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Die Wächter des Schattens

von Seyphir
Kurzbeschreibung
MitmachgeschichteAbenteuer, Freundschaft / P16 / Mix
OC (Own Character)
30.07.2020
04.07.2023
20
67.246
12
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Dieses Kapitel
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21.11.2021 2.927
 
Das Vorurteil ist die hochnäsige Empfangsdame im Vorzimmer der Vernunft.

~Karl Heinrich Waggerl




13.Rettung – Aber diesmal ernsthaft!








Im ersten Moment ist River zu nichts anderem fähig, als in die schreckgeweiteten Augen ihres Kameraden zu blicken. Dieser sieht sie mit einem Blick an, von dem sie sicher ist, dass sie ihn genauso erwidert. Dabei versucht ihr Verstand die neue Situation zu erfassen, welche sie nun umgibt. Doch ihr Gegenüber begreift schneller und versucht sie hochzuziehen, auch wenn das mit seinen Verletzungen nicht sonderlich ratsam ist.
„Jetzt mach schon! Kletter hoch!“, reißt der Weißhaarige sie bestimmt aus ihrer Starre und sie folgt seinem Wort zu gleich.
Mit flinken Griffen hievt sie sich auf den Rücken des Drachen und versucht dabei Lyren so wenig wie möglich zu berühren. Trotz ihrer Bemühungen verzieht der Ältere das Gesicht und bemüht sich ein Stöhnen zu unterdrücken. River wirft ihm einen entschuldigenden Blick zu, auch wenn sie sich nicht sicher ist, ob er ihn wahrnimmt. Danach wendet sie sich von ihm ab und erblickt die zu Boden gegangenen Jäger. Als sie ihren Blick nach links schwenkt, kann sie erkennen, wie Schneefunke Askajia am Kragen gepackt hat, um sie so vom Boden zu heben.



Nicht nur sie scheint, das Geschehene erst mal begreifen zu müssen, denn die verbliebenen Jäger sehen sich verwundert um und scheinen genauso ratlos aus, wie sie. River ist sich sicher, dass sie in der Hektik irgendwas nicht mitbekommen hat. Erst der Blick auf Lyren sollte sie auf den Auslöser dieser Sachlage aufmerksam machen. Verwirrt folgt sie dessen Blick und kann nicht glauben, wen sie dort findet.
Die junge Frau sollte etwas wie Freude oder Erleichterung empfinden. Sollte wohl mehr als dankbar sein für sein Auftreten, doch nichts der gleichen will sich ihrer Gefühlswelt bemächtigen. In der Tat ist ihre Gefühlswelt eher geneigt in die andere Richtung zu tendieren. Natürlich freute sie sich für die Unterstützung, aber dass es unbedingt er sein muss, der jetzt auftaucht, lässt unschöne Gefühle in ihr hochkommen.
„Was macht de-“, will sie sich an ihren Vordermann wenden, als Lyren Iduna scharf ausweichen lässt.
Da sie damit nicht gerechnet hat, greift sie reflexartig nach vorne, um sich an dem Körper ihres Kameraden zu stabilisieren. Dabei muss sie natürlich den Pfeil streifen, welcher den Weißhaarigen immer noch schmückt.



„Verzeih!“, bittet sie um Entschuldigung, als sie ihren Griff verbessert.
Lyren setzt gar nicht erst zur Antwort, ob aus Zorn oder aus Schmerz kann River nicht sagen. Stattdessen wendet sie ihrem unerwarteten Verbündeten wieder ihren Blick zu, es immer noch nicht ganz fassen könnend. Zeal...
Der Schwarzhaarige steht mit einem Bein fest auf dem Kopf seines Drachen und hat einen seiner Arme in die Hüfte gestemmt. Mit der anderen hält er seine eingeklappte Axt über der Schulter. Seine ganze Körperhaltung zeigt deutlich, wie überlegen er sich fühlt. Sein Blick richtet sich kurz desinteressiert auf die zwei, ehe er auf den Boden blickt und River sich dem nun ebenfalls zuwendet.
Die bis eben noch verunsicherten Jäger scheinen neuen Mut zu fassen und eilen wieder zu ihrer Ergreifung. Bauen ihre Verteidigungsstellungen wieder auf und machen sich kampfbereit. Automatisch spannt sich die junge Reiterin an und richtet ihre Augen auf Zeal, welcher dies nur mit einem gelangweilten Blick quittiert. Ohne wirkliche Motivation legt er den Kopf etwas schräg und sagt seufzend:
„Ihr lernt aber auch nie dazu, was?“



Selbstredend dass die Jäger ihn nicht hören können, umso mehr aber River welche sofort weiß, was das zu bedeuten hat.
„Lyren, ich den-“, macht sie sich bemerkbar, doch der Ältere setzte seine Drachendame schon in Bewegung und nickt ihr geistesgegenwärtig zu.
Noch ehe sie sich wirklich vom Fleck bewegt haben, zieht sich der Himmel zusammen. Zeal stößt sich mit einem Mal von dem Kopf seines Drachen ab und lässt seine Axt hervorschnellen. Diese streckt er in die Höhe, während erneut ein roter Blitz durch die Luft zischt. River zuckt zusammen, als der Blitz auf die Axt ihres Kameraden trifft und diese elektrisch auflädt. Dann, als wäre nichts gewesen, fällt Zeal auf den Boden zu und es kommt ihr so vor, als wäre der Donner noch nicht gänzlich verklungen, als die Axt den Boden berührt und sich die Elektrizität schlagartig in den Boden verbreitet. Was an sich nicht schlimm ist, wäre nicht die Tatsache, dass der gesamte Boden nass ist, voll gesogen mit Wasser und bedeckt mit Pfützen. Die Jäger können gar nicht so schnell reagieren, da ist es schon geschehen und erneut gehen sie zuckend zu Boden. River ist sich im Klaren, dass das sie nicht ewig aufhalten wird, aber es erkauft ihnen Zeit.



Ohne zu zögern, setzt Lyren zur Landung an, während auch Silver und Schneefunke sich dem Boden nähern. Silver legt behutsam das Netz mit Angar und seinem Drachen ab, ehe er selbst aufsetzt. Dabei wirft er einen Blick ins Netz, ehe er zu Wolkensturz sieht und einen ungeduldigen Laut von sich gibt. Die Schwarzhaarige hat keine Zeit sich zu wundern, denn sie steigt von Iduna ab und hilft Lyren es ihr nach zu tun. Sie sind sich einig, dass sie dieser eine kurze Pause gönnen sollten. Als sie also gerade Lyren beim Absteigen hilft, sieht sie, wie Wolkensturz nun ebenfalls aufsetzt und sofort ein Schatten von ihr runterspringt.
Ihr erster Impuls ist, nach ihrer Waffe zu greifen, doch als sie ihren Kopf in die Richtung dreht, erkennt sie, wer da auf das Netz zu läuft. Erneut kann sie nicht fassen, wen sie da sieht. Sie erstarrt und vergisst kurz Lyren, welcher dadurch wesentlich ungeschickter aufkommt und einen erstickten Laut von sich gibt. River jedoch lässt Lyren links liegen und tritt langsam hinter Iduna hervor. Fassungslos beobachtet sie, wie die Braunhaarige an ihr vorbei läuft.



Sie kann es nicht glauben und so geht sie schnellen Schrittes hinter der Älteren her. Nach wenigen Schritten hat sie diese eingeholt und packt ihren linken Arm. Ihr Gegenüber zuckt daraufhin zusammen und dreht sich zu ihr um.
Dunkelgrüne Augen blicken sie verschüchtert an und ein entschuldigendes Lächeln breitet sich auf dem Gesicht der Älteren aus. Die Schwarzhaarige weiß nicht, wie es möglich ist, dass sie nun doch hier vor ihr steht. Sie hatte sie in dem Nebel verloren... Sie war plötzlich weg gewesen. River hatte gedacht ... Sie hätte sie nie zurückgelassen, aber.. sie hatte nicht reagiert.
River kann es immer noch nicht ganz fassen. Bei den Göttern, ich dachte, ich hätte sie verloren.
„Elsslin...“, spricht sie die Andere an, da sie keine Ahnung hat, was sie sonst sagen soll.
Nachdem sie gestolpert war, war die Ältere wie vom Winde verweht gewesen und River hatte das Schlimmste vermutet. Sie traut diesen Monstern alles zu, vor allem, nachdem sie gesehen hat, was sie ihrer Anführerin angetan haben. Es erleichtert ihr mächtig das Herz ihre Kameradin gesund zu wissen.



Ihr Gegenüber hat immer noch diesen unsicheren Blick und scheint sich unwohl zu fühlen. Erst da realisiert die junge Reiterin, dass sie immer noch ihren Arm ergriffen hat. Sofort lässt sie diesen los und umarmt Elsslin stattdessen fest. Diese Mission ist definitiv zu aufwühlend, befindet River im Stillen.
„Wie, nein, ich habe dich gerufen. Wieso hast du nicht... Was ist passiert?“, versucht River ihre Gedanken zu ordnen.
Normalerweise würde sie nie so emotional sein, bei den Göttern, nie. Aber das Gefühl diese chaotische Truppe nach einander zu verlieren, geht ihr näher als sie zugeben will. Vor allem Elsslin. Dieser wunderbare Mensch, welcher von so einem Mistkerl von Ehemann kleingemacht wird.
Rivers Einstellung zu Männer ist generell nicht die Beste und das ist eine Bestätigung für die Schwarzhaarige. Elsslin ist so ein guter Mensch und so ein Monster wie ihr Mann, redet ihr ein, dass sie ohne ihn nichts wäre. Zwar erzählt Elsslin wenig von ihrem Eheleben, aber River sieht das Ergebnis und das reicht für Rückschlüsse.



„Es... es tut mir leid! Ich wollte, aber,“ holt Elsslin hastig zur Erklärung aus, wird aber von einer genervten Stimme übertönt, welche zu ihnen herüberschallt.
„Können wir dann endlich verschwinden?“
River verkrampft am ganzen Körper und mit einem Mal wandelt sich ihre Freude in pure Wut um. Sie klopft Elsslin nochmal kurz auf den Rücken und löst dann die Umarmung verhaltener, als sie sie begonnen hat. Elsslin sieht sie nervös an, aber River wendet sich schon von ihr ab. Zeitgleich ballen sich ihre Hände zu Fäusten und ihr Gesicht nimmt deutlich zornige Züge an. Mit langsamen Schritten dreht sie sich zu dem Quell der Stimme um und schließt die Augen kurz. Sie versucht ihre Wut zu zügeln, doch wenn sie darüber nachdenkt, befindet sie, dass ihre Wut völlig angebracht ist. So lässt sie alle falsche Zurückhaltung fallen.
„Was machst du Arschloch eigentlich hier!?“, schreit sie Zeal förmlich an und eilt auf den Gleichaltrigen zu.
Ihre Intention ist klar. Bei Odin, sie würde dem Kerl eine verpassen! Wie kann er es wagen, jetzt noch aufzutauchen und den Helden zu spielen? Er hat kein Recht hier zu sein! Dieser...
Sie ist nur noch wenige Meter von ihm entfernt und hat schon die Faust erhoben, als ihr Unternehmen ein jähes Ende findet.
„Du bist .. spät. Ihr .. hattet euch .. wohl viel .. zu erzählen“



River hält in ihrer Bewegung inne und erneut wandelt sich ihr Gefühlsleben. Ihre Wut wird zu Verständnislosigkeit. Sie glaubt sich verhört zu haben, aber natürlich hat sie es nicht. Zeal reagiert nämlich auf das Gesagte, indem er hinter sie blickt und sich dann einfach abwendet und zu Wolkensturz geht. Ohne noch weiter ihre Zeit mit diesem Arschloch zu vergeuden, dreht sie sich um und sieht verständnislos zu ihrer Anführerin. Diese stützt sich mühselig auf Schneefunke ab, welche wiederum nur genervt grummelt. Dafür hat sie aber, beim besten Willen, kein Gehör.
„Du wusstest das er kommt?!“, fragt sie aufgebracht ihre Anführerin, welche wiederum auch nicht wirklich auf sie reagiert.
Nicht mal ihr Blick gilt ihr und River muss erkennen, dass ihrer Anführerin und Freundin sie wahrscheinlich nicht mal wahrgenommen hat. Ein beklemmendes Gefühl macht sich in ihr breit und sie schallt sich innerlich, dass sie die Weißblonde so angefahren hat. In ihrer Verfassung sollte River sich besser zügeln, vor allem da ihr Zorn nicht Askajia gilt. Das plötzliche Donnern von geschleuderten Steinen lässt sie aufschrecken und sie schalt sich eine Närrin, dass sie vergessen hatte, dass es weitaus wichtigere Sachen im Moment gibt.
„Können wir dann endlich verschwinden!“, wiederholt sich Zeal nun lautstark, wobei im dieses Mal Jemand unerwartetes bei pflichtet.



***



„Ich gebe ihm ja nur ungern recht, aber Zärtlichkeiten sollten wir wirklich woanders austauschen“, kann Askajia dumpf Lyrens Stimme hören.
Es fällt ihr schwer sicher einen Schritt vor den Anderen zu machen. Ihr Körper verlangt nach einer Pause, doch sie kann das nicht zulassen. Sie kann die Anderen nicht im Stich lassen, nicht erneut. Sie hievt sich jeden Schritt vorwärts und erkennt, dass sich die Gruppe endlich in Bewegung setzt. Zwar zu Fuß, da Fliegen gefährlich wäre, aber stetig vorwärts. Mit Mühen versucht sie nicht zurückzufallen, doch bei all ihrem Willen, das Einzige was sie davon abhält zusammenzubrechen, ist Schneefunke. Diese scheint wenig begeistert davon zu sein, ihr als Stütze aushelfen zu müssen und Askajia hätte auch darauf verzichtet, wenn sie nur gekonnt hätte. Es ist nicht so, dass sie eine Wahl hat. Die Weißblonde weiß, dass Sie sie jetzt nicht sterben lassen würde. Bei dem Gedanken zieht es sich mächtig in ihr zusammen und raubt ihr fast den Atem.



Mühsam hebt sie ihren Blick und erkennt, dass sie, trotz ihrer Bemühungen, deutlich zurückgefallen ist. Erneut versucht sie ein schnelleres Tempo anzuschlagen, doch ihre Beine können sie kaum noch halten. Immer wieder geben sie unter ihr nach und sie fällt beinahe vorne über. Jedes Mal grummelt Schneefunke genervt und verstimmt auf, da sie die junge Frau auffangen muss. Ich muss.. nur ich darf nicht
Völlig in ihrer Bemühungen vertieft, nimmt sie den Schatten vor ihr nicht wahr, welcher ihr sich mit schnellen Schritten nähert. Erst als er direkt vor ihr ist, sieht sie ihn und hat dennoch nicht die Kraft irgendwie darauf zu reagieren. Scheinbar muss sie das auch nicht, denn mit einem Mal wird sie gepackt und ihre angeschlagenen Sinne sind mehr als überfordert mit den hastigen Bewegungen, die folgen.
Während all dem ist sich Askajia zumindest sicher, dass es sich nicht um einen Angreifer handeln kann. Schneefunke würde es nicht einfach so geschehen lassen und zumindest ihr aus dieser Situation helfen. Dennoch ist ihr unwohl dabei, dass sie nun einer ihrer Kameraden tragen muss. Von ihrem Schwindel mal ganz zu schweigen.



Es dauert einige Sekunden bis sich ihr Blick wieder klärt und sie einen schwarzen Haarschopf vor sich entdeckt. Weitere Sekunden verstreichen, bis sie bemerkt, dass sie sich schon wieder in Bewegung befinden und da ihre Sicht nicht weit genug reicht, um zu erkennen, wer sich vor ihr befindet, versucht sie ihren Träger zu identifizieren.
Dies stellt sich als eine weitere Herausforderung heraus, da sie kaum einen klaren Gedanken fassen kann und ihre Sicht immer wieder verschwimmt. Also dauert es für, ihr empfinden, ewig bis sie darauf kommt, dass nur Zeal stark genug ist, um sie nach dem Gefecht noch so zu tragen. Ein trauriges Lächeln schleicht sich auf ihre Lippen.
„Tut mir leid ich“, murmelt sie angestrengt vor sich, wobei jede Silbe verwaschen klingt.
Erst, als Zeal ruckartig zum stehen kommt und das stetige Wackeln aufhört, haben ihre Sinne Zeit sich kurz zu erholen und die Situation zu erfassen.



Zeal ist scheinbar ohne Grund stehen geblieben, während alle anderen weiter rennen. Askajia blickt zu Zeals Kopf, welcher auf den Boden gerichtet ist. Immer noch etwas benebelt, folgt sie seinem Blick und erfasst das Etwas, was Zeal so abrupt innehalten hat lassen. Die Weißblonde hätte den Kopf geschüttelt, wenn sie gekonnt hätte, doch allein das Blicken auf dem Boden lässt sich wieder alles drehen. Stattdessen hebt sie mit letzter Kraft ihren rechten Arm und tippt dem Schwarzhaarigen schwach gegen die Schulter. Sie bekommt noch mit wie er verwundert mit dem Kopf hochschreckt und dann sofort weitereilt. Die Kraft verlässt nun endgültig ihren Körper und sie sackt in sich zusammen.
Da ihre Wahrnehmung sie im Stich lässt, hat sie kein wirkliches Zeitgefühl und es kommt ihr sehr plötzlich vor, als sie anhalten. Zwar konzentriert sie sich darauf, wieder wirklich Aufnahmefähig zu werden, doch natürlich gewährt ihr Körper dies nicht. Sie spürt, wie sie den warmen Rücken von Zeal verlässt und stattdessen auf etwas kälteres aufkommt. Es gelingt ihr nicht dieses Etwas zu identifizieren, doch es fühlt sich vertraut an. Instinktiv sucht ihr Körper jedoch nach der verlassenen Wärmequelle und ungewollt entspannt ihr Körper sich, als sich die Wärmequelle hinter ihr wiederfindet.


Nachdem es einen starken Ruck gibt, hält des Etwas unter ihr kurz inne und gibt der 20-Jährigen die Möglichkeit sich ein wenig zu sammeln. Viel bringt es ihr nicht. Zwar kann sie die definitiv schuppige Haut unter ihr wahrnehmen, sowie das diese Schuppen eindeutig Schwarz sind. Doch viel mehr kann sie nicht entziffern, ehe eine, für sie eindeutig zu laute Stimme etwas ruft und wenig später einer andere Stimme antwortet. Der Inhalt bleibt ihr zwar vorenthalten, doch das ist auch nicht wichtig, denn mit einem Mal gibt es noch einen Ruck und Askajia verliert endgültig die Orientierung, da sich nun selbst der Boden zu bewegen scheint. Um dem entgegen zu wirken, öffnet Askajia nun doch die Augen, welche sie reflexartig geschlossen hatte, als der erste Ruck gekommen war. Zuerst wird dadurch alles nur noch schlimmer, weshalb sie sie wieder schließen will, was sich jedoch als noch schlechtere Idee herausstellt und sie so gezwungener Maßen die Augen aufhält. Mit der Zeit schärft sich ihr Blick auch und sie kann erkennen, dass sie sich in der Luft befinden. Die junge Reiterin stellt fest, dass sie sich auf Wolkensturz befindet. Ihren Kopf zu wenden kostet ihr eine Menge Kraft und Askajia. Zu ihrer Beruhigung kann sie schemenhaft Iduna, Silver und Wolkenklang entdecken, wobei auf Silver eine Gestalt sitzt und auf Iduna zwei. Doch sie überkommt das Gefühl dass irgendwas fehlt, dass etwas nicht stimmt. Noch ehe sie einen weiteren Gedanken fassen kann geht erneut ein Ruck durch Wolkensturz, welcher ihr nun endgültig das Bewusstsein raubt.



**



Ein lauter Knall lässt sie schlagartig wach werden. Automatisch verspannt ihr Körper sich, was der Weißblonde gleichzeitig eine Schmerzenswelle durch den Körper jagt. Ihre Augen hat sie weit aufgeschlagen, doch grelle Helligkeit empfängt sie, worauf sie die Augen sofort zusammenkneifen will. Augenblicklich gibt es einen Aufprall und sie wird nach vorne geschleudert. Askajia hat keine Kraft um sich irgendwie auf ihren eigenen Aufprall vorzubereiten, welche sie in der nächsten Sekunde empfängt. Wahrscheinlich hätte dieser ihr erneut das Bewusstsein geraubt, wenn er nicht eine Welle höllischen Schmerzes durch ihren Körper gejagt hätte. Dieser macht sie sekündlich hellwach und ein gequältes Stöhnen verlässt ihre Lippen. Für mehr hat sie schlichtweg keine Kraft. Eine gefüllte Ewigkeit rast der Schmerz durch jede Zelle ihres Körpers, ehe er verklingt und Askajia völlig bewegungsunfähig zurücklässt. Wenig beruhigt die junge Frau, dass sie aus ihren Augenwinkeln sieht, wie beinahe alle Anderen ebenfalls zu Boden gegangen sind. Die Drachen geben erschöpfte Laute von sich und die Weißblonde versucht die Situation zu erfassen, in sie sich nun wiederfindet. Ihr Verstand will ihr nicht gehorchen und Askajia spürt, wie sie langsam das Gefühl in ihren Gliedmaßen verliert und sich eine Kälte in ihr ausbreitet. Immer schwerer werden ihre Lieder und sie erkennt als letztes einen Schemen,welcher irgendwo vor ihr stehen muss. Das erkennt sie daran, dass er einen Schatten auf sie wirft, doch viel bringt ihr diese Erkenntnis nicht. Ihr entwicht endgültig jegliches Gefühl in ihrem Körper und ihr wird schwarz vor Augen, ehe sie die Stimme hören kann, welche sich über all dem Gestöhne erhebt.

„Ihr seid echt erbärmlich, Leute...“

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Möge die Macht mit euch sein.
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