma abgeben." Ranma war fertig mit essen und schob sein Geschirr von sich. "Was steht denn da drin?" "Es ist eine Einladung, von deinem Urgrossvater." Ranma sah ganz erstaunt aus. "Ich habe einen Urgrossvater?" Sie hob den Finger an die Wange und dachte kurz nach. "Also eigentlich ist er dein Ururgrossvater." "Und was will er von mir?" Nodoka sah ihn etwas ernster an. "Er möchte dich kennenlernen und die Kluft zwischen uns schliessen." Ranma runzelte die Stirn. "Was für eine Kluft?"
"Weisst du, damals als ich deinen Vater kennengelernt habe. War meine ganze Familie gegen ihn. Mir wurde verboten mich weiterhin mit ihm zu treffen.
Dann sind wir zusammen durchgebrannt und sie haben den Kontakt zu mir abgebrochen. Ich wurde enterbt und ausgestossen. Aber damals war ich so verliebt, es hat mir nichts ausgemacht." Sagte sie mit einem Seitenblick zu Genma. Der sofort beschämt zur Seite sah, da er sich Schuldig fühlte. "Als du damals geboren wurdest, haben sie sich bei mir gemeldet und wollten unbedingt wieder Teil unseres Lebens sein. Aber ich war zu Stolz und habe sie ignoriert. Aber dein Ururgrossvater hat sich wieder gemeldet und uns eingeladen." Ranma sah sich unsicher um
"Ich weiss nicht, ich kenne diese Leute ja gar nicht. Kannst du da nicht ohne mich hingehen." Nodoka schüttelte traurig den Kopf. "Nein Ranma das kann ich nicht. Weisst du, du bist eine Legende in der Familie und sie wollen dich alle kennenlernen. Es wird extra ein Ball für dich organisiert. Alle unsere Verwandten aus der ganzen Welt reisen an." "Wieso meinetwegen, ich hab doch nichts grossartiges geleistet." Gab er völlig überfordert von sich. "Na ja nicht absichtlich. Weisst du mein Sohn, du bist seit vier Generationen der erste Junge, der geboren wurde."
Sie machte eine kleine Pause und überlegte, wie sie das nächste sagen sollte. "In unserer Familie gibt es eine Legende, darüber das unsere Familie verflucht wurde. Dein Ururgrossvater ist ein sehr reicher Mann. Er hatte drei Söhne. Und damals als sie noch so jung waren, wie du mein Sohn, kam es wegen des Erbes immer wieder zu Streitereien. Da liess sich ihr Vater etwas einfallen. Er verkündete, dass der Erste der Heiratet und ihm einen männlichen Erben präsentiert, das ganze Vermögen bekommt. Die taten genau das, sie nahmen sich alle eine Frau und arbeitete auf ihr Ziel hinaus. Aber da gab es ein kleines Problem. Einer deiner Urgrossväter hatte eine Geliebte, die er natürlich verliess, um eine geeignetere Frau zu heiraten.
Seine Geliebte war aber auch schwanger von ihm und hat versucht mit ihm zu reden. Aber er wollte nichts mehr mit ihr zu tun haben. Er bot ihr Geld an, um sie loszuwerden. Sie ging und kurz danach bekam sie ihr Baby. Es war ein Junge. Sie kam wieder und zeigte ihren Sohn vor. Aber sie wurde nur ausgelacht und erniedrigt. Sie wurde wütend und sprach einen Fluch über die Familie aus. Das nie wieder ein Erbe in die Saotome Familie geboren werden würde. Erst wieder, wenn sie das niedere Blut anerkennen und mit sich gleichstellen. Erst wenn sie Liebe dem Schenken, der nicht ihres gleichen ist." Nodoka liess die Geschichte einen Moment auf die anderen wirken. "Und nach vier Generationen voller Mädchen, kamst du. Du bist das Wunder unserer Familie."
"Aber warte, sagtest du Saotome. Das kann nicht sein, Saotome ist Vaters Familienname." Nodoka sah wieder zu ihrem Mann nach hinten. "Möchtest du es ihm erklären?" Ranma drehte sich um und sah seinen Vater fragend an. Was gab es denn da zu erklären? "Ich habe ihr zur Liebe, ihren Namen angenommen." Erklärte er edelmütig. Nodoka räusperte sich und klopfte wütend mit dem Fingern auf den Tisch. Genma wurde etwas bleicher und erzitterte. "Und jetzt die Wahrheit bitte." Forderte Nodoka. "Ist ja schon gut. Nach der Hochzeit hat mein Schwiegervater mich angerufen und mir ein Haus und Geld angeboten, wenn ich den Namen Saotome annehme."
Ranma konnte es nicht fassen. Mit offenem Mund starrte er seinen Vater an. "Sag mal hast du keine Ehre, keinen Stolz? Wie konntest du das tun?" Genma zog vielleicht den Schwanz ein, wenn er seiner Frau gegenüberstand, aber nicht bei seinem Sohn. Er plusterte sich auf und bot ihm die Stirn. "Was hätte ich den sonst tun sollen? Ich war ein mittelloser Kämpfer ohne Heim. Und dann plötzlich hatte ich eine schwangere Frau, um die ich mich zu kümmern hatte. Also habe ich das Angebot angenommen. Und es ist doch nur ein Name, es ist nicht wichtig, wie man heisst. Sondern dass man Menschen um sich hat die einen Lieben."
Wow jetzt war er Sprachlos, er hatte noch nie so etwas von seinem Vater gehört. Sein Vater verschränkte die Arme und sah beleidigt weg. Akane wollte sich echt nicht einmischen, aber es nahm sie wunder, wie Genma richtiger Familienname lautete. "Darf ich fragen, wie Ranma sonst geheissen hätte." Ranma sah überrascht zu ihr rüber. Das würde ihn jetzt auch wundern. Soun prustete aus und viel lachend hinten rüber. Genma wurde rot und schüttelte den Kopf. "Das ist doch nicht mehr wichtig und ausserdem erinnere ich mich gar nicht mehr richtig."
Nodoka seufzte laut und verstand die Aufregung nicht. "Er hiess Saru (Affe auf Japanisch), was ist denn schon so schlimm daran." Soun wischte sich die Tränen weg und stotterte noch halb lachend. "Es ist nicht schlimm, es ist einfach nur lustig." Ranma wurde rot und sah zu Akane rüber. Aber diese schien ihn nicht auszulachen. Stattdessen sah sie auch beschämt zur Seite. Das erleichterte Ranma, den ihren Spott hätte er nicht ertragen. Nodoka tippte ihren Sohn an der Schulter an und zwang ihn somit seinen Blick von seiner Verlobten zu wenden.
"Vergessen wir den Affen mal und fahren weiter im Text. Ranma ich würde meine Familie sehr gerne wiedersehen und mich mit ihnen vertragen. Denkst du könntest mir diesen Gefallen tun?" Ranma bekam einen sanften Ausdruck und nickte, wie könnte er ihr diesen Wunsch jemals ausschlagen. Sie fiel ihm um den Hals und bedankte sich bei ihm. "Das ist doch keine Sache Mama, die paar Stunden halt ich schon aus." Nodoka schreckte zurück und fürchtete sich vor dem, was sie ihm als nächstes mitteilen müsste. "Die Einladung gilt für eine ganze Woche." Ranma fiel die Kinnlade runter. "Eine ganze Woche!?!" Sie legte ihm die Hand an die Wange und bekam traurige Augen. "Ich will dich nicht zwingen, also bitte ich dich darum mein Sohn."
Ranma sah sie unsicher an und zögerte. Er wollte das nicht, das klang nach einer Horrorwoche. Ein Haus voller Unbekannter, die etwas von ihm erwarteten, dass er nicht war. Er sah schon die enttäuschten Gesichter. "Mama, ich pass ja kaum in die normale Gesellschaft, wie soll ich mich da einfügen?" Nodoka lächelte ihn sanft an, aber bevor sie was sagen konnte, fügte er noch schnell etwas hinzu. "Ausserdem hast du gesagt, dass sie den Alten nicht mochten. Dann werden sie mich ganz bestimmt auch nicht mögen."
Jetzt legte sie auch die andere Hand an seine Wange. "Keine Angst mein Schatz. Du musst nicht so sein wie sie, sie werden dich auch so akzeptieren müssen." Dann sah sie an ihm runter und entschied sich noch etwas hinzuzufügen. "Also neue Kleider müssten wir dir schon kaufen." Ranma runzelte die Stirn. "Ich weiss nicht, ich fühl mich bei dem Gedanken, in einem Haus voller Fremder nicht so wohl." "Vielleicht muntert es dich auf, wenn du an das ganze Essen denkst und an die vielen Geschenke." Ranma zog fragend die Augenbraue in die Höhe.
"Was für Geschenke?" Dann lächelte Nodoka breit. Sie wusste, wenn sie das jetzt richtig angeht, dann hätte sie ihn mit an Bord. "Ranma sie werden alle versuchen sich bei dir einzuschleimen. Da ist das nicht ganz so abwegig, dass du auch das ein oder andere Geschenk bekommst." Boa Ranma drehte sich der Kopf, er verstand gar nichts mehr. Es waren einfach zu viele Informationen. Er würde sie nur noch diese eine Sache fragen und dann ins Bett gehen. Er musste das ganze erstmal verdauen.
"Mama ich versteh gar nichts mehr. Wieso sollten die sich bei mir einschleimen?" Sie nahm die Hände von ihm und verschränkte sie vor ihrer Brust. "Sag mal hast du mir vorhin nicht zugehört. Dein Ururgrossvater hat gesagt, wer ihm als erstes einen männlichen Erben präsentiert, erbt alles. Du mein Sohn bist dieser Erbe." Ranma klappte die Kinnlade runter und er wurde blass. Dann kippte er nach hinten über. Er hörte nur noch die besorgten aufschreie, bevor er in die Dunkelheit abdriftete.
Etwas später kam er wieder zu sich. Aber nur ganz langsam, so dass er nicht sofort bemerkte, wo er sich gerade befand. Als er nämlich die Augen öffnete, sah er rosa Stoff und es roch so blumig. Er fühlte sich eigentlich ganz wohl und wäre am liebsten gleich wieder eingeschlafen. Aber da tauchte auf einmal Akanes Gesicht vor seinem auf. "Geht es dir wieder besser?" Er richtete sich schnell auf und rutschte rotglühend von ihr weg. "Alles oke?" fragte sie zur Sicherheit nach. Er nickte nur schnell, sah dann aber heimlich auf ihren Schoss. Dort wo er gelegen hatte und wo er sich so wohl gefühlt hatte. Jedenfalls nur kurz, denn seine Aufmerksamkeit wurde von jemand anderem beansprucht. Nodoka sah ihn fragend an. "Und?" Er schien nicht zu begreifen.
"Und was?" seine Mutter rutschte etwas näher und hatte schon wieder diesen flehenden Ausdruck. "Gehen wir hin?" Er wusste nicht was ihn geritten hatte. Aber in dem Moment, wollte er seine Mutter einfach nur glücklich sehen. "Ja, wir gehen." Und zum dritten Mal an diesem Abend fiel ihm seine Mutter um den Hals. Er hörte sie aufschluchzen und drückte sie an sich.
Als er seinen Blick hob, sah er direkt in diese braunen warmen Augen. Akane machte ihn ganz nervös, mit ihrem süssen Lächeln. Was sollte das? Das tat sie doch sonst nie. Er räusperte sich und löste sich von seiner Mutter. "Ich bin geschafft, können wir morgen weiter darüber reden." Seine Mutter nickte und wischte sich ein paar Tränen weg.
In dieser Nacht fanden viele Seelen keine Ruhe im Tendohaus. Ranma war immer noch ganz aufgeregt und konnte nicht fassen, was ihm seine Mutter verkündet hatte. Seine Gedanken kreisten und sein Kopf schmerzte. Genma war auch aufgeregt aber mehr im positiven Sinne. Er hatte schon Yen Zeichen in den Augen. Dieser geldgierige Kerl, dachte nicht eine Sekunde daran, wie sich sein Sohn fühlte. Und dann war da noch Akane, auch sie lag schon seit Stunden wach. Denn ihre Gedanken waren die düstersten von allen. Sie konnte nur daran denken, dass sie Ranma in ein paar Tagen für immer verlieren würde. Denn sie kam ja jetzt schon kaum gegen ihre Konkurrentinnen an.
Aber wenn Ranma dann steinreich war, konnte sie ihn ganz abschreiben. Sie war sich sogar sicher, dass er nach dieser Woche auch nicht mehr nachhause kommen würde. Nachhause zurück zu ihr. Ein paar stille Tränen rannen ihr die Wange runter und durchnässten ihr Kissen. Sie hatte immer heimlich gehofft, dass er sich doch für sie entscheiden würde. Dass er die gleichen Gefühle hatte wie sie, aber einfach zu scheu war, um sie auszusprechen. Aber jetzt spielte sie nicht mal mehr in der gleichen Liga wie er. Ihr Traum würde sich in nichts auflösen und Ranma wäre dann nur noch eine ferne Erinnerung.
Sie hielt den Schmerz nicht mehr aus und erhob sich aus ihrem Bett. Sie schlich sich die Treppe runter und ins Dojo. Sie machte das Licht an und ging auf den Sandsack zu. Zögerlich schlug sie zu, der Sack bewegte sich kaum. Dann langsam mit jedem Schlag, verwandelte sich ihre Trauer immer mehr in Wut. Sie powerte sich richtig aus und schlug unkontrolliert zu. Sie liess alles raus, bis ihre Knie nachgaben und sie zusammenknickte. Und wieder brach sie in Tränen aus.