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Die Wächter des Schattens

von Seyphir
Kurzbeschreibung
MitmachgeschichteAbenteuer, Freundschaft / P16 / Mix
OC (Own Character)
30.07.2020
23.02.2023
18
61.210
11
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Dieses Kapitel
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20.05.2021 3.319
 
Entschlossenheit im Unglück ist immer der halbe Weg zur Rettung.

~Johann Heinrich Pestalozzi




10.Wachsende Verzweiflung





Der Kampf würde bald enden und das gewiss nicht zu ihren Gunsten, was der Weißblonden schon zu beginn bewusst war. Wie sollte es auch gut enden? Die Basis ist darauf ausgelegt niemanden hinauszulassen, der nicht raus soll. Eine Flucht scheint so gut wie unmöglich. Und dennoch haben die Anderen  es versucht und scheinen sich dieser Tatsache erst jetzt gewahr zu werden. Der Tatsache, dass ihre Rettungsmission gescheitert ist. Dass sie gescheitert sind und dass es nun ihr Ende bedeuten könnte. Askajia würde ihnen das gerne ersparen, gerade weil sie der Grund ist. Doch sie kann es nicht. Sie kann ihre Kameraden nicht aus dieser Situation befreien. Sie kann nichts tun und das nagt sehr an ihr.
Sie hatte zwar geahnt, dass sie kommen würden und für ihre Drachendame gehofft. Doch sie jetzt so zu sehen … sie hat das nicht gewollt. Sie hätte River wegschicken sollen, als sie in ihre Zelle getreten war. Sie hätte nie zulassen dürfen, dass irgendeiner von ihnen diese Insel betritt. Es verhindern müssen, dass es so weit kommt.Doch nun ist es zu spät. Sie kann so viele Jäger niedermetzeln wie sie will – es wird nicht reichen.



Sie sitzen in der Falle, aus welcher es nun kein Entkommen mehr gibt. Es ist unmöglich, denn eine enorme Menge an Jäger bedrängen sie. Es sind zu viele und noch mehr werden kommen. Ihre Wärter werden nicht zulassen, dass sie flieht oder den Andren zur Flucht verhilft, doch sie muss es wenigstens versuchen. Dass diese nun hier sind, ist ihre Schuld. Hätte sie besser aufgepasst, dann wären sie nun nicht in dieser Lage. Es ist ein Fehler ihrerseits, dass sie wirklich angenommen hat, die Anderen würden nicht so schnell zu ihrer Rettung eilen. Natürlich ist sie sich bewusst, dass sie ihnen wichtig ist, doch hat sie nicht so schnell mit ihnen gerechnet. Sie ist davon ausgegangen, dass ihre Kameraden abwarten würden. Abwarten und auf eine gute Gelegenheit reagieren. Das Chaos vor ihr will sie nun eines besseren belehren. Die Anderen haben nicht gewartet oder eher nicht so lange wie sie gedacht hatte. Und nun soll dies ihr Fehler sein, der sie scheitern lässt.



Es ist vorschnell gewesen, die Jäger jetzt anzugreifen. Gerade unter diesen Umständen sollte das klar sein. Askajia kann sich nicht vorstellen, dass den Anderen das entgangen sein kann. Es ist eine offensichtliche Tatsache und ihnen allen bewusst. Wie kann es dann sein, dass sie sich zu so einem vorschnellen Handeln bewegt haben? Lyren hätte doch bestimmt nicht zugelassen, etwas so waghalsiges zu tun. Gerade Lyren müsste es besser wissen. Er hätte einen Weg...
Die junge Frau schüttelt den Kopf. Sie kann nicht erwarten, dass Lyren ihre Aufgabe macht. Sie ist die Anführerin! Sie muss die Anderen beschützen. Sie muss sie hier raus bringen! Sie haben es nicht verdient. Ihre Kameraden gehören nicht an einen solchen Ort. Es ist ihre Pflicht, sie hier raus zu bringen, doch, wie soll sie das schaffen? Wenn sie ihren Blick über die Arena schweifen lässt, dann kann sie nur Ungutes entdecken. River kämpft in ihrer Nähe und versucht sich gegen mehrere Gegner zu behaupten, dabei entgeht ihr nicht, dass die Arme der Gleichaltrigen etwas zittern und ihr Brustkorb sich ungesund schnell hebt und senkt. Sie steckt in Schwierigkeiten.



Etwas vor ihr liefert Angar sich einen Kampf mit zwei Jägern, welche er mit Mühen von sich halten kann. Auch seine Verfassung lässt böses ahnen. Seine Beine erzittern unter jeden Schlag und er muss immer weiter  zurückweichen. Zwar kann die Weißblonde sein Gesicht nicht wirklich erkennen, doch der Schweiß und Dreck sind unübersehbar. Wie lange er noch durchhalten wird, kann sie nicht sagen. Dafür ist sie zu weit weg, aber sie geht vom Schlimmsten aus. So kann sie nur positiv überrascht werden. Also gibt sie ihm nicht mehr als fünf Minuten. Das ist zwar auch schon sehr positiv eingeschätzt, aber Angar ist ein Kämpfer. Sie will ihn nicht unter seinen Wert verkaufen. So, wendet sie ihren Blick zu ihrem letzten Kameraden zu.
Dort sieht es nur nicht besser aus, denn auch Lyren steckt in Schwierigkeiten und braucht bald Unterstützung. Zwar kann die junge Frau ihn nicht genau erkennen, da er auf den Rücken von Iduna ist, doch sie muss ihn nicht sehen. Der Ältere ist kein Kämpfer, er ist ein Wissenssuchender. Er weiß sich zu verteidigen, aber ist nicht für solch einen Kampf ausgebildet. Das sind sie alle nicht...



Die Weißblonde kann sehen, wie Lyren die Pfeile versucht abzufangen, die seine Drachendame treffen sollen. Es ist ein, auf langer Sicht, aussichtsloses Unterfangen, denn egal wie sehr er sich anstrengt, irgendwann wird einer der Pfeile treffen. Und das weiß Lyren, dessen ist sie sich sicher. Lyren ist kein Narr. Vielleicht manchmal etwas übermütig, aber gewiss kein Narr.
Er weiß, dass der Kampf von kurzer Dauer sein wird. Es ist zwar wahrlich leichtsinnig die Pfeile mit seinem bloßen Stab abzuwehren, aber er hat keine andere Wahl. Askajia weiß, dass er alles tun wird, um seinen Drachen zu beschützen., sowie sie es tun würde. Das Risiko verletzt zu werden, wäre ihr egal. Vielleicht wäre es auch ein schöner Gedanke, aber sie kann es nicht zulassen. Sie kann nicht zulassen, dass Lyren sich solch einem Risiko aussetzt, nur um seine Drachendame zu retten. Nur weil ihre Kameraden sie retten wollen. Sie muss etwas unternehmen!



Während sie zwei weiteren Jägern von ihrem Leben erleichtert, wendet sie sich wieder ihren Gefährten in der Arena zu. Vielleicht kann ich sie dazu bewegen hier raus zu klettern. Wenn Schneefunke und ich die Jäger lange genug ablenken, dann könnten sie verschwinden.
Die junge Frau sucht in dem Getümmel nach den anderen Beiden und entdeckt sie etwa zwölf Meter von ihr entfernt.
Angar hat es geschafft, sich in die Nähe von River zu kämpfen. Zwar ist er noch nicht bei ihr, aber es genügt. Beide atmen schwer und ihre Kleidung hat einiges abbekommen, aber sie stehen noch. Das ist es was zählt. Dass dem nicht mehr lange der Fall sein kann, wird ihr klar, als Angar die Augen aufreißt.
,, Lyren! Achtung!“, schreit der junge Drachenzähmer und Askajia wendet alarmiert den Kopf herum zu dem Weißhaarigen.
Was sie erblickt, ist alles andere als gut, denn anscheinend hätte es ein Pfeil der Bogenschützen geschafft, die Abwehr des jungen Mannes zu durchbrechen und seine Drachendame zu treffen. Jedoch hat der Pfeil Lyrens Hüfte erwischt und dieser verzieht das Gesicht schmerzhaft.



Sie hat keine Zeit sich dem weiter zu zuwenden, da sie erneut attackiert wird. Ihr Gegner will sie mit roher Kraft zu Fall bringen, hat aber vergessen, dass sie nicht allein ist. So wird der Jäger von ihr gerissen, als er seine Klinge gegen ihre Dolche drückte. Er landet an einer Wand und scheint sich nicht mehr zu regen. Ob Tod oder Bewusstlos kann sie nicht sagen. Wäre nicht das erste Mal, dass einer durch die Wucht von Schneefunkes Schlag stirbt. Der Drache eben zeigt kein Erbarmen.
,, Wir sollten hier langsam verschwinden!“, ruft Angar angespannt, während er einem Jäger ins Herz sticht und dieser zu Boden geht.
River wirft ihm einen vielsagenden Blick zu und drängt zwei Jäger ein wenig zurück, um sich etwas Freiraum zu verschaffen. Dies wärt nicht lange, denn es stürmen schon weitere auf die zwei zu. Askajia weiß, dass sie nicht mehr lange durchhalten können. Sie sind weit in der Unterzahl und Kräftemäßig unterlegen. Die Chance, dass sie alle hier raus kommen, ist verschwindend gering. So gering, dass sie nicht darauf hofft.
Noch einmal sieht sich um und erblickt das Chaos. Unmöglich, dass wir es alle schaffen. Ich muss die anderen hier raus bringen. Ich bin es ihnen schuldig. Sie sind nur wegen mir hier.



,, Ihr solltet verschwinden!“, ruft sie laut genug, dass alle ihre Kameraden hören können.
Sie will noch etwas zusetzen, aber River unterbricht sie, ehe sie den Mund aufmachen kann.
,, Vergiss es! Du kommst mit!“, widerspricht sie ihr und hat damit genau ihre Gedanken erraten.
Askajia ist klar, dass die junge Frau sie nicht zurücklassen will. Dass sie es auch nicht von ihr verlangen kann, dass sie ihre Ideale verrät. Aber sie will nicht, dass jemand wegen ihr stirbt oder verletzt wird. Es ist schon genug Leid geschehen.
,, Ohne mich schafft ihr es hier raus!“, will sie die junge Frau überreden und festigt den Griff um ihre Dolche.
,, Wir sind gekommen, um dich hier raus zu holen! Da gehen wir doch nicht ohne dich!“, mischt sich nun auch Angar in das Gespräch ein.
Beide kann sie nicht umstimmen, dafür sind sie zu stur. Sie wollen sie einfach nicht hier lassen. Warum können sie nicht verstehen, dass es zu gefährlich ist? Sie müssen weg. Die Weißblonde blickt zu ihren Freundin, während sie einen Jäger abblockt und diesem mit zwei gezielten Stichen außer Gefecht setzt.
,, Wenn ihr auch gefangen seid, dann ist niemanden geholfen!“, versucht sie es nun mit Vernunft und hofft dass wenigstens Lyren darauf anspringen würde, doch sie täuscht sich.



,, Auch wenn das stimmen mag. So haben wir nicht diese Risiken auf uns genommen, um mit leeren Händen wieder heim zu kehren!“, lässt Lyren angespannt wissen, während er versucht, weiterhin seiner Drachendame Deckung zu geben.
Er verzieht immer wieder das Gesicht und sein Körper steht unter stetiger Spannung. Langsam scheint seine Wunde sich bemerkbar zu machen und den Schneefalken einzuschränken. Dass das nicht gut ist, ist der jungen Drachenzähmerin durchaus bewusst, doch sie sieht sich hilflos im Angesicht einer solchen Übermacht. Es sind einfach zu viele. Dieser Tatsache ist sie sich mehr als bewusst und klammert sich an ihre Dolche. Sie wünscht, es gäbe einen Weg hier raus, doch egal was sie tut, egal welche Idee sich in ihrem Kopf formt: Es schaffen nie alle. Doch ihre Kameraden wollen nicht hören. Sie werden sie nicht allein lassen, weil sie wissen, dass sie sie auch nicht verlassen würde. Auch sie würde ... könnte sie nicht im Stich lassen. Das ihre Ambitionen dabei auf andere Sachen zurückzuführen sind, können sie nicht wissen



***



Dass das eine idiotische Idee gewesen ist, ist Lyren schon vorher bewusst gewesen. Natürlich. Die ganze Sache konnte nur schiefgehen. Dass es nun damit endet, dass ein Pfeil in seiner linken Hüfte steckt, damit hat er dennoch nicht gerechnet. Nicht dass er nicht geahnt hat, dass dies durchaus passieren könnte. Sowas ist sehr wahrscheinlich, wenn man seinen Drachen beschützt. Lyren wusste, es ist nur eine Frage der Zeit gewesen und dennoch … ein bisschen Wohlwollen hätten die Götter schon haben können.
Nicht dass er sich beschweren will, aber der Pfeil hätte ihn gut woanders treffen können. An seinem Bein oder einen Arm. Da hätte er immerhin mehr Bewegungsfreiheit für den Kampf, doch die Götter scheinen gegen sie und so muss er jetzt das Beste aus der Situation machen. Was genau das ist, muss er allerdings auch noch herausfinden, denn er kann schlecht seine Stellung verlassen, um in sicherer Höhe zu kommen. So hätten die Anderen nicht die Möglichkeit zu fliehen. Er würde sie zurücklassen, um sich selbst zu retten. Etwas, was zwar manchmal durchaus in seinen Gedankengängen aufgetaucht ist, nun aber keine Option ist. Nicht, weil er es unbedingt in seiner Pflicht sieht oder sich als Held empfindet, es würde vor allem eine sehr große Gefahr darstellen, wenn die Zähmer alle gefangen sind. Nicht auszudenken, welche Konsequenzen das haben würde.



Denk nach, animiert er sich unnötig selbst, als Iduna besorgt grollt. Der Weißhaarige wehrt mit Mühen den nächsten Pfeil ab und wendet seinen Kopf kurz zu seiner Drachendame. Er versucht sich an einem beruhigenden Lächeln, doch es gelingt ihm nur mäßig. Seine Hüfte pocht und Lyren versucht sich nicht zu ruckartig zu bewegen. Die Gefahr ist zu groß, dass der Pfeil ihn innerlich noch mehr aufreißt. Zu gern würde er ihn rausziehen, dies würde aber zu mehr Problemen führen, als wenn das Teil einfach drinnen bleibt. Leichter gesagt ist, als getan. Bei seiner derzeitigen Beschäftigung ist es wohl von Vorteil, dass der Pfeil einen Widerhaken hat. So fällt er nicht einfach raus und verletzt ihn noch mehr. Später würden sie zwar zum Problem werden, aber im Moment sollte er wohl dankbar sein.
Während er den nächsten Pfeil abblockt, sieht er runter zu seinen Freunden. Doch auch da unten sieht es nicht besser aus. Sie alle haben Probleme und Lyren ist sich mehr als sicher, dass es nur noch eine Frage von Minuten ist, bis einer von ihnen zu Boden geht. Angar und River haben es zueinander geschafft und sind in der Nähe von Askajia, welche jedoch langsam in die Knie geht.



Als er sieht, wie ein Jäger sich an die Beiden anschleichen will, blockt er den nächsten Pfeil so ab, dass er ihn zu fassen kriegt. Sofort wendet er sich, soweit es geht, zu seinen Freunden und visiert den Jäger an.
,, Achtung links!“, ruft er ihnen zu und wirft im selben Moment den Pfeil herab.
Angar und River brauchen einen Moment, bis sie sich dem Angreifer gewahr werden, der nun mit einem Pfeil in der Brust zu Boden sinkt. Seine Freunde blicken kurz verwundert zu dem Jäger, ehe sie zum ihm aufblicken und ihm zunicken. Viel mehr Zeit zum Dank bleibt nicht, denn schon holen die Jäger zum Gegenschlag aus.
Mehrere schwer bewaffnete stürmen auf die Drei zu und kreisen sie ein. Dabei drängen sie Angar und River nun doch zu Askajia, was sowohl gut als auch schlecht ist. Nun, aber er sollte sich nicht beschweren, immerhin ist das ja auch ihre Intention gewesen, oder nicht?
Warum sie plötzlich in ihre Hände spielen, weiß er zwar nicht, aber es gefällt ihm keineswegs. Das kann ja nichts Gutes bedeuten.



,, Ich bin ja nur ungern der Schwarzseher, aber das sieht nicht gerade gut aus!“, ruft Lyren über den Kampfeslärm hinweg und erntet einen genervten Blick seitens River. Angar hingegen bringt sogar eine Erwiderung zustande.
,, Woran siehst du das? An dieser Übermacht? Dass sie uns einkesseln? Oder an dem Pfeil in deiner Hüfte?“, kontert er, während der Gute zurückweichen muss.
,,Ich vermute: Vielleicht, möglicherweise und könnte sein!“, erwidert der Weißhaarige mit einem Zwinkern und wendet sich dann wieder dem Ernst der Lage zu.
Ihre Situation ist mehr als schlecht und wenn kein Wunder geschieht, dann sind sie dran. Allesamt. Er sollte sich also mal schnellstens etwas überlegen.
,, Oh, und wenn wir gerade beim Thema sind: Wie sieht es mit einem Fluchtplan aus? Könnte von Nutzen sein!“, ruft Angar erneut und Lyren verzieht kurz das Gesicht.
,,Oh! Wie kommst du nur auf so eine lächerliche Vermutung? Ich dachte ihr hättet alles im Griff!“, schallt es erneut herunter und Lyren könnte schwören, River resigniert Seufzen zu hören, aber bei dem Lärm dort kann man sich schwer konzentrieren.
,, Oh ja! Die Sache könnte nicht besser laufen! … Obwohl, doch! Sie könnte noch besser laufen! Wenn nämlich ein gewisser Jemand sein Hirn dazu verwenden würde einen Fluchtplan zu entwickeln, anstatt hier dumme Sprüche zu klopfen!“, mischt sich nun River säuerlich ein und übertönt so alles, was Angar hätte sagen können.



Lyren blickt die Schwarzhaarige an und überlegt kurz, ob er es noch etwas weiter treiben soll, aber entscheidet sich dagegen. Der junge Mann kann sie immer noch ansticheln, wenn sie aus der Arena raus sind. Also gut.
Lyren murmelt etwas unverständliches und verschafft sich abermals einen Überblick über die Lage. Die Karten liegen schlechter, als noch vor einigen Minuten. Wenn er ehrlich sein soll, dann sieht er kein Entrinnen für sie alle. Das ist unmöglich … aber er allein? Er könnte es irgendwie schaffen. Doch das steht außer Frage. Er wäre nicht Lyren Schneefalke, wenn er sich so schnell geschlagen gäbe.
Lyren schüttelt den Kopf. Ich wiederhole mich. Ein bisschen mehr Konzentration bitte! Und während er weitere Pfeile abwehrt und angestrengt über einen Plan nachdenkt, passiert das unvermeidbare. River wird getroffen und geht zu Boden. Sie kommt nicht schnell genug wieder auf die Beine und wird von zwei Männern auf dem Boden festgenagelt. Angar bemerkt dies und tut dennoch nichts. Er weiß, wenn er jetzt seine Position aufgibt, überrennen sie ihn auch.
Ich wusste es! Verfluchte …! Ich wusste es! Jetzt wo River ihn nicht mehr decken kann, ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch Angar fallen wird. Und verflucht, er hatte es kommen sehen! Wieso konnten sie nicht einfach auf ihn hören?! Er hätte einen Weg gefunden! Verdammt, er hätte einen gefunden! Aber nein! Diese Idioten können einfach nicht hören! Lieber sich Hals über Kopf ins Verderben stürzten! Was auch sonst?!



,, Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt die Fliege zu machen!“, schreit Angar ihm zu, als er in die Knie geht und verzweifelt versucht wieder auf die Beine zu kommen.
Lyren blickt ihn mit einem wenig entschlossenen Blick an. Der Weißhaarige hat nicht vor, die Fliege zu machen. Zumindest nicht jetzt.
,, Das wäre wohl eher eine Ratte und nein!“, lässt er seinen Freund wissen.
Natürlich wäre es sinnvoller jetzt die Flucht einzuschlagen und kehrt zu machen, aber er hat sich doch nicht diesem Haufen angeschlossen, um sie nun im Stich zu lassen.
,, Keine Zeit für falschen Heldenmut! Jetzt beweg deinen Hintern und verschwinde!“, befiehlt ihm Angar gefühlt und im nächsten Moment verliert er den Boden unter den Füßen.
Lyren hat so einige Flüche auf der Zunge und nur die Tatsache, dass es ihm wichtige Konzentration rauben könnte, lässt ihn sie nicht aussprechen.
Das ist schlechter, als schlecht. Das ist eine einzige Katastrophe!
Lyren ist keineswegs ein heldenhafter Typ, er ist wagemutig und wahrscheinlich etwas überheblich, doch heldenhaft ist das Letzte was ihn beschreiben würde. Rein theoretisch wäre es also ganz rechtens, wenn er ihnen nun den Rücken kehren würde. Er würde das tun, was so gut wie jeder tun würde … Doch er ist nicht so. Er weiß, was Treue bedeutet und weigert sich schlicht und ergreifend jetzt klein bei zu geben!



,, Jetzt verschwinde schon, du verfluchter Idiot!“, schimpft River lautstark und windet sich unter ihren Gegnern.
,, Ein wenig freundlicher bitte! Sonst überlege ich es mir mit eurer Rettung nochmal!“, sagt er und zischt leise, als ein Pfeil seine Schulter streift. Verdammt!
Sein Blick schweift zu Askajia die auch zu Boden gegangen ist, aber von Schneefunke weitestgehend geschützt wird. Und als hätte sie seinen Blick gespürt, sieht sie zu ihm. Ihr Blick … ganz kurz schaudert es ihm, eher er blinzelt und sich einen Narren schalt. Das Gesicht seiner Anführerin … Er muss es sich eingebildet. Der junge Mann hat diesen Ausdruck noch nie, bei ihr gesehen.
Sie nickt ihm zustimmend entgegen und schenkt ihm ein zuversichtliches Lächeln. Er schüttelt ablehnend den Kopf, doch plötzlich geht ein Ruck durch Iduna und Lyren spürt wie sie höher steigt. Sie will doch nicht?...
Iduna! Nein!“
Doch Iduna hört nicht. Sie will ihn in Sicherheit bringen und verdammt nochmal seine Freunde im Stich lassen.
Wir müssen zurück! Wir können nicht verschwinden!“, versucht er Iduna zu überzeugen, doch seine Drachendame weigert sich weiterhin.
Nicht dein verfluchter Ernst.“, seufzt er und fasst sich an seine Seite. Scheiß Pfeil!
Sein Blick wendet er ab und widerstrebend gibt er Iduna nach. Das ist noch nicht vorbei!
Gebrüll ertönt. Mit einem Mal explodiert etwas und Lyren zuckt zusammen, als er sich erneut umwendet traut er seinen Augen nicht.
Die Drachen sind frei.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Möge die Macht mit euch sein.

Hey meine Lieben,

das letzte Kapitel ist jetzt schon „etwas“ her und ich wollte mich entschuldigen, dass dieses so lange auf sich warten hat lassen. Ich war sehr im Stress und konnte mich kaum darauf fokussieren. Das jetzige Kapitel ist definitiv eher semi-gut aus meiner Sicht. Was wahrscheinlich auch daran liegt, dass ich es geteilt habe. Es hätte eigentlich viel länger sein sollen, aber da ihr jetzt schon so lange wartet, habe ich beschlossen es hier enden zu lassen. Ich hoffe, ihr gebt euch mit dem „halben“ Kapitel zufrieden.

Außerdem will ich euch verkünden, für alle die es noch nicht wissen, dass ich einen Discord-Channel nun habe. Ihr seid alle herzlichst eingeladen zu joinen und mit uns zu quatschen. Also falls ihr Lust habt, heiße ich euch herzlich willkommen.
Hier ist der Link:
https://discord.gg/g9TT45Rzjb
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