RANGO // OӘͶAЯ - Another Outlaw Story
von ReScripta
Kurzbeschreibung
Was wäre, wenn die Geschichte anders angefangen hätte? Was wäre, wenn Jake zuerst nach Dreck gekommen und der neue Sheriff geworden wäre, während Rango den Bösewicht im Film spielt? – Eine veränderte Film-Version mit jede Menge Überraschungen und neu-alten Charakteren! Lest und lernt sie von ihrer anderen Seite kennen! [Text-Beschreibung in Kapitel 1 zuerst durchlesen!]
GeschichteAbenteuer, Parodie / P12 / Gen
Bohnes Vater
Böser Bill
Jenkins Brüder
Klapperschlangen Jake
OC (Own Character)
Rango
15.09.2020
10.08.2021
52
91.561
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16.09.2020
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2. Willkommen im Nirgendwo
Der heiße Wind blies unschuldig über die Landschaft, als würde es ihm gar nicht kümmern, wem er damit auf die Nerven ging. Sogar die Sonne knallte unablässig herab und ließ die Luft flimmern. Nichts außer ihnen schien sich in dieser Einöde aufzuhalten. Und selbst wenn, dann würde es sie nicht stören. Aber Jake hasste sie. Ziellos schlängelte er über den heißen, steinigen Sand, den Wind im Gesicht, die Sonne auf dem Rücken. Immer wieder stieß er ein erschöpftes Keuchen aus. Vielleicht sollte er solange umherkriechen bis er tot zusammenbrechen würde.
Er hob ruckartig den Kopf, als er eine singende Männer-Stimme hörte.
„Willkommen, Amigo
in dem endlosen Land.
Wo Wüste und Tod Bruder
sind Hand in Hand.
Wir machen ihm Mut
mit die schönste Gesang.
Doch aufpasset gut
denn hier seid ihr nicht lang.
Erst bedroht ihn die Sonne,
dann kommen die Geier.
Reißen aus ihm die Gedärme
zerrupfen seine Innereie-ei…“
in dem endlosen Land.
Wo Wüste und Tod Bruder
sind Hand in Hand.
Wir machen ihm Mut
mit die schönste Gesang.
Doch aufpasset gut
denn hier seid ihr nicht lang.
Erst bedroht ihn die Sonne,
dann kommen die Geier.
Reißen aus ihm die Gedärme
zerrupfen seine Innereie-ei…“
„HÖRT SOFORT AUF DAMIT!“, brüllte Jake.
Sofort unterbrachen Señor Flan und seine Kameraden ihr Ständchen. Die Eulen standen zu viert auf einem Kaktuszweig und blickten mit enttäuschten Gesichtern zu ihm herab.
Jake stieß ein angewidertes Schnauben aus, dann setzte er seinen Kriechweg fort.
Chico zuckte die Schwingen und fuhr mit seinem Trompeten-Part fort, während Señor Flan seinem Monolog vervollständigte: „Hier in der Mojave Wüste, haben sich die Tiere über Millionen Jahre der rauen Umgebung angepasst. Aber die Schlange? Die wird nicht lange leben.“
Chico unterbrach seine Musik-Begleitung. „Ist das wieder ein Zitat aus einem Western-Roman?“
„Nein, aus einem Reiseführer.“
Jake seufzte tief. „Irgendwo hier muss es doch einen Ort geben, wo ich sterben kann, ohne dabei…“
„Nicht bewegen.“
Er hielt inne.
„Hey! Versuch dich anzupassen!“, rief ihm eine fremde Stimme zu.
„Was?“ Die Klapperschlange sah sich um, aber da war niemand zu sehen.
„Pass dich an!“
„Was?“
Sein Blick wanderte zu einem kleinen steinaussehenden Etwas, der nicht weit entfernt neben ihm auf dem Boden lag.
„Ich sagte: Pass dich an!“
Jake erschrak förmlich, als der Stein auf einmal Augen bekam. Offensichtlich handelte es sich hier um eine Art Kröte.
„W-warum sollte ich…?“
Plötzlich flog zu seinem Schrecken ein Schatten über ihn hinweg.
„Zu spät“, kommentierte das steinaussehende Wesen trocken.
Jake vergaß für einen kurzen Moment sämtliche Schmerzen und Wunden. Mit großen Sprüngen wetzte er ohne Plan und Ziel querfeldein.
„Hey, beruhige dich! Was soll das?“, rief ihm das Stein-Wesen noch hinterher, aber die Klapperschlange schlitterte so schnell davon, als wäre der Teufel hinter ihm her.
Der Habicht indes setzte zu einem Sturzflug an und streckte seine scharfen Krallen aus, um sich damit in die Schlangenhaut zu rein zu bohren.
Die Eulen, die immer noch auf dem Kaktus saßen, flogen erschrocken auf, als der große Habicht fast mit ihnen zusammenstieß. Verwundert riss dich der Raubvogel wieder in die Lüfte. Mittlerweile waren Señor Flan und seine Companions ein paar Meter weiter über den Boden gesegelt und schauten sich fieberhaft nach einem Versteck um.
„Leute! Auf 11 Uhr!“
Señor Flan deutete nach vorne, wo ein weiterer großer Kaktus stand, mit einem Schlupfloch im Stamm.
Schnell flatterten sie dorthin und landeten etwas unsanft im Hohlraum des Kaktusses.
Noch etwas verwirrt starrte der Habicht auf den Kaktus. Doch dann fiel ihm wieder die Klapperschlange ein und vergaß die geflüchteten Eulen sofort wieder.
Sein Blick wanderte zur Seite, wo die Schlange in Windeseile über den Wüstenboden kroch. Seine Verletzungen erschwerten es ihm erheblich schnell voranzukommen.
Der Habicht stieß einen markerschütternden Schrei aus, schlug kräftig mit seinen großen Schwingen und schnellte auf die Schlange zu.
Jakes riskierte einen Blick nach hinten und stieß einen Schrei des Entsetzens aus.
„SO WOLLTE ICH NICHT STERBEN!“
Sein Herz setzte kurz aus, als er vor sich eine alte leere Blech-Dose erblickte. Schnell kroch er da rein. Der Habicht dicht hinter ihm.
Der Boden der Dose war eingerissen. Die Schlange raste durch den Riss wieder nach draußen, während der große Vogel mit seiner Übergröße im Blecheimer steckenblieb. Wütend warf der Raubvogel seinen eingeklemmten Kopf in sämtliche Richtungen, um das Teil wieder runterzubekommen.
Doch dann ließ ihn ein Knacken seiner Beute aufhorchen, welches es auf dem Boden versehentlich verursachte. Er vergaß sofort seine beklemmende Lage und sprang in die Richtung aus der er das Geräusch gehört hatte und knallte mit voller Wucht gegen einen Kaktus.
Jake, der hinter dem Kaktus gestanden hatte, setzte sofort zu einer neuen Flucht an. Plötzlich hielt er an und starrte auf seine Waffen-Rassel.
Ich kann schießen, du kannst schießen!
Er richtete die Kanone auf den Habicht und drückte den Schieß-Mechanismus, doch…
[KLICK! KLICK!]
Die leeren Klick-Geräusche aus der Waffe hallten durch seinen Kopf wie das Läuten von Totenglocken.
Wie ein verrückter schüttelte er das Gewehr am Schwanzende.
„Nein, nein, nein, nein!“, schrie er verzweifelt. „Warum funktioniert das nicht?!“
Er zuckte zusammen. Vielleicht war sie bei dem Auto-Crash auf der Straße irgendwie beschädigt worden.
Mittlerweile hatte es der Habicht geschafft sich aus dem Blech-Gefängnis zu befreien. Mit großen, gierigen Augen blickte er auf die rasselnde, schießunfähige Schlange herab.
Jake gefror zur Eisstatur, als er den Blick des Raubtiers spürte und langsam den Kopf zu ihm erhob.
Der Habicht grinste angriffslustig.
Er konnte es förmlich in dessen Augen lesen, was er zu tun beabsichtigte.
„NEEEIIIINNN!“
Ziellos und ohne Hoffnung auf Rettung flitzte er davon wie es vor ihm noch nie zuvor eine andere Schlange getan hatte.
In Todesangst rauschte er zwischen den Kakteen hindurch im Versuch den Vogel mit allen Mitteln abzuschütteln. Staub und Sand flogen ihm in den Mund und in die Nase. Er raste einfach blindlings irgendwo hin.
„AAAHHHH!“
Die Klapperschlange brüllte in Horror, als ein scharfer Schnabel sein Schwanzende packte. Ein brutaler Ruck und die Schlange wurde durch die Luft geschleudert. Er knallte gegen ein paar Steine und blieb stöhnend dort liegen.
Er blinzelte heftig. Vor seinen Augen verschwamm die Sicht. Er sah nur noch einen großen Schatten, der auf ihn zuflog.
Mit letzter Kraft richtete er sich auf und startete einen erneuten Fluchtversucht. Doch schon nach wenigen Metern konnte er nicht mehr.
Der Habicht nahm Anlauf.
Die Augen der Schlange wanderten auf ihre Schwanzspitze. Er presste die Lippen zusammen und schüttelte sie erneut.
„Komm schon! Komm schon!“
Tränen stiegen ihm in die Augen.
Der Schrei des Habichts ließ ihn zusammenfahren und schüttelte die Waffe noch kräftiger.
„KOMM SCHON! FUNKTIONIERE!“
Ein lautes „PENG“ zerriss die Luft.
Jake wurde unerwartet von der Wucht des gelösten Schusses zurückgeschleudert. Der Habicht schrie auf. Anscheinend hatte die Kugel in getroffen. Das Tier flatterte in die Luft, haarscharf an der Klapperschlange vorbei. Der Wind und der Schock ließ die Schlange erneut nach hinten fallen. Er verlor den Halt und kugelte einen steinigen Abhang hinunter. Die Schlange überschlug sich mehrere Male, stolperte über einen kleinen Kaktus und knallte zum Schluss mit voller Wucht gegen einen Zaun. Mit lautem Splittern und Krachen fiel das Holzgestell in sich zusammen.
Der Aufprall bereitete der Schlange so viele Schmerzen, dass er seinen Körper gar nicht mehr spüren konnte. Er brüllte mit letztem bewusstem Atemzug. Dann verstummte er. Sein Körper zuckte nochmal kurz und sachte, und seine Rassel schwenkte leicht hin und her. Dann blieb er stocksteif liegen. Totenstille trat ein.
Minuten verstrichen, bis sich etwas im Hohlraum eines Kaktusses bewegte.
„Ist der Vogel weg?“, erkundigte sich Chico zaghaft.
Vorsichtig steckte Raoul den Kopf aus dem Loch. „Ich glaube schon.“
Sie verließen ihr Versteck im Kaktus und segelten nach unten.
Kaum waren sie vollzählig, sahen sie sich suchend um.
„Wo ist denn unser Companion hin?“
„Ich check das mal.“
Mit diesen Worten erhob sich Lupe in die Luft.
„Da! Ich sehe ihn!“
Lupe ging in Tiefflug über und deutete ein paar Meter weiter den Hügel runter.
So schnell sie konnten rannten Señor Flan und die anderen auf die Spitze des Hügels und schauten auf die bewegungslose Klapperschlange herab.
„Ist er tot?“, fragte Chico.
„Das ging aber schnell“, meinte Raoul.
Lupe kratzte sich am Kopf. „Sollen wir mal nachsehen?“
Doch dann hob Señor Flan seinen Flügel. „Wartet. Seht mal.“
Eine kleine Figur näherte sich der Unfallstelle. Ein Hase mit hängenden langen Ohren und einem großen Hut auf dem Kopf, der vom ganzen Lärm angelockt worden war, kam herbeigeeilt. Ein paar Meter vor der Schlange blieb er stehen und näherte sich vorsichtig dem Reptil. Verwirrt sah er sich um. Dann nahm er den Hut ab und strich sich übers Haar.
„Meggy!“, rief er. „Bring Wasser und ein paar Leute. Wir haben eine verletzte Schlange hier draußen!“
Bild zur obrigen Szene findet ihr auf wattpad.com: https://www.wattpad.com/960224314-rango-o%D3%99%CD%B7a%D1%8F-another-outlaw-story-dt-2-willkommen