The Freakshow
von Sternenfee2000
Kurzbeschreibung
Wie geht es mit den Überlebenden weiter, nachdem das Spiel sein Ende findet? - Deacon wird von Rikky dazu eingeteilt Lisa das Freaksjagen beizubringen. Indes sucht Sarah weiterhin fieberhaft nach einem Heilmittel für das Virus.
GeschichteHorror / P16 / Gen
Deacon Lee St.John
James O'Brian
Rikki Patil
Sarah Irene Whitaker
William Gray / Boozer
03.09.2020
15.05.2023
10
16.074
2
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03.09.2020
1.583
Rikky schraubte an ihrem heißgeliebten Bike herum. Schon seit drei Tagen stand es nun kaputt da und sie war noch nicht dazu gekommen, es zu reparieren. Seit Iron Mikes Tod hatte sie nun das Kommando in Lost Lake übernommen. Eine enorme Aufgabe, schließlich war es nicht einfach in seine Fußstapfen zu treten. Doch sie gab sich alle Mühe darin. Kaum zu glauben, dass sie bereits drei Tage das Camp nicht mehr verlassen hatte. Es kam ihr gar nicht so lange vor, hier gab es immer etwas zu tun für sie. Sie ging in die Werkstatt und suchte nach einem passenden Schraubenschlüssel. Als sie sich wieder ihrem Motorrad zuwenden wollte, kam Boozer auf sie zu. „Hey, Rikky. Erinnerst du dich an die Siedlung bei Rogue Camp?“ Sie überlegte kurz und ging die Ortsbeschreibung in ihrem Kopf durch: „Ja, was ist dort?“ Boozer erklärte: „Ein paar Leute haben mir bestätigt, dass sich dort wieder ein paar Nester aufgebaut haben. Jemand sollte sich darum kümmern.“ Rikky schüttelte genervt den Kopf: „Ach verdammt. Ja, ich werde einen Drifter organisieren.“ Boozer nickte ihr zu und ging wieder. Rikky überlegte, wen sie für den Job anfunken könnte. Die neue Drifterin schien sich gut dafür zu eignen. Ja, sie würde sie später kontaktieren.
Das Tor zu Lost Lake öffnete sich und Lisa fuhr mit ihrem schrottreifen Bike herein. In ihrem Beutel trug sie ein paar Schwärmerohren mit. Aber nicht besonders viele, sie hatte noch keine Taktik entwickelt und war immer noch sehr unsicher beim Schießen. Als erstes würde sie sofort Ohren verkaufen. Dafür bekäme sie Punkte, doch die bedeuteten ihr nicht viel. Vom Leben im Camp hielt sie nichts. Damals, als sie bei Tucker gearbeitet hatte, das war echt heftig gewesen. Nein, nie wieder würde sie in einem Camp leben. Das einzige, das ihr diese Punkte nützten, war das Vertrauen, das sie dadurch gewann. Doch um eine bessere Waffe zu bekommen, dafür benötigte sie noch einige Schwärmerohren. Davon gab es aber noch genug da draußen zu holen. Joe begrüßte sie und zählte dabei die Ohren: „Hey Ripperlady. Ist das alles?“ Sie hasste es, wenn sie jemand auf ihre Vergangenheit bei den Rippern ansprach. Damals hatte sie keinen anderen Ausweg gesehen und die Ripper haben sie aufgenommen. Die hässlichen Narben in ihrem Gesicht schmerzten sie täglich und die Salbe von Addy erfüllte ihren schmerzlindernden Zweck nur für ein paar Stunden. Ein Mahnmal an ihrem eigenen Körper waren sie. Sie antwortete: „Ja, mehr habe ich heute nicht.“ Der Händler überreichte ihr die Credits und sie ging sofort zu Blair, um Munition aufzufüllen. Sie nutzte jede Gelegenheit in Camps, um ihre Vorräte aufzufüllen. Immerhin konnte schon um den nächsten Baum dort draußen ein Kreischer lauern. Als sie sich auf ihr Bike schwang, traf gerade ein alter Bekannter im Camp ein.
Deacon stellte den Motor seines Bikes ab und ging auf Bus zu. Es war an der Zeit, wieder einmal den Tank aufzufüllen. Von hinten rief ihm eine bekannte Stimme zu: „Deacon, wir haben uns ja schon ewig nicht mehr gesehen.“ Er drehte sich um: „Lisa, was macht das Leben?“ Doch bevor Lisa zu Wort kommen konnte, mischte sich Rikky ins Gespräch ein und sah Lisa an: „Dich habe ich gesucht. Ich habe einen Job für dich. Es gibt Nester in Rogue Camp. Sie müssen niedergebrannt werden. Hast du das schon einmal gemacht?“ Lisa war etwas unsicher, einerseits wollte sie den Job unbedingt haben, andererseits Rikky nicht anlügen, also musste sie wohl oder übel zugeben: „Nein. Aber ich mach das schon, das schaffe ich.“ Rikky dachte kurz nach, die Kleine war noch ziemlich jung, Nester für sie alleine, das war vielleicht doch eine zu große Aufgabe für sie. Sie konnte dem Mädchen aber ansehen, wie sehr sie den Auftrag erledigen wollte. Deshalb beschloss sie spontan: „Deacon, du wirst es ihr beibringen.“ Was? Wie kam er dazu die Arbeit anderer zu erledigen? Es warteten da draußen Horden auf ihn und er sollte sich mit einem Ausräucherschnupperkurs für Anfänger aufhalten lassen. Entsetzt wehrte er sich: „Wieso ich?“ Rikky klopfte ihm auf die Schulter: „Weil ich weiß, dass sie, wenn du dabei bist, auch wieder lebend zurückkommt.” Lisa war ebenso nicht von dieser Idee begeistert. Sie war doch kein Baby, auf das man aufpassen musste. Noch dazu hatte sie keine Lust ihre Beute mit jemanden zu teilen. Aber Rikky wartete nicht auf eine Antwort der beiden und wendete sich wieder ihrem Bike zu. Deacon schwang sich auf sein Bike und sah Lisa streng an: „Also gut. Aber du tust, was ich dir sage. Wir erledigen das auf meine Art.“ Lisa antwortete: „Ist klar.“ Sie ging zu ihrem Bike und stieg ebenfalls auf. Deacon grinste, als er einen Blick darauf warf: „Hast du dir schon neue Reifen besorgt?“ Sie startete den Motor und erwiderte stolz: „Ja, man gönnt sich ja sonst nichts.“ Danach verließen sie das Camp, um die Nester zu suchen.
Sarah lag in Boozers Hütte auf Deacons Bett und grübelte. Schon unzählige Forschungen hatte sie durchgeführt und war der Heilung noch kein Stück nähergekommen. Jedes Mal, wenn sie dachte einen Durchbruch geschafft zu haben, war die Enttäuschung umso größer, denn bis jetzt waren alle ihre Tests an Infizierten gescheitert. Schon etliche Vernichtungsgifte hatte sie entdeckt, sei es Inneres Verbrennen, Ersticken in Sekunden, sogar Adern zerplatzen einmal. Ihr schaudertet, diesen Anblick hätte sie sich gerne erspart. Einigen Freaks hatte sie schon einen qualvollen Tod beschert. Aber ein Heilmittel? Das war ihr noch nicht gelungen. Sie wurde nie müde danach zu forschen. Denn wenn es noch jemanden auf dieser Erde gab, der in der Lage war einen Impfstoff zu finden, dann war das sie. Sarah war sich sicher, dass sie die Letzte sein musste, die nach einem Gegenmittel suchte.
Boozer kam in die Hütte und forderte sie auf: „Komm, Sis. Die Arbeit ruft. Addy kann jede helfende Hand benötigen.“ Frustriert erhob sie sich und ermahnte Boozer: „Du weißt, dass ich Forscherin bin und nicht Ärztin. Hast du mit Rikky gesprochen? Ich möchte hier ein Forschungszelt aufstellen. Auf diese Weise bin ich viel nützlicher eingesetzt.“ Schnell streifte sie sich ihre Schuhe über und sah Boozer erwartungsvoll an. Doch dieser zuckte mit den Schultern: „Nein. Das kannst du schön alleine anfragen. Ich mische mich da nicht ein, Princess.“ Sarah wollte, dass Boozer mit Rikky sprach, weil sie sicher war, dass sie sich erst beweisen müsste, um vom Camp etwas fordern zu dürfen. Boozer hingegen hatte schon einiges an Vertrauen gewonnen, schließlich war er zum Sicherheitschef ernannt worden. Außerdem kannten sie sich von früher.
Lisa und Deacon stellten ihre Bikes sicherheitshalber in Fluchtposition ab. Ihr Herz klopfte Lisa bis zum Hals. Für einen kurzen Augenblick wünschte sie sich zurück ins Haus ihrer Eltern. Vor einem halben Jahr hatte sie fernab der Realität gelebt und sich in ihrem Zimmer verbarrikadiert. Sie gestand sich selbst gegenüber ein, dass sie ihre Habseligkeiten, die sie zurücklassen musste, vermisste. Eines Tages würde sie dort wieder hinfahren, um zu sehen, ob noch alles beim alten war. Doch möglicherweise hatten sich dort bereits Freaks eingenistet. Eine grässliche Vorstellung, dass mittlerweile Infizierte in ihren vier Wänden herumschlichen und Nester bauten. Ihr ekelte vor diesem Gedanken und sie schüttelte ihren Oberkörper dabei. Deacon bastelte indes einen Molotowcocktail und Lisa fragte neugierig: „Baust du einen Molotow? Wie macht man das?“ Entsetzt sah Deacon hoch. Unglaublich, dass sie noch unter den Lebenden weilte. Wie hatte sie sich zwei Jahre lang durchgeschlagen? „Also“, begann er zu erklären, „du brauchst eine Glasflasche, Bierflaschen sind perfekt, einen Lappen und Kerosin.“ Er zeigte ihr die genaue Dosierung, als sie ihn plötzlich am Arm zog und zu Boden riss. An ihnen schlich gerade ein einzelner Freak vorbei. Gemeinsam kauerten sie hinter seinem Bike. Die Gelegenheit nutzte Deacon. Er deutete leicht mit dem Kopf in Richtung Freak und Lisa nickte. Sie zog ein Messer aus ihrem Rucksack hervor und erhob sich. Gebückt schlich sie zum Freak vor. Sie bemühte sich besonders leise sein und einen geschickten Eindruck bei ihrem Begleiter zu hinterlassen. Unbedingt wollte sie Deacon beweisen, dass sie etwas im letzten halben Jahr gelernt hatte.
Gebannt schaute er Lisa dabei zu, wie sie sich an den Freak herantastete. Es sah gar nicht so schlecht aus. Trotzdem hatte er das Gefühl, als könnte er ihren Angstschweiß bis hierher riechen. Kurz bevor sie den Freak erreicht hatte, kam in ihr Zweifel hoch.
Hatte er sie bereits bemerkt? Was, wenn er ruckartig wendet und gleich zupackte? Etwas zögerlich packte sie den Freak und schlang ihren Arm um seinen Hals, damit sie seine Kehle durchtrennen konnte. Der Freak wehrte sich, schlug um sich und kreischte.
Was machte sie da? „Schlitz ihm endlich die Hauptschlagader auf“, flüsterte Deacon und überlegte dabei, ob er eingreifen sollte.
Als Lisa das Messer ansetzte, griff der Freak nach ihrem Arm und befreite sich aus ihren Fängen. Er begann auf sie einzuschlagen und warf sie zu Boden. Plötzlich setzten jegliche Gedanken in ihrem Kopf aus, sie schlug mit ihren Beinen und Armen um sich und spannte jeden Muskel in ihrem Körper an.
Hastig lief er nach vorne zu Lisa. Mit seinem präparierten Baseballschläger verpasste er dem Freak einen heftigen Schlag, so dass dieser von Lisa runterfiel. Der Freak richtete sich auf und griff nun Deacon an. Ein letzter Schlag auf den Kopf erledigte den Infizierten. Lisa erhob sich und sagte: „Ich hatte alles unter Kontrolle.“ „Ja, das habe ich gesehen“, spottete Deacon. Er bückte sich zum Freak und schnitt ihm die Ohren ab. Die Ohren überreichte er dann Lisa: „Hier, ein Punkt für’s Probieren. Und jetzt komm, ich will sehen, wie gut du schießen kannst.“
Das Tor zu Lost Lake öffnete sich und Lisa fuhr mit ihrem schrottreifen Bike herein. In ihrem Beutel trug sie ein paar Schwärmerohren mit. Aber nicht besonders viele, sie hatte noch keine Taktik entwickelt und war immer noch sehr unsicher beim Schießen. Als erstes würde sie sofort Ohren verkaufen. Dafür bekäme sie Punkte, doch die bedeuteten ihr nicht viel. Vom Leben im Camp hielt sie nichts. Damals, als sie bei Tucker gearbeitet hatte, das war echt heftig gewesen. Nein, nie wieder würde sie in einem Camp leben. Das einzige, das ihr diese Punkte nützten, war das Vertrauen, das sie dadurch gewann. Doch um eine bessere Waffe zu bekommen, dafür benötigte sie noch einige Schwärmerohren. Davon gab es aber noch genug da draußen zu holen. Joe begrüßte sie und zählte dabei die Ohren: „Hey Ripperlady. Ist das alles?“ Sie hasste es, wenn sie jemand auf ihre Vergangenheit bei den Rippern ansprach. Damals hatte sie keinen anderen Ausweg gesehen und die Ripper haben sie aufgenommen. Die hässlichen Narben in ihrem Gesicht schmerzten sie täglich und die Salbe von Addy erfüllte ihren schmerzlindernden Zweck nur für ein paar Stunden. Ein Mahnmal an ihrem eigenen Körper waren sie. Sie antwortete: „Ja, mehr habe ich heute nicht.“ Der Händler überreichte ihr die Credits und sie ging sofort zu Blair, um Munition aufzufüllen. Sie nutzte jede Gelegenheit in Camps, um ihre Vorräte aufzufüllen. Immerhin konnte schon um den nächsten Baum dort draußen ein Kreischer lauern. Als sie sich auf ihr Bike schwang, traf gerade ein alter Bekannter im Camp ein.
Deacon stellte den Motor seines Bikes ab und ging auf Bus zu. Es war an der Zeit, wieder einmal den Tank aufzufüllen. Von hinten rief ihm eine bekannte Stimme zu: „Deacon, wir haben uns ja schon ewig nicht mehr gesehen.“ Er drehte sich um: „Lisa, was macht das Leben?“ Doch bevor Lisa zu Wort kommen konnte, mischte sich Rikky ins Gespräch ein und sah Lisa an: „Dich habe ich gesucht. Ich habe einen Job für dich. Es gibt Nester in Rogue Camp. Sie müssen niedergebrannt werden. Hast du das schon einmal gemacht?“ Lisa war etwas unsicher, einerseits wollte sie den Job unbedingt haben, andererseits Rikky nicht anlügen, also musste sie wohl oder übel zugeben: „Nein. Aber ich mach das schon, das schaffe ich.“ Rikky dachte kurz nach, die Kleine war noch ziemlich jung, Nester für sie alleine, das war vielleicht doch eine zu große Aufgabe für sie. Sie konnte dem Mädchen aber ansehen, wie sehr sie den Auftrag erledigen wollte. Deshalb beschloss sie spontan: „Deacon, du wirst es ihr beibringen.“ Was? Wie kam er dazu die Arbeit anderer zu erledigen? Es warteten da draußen Horden auf ihn und er sollte sich mit einem Ausräucherschnupperkurs für Anfänger aufhalten lassen. Entsetzt wehrte er sich: „Wieso ich?“ Rikky klopfte ihm auf die Schulter: „Weil ich weiß, dass sie, wenn du dabei bist, auch wieder lebend zurückkommt.” Lisa war ebenso nicht von dieser Idee begeistert. Sie war doch kein Baby, auf das man aufpassen musste. Noch dazu hatte sie keine Lust ihre Beute mit jemanden zu teilen. Aber Rikky wartete nicht auf eine Antwort der beiden und wendete sich wieder ihrem Bike zu. Deacon schwang sich auf sein Bike und sah Lisa streng an: „Also gut. Aber du tust, was ich dir sage. Wir erledigen das auf meine Art.“ Lisa antwortete: „Ist klar.“ Sie ging zu ihrem Bike und stieg ebenfalls auf. Deacon grinste, als er einen Blick darauf warf: „Hast du dir schon neue Reifen besorgt?“ Sie startete den Motor und erwiderte stolz: „Ja, man gönnt sich ja sonst nichts.“ Danach verließen sie das Camp, um die Nester zu suchen.
Sarah lag in Boozers Hütte auf Deacons Bett und grübelte. Schon unzählige Forschungen hatte sie durchgeführt und war der Heilung noch kein Stück nähergekommen. Jedes Mal, wenn sie dachte einen Durchbruch geschafft zu haben, war die Enttäuschung umso größer, denn bis jetzt waren alle ihre Tests an Infizierten gescheitert. Schon etliche Vernichtungsgifte hatte sie entdeckt, sei es Inneres Verbrennen, Ersticken in Sekunden, sogar Adern zerplatzen einmal. Ihr schaudertet, diesen Anblick hätte sie sich gerne erspart. Einigen Freaks hatte sie schon einen qualvollen Tod beschert. Aber ein Heilmittel? Das war ihr noch nicht gelungen. Sie wurde nie müde danach zu forschen. Denn wenn es noch jemanden auf dieser Erde gab, der in der Lage war einen Impfstoff zu finden, dann war das sie. Sarah war sich sicher, dass sie die Letzte sein musste, die nach einem Gegenmittel suchte.
Boozer kam in die Hütte und forderte sie auf: „Komm, Sis. Die Arbeit ruft. Addy kann jede helfende Hand benötigen.“ Frustriert erhob sie sich und ermahnte Boozer: „Du weißt, dass ich Forscherin bin und nicht Ärztin. Hast du mit Rikky gesprochen? Ich möchte hier ein Forschungszelt aufstellen. Auf diese Weise bin ich viel nützlicher eingesetzt.“ Schnell streifte sie sich ihre Schuhe über und sah Boozer erwartungsvoll an. Doch dieser zuckte mit den Schultern: „Nein. Das kannst du schön alleine anfragen. Ich mische mich da nicht ein, Princess.“ Sarah wollte, dass Boozer mit Rikky sprach, weil sie sicher war, dass sie sich erst beweisen müsste, um vom Camp etwas fordern zu dürfen. Boozer hingegen hatte schon einiges an Vertrauen gewonnen, schließlich war er zum Sicherheitschef ernannt worden. Außerdem kannten sie sich von früher.
Lisa und Deacon stellten ihre Bikes sicherheitshalber in Fluchtposition ab. Ihr Herz klopfte Lisa bis zum Hals. Für einen kurzen Augenblick wünschte sie sich zurück ins Haus ihrer Eltern. Vor einem halben Jahr hatte sie fernab der Realität gelebt und sich in ihrem Zimmer verbarrikadiert. Sie gestand sich selbst gegenüber ein, dass sie ihre Habseligkeiten, die sie zurücklassen musste, vermisste. Eines Tages würde sie dort wieder hinfahren, um zu sehen, ob noch alles beim alten war. Doch möglicherweise hatten sich dort bereits Freaks eingenistet. Eine grässliche Vorstellung, dass mittlerweile Infizierte in ihren vier Wänden herumschlichen und Nester bauten. Ihr ekelte vor diesem Gedanken und sie schüttelte ihren Oberkörper dabei. Deacon bastelte indes einen Molotowcocktail und Lisa fragte neugierig: „Baust du einen Molotow? Wie macht man das?“ Entsetzt sah Deacon hoch. Unglaublich, dass sie noch unter den Lebenden weilte. Wie hatte sie sich zwei Jahre lang durchgeschlagen? „Also“, begann er zu erklären, „du brauchst eine Glasflasche, Bierflaschen sind perfekt, einen Lappen und Kerosin.“ Er zeigte ihr die genaue Dosierung, als sie ihn plötzlich am Arm zog und zu Boden riss. An ihnen schlich gerade ein einzelner Freak vorbei. Gemeinsam kauerten sie hinter seinem Bike. Die Gelegenheit nutzte Deacon. Er deutete leicht mit dem Kopf in Richtung Freak und Lisa nickte. Sie zog ein Messer aus ihrem Rucksack hervor und erhob sich. Gebückt schlich sie zum Freak vor. Sie bemühte sich besonders leise sein und einen geschickten Eindruck bei ihrem Begleiter zu hinterlassen. Unbedingt wollte sie Deacon beweisen, dass sie etwas im letzten halben Jahr gelernt hatte.
Gebannt schaute er Lisa dabei zu, wie sie sich an den Freak herantastete. Es sah gar nicht so schlecht aus. Trotzdem hatte er das Gefühl, als könnte er ihren Angstschweiß bis hierher riechen. Kurz bevor sie den Freak erreicht hatte, kam in ihr Zweifel hoch.
Hatte er sie bereits bemerkt? Was, wenn er ruckartig wendet und gleich zupackte? Etwas zögerlich packte sie den Freak und schlang ihren Arm um seinen Hals, damit sie seine Kehle durchtrennen konnte. Der Freak wehrte sich, schlug um sich und kreischte.
Was machte sie da? „Schlitz ihm endlich die Hauptschlagader auf“, flüsterte Deacon und überlegte dabei, ob er eingreifen sollte.
Als Lisa das Messer ansetzte, griff der Freak nach ihrem Arm und befreite sich aus ihren Fängen. Er begann auf sie einzuschlagen und warf sie zu Boden. Plötzlich setzten jegliche Gedanken in ihrem Kopf aus, sie schlug mit ihren Beinen und Armen um sich und spannte jeden Muskel in ihrem Körper an.
Hastig lief er nach vorne zu Lisa. Mit seinem präparierten Baseballschläger verpasste er dem Freak einen heftigen Schlag, so dass dieser von Lisa runterfiel. Der Freak richtete sich auf und griff nun Deacon an. Ein letzter Schlag auf den Kopf erledigte den Infizierten. Lisa erhob sich und sagte: „Ich hatte alles unter Kontrolle.“ „Ja, das habe ich gesehen“, spottete Deacon. Er bückte sich zum Freak und schnitt ihm die Ohren ab. Die Ohren überreichte er dann Lisa: „Hier, ein Punkt für’s Probieren. Und jetzt komm, ich will sehen, wie gut du schießen kannst.“