21:58 Uhr
Schnell schnappte er sich sein Handy. Dann wählte er Dereks Nummer. Er wartete ab und nahm das Klingeln wahr. Nach einigen Sekunden ging Derek ran. „Derek?“, sprach Spencer in den Hörer. „Mit mir stimmt etwas nicht. Könntest du bitte hierher kommen? Ich warte.“

„Na klar, Kleiner.“, kam es als Bestätigung von Derek, als Spencer auflegte. Jetzt war es an erster Stelle, nicht die Nerven zu verlieren. Diese scheiß Krankheit! Sollte er es jemanden erzählen, der eventuell Arzt ist?

Er wollte nicht als verrückt abgestempelt werden oder in die Klinik. Aber er wusste, dass er langsam wahnsinnig wurde. Jede Sekunde fühlte sich für ihn wie eine Ewigkeit an und er konnte förmlich seine Stimmen im Kopf schreien hören, er solle sich etwas antun.

„Nein!“, rief Spencer und hielt sich mit den Händen am Kopf. Die Stimmen lachten und tuschelten, egal was er tat. Immer wieder sagte er zu seiner Mutter, dass sie Tabletten nehmen sollte, vielleicht sollte er es auch tun.



Spencer drehte sich um, als er die Stimme lauter hörte. Sein Kopf pochte und er dachte, es würde bald platzen. Der Schmerz lähmte ihn förmlich, denn er biss sich auf die Zunge und blickte sich um. Sein Spiegelbild zeigte einen wütenden Mann, welcher Augenringe besaß.

Dann begriff er, dass es seine Erscheinung war. Sein Haar war zerzaust, seine Hosen besaßen Löcher. Wenn ihn Derek so sehen würde, würde er meinen, dass Spencer langsam aber sicher seinen Verstand verlor.



„Komm doch her, wenn du dich traust!“, nahm Spencer langsam an, dass die Stimmen echte Menschen waren.



„Scheiße, verfluchte!“, rief Spencer aus, denn er vermischte langsam Realität mit Fiktion. Normalerweise verließ er sich auf seinen Verstand, aber dieses mal redeten die Stimmen auf ihn ein, dass er verrückt sei.

Er glaubte es. Nicht, weil er schwächer wahr, sondern weil er langsam aber sicher alles glaubte, was sie ihm sagten. Als er eine Stimme wahrnahm, drehte er sich um und starrte in das besorgte Gesicht von Derek.

Wie lange stand dieser Kerl schon hier?

„Spencer?“, fragte Derek langsam und einfühlsam. Da lief Spencer in Dereks Arme, fing dann an zu weinen.

„Ich – ich werde langsam verrückt.“, stotterte der Braunhaarige. „Irgendwas macht mich–“, er seufzte.

„Hey, Kleiner. Es ist alles in Ordnung.“, tröstete ihn der dunkelhäutige und versuchte ihn ebenfalls zu Umarmen.

Es verging einige Zeit, bis Spencer so weit war, sich von Derek zu lösen. Sie saßen auf der Couch und redeten. Spencer erzählte ihm, dass er erst Stimmen wahrnahm, dann Gerüche. Und er bildete sich ein, Derek wäre hier gewesen, obwohl Derek, laut Aussage, in der BAU war.

„Ich habe dich gesehen, Derek. Langsam werde ich verrückt. Aber tu mir einen gefallen.“, er sah Derek an.

„Alles, was du willst.“, meinte Derek.

„Sag nicht, dass ich gestresst bin und das es davon kommt. Ich weiß, dass Stress Krankheiten fördert, aber sag es bitte nicht.“, Spencer sah ihn an, um ihn zu „lesen“ – Seine Mimik und Gestik, aber Derek war ernst.

„Auf keinen Fall.“, Derek sah ebenfalls Spencer an.