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It`s simple as can be, I love her, she loves me

Kurzbeschreibung
GeschichteFamilie, Liebesgeschichte / P16 / FemSlash
Anna Elsa
15.09.2020
15.09.2020
6
11.305
6
Alle Kapitel
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15.09.2020 1.519
 
Da ich bisher erst 3 deutsche Elsanna FFs gefunden habe, wage ich mich nun selbst einmal an eine kleine Geschichte. Viel Spaß beim lesen und über ein kleines Feedback würde ich mich freuen.


Kapitel 1


Die Königin von Arendelle stand am Fenster in ihrem Zimmer, so wie sie es schon hunderte Male getan hat. In all den Jahren in denen sie eingesperrt war, war dieses Fenster ihre einzige Verbindung zur Welt da draußen. Doch heute stand sie nicht mehr traurig und verzweifelt da, sondern freute sich auf diesen Tag. Die Sonne strahlte vom blauen Himmel und Elsa hatte die Augen geschlossen und genoss die Wärme auf ihrem Gesicht. Es war nun schon ein Jahr vergangen seit sie das Herz ihrer Schwester mit einem Eisblitz getroffen und sie fast verloren hätte. Sie empfand es immer noch als Wunder das ihre tiefe Liebe zueinander sie gerettet hatte. Denn nachdem sie jahrelang getrennt voneinander waren, hatte Elsa die Befürchtung gehabt, dass Anna sie nicht mehr so lieben könnte wie eine Schwester es tut. Das sie sich erst wieder annähern müssten und sich fremd sein könnten. Und ja, sie waren sich in mancher Hinsicht fremd geworden. Aber ihre tiefe Verbundenheit und Liebe war so stark wie Elsa es sich nie hätte vorstellen können. Und das hat sie schließlich beide gerettet. Nun sind die Tore seit einem Jahr offen und die Schwestern endlich wieder vereint und glücklich.                      

Plötzlich wurde die Tür ihres Zimmers aufgerissen und Elsa schreckte zusammen. Anna stürmte strahlend auf ihre Schwester zu und schlang ihre Arme um sie. „Guten Morgen Lieblingsschwester!“, rief sie fröhlich und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Elsa erwiderte lachend: „Guten Morgen Liebes.“. Dann schlang sie ebenfalls ihre Arme um Anna und drückte sie fest an sich. „Ich bin so glücklich. Und du bist alles was ich dafür brauche.“, sagte sie sanft. Dann legte sie ihre Hände an das Gesicht ihrer kleinen Schwester und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Anna sah sie lächelnd an. Sie standen einen Moment so da, Elsa war vollkommen in den Augen ihrer Schwester versunken. Dann räusperte Anna sich und meinte: „Wir sollten runter gehen. Die warten sicher schon mit dem Frühstück auf uns.“. Elsa nickte zustimmend und erwiderte: „Geh schon mal vor. Ich bin sofort da.“. Anna nickte und rannte genauso schnell raus wie sie auch rein gekommen war. Elsa lehnte sich an die Wand und atmete tief durch. Irgendwie hatte sie so ein komisches Gefühl. So als würde sie Anna etwas zu sehr lieben. Aber war das überhaupt möglich? Es war bestimmt normal. Das versuchte sie sich zumindest seit einiger Zeit einzureden. Sie wusste nicht wann genau es begann, aber seit ein paar Monaten hatten sich ihre Gefühle für Anna irgendwie verändert. Sie wollte ihr immer nahe sein, dachte nur noch an sie. Sie sah sie immer heimlich an, um sich jedes kleine Detail von ihr einzuprägen. Und manchmal zögerte sie die Umarmungen oder Berührungen länger hinaus. Ob Anna das wohl bemerkte? Elsa atmete noch einmal tief durch und ging dann hinunter zu ihr.



Ein paar Tage später saß Anna draußen im Schlossgarten und beobachtete die vorbeiziehenden Wolken. Das tat sie immer wenn sie nachdenken musste. Sie grübelte vor sich hin. Elsa war in letzter Zeit irgendwie anders wenn sie zusammen waren. Sie schien viel mehr körperliche Nähe zu brauchen als vorher. Anna fand das nicht schlimm, es gefiel ihr auch. Zudem die Aufmerksamkeit die ihre Schwester ihr schenkte. Das versetzte sie immer in ein Hochgefühl das nicht einmal Kristoff bei ihr auslöste. Manchmal würde sie Elsa am liebsten auch so küssen wie ihren Freund. Sie hatte einfach einen so süßen Mund. Aber das gehörte sich unter Schwestern ja nicht. Das würde sicher auch Elsa sehr unangebracht finden. Oder? So wie sie sie immer ansah… Vielleicht würde es ihr doch nichts ausmachen. Anna seufzte und legte sich ins Gras. Warum war das nur so kompliziert?  Sie waren doch Schwestern, müssten sie sich da nicht ohne Worte verstehen? Anna schloss die Augen und stellte sich vor das Elsa sie küssen würde. Sie musste lächeln. Plötzlich fiel ein Schatten über sie und sie öffnete die Augen. Kristoff stand neben ihr und fragte grinsend: „Hast du gerade an mich gedacht?“.  Anna setzte sich auf und zuckte nur verlegen mit den Schultern. Oh je, wenn er wüsste über was sie so nachdenkt. Das würde ihn bestimmt beunruhigen. Was ging ihr nur durch den Kopf?  Ihr würde es auch nicht gefallen wenn Kristoff daran denken würde eine andere zu küssen. „Hey, alles in Ordnung“, fragte er besorgt als er ihr angespanntes Gesicht sah. „Ähm ja, na klar.“, antwortete sie schnell und sprang auf. Sie lächelte ihn an und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. Dann ergriff sie seine Hand und zog ihn vorwärts. „Ich muss Sven begrüßen, ich hab ihn schon ein paar Tage nicht gesehen.“, meinte sie grinsend. „Oh ja das stimmt.“, erwiderte Kristoff lachend.

Am Abend als alle zu Bett gingen, begleitete Anna ihre Schwester noch zu deren Zimmer. Sie standen in der Tür und Elsa sagte sanft: „Schlaf gut.“, und streichelte dabei über ihre Wange. Dann fragte Anna vorsichtig: „Darf ich dir einen Gute-Nacht-Kuss geben?“. Elsa lachte leise und erwiderte: „Natürlich darfst du.“. Dann hielt sie ihr die Wange hin. Anna zögerte kurz, dann sagte sie ruhig: „Nein nicht so.“. Sie legte ihre Hand an Elsas Kinn und drehte ihr Gesicht zu sich. Dann beugte sie sich vor und drückte ihre Lippen sanft auf die ihrer verblüfften Schwester. Der Kuss dauerte nur 2 Sekunden, doch Elsa kam er viel länger vor. Und Anna musste große Selbstbeherrschung aufbringen um sich schnell wieder von den weichen Lippen ihrer älteren Schwester zu lösen. Dann versuchte sie ganz normal zu lächeln wie sie es immer tat und sagte: „Gute Nacht Elsa.“. Bevor diese etwas erwidern konnte ging ihre Schwester bereits davon. Elsa schloss die Tür und wankte zu ihrem Bett. Sie fühlte sich ganz benommen. Wieso hatte Anna das getan? Hatte sie etwa ähnliche Gefühle für sie? „Nein! Das brauch ich mir gar nicht erst einreden.“, sagte Elsa zu sich selbst. Anna war ja glücklich in Kristoff verliebt. Das war einfach nur ein Gute-Nacht-Kuss unter Schwestern. Kurz und platonisch. Doch so kurz es auch war, es hatte sie vollkommen aus der Bahn geworfen. Das leichte Kribbeln im Bauch das sie bei Anna immer verspürte, war nun zu einem regelrechten Sturm in ihr ausgeartet. Ihre Lippen brannten förmlich von der Berührung. Am liebsten hätte sie ihre Schwester eben an sich gedrückt und den Kuss vertieft. Am liebsten hätte sie sie zu sich mit ins Bett gezogen, sie überall geküsst, jede ihrer Sommersprossen, jedes kleine Fleckchen ihrer zarten Haut. „Nein, stop!“, sagte sie laut zu sich selbst. Was hatte sie nur für sündhafte, schmutzige Gedanken! Das musste aufhören, das ging einfach zu weit. Wenn Anna das wüsste, sie würde sich sicher von ihr abwenden, wäre beschämt. Nein das durfte nicht passieren. Sie musste sich unter Kontrolle bekommen. Sie beschloss noch in dem Moment für die nächsten Tage in ihr Eisschloss zu gehen. Ganz allein um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Sie schrieb einen Zettel für Anna, dass sie mal ein paar Tage für sich brauche, schrieb aber als Begründung das es was mit ihren Fähigkeiten zu tun hatte und sie deshalb in die Berge musste. Das würde Anna so hinnehmen, immerhin hatte sie das schon zweimal gemacht. Sie legte sich ins Bett und konnte lange nicht einschlafen.


Anna stürmte wieder in Elsas Zimmer und wollte gerade „Guten Morgen“ rufen. Doch ihre Schwester war nicht da. Sie hatte sich bereits zum Morgengrauen aus dem Schloss geschlichen. Anna entdeckte den Brief und las ihn schnell. Zuerst dachte sie, okay es ist wohl mal wieder so weit. Doch dann fragte sie sich ob der Kuss sie gestern verschreckt haben könnte. Sie ließ sich seufzend auf Elsas Bett nieder. Sie dachte über den gestrigen Abend nach. Ihre Schwester wirkte schon etwas perplex danach. Aber es war doch nur ein kleiner Kuss… Kristoff hatte gestern Abend bei Anna übernachtet. Und als sie zu ihm ins Bett kroch fragte sie: „Findest du es komisch wenn ich Elsa so einen Gute-Nacht-Kuss gebe?“. Und drückte dann kurz ihre Lippen auf seine. Er erwiderte nur verwundert über die Frage: „Nein wieso? Sie ist doch deine Schwester. Was soll daran komisch sein? Ich würde mir eher Gedanken machen wenn du deiner Zofe einen Gute-Nacht-Kuss gibst. Oder den anderen Angestellten hier im Schloss. Oder…“. Anna erwiderte lachend: „Ist ja schon gut. Hör auf.“. Dann kuschelte sie sich in seine Arme. Er war schon bald eingeschlafen, doch Anna lag hellwach da. Sie konnte nur noch an Elsas zarte Lippen denken. Wie gern hätte sie den Kuss verlängert. Doch das wäre zu auffällig gewesen. Nun saß Anna da und stellte fest dass wohl auch dieser kurze Kuss zu viel für ihre Schwester war. Sie legte sich auf Elsas Kissen nieder das so gut nach ihr roch. Sie sog den Duft ein und vermisste sie schon jetzt. Hoffentlich blieb sie nicht zu lange fort.
 
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