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Schlüsselrolle

von IcGatter
Kurzbeschreibung
GeschichteFreundschaft / P12 / Gen
Eric Beale Kensi Blye Marty Deeks Nell Jones
20.07.2020
25.09.2020
5
6.845
3
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20.07.2020 1.261
 
„Beale?“ Stille.
Vorsichtig schlüpfte Deeks durch den Seiteneingang der Zentrale.
„Eric? Bist du da?“, flüsterte er erneut und blickte sich suchend um. Nervös fingerte er sein Smartphone aus der Tasche und schaltete die Taschenlampe ein.
Langsam und jeden Laut vermeidend schlich er durch die unterste Etage. Immer wieder warf er prüfende Blicke in Hetty's offenes Büro. Keiner da.
Erleichtert suchte er weiter und nuschelte: „Mensch Eric. Wo steckst du? Das ist nicht witzig, das ist ein Notfall.“
Seine Nervosität stieg ins Unermessliche. Die Tasche fest umklammert, wählte er schließlich Eric's Nummer.
„Der kann was erleben.“, zischte Deeks und wartete auf das Freizeichen.
Plötzlich wurde das Licht eingeschaltet. Panisch warf Deeks sich hinter den nächsten Pflanzenkübel und kauerte abwartend dahinter. Es dauerte kurz dann hörte er tippelnde Schritte.
„Deeks? Deeks, bist du hier?“
Erleichtert Eric's Stimme zu hören, stand Deeks langsam auf.
„Hey, was machst du hinter der Pflanze?“, fragte Eric überrascht und trat näher an Deeks heran. Deeks brauchte einen Moment, um seine Fassung wiederzuerlangen.
„Was... was ich...? Wo kommst du überhaupt her?“, er unterbrach sich, „Ich hab auf dich gewartet.“
„Ich musste mal.“, gab Eric peinlich berührt zurück und musterte Deeks erneut und wiederholte vorsichtig, „Du hast auf mich gewartet. Hinter der Pflanze?“
Deeks setzte kurz an, schloss den Mund aber sofort wieder.
„Wenn es nicht so dringend wäre, könnte ich drüber lachen.“, presste Deeks schließlich hervor und hob seine Tasche in Eric's Sichtfeld. Neugierig betrachtete Eric sie.
„Jetzt sag schon. Worum geht’s? Warum sollte ich mich an einem Samstagmorgen aus dem Haus schleichen und Nell nichts davon sagen...“, forderte Eric nun Antworten. Deeks seufzte und zog ihn mit sich in die Technikecke.
„Ich hab da ein Problem.“, begann er langsam.
„Schon klar. Wie wäre es mit ein paar Details.“, meinte Eric leicht genervt.
„Du darfst niemanden ein Sterbenswörtchen davon erzählen.“, forderte Deeks eindringlich.
Eric nickte langsam und meinte: „Ich schwöre. Jetzt zeig schon.“
Deeks nickte erleichtert und zog ein kleines Buch hervor. Neugierig musterte Eric den schwarzen Einband und langsam dämmerte ihm, was vor ihm lag.
„Ist... ist das...?“, gab er stammelnd von sich.
„Ja, das ist Kensi's Tagebuch.“, bestätigte Deeks langsam und fügte streng hinzu, „Wenn du irgendjemanden davon erzählst dann...“
Eric nickte verstehend und fragte geschäftig: „Wo liegt jetzt das Problem?“
Deeks biss sich kurz auf die Zunge und wuselte sich durch seine blonde Mähne. Ihm fiel es sichtlich schwer die Karten auf den Tisch zu legen.
„Ja, also. Ich...ich...“, setzte er immer wieder an. Eric beobachtete ihn und drängte ihn nicht.
„Also, vielleicht...hypothetisch gesehen...habe ich darin gelesen. Und da es so spannend war, habe ich währenddessen meinen Cronut gegessen und eventuell Spuren hinterlassen...“, druckste Deeks niedergeschlagen.
„Du hast in ihrem Tagebuch gelesen?“, fragte Eric und zog eine Augenbraue hoch. Die passende Moralpredigt lag ihm bereits auf den Lippen, doch dieses Mal verschonte Eric Deeks damit.
„Ja.“, bestätigte Deeks, „Hilfst du mir?“
Deeks setzte einen Welpen-Blick auf und wartete gespannt auf Eric's Antwort. Eric's Blick huschte zwischen Deeks und dem Tagebuch hin und her. Nach einem, für Deeks elend langem, Moment seufzte er und nickte.
„Danke.“, hauchte Deeks und machte einen Schritt nach vorne und zog Eric in eine Umarmung.
„Schon gut.“, presste Eric hervor und versuchte sich aus der Umklammerung zu befreien.
„Du weißt schon, das Kensi uns die Hölle heiß macht, wenn sie hiervon erfährt.“, setzte Eric fragend nach.
„Ja, deshalb brauche ich auch deine Hilfe.“, antwortete Deeks und brachte wieder Abstand zwischen sich und Eric. Eric nickte verstehend und drehte bedächtig das Tagebuch in seinen Fingern.
„Was soll ich tun? Das ist schließlich kein Computer, in dem ich mich rein hacken kann.“, fragte er schließlich und Deeks' Mundwinkel zuckten nach Oben.
„Also, das Problem war. Kensi hat mich beim Lesen überrascht. Ich hab es schnell zugemacht, den Schlüssel wieder an seinen Platz gelegt und so getan als wäre nichts. Den Schlüssel hat sie fast immer bei sich. Ich muss es aufmachen und die Spuren beseitigen. Dafür brauche ich auch deine Hilfe.“, schloss er seine Erläuterung.
„Warum knackst du es nicht einfach mit einem Dietrich?“, fragte Eric nachdenklich.
„Komm schon, Eric. Denk doch mal nach. Sie würde die Kratzspuren erkennen.“, antwortete Deeks Zähne knirschend.
„Und was soll ich jetzt tun?“, fragte Eric weiter.
Deeks drehte sich um und blickte durch das kleine Fenster hinaus, dann erklärte er leise: „Das ist eine gute Frage. Ich dachte dir würde etwas einfallen.“
In Gedanken wog er seine Entscheidung noch mal ab, ob es nicht besser gewesen wäre Nell um Hilfe zu bitten.
Eric rümpfte die Nase und meinte nachdenklich: „Ich könnte versuchen eine Kopie anzufertigen. Die wir aber direkt danach wieder vernichten.“
„Wie schon gesagt sie trägt den Schlüssel fast immer bei sich. Damit kann ich nicht einfach zum Schlüsseldienst laufen.“, protestierte Deeks umgehend.
Eric schmunzelte und meinte verschwörerisch: „Das brauchst du auch gar nicht. Ich brauche nur ein Foto vom Schlüssel.“
Deeks blickte ihm misstrauisch in die Augen, dann legte er die Stirn in Falten.
„Ich könnte versuchen eine Plastikkopie herzustellen.“, erklärte Eric langsam, „Aber das passende Equipment habe ich nur zu Hause nicht hier.“
„Das heißt wir müssen unsere Freundinnen unauffällig loswerden.“, schmunzelte Deeks und hatte direkt ein paar passende Gedanken. Eric musterte ihn nachdenklich und nickte langsam.
„Erstmal brauche ich ein Foto vom Schlüssel. Besser noch du scannst ihn ein. Der Rest wird sich ergeben. Ich muss jetzt auch langsam zurück. Sonst wird Nell mich ins Kreuzverhör nehmen.“, erklärte Eric.
Deeks nickte verstehend und flüsterte: „Lass dein Handy nicht aus den Augen. Ich melde mich.“ Bevor Eric antworten konnte, war Deeks schon aus der Zentrale gehastet.
„Danke. Gern geschehen.“, rief Eric ihm hinterher, ehe er kopfschüttelnd die Lichter löschte und die Zentrale sicherte und diese ebenfalls verließ.

Auf dem Weg nach Hause besorgte Eric Frühstück. Den Donuts-Laden ließ er heute allerdings aus. Nell hasste es, wenn er auch nur ein klein wenig nach Donuts roch und er wollte ihr keine Angriffsfläche bieten. Zufrieden mit seiner Tarnung, steuerte er langsam den Hauseingang an.
Es war nicht leicht mit Kaffeebechern und Brownies bewaffnet die Tür aufzuschließen, doch nach zwei Versuchen schaffte er es den Schlüssel herumzudrehen.
Nachdem er eingetreten war, stieß er sanft die Tür mit der Ferse zu und stellte seine Mitbringsel auf das kleine Sideboard. Dabei entledigte er sich seiner Jacke und streifte seine Schuhe von den Füssen.
„Eric?“, kam es fragend aus der Küche und sofort lugte Nell's Rotschopf um die Ecke.
„Guten Morgen. Ich hab Frühstück mitgebracht.“, entgegnete er ihr sanft und musterte ihr verschlafendes Gesicht.
Nell gähnte und beäugte lauernd die Tüte.
„Sind das?“
„Jap.“, antwortete Eric schmunzelnd und reichte ihr die Brownies. Nell entfuhr ein leichtes Quieken und schnappte sich die Tüte. Eric folgte ihr grinsend und balancierte den Kaffee zum Tisch.
Nachdem sie sich gesetzt und die ersten Bissen verdrückt hatten, fragte Nell nachdenklich: „Warum warst du so früh wach?“ Eric trank einen weiteren Schluck und verschaffte sich so etwas Zeit nicht direkt antworten zu müssen.
„Ich weiß nicht. Ich konnte einfach nicht mehr schlafen. Dann bin ich etwas am Strand spazieren gegangen und hab Frühstück geholt.“, erklärte er und hoffte das seine Antwort Nell's prüfenden Blick standhielt.
„Also kein...?“, begann Nell, doch Eric unterbrach sie direkt und flüsterte: „Nein, kein Albtraum.“ Erleichtert nickte Nell und nippte erneut an ihrem Kaffee.
„Ich liebe Mr. Tom's Kaffee.“
Eric fügte grinsend hinzu: „Und Matt's Brownies.“
Nell schenkte ihm ein schelmisches Grinsen, während sie sich das letzte Stück auf den Teller lud.
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