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Die Geschichte der Harrison Schwestern

von Ejis
Kurzbeschreibung
GeschichteFamilie, Liebesgeschichte / P12 / Gen
Charlie Weasley Fred Weasley George Weasley OC (Own Character)
17.08.2020
25.11.2022
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17.08.2020 1.880
 
Hey ihr Lieben. Ich habe die Idee zu dieser Geschichte schon etwas länger im Kopf, aber erst jetzt komme ich endlich mal dazu, sie auf Papier zu bringen.
Da ich mit dem Schreiben schon ein wenig eingerostet bin, freue ich mich über Kritik und entschuldige mich schon im Vorfeld für sämtliche Rechtschreibfehler.
Viel Spaß beim Lesen.
Eure Ejis.
______


04.05.1978


Nervös strich Peter sich über die Jacke. Der feste Stoff fühlte sich fremd unter seinen Fingern an. Irgendwie steif und so gar nicht wie die Umhänge, die er sonst immer trug. Sein Blick wanderte zu der blauen Haustür, einige Meter entfernt. Die Tür führte zu einem kleinen Haus, das ganz von Efeu überwuchert war. Es wirkte wie ein unrasierter Eindringling zwischen all den anderen Häusern in der Straße. Die anderen Gebäude waren alle sauber und von Grünzeug befreit. Die Gärten waren, anders als bei dem des überwucherten Exemplars, penibel gepflegt und alle auf die gleiche Rasenlänge getrimmt. Alles sah gleich aus, bis auf die Vogeltränke, die in jedem Garten ein wenig anders war.
‚Manche Muggel haben komische Angewohnheiten‘, dachte sich Peter, schüttelte den Kopf und ging einen Schritt weiter auf die blaue Tür zu. Aus der Nähe konnte man die kleinen Blumenranken erkennen, die eine ruhige Hand mühevoll auf das blaue Holz gepinselt hatte. Seine Augen glitten über die feinen Blüten und Ranken, die so ganz ohne Magie dort aufgetragen wurden.
Er wagte sich einen weiteren Schritt vor und ging im Kopf noch einmal die Worte durch, die er sich selbst seit einer Woche zurechtgelegt hatte.
‚Lizzy, wir kennen uns jetzt schon über ein Jahr und schon seit dem ersten Augenblick wusste ich, dass wir zusammen gehören. Aber bevor ich dich frage, ob du meine Frau werden willst, muss ich dir etwas gestehen. Ich bin ein Zauberer.‘
Seine Finger wanderten zu dem Stab, Apfelbaumholz und ein Kern aus Einhornhaar.
Die Erinnerung an die Diskussion mit dem Mitarbeiter für Muggelangelegenheiten im Ministerium kam ihm wieder in den Sinn. Es hatte zwei Monate und viel Zuspruch von Arthur Weasley gebraucht, bis er endlich die Erlaubnis bekam Lizzy von der Existenz der Magie zu berichten. Es war ihm sehr schwer gefallen diesen Teil von ihm vor ihr geheim zu halten. Allein schon die Frage nach seinem Beruf war schwierig zu beantworten gewesen. Aber wie sollte man auch die Ausbildung von Sicherheitstrollen mit einem Muggelberuf vergleichen. Und dann war da auch noch die Sache mit der Alltagsmagie. Einmal wurde er fast von Elaine dabei erwischt, wie er morgens den Kaffee magisch zubereitete.
Bei dem Gedanken an Lizzys neugierige Tochter musste er grinsen. Am Anfang hatte er sich noch gefragt, ob es nicht schwer wäre ein Kind zu lieben, dass nicht sein eigenes war. Aber spätestens, nachdem sie ihn aus ihren großen Kinderaugen ansah und ihn bat ihr eine Gute-Nacht-Geschichte vorzulesen, war es um ihn geschehen.

Schneller als ihm lieb war, stand er vor der Tür. Er hob die Hand und versuchte die negativen Gedanken aus seinem Kopf zu vertreiben. Sie würde es verstehen. Er hatte schon von mehreren Beziehungen zwischen magischen Menschen und Muggeln gehört, die funktionierten. Es musste funktionieren, etwas anderes konnte er sich nicht vorstellen.
Er atmete tief ein, dann klopfte er gegen die Tür und wartete.
Die Tür schwang auf und eine junge Frau mit blonden Haaren und Farbklecksen im Gesicht stand vor ihm.
„Peter.“, sagte sie überrascht. Dann begann sie zu grinsen und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. Sofort umgab ihn der Geruch nach Farbe und Lavendel.
Sie löste sich von ihm und fragte dann: „Was machst du denn schon hier? Ich dachte, dass du erst heute Abend kommst.“
„Ja, aber ich wollte noch kurz mit dir sprechen, bevor Elaine aus der Schule kommt.“

Lizzy, die eigentlich Elisabeth mit vollem Namen hieß, blickte ihren Freund kurz überrascht an, bevor sich ein warmes Kribbeln in ihrem Bauch breit machte. Vor ein paar Wochen hatte Peter im Schlaf gesprochen und etwas von ‚Antrag‘ und ‚Ring von Großmutter‘ gemurmelt. Sie konnte sich also denken, warum er sie allein sprechen wollte.


15.03.1980
Das Feuer knisterte im Kamin, während Lizzy eine neue Leinwand auf die Staffelei setzte. Dann griff sie nach einem der Pinsel, die ausgebreitet auf dem Tisch neben ihr lagen, und überlegte sich, mit welcher Farbe sie das neue Bild beginnen sollte. Gerade, als sie sich für ein helles Grün entschieden hatte, stürmte Elaine in das Wohnzimmer. Ihre blonden Haare waren unter einer blauen Mütze versteckt und die Nase war rot von der Kälte. Ein breites Grinsen zierte das Gesicht der Elfjährigen während sie sich aus der vom Schnee nassen Jacke kämpfte.
„Peter hat den Schneemann verzaubert und dann haben Klaus, also der Schneemann, und ich gegen ihn eine Schneeballschlacht gemacht.“
„Elaine, bevor du weiter erzählst, gehst du sofort mit den nassen Schuhen aus dem Wohnzimmer.“, tadelte Lizzy ihre Tochter. Das Geräusch einer sich schließenden Tür kündigte Peter an, der mit einer ebenfalls roten Nase und einem nicht minder breiten Grinsen in das Wohnzimmer kam.
„Schuhe aus!“, rief Elaine und versuchte aus ihren Winterschuhen zu schlüpfen. Dabei verteilte sie Schneematsch im ganzen Wohnzimmer.
„Ich habe das Wohnzimmer heute erst sauber gemacht.“
Verärgert legte Lizzy den Pinsel beiseite und ging von dem mit Farbe bekleckerten Laken, dass sie zum Schutz des Bodens ausgebreitet hatte.
Mit einem Schulterzucken zückte Peter seinen Zauberstab und der Schneematsch war verschwunden. Ein weiterer Schwenk aus dem Handgelenk und die Schuhe flogen in den Flur.
Das war typisch für Peter. Lizzy hatte sich noch immer nicht so ganz an die Tatsache gewöhnt, dass ihr Mann ein Zauberer war. Natürlich machte es viele Sachen leichter, aber auch einiges kompliziert. Besonders Elaine, die kleine, süße und fantasievolle Elaine, die sich nichts mehr als etwas Magie in ihrem Leben wünschte war am Anfang sehr glücklich und im selben Moment doch sehr traurig gewesen. Denn auch, wenn das kleine Mädchen jetzt um das Geheimnis der Magie wusste, so war doch spätestens nach ihrem elften Geburtstag klar gewesen, dass sie selbst nicht ein bisschen magisch war. Darum und auch, weil Lizzy einen normalen Haushalt wollte, hatte sie eigentlich mit Peter abgemacht, dass im Haus nur im Notfall gezaubert werden durfte.
Lizzy wollte holte bereits Luft, um etwas zum Thema Zauberei zu sagen, da spürte sie einen starken Schmerz. Man musste es ihr angesehen haben, denn sofort war Peter bei ihr und Elaine lies ein leises: „Mama, alles in Ordnung?“ von sich hören.
„Alles gut, nur eine Übungswehe, das geht gleich vorbei.“, sagte Lizzy und ließ sich von Peter zu einem Sessel dirigieren.
Elaine streckte vorsichtig die Hand nach dem kugelrunden Bauch ihrer Mutter aus und streichelte vorsichtig darüber.
„Du musst lieb zu unserer Mama sein, kleine Schwester.“, flüsterte sie dem ungeborenen Kind zu.
„Wer sagt denn, dass es nicht ein kleines Brüderchen wird.“, sagte Peter, der seiner Frau gerade einen Kuss auf den Kopf gab und sich dann neben Elaine kniete.
„Na ich“, sagte Elaine und streichelte weiter den Bauch ihrer Mutter.


14.09.1988
„Und du hast wirklich alles, was du brauchst?“, fragte Lizzy ihre älteste Tochter zum dritten Mal heute. Sie war stolz auf Elaine, dass diese einen Job bei einem Verlag in London bekommen hatte. Aber die Hauptstadt war gute 300 Kilometer von Ottery entfernt.
In dem kleinen Dorf, in welches sie vor neun Jahren gezogen waren, hatten zuvor Verwandte von Peter gewohnt, die vor acht Jahren gestorben waren und ihm dieses Haus vermacht hatten. In der Nähe des Dorfes wohnten auch andere Zaubererfamilien. Unter anderem die Weasleys, mit denen Peter einen enge Freundschaft verband. Athur und Molly kamen häufiger vorbei, da Claire und nur ein Jahr älter als ihre Tochter Ginny war. Auch Elaine hatte sich häufiger mit den Rotschöpfen unterhalten und erzählte dem interessierten Arthur alles über das Schulsystem der Muggel. Da die Kinder der Weasleys, die mit Elaine in einem Alter, aber meist in Hogwarts waren konnte sich zwischen ihnen und Elaine keine richtige Freundschaft etablieren.

Lizzy seufzte, während sie ihrer Ältesten dabei zusah, wie sie sich die Schuhe anzog. Sie wusste schon jetzt, dass Claire die Magie ihres Vaters geerbt hatte und auch ihre jüngste Tochter Anabelle hatte dieses gewisse Etwas. Kein Wunder, dass Elaine weg wollte. Auch wenn Peter alles dafür tat, dass sie sich nicht ausgeschlossen fühlte, so hatte er beinahe Luftsprünge vor Freude gemacht, als Claire zum ersten Mal ihre magische Begabung zeigte.
Ihre älteste Tochter hatte es dennoch geschafft nie einen Groll gegen die Jüngeren zu hegen. Im Gegenteil, sie liebte die beiden abgöttisch und verwöhnte sie, wo es nur ging. Und dennoch sah sie es ihrer Ältesten an, dass auch sie sich ein Leben erfüllt von Magie wünschte. Lizzy vermutete, dass ihre Tochter eben darum schon früh anfing sich in selbst geschriebene Geschichten zu flüchten. Die Gabe des Schreibens nutzte Elaine dann später, um auch für Claire und Annabelle Geschichten voller Wunder auf das Papier zu bringen. Jeden Abend musste Lizzy Claire ein von ihrer Schwester geschriebenes Buch vorlesen.
Lizzy schüttelte den Gedanken ab und wandte sich wieder ihrer Ältesten zu. Diese drückte gerade Claire an sich und versprach ihrer jüngeren Schwester, dass sie sie ganz bald besuchen käme. Die Achtjährige schnieft laut und begann wieder zu weinen.
„Geh nicht weg.“, schluchzte sie und drückte sich fest an ihre große Schwester. Elaine musste schlucken, bevor sie sich zu der Jüngeren runter beugte und ihr einen Kuss auf den Kopf drückte. Dann ging sie zu Peter, der schon draußen stand und Annabelle in den Armen trug. Die Einjährige schien die Stimmung ihrer Familie aufgenommen zu haben und schaute traurig in der Gegend herum. Elaine drückte ihr einen Kuss auf den Kopf und umarme dann Peter. Zum Schluss ging sie nochmal zu ihrer Mutter und drückte sie ganz fest.
„Ich hab dich lieb Mami.“


20.02.1990
Es war der erste Tag seit Jahren, den Peter und Lizzy für sich hatten. Die Blondine schaute aus dem Fenster und bestaunte die weiße Landschaft. Die Sonne war erst vor wenigen Minuten aufgegangen und ihre ersten Strahlen tanzten über die weißen Eiskristalle, barachten diese zum Funkeln.
Lizzy und Peter hatten sich ein Hotelzimmer in den schottischen Highlands gemietet und vor ihnen lag ein ganzes Wochenende der Zweisamkeit.
Claire und Annabelle waren bei Molly und Arthur untergekommen, da Elaine diese Woche noch ein neues Kinderbuch zu Ende schreiben musste und keine Zeit hatte. Sie war stolz auf ihre Älteste und dennoch waren ihre Besuche in Ottery deutlich weniger geworden. Ob es daran lag, dass sie sich in der Großstadt ein eigenes Leben aufbaute oder, dass ihr das Familienleben auf dem Dorf zu viel wurde, konnte Lizzy nicht sagen.
Sie seufzte und änderte die Position in dem ziemlich unbequemen Autositz.
Peter starrte etwas genervt auf die Straße. Er hatte Apparieren wollen, aber Lizzy war dagegen gewesen. Jedes Mal wurde ihr dabei schlecht und die lange Autofahrt gehörte schließlich auch irgendwie zu dem Urlaub dazu, so nervig und unbequem diese auch sein.
 Sie kicherte, als sie Peters verärgertes Schnauben hörte und wollte gerade seine Hand drücken, als sie ein Knallen hörte und kurz darauf einen Ruck spürte. Sie nahm noch war, wie das Auto sich überschlug und Peter ihren Namen rief. Kurz darauf wurde sein Kopf gegen das Lenkrad geworfen und jede Bemühung aus dem Gefährt zu entkommen scheiterte. Lizzy dachte an ihre Kinder, rief sich ihre Gesichter ins Gedächtnis und starb.
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