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Die Wächter des Schattens

von Seyphir
Kurzbeschreibung
MitmachgeschichteAbenteuer, Freundschaft / P16 / Mix
OC (Own Character)
30.07.2020
23.02.2023
18
61.210
11
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74 Reviews
Dieses Kapitel
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16.02.2021 6.070
 
Der menschliche Verstand ist in der Praxis nicht verlässlich, am wenigsten in größter Not.

~Karl Jaspers




9.Aufgeflogen





,, Wie war deine Reise?“, fragte Elsslin ruhig, während sie eine gräuliche Tischdecke mit braunen Fellrand, auf dem dunkel Holztisch ausbreitete.
Mit langsamen Bewegungen strich sie die Decke gerade und ebnete so die Oberfläche, damit sie gleich den Tisch decken konnte. Während sie dies tat, hob sie den Blick, um ihrem Mann in die Augen blicken zu können. Zu ihrer Verwunderung sah dieser sie nicht einmal an und bewegte sich direkt zu seinem Sessel vor dem Kamin, wo er sich auch niederließ. Ihre grünen Augen konnten sehen, wie er die Beine übereinander schlug und sich ein Seufzen seinem Mund entwand. Etwas besorgt unterbrach sie ihre Tätigkeit und richtete sich auf. Ihr Blick war auf ihren Mann gerichtet, welcher immer noch kein Wort von sich gab. Etwas besorgt wurde sie, als sie sah, wie sich seine rechte Hand zur Faust ballte.



Ihre Besorgnis Raum gebend, umrundete sie den Holztisch und ging mit vorsichtigen Schritten auf Johann zu. Während sie sich dem Schwarzhaarigen näherte, starrte dieser in den Kamin und schien sich darin verloren zu haben.
,, Johann?“, fragte sie leise, als sie einen weiteren Schritt machte und beobachtete, wie sich die Hand ihres Mannes kurz entspannte, ehe sie sich wieder verkrampfte.
,, Was ist?“, spie er sie an und sorgte dafür, dass sie in der Bewegung innehielt.
Sie wusste, er meinte es nicht so. Er war sauer und hatte jedes Recht dazu. Wahrscheinlich war seine Reise nicht gut verlaufen und so war es verständlich, dass er sauer war. Vielleicht konnte sie ihn ja mit seinem Lieblingsessen beruhigen? Ein Versuch war es wert. So setzte sie ihren Weg schüchterner, als vorher fort. Dabei nahm sie eine leichte demütige Pose an, damit - sollte Johann sich zu ihr umdrehen - sehen konnte, dass sie ihm Helfen wollte. Doch er drehte sich nicht um. Im Gegenteil: Er knurrte erzürnt und wand sich demonstrativ von ihrem Kommen ab.
,, Hör auf mit dem Herumgeschleiche! Mach mir lieber was zu essen!“ schnauzte er sie an und Elsslin blieb stehen.



Sie sah zu dem Schwarzhaarigen, der keinen Hell aus seiner Wut machte. Man sollte meinen, dass sie nun Angst haben würde, doch sie machte sich eher Sorgen. Was konnte passiert sein, dass ihr Lebenspartner so außer sich war? Nicht das er nicht öfter seine Wutanfälle hatte, aber das er sie so offen anfuhr, ist nun wirklich nicht Tagesordnung. Stattdessen wollte er meist seine Ruhe und sie hatte sich um alles zu kümmern. Dabei blieb er aber eher abweisend, als aggressiv. Haben sie jemanden verloren? Vielleicht hatte ihr werter Mann keine so hohe Meinung von ihr und generell Frauen, umso mehr Wert hatten aber seine Männer bei ihm. Er war ein guter Anführer und Befehlshaber. Vielleicht kein allzu guter Ehemann, aber das war okay. Wenn man über seiner Einstellung zu ihrer Rolle in der Beziehung hinweg sah, war Johann ein guter Ehemann. Zwar hat er seine Fehler, aber die hat jeder. Also sah sie über diese Sachen hinweg.



,, Verzeih. Ich deck' schnell den Tisch“, wisperte sie im umdrehen und eilte zur Küche.
Innerlich wies sie sich selbst zu Recht, dass sie nicht schon längst damit fertig war. Hat sie sich nicht zum Ziel gemacht das Essen fertig zu haben, wenn er heim kommt? Da hatte sie mal wieder versagt. Sie wollte ihn glücklich stellen, wollte das er froh über sie war. Aber sie machte viele Fehler. Viel zu viele. Er verzieh ihr zwar immer, doch wie lange würde das wohl noch andauern? Er hatte sie nicht zur Frau genommen. Ihr Vater war es gewesen, der sie Beide zusammengeführt hatte. Er hatte sie an Johann verheiratet, weitergegeben. War es nicht nur eine Frage der Zeit, bis auch Johann ihrer überdrüssig wurde? Es war ein Gedanke, der sie oft beschäftigte. Der Mann, den ihr Vater ihr zugewiesen hat, war ein starker Mann, der wusste was er will. Und wer will schon eine Frau, die nicht mal pünktlich das Essen fertig haben kann, wenn ihr Liebster nach Hause kommt? Niemand, also beeilte sie sich, um dies wieder gut zu machen.



Mit flinken Griffen hatte sie die zwei Tonteller aus dem Schrank geholt und auf den Tisch gestellt. Sich gegenüber, wie immer. Genauso schnell fanden zwei Gläser aus Holz, ihren Weg auf den Tisch, wo sie jeweils rechts neben dem Teller gestellt wurden, dabei immer drei Zentimeter nach vorne versetzt. Nachdem sie die Gläser auf den Tisch gestellt hatte, wich sie sofort zurück und wendet sich wieder den Schränken zu. Mit zwei schnellen Schritten hat sie diese erreicht und greift mit der rechten Hand nach einer Schublade. Ihre Hand ergreift den Knauf der dunklen Schublade und mit einem schnell Ruck war diese geöffnet. Zum Vorschein kamen einige silberne Bestecke, die leicht funkelten, durch das fahle Mondlicht. Es zauberte ein sachtes Lächeln auf ihre Lippen. Einige wenige Sekunden verharrte sie in der Bewegung und betrachtete des Silberbesteck. Es funkelte sie an und es hatte schon etwas beruhigendes, dieses Funkeln zu sehen. Vielleicht weil der Mond sich in dem Besteck spiegelt und der Mond sie schon immer beruhigte hatte? Ehe sie sich in dem Funkeln verlieren konnte, brach sie ihren Blick ab und griff nach zwei Bronzelöffel, welche sie ganz links finden konnte.



Ohne weiter zu zögern, nahm sie die Löffel heraus und begab sich erneut zum Tisch, um diesen weiter zu decken. Dabei legte sie die Löffel über die Teller waagerecht hin. Nachdem sie sicher war, dass sie gut lagen, wand sie sich nun dem Topf zu, in dem die Tomatensuppe kochte. Zwar war dies normalerweise nur eine Vorspeise, doch sie hat die Portion groß genug gekocht, dass man es prima als Hauptspeise essen konnte. Außerdem mochte Johann Tomatensuppe, was ihn womöglich beruhigen würde. Was sie wiederum glücklich machen würde. Also beeilte die Schwarzhaarige sich, eine Unterlage für den Topf zu holen und diese auch auf den Tisch zu legen. Schnell war es geschehen und auch der Topf mit der Suppe, war gedeckt. Die junge Frau betrachtete ihr Werk und schüttelte eilig den Kopf, während sie in den Nebenraum verschwand um das Vergessene zu holen.



Im Nebenraum eilte sie zu einer orangen Schublade und holte ein Brot heraus. Es war oval-förmig und fühlte sich knusprig an. Sie erinnerte sich, dass sie dieses erst vor einer Stunde in den Ofen gebacken hatte. Danach hatte sie es in die Schublade gelegt, damit es nicht kühl und hart wird. Denn unter der orangenen Schublade war eine kleine Flamme, welche den Ton und den Inhalt warm hielt. Es war immer noch schön warm und so eilt sie wieder in die Küche. Schnell hatte sie ein Messer zur Hand und schnitt einige Scheiben vom Brot ab. Dazu holte die Grünäugige eine hölzerner Schale in dem ein leichtes Tuch lag. Dort bereitete sie das Brot vor und stellte es auf den Tisch. Wieder warf sie einen Blick über den Tisch und nickte dann zu sich selbst, als sie zuletzt zwei Kerzen anzündete. Die Kerzen waren rot und etwa zehn Zentimeter groß. Sie bedeckten den Tisch in einen warmen lodernden Ton, der die Stimmung etwas lindern könnte. Und es war ja ihre Aufgabe ihren Mann zu besänftigen und seine Qualen zu lindern. Sie hob lächelnd ihren Blick und schweifte zu ihrem Mann.



,, Das Essen ist gerichtet! Du kannst essen kommen!“, sagte sie lächelnd und sah wie Johann sich murrend erhob.
Vor sich hin grummelnd kam er auf sie zu und sah ihr immer noch nicht in die Augen. Weiterhin ignorierte er ihre Anwesenheit und setzte sich auf den Stuhl vor seinen Teller. Schweigend nahm sie seinen Teller in die Hand und tat ihm etwas diesen. Danach stellte sie den Teller wieder auf seinen Platz. Stumm nahm Johann seinen Löffel in die Hand und fing an zu essen. Und als sie merkte, dass er wirklich alles hatte was er brauchte, setzte auch sie sich. Sie nahm sich ebenfalls etwas, aber natürlich weniger als Johann. Immerhin wollte sie ihm nichts wegessen.



Wie sie es erwartet hatte, war es ein ruhiges Essen. Johann aß vor sich hin und murmelte hin und wieder etwas, was sie nicht verstand. Umso deutlicher war seine Gemütslage. Er war mehr als aufgebracht und das bereitete ihr Sorgen. So leicht brachte nichts ihren Mann so aus dem Gleichgewicht. Immerhin machte er, nach seiner Ansicht nach keine Fehler. Und wenn man selbst keine Fehler macht, sondern nur Andere, warum sollte man dann Zuhause noch wütend sein. Immerhin konnte er die „Schuldigen“ ja sofort zur Rechenschaft ziehen. Das ihn etwas bis in ihr Haus verfolgte war selten und meist brauchte er dann Nähe. Eine Nähe, die er sich nicht oft eingestand. Doch sie musste auch vorsichtig sein, denn er konnte genauso gut ausrasten. Nicht das er sie schlagen würde, aber er schrie dann immer rum und verschwand irgendwann durch die Tür. Was er dann die ganze Nacht machte, wollte sie gar nicht wissen. Ihr würde es bestimmt nicht gefallen.



Sie behielt ihm im Auge und aß weiter, als würde sie sein Gemütszustand nicht bemerken. Zwar wollte sie sich um ihn kümmern, doch wenn er nicht von selbst auf sie zukommt, will er diese Nähe zwischen ihnen nicht. Das hatte sie schmerzlich lernen müssen. Er wollte sie nicht in seiner Nähe, denn der Perfekte brauchte keine helfende Hand. Und dennoch … sie wollte für ihn da sein. Irgendwie...
,, Diese Mistviecher!!“, schrie Johann auf einmal laut und knallte seine Faust auf den Tisch.
Elsslin zuckte zusammen und machte sich im ersten Moment klein. Dabei sah sie erschrocken zu Johann, welcher wie versteinert seine Hand anstarrt. Die junge Frau wusste nicht ganz, wie sie reagieren sollte. Sie wollte ihm helfen, doch was wenn sie es wieder schlimmer machte? Ihr Inneres sagte ihr, sie solle nicht zögern und ihm helfen. Doch ihr Kopf sagte ihr, dass sie besser auf Abstand gehen sollte. Sie war im Zwiespalt: Helfen oder Abstand? Am Ende entschied sie sich für das, was sie immer wählte.



,, Schatz?“, fragte sie sachte und erhob sich aus ihrer Position, dabei blickte sie ihren Mann besorgt an.
Dieser schien sie gar nicht wahrzunehmen und blickte weiterhin seine Hand an, welche krampft den Löffel festhielt. So streckt sie sachte die Hand nach ihm aus und innerlich machte sie sich darauf bereit, das er sie wieder von sich stoßen würde. So wie es nun mal seine Art war.
,, Was ist los?“, wollte sie behutsam von ihm wissen, als ihre Finger die seinen berührten. Er zuckte zusammen.
,, Fass mich nicht an, Weib!“, schrie er sie an und schlug ihre Hand weg. Elsslin wich erschrocken zurück und stieß dabei an den Stuhl hinter ihr, welcher nun klappernd zu Boden ging. Durch den Krach alarmiert sah er zu ihr und sein Blick war voller Abscheu. Was ist nur passiert? Besorgt streckte sie ihre Hand nach ihm aus, doch er schüttelte den Kopf und seufzte. Seine Haltung entspannte sich ein wenig und der Krieger setzte sich wieder. Mit einmal wirkte entnervt.
,, Nerv mich nicht noch einmal. Ich habe keine Lust auf deine Gesellschaft. Morgen werde ich eh wieder auf See sein. Ich muss das wieder hinbiegen, was diese Idioten verzapft haben!“, meinte er genervt und winkte sie mit der Hand weg, doch sie ging nicht. Sie wollte nicht gehen.



Doch Johann war dies egal und er machte eine stärkere Handbewegung. Elsslin blieb unschlüssig stehen. Ihr Gefühl sagte ihr, dass er nicht wollte das sie ging. Doch er signalisierte ihr ganz klar, dass sie nicht erwünscht ist. Es war wieder einer dieser Tage, wo sie sich wünschte, dass Johann sie einfach akzeptieren würde. Nicht als Gleichgestellte, so viel musste es ja gar nichts sein. Nein, es würde reichen, wenn er sie als Freundin oder auch als eine Dienerin akzeptieren würde. Alles wäre ihr Recht, er sollte sie nur an sich heran lassen. Doch das tat er nicht. Johann sah in ihr nur seine Nachwuchsversicherung und fertiges Essen, wenn er nach Hause kam.
,, Du bist ja immer noch da! Jetzt verzieh dich endlich!“, zischte er und wollte sich drohend erheben, als die junge Frau schon den Kopf senkte und sich entschuldigte. Das beruhigte ihren Mann immer und würde ihn auch dieses Mal beruhigen. So entschuldigte sie sich für ihre Fehler und verneigte sich öfters vor ihrem Mann. Dieser winkte ab und schickte weg, damit sie woanders heulen konnte.
,, Ich geh spazieren“, wisperte sie, dann verschwand sie in die Nacht.


Angar traut seinen Augen nicht, denn was sie ihm zeigen, kann nicht wahr sein. Durfte nicht wahr sein! Denn, wenn seine Augen ihn nicht betrügen, ist gerade River in der Arena aufgetaucht! Nur leider nicht allein, was an sich schon schlimm gewesen wäre. Nein, sie ist in Begleitung von Askajia und Schneefunke in die Arena getreten. Angar hat gar nicht die Zeit die Beiden näher zu betrachten, da sie Meute schon losbrüllt und einige ihre Waffen zogen. Anscheinend begrüßen diese Barbaren diese Abwechslung. Es dauert nicht lange, da wurden auch die Wachen auf das Kommende aufmerksam und rufen sich Befehle entgegen. Er versucht diese zu verstehen, um zu wissen was auf seine Freunde zu kommt, doch der Tumult um ihn herum erschwert sein Unterfangen ungemein. Angestrengt versucht er alles andere um ihn herum auszublenden, seine ganze Aufmerksamkeit auf die Wachen zu lenken, doch die jubelnde Menge, welche sich schon begeistert von der Tribüne in die Arena stürzen, machen jeden Versuch zu Nichte. Nichts kann er verstehen und so muss er frustriert aufgeben. Dabei fällt sein Blick wieder in die Arena in welcher seine Freunde nun umzingelt werden.


Er kann sehen, wie Schneefunke sich aufbaute und drohend in die Menge faucht. Ihre Augen speien einen Hass aus, den er selten bei einem Drachen gesehen hat – und es erschreckt ihn. Einen solchen … Hass, denn nicht anders kann man das in den Augen des Tagschattens nennen. Nur wenige Drachen scheinen einen solchen Hass auf die Menschen zu haben, wie dieser hier. Angar hat oft gesehen, wie Drachen zornig auf Menschen losgingen, weil sie so wütend waren, ob ihrer Qual. Sie waren meist von Wut und der puren Verzweiflung getrieben worden. Viele Drachen fühlen so, denn die Menschen tun ihnen schreckliche Dinge an. Diese Wut kann der junge Reiter verstehen und findet auch die gleiche Wut in sich wieder. Wut auf Menschen, welche diese stolzen Wesen so sehr quälten. Sie regelrecht foltern - und niemand tut etwas. Alle sehen weg oder ergötzen sich an dem Leid dieser Geschöpfe. Dieser edlen Geschöpfe.



Sie weiden sich an ihrem Leid und prahlen mit ihren Morden. Die Wut, die er dabei fühlt, ist sein ständiger Begleiter. Das schlimmste ist, dass er diese … diesen Abschaum verstehen kann. Verstehen kann wieso sie so denken und handeln. Das, er, ein Drachenzähmer, diese widerwärtigen Gedanken verstehen kann! Weil er genauso gewesen war wie sie! Ein Monster! Und es vergeht kein Tag, wo er sich dafür schämte. Kein Tag wo er all diese Taten bereute. Er will alles gut machen, was er damals tat. Das ist ja auch einer der Gründe gewesen, warum er nun in dieser Truppe ist. Er kämpft nun für die Drachen, er beschützt sie! Doch, wenn er nun seinen Blick schweifen lässt, sieht er keine Reue. Keine Schuld. Was er erblicken kann ist Begeisterung und Vorfreude. Keinen Funke Reue und das lässt Wut in ihm aufsteigen. Wut, dass sie es wagen seine Freunde zu verletzen. Wut, dass es ihnen nicht einmal ein wenig leid tut. Wut, dass sie immer so weiter machen werden. Ihm ist klar, dass er seinen Freunden helfen muss. Das sie seine Hilfe brauchen und die will er ihnen ja auch nicht verwehren, doch ihm ist auch was anderes klar. Nämlich, dass er hier von Feinden umgeben ist und sie ihn noch nicht bemerkt haben. Wenn die Anderen gefangen würden, könnte er ihnen noch helfen. Sie irgendwie daraus holen.



Doch wenn er sich nun offenbart, dann war es das mit seiner Tarnung. Dann würden sie auch ihn jagen. Er würde also seine Tarnung aufgeben, für einen Kampf, dessen Ausgang mehr als ungewiss ist. Sollte er das wirklich wagen? Sollte er ihren einzigen Vorteil, wenn alles schiefgeht, einfach so in den Wind schießen? Kann er das verantworten? Der Schwarzhaarige muss nicht lange überlegen, als er schon zu seinen Kurzschwertern greift. Er kann und er wird! Nie würde er seine Freunde im Stich lassen! Egal welcher Übermacht er sich stellen muss. Er würde sie nicht allein lassen. Niemals! So schwingt er sich ohne große Mühe über die Tribüne und rein ins Getümmel. Es dauert nicht lange, da berühren seine Füße schon denn oben und er rollt sich geschickt ab. Sofort richtet sein Blick sich nach oben und er erblickt einige Krieger die sich gerade auf River stürzen, welche sich mit Mühe verteidigen kann. Sie wehrt die Hiebe der Klingen mit ihrer eigenen ab, doch schnell ist klar, dass das nicht lange so weiter gehen darf, denn er weiß das sie keine Kämpferin ist. Sie hält alleine nicht lange durch und die andern Beiden werden ihr, in deren Verfassung, keine große Hilfe sein.



Kurz entschlossen pfeift er einmal schrill auf und einige Wachen sehen verwundert zu ihm. Scheinen nicht ganz zu verstehen wieso er plötzlich pfeift. Wahrscheinlich zweifeln sie an seinem Verstand, denn sie lachen amüsiert auf und vier wenden sich ihm zu. Doch darauf ist er vorbereitet. In seiner Kampfessstellung wartet er bis zwei der vier Wachen sich ihm nähren und ihn höhnend ansehen.
,, Noch so ein kleines Wiesel. Scheint ja wenigstens mehr dran zu sein, als bei den Anderen!“, sagt einer der Männer und seine Stimme trieft nur so vor Hohn.
Er scheint ihn, trotz seiner Körperstruktur, für keinen Gegner zu halten. Doch das wird sein großer Fehler sein! Denn er kennt sich mit deren Technik aus. So ist es ein leichtes, ihren Angriffen auszuweichen. Geschickt pariert er den Schlag auf seine rechte Schulter und tritt dem Mann gegen das Knie, während er sich schon duckt um einer anderen Klinge auszuweichen. Diese streift nur seine Haare und er kann auch den nächsten Schlag blocken, welcher auf sein rechtes Bein gezielt ist. Doch im nächsten Moment blitzt ein Schwert links neben ihn auf und er weiß, dass er dem nicht ausweichen kann. Also lässt er sich fallen und rollt sich auf dem Boden zur Seite. Dabei zieht ein stechender Schmerz an seiner Wange entlang und fängt nach einigen Sekunden an zu brennen.


Nachdem er sich weggedreht hat, erhebt er sich rasch und muss sich im nächsten Moment auch schon wieder ducken, da der nächste Hieb kommt. Dieses Mal weicht er zur Seite aus und nutzt die so entstandene Lücke um dem Angreifer sein Schwert in die Brust zu jagen. Dieser blickt ihn erschrocken an und sinkt dann keuchend zu Boden. Seine Kameraden sehen geschockt auf ihren Freund und stürmen dann zornig auf ihn zu. Doch weit kommen sie nicht, denn zwei Feuerbälle treffen sie jeweils in den Bauch und auch sie sinken zu Boden. Kurz atmet er erleichtert auf und sein Blick gleitet in den vernebelten Himmel, wo er kurz meint, einen Schatten zu vernehmen. Wahrscheinlich bildet er sich das nur ein, aber er weiß ja, dass sein treuer Begleiter da oben ist und ein Auge auf ihn hat. So nickt er dankend in den Himmel, ehe er sich seinem letzten Gegner stellt, welcher ihn furchtsam absieht.
,, W-Wie h-hast du das gemacht? D-Das k-kann nicht sein!“, murmelt den Jäger nervös und es scheint Angar, dass er noch recht jung ist.
Dieser wählt auch die weisere Methode und läuft zitternd weg. Ganz dumm scheint er nicht zu sein. Er blickt ihm kurz nach und wendet sich dann wieder um.
Kaum hat er das, wird er auch schon in den nächsten Kampf verwickelt.



***



Währenddessen versucht River alles, damit ihre Gegner sie nicht überwältigten. Was leichter gesagt, als getan ist. Denn es dringen immer mehr Männer auf sie ein und River sieht sich schnell in der Niederlage. Nie und Nimmer kann sie so viele Gegner schlagen, egal welches Wunder ihren Weg zu ihnen finden würde. Sie sind einfach zu wenige und die Gegner zu viele. Die junge Frau wehrt einen Hieb auf ihre Hüfte ab, als sie ein ersticktes Keuchen neben ihr vernimmt. Alarmiert blickt sie nach rechts und sieht gerade noch, wie Askajia zu Boden geht. Sie kann einige Verletzungen an ihrem Körper sehen, doch woher diese stammen, kann sie nicht sagen. Sie können von dem jetzigen Kampf sein oder aber von ihrer Gefangenschaft. Wer weiß schon was diese Barbaren mit ihr gemacht haben. Sie traut denen alles zu. Aber diese Gedanken wischt sie beiseite und konzentriert sich wieder auf den Kampf. Zwar will sie sofort an die Seite ihrer Freundin eilen, doch sie schafft es ja gerade so sich ihre eigene Angreifer vom Leib zu halten. Wenn sie jetzt ihre Deckung fallen lässt, ist sie geliefert. Sie kann jetzt nicht zu ihr, also muss sie darauf vertrauen das ihr Drache sie beschützen würde. Deren Zustand ja so viel besser ist, denkt sie bitter und reißt ihr Kurzschwert hoch um einen Schlag von Oben zu blocken. Gleichzeitig tritt sie hinter sich und vollführte im nächsten Augenblick eine Drehung und schneidet so zwei Jägern die Kehle durch.



Ohne darauf zu achten, rollt sie sich nach vorne ab und pariert in der Drehung eine Schneide, die sie ihres Armes entledigen wollte. Durch das Parieren verlor sie allerdings an Schwung und kann nicht sofort auf die Beine kommen. Diese Gelegenheit lassen sich ihre Gegner auch nicht entgehen und dringen ohne mit der Wimper zu zucken auf sie ein. So verhindern sie, dass die junge Reiterin auf die Beine kommen kann und halten sie am Boden. Die am Boden Liegenden weicht immer weiter zurück, in der Hoffnung eine Lücke zu finden. Eine Lücke, in welcher sie sich wieder aufrichten kann. Doch so schnell soll ihr diese Hoffnung nicht vergönnt sein, denn ihre Gegner geben ihr keine Atempause. Immer weiter wird sie von ihrer Freundin weg gedrängt – und sie kann nichts machen! Ohne sich wehren zu können, treiben ihre Gegner sie vor sich her. Sie scheinen es echt zu genießen, dass sie mich in die Enge drängen. Widerwärtig. Die Schwarzhaarige funkelt ihre Gegner bedrohlich an, um wenigstens etwas Gegenwehr zu leisten. Denn ihr Zurückweichen kann man kaum als Gegenwehr bezeichnen.



Immer wieder wirft sie einen Blick nach hinten, um sicher zu gehen nicht noch in die Hände weiterer Gegner zu kriechen. Schlimm genug, dass sie es nicht schafft auf die Beine zu kommen und sich ihren Gegnern richtig zu stellen können. Es wäre wirklich erniedrigend jetzt noch in die Hände derer zu flüchten, die gegen sie kämpfen.
,, Halt doch mal still, Kleines! So komm ich doch gar nicht an dich ran!“, verkündet ein Mann vor ihr und kommt ihr dabei näher, als er sollte.
Sein Gesicht sagt ihr mehr, als sie wissen will. Niemals! Sie funkelt ihn wütend an und tritt ihn mit einer schnellen Bewegung das Bein weg. Da sein anderes Bein die Belastung nicht halten kann, knickt auch dieses ein. Sofort kippt dem Mann vorne über und nur weil sie sich schnell beiseite gedreht hat, fällt er nicht auf sie. Den kurzen Moment der Überraschung nutzend, wirft sie sich erneut zur Seite und schafft es so auf die Beine. Doch der Moment verweilt nur kurz, denn schon packt sie eine grobe Hand und zerrt sie in die Luft. Überrascht versucht sie sich zu wehren, doch ihr wird ihre Waffe einfach aus der Hand geschlagen. Sie verfolgt wie ihre Waffe auf den Boden fällt und sieht dann hinter sich, wo sie ein grinsendes Gesicht empfängt.



,, Lass mich los!“, zischt sie ihn an und tritt ihm in den Bauch, doch das scheint ihn nicht mal zu stören.
Im Gegenteil: Er lacht amüsiert auf und greift ihr in die Haare und lässt sie am Kragen los. Sofort spürt sie, wie ihr gesamtes Gewicht an ihren Haaren hängt. Ihre Kopfhaut tut weh, als sie plötzlich so beansprucht wird und pocht protestierend auf. Sie verkneift sich ein schmerzliches Zischen und starrt den blonden Mann gefährlich an.
,, Fass mich nicht an!“, grollt sie und versucht erneut sich zu befreien.
Der Mann lacht abermals auf, doch das würde wohl das letzte Mal sein, denn im nächsten Moment schlägt ein Magmaball auf seiner Schulter ein. Schmerzerfüllt wimmert er auf und löst ungewollt seinen Griff. Schnell schnappt sie ihre Waffe und bringt Abstand zwischen sich und die Männer, welche erschrocken auf den Toten blicken. River selbst lässt sich nicht beirren und macht sich auf den Weg zurück zu Askajia. Immerhin muss sie ihr den Rücken decken. Die Weißblonde wird sich bestimmt kaum noch auf den Beinen halten können. Von ihrem Drachen ganz zu schweigen. So eilt die Schwarzhaarige entschlossen dem Grollen entgegen und versucht Blickkontakt herzustellen. Erst kann sie nichts außer Jäger sehen, welche auf einen weißen Schatten eindringen. Und kurz schießen ihr Gedanken in den Kopf, welche in einer solchen Situation mehr als hinderlich sind. Doch ehe die Gedanken sich richtig formen können, erblickt sie das Gesuchte und erstarrt im nächsten Moment. Das kann nicht sein...



Was ihre Augen erblicken, kann unmöglich stimmen! Sie müssen ihr ein Streich spielen! Denn was sich gerade vor ihren Augen abspielt, kann unmöglich der Wahrheit entsprechen. Sie kennt sie! Sie kennt ihren Kampfstil! Und das ist er verdammt nochmal nicht! Denn ihre Anführerin verabscheute Gewalt mehr als alles andere. Deswegen kann das Bild einfach nicht stimmen, was ich ihr gerade bietet. Vor ihren Augen kämpft Askajia mit einer Grazilität und Präzision, dass es ihr kurz den Atem raubt. Zwar merkt man, dass Askajia mehr schwankt als steht. Doch ihre Dolche finden mehr als nur einen Weg. Hat sie gerade einen erstochen, so fand sich der Dolch schon in ihrem Nächsten Gegner. Es ist ein so ungewohntes Bild für die junge Frau, doch sie schüttelt den Kopf und fasst sich wieder. Ist doch gut, wenn Askajia auch ohne sie klar kommt. Sich also mit einem letzten Blick auf die Weißblonde versichernd, dass sie es schafft, wendet sie sich nun wieder diesen unausweichlichen Kampf zu.



***



Lyren überrascht zu nennen, als er den Tumult mitbekam und sich seinen Teil denken konnte, wäre eine Lüge gewesen. Denn er hat durchaus mit einem Fehlschlag gerechnet – ist sogar davon ausgegangen, dass es schief geht. Immerhin sind ihre Chancen mehr als gering gewesen, unerkannt zu bleiben. So erhebt er sich mit einem Seufzen und blickt zu der Arena, aus welche Kampfgeräusche zu hören sind. Der Weißhaarige kann Schuppenglanz, aus dem Nebel, feuern sehen. Nun, den Drachen kann er nicht sehen, doch nur ihm können die verschiedenen Drachenfeuer gehören, die da in die Arena prasseln. Also geht wenigstens der Teil des Plans auf, denkt sich Lyren, Wenigstens etwas. Also streckt er sich langsam und macht eine unauffällige Geste mit seiner rechten Hand. Danach winkt er einigen der Männer freundlich zu und fängt an, auf die Arena, zu zu laufen. Dabei schüttelt lächelnd den Kopf und wird von den Männern komisch beäugt. Sie verstehen nicht, was das soll. Erst sitzt der Typ Stundenlang auf einem Stein und plötzlich springt er auf und rennt auf die Arena zu.



Wenige würden es wohl auf den Tumult schieben und davon ausgehen, dass er dort helfen will. Und das hat er ja auch vor, nur nicht in dem Sinne, wie sie es wohl glauben. Was den Einfaltspinseln wohl auch klar wird, als ein Sturmbrecher aus dem Nebel auftaucht und sich den jungen Mann krallt, welcher sich dann auf den Rücken das Drachen hangelt und ihnen spöttisch Salutiert.
Danach wendet sich Lyren an seiner Drachendame und streichelt über ihren Kopf.
,, Dann helfen wir denen mal aus der Patsche!“, sagt der junge Mann schmunzelnd und Iduna steigt dem Himmel empor. Dabei nähern sie sich der Arena und Lyren überblickt die Lage, welche ausgesprochen schlecht ist, denn seine Freunde werden auseinander getrieben und müssen einzeln standhalten. So können sie sich nicht formieren und zusammenarbeiten, was eine wirklich gute Strategie wäre. Denn sie zielen darauf ab seine Freunde zu schwächen, auszupowern und es funktioniert. Die Bewegungen seiner Freunde werden fahriger und immer öfter werden sie gestreift. Ihm ist klar, dass er sie da schnell rausholen muss oder diese Rettungsmission nimmt ein unschönes Ende. Worauf ich gerne verzichte.



So überfliegt Iduna die Arena in Kreisen und Lyren überlegt sich eine Strategie, um seine Freunde daraus zu holen. Während er vor sich hin grübelt, schießt Schuppenglanz immer wieder in die Arena und lässt so den Anschein, als wären mehr Drachen in der Luft, als es wirklich sind. Außerdem lenkt der Trampler die Aufmerksamkeit auf sich, sodass Lyren ungestört nachdenken kann. Es erstaunt ihn immer wieder, wie sehr der Trampler mitdenkt. Er scheint seiner Gattung gerecht zu werden, denn Trampler sind bekannt für ihre hohe Intelligenz. Und dieses Exemplar stellt es unter Beweis. Kurz nickt er ihm anerkennend zu, dann widmet er sich wieder seinem Problem. Wahrscheinlich sollte ich das Gitter anheben, sodass sie aus der Arena herausklettern können. Doch schafft Iduna das allein? Wolkenklang und Schuppenglanz müssen die Jäger ablenken und uns decken. Sie könne und also nicht helfen. Aber eine Andere Möglichkeit gibt es nicht. Denn das Tor ist zu stark bewacht und ist eh aus Gronckeleisen. Nie würden wir es schaffen die Ketten zu lösen. Unmöglich. Das sind aber die zwei einzigen Wege in die Arena. Also habe ich keine andere Wahl, doch das Risiko getroffen zu werden ist sehr hoch. Auch wenn uns Wolkenklang und Schuppenglanz Deckung geben, sind wir immer noch fast gänzlich schutzlos. Ein sehr hohes Risiko. Eines was ich nicht gewillt bin einzugehen.



Wenig später verflucht der junge Reiter sich selbst, als er Iduna auf das Tor zu lenkt und sie ihre Klauen danach ausstreckt.
,, Das wird schiefgehen! Ich sag's dir!“, ruft er seiner Drachendame zu und presst sich an ihren Rücken, damit ihn ein Pfeil nicht trifft.
Währenddessen sieht Lyren wie Angar zwei Jäger K.O. schlägt und zu ihm herauf sieht. Sein Gesicht sieht angestrengt aus und Schweiß läuft ihm an den Wangen herab. Seine Hände zittern und er scheint leicht zu wanken. Alles schlechte Zeichen und Lyren hat dutzende Flüche auf den Lippen, doch anstatt sie los zu lassen, seufzt er und klopft an den Hals von Iduna.
,, Na komm, Mädchen. Geb' dir Mühe“, spornt er seine Freundin an und hofft inständig, dass das auch funktioniert. Er hat mehr als eine Idee, was schiefgehen kann und die Liste wird immer länger.
Der junge Reiter will seinen Freunden da unten ja helfen, aber er muss die Flanke seines Drachen schützen. Sie wäre sonst gänzlich schutzlos und so weit lässt er es ganz bestimmt nicht kommen. So hält er Iduna verbissen den Rücken frei, während die Sturmbrecherdame versucht, dass Gitter anzuheben. Ein Unterfangen, was sich als sehr schwierig herausstellt. Seine Drachin gibt ihr bestes, doch das Beste scheint nicht gut genug. Egal wie stark sie an dem Gitter zerrt, es löst sich kaum vom Boden, damit die Anderen dadurch können. Doch ein Zurück gibt es nicht mehr und so kämpft die Drachendame verbissen, um seine Freunde zu retten.



In der heiklen Situation, in der sie sich befinden, ist es ein Wohlklang als das Brüllen eines Drachen ertönt und Lyren Wolkenklang entdecken kann. Der Drache schwingt sich über das Gitter und feuert auch in die Arena. Es ist nett gemeint, doch viel bringt es ihnen nicht. Denn Sturmbrecher haben eine geringere Schusszahl als Trampler und daher kann Wolkenklang nicht endlos feuern. Auch Schuppenglanz müsste langsam das Feuer ausgehen und dann hätten sie wirklich ein Problem. Dann hätte Iduna noch weniger Deckung und Schuppenglanz wäre nicht stark genug, um das Gitter anzuheben. Und da er nicht in die Arena kommt, könnte er dann nicht mehr wirklich helfen. So muss sich Lyren darauf verlassen, dass der Drache seine Schüsse weise einsetzt. Zwar hasst er es sich auf sowas Unsicheres zu verlassen, doch was soll er sonst tun? Ihre Situation lässt keinen Spielraum und den hätte er gerne. Die Götter scheinen aber anderer Meinung zu sein, denn er bekommt nicht mehr Spielraum. So muss er irgendwie mit dem klarkommen, den er hat. Und sie wollen ihn anscheinend wirklich fordern, denn sein Auge erblickt die Verstärkung der Jäger.
,, Okay, dass könnte kompliziert werden!“, sagt Lyren mehr zu sich selbst, als zu irgendwem sonst.
Doch er wäre nicht Lyren Schneefalke, wenn er nicht eine Lösung finden würde.



,, Angar! Kämpf' dich zu River durch! Eint euch!“, ruft er seinem Freund zu, welcher einen Hieb pariert und ihm zu nickt. Dann macht er sich auf um Lyrens Befehl umzusetzen. Er vertraut ihm und dann will er ihn nicht enttäuschen. Immerhin würde eine Enttäuschung auch seine Niederlage bedeuten und das gilt es zu verhindern. So, schützt er die Flanke seiner Freundin und beobachtet wie Angar sich versucht zu River durchzuschlagen, was mehr schlecht als recht funktioniert. Die Jäger wollen dies verhindern und es gelingt ihnen auch. Angar bemüht sich, aber es sind zu viele und Lyren wird klar, dass das keine gutes Ende nehmen kann. Doch er gibt nicht auf!
,, Wolkenklang deck Angar, damit er zu River kann!“, schreit er Wolkenklang zu, welcher brummt und sich nun auf Angar konzentriert. Das muss klappen!
,, Und du meine Liebe, musst langsam dieses Gitter hochziehen!“, meint er etwas fordernd zu Iduna, welche beruhigend grollt und weiter an dem Gitter zieht.
Das sie es alleine nicht schaffen wird, versucht er einfach auszublenden und blickt stattdessen zu Askajia, um zu sehen ob sie Hilfe braucht. Doch Schneefunke scheint die Lage im Griff zu haben. Der Tagschatten wehrt die Jäger ab und hält sie von ihrer Reiterin fern, welche sich geradeso auf den Beinen halten kann. Okay Lyren, lass dir was einfallen. Und das am besten schnell.



Während er sich ein Plan überlegt, hört Schuppenglanz auf zu feuern und weicht den Pfeilen aus. Anscheinend versucht er sich dennoch, vor sie zu bringen, da er auf sie zu kommt und einige Pfeile auf sich zieht. Doch Lyren erkennt den Fehler des Drachen und will ihn wieder zurückrufen. Leider schafft er es nicht mehr.
,, Da! Ein Trampler! Die haben uns zum Narren gehalten! Schießt ihn ab!“, brüllt einer der Jäger über den Lärm des Kampfes hinweg und Lyren muss tief einatmen. Das ist nicht gut, gar nicht gut!
,, Okay, Planänderung!“, ruft Lyren seinen Freunden zu und blickt zu Wolkenklang, welcher nun auch versucht das Gitter anzuheben und von Schuppenglanz gedeckt wird.
Dabei muss er aber das Gitter immer wieder loslassen, weil er sonst von den Männern erschlagenm werden würde. Er will ihm helfen, doch es bringt nichts. Sie sind fast schutzlos. Ohne Deckung wird das sehr schnell schiefgehen. Schneller als mir lieb ist, aber wer fragt schon nach meiner Meinung? So, muss er erneut umplanen. Was leichter gesagt, als getan ist.



Erneut presst er sich an seinen Drachen um einem Pfeil auszuweichen, doch es gelingt nicht ganz und er wird am Bein gestreift.
,, Verdammt!“, zischt er und verflucht erneut, dass er sich darauf eingelassen hat.
Das musste ja schiefgehen! Doch er zügelt sich, denn jetzt ist keine Zeit um sich auf seinen Gemütszustand zu konzentrieren. Er muss sie alle erst mal hier raus holen. So wendet er sich etwas um und sieht zu seinen Kameraden. Angar hat es fast zu River geschafft, doch Askajia geht in die Knie und Schneefunke muss ihre Stellung aufgeben um sie zu schützen. Es wird immer besser.
,, Also, ich bin für alle Ideen offen!“, lässt sie Angar gestresst wissen und Lyren nickt ihm.
,, Bin dabei! Schwitzt noch ein bisschen!“, erwidert er seinem Freund und lässt sein Blick schweifen. Irgendeinen Weg muss es hier raus geben. Es gibt immer einen Weg.
,, Was denkst du, mache ich hier? Tee trinken?“, ruft ihm Angar noch zu, aber er hört schon gar nicht mehr zu. Er muss sich jetzt konzentrieren, um einen Weg hier raus zu finden. Denk nach. Das wäre doch gelacht, wenn ich hier nicht einen Weg finden würde. Gedankenverloren streicht er über den Hals seines Drachen, welche besorgt brummt. In seinen Gedanken versunken bekommt er das nicht mit und murmelt verschiedenes vor sich hin. Doch ihm will nichts einfallen. Einfach nichts! Egal wie er es dreht und wendet, der Ausgang ist immer der Selbe: Sie verlieren. Es sei denn ein Wunder geschieht, doch an sowas glaubt der junge Reiter nicht.
Die Götter scheinen ihnen nicht gewogen.



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Möge die Macht mit euch sein.

So, meine lieben. Ich weiß, dass Kapitel ist „etwas“ länger geworden, aber hey! Ist doch schön. Das entschuldigt doch die Wartezeit, oder? Ja? Dann bin ich ja froh.

Außerdem will ich euch verkünden, dass ich nun eine Beta-Leserin habe. Die gute E-Angel schlägt sich nun mit meinen Kapiteln rum, damit sie ansehnlich werden.
Nochmal vielen Dank, dass du dir das antust!
Das hilft mir wirklich sehr!
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